STAR TREK: ECHOES OF TIME
Themen: Film, TV & Presse, Künstliche Intelligenz |Momentan wird ja in Hollywood gestreikt und es geht nicht nur um Geld – es geht um die Angst der Kreativkräfte, durch Künstliche Intelligenz ersetzt zu werden. Wie groß ist diese Gefahr tatsächlich? Klar kann die KI viele spannende Sachen, aber wird sie in absehbarer Zeit wirklich Showrunner, Designer und VFX-Künstler ersetzen können? Oder kann sie es jetzt schon? Finden wir es heraus!
STAR TREK befindet sich aktuell in einer guten Gesamtsituation. Die schwachen Ableger DISCOVERY und PICARD sind ausgelaufen oder werden auslaufen, STRANGE NEW WORLDS hat sich als neues Flaggschiff etabliert, und mit LOWER DECKS kann man auch viel Spaß haben. Ein neuer Kinofilm ist nur eine Frage der Zeit. Einziger Wermutstropfen: die buchhalterische Einstampfung von PRODIGY.
Es wird weitere Trek-Serien geben. Für diese Aussage muss man kein Prophet sein.
Nun hat ein Universum wie das von STAR TREK den Vorteil, dass die Menge der verfügbaren Informationen und Varianten, Puzzleteilen ähnlich, eine fast unbegrenzte Ressource für neue Konzepte bietet. Die Franchise hat verbindliche Eckpfeile, aber auch jede Menge “undiscovered country”. Gerade darum eignet sie sich perfekt für ein weiteres KI-Experiment.
Arbeitsthese: Es ist einfach, eine neue und spannende Trek-Serie zu entwickeln. So einfach, dass man nicht mal mehr einen erfahrenen Showrunner braucht.
Es braucht aber ein “pitch paper“. Das “pitch paper” ist im Grunde genommen eine Bewerbung, die extrem kompakte Zusammenfassung von Konzept, Cast, Tonalität und Richtung einer Serie. Es muss schnell zu lesen sein, eine gute Übersicht bieten, und idealerweise Sender, Studio, Koproduktionspartner und (in der Folge) den Cast begeistern. Es ist zudem die Grundlage, auf der das Konzept weiterentwickelt wird. Der Pitch bekommt Daumen hoch oder Daumen runter, der Pitch ist der Moment, grundlegende Änderungen zu fordern.
Und so habe ich vor meiner Krankheit ChatGPT mit folgender Aufgabe gefüttert:
You are a TV showrunner and have been tasked to develop the concept for a new Star Trek series, using new characters and a new ship and a new mission with a dramatic story arc spanning three seasons. Write a pitch.
Das Ergebnis ist STAR TREK: ECHOES OF TIME, und ich bin fast schon frustriert, wie weit meine Erwartungen übertroffen wurden. Das ist so passgenau Star Trek, aber mit einem völlig neuen Ansatz für eine Handlung über mehrere Staffeln, dass ich am liebsten sofort einen Roman dazu in Angriff nehmen möchte. Inhaltlich ist es in meinen Augen potenter als VOYAGER, ENTERPRISE oder DISCOVERY. Hier ist viel Potenzial für neue Geschichten, aber auch für Rückgriffe auf klassische Trek-Storys und Charaktere. Comedy? Drama? Alles möglich.
Obendrein hat ChatGPT auch das Format eines “pitch papers” perfekt verstanden. Genau so muss das aussehen. Ich habe es nur um ein paar generische Motive zum Thema Star Trek aus der MidJourney-Schmiede ergänzt. Das Auge liest mit.
Hätte ich als Entwicklungschef bei Tandem vor 20 Jahren diesen Pitch vorgelegt bekommen – ich hätte ihn ohne mit der Wimper zu zucken durchgewunken.
Star Trek: Echoes of Time
Logline: A diverse crew aboard the starship USS Chronos embarks on a mission to navigate the folds of space-time after a cosmic event alters the very fabric of the universe, encountering past and future versions of known worlds and unraveling the mysteries of existence itself.
Setting: The vast reaches of the Alpha and Beta quadrants, but in a universe where time and space are fluctuating due to a cosmic event dubbed the “Chronal Rift”. This rift has created “time pockets” where entire worlds or regions are pulled out of their original time and placed elsewhere.
