Teure Rohrkrepierer: Möchtegern-Blockbuster, lost in time
Themen: Film, TV & Presse, Neues |Ich kann mich noch erinnern, als TERMINATOR 2: JUDGEMENT DAY weltweit Schlagzeilen machte, weil er fast 100 Millionen Dollar kostete. 100 Millionen Dollar war auch die Schallgrenze, mit der in USA bis zum Ende des letzten Jahrtausends weitgehend unabhängig vom Budget der Begriff Blockbuster definiert wurde.
Das ist längst Makulatur. Wir leben in einer Zeit der Mega-Blockbuster, in der Filme über 400 Millionen Dollar kosten und über eine Milliarde Dollar einspielen können. Das Geld wird noch dazu erheblich schneller generiert – die Zeiten, in denen ein Film einen ganzen Sommer lang Zeit hatte, um sich zu rentieren, sind lange vorbei. Vier, sechs, acht Wochen, dann wird bereits Bilanz gezogen – lange bevor die Filme in ihr "zweites Leben" aus Scheibe, Streaming und Pay-TV gehen.
Das Risiko steigt – und die Risikobereitschaft sinkt, was ich für einen der Hauptgründe halte, warum Studios immer mehr auf generische Action, etablierte Franchises und Comic-Adaptionen setzen. Diese müssen mit einer solchen Macht in den Markt gepresst werden, dass klassischen "erwachsenen" Filmen, leisen Dramen, und schwierigen Themen erheblich weniger Platz bleibt. Selbst der hochgelobte OPPENHEIMER aus dem letzten Jahr war nur möglich, weil der Regisseur vorher DARK KNIGHT und INTERSTELLAR gedreht hatte. What the Nolan wants, the Nolan gets.
Wo Licht ist, ist natürlich Schatten. Wo ein Marvel ist, ist auch ein DC. Wo ein Fast & Furious ist, ist auch ein Dark Universe. Ein Dollar Gewinn steht oft gegen zehn Dollar Verlust. Weil Erfolg letztlich doch nicht kalkulierbar ist und in jeder Bilanz auch Rohrkrepierer auftauchen. Diese haben im Gegensatz zu den Erfolgen nicht nur eine kürzere Lebensspanne – sie brennen sich auch weniger in das kollektive Gedächtnis ein. Und genau das ist der Grund, warum ich sie noch mal ausbuddeln möchte. Der Start ist relativ willkürlich das Jahr 2005.
Nun ist Misserfolg nicht gleich Misserfolg. An manchen Blindgänger erinnert sich die Nerd-Community, weil er mit großen Versprechungen oder Erwartungen gestartet ist. Das konnte man dann nicht abhaken, weil es geschmerzt hat. So ist die hyperaktiv-bonbonbunte Umsetzung von SPEEDRACER ebenso ein geteiltes Trauma wie die grottige Adaption von DRAGONBALL: EVOLUTION. Frank Millers missratene Version des Kultcomics THE SPIRIT bleibt eine offene Wunde.
Misserfolg kann auch unterschiedlich definiert werden. Im Folgenden werdet ihr von extrem schwankenden Einspielergebnissen lesen, die teilweise immer noch den Begriff "Kassenschlager" rechtfertigen sollten. Aber die USA bestimmen nach wie vor über Wohl und Wehe eines Films. Auch wenn ein Streifen weltweit mehrere hundert Millionen Dollar macht – bleibt das Einspielergebnis in den USA unter 100, sind die Chancen auf einen Platz in der "hall of fame" und eine Fortsetzung eher gering. If it didn’t happen in Hollywood, it didn’t happen.
Ein paar Spielregeln: Ich gehe chronologisch vor und konzentriere mich weitgehend auf Science Fiction und Fantasy, weil hier die Budgets und die Risiken am höchsten sind. Außerdem bekommen diese Filme meist das auffälligste Marketing und den breitesten Start. Diverse der Filme sind auch nicht wirklich schlecht – wobei ich mich schwer tue, auch nur einen zu benennen, der es über das "meh"-Level hinaus schafft.
Als Info-Bonus vermelde ich auch noch die Tomatometer-Wertung (ohne Gewähr).
