14
02
Mai 2023

Das ist mal wieder so ein Thema, auf das ich nur an einem vertrödelten Feiertag kommen kann. Wir wissen alle, dass Pop schöner Schein ist. Was nicht passt, wird passend gemacht. Und darum ist es auch kein Wunder, dass viele “Stars” ihre Hits gar nicht selbst gesungen haben. Es wurde ein Gesicht gebraucht, ein Body, eine Performance. Authentizität optional.

Ich habe euch mal ein paar bekannte und weniger bekannte Beispiele für diese Chart-Cheats rausgesucht, verteilt über diverse Jahrzehnte, um zu belegen, dass es dieses Phänomen nicht nur (wenn auch primär) in den 90ern gab.

Vorab: es geht nicht um Vollplayback…  [weiterlesen]

7
14
Jul 2022

Jetzt wird es wieder düster. 1971 war augenscheinlich kein gutes Jahr, ein Teenager zu sein – und/oder ein Mädchen. Gewalt, sexueller Missbrauch, soziale Isolation: das hatte noch den bösen Ruch der Kaiserzeit. Von der Liberalität der 70er ist wenig spürbar und die Antworten der Sommer-Redaktion entgeistern oft nicht weniger als die Fragen der Leser.

“Das Letzte schenken” war eine furchtbare, aber gebräuchliche Umschreibung der Jungfräulichkeit – als hätte ein Mädchen das und NUR das zu geben und wäre danach bestenfalls als “benutzt, mit leichten Gebrauchsspuren” zu verkuppeln:

Tatsächlich muss man aber festhalten,..  [weiterlesen]

0
10
Jul 2022

BRAVO! Das Jahr 1971

Thema: BRAVO! |

Letztes Mal hatten wir die launigen späten 80er, nun sind wir wieder in den beigen frühen 70ern unterwegs. Falls jemand sich nicht erinnert:

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Die BILD macht mit einem der ersten großen Fernsehskandale auf:

Auch das kann man wunderbar auf YouTube “nachschlagen”:

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Der SPIEGEL entdeckt die Landflucht der Jugend,..  [weiterlesen]

9
03
Jun 2022

BRAVO! 1989er Bonus

Thema: BRAVO! |

Ich habe keine Zeit, im Rahmen meiner BRAVO-Retrospektiven auch noch den Fotoromanen angemessen Platz zu widmen. Aber an dieser Stelle seien euch wenigstens die Aufmacher-Doppelseiten des Jahres 1989 präsentiert:

P.S.: Zur Feier des Tages gibt es obendrein noch ein noch eine brandneue, super-schrille BRAVO-Kategorie in der Seitenleiste, mit der ihr alle Beiträge über das Magazin krass bequem abrufen könnt. Spitze!..  [weiterlesen]

27
31
Mai 2022

Auch Extasy und das 1987 erstmals eingeführte Red Bull (in meinen Augen zwei Hauptschuldige für alle Verfehlungen der 90er) konnten die Jugend nicht auf Spur halten – Sorgen, Sorgen, Sorgen überall. Und weil man sich noch nicht auf Facebook oder Instagram ausheulen konnte, tat man das bei Dr. Sommer.

Grob überflogen scheint mir, als wäre es zum Ende des Jahrzehnts und dem Ende des Ostblocks primär um arschige Lehrer und angehimmelte Popstars gegangen. In diesem Fall würde ich allerdings zynischerweise zuraten:

Den Harrow (aka Stefano Zandri) ist der Italo-Schmierlappen, der bis weit in die 2000er tapfer gelogen hat,..  [weiterlesen]

24
24
Mai 2022

BRAVO! Das Jahr 1989

Thema: BRAVO! |

Ganz genau. 1989. Keine Sorge, ihr habt nicht die letzten 18 Folgen der Blogreihe verschlafen. Ich habe nur nach genauer Abwägung entschieden, dass es lustiger ist, mich abwechselnd von vorne und hinten durch die BRAVO-Historie zu wühlen. 1970, 1989, 1971, 1988 – ihr versteht das Prinzip. Am Ende treffen wir uns in der Mitte bei 1980 und machen einen Pikkolo auf.

