14
Jul 2017

Days of dooring dangerously

Themen: Neues |

Der Kollege Mario Sixtus, nie um ein klares (wenn auch nicht immer wahres) Wort verlegen, bezeichnete den Verursacher des tödlichen Dooring-Unfalls in Berlin kürzlich als “rücksichtsloses Arschloch” – und in dem Atemzug gleich alle Autofahrer, die beim Öffnen der Tür Unfälle verursachen.

„Außerdem finde ich, „rücksichtslose Arschlöcher im Auto“ sollte man „rücksichtslose Arschlöcher im Auto“ nennen und nicht „Dooring“.“

Die Wutbezeichnung klingt gut, streitsam und holt angesichts des aktuellen Falls Beifall. Billigen Beifall, wie ich finde, aber man ist da ja nicht notwendigerweise wählerisch. Die Facebook-Crowd, sie kradolft entsprechend. Die böse, wir gut.

Ich sehe das anders. Komplett anders. Zum Verständnis sollte man etwas über Sixtus wissen und etwas über mich.

Sixtus hat (wenn ich mich recht erinnere, er möge mich da korrigieren) keinen Führerschein. Er hat deshalb auch kein Auto. Er ist kein Autofahrer. Er weiß nicht, wie das ist. Er kann nicht beurteilen, wie die Verkehrssituationen für Fahrer sind, wie unübersichtlich manche Ecke, wie gefährlich der tote Winkel. Dass es passieren kann, auch wenn man kein “rücksichtsloses Arschloch” ist. Weil die Interaktion von Menschen keine exakte Wissenschaft ist und auch bei größter Vorsicht Dinge einfach passieren können. Shit happens. Fast jeder Unfall hat ein Opfer – nicht jeder hat einen Täter.

Die Tatsache, dass Mario Sixtus kein Fahrer ist, macht die Bezeichnung “rücksichtslose Arschlöcher” natürlich auch leicht, denn sich selbst KANN er ja nicht meinen.

“Wie jetzt? Sind Leute, die ihre Wagentüren aufreißen und andere Verkehrsteilnehmer damit vom Bike säbeln, etwa KEINE rücksichtslosen Arschlöcher?”

Gestatten: Torsten Dewi. “Rücksichtsloses Arschloch im Auto”.

Es war 1992 oder 1993. Ich fuhr stolz meinen ersten Wagen, einen alten nachtblauen Renault 18. Aus irgendeinem Grund musste ich zum Abend noch mal in die Redaktion. Vor dem Eingang in der Nordendstraße sah ich eine ausreichend lange Parklücke, in die ich geschmeidig einfahren konnte. Handbremse, Licht aus, Zündung aus, Gurt weg.

Ich WEISS, dass ich nach hinten geguckt habe. Über die Schulter UND im Rückspiegel. Ich weiss NICHT, ob der Fahrradfahrer, den ich dabei übersehe, sein Licht angesichts der Dämmerung schon angeschaltet hatte.

Was ich weiß und was ich nicht weiß, ist unwichtig in den Moment, als ich die Tür aufstoße und nur ein knapp gebrülltes “Scheiße!” höre. Es tut einen dumpfen Schlag, bevor ich realisiere, was los ist. Ein Fahrrad knallt in die Innenseite meiner Fahrertür, der Radfahrer segelt darüber hinweg und schlägt auf den Asphalt.

Ich atme ein, zwei Sekunden lang durch, vermutlich werde ich kreidebleich, aber das sehe ich ja AUCH nicht. Dann springe ich aus dem Wagen und eile zu dem Mann, der sich erstaunlicherweise schon wieder aufrappelt. Er flucht, sein Hemd ist an der Schulter zerrissen, aber darüber hinaus scheint er halbwegs in Ordnung zu sein. Ich bin kein Mediziner und maße mir kein Urteil an.

“Wie geht’s Ihnen? Soll ich einen Krankenwagen rufen? Mann, das tut mir so leid. Ich habe Sie wirklich nicht gesehen. Wollen Sie sich hier auf die Bank setzen?”

