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Da fahre ich ganz entspannt nach einer harten Woche Reportagen von Hamburg Richtung Marburg und sehe plötzlich in Höhe Staufenberg einen Truck mit einer seltsam anmutenden Ladung vor mir her zuckeln:

Je näher ich komme, desto klarer wird mir, dass hier mein Handy ran muss:

Hat irgendjemand von euch auch nur eine blasse Ahnung, was das ist?!

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22
27
Jul 2017

Selbst Kai Meyer meinte neulich in einem Facebook-Kommentar, ich sei ein Nostalgiker – mittlerweile kommen mir plausible Gründe abhanden, das zu bestreiten. Je älter man wird, desto größer ist die Zahl der Jahr(zehnt)e, auf die man zurückblicken kann – und desto größer wird die Zahl derer, die diese Jahr(zehnt)e nicht erlebt haben. Das Leben drängt mich fast zwangsläufig in eine “zu meiner Zeit…”-Position.

Gestern zum Beispiel. Da haben wir für eine Reportage ein saucooles Shabby Chic Café mit zugehörigem Antiquitätenhandel besucht. Und was liegt da in einer Scheune? Eine gut erhaltene Bravo von November 1978:

Pflichtbewusst habe ich jede einzelne Seite fotografiert und in ein PDF umgewandelt…  [weiterlesen]

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Mein erster Roller war ein Sym (auch Sanyang) Flash 50. So ein Baumarkt-Scooter in knallrot und Plastik, der eigentlich zu klein für einen erwachsenen Mann war und an der Ampel keine 16jährige beeindrucken konnte. Mir war das egal, weil ich den Roller 1997 nur deswegen gekauft hatte, um mal anzutesten, ob so ein Gefährt zu mir passt. 899 Deutschmark bei der Metro, wenn ich mich recht erinnere.

Häme bin ich grundsätzlich mit dem Hinweis entgegen getreten, dass man sich seiner Männlichkeit SEHR sicher sein muss, um so einen Plastikschrabbel zu fahren. Der Kleine machte ja auch,..  [weiterlesen]

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Vorwort: Ich sitze in einem Hotel in Niedersachsen. Gestern Abend fiel mir wieder ein, wann ich das letzte Mal in einem Hotel in Niedersachsen gesessen habe: in der US-Wahlnacht 2016. Ich kann mich gut erinnern, es ist einer dieser “wo warst du, als…?”-Momente gewesen. 

Um 3.00 Uhr morgens, Ablauf und Ergebnis der Wahl schienen ausgemacht, schrieb ich den nachfolgenden Text. Gegen 4.30 Uhr war mir klar – ich werde ihn nicht veröffentlichen können. Um 5.00 Uhr schaltete ich den Fernseher aus. Fassungslos.

Es sind seither acht Monate vergangen –..  [weiterlesen]

7
21
Jul 2017

Spocht ist Mocht

Thema: Neues |

Ich habe es anderswo schon angedeutet – nach den letzten sechs Läufen hatte ich vor, eine Pause von fünf Tagen einzulegen, damit meine Muskulatur und meine Gelenke sich etwas erholen können. Leider wurde das torpediert, als ich gleich am ersten Ruhetag für eine Reportage auf das Nebelhorn musste. Bergwandern ist zwar eine schöne Abwechslung, aber ein Abend in der Badewanne wäre besser gewesen.

Danach folgt eine Phase brutaler Leibesschwere. Ich komme kaum aus dem Bett, meine Beine fühlen sich wie altgriechische Tempelsäulen an und meine Motivation ist =<0. So ist es auch kein Wunder, dass ich meinen nächsten Lauf mit mangelnder Energie und nur unter physischem wie psychischen Protest antrete…  [weiterlesen]

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Da ich in den nächsten 9 Tagen in der Republik unterwegs bin und kaum dazu komme, substanzielle Beiträge zu schreiben, werde ich nicht die Klappe halten (das wäre vernünftig, aber spaßfrei), sondern einfach mild kuriose bis irrwitzige Anekdoten aus meinem Leben teilen. Die Idee verdanke ich dem Herrn Spiegelberg, der mich heute dahingehend provoziert hat.

