16
Apr 2022

Filmverbrechen-Fotostory:
GRAF DRACULA (BEISST JETZT) IN OBERBAYERN oder: Brüste, Beats und Blutkonserven (NSFW)

Themen: Film, TV & Presse, Fotostory |

Mein letzter LISA-Film ist eine Weile her, und nach Gurken wie MR. BOOGIE und DIE STURZFLIEGER habe ich mir einen Abstecher in vertrautes Territorium verdient. Der Mensch lebt nicht vom Knäckebrot allein und wahrlich – das LISA-Archiv hat noch ein paar Leichen im Keller, die ich exhumieren kann.

Üblicherweise konzentriert sich die LISA ja auf Komödien einfachster Strickart: ein sonniges Thema, ein paar knackige Darsteller, Verwechslungen, Liebesreigen, dumme Sprüche, Chart-Hits – fertig ist “die neuste Super-Komödie!”. Dass die LISA sich 1979 an einer Genre-Parodie versucht hat, hat mich überrascht.

Ein großer Autor hat mal gesagt:

“Die Parodie ist ein Geier, der über den Kadavern krepierter Themen kreist.”

Braucht ihr nicht googeln, ist von mir. Und wahr. Parodien sind gleichzeitig sehr leicht und sehr schwer zu schreiben. Leicht, weil meistens alle Figuren, Szenarien, oft sogar Dialoge vorhanden sind und nur neu arrangiert und überhöht werden müssen. Die Parodie wird besser, je näher sie am Original bleibt – bis die Ähnlichkeit so groß ist, dass die lediglich minimale Überspitzung der bekannten Elemente die Absurdität entlarvt. Schwer ist die Parodie, weil sie ein exaktes Verständnis sowohl der Mechanismen der Vorlage als auch der Veralberung voraussetzt. Der Autor einer guten Parodie muss letztlich das Original so gut verstanden haben, dass er es selber schreiben könnte. Und daran scheitern viele.

Man kann durchaus fragen, wer bei der LISA auf die Idee gekommen ist, der anämischen Bumskomödie eine Bluttransfusion aus dem Horror-Genre zu verabreichen. Das ist wahrlich nicht typisches LISA-Territorium. Andererseits: LISA-Filme sind immer auf jeden Trend-Zug aufgesprungen, haben ihn mit blanken Brüsten und schalen Witzen kreischend zum Stillstand gebracht und dann rostend auf den Schienen stehen lassen. They never really cared.

Dass es den ollen Dracula erwischte, dürfte niemanden überraschen. Die 70er waren die Zeit der Vampir-Komödien. Genug andere Filme machten es vor, damit LISA es nachmachen konnte. Und das erlaubt mir, bevor wir richtig einsteigen, mal wieder einen kleinen Ausflug in die Filmgeschichte.

Ende der 60er war aus den Hammer-Draculas die Luft raus, Christopher Lees Einsatz ließ merklich nach und mit Filmen wie ROSEMARY’S BABY und NIGHT OF THE LIVING DEAD begann das zarte Pflänzchen “modern horror” zu blühen. Grusel war out, Schock war in, zumal Polanski mit seinem TANZ DER VAMPIRE dem Genre bereits den Comedy-Pflock in die Brust ge”hammer”t hatte:

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Ich gestehe gänzlich ohne Scham, dass mich das überraschend düstere Ende bei der TV-Erstsichtung als kleiner Knirps mächtig verstört hat.

Wo ein Genre schwächelt, da kreisen die Geier, ich hatte es oben ja geschrieben. 1969 folgte mit DRACULA: THE DIRTY OLD MAN die nächste Verarsche des ehrwürdigen Grafen, diesmal aus der cineastischen Schmuddelecke:

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1971 drehte Hammer-Stammkameramann und auch Regisseur Freddie Francis den albernen GEBISSEN WIRD NUR NACHTS, der als eine Art Blaupause für unser heutiges Filmverbrechen durchgehen könnte:

Etwas respektabler kam da schon die Blaxploitation-Beißer-Comedy VAMPIRA aka OLD DRACULA von Clive Donner daher, die immerhin den großen David Niven dazu überreden konnte, sich Plastik-Fangzähne in den Mund zu stecken:

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Die Euro-Produktion LADY DRACULA war ursprünglich auch ein Kandidat für eine Fotostory, stellt sich bei genauerer Betrachtung aber als schlicht zu professionell und unterhaltsam für meine abwertenden Kommentare dar. Außerdem werde ich nie, nie, NIE (?) einen Film mit dem großen Brad Harris aufs Korn nehmen:

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Selbst Christopher Lee gönnte sich nach den letzten, schon mit satirischen Elementen angereicherten Hammer-Produktionen eine Katharsis per Comedy:

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1979 erreichte das Subgenre mehr als nur einen “Höhepunkt” (sorry). Zu den Comedy-Geiern gesellen sich ja immer schnell die Porno-Hyänen und in DRACULA SUCKS wollte der Graf nicht mehr nur Blut saugen:

Im gleichen Jahr gab es dieses bizarre Vanity-Projekt, mit dem sich die minder talentierte Nai Bonet mit Geld aus fragwürdigen Quellen eine Karriere erzwingen wollte. Der tatterige John Carradine ließ sich zum Dracula nötigen:

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Nun wären der Schweinkram DRACULA SUCKS ebenso wie NOCTURNA schon die idealen Inspirationen für die LISA gewesen, aber es ist deutlich wahrscheinlicher, dass man sich mit GRAF DRACULA IN OBERBAYERN an einen der großen Sommerhits des US-Kinos ranhängen wollte, nämlich LIEBE AUF DEN ERSTEN BISS:

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Ich gehe schwer davon aus, dass die LISA-Film in diesem Blockbuster ihr Ticket zum Trittbrett-Erfolg sah. Man drehte zwei Monate nach dem US-Start und brachte den Abklatsch einen Monat vor (!) dem Original auf die deutschen Leinwände.

Die Eile hatte natürlich ihren Preis und der wurde wie üblich mit Qualität bezahlt. Das könnte mit verantwortlich gewesen sein für die Defizite des Films und seiner Vermarktung. Schaut euch einfach mal das Poster an:

Sieht das nach diesem Hauptdarsteller aus?

Natürlich nicht. Gianni Garko ist ein italienischer “leading man” im Stil von Terence Hill und Giuliano Gemma, kein fratzengesichtiger Lederhosen-Vampir. Die Diskrepanz mag daher stammen, dass GRAF DRACULA IN OBERBAYERN eigentlich von Siggi Rothemund entwickelt worden war, der Herbert Fux für die Hauptrolle vorgesehen hatte. DAS würde deutlich besser zum Poster-Motiv passen. Nach den (mageren) Angaben in der Otto Retzer-Biographie “Die Super-Glatze” kam es wohl zum Streit zwischen Produzent Spiehs und Rothemund deswegen. Rothemund sprang ab und sein Regieassistent “Carlo Ombra” sprang ein. Fux bekam den Korb, Garko den Vertrag. Der Film wurde noch schneller und billiger als üblich herunter gekurbelt – was einige, aber nicht alle Probleme des Endprodukts erklärt.

Den Namen “Carlo Ombra” habe ich nicht ohne Grund in Anführungszeichen gesetzt. Dahinter verbirgt sich nämlich der spätere ABWÄRTS und KNIGHT MOVES-Regisseur Carl Schenkel, der eine mögliche seriöse Karriere nicht durch Nennung auf dem Poster dieses Heulers torpedieren wollte. Den Trick hat er von Rothemund selbst, der ja für schlüpfrige Projekte gerne als “Siggi Götz” firmierte. Es heißt, die beiden Männer hätten sich wegen des “Verrats” von Schenkel auf ewig verkracht.

Ein weiteres Problem von GRAF DRACULA war natürlich der internationale Cast. Es gab ja nicht nur den Italiener Garko. Da waren die Französinnen Betty Vergès und Linda Grondier. Da war die Engländerin Georgina Steer. Es wurde im wilden Kauderwelsch gedreht und dann im Studio nachvertont. Dementsprechend macht es hier tatsächlich mal keinen Unterschied, ob man die deutsche oder die englische Variante hört. Ist alles synchronisiert.

Man merkt also: Eine alles andere als eine einfache Produktion.

Wenn die Quellen nicht lügen, blieb der Erfolg entsprechend überschaubar: GRAF DRACULA IN OBERBAYERN wurde gerade mal in drei Kinos gezeigt und versank ohne nennenswertes Einspielergebnis. Selbst für LISA-Verhältnisse war der Film ein echtes Debakel und er gehört bis heute zu den eher obskuren Produktionen dieses Hauses.

Grund genug, dass wir den Streifen mit der Gnade der späten Geburt noch mal rückwirkend betrachten. Ich nehme Wetten entgegen: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Trash-Fabrik LISA FILM in der Lage war, eine überzeugende Parodie auf Dracula-Filme zu stemmen? Wir ahnen die Antwort…

Den Einstieg macht wie immer der Verweis auf die Produktionsfirma – wer genau hinter der “Barthonia” steckt, war nicht herauszufinden. Es gibt Gerüchte, dass GRAF DRACULA eine deutsch-italienische Koproduktion sein sollte, aber das kann nicht verifiziert werden. Barthonia wird auf der IMDB lediglich bei zwei anderen LISA-Filmen angeführt. Vielleicht ging es um steuerliche Abschreibungen.