The Ship: The USS Chronos, a state-of-the-art starship equipped with unique temporal technologies. While it can’t travel through time in a traditional sense, it can navigate these time pockets and help stabilize the regions affected by the Chronal Rift.
Main Characters
Captain Ilyana Korr: A young but highly gifted captain, Korr is driven by a personal tragedy linked to the Chronal Rift. She’s both a skilled diplomat and a fierce combatant.
First Officer Raj Sulek: A scholar of time and physics, Sulek is the intellectual backbone of the crew. He’s constantly searching for a solution to fix the rift.
Chief Engineer Lomar: A non-humanoid from a civilization that perceives time non-linearly, offering a unique perspective.
Tactical Officer Zara Telos: A skilled fighter with a mysterious past, her history with the Romulans becomes crucial to the story.
Medical Officer Dr. Elias: An older, grizzled veteran from past wars, Elias offers wisdom and medical expertise.
Story Arc
Season 1: Discoveries
The USS Chronos sets off, initially encountering worlds from the past – including a pre-warp Earth and a Vulcan before the age of Surak. The crew wrestles with the ethics of intervention. Meanwhile, an antagonistic force, the “Reclaimers”, emerges. They’re a faction aiming to exploit the temporal disturbances for power and control.
Season 2: Shadows of War
The Reclaimers have managed to weaponize the temporal disturbances, plunging the galaxy towards chaos. The crew of the Chronos learns of a mythical “Time Nexus”, a place where the answer to the Chronal Rift might be found. This season is a race against time as the Chronos crew fights the Reclaimers, confronts the Romulan secret police, and seeks out the Time Nexus.
Season 3: Echoes of Existence
Having located the Time Nexus, the crew discovers it’s a sentient entity – a being that understands the fabric of space and time. The crew learns that the Chronal Rift was a test for the universe – a challenge to understand unity across time and existence. The Reclaimers launch a final assault on the Nexus, leading to a climactic battle. In the end, Captain Korr must make a decision that could sacrifice her life to save the universe.
Overarching Themes: The series delves deep into the nature of time, existence, and the interconnectedness of all beings. It challenges the concepts of destiny, free will, and the responsibility of power. It reiterates Star Trek’s core principle: the value of unity, diversity, and understanding.
Conclusion: Star Trek: Echoes of Time offers fans a fresh yet deeply rooted exploration of the Star Trek universe. By confronting the implications of a fluctuating space-time, it serves as a metaphor for our own ever-changing world and the resilience and unity needed to face it.
Den Showrunnern und Autoren in Hollywood sei gesagt: be afraid. Be very afraid.
An Paramount geht die Aufforderung: gib dich ran!
Naja, das ist nur auf den ersten Blick gut. Im Grunde ist es nur altbewährte Trek-Standards wieder aufgewärmt (bissl temporal wars aus Enterprise, das Ende ist einen Großbuchstaben vom TNG-Serienfinale entfernt…) und ein bisschen von der zur Zeit modischen Multiverse-Sauce drübergekippt.
Ich bin unbeeindruckt, aber befürchte: für die breite Masse würde es reichen. Und was der breiten Masse recht ist, ist den Sendern billig. Von daher vielleicht doch Grund zur Besorgnis bei Autoren.
Dann hast du es nicht ordentlich gelesen. Die Idee, verschiedene Welten aus verschiedenen Zeiten in den Quadranten zu materialisieren, ist mitnichten so nahe an den von dir erwähnten Elementen aus anderen Trek-Serien.
Der Technobabble ist etwas anders, aber das Prinzip ist nur “Multiverse”.
Reclaimers sind schon nahe an den Xindi.
Und am Ende ist es ein Test. Wie bei Q in TNG.
Ich stimme Marcus zu. Mich haut das Ganze nicht vom Hocker. Ist nicht originell. Auch ich musste gleich an die Xindi denken. 🙂 Für mich ist das Generierte ein liebloser Matsch.
ChatGPT ist halt dumm. Von echter KI sind wir noch weit entfernt. Gerade, wenn es um Kreatives wie hier geht, fällt das immer wieder auf. Beeindruckend, was schon möglich ist, finde ich es trotzdem.
Meine Gegenthese: Ihr seid nicht in der Lage, den Pitch neutral zu beurteilen, weil ihr grundsätzliche instinktive Vorurteile gegen KI habt (“ChatGPT ist halt dumm”). Wäre das von Paramount als “echter” Pitch veröffentlicht worden, hätten alle begeistert “hurra!” geschrien.
