Final Thoughts: STAR TREK – STRANGE NEW WORLDS, Staffel 2
Themen: Film, TV & Presse |Time flies when you are having fun – schon wieder knapp zehn Wochen rum.
https://youtu.be/JW_P3SRrExw
Nach einer nicht perfekten, aber enorm unterhaltsamen ersten Staffel waren die Erwartungen groß. Würden die Macher das Niveau halten können? Würde man am Konzept schrauben, es schleifen oder verschlimmbessern?
Entwarnung. Die zweite Staffel von STRANGE NEW WORLDS ist… immer noch STRANGE NEW WORLDS. Beste Trek-Serie, bester Captain, bester Look.
Um einen ganz kurzen Abriss zu geben: Mit "The broken circle" gibt es einen extrem aufwändigen, kino-esken Einstieg, gefolgt von der bottle show "Ad astra per aspera", an der sich die Geister scheiden. Ich persönlich bin kein Fan der dialoglastigen Konzept-Episoden, aber viele Trekker lieben sie. "Tomorrow and tomorrow and tomorrow" ist eine schöne Variation von STAR TREK IV – THE VOYAGE HOME, die an der schwachen Inszenierung leidet, aber mit der Vertiefung von La’ans Charakter viele Bausteine für die zukünftige Entwickling bereitlegt. "Among the Lotus eaters" ist eine klassische Gimmick-Episode mit herbei gehämmerter Botschaft, die davon profitiert, dass sie uns endlich mal wieder auf eine "strange new world" bringt. "Charades" nutzt einen sehr typisch albernen TOS-Aufhänger ("Spock wird versehentlich ein Mensch!"), nutzt das aber nicht nur für Comedy, sondern für eine sehr eindringliche Betrachtung der vulkanischen Überheblichkeit. T’Pring beweist erneut, dass die SNW-Autoren früher nur sehr schwach skizzierte Figuren exzellent ausbauen können. "Lost in Translation" ist wieder eine Gimmick-Episode, die ich persönlich für den Schwachpunkt der Staffel halte. Zu diesem Zeitpunkt befürchtete ich, die Serie würde deutlich unter dem Niveau der ersten Saison bleiben.
Ich hatte ja keine Ahnung, wie sehr die zweite Hälfte der Staffel anziehen würde.
Über "Those old scientists" habe ich bereits geschrieben. Knaller. Und ich kann Leute, die solche Kritiken verfassen, nicht ernst nehmen. "Under the cloak of war" wird dann gleich wieder sehr düster und erinnert an die kriegslastigen Episoden von DEEP SPACE NINE. Es ist keine Schwäche, sondern eine Stärke, dass STRANGE NEW WORLDS daran nahtlos mit einer Musical-Episode anschließen kann.
Großartige, klassische Musical-Melodien, schöne Einsichten in die Gefühlswelten der Crew, eine federleichte Inszenierung – wer hätte gedacht, dass Starfleet-Offiziere auch noch singen können?! Ein fettes Doppelherz für dieses Highlight.
Und dann: "Hegemony". Back into the trenches. STRANGE NEW WORLDS ist entschlossen, zum Staffelende noch mal das ganz große Fass aufzumachen. Wir werden augenblicklich in einen militärischen wie diplomatischen Konflikt mit den Gorn geworfen, bei dem es um deutlich mehr geht als die Rettung von ein paar Kolonisten. In knapp einer Stunde Laufzeit wird wieder mal genug Plot für einen Kinofilm abgespult, die Inszenierung ist straff, die Spannung hoch, die Effekte sind exzellent. Man gönnt sich immer mal wieder "beauty shots", die zeigen, wie sehr die Macher ihre Technik im Griff haben:
Wir treffen ein neues altes Mitglied der Sternenflotte:
"Slàinte Mhath!", sage ich da nur, um den Spoiler zu vermeiden.
Und Pike steht vor einer ganz schwierigen Entscheidung:
Man möchte in den Fernseher beißen:
Eines der besten Staffel-Finales der Trek-Geschichte. This will change everything.
Trotz der Befürchtungen also doch wieder eine Knaller-Saison, in der selbst die schwächeren Episoden immer noch ein hohes Niveau halten können.
Der Unterschied zu DISCOVERY und PICARD wird immer deutlicher. Weil STRANGE NEW WORLDS das richtige Konzept, die richtige Idee, und die richtigen Darsteller hat, können Episoden lediglich mal an einem etwas zu mutlosen Skript leiden. Aber selbst dann reißen Pike & Co. es meist noch raus. So war das auch bei TOS und TNG und DS9. Man ist einfach immer gerne dabei.
Bei PICARD und DISCOVERY liegen die Schwächen schon im Konzept und den Figuren, die uns nicht scheren oder im schlimmsten Fall sogar nerven. Jedes gute Skript muss das erstmal überwinden, muss sich uns anbiedern, damit wir uns einlassen können.
Besonders loben muss man erneut die Darsteller von SNW, die sich mittlerweile hervorragend in ihren Figuren eingerichtet haben und eine wirklich bemerkenswert homogene Crew bilden. Hier bekommt jeder seinen "moment to shine", hier ist niemand lediglich "der Typ hinten am Pult" – ein Problem, an dem ENTERPRISE und DISCOVERY besonders gelitten haben.
Einzig mit Carol Kane als neuer Chef-Ingenieurin hadere ich weiterhin. Sie wiederum hadert sehr offensichtlich mit dem "technobabble". Es ist sicher kein Zufall, dass ich beim Auftritt von Clint Howard in "Under the cloak of war" sofort dachte: DER wäre eine super Ergänzung im Cast!