Kurioserweise ist der Opener diesmal von den weiteren Credits abgekoppelt. Wir schalten direkt in eine Blutspende, die im Rathaus (?) eines nicht näher bezeichneten Ortes im LISA-Bayern (also Österreich) stattfindet.

Das hier ist Alexander Grill als der leicht depperte Bürgermeister – in der englischen Fassung übrigens “S.W. Dumphammer”.

Grill war ein durchaus viel beschäftigter und arrivierter Schauspieler, dessen Filmographie man dergestalt präsentieren kann:

  • Komödie der Irrungen (1970)
  • Die Lederköpfe (1970)
  • Der Schrei der schwarzen Wölfe (1972)
  • Es muss nicht immer Kaviar sein (1977)
  • Ein Man will nach oben (1978)
  • Kottan ermittelt (1983)
  • Die Bubi Scholz Story (1998)

Aber eben auch so:

  • Tante Trude aus Buxtehude  (1971)
  • Kompanie der Knallköppe (1971)
  • Geh, zieh dein Dirndl aus (1973)
  • Bohr weiter, Kumpel (1974)
  • Zärtlich, aber frech wie Oskar (1980)
  • Dirndljagd am Wörthersee (1984)

Einer, der halt genommen hat, was er kriegen konnte. Das gilt auch für diese Dame, die wir in HER MIT DEN KLEINEN SCHWEINCHEN kennen gelernt haben:

Ellen Umlauf. Auch so eine, die in LISA-Produktionen eigentlich verschenkt war, aber vermutlich jeden Monat noch die Miete begleichen musste. Sie spielt die spießige Lehrerin Ellen – die ein Familiengeheimnis mit sich trägt. In der englischen Fassung heißt sie “Mrs. Nutcracker”.

Den Renfield-Charakter “Boris” in GRAF DRACULA übernimmt Profi-Komiker Ralf Wolter, legendär sowohl als “Sam Hawkens” wie auch als “Hadschi Halef Omar” in diversen Karl May-Filmen.

Der hatte seine Fresse wirklich in allen großen Franchises drin: MISTER DYNAMIT, EDGAR WALLACE,  JERRY COTTON, HEINTJE, OTTO. In den 70ern hat er auch diverse Erotik-Klamotten “bereichert”, aber die LISA war nur selten seine Baustelle.

A propos Baustelle: Weil ich in diesen Fotostorys gerne auch die hässlichen Seiten der Menschen dokumentiere, sei Wolters katastrophaler Unfall mit mehrfacher Todesfolge aus dem Jahre 2002 erwähnt.

GRAF DRACULA ist übrigens nicht seine erste Vampir-Komödie gewesen – diese Ehre gebührt dem obskuren Streifen BEISS MICH, LIEBLING von 1970, den ich oben nicht verlinkt habe, weil kein Dracula in ihm vorkommt:

https://youtu.be/oVx2JQwAnOA

Der Bürgermeister hat sich also Blut abzapfen lassen und unterschreibt seine Einwilligung für dessen Verwendung.

Als nächstes sind wohl diese beiden Jungspunde dran – und statt Sammelbildchen wie die von der leckeren Anja Kling in DIE STURZFLIEGER werde ich heuer Szenen präsentieren, in denen sehr offensichtlich normale Bürger ohne Schauspielerfahrung als Darsteller ohne Text verpflichtet wurden.

Statisten-Sammelbild 01:

In der deutschen Version haben die Pensionäre keine Namen, in der erheblich geschwätzigeren englischen Version heißen sie “Charlie” und “Clyde”…

Es bleibt im Dunkeln, warum die Gemeinde Blut gleich in Literflaschen sammeln muss, aber Boris soll’s recht sein – er schnappt sich gleich mal ein paar.

Die Lehrerin und ihr Gehilfe Franz machen sich an die Verfolgung des Diebes, was eher wenig Sinn ergibt, denn sie kennen ihn ja und wissen, wo er wohnt:

Und ja, den Franz hatten wir in ganz anderem Kontext hier auch schon. Wer sich an die Farce von Vjekoslav Katusins “Filmfestival” erinnert, der kennt den Namen Dan van Husen – der vielbeschäftigte Nebendarsteller aus vielen europäischen Koproduktionen sollte dort ein Gaststar sein. Er bestätigte mir damals auch die Fischigkeit des ganzen Projekts. Mittlerweile ist er leider verstorben.

An dieser recht willkürlichen Stelle blendet der Film nun doch mal die Credits ein.

Gianni Garko ist – ich hatte es erwähnt – ein klassischer italienischer “leading man”, der in den Zeiten der Spaghetti-Western gerne als “John Garko” firmierte (und auch als Gary Hudson). Er hat wirklich jedes Genre und jedes Niveau von vorne und hinten gesehen – das hier sei nur EIN Beispiel aus der Grabbelkiste:

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Unfassbarerweise ist er mit 86 immer noch aktiv im Geschäft!

Über Betty Vergès reden wir, wenn sie auftritt. TITLE DROP!

Man wundere sich nicht über die seltsam getrennten Textzeilen – in diversen Fassung hieß der Film ja GRAF DRACULA (BEISST JETZT) IN OBERBAYERN. Das ist hier ausradiert. Offen gesagt: ein beschissener, weil langweiliger und nichts-sagender Titel. Vor allem angesichts der folgenden Handlung ist mir schleierhaft, wieso der Film nicht DISCO DRACULA oder HOTEL DRACULA heißt.

Ahhhh, Bea Fiedler! Da weiß man, was man hat, bzw. bekommt – reichlich.

Der Cast wäre nicht vollständig ohne den LISA-Veteranen Tobias Meister, der mal wieder den dicklichen Deppen geben darf und deshalb statt “Leopold” in der englischen Version “Chubby” genannt wird.

The gang’s all here: Werner Röglin als Quotenschwuchtel!

Die Maske hat mal wieder die Gelegenheits-Darstellerin und Porno-Aktrice Marie Luise Lusewitz übernommen.

Kommen wir gleich zu einem der größeren Rätsel des Films – wer hat ihn verbrochen?

Nach heutigem Kenntnisstand stecken hinter “Grünbach & Rosenthal” der Produktionsleiter Erich Tomek und mindestens ein weiterer Autor. Müsste ich Geld drauf setzen, ich würde den Regisseur selbst beschuldigen.

Wer sich übrigens fragt, wo GRAF DRACULA spielt bzw. gedreht wurde – das Gebäude wird wechselweise von Schloss Moosham und Schloss Hohenwerfen “gespielt”, mit ein paar sehr auffälligen Ausnahmen, auf die ich hinweisen werde.

Die Credits sind rum, die Lehrerin und ihr Gehilfe huschen dem verdächtigen Bruno in Kutten (?) hinterher, um zu sehen, was er mit dem Blut vorhat. Dabei wird etabliert, dass sich im Schloss eine Disco befindet.

Doch was ist das? Warum hängt da eine holde Maid halbnackt in Ketten?!

Und warum machen sich zwei nicht minder halbnackte Maiden an die Folter?!

Und wieso brennen Sie der Geketteten die Buchstaben FVM ins Fleisch?!

Zumindest die letzte Frage werde ich euch nicht beantworten können.

Unser Verfolger-Duo sieht sich in den schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Das Schloss ist ein Sündenpfuhl, Ort perverser Spiele!

Doch das Klicken einer Kamera und der Blick durchs Objektiv verraten uns…

… es handelt sich nur um ein Foto-Shooting, welches das alte Gemäuer als Kulisse nutzt. Der Mann hinter der Kamera ist “Stani”, wie ihn seine Freunde nennen. Ich fasse es kurz zusammen: er ist erfolgreicher Girl-Fotograf und Erbe des Schlosses, das mit der Disco wieder auf finanziellen Vordermann gebracht werden soll.

Bei der Arbeit behilflich sind Assistent Florian und Stanis jüngerer Bruder Leopold. Und wahrlich – schaut euch Tobias Meisters Outfit an. SCHAUT ES AN!

Ein transparenter Overall mit einem Punk-Shirt und Badges drauf! Man kann sich gar nicht so viel ekeln, wie man starren muss. Ich bin ja gewohnt, dass in LISA-Filmen mehr Menschen Overalls tragen, als damals üblich war. Aber dieses Modell hier ist gleichzeitig Höhe- und Tiefpunkt des modischen Totalausfalls.

Wie es scheint, ist Stani zufrieden mit den Aufnahmen von Sex & Sado. Es gibt Schaumwein für alle und Florian verkündet, sich im Schloss umsehen zu wollen.

Die Lehrerin Mrs. Nutcracker wandelt derweil durch die Räume der Discothek und legt versehentlich Hand an ein gar prächtiges Ausstellungsstück:

Florian hingegen hat aus unerfindlichen Gründen eine Fackel entzündet und stößt neben der Foto-Location hinter einer nicht abgeschlossenen Tür auf eine Gruft.

Ich greife jetzt mal vor, verrate ein Geheimnis, und schere mich wenig: Hier liegen die Vampire, seit 100 Jahren versteckt, von der Außenwelt vergessen. Hinter einer nicht abgeschlossenen Tür. In einem gut besuchten Teil des Schlosses. Nicht mal einen Geheimgang, eine sich drehende Bücherwand oder einen versteckten Schalter haben die LISA-Macher für nötig gehalten, um die Leichtgläubigkeit des Publikums nicht gleich zu Anfang derart zu strapazieren.

