25
Jul 2022

Filmverbrechen-Fotostory:
DREI GEGEN DREI oder: Die grosse NDW-Party ist vorbei

Themen: Film, TV & Presse, Fotostory, Neues |

Ich gestehe: auf die LISA hatte ich diesmal keine Lust und die SEHR obskuren Streifen, die in den nächsten Monaten drankommen, werden meine Nerven bluten lassen. Also Schonkost heute. Mit SPIDER MURPHY GANG und PLEM PLEM DIE SCHULE BRENNT hatte ich ja bereits zwei Filme, die sich im weitesten Sinne in das NDW-Umfeld einordnen lassen. GIB GAS ICH WILL SPASS steht schon lange auf meiner Liste, scheint mir aber ein zu einfaches und bereits bekanntes Ziel zu sein.

Bleibt noch: DREI GEGEN DREI.

Der TRIO-Film war nach einer lustlosen Video-Veröffentlichung nie im digitalen Zeitalter angekommen. Ab und an fand sich eine schlechte VHS-Kopie auf YouTube – und verschwand wieder. Die Kassetten stiegen auf Ebay beträchtlich im Preis, bis Turbine dem Spuk ein Ende machte und den Film ordentlich remastered auf Scheibe presste. Aktuell kann man ihn auch beim digitalen Nischensender Kabel Eins Classics anschauen – aber da scheint was in der Datenbank zu haken, wenn ich mir die Inhaltsangabe anschaue:

Was DREI GEGEN DREI als Film taugt, darüber werden wir gleich sprechen. Nicht bestreiten lässt sich aber, dass schon die Entstehung etwas… obskur ist.

Wie kommt man auf die Idee, einen Film mit TRIO zu drehen – zwei Jahre nach dem Ende der Neuen Deutschen Welle? Wieso glaubt man, daraus einen Kino-Event für 5 Millionen Mark machen zu können? Was qualifiziert einen der besten deutschen Thriller-Regisseure, zusammen mit mehreren TATORT-Autoren, eine schräge Anarcho-Politkomödie zu drehen? Wer genau dachte, das wäre eine gute Idee? Wer hat das durchgewunken?

Die Constantin-Film, wie es scheint.

Das ist auch der Grund, warum ich mich lange Zeit nicht an DREI GEGEN DREI rangetraut habe – mit dem Budget und dem Regisseur drohte der Film schlicht zu gut für meine Reihe zu sein. Die fast schon zwanghafte Grundlagenkompetenz z.B. von Siggi Rothemund (aka Siggi Götz) hebt ja selbst dümmste Sonne, Sand & Softsex-Streifen aus der Jauchegrube. Um ein echter Kandidat zu sein, muss ein Film nicht nur scheiße, sondern auch scheiße gemacht sein. Das schien mir hier nicht der Fall. Aber probieren geht bekanntermaßen über prokrastinieren…

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Eine Grundregel des Films besagt ja: show, don’t tell. Was man filmisch erzählen kann, muss man dem Zuschauer nicht vorlesen oder anderweitig holperig einführen. DREI GEGEN DREI scheißt da gleich mal drauf und lässt uns von einem Sprecher das gesamte Setup erklären, als da wäre…

In Südamerika gibt es eine Bananenrepublik namens San Chaco. Da diese auf dem gezeigten Schulglobus nicht zu sehen ist, behauptet der Sprecher, man könne sie gerade nicht finden und verweist ungefähr auf die Grenze von Peru zu Brasilien:

Tatsächlich muss ich angesichts dieser Zeilen dann doch grinsen:

“Meine Damen und Herren, was Sie hier in den nächsten 90 Minuten sehen werden, ist eine der großen weltpolitischen Sensationen. So schockierend, so einzigartig in seiner verbrecherischen Kaltblütigkeit, dass man nur ein Wort dafür findet: Donnerwetter!”

Dafür lasse ich auch durchgehen, dass der Film 105 Minuten lang ist.

In San Chaco regiert – wie in den 70er und 80er Jahren auf dem Kontinent üblich – eine Militärjunta mit eiserner Hand:

Ständige Straßenschlachten mit Rebellen lassen das regierende Trio (pun intended) langsam nervös werden – man möchte ja nicht am Galgen enden:

Das sind (v.l.) die Generäle Weingarten, Ludovico und Klotz. Ich lasse mal außen vor, dass ich noch nie gehört habe, dass Generäle ein Land gemeinsam regieren oder dass die dann alle unterschiedliche Uniformen tragen. Mit realpolitischen Details mag sich DREI GEGEN DREI nicht aufhalten. Muss halt so sein.

Mit dem Schulglobus blendet man in die USA, von wo die Generäle keine Hilfe mehr erhoffen können. Anders die Schweiz, wo in einem Tresor 600 Millionen Dollar liegen, mit denen man sich einen prima Lebensabend abseits der darbenden Heimat machen könnte.

Und so planen die Generäle, bei einem Staatsbesuch in Deutschland eine Limousine mit drei Doppelgängern explodieren zu lassen, um danach unterzutauchen.

VORSPANN!

Es läuft der lahme Song “Drei gegen Drei”, der die Band nicht mehr retten konnte – kurz nach dem Film und dem Album “What’s the password” trennten sie sich.

Peer Augustinski hatten wir ja schon im Polit-Rohrkrepierer IS WAS KANZLER – und das kann durchaus als Omen genommen werden. Günter Meisner ist uns als Nazi-Lehrer in PLEM PLEM begegnet – auch hier darf er wieder sein dafür prädestiniertes Gesicht in den Dienst der altdeutschen Sache stellen.