Nein, hätte ich nicht. Dann hätte ich nur “ihr braucht einen Showrunner, der nicht nur Dienst nach Vorschrift macht und Altbewährtes wieder aufwärmt” gesagt und nicht gewusst, wie Recht ich habe. 😉
Das lässt sich “after the fact” leicht sagen.
Genauso leicht wie es sich behaupten lässt, dass DU weißt, was wir in dem hypothetischen Fall gesagt hätten, gelle? 😉
Ernsthaft, vielleicht kann man die Meinung von anderen auch einfach mal annehmen, ohne da irgendeinen Bias reinzuinterpretieren. Das verbittest du dir bei deinen Ansichten ja auch immer.
Ich sehe durchaus, dass das eine unbeweisbare Unterstellung ist. Aber die KI ist ein Novum, die neuartige Aversionen und Ängste schürt – das erlebe ich an allen Ecken und Enden. Darum halte ich es nicht für unangemessen, das zumindest als These in den Raum zu stellen.
Fair enough. Ich weise die These aber zumindest für mich zurück. 😉
https://youtu.be/-2J3EjYBYuU?si=FsfwrK8w7wKmn6wB
Ich sehe noch immer auf Youtube Leute, die da abschätzig meinen, daß das ja keine “echte” Intelligenz ist, sondern nur billiges Copy & Paste. Mitnichten.
Sind da jetzt Jobs in Gefahr? Womöglich. Andererseits wird es anderswo wieder mehr Jobs geben. Mit AI kann man zwar praktisch endlos Drafts fast zum Nulltarif generieren, es stellen sich dabei zwei Fragen: Ist das gut – und wie mach ich’s besser?
Die echte Herausforderung in Hollywood sehe ich momentan aber darin, die ausufernden Kosten unter Kontrolle zu bringen. Einige Jahre hatte man das Gefühl, v.a. im Streamingbereich wäre das Geld abgeschafft worden – diese Zeiten scheinen vorbei, v.a. wenn man die Nachrichten von der Disney-Front hört. Da sind natürlich die Drehbücher an sich von fundamentaler Bedeutung.
Ich hoffe mal es wird nicht so sein wie in den Serien,größer ist besser, weil ich das nicht mag, deswegen schaue ich auch gern lower Decks, weniger ist mehr in dem fall,du bekommst ne Anzahl an Ressourcen und das wars
Wo wir das gestreamt ? 😉
Ich wollte eigentlich meinen Kommentar korrigieren:
Website meldet aber immer nur “langsamer” und das wars dann.
Ja, irgendwas hakt an der Edit-Funktion.
Liest sich schon wirklich gut. Klar, ausbaufähig (die Romulaner sind irgendwie halt da und das Ende mit dem Lebewesen und dem Test klingt nach 90s Trek, oder 60s Trek), aber kohärent und interessant.
Da frage ich mich: Kam das wirklich so aus dem einen Prompt, der im Artikel steht? Habe nämlich vor einer Weile mit GPT3.5 was ähnliches probiert und ich musste ChatGPT in einem Hin und Her sehr viel quälen, die ständigen Allgemeinplätze (Figur ist gezeichnet von “troubles of the past”, die Umgebung ist “exciting universe never seen before”, die Story ist “have to master a lot of challenges and handle their personal lifes”) aufzudröseln, wobei es dann meist völlig den Faden verlor.
“Es wird weitere Trek-Serien geben. Für diese Aussage muss man kein Prophet sein.”
Stimmt. Starfleet Academy ist ja bereits bestellt. 😉
Nur leider völlig unnötig in der Disco-Zukunft angesiedelt.
Es ist der exakte prompt, den ich benutzt habe.
Würd ich sofort gucken.
beeindruckend.
Picard ist doch deutlich besser als strange new worlds
Bist du besoffen?
Naja, in Teilen des Fandoms ist das eine durchaus verbreitete Ansicht, wenn man “Picard” auf Staffel drei eingrenzt, die wesentlich besser aufgenommen wurde als Staffel eins und insbesondere Staffel zwei.
(Das sieht man etwa, wenn man sich die IMDB Episodenbewertungen ansieht).