Boris kann gerade noch verhindern, dass Florian die Särge öffnet – aber ihm rutschen die Blutflaschen aus der Hand und es macht “platsch!”:

Florian “alarmiert” derweil die anderen – wobei “alarmiert” ein recht starkes Wort ist, denn die Entdeckung einer Gruft mit zwei Särgen wird mit der gleichen Nonchalance aufgenommen wir die Entdeckung einer Insel mit zwei Bergen. Leopold probiert gleich mal die dunkelrote Brühe auf den Treppenstufen:

Ich verstehe ja, dass er angewidert davon ist, ausgerechnet Blut geleckt zu haben. Aber es wirft schon die Frage auf: woher weiß er, wie Blut schmeckt?

Boris greift nun zu ruppigeren Methoden, um die Öffnung der beiden Särge zu verhindern – kommt ja gar nicht in Frage!

Kaum sind die unerwünschten Gäste hinaus komplimentiert, schießt eine Hand aus dem Sarg, um ihn wieder zu verschließen:

Wir können an dieser Stelle schon mal festhalten: GRAF DRACULA mag als Komödie bisher komplett blutleer sein, aber man merkt doch, dass Carl Schenkel in der Lage war, sehr stimmungsvolle Bilder zu inszenieren, die auch einem ernst gemeinten Grusler nicht schlecht gestanden hätte. Mein persönlicher Favorit in Sachen deutscher Vampir-Horror bleibt aber der hier:

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Vergessen wir die Lehrerin, vergessen wir die Nacktmodelle, vergessen wir gar die Vampire im Sarg – es gibt Wichtigeres: Disco-Eröffnung! Um für das Projekt zu trommeln, fahren Leopold und ein paar fesche Mädels im Cabrio durch den Ort:

Statisten-Sammelbild 02:

Die empörte Lehrerin versucht zeitgleich, den Bürgermeister zum behördlichen Eingreifen zu drängen – der Deko-Phallus soll als Beweis der Schuld dienen:

Dummerweise klopft es an der Tür und der Styropor-Schwengel muss versteckt werden – wo, wenn nicht unter dem Rock?!

Das folgende Gespräch verläuft etwas hüftsteif, auch wenn sich die Macher wenigstens den naheliegenden “Gag” verkneifen, dass der Dödel unter dem Kleid der Frau Lehrerin unheilige Gefühle machen könnte. Danke dafür.

Nun gehört die Verwechslung zum Brot & Butter der LISA-Pointen-Speisekammer und da wollen wir uns mal nicht lumpen lassen. Der in Papier eingeschlagene Silberschwanz tauscht den Platz mit einem anderen Gegenstand, der einer Dorfältesten zum Geschenk gereicht werden soll:

Statisten-Sammelbild 03:

Doch siehe – der alten Dame ist die Verwechslung gar nicht unrecht:

Seufz. Rosl Mayr. Keine Frau spielte in so vielen Softsex-Filmen mit, ohne die Bluse aufzumachen:

  • Zärtlich, aber frech wie Oskar
  • Hurra, die Schwedinnen sind da
  • Liebesgrüße aus der Lederhose 5
  • Schulmädchen-Report 13
  • Der Kurpfuscher und seine fixen Töchter
  • Love Time für heiße Verführerinnen
  • Wenn die prallen Möpse hüpfen
  • Bettgeheimnisse junger Lippen

Und viele, viele mehr. An dieser Stelle sei ihr aufrichtig gedankt.

Weil der Schwengel bei der Geburtstagsparty gelandet ist, bekommt der Bürgermeister nur den Bengel zu sehen, was er für gar nicht anstößig hält.

Immerhin gibt der Zwerg der anwesenden “Mausi” die Gelegenheit, ein paar Anzüglichkeiten in Sachen geschlechtliche Ausmaße zu machen:

Ja, das ist Bea Fiedler. Ich habe ihr Leben wahrlich oft genug rekapituliert und ihre Karriere als Softsex-“Ikone” auch. Hier spielt sie die Freundin von Mario, der als Geschäftspartner von Stanislaus an der Schloss-Disco beteiligt ist. Außerdem ist sie die Schwester von Stani und Leopold.

Um es mit Verona Feldbusch zu sagen: “Das ist eine gute Überleitung.”

Ab in die Disco – die Kamera hält voll auf zwei wackelnde Schoko-Popos drauf:

Zu unserer Überraschung sehen die beiden Tänzerinnen, die zum Playback mimen, auch noch aus wie aus einem Ei gepellt:

Des Rätsels Lösung: Es handelt sich um das italienische Pop-Duo Mokka, bestehend aus den Zwillingsschwestern Nadia and Antonella. Sie versuchten in den späten 70ern unter diversen Namen erfolglos, eine Disco-Karriere zu starten.

Interessant ist der Foto-Credit “BRAVO” – ich habe mich durch den gesamten Jahrgang 1979 geblättert, leider konnte ich keinen zugehörigen Artikel finden.

Zu GRAF DRACULA tragen sie den sehr lustlosen Song ROCK ME DRACULA bei, der es selbst in ihrem begrenzten Oeuvre nur zur B-Seite einer Single brachte:

https://youtu.be/bzGf0ZDHp-o

Auch hier darf man die Frage stellen: wäre ROCK ME DRACULA nicht ein deutlich logischerer und interessanter Titel für den Film gewesen?

Der Mann am Mischpult ist Leopold, der mit sichtlicher Begeisterung groovt und erneut dem damaligen Badges-Trend Rechnung trägt:

Die Performance von Mokka vor einer Wand aus Silberfolie kann man mit viel Wohlwollen noch als “bemühte Aerobic” bezeichnen.

Es ist an der Zeit, auf ein paar sehr offensichtliche Diskrepanzen hinzuweisen. Die Disco im Schloss, die eher wie ein halbseidener Nachtclub aussieht, befindet sich augenscheinlich nicht im Schloss. Hier hat man im Schneideraum sehr entfernte Locations zusammen gebracht. Und ich würde Geld drauf setzen, dass die Silberwand, vor der Mokka hier auftreten, weder in der Disco noch im Schloss stand. Da hat man irgendwo eine Stellwand mit Alufolie plakatiert und ein paar Komparsen davor gestellt, um die Disco-Atmo zu simulieren. Da die Zwillinge in keinem Shot mit einer Person aus dem Cast interagieren, halte ich es für nicht unwahrscheinlich, dass sie für den Gastauftritt in GRAF DRACULA ihr Heimatland nie verlassen haben.

Boris schüttet seinen Vampiren derweil ein restliches Gläschen Blut in ein Tellerchen, als müsste er Katzen füttern – wir ahnen: das wird nicht reichen.

Die sehr ansehnliche Linda, die wir schon aus dem Foto-Shooting kennen, tanzt derweil mit dem Bürgermeister und wenig mehr als Bodypaint:

Ich will ja nicht prüde sein, aber ein solches Gebahren lässt mich unterstellen, dass die “Drop In Disco” in der Tat nicht als jugendfrei firmieren kann.

Über Linda Grondier, die hier durchaus charmant spielt und wahrlich was zu zeigen hat, konnte ich nur wenig herausfinden. GRAF DRACULA ist ihr einziger Film-Credit und die Recherche ergab nur dieses hübsche Pressefoto zum Film:

Es ist auf Ende September 1979 datiert und diente offensichtlich der Promotion des Films kurz vor seiner Veröffentlichung. Meine Vermutung: Frau Grondier war die Begleiterin von Gianni Garko oder eines anderen Beteiligten. Es war bei der LISA durchaus nicht unüblich, die gerade aktuellen Gspusis der Darsteller in den Cast aufzunehmen. So weiß ich dank BRAVO mittlerweile, dass die bis dahin unbekannte Billie Stölzl in EIN DICKER HUND nicht nur ein Model, sondern auch die Freundin von Tommi Ohrner war.

Statisten-Sammelbild 04:

Mrs. Nutcracker konfrontiert Bruno mit der schwer bestreitbaren Tatsache, dass er ein Blutdieb ist und verlangt Auskunft hinsichtlich des Verwendungszwecks:

Bruno hat wenig Interesse, die Lehrerin in die Geheimnisse des Schlosses einzuweisen und schüttet ihr was ins Mineralwasser:

Mir ist nicht ganz klar, warum die Bardame das für sehr lustig hält:

Ich kann übriges nur vermuten, dass es sich hierbei um “Laurie” alias Laurence Kaesermann handelt – sie hat keinen nennenswerten Text. Wer genau hinschaut, erkennt sie auch weiter oben auf dem Schwarzweißfoto als eins der Models neben Linda Grondier und Georgina Speer. Man könnte das Wespennest anstechen, dass Stani seine Models nebenher noch für sich kellnern lässt, aber die naheliegende Wahrheit ist, dass man bei der LISA den Cast so klein wie möglich halten wollte.

Stani ist derweil froh, dass die Eröffnung der Disse gut angelaufen ist – und auch hier gönne man sich einen Blick auf die Garderobe des feinen Herrn:

Der trägt einen Frack mit Badges über dem weißen Overall zu Turnschuhen! Das kann, kann, KANN damals nicht “der letzte Schrei” gewesen sein!

Mausi ist als Freundin des Disco-Finanziers Mario natürlich auch vor Ort und entdeckt sogleich den jungen Florian, der sie wuschig macht:

Modeverbrechen der 70er oder Eurodance-Act der 90er? Entscheidet selbst:

Weil bei der Fiedler nie lange gefackelt wird, rutscht man ohne nennenswerte Begrüßung gleich mal zum Koitus unter den Tisch:

Wir haben knapp die ersten 20 Minuten rum und so etwas wie ein Plot kommt in Gang: Der Graf fühlt sich vom Lärm in der Disco ebenso empfindlich gestört wie vom Mangel an frischem Lebenssaft.