Fangen wir mit dem Tag im Jahre ca. 1997 an, an dem ich drei Eier mit Wasser in einen kleinen Kochtopf warf, alles auf den Herd stellte – und dann zur Arbeit ging.

Picture this.

Ich komme nach acht Stunden ermattet heim,..  [weiterlesen]

32
14
Jul 2017

Der Kollege Mario Sixtus, nie um ein klares (wenn auch nicht immer wahres) Wort verlegen, bezeichnete den Verursacher des tödlichen Dooring-Unfalls in Berlin kürzlich als “rücksichtsloses Arschloch” – und in dem Atemzug gleich alle Autofahrer, die beim Öffnen der Tür Unfälle verursachen.

„Außerdem finde ich, „rücksichtslose Arschlöcher im Auto“ sollte man „rücksichtslose Arschlöcher im Auto“ nennen und nicht „Dooring“.“

Die Wutbezeichnung klingt gut, streitsam und holt angesichts des aktuellen Falls Beifall. Billigen Beifall, wie ich finde, aber man ist da ja nicht notwendigerweise wählerisch. Die Facebook-Crowd, sie kradolft entsprechend. Die böse,..  [weiterlesen]

39
08
Jul 2017

Ich habe mich komplett mit Kommentaren zurückgehalten, was den G20-Gipfel angeht – aus einem eher banalen Grund: ich bin momentan privat zu sehr eingespannt und finde das Thema obendrein unfassbar ermüdend. Nun fühle ich mich aber doch gerufen.

Allen, die sich über die Ausschreitungen empören, möchte ich sagen: Echt? Das hat euch irgendwie überrascht, entsetzt, verärgert? Machen wir uns doch nichts vor: selbst wenn wir die Polizei komplett aus der Analyse subtrahieren, war das nicht nur vorhersehbar – es war unvermeidlich. Die große Politik kommt mit Pomp in die Stadt – die kleine Antifa macht Rabatz…  [weiterlesen]

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05
Jul 2017

Es ist durchaus ein Muster zu erkennen: Mit der LvA war ich schon in zwei Frankenstein-Aufführungen, einem Dracula-Musical (“Tanz der Vampire” habe ich schon vor 15 Jahren in Wien gesehen), “The Woman in Black” und “Ghost Stories”. Grusel auf der großen Bühne hat einfach seinen Reiz.

Kein Wunder, dass wir uns die Gelegenheit nicht haben nehmen lassen, eine neue Interpretation von “Dr. Jekyll und Mister Hyde” im Baden-Badener Theater anzuschauen, noch dazu bei der Uraufführung und in der eigenen Box direkt neben/über der Bühne.

Nun ist die Story nicht neu und wurde schon dutzendfach verfilmt (u.a…  [weiterlesen]

3
02
Jul 2017

England 2016. Regie: Sean Foley. Darsteller: Julian Barratt, Simon Farnaby, Essie Davis, Russell Tovey, Steve Coogan, Andrea Riseborough, Kenneth Branagh, Simon Callow u.a.

Story: Richard Thorncroft war Ende der 80er als Detektiv “Mindhorn” in England für kurze Zeit so etwas wie ein Star. Aber der Erfolg stieg ihm zu Kopf, er scheiterte in Hollywood und ausgerechnet sein gedemütigter Sidekick wurde mit dem Spinoff “Windjammer” zum Dauerbrenner auf britischen Bildschirmen. Thorncroft, reduziert auf peinliche Werbespots und magere Gastauftritte, sieht die Bitte des Polizeipräsidiums der Isle of Man, ihnen bei der Jagd nach einem Killer mit Mindhorn-Fetisch zu helfen,..  [weiterlesen]