Er winkt ab, schaut sich sein Fahrrad an. Wie der Besitzer ist es überraschend maßvoll beschädigt. Der Lenker steht schief und ein Reifen ist verbogen. Ich vermute eine leichte Gehirnerschütterung oder allgemeine Verdatterung, denn er meint, dass er direkt um die Ecke wohne und jetzt erstmal nach Hause gehen wolle.

Ich werfe einen Blick auf meine Wagentür. Am Anschlag ist ein hässlicher Knick im Blech. Wurscht. Der Wagen ist alt und Blut wäre schlimmer. Ich frage den Mann noch mal, ob ich nicht zur Sicherheit eine Ambulanz rufen soll. Oder die Polizei. Die natürlich auch, wenn er das ordentlich aufgenommen wissen will. Könnte für die Versicherung wichtig sein.

Er ist entspannter als ich, winkt wieder ab. Nein nein, er wird sein Fahrrad hier stehen lassen und zu Fuß heim gehen. Ich bitte darum, wenigstens den Schaden zu begleichen, die Reparatur und das Hemd. Meine Visitenkarte muss ich ihm förmlich aufdrängen. Ich habe das Gefühl, er stimmt nur mir zuliebe zu, die Rechnungen zu schicken. Irgendwann legt er mir die Hand auf die Schulter: “Kann passieren. Ehrlich. War jetzt hauptsächlich ein ziemlicher Schreck, wohl für uns beide.”

Menschliche Größe und non-konfrontatives Miteinander, so können sie aussehen.

Er zupft sich das zerrissene Hemd zurecht, schließt sein Fahrrad an eine Laterne und macht sich auf den Weg. Ich möchte ihm noch mal einen Krankenwagen anbieten, beiße mir aber auf die Zunge. Wenn er doch nicht will.

Ich habe nie wieder von ihm gehört. Fahrrad und Hemd hat er wohl auf seine Kappe genommen. Die Reparatur meiner Wagentür kostet fast 400 Mark. Ein kleiner Preis – was wäre gewesen, wenn der Mann ernsthaft verletzt gewesen wäre? Eine Rechnung, die ich nicht mit Geld hätte begleichen können. DAS wäre ein zu hoher Preis gewesen.

Die Geschichte verfolgte mich damals monatelang, blitzt heute noch in meinem Kopf auf, wenn ich parke und die Tür öffne. Ich mache es genau so vorsichtig, wie ich es damals getan habe – und ich weiß, dass das keine Garantie ist. Für nix. Shit happens.

Nein, Mario, ich sehe mich nicht als “rücksichtsloses Arschloch”. Und zu meiner Überraschung hat mich auch der Typ auf dem Fahrrad nicht als “rücksichtsloses Arschloch” gesehen. Wer gibt dir das Recht?

P.S.: Facebook-Kommentator Florian Hoppe erinnerte mich gerade an ein Gegenbeispiel. Meine Frau und ich waren vor sechs Wochen in München. Am Oberanger standen wir mit ca. acht Personen an der Ampel, es wurde grün. Meine Frau ging los. Ein Rennradfahrer kam mit mindestens 40 km/h angeschossen, machte nicht einmal den Versuch, zu bremsen oder zu klingeln oder auszuweichen. Ich habe meine Frau am Arm zurück gerissen, es war eine Sache von Millimetern. Bei dem Tempo – schwere Brüche, mindestens. Er raste weiter, ohne sich überhaupt umzudrehen. Hätte ich eine Chance gehabt – ich wäre hinterher und hätte ihn verdroschen. Der Typ war ein mieses rücksichtsloses Arschloch. Sind deshalb alle Rennradfahrer, die nicht jede Gefahrensituation vorhersehen und vermeiden können, rücksichtslose Arschlöcher?