Ein paar Worte dazu. Der Titel des Films nennt ihn Graf Dracula. Der Song von Mokka nennt ihn Graf Dracula. Sowohl Disco und Hotel werden ihn später Graf Dracula nennen. Die Tatsache, dass der Roman von Bram Stoker gemeinfrei ist, hätte die Verwendung des Namens Graf Dracula erlaubt. Aber der Graf heißt… Stanislaus. Und ich weiß nicht warum.

Hinzu kommt, dass GRAF DRACULA “fast and loose” mit den Regeln des Vampirismus spielt, wie wir noch sehen werden. So ist die Nacht doch eigentlich sowieso die Domäne des Blutsaugers und es gibt keinen Grund, warum er hier aus dem Schlaf geweckt werden muss. Aber das ist nur wieder der zum Scheitern verurteilte Versuch, in einem LISA-Film nach so etwas wie interner Logik zu suchen.

Stani und Mario besprechen die Erfolgsaussichten der Disco und Mario wirft ein, dass der Betrieb mit einem zugehörigen Hotel noch besser laufen würde. Stani weigert sich mit der Begründung, dass seine Mutter die im Schloss beigesetzten Urahnen nicht gestört wissen will.

Das ist jetzt eher nur so mittel plausibel. Eine lärmende Disco geht, aber ein Hotel ist ein no go? Außerdem ist der Verweis auf die Verwandten in der Gruft das, was man in der Branche “foreshadowing” nennt und was eine gute Idee wäre – wenn man die Verwandten in der Gruft nicht schon gesehen hätte. Ein Punkt Abzug.

Mausi lässt sich derweil von Florian an die Wäsche gehen – nicht vergessen, die beiden befinden sich in einer gut besuchten Disco mit jugendlichen Gästen:

Eine Verwechslung der Extremitäten führt dazu, dass sich der Bürgermeister und der Finanzier balgen wie Jungs auf dem Schulhof:

Stani bittet eine Bedienstete, die beiden Streithähne zu trennen – was angesichts ihres transparenten Outfits kein Problem sein sollte:

Bei “Georgie” handelt es sich um Georgina “Georgie” Speer, ein internationales Aktmodell, das sich hier ebenfalls seinen einzigen Film-Credit verdient. Ihre Karriere ist absolut deckungsgleich mit der von vielen LISA-Entblösserinnen wie Bea Fiedler, Linda Grondier, Margit Geissler, Renate Langer, Sandra Atia, etc. – Nackfotos für englische Herrenmagazine, daraus entstehend Cover von harmlosen Illustrierten unter verschiedenen Namen, hier und da ein kleiner Filmauftritt, herbei gelogene Skandälchen und schließlich die Versenkung jenseits der 30:

Zu den obskureren Aufträgen ihrer kurzen Karriere gehört dieser Modeljob für einen Fitnessgeräte-Katalog:

Ähnlich wie Linda Grondier schlägt sich Georgina hier gar nicht schlecht mit dem bisschen, was man ihr als “Rolle” zugesteht. Aber letztlich läuft das natürlich auf “halt’s Maul und schau gut aus” hinaus – ein Satz, der schon deswegen nicht frauenfeindlich sein kann, weil er aus EINE SCHRECKLICH NETTE FAMILIE stammt und sich ursprünglich auf einen Mann bezieht.

Dieser Shot des “Aufstiegs” von Graf Stanislaus an der Burgmauer zeigt wieder, dass Carl Schenkel mit geringen Mittel auch einen passablen ernsten Vampir-Film zustande gebracht hätte. Inhaltlich ist das natürlich dummes Zeug: Das gesamte Schloss steht sperrangelweit offen, der Graf hat kein Ziel zu erklimmen – und können Vampire im Zweifelsfall nicht einfach fliegen?!

Erstmals in voller Pracht, also samt Cape (Samtcape?) – Graf Stanislaus!

Ohne Kenntnis der Zimmerverteilung und des Personals hat sich der Vampir das richtige Gemach ausgesucht – hier bereitet sich Linda zur Nachtruhe vor.

Wer Spaß daran und zu viel Zeit hat, kann übrigens viele der hier verwendeten Locations immer noch auf entsprechenden Tourismus-Webseiten finden:

Mit einem gewissen Geschick inszeniert Schenkel den nun folgenden Versuch, die junge Dame unter der Dusche zur Blutspende zu zwingen, als Hommage an Hitchcocks PSYCHO, inklusive einer artverwandten Musik.

Wir erkennen, dass der Graf vermutlich schon mal bessere Tage gesehen hat.

Doch gerade, als der Zubiss erfolgen soll, verlässt Linda die Dusche und versaut dem Nachtwandler die Tour.

Egal, gebissen werden kann auch im Schlafzimmer. HHHAAARGGGHHH!!!!

Nun rächt sich, das Stanislaus aussieht wie sein Nachfahre Stani – oder umgekehrt. Linda lässt sich nicht beeindrucken und schiebt den Untoten mit der Aufforderung, sich erstmal frisch zu machen, ins Badezimmer zurück.

Es ist wahrlich an der Zeit, dass wir mal einen genaueren Blick auf Gräfin Dracula werfen aka “Olivia”. Sie hat sich ebenfalls aus dem Grab erhoben und ist auf der Suche nach Blut über ein Glas mit roter Flüssigkeit gestolpert. Ex und hopp!

Dummerweise handelt es sich dabei nicht um Blut, sondern um rote Farbe:

Hier muss ich mal wieder kurz einhaken, weil der Gag so entsetzlich müde inszeniert ist. Die Farbe steht neben Farbeimern, Pinseln und ersten Farbproben an der Wand. Wie kann ein Vampir das ernsthaft für Blut halten? Riechen die Untoten das Blut nicht instinktiv, weil sie sonst ständig versehentlich Ketchup, Rotwein oder Tomatensaft trinken würden? Wieso ist ausgerechnet diese Farbe in einem Glas statt einer Dose gelagert? Die Antwort auf alle diese Fragen lautet wie immer: weil der Gag, den die LISA-Stümper unbedingt machen wollten, sonst nicht funktioniert hätte. Es ist so eine Art Markenzeichen, dass für den billigen Lacher jede Realität stärker als bei INCEPTION hingebogen werden kann.

Nicht weniger bizarr ist die Tatsache, dass Graf Stanislaus sich auf Lindas “Befehl” hin tatsächlich ein wenig zurecht gemacht hat. Ich finde es fast schon schade, dass der Film aus dem Beauty-Treatment keine Montage gezaubert hat.

Graf Dracula 2.0!

Nun könnte man ja endlich zur Beißung (zum Beißening?) übergehen – leider ist Linda so rollig, dass sie die Fangzähne des Grafen immer wieder oral abfängt:

Als es schließlich doch zum Biss kommt, verzichtet GRAF DRACULA auf teure Effekte oder gar Schmodder – aber ein auslaufendes Gläschen Nagellack ist als symbolischer Blutverlust cleverer, als der Film es verdient hat.

Nun erwähnte ich oben ja bereits, dass GRAF DRACULA sich erschütternd wenig um die etablierten Mechanismen des Vampirismus schert. Besonders auffällig ist das beim Umgang mit den Opfern der Blutsauger. Sie sterben nicht. Sie leiden nicht. Sie werden nicht einmal selber zu Vampiren. Genau genommen hat der Biss durch Dracula genau… null Effekt. Was die Bedrohung natürlich komplett negiert und der Vampirkomödie im wahrsten Sinne des Wortes den Zahn zieht.

Der Morgen graut. Die letzten Gäste haben die Disco verlassen.

Stani und seine Getreuen wischen noch mal feucht durch, der Schlossherr wedelt zufrieden mit einem Stapel Geldscheine – es hat anscheinend niemand mit Münzgeld bezahlt. Er verkündet, das Geld in den Safe der Mutter zu legen, da sei es sicher. Man denkt, das würde noch irgendeinen Einbruch-Subplot aufmachen, aber nein, es wird augenblicklich wieder vergessen.

Dieser kurze Shot würde die zeitliche Einordnung der Dreharbeiten erlauben, wenn wir nicht dank Wikipedia schon wüssten, wann GRAF DRACULA gedreht wurde. Die Frage sei aber erlaubt: wer hatte damals bitteschön mehrere TV-Zeitschriften daheim?!

Olivia, immer noch blutdürstend und angesichts des Morgengrauens zunehmend verzweifelt, beißt sogar in den Fernseher, als dort ein Hals zu sehen ist:

Und es hat PUFF gemacht!

Der Lärm schreckt Mario auf, dem erst jetzt auffällt, dass er seit Stunden seine Mausi nicht mehr gesehen hat. Mutig greift er zur Muskete – und ich bestreite mal, dass irgendeine dieser Feuerwaffen noch feuern würde:

Man steht dumm rum und fragt sich: Wo kommt das seltsame Stöhnen her?