AEON FLUX
Steigen wir mit AEON FLUX ein, der Adaption eines Comics, aber auch einer viel gepriesenen Trickserie der 90er, die ich selber nie mochte. Die zu dem Zeitpunkt extrem angesagte Charlize Theron sollte die neue Kino-Franchise aufmachen – das Ergebnis konnte allerdings niemanden überzeugen:
Stilistisch unausgegoren, mit langweiligen Figuren und wenig Plot.
Tomatometer: 9 Prozent.
Einspielergebnis: $53,321,673
MY SUPER EX-GIRLFRIEND
Genre-Crossover und Mashups sind generell eine heikle Sache. Es lässt sich schwer voraussagen, ob die Zielgruppen kompatibel sind oder sich gegenseitig aufheben. Beim Star-Vehikel MY SUPER EX-GIRLFRIEND mit der von KILL BILL zum Star gemachten Uma Thurman scheint Letzteres der Fall gewesen zu sein:
Scheint, als habe niemand wirklich eine romantische (?) Komödie über eine neurotische Superheldin sehen wollen.
Tomatometer: 40 Prozent.
Einspielergebnis: $61,108,981
THE INVASION
Die vierte offizielle Verfilmung des Stoffes nach den 50er, 70er und 90er Jahren (notice a pattern?). Während die 70er-Version mit Donald Sutherland gemeinhin als Klassiker des Paranoia-Kinos gilt, ist das Werk von Oliver Hirschbiegel nur eine Fußnote in der Karriere seiner Stars. Vielleicht liegt es daran, dass man den Titel nichtssagend zusammengestrichen hat:
Ich wage allerdings die Vorhersage, dass wir auf die nächste Version nicht wieder 20 Jahre warten müssen…
Tomatometer: 20 Prozent.
Einspielergebnis: $40,170,558
BABYLON A.D.
Wir kommen zum ersten, aber nicht zum letzten Mal zu Vin Diesel, dem König dieser Aufzählung – ein "Star", immer auf der Suche nach der nächsten Franchise. Der hatte mit xXx, FAST & FURIOUS und RIDDICK gleich drei Serien am Laufen. Mittlerweile ist nur F&F übrig und das hier konnte auch kein Fass aufmachen:
Das Einspielergebnis wäre für sich schon eine Enttäuschung gewesen – in den USA. Aber die 72 Millionen holte der Film weltweit. Aus den USA kamen nur 22.
Tomatometer: 7 Prozent.
Einspielergebnis: $72,111,602
THE DAY THE EARTH STOOD STUPID
Wieder ein Remake eines Science Fiction B-Movies der 50er, dem der getriebene Aufwand und das esoterische Charisma von Keanu Reeves gut zu Gesicht standen:
Das Einspielergebnis mag den Film wie einen Erfolg aussehen lassen, aber mit 79 Millionen Dollar wurde nur ein Drittel davon in den USA gemacht – zu wenig. In Japan lief der Film erstaunlich gut und brachte 25 Millionen ein.
Tomatometer: 21 Prozent.
Einspielergebnis: $233,093,859
PANDORUM
Beim Science Fiction-Horrorthriller PANDORUM hoffte man wohl, das Publikum von EVENT HORIZON ködern zu können. Pustekuchen. Gedreht wurde der Film in Berlin und bei einer nächtlichen Kneipentour habe ich damals tatsächlich die Kostümbildnerin (flüchtig) kennengelernt:
Vielleicht lag es am Mangel an aktueller Starpower oder dem "Fluch Berlin", der ja auch schon SPEEDRACER und AEON FLUX versenkt hat.
Tomatometer: 30 Prozent.
Einspielergebnis: $20,648,328
THE SORCERER’S APPRENTICE
Ein Film, basierend auf Goethes Gedicht vom Zauberlehrling – wenn auch die Definition von "basierend" von hier bis nach Finnland gestreckt wird:
Auch hier kam der Großteil des okayen Einspielergebnisses aus dem Ausland. So ich mich nicht irre, was das hier der letzte groß budgetierte Studiofilm, der komplett auf Nicolas Cage als Hauptdarsteller setzte. Hat nicht funktioniert.
Tomatometer: 40 Prozent.