Es ist wirklich ein “best of” – den ollen Wolter hatten wir erst neulich in GRAF DRACULA BEISST JETZT IN OBERBAYERN:

Und schließlich – Sunnyi Melles, unsterblich seit MR. BOOGIE:

Kommen wir zum Drehbuch, dessen Entstehung auf gleich fünf Leute mit verschiedenen Aufgaben verteilt wird. In kurz:

Martin Gies: TATORT, WILSBERG, INGA LINDSTRÖM

Bernd Schwamm: AUF ACHSE, TATORT, ROSENHEIM COPS

Peter Berecz: MOZART & MEISEL, DAS TÄTOWIERTE HERZ

Herman Weigel: CHRISTIANE F, AUTOBAHNRASER, HAUSMEISTER KRAUSE

Hans Schmid: NEONSTADT, DER UNSICHTBARE (mit Nena!)

Geballte Comedy-Kompetenz, genau so sieht sie NICHT aus. Ich stehe auch absolut im Nebel, was der Credit “Drehbuchadaption” bedeuten soll…

Die Produzenten bürgen allerdings für Qualität:

Eichinger und Schühly verdanken wir einen Großteil der deutschen Film-Vita seit den 80ern:

  • DIE UNENDLICHE GESCHICHTE
  • WERNER – BEINHART
  • DER NAME DER ROSE
  • FEUER, EIS UND DYNAMIT
  • DER BEWEGTE MANN
  • DER SCHUH DES MANITU
  • ABWÄRTS
  • VIA MALA
  • DER TOTMACHER

Und der Regisseur?

  • DIE KATZE
  • MORLOCK
  • DIE SIEGER
  • DAS GELÜBDE
  • TATORT
  • POLIZEIRUF 110

Ich bring’s vorab mal auf den Punkt: Hier hat man ein hochkarätiges Team für das ganz falsche Projekt zusammen gestellt. Die hätten eher einen TATORT INTERNATIONAL stemmen können. Generell eine gute Idee von mir, btw…

Dem Vorspann folgt eine Texteinblendung – aha, der Film ist in Kapitel unterteilt:

Ich spoilere nichts, wenn ich sage, dass das EntführungEN heißen müsste.

Erneut klinkt sich der nicht identifizierte Erzähler ein und stellt uns die drei Doppelgänger vor – mit Eigenschaften, die im Film keine, aber auch gar keine Relevanz haben werden. Da ist Peter Behrens, der dauerverliebte Träumer:

Er stalkt aktuell seine Nachbarin Gudrun, was 1985 vermutlich noch auf irgendeiner Ebene lustig war:

Erwartungsgemäß ist die junge Dame wenig begeistert. Die Erzählerstimme klärt uns derweil auf, dass man Behrens “6.30 Uhr MEZ” schnappen werde – was wirklich gut mit der Tatsache zusammen passt, dass Behrens wohl genau um 6.30 Uhr (MEZ) seiner Nachbarin erneut nachstellt:

Ich betreibe ja gerne “location hunting” bei solchen Filmen. Meinen Recherchen zufolge spazieren die beiden von der Helmstraße Richtung Crelleplatz/Crellestraße in Berlin-Schöneberg. In der Nähe hat mal David Bowie gewohnt.

Die Bösewichte warten bereits darauf, Behrens zu entführen.

Zu Gudruns Entsetzen scheint Behrens an einer Baustelle seiner trüben Existenz per Strick ein Ende setzen zu wollen:

Doch ein Blick nach oben macht die Sache noch schlimmer:

In Rosen ertränken will der verliebte Idiot sie:

Ich lasse mal die Frage außen vor, wovon Behrens tausende Frischblumen bezahlen und diese gesäckelt am Baugerüst anbringen konnte – und woher er wusste, dass Gudrun genau hier vorbei gehen würde:

Damit ist der gesamte Subplot übrigens schon durch – Gudrun wird zwar später noch erwähnt, aber weiter verfolgt (in welchem Sinne auch immer) wird sie nicht.

In der allgemeinen Verwirrung packen die Bösewichte den armen Behrens und sperren ihn in einen Schrank, den sie dann in einen LKW legen:

Diese Entführung ist umso absurder, da es sich um einen running gag handelt – auch Remmler und Krawinkel werden per Möbel abtransportiert. Und damit begrüße ich euch bei einem der Grundpfeiler von DREI GEGEN DREI: Dinge, die lustig sein sollen, es aber nicht einmal theoretisch sind.

Wer hat in der Autorenrunde gesagt “statt die Jungs einfach zu entführen, könnten die Schurken sie ja erst mal in Schränke stecken” und dafür Applaus kassiert?

Das nächste einzukassierende Double ist Stephanie Remmler…

… Quatsch, natürlich Stephan Remmler:

Auch hier gilt: war das jetzt witzig? Ich drücke auf den “nein”-Button.

Remmler ist in dieser Wirklichkeit ein preisgekrönter Mathematiker und Informatiker, der seinen Freund gerade bittet, für ihn an einer Gala teilzunehmen:

Womit Remmler nicht gerechnet hat: Dieser Freund hat ihm gerade die Freundin ausgespannt, die ihn nun abserviert:

Und ja, das ist eine junge und praktisch unbekannte Ute Lemper! Aus nicht näher erklärlichen Gründen wird sie hier von Kollegin Sabina Trooger synchronisiert.

Die Szene spielt übrigens tatsächlich am Mathe-Gebäude der TU Berlin.

Beziehungsstress hin oder her, der von den Credits Brunnmeier genannte Entführer wartet schon mit einem Schrank:

Keine Sorge übrigens: Der Film verschwendet keine weitere Sekunde an Remmlers Entschlossenheit, seine Ex zurück zu gewinnen. Bye bye, Ute Lemper!

Final muss nun noch Gert “Kralle” Krawinkel eingetütet werden:

Dieser ist Warenterminhändler – und sein Terminal augenscheinlich ein C64:

Oder doch nicht?