Ich versuche, irgendwas zu finden, was ich kritisieren könnte. Es ist schwer. Müsste ich den Machern einen Rat geben, dann wäre es vielleicht dieser: Ihr braucht nicht in jeder Folge Elemente von TOS aufzugreifen. Ihr seid nicht die Steigbügelhalter von TOS und die permanente Präsenz von Kirk wirkt mitunter so, als würdet ihr der Kraft eurer eigenen Crew nicht trauen. SNW steht für sich selbst und ist nicht nur die Überbrückung bis zur "Kirk generation".
Dennoch ist STAR TREK – STRANGE NEW WORLDS für mich die perfekte Trek-Serie, weil sie den Spirit des Originals perfekt einfängt, aber alle Beschränkungen, die in den 60ern noch galten, abwirft. Sie bringt "hope in hopeless times", predigt "unity, diversity, and understanding" – ohne zu predigen.
Gene Roddenberry wollte mit STAR TREK "humanity at its best" zeigen. Ich halte es für die schönste Parallele, dass STRANGE NEW WORLDS wiederum "Star Trek at its best" ist. It’s what we deserve. It’s what we need.
Ungern denke ich an unser Scharmützel bezüglich DISCO zurück. Gern gestehe ich, dass du damals in fast allem recht hattest. Und noch lieber stimme ich dir zu, was SNW angeht. Das macht einfach alles richtig, was "Discovery" falsch gemacht hat.
Du brauchst dich da nicht zu grämen – du hast dich verhalten wie ein echter Trekker. Erstmal alles gut finden, wenn Trek draufsteht. Ich musste es bei SNW andersrum machen: lernen, erstmal nicht überkritisch zu sein, nur weil Trek draufsteht. Die Franchise hat es uns allen in den letzten Jahren nicht einfach gemacht.
Wahre Worte. Man liebt halt seine Helden und ist dann milde mit deren Nachwuchs. Ich habe DISCO nie fertig geguckt, aber während der vergangenen Wochen jeder neuen SNW-Episode entgegengefiebert.
Wieso "Trekker"?
Die fahren doch auf dem Feld?!
Oder mit den Worten von Gene Roddenberry:
"Trekker? It’s Trekkie. I should know — I invented the thing"
🤓😉
In the TV special Star Trek: 25th Anniversary Special (1991), Leonard Nimoy attempted to settle the issue by stating that "Trekker" is the preferred term. During an appearance on Saturday Night Live to promote the 2009 Star Trek film, Nimoy – seeking to assure Chris Pine and Zachary Quinto, the "new" Kirk and Spock, that most fans would embrace them – initially referred to "Trekkies" before correcting himself and saying "Trekkers," emphasizing the second syllable, with a deadpan delivery throughout that left ambiguous whether this ostensible misstep and correction were indeed accidental or instead intentional and for comic effect.[61] In the documentary Trekkies, Kate Mulgrew stated that Trekkers are the ones "walking with us" while the Trekkies are the ones content to simply sit and watch Star Trek.
The issue is also shown in the film Trekkies 2, in which a Star Trek fan recounts a supposed incident during a Star Trek convention where Gene Roddenberry used the term "trekkers" to describe fans of the show, only to be corrected by a fan that stood up and yelled "Trekkies!" Gene Roddenberry responded with "No, it’s 'Trekkers.' I should know – I invented the thing."
Wir nennen uns selbst – wenn überhaupt – Trekker. Und auf dem Feld fahren Trecker.
Volle Zustimmung. SNW beweist, dass Star Trek nach wie vor zieht, wenn man es richtig umsetzt (was m.E. auch bei Prodigy gelingt) und nicht repariert, wo gar nichts kaputt ist. Es bleibt zu hoffen, dass Paramount den Geldhahn hier nicht allzu bald zudreht.
Umfaßt die Kritik an "Picard" auch Staffel drei? Die wurde ja in manchen Kreisen ziemlich hochgelobt, ich fand die aber nicht so toll. Zu hoher Einsatz (quasi die Rettung der Galaxie), zuviele "Memberberries" und wieder eine durchgängige Geschichte anstatt isolierter Folgen.
Nach dem Auftakt fand ich kurz dass die Staffel etwas schwächelt, aber die zweite Hälfte war schon mega. Vor allem so abwechslungsreich. Von Comedy, zu Drama, zu Musical zu Epos. Ich habe jede Folge davon genossen obwohl sie alle so unterschiedlich waren.
Ich habe von nicht-Trekkern die Discovery mögen manchmal gehört dass die Star Trek Fans alles ablehnen was nicht wie die alten Serien ist, aber da muss man nun nur noch die zweite hälfte SNW dagegen halten. Es wird nicht nur eine Formel wiederholt sondern wild im Sandkasten mit Formeln gespielt und wir feiern es trotzdem. Weil es eben nicht darum geht das etwas wie etwas altes ist oder nicht sondern darum ob es etwas gut ist oder nicht.
Sehr gute Staffel, in der Tat einen Tick besser als die erste.
Allerdings: Episode 4 hat m.E. praktisch nix von"The Voyage Home", sondern ist ein ziemlich gelungenes Re-Imagining von "The City on the Edge of Forever".
Das sehe ich anders. In Episode 4 reisen Kirk und ein anderen Enterprise-Crewmitglied in unsere Gegenwart und der generelle Tenor ist humorvoll, weil man sich auf einen kuriosen "culture clash" konzentriert. Das sehe ich definitiv mehr bei VOYAGE HOME als bei CITY.