Einspielergebnis: $215,283,742
THE LOSERS
Das Oeuvre von DC im neuen Jahrtausend ist mit "schwankend" ja noch freundlich umschrieben. THE LOSERS krankt wie WANTED, MADAME WEB und CATWOMAN daran, dass er zwar von einem DC-Imprint kommt, aber ansonsten nichts mit dem größeren Comic-Universum nichts zu tun hat:
Toller Cast übrigens – der Film hätte ein besseres Ergebnis verdient gehabt.
Tomatometer: 48 Prozent.
Einspielergebnis: $29,397,654
TRANSCENDENCE
Angeblich hat dieser Käse hundert Millionen Dollar gekostet – er sieht nach 20 aus. Und was er für schlau hält, ist eine Ansammlung an Banalitäten:
Es zeigt sich mal wieder: Gute Kameramänner sind nicht notwendigerweise gute Regisseur. Wally Pfister dreht jetzt nur noch Werbung und TV-Serien.
Tomatometer: 19 Prozent.
Einspielergebnis: $105,754,237
I, FRANKENSTEIN
Ein weiterer Flop im Vorfeld der Dark Universe-Franchise, mit der Universal immer mal wieder versucht, seine alten Film-Monster einem modernen Publikum schmackhaft zu manchen (siehe VAN HELSING, THE WOLFMAN, THE MUMMY, etc.). Das hier ist eine Comic-Adaption, bei der ich schon den Ansatz für falsch halte. Aaron Eckhart kann einfach keinen größeren Kinofilm tragen:
Tomatometer: 5 Prozent.
Einspielergebnis: $80,249,880
THE LAST WITCH HUNTER
Ein weiterer Versuch des überschätzten Breck Eisner, dem Muskelschwabbel Vin Diesel eine neue Franchise auf den Leib zu schneidern. Hätte man sicher auch irgendwie ins Dark Universe dengeln können. Extrem lustlos und unambitioniert.
Der Film spielte in China genauso viel Geld ein wie in den USA (jeweils 27 Millionen), davon ab klangen nur in Brasilien und Russland halbwegs die Kassen.
Tomatometer: 18 Prozent.
Einspielergebnis: $146,936,910
WARCRAFT
Gut, an den hier und den nächsten könnt ihr euch vermutlich schwach erinnern – und mit 439 Millionen Dollar an den Kinokassen ist der sicher auch in die schwarzen Zahlen gekommen. Aber als Start einer neuen großen Fantasy-Franchise war diese Videospiel-Adaption ein Griff ins Klo:
Aus den USA kamen nicht mal 50 Millionen Dollar, dafür 225 Millionen (!) aus China. In Deutschland lief er auch ganz gut.
Tomatometer: 29 Prozent.
Einspielergebnis: $439,048,914
ASSASSIN’S CREED
Die gleichnamige Videospiel-Reihe hat um eine Adaption förmlich gebettelt. Wie man das derart vergeigen konnte, bleibt ein Mysterium:
Wieder ein oberflächlich akzeptables Ergebnis, das weitgehend dem globalen Markt zu verdanken ist. Aber auch diese Franchise kommt wieder, garantiert.
Tomatometer: 18 Prozent.
Einspielergebnis: $252,491,941
xXx: RETURN OF XANDER CAGE
Das hier ist in vielen Belangen ein Ausreißer. Diesel hatte die Franchise schon nach Teil 1 verlassen, woraufhin sie mit Ice Cube einen schnellen Tod starb. In einem Karrieretief 12 Jahre später ließ sich Diesel breitschlagen, die Franchise wieder zu revitalisieren (wie vorher schon FAST & FURIOUS). Tatsächlich spielte der dritte Teil soviel ein wie die beiden anderen – zusammen:
Warum er trotzdem als Enttäuschung gilt? Eine Beispielrechnung: Teil 1 spielte die Hälfte seines Geldes in den USA ein – Teil 3 nur noch ein Siebtel.
Tomatometer: 45 Prozent.
Einspielergebnis: $346,686,943
RAMPAGE
Über "The Rock" könnte ich einen eigenen Artikel schreiben. Weil ich ihn als Typ mag, aber seinen Approach als Schauspieler nicht. Der ist zu seicht, der traut sich nix, der will immer als sauberer Mega-Held präsentiert werden. Die Filme sind so auf Massengeschmack gebügelt, dass sie international meist sehr gut funktionieren, denn Dwayne Johnson tritt wirklich niemandem auf die Füße. Er saugt Franchises auf wie der Rest von Hollywood Kokain – und beerdigt sie dann gleich (DOOM, BLACK ADAM, JUNGLE CRUISE, etc.). Ich werde in dieser Liste nur zwei sehr typische Exemplare vorstellen – kurioserweise aus dem selben Jahr.