Nach einem wilden Geschäft mit Erdnüssen trifft Krawinkel im Aufzug auf die Schurken, die gleich einen ganzen antiken Schrank reingewuchtet haben:

Krawinkel ist Kenner und ich muss zum zweiten Mal milde grinsen:

“Das ist ein Applewhite. Ende 18. Jahrhundert. Sieht man an den Türen. Tja, ich würde sagen 1794. April. Genauer gesagt 21. April. Drei Uhr nachmittags. Drei Uhr fuffzehn.”

Helfen wird ihm die Expertise allerdings auch nicht:

An dieser Stelle deutet mein Freund Frank auf das Grundproblem des Films hin:

“Die spielen nicht Trio.”

Exakt. Trotz ihrer echten Namen sind die Jungs hier keine Musiker, kennen sich nicht mal. Sie haben keine Beziehung, könnten ebenso gut Frank, Jürgen und Georg sein. Ihre fiktionalen Identitäten sind letztlich völlig leer, denn die ihnen zugewiesenen Berufe und Eigenschaften haben keinerlei Echo in den folgenden 100 Minuten. Schauspielern können sie auch nicht (Krawinkel wird von Arne Elsholz synchronisiert), weshalb die ganze Idee, einen Film mit und/oder über TRIO zu drehen, komplett verpufft. Fans der Band wird hier außer der blanken Anwesenheit nichts geboten.

Alle drei Entführten werden nun in die Klinik von Professor Holl verbracht:

Was auf sie wartet?

Ich bewundere die Tatsache, dass man sich sogar die Mühe gemacht hat, Remmler in ein Patienten-Leibchen zu stecken:

Something for the ladies!

Beim Versuch, aus der Klinik zu flüchten, trifft Remmler auf Professor Holl, den Neffen eines bekannten Nazi-Arztes:

Im Hintergrund sehen wir derweil Krawinkel randalieren:

Und Brunnmeier ist auch vor Ort, obwohl nie irgendeine Form von Beziehung zwischen den Bösewichten etabliert wird. Ist Brunnmeier ein bezahlter Handlanger der Generäle? Ein Geheimdienstler? Wieso macht Professor Holl bei der Aktion mit? Hat man etwas gegen ihn in der Hand? All das sind Fragen, die sich die satten fünf Autoren anscheinend an keinem Punkt gestellt haben.

Holl erklärt Remmler, das eine Flucht nicht so einfach möglich ist – er hat ihm eine Nadel ins Rückgrat implantiert, über die er Stromstöße verteilen kann:

Und jawoll, das zwiebelt ordentlich:

Auch bei Krawinkel geht’s durch Mark und Bein:

Das ist so eine Szene, bei der ich im “writer’s room” (damals vermutlich ein Stammtisch) die Hand gehoben und gefragt hätte: “Wenn man die Jungs mit den Elektroschocks konditionieren will, sollte die Fernsteuerung dann nicht einen Regler für jeden Einzelnen haben?”

Egal, es bietet den TRIOlern die Gelegenheit, Faxen zu machen.

Zu Demonstrationszwecken bekommt Brunnmeier auch eine Nadel in die Hand gedrückt und darf die Effizienz des System am eigenen Leib erleben:

Kleiner Haken bei der Sache: Die Nadeln lassen sich einfach wieder aus dem Fleisch ziehen, was Remmler dann auch gleich mal macht:

Schon bricht der ganze Elektroschock-Trick in sich zusammen und Remmler steckt die Nadel in einen Blumenkasten, der neben anderen völlig deplatzierten Requisiten in der Klinik rumsteht:

Holl zeigt Brunnmeier noch, dass die Nadel auf angenehmere Wallungen auslösen kann – was ebenfalls im Film nicht mehr aufgegriffen wird:

Die positiven Stimulanzien lassen allerdings die Blumen wieder wachsen (?):

Ungefähr an der Stelle waren mein Freund Frank und ich uns einig, dass DREI GEGEN DREI trotz des beträchtlichen investierten Kapitals und der Mitarbeit fähiger Leute eben doch ein perfekter Kandidat für eine Fotostory ist.

Remmler – von der Nadel befreit – sieht sich fast schon in Freiheit, aber…

… eine blondierte Assistentin des Professors rammt ihm ihr Knie ins Gemächt:

So eine Nahaufnahme lässt üblicherweise darauf schließen, dass die Figur noch relevant wird – aber nein, wir sehen sie nie wieder. Die junge Dame spielt auch, als hätte sie den Abschluss an der “Freundin des Produzenten”-Schule gemacht.

Meanwhile… ein Flugzeugmodell über den Wolken:

Handlager Hagen erklärt den drei Generälen noch mal ihren eigenen Plan:

Zum Dank wird er als einziger Mitwisser abserviert:

Und jetzt müssen wir mal über “den Plan” sprechen, der blöder nicht sein könnte – aber nicht filmisch-lustig blöde, sondern miserabel geschrieben blöde.

Die drei Generäle sollen nach einem Staatsempfang heimlich in Richtung Schweiz türmen, mit den Pässen ihrer Doppelgänger Remmler, Behrens und Krawinkel und den Schlüsseln zu ihrem Schließfach in der Schweiz. Die Doppelgänger werden hingegen die Staatslimousine besteigen und eine Minute später gesprengt.

Zuerst einmal: Die Generäle könnten sich einfach absetzen, wie viele Diktatoren vor ihnen. Es gibt keinen Grund, den eigenen Tod aufwändig vorzutäuschen. Selbst WENN man das mit Doppelgängern machen wollte, bräuchte es keine exakten Duplikate – nach der Explosion ist von denen sowieso kaum was übrig. Warum die Doppelgänger mit Elektroschocks konditioniert werden sollen? Unklar – man könnte sie auch betäubt halten und bewusstlos in die Limousine legen. Und schließlich: So eine Konditionierung durch Schmerz dauert Wochen – hier scheinen die Entführungen mit der Ankunft der Generäle praktisch parallel zu laufen.