Wir ahnen schon: wenn gestöhnt wird, ist die Fiedler nicht weit. Und richtig: Florian scheint sich als richtiger Hengst entpuppt zu haben, dem die Nummer unter dem Disco-Tisch noch lange nicht genug war:

Bea Fiedler täuscht mit Standardbewegungen und eingeübten Gesichtszügen das vor, was bei einfacher gestrickten Gemütern als “Leidenschaft” durchgehen mag – dem Zuschauer fällt vor allem auf, dass dieses Gerammel sowohl in der deutschen als auch in der amerikanischen Fassung von hundsmiserabler Qualität ist. Und damit meine ich nicht die sportliche Leistung auf der Matratze:

Es ist sehr offensichtlich, dass hier eine Sexszene nachträglich eingefügt wurde, um das heimische Video/DVD-Publikum zu verwöhnen. Angesichts der ansonsten sehr dezenten Inszenierung ist diese Bettnummer vermutlich in der Kinofassung nicht zu sehen gewesen.

Die alte Schlossherrin (Stanis Mutter) ahnt derweil, dass die vorher vernommenen Schreie nichts mit dem Lustgestöhne von Mausi zu tun haben – es ist Vollmond, Linda schwebt in Gefahr!

Ja, ääähhh… Vollmond? Ist das nicht eher was für Werwölfe?

Graf Stanislaus ist nun fertig mit Linda und schleicht sich von dannen.

Stani nimmt seinen (angestammten) Platz ein – und keiner hat was gemerkt.

Wir sollen glauben, dass weder Leopold noch Mario erkennen, dass es sich hierbei nicht um ihren Bruder respektive Kompagnon handelt:

Spätestens hier fällt dem Zuschauer auf, dass Gianni Garko von zwei verschiedenen Sprechern synchonisiert wurde, nämlich von Elmar Wepper (!) und Wolfgang Hess. Tobias Meister, ja selber ein gefragter Synchronsprecher, wurde diesmal von dem kürzlich verstorbenen Ekkehardt Belle die Stimme geliehen.

Dieser Leopold ist bekanntermaßen eher tumber Natur und hat etwas gesehen, das sein Spatzenhirn augenblicklich ablenkt.

Am Fußende der Treppe steht Olivia und macht das Mieder auf:

Die Gräfin mag selber nicht mehr im Bestzustand sein, aber es gibt Sachen, denen kann ein Meister nicht widerstehen, schon gar nicht in einem LISA-Film:

Warum Olivia dann vor Leopold flieht, obwohl sie ihn doch beißen will, ist ebenso fragwürdig wie die Tatsache, dass ausgerechnet EINE hölzerne Empore des Schlosses geschlossen sein sollte:

Es kommt zum erwartbaren “Stunt” – Leopold kracht in die Tiefe…

… und platscht in einen Trog:

Da guckt er doof, zumal die Vampirin nun endlich zum Angriff übergeht und er auch noch einen Fisch im T-Shirt findet (die halten Fische in einer Tränke?):

Nun ist guter Rat teuer:

Mitgedacht und nachgemacht – Fischmaul!

Es war eine lange Nacht und es gibt sooo viele Nebenplots aufzuräumen, da ist an Schlaf gar nicht zu denken. Wir spulen schnell ein paar Stunden vor. Der Bürgermeister kommt zu Besuch ins Schloss – per Drahtesel.

Ich könnte übrigens schwören, dass ich diese Burg schon mal “live” gesehen habe:

Kaum übersehbar – hier hat jemand größere Vorräte angelegt:

Nun verstehe ich, dass Frau Lehrerin entgeistert ist, sich nach der Dating-Droge mit Boris in den Laken wiederzufinden:

Was ich nicht verstehe: wieso kreischt Boris? Er hat das doch alles eingefädelt? Und wieso ist die Lehrerin so fidel, nachdem man ihr mindestens vier Liter abgezapft hat?

Die nächste Szene verknappe ich mal, denn sie ergibt keinen Sinn und bringt die Handlung null voran. Der Bürgermeister will von Boris irgendwelche Schlüssel, weshalb die Lehrerin sich unter der Decke versteckt:

Versehentlich trinkt der Bürgermeister folgenlos einen kräftigen Schluck Blut:

Mausi ist mit Florian fertig und möchte gleich weiter schnackseln:

Mario sucht Mausi, weshalb Mausi sich ebenfalls unter der Bettdecke versteckt. Mario entdeckt statt seiner Braut allerdings nur die lüsterne Lehrerin.

Ja, das ist das tumbe Bauerntheater-Niveau, das wir von der LISA-Film kennen. Simple, tausend Mal erprobte Albereien, die trotzdem nicht zünden.

Wenden wir uns wieder dem Frischfleisch zu: Vor Alpenpanorama grast nun die lila Kuh und ein paar wuschige Weiber wälzen sich im Heu:

Stani ist wieder bei der Arbeit und schießt gepflegte Erotik für die Herrenmagazine des Landes. Mausi kommt gut gelaunt dazu.

Man darf die Frage ruhig mal stellen: hatten die alle Lack gesoffen? Leopold trägt immer Superman T-Shirts und haufenweise Badges des Superhelden. Mausi trägt immer Micky Maus Shirts und hier sogar eine Disney-Puppe. Was genau ist da Sinn und Zweck?

Es kommt zu einem denkwürdigen Nonsens-Dialog zwischen Florian und Stani.

Florian: Stani, wenn du noch nach München willst, dann müssen wir jetzt aber aufräumen.

Stani: Na, ich würde sagen, jetzt dann.

Die gesammelte Damenschaft beschließt, die geschäftlichen Aktivitäten der Herren mit einer Runde Nacktbaden zu kontern. Man hat ja eh gerade nix an.

Wo nackte Mädels sich in freier Wildbahn fröhlich wälzen, sind bei der LISA geile Jungs nie weit – in diesem Fall Leopold und zwei Statisten. Man beschließt, den Girls die Klamotten zu klauen.

Ich bin mir gerade nicht sicher, was der Plan ist, das “Endgame”. Nackt sind die Mädchen ja schon, da ist mit dem Kleidungsdiebstahl nichts erreicht. Und in der letzten Nacht haben die Damen stundenlang oben ohne in der Disco getanzt – ein Erkenntnisgewinn kann diese FKK-Spanner-Nummer auch nicht sein. Denken die Kerle, der Klau der Kleidung würde irgendwie zum Koitus führen? Wenigstens weist Leopold noch darauf hin, dass Mausi als seine Schwester tabu ist.

Was auch immer der Plan war – er geht nach hinten los. Als “Rache” für den Diebstahl der Dirndls klauen die Girls das Cabrio und düsen nackert durch den Ort, wobei sie über Lautsprecher die Disco preisen. Das nenne ich Arbeitsmoral!

Statisten-Sammelbild 05:

Statisten-Sammelbild 06:

Weil noch kein depperter Hinterwäldler eine “Nackerte” gesehen hat, pinselt der Franz vor spontaner Begeisterung der Lehrerin die Farbe ins Gesicht. Es wäre kein echter LISA-Kracher ohne eine solche Szene.

Die nächste Szene ist wieder seltsam aus dem Kontext gefallen und riecht danach, als habe man eine frühere Drehbuchfassung mit Gewalt hinbiegen müssen. Zuerst einmal sehen wir ein Gemälde mit seltsamem Gesichtsausschnitt:

Lugt da jemand aus einem Geheimversteck wie in so vielen Filmen? Wir werden es nicht erfahren, denn es wird nicht weiter aufgegriffen.

Boris erklärt derweil einer Schulklasse die Geschichte der Burgherren – natürlich falsch. Das hat alles keinerlei Kontext, baut nichts auf und nichts vor.

Statisten-Sammelbild 07:

Die Lehrerin weiß, dass das Bild vom alten Stanislaus nicht echt sein kann und findet das Original – wodurch die Ähnlichkeit zwischen Graf Stanislaus und Stani bewiesen ist.

Welche Relevanz soll das haben? Die Lehrerin kann noch gar nicht wissen, dass der Graf wieder sein Unwesen treibt. Dass er Stani ähnelt – who cares? Es ist wieder das Bruchstück eines Plots, das aus dem nichts kommt und zu nichts führt.

Im Glauben, Stani (den sie doch längst kennt) sei der Graf Stanislaus, konfrontiert sie ihn mit einem Kreuz und ihrem Familiengeheimnis – sie ist Ellen van Helsing!

Das klingt im ersten Augenblick nicht unwitzig, ist es aber nicht, weil es an keiner Stelle Sinn ergibt oder Folgen hat. Das Kreuz wirkt bei Stani nicht – aus die Maus.

Die alte Schlossherrin muss sich von Leopold anhören, dass es wohl im Schloss spukt. Das passt ihr gar nicht, denn sie weiß sehr wohl, dass Graf Stanislaus und Olivia Vampire sind. Doch Leopold ist entschlossen, sich das nicht gefallen zu lassen – er will Vampirjäger werden!

Einen Schnitt später: Chubby, the vampire slayer!

Genau zur rechten Zeit, denn Bruno bringt das frisch gezapfte Blut zum Einbruch der Nacht in die Gruft, auf dass Graf und Gräfin speisen mögen.

Leopold ist entschlossen, dem blutsaugenden Gezücht den Garaus zu machen, schaut aber aus Neugier in den bereit gestellten Picknickkorb – ein Fehler:

Ratten, Mäuse, eine Gummischlange und eine Plastikspinne – das treibt den stärksten Pfählermeister in die Flucht! Dabei zersplittert die Blutflasche.

Ein Mann tut, was ein Mann tun muss: sich Mut ansaufen.

Es wird mal wieder Zeit für die Vampire, sich im Schloss umzutun. Der erstarkte Graf ist nicht gerade begeistert, dass seine immer noch dürstende Gattin nicht den modernen Schönheitsstandards entspricht. Angesichts der fleischlichen Alternativen im Schloss soll die angestaubte Holde sich etwas mehr reinhängen.