RAMPAGE basiert so sehr auf einem Spielautomaten er 80er, wie SORCERER’S APPRENTICE auf Goethes "Zauberlehrling" basiert. Zu Tode entwickeltes, aber seelenloses "high concept"-Kino, das den Muskelmann gut aussehen lassen soll:
Fast eine halbe Milliarde an den Kinokassen – was schwafelt der Wortvogel da? Aber es gilt ja eher die Frage: ist RAMPAGE irgendwem in Erinnerung geblieben? Ist der jemandes Lieblingsfilm? Wird man dereinst sagen "früher gab es noch gute Filme wie RAMPAGE"? Die Antwort auf alle diese Fragen lautet eben "nein". In den USA schaffte es der Film gerade so über die 100 Millionen, den Rest musste die übrige Welt beisteuern, allein 150 Millionen aus China.
Tomatometer: 51 Prozent.
Einspielergebnis: $428,128,233
SKYSCRAPER
Der nächste Rock-er. Wieder eine Story vom Reißbrett, viel CGI – und nichts, was irgendwie hängenbleiben würde:
Der hier lief deutlich schlechter als RAMPAGE, was vielleicht durch den Mangel an Monstern zu erklären ist. Läppische 68 Millionen Dollar in den USA, aber 98 Millionen aus China. Es zeigt sich ein Muster – der Erfolg in Asien bedingt Zugeständnisse, die Blockbustern womöglich nicht gut tun.
Tomatometer: 48 Prozent.
Einspielergebnis: $304,872,208
GEMINI MAN
Um den hier tut es mir leid. Ich mochte Will Smith mal, bis er sich als subkutan aggressive Pussy herausstellte. Und auf dem Regiestuhl saß immerhin Ang Lee. Das Konzept ist als Action-SF auch durchaus potent:
Mit 173 Millionen Dollar kann aber niemand zufrieden gewesen sein, zumal davon nicht mal 50 aus den USA kamen, wo der Film krachend scheiterte.
Tomatometer: 26 Prozent.
Einspielergebnis: $173,469,516
BLOODSHOT
Diesen Versuch von Sony, sich mit Vin Diesel eine eigene Superhelden-Franchise aufzubauen, hatte ich vor vier Jahren ausreichend abgefrühstückt:
Dass Sony aus dem Debakel nicht schlau werden sollte, konnte man zwei Jahre später an MORBIUS sehen, der aber erheblich mehr Geld einspielte.
Tomatometer: 31 Prozent.
Einspielergebnis: $39,861,118
MONSTER HUNTER
Auch den hier habe ich seinerzeit besprochen im Sinne von verrissen. Das ist gerade mal drei Jahre her. Erinnert sich noch irgendwer, dass MONSTER HUNTER als der legitime Nachfolger der RESIDENT EVIL-Franchise gehandelt wurde?
Wenig überraschend kamen über 25 Prozent des fußlahmen Einspielergebnisses aus Japan, wo auch das zugrunde liegende Spiel seinen Ursprung nahm.
Tomatometer: 44 Prozent.
Einspielergebnis: $42,602,293
SNAKE EYES
Niemand, wirklich NIEMAND wollte oder brauchte ein Spinoff der eh schon nicht sehr überzeugenden G.I. JOE-Filme. Aber Universal brauchte eine Franchise. Die Grundidee, aus einer nicht sehr prominenten Figur einen Ableger zu generieren, war ja schon bei STREET FIGHTER: THE LEGEND OF CHUN-LI krachend gescheitert.
40 Millionen Dollar bei einem Budget von 88 ohne Marketing und Vertrieb – autsch. Spannend dabei, dass der Film in KEINEM Markt nennenswert punkten konnten, nicht mal in Asien.
Tomatometer: 35 Prozent.