Ich rekapituliere hier nur die gröbsten Defizite – Detail wie die Tatsache, dass die Generäle mit den Pässen ihrer Doppelgänger gar nicht an ihr Geld kommen, sind bestenfalls Bonus.

Die Handlung von DREI GEGEN DREI ist damit zwar nicht ganz so aggressiv rudimentär wie IS WAS KANZLER, aber letztlich genau so hanebüchen. Auch für Komödien gilt – man muss die Beziehungen, den Einsatz, das Risiko und die Variablen verstehen, damit es Spaß macht. Das ist hier einfach nicht der Fall.

Wie dem auch sei: Holl ist entschlossen, die drei Doppelgänger durch Elektroschocks gefügig zu machen. Aber Remmler weiß ja nun, was Sache ist.

Er hilft zuerst Krawinkel, seine Nadel loszuwerden:

Behrens ist ebenfalls schnell entnadelt und Remmler steckt die langen Dinger einem der Pfleger in den Hintern (was dieser kaum zu merken scheint). Es kommt zu einem schmerzhaften “Gag” auf echtem LISA-Niveau, der sehr offensichtlich nachträglich ins Skript gedengelt wirkt, um den “Humorgehalt” etwas aufzupeppen. Als Holl Stromstöße verteilt, sorgen die Nadeln im Hintern des Pflegers für ordentlich Wumms bei der Besteigung der Krankenschwester:

Wie LISA diese Sequenz ist? Die Krankenschwester läutet den Koitus mit der Frage “Sind Sie schwul?” ein. So LISA ist diese Sequenz.

Die Doppelgänger verschanzen sich nun in der Anstaltsküche und plündern den üppig gefüllten Kühlschrank, denn…

… von draußen versucht man schon, die Tür aufzubrechen:

Aber die Jungs haben in Nullkommanix ein Festmahl gekocht:

Das Manöver gelingt, die Häscher sind abgelenkt:

Raum und Zeit scheinen in DREI GEGEN DREI anders zu funktionieren als in jeder Realität, die ich je bereist habe…

Brunnmeier ist erwartungsgemäß angepisst, dass den Doppelgängern die Flucht gelungen ist. So geht’s ja wohl nicht!

Aber da sieht er plötzlich Behrens!

Der Versuch, den Entflohenen zu fangen, endet mit einem Fall vom Balkon…

… denn siehe, es ist nur eine lebensgroße Pappfigur an einer hohen Stange:

Moment! MOOOMENT! Wer hat diese Pappfigur hergestellt? Wer hat sie aufgestellt? Wer wusste, dass man Brunnmeier an genau diesem Balkon damit locken könnte? Es ist der (beurlaubte) Drehbuchautor in mir, der solche Szenen hasst – Szenen, die man mir bei meinen Projekten nie hätte durchgehen lassen und die ich als Entwicklungschef auch keinem Schreiberling hätte durchgehen lassen. Hirnwichs, der den Zuschauer verachtet und sich mit “also ich find’s komisch” gegen Kritik immunisiert. Totaler kreativer Bankrott.

Der eben noch mit der Begattung der Krankenschwester beschäftigte Pfleger ist nicht bereit, die Flucht der Doppelgänger hinzunehmen. Mit der Axt in der Hand kapert er das Wägelchen, auf dem sie davon tuckern:

Statt den Wüterich vom Transporter zu stoßen, kommt Remmler auf die Idee, diesen einfach abzukoppeln:

Der Erfolg der Aktion: Der Pfleger landet im metallenen Anstaltstor, als wäre er Han Solo im Karbonit:

Die Doppelgänger haben gut jubeln – Flucht gelungen!

An der Stelle müsste der Film eigentlich enden, obwohl erst knapp 30 Minuten rum sind. Remmler, Behrens und Krawinkel sind frei, sie haben keine Ahnung vom Plan im Hintergrund und keine Beziehung zueinander. Jeder könnte, sollte, müsste nun wieder seiner eigenen Wege gehen.

Aber das geht natürlich nicht – Kapitel III steht schließlich an:

Ich bleibe dabei, dieses Trio DIE GENERÄLE zu nennen und das andere Trio DIE DOPPELGÄNGER – sonst kommt ihr so schnell durcheinander wieder Film:

Eine überschaubare Abordnung der Bundesregierung (?) unter der Leitung von Ralf Wolter als “Kaminski” steht schon bereit:

Und da eilt auch noch Frau Pelikan heran, nach der Aussage von Kaminski irgendeine Art “Organisationsleiterin”, die aber von allen Beteiligen wie ein Wurmfortsatz behandelt wird:

In manchen Szenen channelt die Melles eindeutig Marilyn Monroe, aber die CINEMA war sich nicht zu blöde, sie hier “die deutsche Antwort auf Jayne Mansfield” zu nennen. Da ist eine Runde Fremdschämen angebracht.

Dass man die Melles als einzigen ernsthaften Love Interest vielleicht nicht erst nach über einer halben Stunde hätte einführen sollen? Geschenkt.

Es muss weitergehen: Die Schergen von der Anstalt rasen hinter den Doppelgängern her – die nicht konditioniert und damit für die Aktion längst wertlos sind.

Die Doppelgänger haben derweil das Transportmittel gewechselt – der ideale Moment, mal wieder auf das schamlose Product Placement hinzuweisen:

Constantin ist da nicht besser als LISA – was sich ja auch an den entsprechenden Skandalen rund um OTTO – DER NEUE FILM und FEUER, EIS UND DYNAMIT ablesen lässt.

