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Mai 2023

Die Musik lügt: 50 Jahre Fake Pop

Themen: BRAVO!, Film, TV & Presse |

Das ist mal wieder so ein Thema, auf das ich nur an einem vertrödelten Feiertag kommen kann. Wir wissen alle, dass Pop schöner Schein ist. Was nicht passt, wird passend gemacht. Und darum ist es auch kein Wunder, dass viele "Stars" ihre Hits gar nicht selbst gesungen haben. Es wurde ein Gesicht gebraucht, ein Body, eine Performance. Authentizität optional.

Ich habe euch mal ein paar bekannte und weniger bekannte Beispiele für diese Chart-Cheats rausgesucht, verteilt über diverse Jahrzehnte, um zu belegen, dass es dieses Phänomen nicht nur (wenn auch primär) in den 90ern gab.

Vorab: es geht nicht um Vollplayback. Da haben die Sänger im Studio am Mikro gestanden und auf der Bühne später sich selbst imitiert. Das ist in europäischen TV-Shows gang und gäbe, auch wenn es bei den Amerikanern verpönt ist und im Fall Ashlee Simpson sogar das Ende der Pop-Karriere einläutete:

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Mir geht es um Sänger und Musiker, die sich wissentlich mit fremden Federn geschmückt haben, deren Auftritte bewusste Täuschung waren. Ein fast legendäres, aber letztlich irreführendes Beispiel sind die Monkees, die vom Start weg als "fake band" diskreditiert wurden und zeitlebens damit zu kämpfen hatten:

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Das ist aus mehreren Gründen unfair: Die Band war als Fake zusammengestellt worden und sollte nur der Mittelpunkt einer Comedy-Serie sein. Aus Zeitgründen ließ man die Musik für die Serie von Studiomusikern einspielen, die Monkees lieferten aber die Vocals. Und schließlich: die Monkees waren durchaus in der Lage, ihre Instrumente zu spielen, wie sie auch in vielen Konzerten bewiesen.

Etwas anders lag der Fall bei Silver Convention, die unter dem Namen Silver Bird Convention mit "Save me" einen großen Hit landen konnte, aber letztlich gar keine Band waren, sondern nur ein Studio-Projekt unter der Leitung des Produzenten Michael Kunze. Statt die Studio-Sängerinnen auf die Bühne zu holen, entschied man sich, ein attraktives Trio an Hupfdohlen (u.a. Penny McLean, aka Gertrude Wirschinger, aka "Lady Bump") mit Vollplayback an den Start zu schicken:

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Die Sache flog aber auf und mit einem sehr fischig formulierten Artikel in der BRAVO mussten die Wogen geglättet werden:

Penny McLeans Gekreische in "Lady Bump" war gar nicht von ihr?! Mein Leben ist eine Lüge! Was soll man jetzt noch glauben?!

Ich bin allerdings bis heute ein Fan des ABBA-esken Eurovision-Beitrags "Telegram", den die Bühnenbesetzung wohl auch selber gesungen hat:

https://youtu.be/lVPAoHYDVjI

In der Geschichte des Fake-Pops gab es zwei groß publizierte Skandale – und für beide war Frank Farian verantwortlich. Der Produzent neigte immer dazu, seine Hits mit Profis im Studio einzuspielen, um sich dann Sockenpuppen für die Auftritte vor Publikum anzuheuern. So waren die meisten "Sängerinnen" der 70er-Disco-Supergroup Boney M. keine Sängerinnen und das dunkle Geraune von Tänzer Bobby Farrell steuerte Farian selbst bei:

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Etwas bizarrer sieht es bei Lipps Inc. aus. Deren Superhit "Funkytown" sang die Schwarze Cynthia Johnson. Aus kaum noch recherchierbaren Gründen war sie aber nicht bereit, den Song auch bei Auftritten in Europa zu präsentieren. Also heuerte man die blond, blonder, blondeste Debbie Jenner an, mit wahnsinnig aufgerissenen Augen eine Performance zu mimen, hier tatkräftig unterstützt von den Go Go-Girls des MUSIKLADENS:

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Immerhin nutzte Debbie Jenner ihre Chance, um als Kopf der Formation Doris D. & The Pins einen sehr ähnlich gelagerten eigenen Song nachzuschieben:

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Es gibt Beispiele, da kann man nur "what the fuck?!" murmeln und unterstellen "it seemed like a good idea at the time". Softsex-Starlet Sybille Rauch singt den Song "So long, good bye" offensichtlich nicht selbst (man achte darauf, wie sehr der Drummer nicht erkannt werden möchte). Aber was soll das dann überhaupt?