Einspielergebnis: $40,203,747
REMINISCENCE
Ich mag Hugh Jackman, habe aber das Gefühl, dass er sich außerhalb seiner Franchises ebenfalls schwertut, größere Filme erfolgreich zu führen. REMINISCENCE kam und scheiterte wie kaum ein anderer Film auf dieser Liste:
Gut, der Film wurde in den USA im August (eigentlich Blockbuster-Saison) auf nur 11 Leinwänden gestartet. Das geht natürlich gar nicht. Aber es bleibt zu bezweifeln, dass er seine 70 Millionen Dollar Budget auch bei einem breiteren Start eingespielt hätte. Aber man steckt nicht drin.
Tomatometer: 36 Prozent.
Einspielergebnis: $16,400,193
HYPNOTIC
Zum Abschluss passt perfekt, dass ich vom letzten Film bisher nicht mal was gehört hatte. Der ist von 2023. Von Robert Rodriguez. Mit Ben Affleck. Wahrlich, wir leben in seltsamen Zeiten:
Hier kann ich ein gewisses Verständnis aufbringen: Der ursprüngliche Vertrieb ist pleite gegangen und der Film nie wirklich im Kino veröffentlicht worden. Direct to streaming war in den meisten Märkten sein Schicksal. Hatten sich Rodriguez und Affleck sicher anders vorgestellt.
Tomatometer: 32 Prozent.
Einspielergebnis: $16,281,937
So, damit sind wir für heute durch. Mir ist klar, dass man bei vielen dieser Filme diskutieren kann, warum sie denn nun (oftmals sang- und klanglos) gescheitert sind. Die Gründe sind vielfältig und selten deckungsgleich.
Wie seht ihr das? Sind die Filme vielleicht doch bekannter (auch im Sinne von populärer), als ich hier glauben machen will? Ist es unfair, jeden neuen Release an Blockbuster-Maßstäben zu messen? Landet heute mehr aufgehübschter Müll in den Kinos und bei den Streamern als früher? Fallen euch weitere Beispiele ein?
Eure Meinung ist gefragt.
Terminator 2 (1991) kostete 221 Mio. 2024er-US-Dollar. Kosten heute Filme wirklich 400 Mio. oder nur wenn man die Werbekosten mit hinzurechnet? Okay, das habe ich gefunden: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/191080/umfrage/top-20-der-teuersten-filmproduktionen-weltweit/
Über 200 Mio. kosten Blockbuster heutzutage locker.
The 12 Most Expensive Movies Ever Made – IGN
Ich finde lustig, dass auf dieser Liste Age of Ultron der teuerste MCU Eintrag ist und ich mal behaupte, dass der in zehn Jahren auch nur noch als "der zwischen Avengers und Infinity War" in Erinnerung bleiben wird.
Wenn überhaupt
ich mag pandorum auch mit seinen schwächen. und für einen deutschen Genrefilm ist der mal wirklich gut. man merkt halt das christian alvart schon was auf tasche hat. ich hoffe irgendwer gibt ihm endlich die 200 mio die er wohl captain future braucht.
Ich tue mich schwer mit der Annahme, PANDORUM sei ein deutscher Film.
soweit ich weiss ja – constantin und Babelsberg haben produziert. von Alvart ist story und Regie und ich wüsste nicht dass er jemals in hollywood oder so war. aber vielleicht habe ich das falsch in Erinnerung.
Das ist halt immer Auslegungssache – weltweit hat Summit den vertrieben, er wurde auf englisch mit amerikanischen Stars gedreht. Mag buchhalterisch "deutsch" sein, wirkt für mich aber immer noch wie ein amerikanischer Film (siehe auch ENEMY MINE und NEVERENDING STORY).
ah okay, kann ich nachvollziehen. das ist halt das problem mit dem deutsch. spricht halt kaum einer 😉 ich kann das dann verstehen, dass man halt alles auf englisch macht, um ein höheres budget eher wieder reinzubekommen. es sei denn es geht um hitler
PANDORUM halte ich auch definitiv für unterschätzt.
Ich fand ja SpeedRacer beim ersten Schauen übel. Hab ihn dann Jahre später noch mal gesehen und hatte tatsächlich viel Spaß.
Was aber tatsächlich in der Auflistung fehlt: Jupiter Ascending
Der fehlt genauso wenig wie Ghostbusters 2016 oder Cloud Atlas – das waren "laute" Flops.