Was uns wieder zur Fiedler bringt, die spontan auf der Tanzfläche der Disco einen Striptease hinlegt, der zwar nett anzuschauen ist, aber erneut die Frage aufwirft, wie die Betreiber den Begriff “jugendfrei” rechtfertigen.

Mario gefällt das Treiben seiner Freundin natürlich gar nicht, aber Florian beruhigt ihn mit einem moralisch fragwürdigen “die hat halt einen im Tee”.

Graf Stanislauf betritt nun auch die Lokalität, bei der ein silberner Vorhang “clever” die Tür von außen (gedreht im Schloss) und innen (gedreht in irgendeiner Disse) teilt.

Jetzt geht die Party richtig los – das Duo Mokka darf NOCHMAL seinen Song ROCK ME DRACULA sehr schlampig zum Vollplayback mimen und wir erkennen erneut, dass diese Szenen mit Sicherheit andernorts entstanden sind.

Statisten-Sammelbild 07:

Gräfin Olivia ist entschlossen, sich durch eine Bluttransfusion ebenfalls wieder zu verjüngen und sucht zu diesem Zweck das Damen-WC auf.

Schnitt nach München. Stani besucht den Herausgeber des… was genau? Da hängen Playboy UND Lui an der Wand, zwei konkurrierende Magazine. Wer genau hinschaut, sieht in der obersten Reihe die nackte Hannelore Elsner, die wir in diesem Kontext schon zum Film TIME TROOPERS gesehen hatten.

Ich vermute übrigens, dass diese Figur von Heinz van Nouhuys inspiriert ist, der sowohl für den deutschen Playboy und später für Lui verantwortlich war.

Stani und der Herausgeber vereinbaren einen Deal zu beiderseitigem Nutzen: Stani liefert Bildstrecken knackiger Girls für die Magazine, dafür bekommt er im Gegenzug jede Menge kostenlose Promotion für seine Disco.

Bedenklich finde ich die Bewertung von Stanis Arbeit durch den Herausgeber. In der deutschen Version sagt er allen Ernstes:

“Die Fotos sind sehr schön. Mir gefällt vor allem ihr humorvoller Sadismus.”

Nun könnte man diesen Abstecher handlungstechnisch für völlig irrelevant halten, würde nicht Mario direkt danach mit Stani telefonieren…

… und gleichzeitig den Grafen in Begleitung von Linda in der Disco erspähen:

Damit ist zumindest ihm klar, dass es zwei Personen gibt, die mit Stanis Gesicht herumlaufen. Allerdings macht er mit dieser Information nichts.

Linda, die erneut nicht in der Lage ist, ihren Lebensgefährten von einem langzahnigen Lüstling zu unterscheiden, lässt sich im Lagerraum des Schlosses lang legen und den Lebenssaft lutschen.

Warum sich Graf Stanislaus diesmal das Blut mit grober Gewalt nehmen muss, ist angesichts von Lindas Lüsternheit etwas schwierig zu erklären.

Leopold studiert derweil die Fachliteratur zum Thema:

Ich hätte euch liebend gerne verraten, welche Vampirella-Ausgabe das ist, ich bin allerdings bei der Recherche gescheitert. Meine Vermutung: es handelt sich um eine italienische oder spanische Lizenzaugabe.

NACHTRAG 18.4.: Kumpel Frank hat’s rausgefunden und ich lag nicht daneben: eine italienische Ausgabe von 1978. Ist ordentlich was wert.

Olivia hat wohl irgendwen ausgesaugt, denn sie erscheint nun deutlich erfrischt und verjüngt aus dem Damen-WC.

Kommen wir zur Nippelqueen des Abends: Betty Vergès. Es ist die alte Leier: Nacktfotos für den internationalen Markt, Cover deutscher Illustrierter, ein paar Filmrollen, dann weg vom Fenster:

Auch hier gilt: Mit dem, was ihr gegeben wird, macht sie einen guten Job. Aber mit einem besseren Zugpferd wie Olivia Pascal wäre GRAF DRACULA sicher ein größerer Erfolg beschieden gewesen. Das hier ist allesamt B-Besetzung.

Auf jeden Fall nimmt sich Olivia nun den depperten Hengst Florian mit nach oben, der offensichtlich keinerlei Maßstäbe in Sachen Frauen anlegt:

Leopold sieht seine Chance gekommen, die Vampirbrut mal ordentlich zu pfählen.

Graf Stanislaus ist immer noch dabei, Linda zum Longdrink zu machen:

Die Störung von Mario kommt ihm dabei gar nicht recht:

Mario zählt zwei und zwei zusammen – und kommt auf fünf.

Er gibt Fersengeld und läuft davon – dummerweise hat die alte Gräfin mittlerweile den Trog leeren lassen und der Absturz verläuft weniger glimpflich als bei Leopold.

Florian nutzt die Gunst der Stunde und hat mit Olivia diese spezielle Sorte Softsexfilm-Sex, die keine der uns bekannten Stellungen des Kamasutra nutzt.

Endlose zweieinhalb Minuten wälzt und wollüstet man sich im Himmelbett. Der Vampirin scheint mehr an der Fleischeslust als am Blutdurst gelegen.

Als Florian ungebissen davon schleicht, erscheint Leopold auf der Bildfläche:

Die Gräfin macht ihm ein Angebot, das er kaum ablehnen kann:

Ich möchte nicht unterstellen, dass es den Machern scheißegal war. Ich möchte glauben, dass sie es schlicht nicht zu Ende gedacht haben. Dennoch: Olivia ist Leopolds Großmutter! Das! Ist! Inzest!

Und so wird der tumbe Taugenichts zur Hauptmahlzeit des Abends.

Das Problem dabei: Wir wissen ja, dass die Vampirbisse in diesem Film keine relevanten Folgen haben. Der Anblick der zappelnden Beine von Leopold erzielt damit einfach nicht die gewünschte Wirkung.

Relativ harsch wird nun zum nächsten Hahnenschrei geblendet. Stani ist aus München zurück und wird von der lebensfrohen Olivia begrüßt, die ihn mit dem Graf Stanislaus verwechselt.

Ich bin raus. Dass Olivia Stani nicht von Stanislaus unterscheiden kann, ist endgültig nicht mehr zu glauben. Und nach allem, was bis hierher erzählt wurde, haben die Vampire ja die letzten 100 Jahre nicht durchgeschlafen. Die MÜSSEN von Stani wissen!

In Stanis Beisein steigt die Gräfin nun wieder in ihren Sarg:

Und so ganz, ganz langsam schwant dem Schlossherrn was:

Bevor er die Information korrekt verarbeiten kann, bekommt er aber erstmal was auf die Omme, wie man bei den “Vätern der Klamotte” zu sagen pflegte.

Es sind natürlich Ellen van Helsing und Franz, die Stani/Stanislaus mit einem tischbeingroßen Pflock beikommen wollen:

Dass gerade der gut gelaunte Graf vorbei schlendert, rettet Stani das Leben.

Zeit für ein offenes Gespräch im Kreise der gesamten Familie (plus Mario):

Klar könnte man den Vampiren irgendwie beikommen, aber Stani hat eine bessere Idee: Mit einem echten Vampir kann man garantiert fett Kohle machen. Das wäre schließlich die perfekte Werbung für ein Hotel! Hotel Dracula!

Ihr habt richtig gelesen: Hotel Dracula. Warum nicht Hotel Stanislaus? Ich kann nur vermuten, dass die Macher Dracula nicht als konkrete Figur, sondern als Euphemismus oder Marke verstanden wissen wollen.

Bruno macht den ruhenden Vampiren den Plan schmackhaft: Jeden Menge Gäste bedeuten jede Menge Opfer! Jede Menge Blut! Jede Menge Softsex!

Und so wird aus der Burg mit der Drop In Disco das Hotel Dracula:

Ellen van Helsing passt sich den veränderten Umständen an und verhökert den Besuchern billige Kreuze gegen die Untoten:

Statisten-Sammelbild 08:

Stani und seine Mitarbeiterinnen kleiden sich nun dezent bayerisch und machen auf rustikal, während die Gäste das Vampirhotel stürmen. Die Kasse klingelt.

Wer genauer hinguckt, ahnt den Schmu: Das hier ist natürlich nicht das Schloss, in dem der Film bisher spielte. Dies ist ein echtes Hotel, vielleicht gar das Hotel im Schloss am Wörthersee, der Stamm-Location von vielen LISA-Filmen und Serien.

In einer launigen Montage geht es nun rund – Stanislaus darf beißen, wie er mag:

Die jungen Damen sind so nackt wie begeistert:

Auch Olivia saugt, was das Zeug hält:

Wichtig dabei: Zahnhygiene!

Zu den Gästen/Gebissenen/Gaststars gehören auch ein paar bekannte Gesichter der Softsex-Branche, z.B. Margit Geissler:

Trotz ihres gerade mal fünfsekündigen und stummen Auftritts ein paar Worte zu ihr. Auch Margit Geissler war eines der austauschbaren Nackedeis aus dem LISA-Stall, drehte Filme wie NACKT UND HEISS AUF MYKONOS (als Margit Man) , präsentierte sich den Lesern des Playboy und diverser anderer Magazine:

Anders als viele “Kolleginnen” versuchte sie aber den Absprung in die Respektabilität mit der Unterstützung von Regisseur Siggi Rothemund, den sie heiratete.