Die wichtigen Eckdaten und Ereignisse zu 1989 – was ein Scheissjahr:

  • Kanzler ist Helmut Kohl
  • George H.W. Bush wird als amerikanischer Präsident vereidigt
  • Der iranische Revolutionsführer Ruhollah Chomeini ruft zur Tötung des Schriftstellers Salman Rushdie auf
  • Massaker auf dem „Platz des Himmlischen Friedens“
  • ProSieben beginnt den Sendebetrieb
  • Im Kino: OTTO – DER AUSSERFRIESISCHE
  • Der Öltanker Exxon Valdez fährt vor Alaska auf ein Riff
  • Die Kaulitz-Brüder werden geboren (“Tokio Hotel”)
  • Sergio Leone stirbt
  • Irgendwas in der DDR

Andererseits: Ich bin Zivi,..  [weiterlesen]

11
06
Mai 2022

Ich hatte ja angedroht, die Dr. Sommer-Ratschläge aus den Jahresübersichten auszulagern. So blasen sie die Chronik nicht auf – und wahrlich, sie verdienen ihre eigene Rubrik. Meine Hoffnung war, Schräges und Lustiges, Doofes und Überraschendes zu präsentieren. Aber leider stellt sich heraus, dass “jung sein” vor 50 Jahren ein verdammt hartes Brot war und besonders die Mädchen teilweise aus einer Not heraus schrieben (so die Briefe authentisch sind, was ich einfach mal annehmen muss), dass dem Leser jede Häme schnell im Hals stecken bleibt.

Böse Zungen könnten behaupten, dieses Mädchen wäre Opfer UND Täter – mit 15 vom Stiefvater schwanger?..  [weiterlesen]

24
25
Apr 2022

BRAVO! Das Jahr 1970

Thema: BRAVO! |

Heute fange ich mit einer nostalgischen Blogreihe an, die – so alles klappt – 20 Teile umfassen wird. Da ich mittlerweile im Besitz aller BRAVO-Ausgaben von 1957 bis 1990 bin, habe ich in den letzten Wochen viel geschmökert. Es stellt sich raus, dass die Magazine einen sehr guten Schnappschuss ihrer Ära darstellen, nicht nur in in Sachen Musik und Mode. Die Reklame, die Sorgen der Teenager, die Optik, die Sprache – alles Zeitkolorit, auf Papier gedruckt wie in Kunstharz gegossen und für die Ewigkeit erhalten.

Also mache ich mir den Spaß und gehe mit euch die alten BRAVO-Ausgaben durch…  [weiterlesen]

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Wir hatten ja neulich bereits eine bunte Bilderschau von BRAVO-Covern – jetzt geht es ans Eingemachte. Wir besuchen die Praxis von Dr. Jochen Sommer, dem praktizierenden Pseudonym der BRAVO-Psychologen, der seit den 60er Jahren bei Pickeln und Petting, bei Notenöten und Discodebakeln berät. Ihm ist nichts fremd, ihm ist nichts peinlich. Besser als Papa oder Pornohefte um Rat bitten war die Lektüre der Leserbriefe allemal.

Vor Dr. Jochen Sommer war übrigens Dr. Christoph Vollmer der Sorgenonkel der BRAVO-Leserschaft – etwas gestrenger, etwas biederer:

Aber Ende 1968 war es Zeit für einen frischen Wind in der feingerippten deutschen Teenager-Unterwäsche –..  [weiterlesen]

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ACHTUNG! Es wird wieder sexy, spießig, gruselig, peinlich UND doof!

Um 1960 rum war er mit Abstand (neben Horst Buchholz) der populärste “Coverboy” der BRAVO: Freddy Quinn. Die Jugendkultur, die das Blatt prägen sollte (und umgekehrt), war noch nicht ausreichend geformt, die Vorlieben der Eltern galten als fast deckungsgleich mit denen der Teenager.

Es ist daher fast ein Treppenwitz der Geschichte, dass sich Quinn, als die Jugend ein paar Jahre später endlich ihre Stimmung und Haltung fand, zu einem widerlichen Stück Spießerpropaganda hinreißen ließ:

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