In machen Artikeln zu DREI GEGEN DREI werden Vergleiche mit DIE MARX BROTHERS IM KRIEG und BUSTER KEATON aufgestellt, aber diese gehen völlig in die falsche Richtung. In dieser ersten Szene, in der die drei Doppelgänger untereinander und frei von Druck agieren, wird sehr deutlich, dass sie sich als Reinkarnation der THREE STOOGES sehen:

Dass die Wagen mit den Generälen nun auf den Bus mit den Doppelgängern treffen, ist nicht dem Zufall, sondern der Tatsache geschuldet, dass der Film ja irgendwie weitergehen muss:

Kralle Krawinkel gönnt sich eine Sekunde, die mehrfach penetrant in die Kamera gehaltene Kaugummi-Sorte zu verteilen:

Kaminski bläst zum Angriff, obwohl er eigentlich keinen blassen Schimmer haben dürfte, um was es gerade geht:

Grundlos werden Nebelgranaten geworfen – also grundlos im Kontext des Films. Faktisch wird hier die Verwechslung vorbereitet:

Und so kommt es, wie es kommen muss – die Generäle und die Doppelgänger tauschen zu früh und unerkannt die Plätze:

Die Doppelgänger haben keine Ahnung, was Sache ist, sind aber froh, erneut der Bredouille entkommen zu sein:

Professor Holl freut sich, dass die “Doppelgänger” festgesetzt wurden:

Vorwand für den Deutschlandbesuch der Generäle war übrigens ein Einkauf schweren Militärgeräts, weshalb die Doppelgänger zu einer Präsentation chauffiert werden:

Behrens liest übrigens immer und überall Tageszeitung. Zuerst dachte ich, das wäre auch wieder Product Placement, z.B .der BILD:

Eine Vergrößerung verwirrt aber vollends – es handelt sich um ein polnisches oder tschechisches (?) Blatt:

Der Repräsentant des Rüstungsbetriebs hat derart nach Plastik aussehende Ohren, dass ich fest überzeugt war, das würde in einem Gag münden:

Aber nein. Stattdessen wirft “Remmler, der Rammler” (O-Ton CINEMA) ein Auge auf die nun ebenfalls anwesende Frau Pelikan:

Ist ja auch durchaus ein Hingucker, wenn man die 80er mag:

Weil der Film die Rüstungsindustrie als böse und den Diktaturen hündisch unterworfen darstellen möchte, gerät die Präsentation natürlich völlig außer Kontrolle. Behrens schießt erst wild mit dem Maschinengewehr um sich…

… und ballert sich dann sogar eine eigene Grube:

Das hier ist ein guter Zeitpunkt für ein kleines Detail. Als Komödie darf DREI GEGEN DREI natürlich nicht zu brutal sein und unsere Doppelgänger dürfen selbstverständlich niemandem ernsthaft schaden. So ganz hat Graf das aber nicht durchgehalten, denn in einem extrem kurzen Schnitt sieht man einen der Ingenieure sehr offensichtlich von Behrens tödlich getroffen zur Seite sacken:

Remmler ist das egal, Remmler flirtet mit Frau Pelikan, die ja immer meint, den General einer Bananenrepublik vor sich zu haben:

Mangels Alternativen kapern die Doppelgänger einen Panzer und ich habe in der Tat sofort erkannt, dass hier aus Platzgründen auf dem Set der U96 aus DAS BOOT gedreht wurde. Ich hab’s schließlich oft genug besucht.

Zeit für weiteren Slapstick in bester (schlechtester?) LISA-Manier: Frau Pelikan wird vom Panzerrohr hoch gehoben. Sie könnte jederzeit gefahrlos loslassen, aber wo wäre da der Spaß?

Tatsächlich schleudert sie der Panzer mit einer derartigen Geschwindigkeit herum, dass die Zentrifugalkraft ihr die Kleider vom Leib reißt:

Sogar der Schlübber verabschiedet sich:

Und Frau Theaterdiva macht AAAHHH…!

Am Ende steht sie erstmal im Sommerkleid in sumpfigem Gewässer:

Das ist natürlich Bullshit. Abgesehen davon, dass man eine solche Szene mangels Komik gar nicht erst drehen sollte – wenn man sie denn partout drehen will, dann kann sie nur den Zweck haben, die Darstellerin “freizulegen”, wenn ihr versteht, was ich meine. Und dazu war Sunnyi Melles ja erwartungsgemäß nicht bereit.

Es wird aber noch LISA-esker, also noch schlimmer: Frau Pelikan wird erneut “auf’s Rohr genommen” (hö hö hö)…

… und rutscht dann selig seufzend am Phallussymbol hinab:

Meine Damen und Herren, wie haben einen Film gefunden, der zwar nicht ganz so scheiße ist wie MISTER BOOGIE, der großen dramatischen Schauspielerin Sunnyi Melles aber eine noch peinlichere Rolle aufzwingt. Das hier ist unentschuldbar, da hätte Frau Melles auch bei massiven Schulden und ebensolcher Langeweile abwinken müssen.

Ihr merkt schon: Viele Szenen und Sequenzen in DREI GEGEN DREI sind letztlich Lückenfüller, Zeitschinderei, weil der eigentliche Plot null Antrieb besitzt. Die gesamte Nummer auf dem Militärgelände wird nun folgenlos abgehakt und wir verlegen die Handlung für das vierte “Kapitel” in das Inter-Conti Berlin:

Hier warten die Drillinge der Schweizer Bank, die den Generälen drei Koffer mit den drei Schlüsseln für die Bankschließfächer übergeben sollen. Die Drillinge heißen übrigens Dreyer. Weil das ein Schenkelklopfer ist.

Die Doppelgänger bitten darum, in ihren Suiten allein gelassen zu werden – sie wollen ausbaldowern, wie sie sich gefahrlos absetzen können.