The Day the Earth Stood STUPID
ist das ein freudscher Verschreiber?
Nein.
Hypnotic und Reminiscence habe ich die Tage zufällig mal im Streaming gesehen. Keine Filme für das Langzeitgedächtnis, aber durchaus ok für einen unterhaltsamen Abend. Und ich mag die Attitüde von Jackman noch immer sehr. Nur singend mag ich ihn nicht.
Sehr schön, sowas will man lesen, für sowas bezahl ich hier doch gerne (kein) Geld. 😉
Senf dazu:
Nitpick Man to the rescue:
Ja, da sind ein paar Flüchtigkeitsfehler drin – in den meisten Fällen habe ich recherchiert, aber die Quellen zu oberflächlich gelesen. Bei THE LOSERS hatte ich im Kopf, dass die mit anderen DC-Helden kollidieren, aber das mag eine Verwechslung mit WANTED (?) sein, wenn ich noch mal drüber nachdenke. Wird korrigiert, danke.
Und noch zwei Beispiele, die ich persönlich besonders schade finde: Guy Ritchie’s THE MAN FROM UNCLE und DREDD.
Zumindest DREDD ist ja mittlerweile absoluter Kult, da passt das nicht.
Ich kenne einige, die ersteren mögen, und gerade den Karl Urban DREDD finde ich großartig – ebenso wie einige andere. In meiner Blase sind die überdurchschnittlich beliebt, aber ist eben auch nicht repräsentativ – von irgendwelchen Zahlen mal ganz abgesehen.
"Der ist zu seicht, der traut sich nix, der will immer als sauberer Mega-Held präsentiert werden."
In der Regel geb ich dir Recht, aber mit Faster von 2010 hat er mal einen richtig dreckigen Crime-Thriller gedreht, der total aus der Reihe fällt. Gleich In der ersten Szene schießt Johnson einem Typ eiskalt in den Kopf, das schockiert einen schon wenn man wen Rest seiner Filme als Maßstab nimmt.
Ein Jahr später stieg er dann aber in die F&F Reihe ein und war auf fortan endgültig dauerhaft im Blockbuster-Kino angekommen, und Experimente wie Faster blieben mit der Ausnahme "Snitch" aus dem Jahr 2013 aus.
Ich LIEBE Speed Racer. Mindestens drei Mal im Kino gesehen. Die Optik schluckt man, oder halt nicht, da hab ich völliges Verständnis für. Aber die Rennszenen sind unglaublich kinetisch. Was Vergleichbares hab ich ein Jahr später noch mal beim japanischen Redline gesehen, und ansonsten nie wieder.
Rampage macht Spaß. Sicher nichts, woran man in Rückblicken auf die 10er Jahre erinnern wird, aber alle mal unterhaltsam, insbesondere wenn man sich beim Gucken hier und da daran erinnert, dass es absolut keinen Grund gab, dieses nur alten Säcken und Retro-Freaks bekannte Spiel umzusetzen. Ich stelle mir irgendeinen Millionär vor, der im weißen Bademantel am Pool seiner Villa steht und einem zugekoksten Studiotypen von seinem Lieblingsspiel von früher erzählt, und dass er darin ein Franchise mit Actionfigurenserie und eigenem Freizeitpark sieht, und der Studiotyp nickt verzweifelt und ist heilfroh, dass ihm der Bademantelmillionär das Budget für einen Film, IRGENDeinen Film aus dem Hut zaubert. Vielleicht hatte der dann noch den selben Klempner wie The Rock, und so ist der dann im Film gelandet.
Skyscraper hab ich auch im Kino gesehen. Ich weiß noch, dass The Rock nur ein Bein hat, und ich erinnere mich daran, wie er am Anfang durch den Wolkenkratzer geführt wird (von dem Typen, der sich dann hinterher wenig überraschend als der Böse entpuppt, meine ich) und dann in so einer Art Spiegelsaal steht, und man WARTET darauf, dass der Villain so was sagt wie „Und das hier ist unser Showdown-Raum.“ Mehr ist nicht hängengeblieben, was wohl seine Gründe haben wird.
Woran ich mich noch immer schwer gewöhnen kann: Ursprünglich hat der Begriff "Blockbuster" mWn nix mit dem Budget zu tun, sondern bezeichnen absolute Kinohits. Heutzutage verwendet man das aber eher als Synonym von "big budget movie" oder gar "wide release".