Dadurch gelang es ihr u.a., in wertigerer Comedy-Ware mitzuspielen:

Den Gipfel der Seriosität erreichte sie mit der Moderation der nationalen Endausscheidung des Grand Prix:

Doch in den 90ern und nach der Scheidung von Rothemund ging es deutlich bergab, am Ende wurde Geissler in München Puffmutter und starb jung:

Wahrlich ein Leben, das eine Verfilmung verdient hätte. Und ich bin sicher, dass wir im Rahmen dieser Reihe noch auf sie zu sprechen kommen werden…

Aber zurück zum Film: Auch Gräfin Olivia lässt es an Zahnpflege nicht mangeln:

Aber leider, leider kann sich auch der beste Vampir seine Opfer nicht aussuchen, und die Gelegenheit auf ein nächtliches Stelldichein mit dem potenten Sauger lässt sich die LISA-Stammschwulette Werner Röglin natürlich nicht entgehen:

So langsam verliert Graf Stanislaus rechtschaffen die Lust, für zahlende Gäste den Horror-Hampelmann zu geben:

Auch Gräfin Olivia sehnt sich nach den Zeiten zurück, als die Menschen Vampire noch mieden und man seine Untotenruhe hatte:

So wird aus der Kür eine Pflicht, aus der Lust eine Last, auch wenn man immer mal wieder dralle Weiber wie Dolly Dollar unter sich hat:

Dolly Dollar. Die war – neben Danuta Lato und Sybille Rauch – eins der großen “Busenwunder” der frühen 80er, auch wenn sehr schnell klar wurde, dass sie sich im Softsex-Milieu nicht wohl fühlte.

Sie drehte primär im Münchner Umfeld, heiratete den Schauspieler Helmut Zierl und nannte sich fortan Christine Zierl.

Ihr Lokal “Dolly’s Treff” war in den 80ern ziemlich angesagt und sie steht bis heute immer wieder mal auf der Bühne. Buddelt man ein bisschen, kann man über sie hübsche Sachen finden. So hat auch sie – natürlich – eine Schallplatte aufgenommen:

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Sketch-Partnerin von Ilja Richter war sie ebenfalls:

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Es ist schon ziemlich absurd, dass Aktricen wie Margit Geissler und Dolly Dollar hier sekundenkurze Gastauftritte abliefern und nicht mal im Promo-Material beworben wurden. Das verstärkt meinen Eindruck, dass die Hotel-Sequenzen getrennt vom Rest des Films gedreht wurden (wir sehen auch bis auf Garko und Vergès den restlichen Cast nicht mehr).

Im Hotel Dracula geht es derweil immer wilder zu. Selbst die rüstige Rosl Mayr schaut vorbei, um sich einen Biss abzuholen:

Das ist doch kein Leben, nicht mal ein untotes! Vampire sind Killer, nicht Clowns! Wo bleibt da die düstere Romantik, die morbide Leidenschaft?

Stanislaus und Olivia beschließen: so geht’s nicht weiter. Der nächste Schritt muss ein Schritt zurück sein – back to Transylvania! In der Entscheidung, den Menschen den Rücken zu kehren, finden sie auch die Liebe zueinander wieder. Wenn Vampire ein Happy End finden können – das hier ist es:

Leopold hilft Bruno, die Särge für die Reise auf eine Kutsche zu verladen:

Ich hab’s mal nachgerechnet: es sind ungefähr 1400 Kilometer bis zum Schloss Bran nach Rumänien, von dem Dracula angeblich stammt. Auf die Autobahn kann das Gefährt nicht. Legt man die Reisegeschwindigkeiten von Postkutschen zugrunde, wird Bruno mindestens zwei Wochen unterwegs sein. Dabei muss er neben Deutschland auch Österreich, Ungarn und Rumänien bereisen. Es dürfte interessant sein, wie er mit den Särgen über die entsprechenden Grenzen kommt.

Was wird aber nun aus Schloss / Hotel / Disco Dracula? Keine Sorge, der Graf hat vorgesorgt, wie Stani nun feststellt, als Linda ihm an die Schlagader geht:

Tjahaaa… das hättet ihr nicht gedacht, was? Für die Schlusspointe erinnert sich GRAF DRACULA IN OBERBAYERN plötzlich doch noch an die Mythologie der Vampire. Wie und warum er ausgerechnet Linda zur Blutsaugerin gemacht hat, wird nicht geklärt.

Damit sind wir mal wieder durch. Glaubt mir, diese Fotostorys sind eine Heidenarbeit, besonders die Beschaffung von alten Zeitschriftenausschnitten und Covern. Am längsten sitze ich dann an den Einleitungen, bevor es mit den Screenshots losgeht. Das lässt sich selten einfach so runterschreiben. In diesem Fall habe ich die gesamte Einleitung bestimmt ein Dutzend mal umgeschrieben, umgestellt, ergänzt und teilweise auch wieder gekürzt, bis ich das Gefühl hatte, der “flow” stimmt. Es ist immer ein Kampf zwischen dem, was interessant sein könnte und dem, was den Text dann doch zu sehr zerdehnt. Das rechnet sich nicht in Stunden, das rechnet sich in Tagen.

Ich habe bei meinen Recherchen auch noch diverse Sachen gefunden, die euch vielleicht interessieren.

In den USA wurde der Streifen unter dem Titel DRACULA BLOWS HIS COOL zuerst von Martin Friedman ins Kino gebracht – die Mühe eines echten Posters mit Motiven aus dem Film machte man sich gar nicht erst, Gianni Garko mutiert zu Johnny Garco, und beim Autorenteam wollte man wohl die Umlaute vermeiden::

Danach kam er auf Kassette bei Media Home Entertainment, der damaligen Firma von Charles Band, über den ich zwei Bücher ko-geschrieben habe. Auch hier ist das Cover eine sehr freie Interpretation:

Die Inhaltsangabe ist beeindruckend falsch:

In der argentinischen Version mutiert Garko gleich zu “John Cabor”:

In Spanien sah das schon ein bisschen besser aus:

Die Italiener haben wieder mal Geld für ein “richtiges” Plakat rausgehauen – kein Wunder, Garko ist ja tatsächlich ein “name star” in Italien:

Den Vogel schießen aber mal wieder die Holländer ab – das Cover von “Dracula beißt zu” vergisst den Vampir abzubilden:

In Mexiko hieß der Film DRACULA 2000 (nicht zu verwechseln mit dem hier) :

In Portugal debütierte er als O CONDE DRÁCULA NA BAVIERA.

Es gab vor ein paar Jahren auch eine deutsche DVD, die aber erstaunlich schwer zu finden ist:

Und siehe da – einen Soundtrack hat man auch veröffentlicht!

Wie lautet mein abschließendes Urteil? Eigentlich schade. GRAF DRACULA IN OBERBAYERN hätte das Zeug zu einer pfiffigen Vampirkomödie mit Sexappeal gehabt, aber man merkt an allen Ecken, dass es an Zeit, Geld und Sorgfalt fehlte. Die Story – so man denn von einer sprechen möchte – wird eher im Hintergrund erzählt, das Busen-Beiwerk ist sehr bemüht, und die Darsteller sind allesamt nicht aus dem besten Stall der LISA-Film. Es mangelt an einem Teen-Zugpferd wie Tommi Ohrner oder einem nennenswerten Gast-Komiker wie Herbert Fux, Helga Feddersen oder Karl Dall. Das Problem wird verstärkt durch den Mangel einer echten Hauptfigur – wer soll hier der Bösewicht sein, wer der Held? Es gibt keinen Fokus, keinen zentralen Konflikt, und darum auch letztlich keinen Showdown. Erzählerischer Magerquark.

Zu vieles ergibt keinen Sinn, zu wenig ist gerade mal milde lustig, und eine gewisse Lustlosigkeit des ganzen Projekts ist spürbar. Die eigentlich recht gradlinige Handlung wird unnötig vergeigt: eigentlich hätte das Auftauchen der Vampire den Bau der Disco gefährden müssen. Dann wäre der ganze Erzählbogen mit dem Hotel überflüssig gewesen. Mit etwas mehr frischer Musik und “teen spirit” wäre da einiges gegangen – letztlich wirkt GRAF DRACULA IN OBERBAYERN furchtbar spießig. Ich erwähnte es ja schon: DISCO DRACULA oder ROCK ME DRACULA – das wäre der richtige Ansatz gewesen.

Trotz der Brüste nicht sexy, trotz des Slapstick nicht witzig, trotz der Vampire nicht gruselig – GRAF DRACULA ist weniger als die Summe seiner Teile.

Selbst die CINEMA konnte nicht viel damit anfangen:

Das LEXIKON DES INTERNATIONALEN FILMS fasste sich kurz:

„Dümmliche Klamotte in schludriger Machart.“

Überraschenderweise konnte ich in der BRAVO rein gar nichts zum Film finden. obwohl man dort der LISA doch immer sehr verbunden war. Vermutlich kam der Film für das Jugendmagazin zu schnell und mit zu kleinem Release.

Was ein Highlight der LISA hätte sein können, ist letztlich nur eine obskure Fußnote geworden – vielleicht auch das ein Grund, warum man bei der österreichischen Produktionsfirma in den 80ern immer auf Nummer Sicher ging und sich weitgehend auf Sex, Crime und Comedy konzentrierte.


Nachtrag: Ich habe zwei Stunden neben Carl Schenkel im Kino gesessen, als in der Bavaria der erste Schnitt seines sehr mäßigen TARZAN-Films vorgeführt wurde.