Wir müssen nicht darüber reden, wie abstrus es ist, dass in Behrens Badezimmer neben der Seife drei Packungen des bekannten Kaugummis liegen?!

Und dann ist da noch die Sache mit der Seife:

Auf der Seife steht kurioserweise Behrens’ Telefonnummer. Und sie ist auch der Code für den Koffer, in dem sein Schlüssel zum Schweizer Schließfach liegt.

Nichts daran ergibt einen Sinn, nichts wird erklärt, kein Teil greift ins Andere. Was sich in meiner folgenden Beschreibung vielleicht wie das gewollte Chaos einer Boulevard-Komödie liest (siehe mal wieder IS WAS DOC?!), ist bei der tatsächlichen Sichtung eine willkürliche Abfolge von unkomischen Szenen, die den Film irgendwie zum Nachspann hin strecken sollen. Die Seife ist der Moment, in dem DREI GEGEN DREI aufhört, ein Film sein zu wollen.

Kaminski schleppt den “Generälen” ein paar Damen zur Unterhaltung an – und Herrgott, wo haben sie DIESE Schabracken denn gecastet?!

Machen wir uns nichts vor: zumindest DAS hätte die LISA besser hinbekommen (siehe auch eine vergleichbare Szene im GURU JAKOB).

Die Doppelgänger sind lieber aus dem Fenster geflohen, statt sich der körperlichen Liebe hinzugeben. Das Weibsvolk wird diesen drei Herren überlassen, die wir noch nie gesehen haben und nie wieder sehen werden:

Haltet mich für einen Erbsenzähler, aber wenn die Doppelgänger aus einem Fenster klettern, dann erwarte ich eigentlich, dass sie auch auf einem Fenster-Absatz stehen. Und was genau hatten Sie eigentlich an dieser Stelle vor?

Behrens hat das Glück, dass sein Fenster offen ist (ist der da nicht gerade rausgekletttert?!), und er entspannt die Biege machen kann.

Remmler, der ja eigentlich immer noch vor dem Fenster seiner eigenen Suite stehen müsste, sieht plötzlich Frau Pelikan in ihrem Zimmer:

Das soll wohl auf irgendeine Weise ein Erleuchtungsmoment sein, der ihm klar macht, dass er ohne sie gar nicht abhauen will.

Remmler und Krawinkel kraxeln wieder rein und versuchen, sich ihre beiden Koffer mit den Schlüsseln für die Schließfächer unter den Nagel zu reißen…

… was misslingt, weil die Dreyer-Drillinge alles nur komplett abgeben wollen.

Also machen sich Remmler und Krawinkel auf den Weg, um Behrens abzuholen – ungeachtet der Tatsache, dass sie keine Ahnung haben sollten, wo der Mann wohnt. Zwar soll Frau Pelikan anhand seiner Telefonnummer die Adresse rausfinden, aber wie sollte sie das tun – und den Jungs dann im Auto mitteilen? Es gab weder Internet noch Handys.

Peter ist dabei, seinem trüben Dasein ein Ende zu bereiten – völlig “out of character”, aber die Szene dient auch nur dazu (so viel sei schon mal verraten), diese spezielle Pistole einzuführen:

Remmler und Krawinkel, die mittlerweile kapiert haben, was für eine Menge Geld in der Schweiz abzugreifen ist, überzeugen Behrens, dass er mit seinem Anteil auch locker die spröde Gudrun bekommt:

Nun ist das eine Behauptung völlig ohne Wert, die auch der Tatsache zuwider läuft, dass Behrens als hoffnungsloser Romantiker eingeführt wurde. Der schnöde Mammon kann ihm gar kein Antrieb sein.

Kaminski schaut derweil mal nach, was bei den “Generälen” Sache ist:

Das hier möchte wohl eine außer Kontrolle geratene Orgie sein – oder das, was man sich bei der Constantin darunter vorstellt:

Als Gegenleistung für ihre Hilfe verlangt Frau Pelikan, dass die “Generäle” sie zum Staatsempfang begleiten – es bleibt ungeklärt, warum ihr nicht auffällt, dass diese Diktatoren aus Südamerika mit Berliner Schnauze reden:

Sollte es nun endlich zu einer Art dramatischem Höhepunkt kommen?!

Wir unterstellen mal, dass ein nicht näher genannter Attentäter hier eine Bombe unter einem Gullydeckel installiert:

Krawinkel übergibt Beherens’ Pistole an Kaminski – Setup für einen späteren Gag, dessen Pointe nicht schnarchiger sein könnte:

Die Polit-Partypeople begrüßen die “Generäle” angemessen untertänig:

Ich schließe nicht aus, dass man das als satirischen Kommentar sehen könnte – in einem anderen, besseren, ehrlicheren Film.

Irgendeine Frau schmeißt sich Krawinkel an den Hals, den sie für einen der Generäle hält, mit dem sie mal was “auf der Herrentoilette im Flughafen von La Paz” hatte. Mag ja sein, aber die Frage ist erneut: was daran ist komisch?

Angesichts der behaupteten erotischen Verwicklung grimassieren Behrens und Remmler, als wären sie 8 Jahre alt uns hätten erstmals das Wort “ficken” verstanden.

Brunnmeier müht sich derweil an den drei echten Generälen ab, die immer noch unter einer Art Betäubung stehen (was nicht wirklich erklärt wird, aber notwendig ist, weil sich die Verwechslung sonst sofort klären ließe).

In einer Rumpelkammer sprechen sich Remmler und Frau Pelikan aus.

Remmler: “Können Sie nicht mal lieb sein zu mir?”

Frau Pelikan: “Fangen Sie doch mal damit an!”

Remmler: “Am Arsch.”