Klar, wenn ich TNG auf BEST OF BOTH WORLDS beschränke, ist das auch die beste Trek-Serie. PICARD besteht nun mal aus drei Staffeln.
Sicher sind das 3 Staffeln, aber können wir nicht einfach so tun, als wäre es nur eine? 🥹
Nein.
Menno.
Beinahe JEDER will die ersten zwei Staffeln vergessen machen von Picard. Aber solange Paramount nicht aktiv versucht Picard Staffel 1+2 aus dem Gedächtnis zu fegen (wie zB der Filmation Zeichentrick TAS), muss Picard als Ganzes gesehen werden. Und da stehen 2 gruselig schlechte SciFi Staffeln einer guten Staffel gegenüber. Staffel 1+2 hatten einen gutes Setup, versagten aber schlimmer als jede 90er SciFi Serie aus Kanada (Atlantis Communications!). Ich habe alles geguckt, aber selten so ungut bei gefühlt, ähnlich wie zuletzt bei Mission Erde Staffel 4.
Nicht böse gemeint, aber da fehlenor ernsthaft die Worte.
Ich hätte jetzt eher Angst das nach dem Release der Staffel jemand kommt und einklagt, dass 70% des Plots auf seiner öffentlichen Fanseite stehen.
Das ein Algorithmus, der immer nur den nächsten Buchstaben berechnet, eine eigene Idee hat, bezweifle ich immer noch. Auch wenn mich das Ergebnis immer wieder verblüfft…
Ich bräuchte den Text dringend auf deutsch 😃 !
Markiere ihn und lass ihn dir übersetzen
Da ist die KI wieder am Werk
nd Raum aufgrund eines kosmischen Ereignisses namens „Chronaler Riss“ schwanken. Durch diese Kluft sind „Zeittaschen“ entstanden, in denen ganze Welten oder Regionen aus ihrer ursprünglichen Zeit herausgerissen und woanders platziert werden.
So z.b.
Dafür gibt es DeepL. ChatGPT hätte mir den Text auch direkt in deutsch generieren können.
Bekommst Du dann einen Credit als „Showprompter“?
Schön wär’s.
Dieser Promt ist total einfach geschrieben. Geht man hier in die Tiefe können Welten generiert werden bei denen kein Autor mithalten kann. Die Kunst ist nicht mehr das Script, die Kunst ist seine Intelligenz bei den Promts mit einzubringen, dann entstehen neue Dimensionen. Man stelle sich die KI als faul vor, sie greift zu den einfachsten Daten, erst wenn man Sie in Vertiefungen zwingt wird es intelligent. 😉 alles liebe
Im Prinzip kann man ChatGPT als eine Art “Auftragsschreiber” sehen. Der Drehbuchautor, der das (oder welches LLM auch immer) verwendet, schlüpft mehr in die Rolle des Produzenten oder Skriptdoktors, der der KI quasi “Notes” gibt oder persönlich Hand anlegt.
Im konkreten Beispiel ist es ein Leichtes, einfach “Regenerate” zu drücken, wenn einem das Resultat überhaupt nicht gefällt. Oder simple Anweisungen zu geben, was zu ändern ist a la “Das gefällt mir nicht, mach daraus das und das.”
Korrekt.
Dazu passt diese Meldung ganz gut: Paramount CFO: We’re Already Using AI for Content Localization
Hat natürlich nichts mit dem Streik zu tun. Reiner Zufall. Dass das ganze auf den Philippinen entsteht sicher auch.
Mensch schafft sich letztendlich ab,jeder,der etwas anderes hineininterpretiert von wegen “KI schafft ja letztendlich auch Arbeitsplätze” muss doch wissen,dass das nur ein kurzfristiger und vorübergehender Effekt ist……
Oh spannend! “Mensch schafft sich letztendlich ab” – demnach ist die einzige Existenzberechtigung des Menschen die Lohnarbeit? “muss doch wissen, dass das nur ein kurzfristiger und vorübergehender Effekt ist” – woher haben Sie diese Erkenntnis?
Hat jemand hier sowas schon mal auf Deutsch getestet? Dann versuche ich damit noch mal meinen Pitch einer Serie über das THW…
Jau, ChatGPT kann das auch ganz prima auf deutsch, siehe u.a. meinen Beitrag zu John Sinclair aus der KI.