Und es stimmt zu 100%, daß schon seit 10-20 Jahren es nicht ungewöhnlich ist, wenn Filme zwei Drittel ihres Umsatzes in der ersten Woche machen, aber woran liegt das? Am Überangebot, an einer schnellebigeren Zeit? Die Kinohits der letzten zwei Jahre – Top Gun Maverick, Super Mario, Barbie und Oppenheimer – zeigten ja wieder sowas wie "Legs". In meinen Augen auch, weil es kaum brauchbare Konkurrenz im Kino gab.
Und fielen nicht einige der im Artikel genannten Filme (Bloodshot, Monster Hunter, Snake Eyes) in die Pandemie? Da ist mMn generell noch offen, ob durch die Pandemie Kinogewohnheiten permanent geändert wurden. Ich fürchte, daß neue IPs mittlerweile noch schlechtere Aussichten haben. The Creator (obwohl der vergleichsweise billig gedreht wurde) floppte ja ziemlich und Argylle ist ein komplettes Kassendebakel – auch wenn der nicht die 200 Millionen gekostet hat, die Wikipedia behauptet.
Wir haben auch eine neue Kategorie an "Blockbustern" – Streaming-Filme, die gar nicht oder nur pro forma ins Kino kommen.
The Creator war aber auch einfach nur Rotz…
Alles legitime Punkte, um die es hier aber nicht gehen sollte. Mit einer Ausnahme: "Ursprünglich hat der Begriff “Blockbuster” mWn nix mit dem Budget zu tun". Das habe ich ja oben geschrieben:
"die Schallgrenze, mit der in USA bis zum Ende des letzten Jahrtausends weitgehend unabhängig vom Budget der Begriff Blockbuster definiert wurde."
Wie hat man damals eigentlich einen Film wie "The Matrix" klassifiziert? Der kostete ja "nur" 63 Mio $. War das dann – ob des Kassenerfolgs – trotzdem ein Blockbuster oder eine Art "surprise hit"? Im selben Jahr (1999) gab es – wenn ich mich nicht verschaut habe – drei Filme die mehr als 100 Mio $ gekostet haben: The Phantom Menace, The World is Not Enough und Wild Wild West – und das war mit Abstand der teuerste von den dreien. Zum Vergleich: Allein Marvel hat letztes Jahr drei Blockbuster (Ant Man 3, GotG 3, The Marvels) ins Kino gebracht.
"The Creator war aber auch einfach nur Rotz…"
Das möchte ich prinzipiell nicht bestreiten. Aber der Trailer sah mMn optisch gut aus, die Prämisse war nicht uninteressant und ob Denzels Sohn sowas wie Charisma besitzt, möchte ich jetzt nicht beurteilen. Meine These ist, daß der früher zumindest mehr Leute am Startwochenende angelockt hätte. Ich z.B. hab überlegt ins Kino zu gehen, nach den nicht grad optimalen Kritiken dann aber wieder auf "schau ich mir dann halt auf Disney+ an" umgeschwenkt.
63 Millionen waren 1999 kein Pappenstiel – nach Inflation wären das heute 115 Millionen. Die 478 Millionen, die er reingeholt hat, entsprechen heute 881 Millionen Dollar. Ein kalkulierbares Risiko mit extrem hoher Rendite.
Dem setze ich entgegen: THANK YOU FOR SMOKING
Das REMINISCENCE gefloppt ist, finde ich immer noch schade. Ich fand den nämlich ziemlich gut. Eine schöner Neo-Noir mit interessantem Setting & Prämisse.
Thank you for smoking – 10 Mio $ Budget, 40 Mio $ Kinoeinnahmen.
Wenn ich mir seine Filmographie ansehe, dann sehe ich zwei Big Budget Movies, wo Eckhart nominell der Star war: The Core und Battle: LA. Und die waren beide nicht wirklich gut.
Ok, point taken.
GREEN LANTERN! Der Film ist "Meh" oder Mau, genau wie das Einspielergebnis und die DVD-Verkäufe.
Aber Waititi und Reynolds hatten in der Folge ihren Spaß "nicht" über diesen Film zu reden…
Das ist vielleicht auch ein Faktor der einen Gurkenstatus zementiert.