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Heino
Heino
14. Juli, 2017 08:24

Ich habe seit 30 Jahren den Führerschein und fahre auch viel mit dem Rad, daher kenne ich beide Seiten und gebe dir prinzipiell darin recht, dass so was tatsächlich einfach passieren kann, weil Radfahrer in ungünstigen Momenten nicht zu sehen sind. Aaaaaaaaaaber….

als Radfahrer erlebe ich es immer wieder, dass Autofahrer ihre Fahrzeuge einfach auf dem Bürgersteig oder Radweg parken und die Türen ohne einen Blick in den Spiegel aufreissen oder mir, wenn ich mangels Radweg (da ist die Situation hier in Köln ganz schlimm) auf der Straße fahren muss, einfach mal die Spur schneiden.

Genau so sehe ich aber täglich auch Radfahrer, die sich nicht nur rücksichtslos, sondern oft auch geradezu lebensmüde verhalten und damit schlimmen Unfällen oft nur durch reines Glück entgehen. Als ich noch in Düsseldorf gearbeitet habe, ist mal ein Radfahrer unter die von mir genutzte Straßenbahn geraten, weil er über eine rote Ampel fuhr, obwohl unsere Bahn schon von Weitem zu sehen war.

Generell finde ich, dass das Verhalten aller Verkehrsteilnehmer in den letzten Jahren deutlich rücksichtsloser und aggressiver geworden ist. Inzwischen vermeide ich es, das Auto nutzen zu müssen, weil der Straßenverkehr immer mehr zum Wilden Westen mutiert.

Dietmar
14. Juli, 2017 08:41

Schließe mich @Heino an, trifft exakt meine Beobachtungen.

Aber es sind eben, genau wie Du sagst, Unfälle auch Unfälle, weil Menschen unfreiwillige Fehler machen, nicht alles überblicken können, überraschendes passiert etc. Nicht jeder Autofahrer, der einen “Biker vom Rad säbelt”, ist ein rücksichtsloses Arschloch. Sixtus liegt da eindeutig falsch.

Ich habe erst kürzlich gelernt, dass es sicherer ist, die Tür nach niederländischer Methode zu öffnen: Mit der rechten Hand den Türgriff anfassen und öffnen. Das zwingt zu einer Körperdrehung und man sieht freier über die Schulter und in den toten Winkel und die Tür öffnet sich zunächst nur einen Spalt und schwingt nicht sofort auf.

Habe ich mir nur noch nicht antrainiert. Jedes Mal, wenn ich ausgestiegen bin, denke ich, verdammt, schon wieder vergessen.

Dietmar
14. Juli, 2017 08:46

(Trotz “aber” sehe ich das eigentlich auch mehr als Ergänzung als als Widerspruch.)

Feivel
Feivel
14. Juli, 2017 08:49

“Das Fahrzeug parkte laut Polizei im absoluten Halteverbot und stand teilweise auf einem sogenannten Schutzstreifen für Radfahrer, auf dem das Unfallopfer unterwegs gewesen sei”
DAS ist der Teil, der ihn zu einem rücksichtslosen Arschloch macht. Damit nahm der Fahrer den Unfall nicht nur billigend in Kauf, sondern hat ihn bei vollem Bewusstsein provoziert.

Analog zum Auffahr-Unfall sehe ich , ähnlich Sixtus, erstmal den Autofahrer in der (moralischen) Pflicht. Weil ich als Radfahrer keinerlei Möglichkeit habe, so einen Unfall zu vermeiden.

(Würde ich ohne Licht am Radl in ein parkendes Auto knallen, würde ich mir das mit der Polizei übrigens auch überlegen..)

Feivel
Feivel
14. Juli, 2017 08:59

Ergänzend (um näher am Thema zu bleiben): Klar passieren Unfälle auch ohne Schuld des Autofahrers. Das weiß ich auch als Radfahrer. Die Umstände sind entscheidend. Wer Radwege zuparkt ist aus meiner Sicht ein selbstbezogenes Arschloch (dem der Führerschein entzogen gehört..). Damit mutiert die Aussage, die du Sixtus hier nachsagst, natürlich zu einer Nullaussage. Nicht Radl-kegelnde Autofahrer sind Arschlöcher. Radl-kegelnde Arschlöcher sind Arschlöcher.

edit: doch, siehe Ergänzung.