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Beim Italo-Pop wurde sehr viel geschummelt und "Posterboy" für diese Masche wurde Posterboy Den Harrow, ein echter Mädchenschwarm der Saison 87/88:

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Es gibt mittlerweile diverse Dokumentationen, in denen enhüllt wird, dass Harrows Vocals von Chuck Rolando, Silvio Pozzoli, Tom Hooker und Anthony James stammten. U.a. in der BRAVO bestritt Harrow das lange tapfer, während er auch in Sachen Herkunft, Name und Beziehungsstatus log, bis sich die Balken bogen:

2012 machte er endlich (gezwungenermaßen) reinen Tisch. Er besteht aber weiter darauf, dass der Erfolg von "Den Harrow" (eigentlich Stefano Zandri) auf seinem Charisma und seiner Bühnenpräsenz basierte. Da mag sogar was dran sein.

Mein persönlich liebstes Detail dieser Fake-Karriere ist übrigens die Tatsache, dass sich der Name "Den Harrow" aus dem italienischen "denaro" herleitet, also schlicht "Moneten" bedeutet. Die Produzenten wussten, was sie taten…

Der mit Abstand größte Skandal der Popgeschichte, was Fake-Sänger angeht, war natürlich Milli Vanilli, wieder aus dem Studio von Frank Farian, wieder nach dem gleichen Strickmuster wie bei Boney M. Jeder kennt die Story, sie wird auch aktuell verfilmt, darum beschränke ich mich der Einfachheit halber auf den Playback-Fail bei einem US-Konzert, der Milli Vanilli das Genick brechen sollte:

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Nun könnte man denken, dass die Milli Vanilli-Nummer anderen Acts ausreichend Warnung hätte sein sollen. Das Gegenteil war der Fall. Die Popszene der 90er und besonders die Eurodance- Ära waren geprägt von "projects" (nicht "Bands"!), die im Studio zusammengemischt wurden und sich Aushängeschilder für TV-Auftritte und Videos frei nach Schnauze anheuerten.

Beim Dancefloor-Megahit "Pump up the jam" von Technotronic wurde die Rapperin Ya Kid K kurzerhand durch das Fotomodell Felly ersetzt:

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Ein paar Monate später durfte Ya Kid K allerdings für den Nachfolge-Hit "Get up!" selber vor die Kamera treten.

Toni Cottura, der Kopf hinter dem Projekt Fun Factory, machte es ähnlich wie Frank Farian – er ließ zwar das Gründungsmitglied Balca Tözün die Songs einsingen, für die Videos heuerte man aber das deutlich hübschere und blondere Model Marie-Anett Mey an:

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Mey wurde in späteren Inkarnationen der Band durch u.a. Annett Möller ersetzt wurde, eine bis heute aktive erfolgreiche TV-Moderatorin.

Ähnlich lief es bei Corona (no pun intended) – das Aushängeschild der italienischen Formation war das brasilianische Model Olga de Souza:

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Gesungen hat die Hits allerdings die Pop- und Jazzsängerin Giovanna Bersola.

Ich habe übrigens den unbestätigten Verdacht, dass Verona Feldbusch das bisschen, was bei Chocolates "Ritmo de la noche" zu hören ist, nicht selbst beigesteuert hat. Aber auch hier gilt – die Optik macht’s wett (?):

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In den USA war die folgende Enthüllung ein wesentlich größerer Skandal als bei uns, auch weil es dabei um den größeren Kontext des Sexismus und Fatshamings in der Musikbranche ging. Jeder von euch kennt sicher diesen Ohrwurm:

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Das alte Lied: Die attraktive Zelma Davis im Video war nie die Stimme des Songs. Die Vocals kamen von Martha Wash, einem "Weather Girl":

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Wash klagte, gewann, und muss nun ordnungsgemäß kreditiert werden – auch bei einer ganzen Reihe von anderen Songs und Projekten.