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Wir haben uns danach über ein gemeinsames Projekt unterhalten, eine Adaption des Romans AZRAEL von Wolfgang Hohlbein. Die kam leider nie zustande – u.a., weil Carl Schenkel relativ früh und überraschend verstarb.




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takeshi
takeshi
17. April, 2022 10:08

Das ist wieder einmal große Klasse.
Ein sehr feines Oster-Schmankerl, das mir den Morgen sehr versüßt hat.
Davon kann man nicht genug kriegen.

Und nun schlägt die Stunde des Lektors: 😉

“mit Geld aus aus fragwürdigen Quellen”
– ein “aus” zu viel

“Das könnte mit verantwortlich gewesen sein könnte für die Defizite”
– ein “könnte” zu viel

“auch wenn sich die Macher wenigstens des naheliegenden “Gag” verkneifen”
– “den” statt “des”

“Interessante der Foto-Credit “BRAVO”
– da fehlt etwas bei der Formulierung

“der Bürgermeister und der Finanziert balgen wie Jungs”
– ein “t” zu viel

“Tobias Meister, ja selber ein gefragter Synchronsprecher”
– da fehlt sicher ein “später” vor dem “ja”

“Wo nackte Mädels in freier Wildbahn fröhlich wälzen”
– da fehlt ein “sich”

“Bruno ist entschlossen, dem blutsaugenden Gezücht den Garaus zu machen,”
– nicht Bruno sondern Leopold

“bei der silberner Vorhang “clever” die Tür von außen”
– da fehlt ein “ein”

“Tobias studiert derweil die Fachliteratur zum Thema:”
– da du bei der Story-Erzählung die Rollennamen verwendest, sollte es hier “Leopold” heißen

“spanische Lizensaugabe.”
– das sollte sicher “Lizenzausgabe” heißen

“Der Vampirin schein mehr”
– da fehlt ein “t”

“um sch einen Biss abzuholen”
– da fehlt ein “i”

Falls du möchtest, könnte ich vor der Veröffentlichung der nächsten großen Filmverbrechen-Fotostory kurz den Text gegenlesen.
Vier Augen sehen immer mehr als zwei. Ich kenne das Problem aus erster Hand. Man kann zig mal einen eigenen Text überlesen und hat trotzdem den einen oder anderen Fehler drin, der einem “Unbeteiligten” gleich auffällt.

Raphael
Raphael
25. April, 2022 23:31
Reply to  Torsten Dewi

Danke für die Fotostories. Auch für mich immer ein Highlight des Tages, bei dem ich gar nicht verstehen kann, dass manche sich an Tippfehlern aufhängen. Ich hätte aber zwei Fragen:

a) Wie schaffst Du es, die ganzen barbrüstigen Blondinen zu identifizieren und auseinanderzuhalten?

b) Ist Guiliano Gemma eventuell mit Giuliano Gemma verwandt?

Pascal
Pascal
17. April, 2022 22:46

So, nachdem dir in den letzten zwölf Stunden nur eine Kritik um die Ohren gehauen wurde, will ich mal aufgrund anderer ostereierlikörbesoffener fauler Leser meinen Mostrich auftragen: Wieder mal sehr lustig, toll geschrieben! Ich hoffe es gibt noch viele schlechte Filme! Also um deiner ,,Reviews“ willen, nicht aufgrund der ursächlichen Existenz.
Jetzt mal die Fachfrage da du ja aus dem selben kommst: Hat sich sowas echt gerechnet? Klar, das war kein zweiter ,,Avenger“. Aber kam da echt ein Plus raus? Oder waren das irgendwelche geplanten Abschreibungsprojekte? Mir ist klar dass dir keiner die originäre Finanzierung zuschickt aber mal so ,,Pi mal Daumen“.

Hopy
Hopy
18. April, 2022 00:19

Ich liebe diese “Filmverbrechen” und danke dir für die viele Arbeit, die du dir damit machst. Ich lese hier auch immer mal wieder die älteren “Perlen” nach, bspw. die vorherigen Filmverbrechen, die Stories um Katusin, Vorlander und um die Astro-Saga. Hochinteressanter Stoff 🙂

Feivel
Feivel
18. April, 2022 03:34

“Aber es wirft schon die Frage auf: woher weiß er, wie Blut schmeckt?”
Der Wortvogel hat sich wohl noch nie auf die Lippe gebissen? Danke für den wieder sehr unterhaltsamen Beitrag. Ich bin ja jedesmal (ohne jede Ironie) über dein Fachwissen, wann sich welcher C-Promi mal für dieses oder jenes Magazin nackig gemacht hat, beeindruckt.

Anschließend an Pascals Frage: meinst du, sowas geht heute noch? Oder konkreter formuliert: Konnten sich solche Filme rechnen, weil “damals hatten wir ja nichts anderes”? Heute gibt es ja tausend kostenlose Alternativen im Prime- oder Netflix-Konto – oder ist das direkt ein ganz neuer Markt, für den solche Filme produziert und dann im Bündel aufgekauft werden? Das wäre hochspannend, falls du da als Szenekenner Einblicke geben könntest.

S-Man
S-Man
18. April, 2022 22:13

Oh, ich habe AZRAEL geliebt. Das hätte ich sehr gern verfilmt gesehen.

Aber natürlich vor allem Danke für die Arbeit!

gerrit
gerrit
19. April, 2022 12:52

Vielen Dank für die Arbeit, die du dir immer machst. Allein diese Recherche, BRAVO-Ausgaben eines Jahres durchzuarbeiten. Antiproportional zum Hirnschmalz, den die Beteiligten verwendet haben.

Mina Knallenfalls
Mina Knallenfalls
21. April, 2022 09:57

Wie immer extrem unterhaltsam, ich mag vor allem, dass nicht nur draufgehauen wird, sondern durchaus ab und zu mal Respekt vor einigen Leistungen der Crew oder des Casts durchkommt. Letztlich ist es ja gar nicht ehrenrührig, in schlechten Filmen mitzuspielen. Wenn man davon leben kann. Man kann auch von einem Imbiss leben – und mit dem Sterne-Restaurant in die Insolvenz rauschen.

Aber, diese Nachfrage sei erlaubt: Du weißt echt nicht, wie Blut schmeckt? Nie auf die Lippe gebissen? Oder nie mal, und sei es als Kind, Blut von einer Wunde geleckt? Ging es nach dir, wäre unsere ganze Jugendfußballmannschaft damals ein Haufen Vampire gewesen 😉

Zeddi
Zeddi
21. April, 2022 23:52

Vielen lieben Dank für die erneut tolle Fotostory.

Dein Blog und deine Meinung sind immer interessant und werfen Blicke auf interessante Dinge oder eröffnen andere perspektiven.

Die “Fotostorys” sind aber ganz sicher jedesmal eine absolute ganz besondere Perle!

Mein Einstieg in die Welt “spezieller” Filme war sicher MST3K Film mit den Ollis etc als sehr gute Synchronstimme, was hatten wir anfang der 2000ern in einer dubiosen Kopie betrunken spaß dadrann.

Aber dein Blog hat das mir diesen interessant Bereich erst so richtig präsent gebracht, mich sicher auch zu SchleFaz und anderem gebracht.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen mal wieder “Danke” zu sagen.

Markus
Markus
22. April, 2022 21:28
Reply to  Zeddi

Ich möchte mich dem anschließen. Ich lese hier jetzt seit einigen Jahren mit und schaue alle paar Tage mal vorbei.
Wenn es wieder eine Fotostory gibt, macht das meinen Tag wirklich besser.
Deswegen, Danke für die Mühe!

DMJ
DMJ
23. April, 2022 14:17

Die Filmverbrechen-Fototstories sind wirklich eine schöne Sache und Institution geworden! Und zuweilen auch dahingehend nützlich, da du Filme abhandelst, die mich generell vage interessiert hätten, deren Sichtung sich aber wohl nicht gelohnt hätte.
Das hier ist so einer, “Die Sturzflieger” auf jeden Fall auch … “Mr. Boogie” natürlich auch als Sonderfall. 😉

Wobei ich mir die anderen beiden eventuell aus filmhistorischem Interesse angucken würde, den hier … eher nicht.

Dirk
Dirk
28. April, 2022 08:55

Grosses Tennis mal wieder, vielen Dank für die viele Arbeit, sehr unterhaltsam, sehr erhellend. Eine kleine Anmerkung noch zur Genregeschichte: “Carry On Dracula” trug 1966 bereits dazu bei, das Vampirgenre schon nicht mehr ernst zu nehmen. Sehr interessant finde ich, dass die LISA für dieses Machwerk offenbar keinen Verleih gefunden hat, da würden mich schon die Gründe interessieren, warum das nur in drei (wie auch immer verbandelten) bayrischen Kinos lief.

Markus
Markus
20. Juni, 2022 12:12

Im heutigen Standard ein schöner Artikel über das 40 Jahre “Supernasen”-Filme-Fest das die Lisa Film letzte Woche am Wörthersee veranstaltet hat

https://www.derstandard.at/story/2000136677472/alte-weisse-witze-supernasen-rueckkehr-von-gottschalk-und-krueger-nach?ref=article

sergej
sergej
21. August, 2022 15:11
Reply to  Markus
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[…] Es ist wirklich ein "best of" – den ollen Wolter hatten wir erst neulich in GRAF DRACULA BEISST JETZT IN OBERBAYERN: […]