Sigur Ros
Sigur Ros
14. Juli, 2017 09:03

Mario Sixtus ist bei mir eh unten durch, seit er auf Twitter einen FAZ-Woche-Bericht zum Thema Ausländer-Kriminalität mit dem Stürmer verglich.

Rudi Ratlos
Rudi Ratlos
14. Juli, 2017 09:08

Alles Arschlöcher, außer Mutti…

Überrascht mich, dass es jetzt so einen Aufschrei gibt, das passiert doch immer wieder – irgendwann dieses Jahr hat in Leipzig auch ein Autofahrer die Tür aufgerissen, eine Fahrradfahrerin ist deswegen auf die StraBa-Gleise ausgewichen und wurde von der ankommenden Linie überrollt. Ist also nicht das erste Mal und wird auch nicht das letzte Mal bleiben, sind wie weiter oben ja bereits angemerkt genug Bekloppte auf den Straßen unterwegs (aus allen Lagern).

dermax
dermax
14. Juli, 2017 09:12

Würde Feivel zustimmen, in dem verlinkten Einzelfall kann man durchaus zu Kraftausdrücken greifen, da kam offenbar schon ein bisserl viel zusammen.
Aber ich seh da keinen allgemeine Regel. Allein die Existenz des toten Winkels und des menschlichen Faktors sorgt dafür, dass auch absolut rücksichtsvollen Menschen sowas mal passieren kann.
Fahrradfahrer in München ist nochmal ein ganz eigenes Kapitel, zumindest ich erleb hier eigentlich jeden Tag eine Ansammlung von rücksichtslosen Gefahrenherden, die schlicht und ergreifend davon ausgehen, dass schon jeder andere Verkehrsteilnehmer für sie mit aufpasst. Da reg ich mich über vereinzelte Autofahrer, die Radwege blockieren, weil sie zu faul sind, 50m statt 5m zu latschen, nicht mehr wirklich auf.

Feivel
Feivel
14. Juli, 2017 09:18

@Torsten:
Im erstem Statement gehe ich von einem regelkonform fahrenden Radfahrer aus.. D.h. nicht zu schnell, mit Licht, auf der richtigen Fahrspur,.. Soweit, Sixtus zu unterstellen, dass er auch bei einem Unfall mit unbeleuchtetem Fahrrad den Autofahrer pauschal als “rücksichtslose Drecksau” betitelt, würde ich nämlich nicht gehen. Tust du das? Dann habe ich das Thema tatsächlich nicht verstanden.

(@Sigur Ros: Ist schon wieder die Jahreszeit, zu der man sich bei Diskussionen um Sixtus zuallererst von ihm distanzieren muss? Ist das nicht etwas bieder?)

Sigur Ros
Sigur Ros
14. Juli, 2017 09:30

@Feivel: Keine Ahnung, was du mir damit sagen/unterstellen willst – so gut kenne ich den Herrn nicht und so sehr interessiert er mich auch nicht. Ich bin nur über diese Äußerung von ihm gestolpert und weiß, dass ich ihn infolgedessen nicht ernst nehmen kann.

Feivel
Feivel
14. Juli, 2017 09:48

@Torsten:
“Ich weiss NICHT, ob der Fahrradfahrer, den ich dabei übersehe, sein Licht angesichts der Dämmerung schon angeschaltet hatte.”
widerspricht doch
“Seine Aussage war nicht „Autofahrer, die regelkonform fahrende Radfahrer vom Sattel säbeln, sind rücksichtslose Arschlöcher“. Was übrigens auch falsch gewesen wäre, wie ich oben bewiesen habe.”
?

(Insoweit sehe ich meine Ergänzung auch nicht als Einschränkung, sondern als Ausführung der (für mich) logischen Grundannahme. Ohne die das Statement von Sixtus (so wie du es zitierst) ja (offensichtlich?!) Kappes ist. Führt aber jetzt nur vom Thema weg – ich weiß jetzt, wie es gemeint war. Danke für die Erläuterung.)