Nicht vergleichbar, aber auch interessant ist der Fall der Spice Girls. Keine Sorge, die hippen und hotten Ladies haben ihre Songs tatsächlich selbst aufgenommen:

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Wer aber genau hinsieht, kann die Frage stellen: Was macht Victoria Adams (aka Posh Spice, heute Victoria Beckham) da? Einen erkennbaren Gesangspart steuert sie nicht bei. Und tatsächlich ist es längst nicht mal mehr ein offenes Geheimnis, dass sie zur Mischung der Gruppe gecastet wurde und im Studio ihr Mikro meistens nicht mal angeschaltet war. Sie war schlicht keine gute Sängerin. Dass ihre Performance aber durchaus Showqualitäten hat, kann man an dem Solo-Projekt "Out of your mind" sehen – die Stimme mit Autotune hingeregelt, ist das eine ziemlich funkige Nummer:

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Man sollte meinen, dass diese Form des Fake-Pop irgendwann aus der Mode kommt, weil der heutige Nachwuchs besser trainiert ist, mehr Disziplin hat und die Branche durch Shows wie "Popstars" und "Deutschland sucht den Superstar" ausreichend talentierten Nachschub in den Markt drückt. Es stellt sich aber heraus, dass das nur sehr bedingt der Fall ist. Bei den Casting-Shows können wir sogar wieder den Bogen zum Anfang dieses Artikels schlagen, denn es wird kaum anders vorgegangen als bei den Monkees Ende der 60er.

Ein Beispiel: Victoria Faellas Version von "Daylight in your eyes" war kein großer Erfolg beschieden – der Song schaffte es aber immerhin auf eine Kuschelrock-Compilation.

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Als die No Angels dann die Show "Popstars" gewannen, musste binnen einer Woche eine komplette CD zusammengestellt und auf den Markt geworfen werden. Wie das geht? Man sucht sich bereits existierende und fertig produzierte Studio-Tracks aus, eliminiert die Vocals und nimmt nur den Gesangsteil neu auf. Das wiederholt man acht bis zehn Mal und schon hat man ein Debüt-Album beisammen:

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Nun ist es eine Sache, wenn gesichtslose Dancefloor-Acts und Nachwuchstalente ein bisschen schummeln, um in die Charts zu kommen. Ein bisschen dreister wird aber, wenn einer der größten Popstars der letzten 25 Jahre wieder und wieder trickst, um im Studio nicht ganz so viel Arbeit zu haben. Das bringt uns zu Model, Schauspielerin und Sängerin Jennifer "JLo" Lopez. "Play" ist einer ihrer vielen Hits:

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Wenn man es weiß, hört man es auch – den Refrain singt nicht Lopez, sondern Christina Milian, die Komponistin des Songs. Man hat ihr Demo genommen und nicht mal den kompletten Gesangspart ausgetauscht. Und kurioserweise ist das bei JLo keine Ausnahme, sondern fast schon Standard. In diversen ihrer größten Hits werden signifikante Teile nicht von ihr selbst gesungen:

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Wie seht ihr das? Überrascht das wen? Ist Pop sowieso Fake und der Beschiss damit eingepreist? Oder kann man als Fan erwarten, dass der, der zu singen behauptet, auch tatsächlich singt?



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comicfreak
2. Mai, 2023 12:36

ich bin verblüfft und definitiv zu naiv für das Musikbusiness

PabloD
PabloD
2. Mai, 2023 12:53

Bei Musik habe ich seit meinen mittleren 30ern eine komplette Altersmilde entwickelt:

Es ist mir mittlerweile völlig egal, wer den Song singt (sowohl die Band oder das Projekt an sich als auch der konkrete Sänger/Sängerin).
Es ist mir völlig egal, welches Genre das ist.
Es ist mir völlig egal, um was es in dem Lied geht (solange es nicht bewusst rassistisch, nationalistisch oder sonstwie menschenverachtend ist).
Der einzig relevante Aspekt ist schlicht: Gefällt mir das jetzt gerade oder gefällt es mir nicht? Ich habe schlicht nicht die Lust oder Zeit, mich über so etwas noch aufzuregen.
Von daher bin ich natürlich das perfekte Opfer für Fake-Pop/Rock/Klassik/Volksmusik/Rap. Und es ist mir wie gesagt – völlig egal solange ich davon bspw. gute Laune bekomme 🙂

PabloD
PabloD
2. Mai, 2023 12:57
Reply to  PabloD

Allerdings konsumiere ich Musik größtenteils auch nur passiv und gebe so gut wie kein Geld für Platten oder Konzerte aus.

PabloD
PabloD
2. Mai, 2023 13:36
Reply to  Torsten Dewi

Gehörgangschmeichelnde Schellack-Erzeugnisse für mein Grammophon.