Wenn die Mitwirkenden keinen Spaß verstehen und schweigen, statt offensiv damit umzugehen.
Oder manche brauchen immer einen "Gag"-Schreiber- sonst kann es Cringe werden.
Wobei auch wieder der Eindruck vom "Schön-Reden" entstehen kann…jedenfalls für Korinthenkacker 🙂
Macht/Sagt man nix, kann auch nix passieren!
Stelle mir grade vor der/die Produzierende redet mit Muttern und sie sagt: "Mach das Deckerl auf das Debakel!"
Und verkauft das seinen Leuten als Umfrage!!
Oder fragen die vertrauenswürdigste, zuverlässigste, genauste KI in der Nachbarschaft!!!
Was hat Waititi mit Green Lantern zu tun? Der ist von Martin Campbell gedreht worden. Und dass Reynolds den Film selbst nicht gut findet, ist nun wirklich kein Geheimnis
Waititi hat in dem Film eine größere Nebenrolle
Mag sein, aber deswegen muss er ja nicht in Sack und Asche gehen, weil der Film (auf den er nur sehr begrenzten Einfluss hatte) nicht gut war. Eher müsste er sich für den letzten Thor entschuldigen
Es bleibt für mich ein Rätsel, wie der Macher von JO JO RABBIT einen solchen Quark raushauen konnte.
Kurze Anekdote zu "Scyscraper". In meiner Zeit am Servicetelefon einer Firma die sich auf Fodavone reimt musste ich hauptsächlich den Kunden beim Router einrichten beiseite stehen.
Auf die Frage "Kann Ein- und Ausschalten helfen?" war eine meiner Antworten zu der Zeit "Jo, das hat The Rock vor kurzem mit einem ganzen Wolkenkratzer gemacht. Und da hats geholfen!" Ein von vier Kunden musste darauf hin wissend lachen 🙂
Ein Vorschlag noch, passend zu "Aeon Flux" : "Ultraviolet".
Ja, wäre auch gegangen. Hatte ich auch drüber nachgedacht. Mit 30 Millionen Dollar Budget war der aber noch günstig.
Wurde Babylon A.D. fürs US-Publikum nicht sogar runtergedummt? Meine mich zu erinnern, dass die EU-Fassung länger (und stimmiger) ist.
Aber die hier in den Raum geworfenen „geänderten Sehgewohnheiten durch Corona“ sind wahrscheinlich für das schlechte Abschneiden so mancher jüngeren Produktion gar nicht so abwegig. Hier hat sich die Industrie mit ihren immer kürzeren Veröffentlichungsfenstern keinen Gefallen getan. Zumal vor ein paar Jahren noch über Premium-VOD seitens der Kinos gejammert wurde, was sagen die dann zu der aktuellen Situation?
Ein kleiner Hinweis: Regie bei "The Invasion" führte Oliver Hirschbiegel (inklusive eines in den Credits nicht genannten James McTeigue). 😉
Ups, blöder Fehler – ich hatte Schwentke wegen FLIGHT PLAN im Kopf. Wird korrigiert. Danke für den Hinweis.
Finde ich eine sehr schöne Liste, wo man oft aus Pflichtbewusstsein halt doch den Streamer angeworfen und sich dann über die verlorene LEbenszeit geärgert hat.
Viele der genannten Filme sind halt schlicht mies gewesen, manchmal hat der Star noch was rausgerissen, aber zB Transcendence ist halt exakt Käse, das spricht sich rum. XXX 3 hatte null Höhepunkte, einfach langweilig und ideenlos, Aeon Flux an der Grenze zur Unguckbarkeit. Eine neue Kameratechnik allein macht Gemini Man nicht zum Schlager, da brauchts eben mehr. Super Ex-Girlfriend war ok, aber Thurman alleine trägt keinen Blockbuster, schon gar nicht als Quasi-Bösewicht. Warcraft geht im Vergleich zu einem Herr der Ringe gnadenlos baden, da reisst die Game-Franchise halt noch 400 Mio raus.
Mir würden noch die Tomb Raider-Verfilmungen einfallen, wo man bei den ersten beiden zumindest noch Jolie hatte, aber beim Reboot vollkommen in die Belanglosigkeit abgedriftet ist.