Marcus
Marcus
14. Juli, 2017 10:02

Oder ein Pedalofaschist, der die Autoplebejer von seinen Straßen weghaben will. 😉

Heino
Heino
14. Juli, 2017 11:03

@Torsten:ich glaube, wir missverstehen uns hier. Ich wollte damit nur sagen, dass ich deinen Standpunkt verstehe, aber auch die Aufregung von Mario Sixtus (allerdings scheint ihm die Fähigkeit abzugehen, auch die Schwierigkeiten der Gegenpartei nachzuvollziehen). Es war nicht als Widerrede gemeint, nur als Feststellung, dass ich im Grundsatz deiner Ansicht bin, obwohl es auf allen Seiten reichlich echte Arschlöcher gibt.

Dr. Acula
14. Juli, 2017 12:10

Ich hab mal als Schüler beinahe einen Radler erlegt, weil ich die Beifahrertür zum Aussteigen aufgerissen habe. Solche Dinge passieren leider – nicht von ungefähr ist das englische Wort für “Unfall” das gleiche wie für “Zufall” – “accident”.
Natürlich ist der Fall in Berlin drastisch, aber er ist eben auch nicht repräsentativ für das Verhalten aller Autofahrer.

Tim
Tim
14. Juli, 2017 13:52

Eine pragmatische Lösung für das Grundproblem wäre übrigens, wenn in Deutschland der “Dutch Reach” bekannt wäre und wie in Holland schon in der Fahrschule gepaukt würde.
Was das ist, zeigt dieses Video: https://youtu.be/GzIf80eSfCg?t=42s

Jones
Jones
14. Juli, 2017 15:14

Es gibt auf beiden Seiten rücksichtslose Arschlöscher.
Beim Auto ist das Problem das man damit IMMER größeren Schaden anrichtet.

Feivel
Feivel
14. Juli, 2017 16:10

Weil mir das keine Ruhe gelassen hat, hier zwei alte Tweets von Sixtus zu dem Thema:

“Außerdem finde ich, “rücksichtslose Arschlöcher im Auto” sollte man “rücksichtslose Arschlöcher im Auto” nennen und nicht “Dooring”.”
https://twitter.com/sixtus/status/875609362940678144

“”Tut mir ja leid, dass der Radfahrer sich an meiner Autotür die Knochen gebrochen hat, aber Dooring kann eben jedem passieren!” #lasttweet”
https://twitter.com/sixtus/status/875610932499501056

Kann man vielleicht so lesen wie Torsten. Muss man aber nicht. Ich selbst verstehe die Tweets als Kritik an der Bagatellisierung einer fahrlässigen Tötung durch einen Begriff, der wie eine neue amerikanische Trendsportart klingt – nicht aber als Pauschalverurteilung aller an Unfällen beteiligten Autofahrer.
(Das nur zur “Ehrenrettung” von Sixtus. Da es hier um Torstes Leseart geht und das hier nicht das Literarische Tweet-Quartet ist, spare ich mir weiteren off topic.)

@Torsten: “Mit „ich weiß nicht…“ meinte ich „ich weiß nicht…“[..].”
Danke für die Erläuterung. Im Text wirkte es mindestens wie eine Relativierung: “Ich WEISS, dass ich alles richtig gemacht habe. ich weiss NICHT, ob der Radfahrer das genauso tat”.

frater mosses von lobdenberg
frater mosses von lobdenberg
14. Juli, 2017 23:52

@Torsten:

Es ist die lässig zynische Herabsetzung von Menschen in einer Situation, die Mario selber nicht kennt und in der er (mangels Führerschein) auch nie kommen wird.

Woher willst Du das wissen? Ist es neuerdings verboten, ohne gültigen Führerschein in einem Pkw mitzufahren und dessen Tür beim Aussteigen zu öffnen?

hilti
hilti
15. Juli, 2017 00:45

Tjo, Mario Sixtus scheint mir zu Überreaktionen zu neigen.