Thomas G. Liesner
Thomas G. Liesner
2. Mai, 2023 13:55

Für die betroffenen Künstler ist es natürlich ärgerlich, nicht die Aufmerksamkeit für ihre Leistung zu erhalten, aber wenn sie damit einverstanden sind, für jemand anders einzusingen, ist es mir im Endeffekt völlig egal. Entweder ich mag die Musik oder nicht, in den meisten Fällen schaue ich keine Musikvideos dazu oder interessiere mich sonderlich für die Künstler dahinter, von wenigen Ausnahmen abgesehen, wo mich das Gesamtwerk beeindruckt. Bei den obigen Beispielen mag ich etliche Songs, aber habe nie nach weiteren Stücken von den selben Machern gesucht.

jimmy1138
jimmy1138
2. Mai, 2023 17:05

Wenn in Zukunft eh alles AI ist (in Japan gibt’s ja eh schon Vocaloid), braucht es dann irgendwelche Fake-Sänger, um die Songs zu verkaufen?

Thomas Bunzenthal
Thomas Bunzenthal
2. Mai, 2023 17:06

Unter anderem bin ich deswegen den Weg Iron Maiden, Slayer, Pink Floyd gegangen. Mit 11.

Raphael
Raphael
4. Mai, 2023 08:45

Ui, wieder was gelernt.
Ganz gut in diese Sammlung passt sicher auch E-Rotic, ein Studioprojekt, bei dem die Sängerin Lyane Leigh/Hegemann austrat, weil sie nicht selbst in den Musikvideos auftreten durfte. Aus vertraglichen Gründen sang sie aber weiterhin die Tracks ein. Die beiden (wechselnden) Bühnendarsteller sangen nicht selbst. Aber die erste – Jeannette Macci-Meier – nahm mit untypischem Song am ESC 1996(?) teil und sang da natürlich live (und ganz solide). Mit der Original-Sängerin Leigh gab’s dann um 2015 einen Comeback-Versuch.

Trantor
Trantor
8. Mai, 2023 21:27
Reply to  Raphael

Die Musikvideos von eRotic waren doch rein im Comicstil, oder?!

Rudi Ratlos
Rudi Ratlos
9. Mai, 2023 20:21

Heutzutage dürfte das doch aber nicht mehr so problemlos machbar sein, wenn jeder Hinz und Kunz in den Credits der Platten auftaucht, oder? Will ja schließlich jeder was von den paar Spotify-Cents abhaben 😉
Oder werden von den Studios dann irgendwelche Verschwiegenheitsklauseln verlangt, wenn mal wieder jemand anderes die eigentliche Arbeit macht?

Höre ja eher Geschrammel (die singen bzw grunzen das schon selbst) oder Hardstyle. Und bei Letzterem kommt dann tatsächlich gefühlt eh alles von den gleichen drei Nasen, im Zweifelsfall dann auch als „Ghost Producer“ und irgendwer anderes darf am Mischpult das vorgefertigte Set abspulen und dazu rumhüpfen. Da schließt sich der Kreis zu den 90er-Eurodance-Produzenten. Aber – soweit ich das mitbekommen habe – versuchen die Beteiligten da jetzt auch kein großes Geheimnis draus zu machen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Rudi Ratlos
Sebastian
Sebastian
15. Mai, 2023 18:21

Es gibt noch ein Beispiel aus Schweden. Da gab es ja den großen Hit "Here we go again" von Stakka Bo. Gesungen wurde das Lied von Nana Hedin, im Video ist aber das Model Alma Jansson-Eklund zu sehen (die sich leider vor auch schon 20 Jahren das Leben genommen hat). Darauf stieß ich, weil ich irgendwann gelesen habe, dass der eine von Stakka Bo ein etablierter Regisseur ist (u. a. Breaking Bad, Musikvideos für die ganz großen etc.) und ich seine Geschichte interessant fand und in dieses rabbit hole gestiegen bin. Ist halt auch ne gute Nummer.

Aus dem Hause Alex Christensen fällt mir das Rollergirl ein. Im ersten Musikvideo war dies noch eine "falsche" Sängerin, ab dem zweiten war dann die echte Stimme auch das offizielle Gesicht.

Last edited 1 Jahr zuvor by Sebastian
Remory
Remory
5. Januar, 2025 14:13

Bei Boney M. haben zwei der drei Sängerinnen die Vocals auf den Platten gesungen. Bei Livekonzerten haben alle vier auch live gesungen, auch Bobby Farrell. Klang anders als auf den Platten, aber es war live. Das ist ein großer Unterschied zu Milli Vanilli. Ich finde es etwas dreist, da immer wieder von Fake zu sprechen. Die Leadsängerin von Boney M. Liz Mitchell ist heute noch live unterwegs.