Frau Pelikan:

Wir sollen übrigens glauben, dass Frau Pelikan mittlerweile tatsächlich hoffnungslos in Remmler verliebt ist – warum auch immer.

Krawinkel legt mit seiner Toilettenbekanntschaft eine flotte Sohle aufs Parkett:

In bester Benny Hill-Manier fällt sie hin und zeigt Unterwäsche:

Ha.

Ha.

Ha?

Brunnmeier hat die echten Generäle zum… ja, zum was eigentlich gebracht?

Der Empfang findet in etwas statt, dass im filmischen Kontext vermutlich Schloss Bellevue sein soll. Gedreht hat man allerdings im/am ähnlich prächtigen Verfassungsgerichtshof von Berlin.

Eine weitere Abfolge von Zufällen führt erneut zu einem Tausch der “Generäle”:

Darf ich an dieser Stelle auf die unfassbare “Frisur” dieses nie identifizierten Darstellers hinweisen, der ganz beiläufig mal “Fred” genannt wird? Es sieht aus, als wäre ihm sein Toupet von einem Windstoß nach hinten geklappt worden.

Zum mitschreiben: Die echten, noch leicht wackeligen Generäle sind nun wieder Teil der Veranstaltung, während sich die Doppelgänger auf dem Klo verstecken.

Damit nimmt das “Attentat” seinen Lauf – nur mit vertauschten Personen. Die echten Generäle werden in die Limousine verfrachtet:

Der Attentäter bereitet von einem gegenüber liegenden Balkon seine Fernbedienung vor, um rechtzeitig auf den Auslöser zu drücken:

Das ist übrigens Wolfram Berger als “Carlo” – ein durchaus arrivierter Schauspieler aus Film und Fernsehen. Hier bekommt er keine Zeile Text gegönnt.

Brunnmeier ist entzückt, dass der Plan doch aufzugehen scheint:

Tatsächlich aber wachen die Generäle kurz vor dem Attentat auf und riechen im wahrsten Sinne des Wortes Lunte:

Ohne, dass es irgend jemand merkt, gelingt ihnen der Ausstieg:

Die Limousine rollt weiter auf den tödlichen Gullydeckel zu:

“Carlo” (der im Film nicht benannt wird) drückt auf den Knopf:

Nun sollte es “bumm” machen. Macht es aber nicht. Beziehungsweise… doch, schon. Aber nicht “on camera”. Meine Vermutung: Es gab keine Genehmigung, vor dem Verfassungsgerichtshof einen Sprengsatz zu zünden. Also steigt DREI GEGEN DREI erst wieder ein, als das Wrack brennend auf der Straße steht:

An dieser Stelle möchte ich noch mal kurz über die “Gewaltlosigkeit” des Films reden. Es ist ja etabliert, dass die Generäle dem Attentat entkommen konnten – aber was ist mit dem unbeteiligten Fahrer der Limousine?

Statt sich zu freuen, dass sie dem Schnitter noch von der Klinge gesprungen sind, ärgern sich die Generäle ein Loch in den Bauch:

Brunnmeier hingegen, der vom Erfolg überzeugt ist, händigt die Pässe von Remmler, Behrens und Krawinkel an die “Generäle” aus:

Und was ist der Dank? Ein Tritt auf den Fuß:

Der Film ist nun zu zwei Dritteln rum – und Peer Augustinski ist raus. Wir werden Brunnmeier nie wieder sehen. Darum müssen wir auch an dieser Stelle mal über diese “Performance” reden. Peer Augustinski war ein Großer. Der konnte den lässigen Lebemann genauso spielen wie den gummigesichtigen Blödian. Ein begnadeter Komiker mit großartiger Stimme, die gerne für Synchronisationen gebucht wurde (u.a. Robin Williams).

Als schurkischer Handlanger Brunnmeier ist er allerdings ein Totalausfall. weil er die Figur als cholerischen Clown anlegt, der besser in den 1985 ebenfalls veröffentlichten OTTO-Film passen würde.

Man könnte diese Galerie “Peer lässt die Sau raus” nennen, aber ich bevorzuge “Der dumme August(inski)”:

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Danke, Peer. Für alles.

Es sind zwar noch satte 40 Minuten abzuarbeiten, aber Kapitel VI – SPOILER! – wird auch das letzte sein. Man hat wohl die Lust verloren, den Gimmick weiter durchzuspielen. Verständlich ist das.

Es tut mir leid, euch das an dieser Stelle antun zu müssen. Wir sind an dem Punkt angekommen, an dem DREI GEGEN DREI sich aufzulösen beginnt. Es werden Elemente eingeführt, die keinen Sinn ergeben, die Figuren werden nur noch willkürlich hin- und hergeschoben – und ich bin sicher, dass Dominik Graf in einigen Szenen selber die Übersicht verloren hat, wer was wann warum macht.

Wir kehren noch einmal – aus Gründen – ins Hotel zurück, wo die drei Banker den drei Generälen bzw. den drei “Generälen” die Koffer mit den Schlüsseln für die Schließfächer in der Schweiz aushändigen wollen:

Kurz nach den Originalen treffen auch die Doppelgänger ein:

Es wird viel verblüfft geguckt und so getan, als verstünde man das Drehbuch:

Der Versuch der “Generäle”, sich die Schlüssel der Generäle anzueignen, schlägt zuerst einmal spektakulär fehl:

Lediglich Behrens kann mit seiner Telefonnummer von der Seife punkten:

Selbst innerhalb des Trios sind die Jungs mitunter unsicher, wer Original und Fälschung ist – und wo sich die anderen Schlüssel befinden:

Die Tatsache, dass man in dieser Phase keine Chance mehr hat, die Abläufe zu durchschauen, ermöglicht dem Zuschauer einen genaueren Blick auf Details. Es ist erschütternd offensichtlich, dass große Teile dieser Sequenz nicht mehr im Berliner Inter-Conti gedreht wurden, sondern im Studio in München. Was eine luxuriöse “Präsidentensuite” sein soll, besteht aus einem freistehenden Bett, ein paar Deko-Elementen und Vorhängen:

Auch diese Bar ist sehr offensichtlich ohne nennenswertes Budget zusammen gezimmert worden, ohne irgendeine Authentizität zu heucheln:

Man nur vermuten, dass die Drehzeit im Hotel zu knapp bemessen war, das Drehbuch a posteriori umgeschrieben/ergänzt wurde, oder neue Szenen zur besseren Klärung der Abläufe gedreht werden mussten. Geholfen hat es nicht.