Falls jemand seinen Amazon-Prime-Account kündigen möchte:

https://twitter.com/sixtus/status/797846893099290624
Als Reaktion auf “Congratulations to @realDonaldTrump. I for one give him my most open mind and wish him great success in his service to the country.” von Jeff Bezos. Diese hysterischen Überreaktionen sind ein Problem für sich. Vergiftet das Diskussionsklima.

Peroy
Peroy
15. Juli, 2017 07:45

Für Radfahrer sollte es Prämien geben…

DJ Doena
15. Juli, 2017 22:19

Ich hab so eine ähnliche Geschichte, die mir aber “zum Glück” nur als Beifahrer passiert ist.

Mein Kumpel und ich fahren durch eine Wohngebietsstraße. 50 waren erlaubt. Die er auch bis nahe an die Kreuzung fährt. Er blinkt rechts, weil auch die Intention war, rechts abzubiegen. Ihm fällt aber im letzten Moment ein, dass es doch nach links geht, ändert den Blinker und zieht nach links – die Kreuzung war an einem Sonntag Mittag komplett leer.

Im dem Moment knallt es tierisch, weil ein Motoradfaher versucht hat, genau auf dieser Kreuzung von hinten an uns vorbei zu ziehen.

Genau in die A-Säule rein mit Abstieg über unsere Motorhaube.

Bein gebrochen, Motorad im Arsch. Krankenwagen, Polizei gerufen, alles zu Protokoll gegeben.

Der Motoradfahrer hat unvorsichtig gehandelt, denn von weiter hinten war rechts gar nicht einsehbar und wäre mein Kumpel rechts abgebogen, hätte von rechts immer noch ein Auto kommen können, dass Vorfahrt vor dem Motorad gehabt hätte.

So aber war mein Kumpel schuld (er hat den Verkehr auf der anderen Spur misachtet), hat das auch zugegeben und seine Punkte und ein paar Tagessätze bekommen (weil Unfall mit Personenschaden).

Wer ist über ihn hergezogen? Sein Schwiegervater. Regionalleiter bei einer Versicherung und dessen Auto wir fuhren, der aber nicht dabei war. Wie man denn so blöd sein könne, seine Schuld an einem Unfall bei der Polizei zuzugeben. Hätte mein Kumpel “klüger” gehandelt, hätte man vielleicht die Tagessätze vermeiden können. So durfte er sich das dann wochenlang anhören.

DJ Doena
15. Juli, 2017 22:35

Auf der anderen Seite kenn ich das auch aus der anderen Perspektive. Es war noch die DDR, müsste so um 1988 gewesen sein, ich war 10.

Große 2×2-spurige Hauptstraße am Berliner Stadtrand (Heute die Märkische Allee, die man mit 60 befahren darf).

Ich ganz rechts mit meinem Klappfahrrad. Auf der linken Seite in der Ferne mein Wohnblock. Ich guck kurz nach hinten, sieht aus meiner Perspektive frei aus. Ich ziehe mein Fahrrad einfach nach links rüber.

Plötzlich nur noch Quietschen und ich steige vom Fahrrad ab. Vorderer Schmutzfänger leicht verbeult, mir ist gar nichts passiert. Hinter mir hat sich ein Trabbi mit Anhänger aufs Dach gelegt, weil er mir ausweichen wollte und dabei ins Schleudern kam.

Der Trabbi war ganz neu, die typischen 10 Jahre drauf gewartet und ein Ende der DDR noch nicht in Sicht.

Der Mann war natürlich nicht begeistert, aber zum Glück auch unverletzt.

Wochen später waren dann meine Mama und ich noch mal bei ihm zu Hause zu Besuch, wo ich mich noch mal persönlich entschuldigen musste, weil sich das so gehört.

Hätte auch schlimmer ausgehen können.

DJ Doena
16. Juli, 2017 19:33
S-Man
S-Man
17. Juli, 2017 23:43

Nichts für die Diskussion, bin aber beim lesen drüber gestolpert…

“Ein Fahrrad knallt in die Innenseite meiner Fahrradtür,”…