Frau Pelikan möchte in Sachen Beziehung mit Remmler vorankommen, gerät aber an den echten General, der ihr so gar nicht zugeneigt ist:

Und was macht der Macho-Militär in so einem Fall? Bluse aufreißen natürlich!

Ein bisschen würgen geht auch noch:

Ich wiederhole mich und klinge da auch gerne spießig: Sponti-80er hin oder her, es gibt Momente, da müssen die Darsteller am Set einfach sagen “nee, lass mal”.

Es wird den aufmerksamen Zuschauern auch aufgefallen sein, dass der Film für den Titel DREI GEGEN DREI erstaunlich wenig Momente der tatsächlichen Konfrontation von Originalen und Doppelgängern bietet. Erst im totalen Chaos im Hotel steht Remmler dann wissentlich dem General Weingarten gegenüber:

Aufpassen, es gibt mal wieder eine Lehrstunde in Sachen Filmdramaturgie. Solche Szenen sind in Doppelgänger-Komödien Standard: beide Charaktere begegnen sich und sind unsicher, ob sie vor einer anderen Person oder einem Spiegel stehen. Eine Weile lang werden Bewegungen imitiert und Faxen gemacht. Das ist so ein Klischee, dass es auf YouTube ganze “super cuts” dazu gibt:

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Wenn ihr mal genau hinschaut – diese Szenen sind interessant, weil wir beide Figuren gleichzeitig im Bild sehen und bewundern, wie perfekt sie ihre Bewegungen koordinieren (oder eben nicht). Es ist diese Leistung, die die “mirror routine” filmisch interessant macht.

Ihr ahnt es: DREI GEGEN DREI versaut’s. Es ist der endgültige Beweis, dass Dominik Graf zumindest damals die Mechanismen der Kinokomödie nicht verstanden hat, denn es gibt nicht einen Shot mit beiden Generälen im Bild. Die Dopplung ist damit nur für die Figuren selber, nicht aber für die Zuschauer sichtbar.

Alter Falter… das sind Basics!

Danach wird weitere zehn Minuten gelaufen, verwechselt, geflucht und gesucht. Krawinkel gelingt es, Weingarten festzusetzen:

Es zählt das Ergebnis: Die Doppelgänger ergattern alle drei Schlüssel.

Allerdings droht Behrens, diese wegzuwerfen, wenn Remmler ihm nicht verspricht, Frau Pelikan mit in die Schweiz. zu nehmen – weil er doch ein Romantiker ist.

Als Drehbuch-Lektor, der ich mal war, hätte ich in dieser Szene an den Rand geschrieben:

“Umschreiben auf Remmler – dies ist der Moment, in dem er sich erstmals für Frau Pelikan einsetzt und glaubwürdig seine Liebe beweist.”

Wir sind mittlerweile bei Minute 87 – vernünftige Komödien kommen an solchen Stellen langsam zum Ende. Aber DREI GEGEN DREI ist entschlossen, unsere Geduld weiter zu strapazieren. Wir werden bei der Nachbesprechung noch lernen, dass das Drehbuch unfassbare 220 Seiten lang war – was einem Film von mehr als drei Stunden Länge entsprechen würde. Zeigen wir uns also dankbar, dass nur noch 15 Minuten auf uns warten.

Die Doppelgänger und Frau Pelikan geraten in einen weiteren Pressetermin, bei dem es zu einem dramatischen Zwischenfall kommt:

Eine Bauersfrau aus San Chaco hat es irgendwie nach Berlin geschafft und bittet um Frieden für ihr geschundenes Land:

Notiz des Lektors am Seitenrand:

“Rausnehmen, da zu nah an der schmerzhaften Wirklichkeit. Lieber Remmler selber auf die Idee kommen lassen, dass er als General San Chaco befreien kann – das stärkt auch seinen Charakter als Held.”

Die Doppelgänger sind angesichts der Situation etwas überfordert:

Tatsächlich stellt sich Remmler vor die Kameras und verkündet eine neue Ära der Freiheit und Demokratie für San Chaco:

Und ich so: Nein. Ich verstehe, was die Autoren hier versuchen, aber es hat weder Hand noch Fuß. Wenn ich mal erläutern darf: San Chaco IST bereits von der Militärdiktatur befreit, denn die Generäle sind ja de facto abgetreten, bzw. abgehauen. Ob das Land nun zur Demokratie findet, kann Remmler mit seiner Rede nicht beeinflussen. Vor allem aber: er hat weiterhin vor, sich die 600 Millionen in der Schweiz unter den Nagel zu reißen. Die einzige wirkliche Heldentat, die er hätte vollbringen können – dem armem Volk seinen Besitz zurück zu geben -, die verkneift er sich. Schöner “Held”.

Remmler ist denn auch mehr daran interessiert, das Herz der geschundenen Frau Pelikan zurück zu erobern. Darum singt er ihr im Schein einer brennenden Dynamitstange die Ballade “My sweet angel”:

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Es wurde nie etabliert, dass der Mathematiker Remmler singen oder Klavier spielen kann. Woher er die Ballade hat? Unklar. Aber endlich, ENDLICH bekommen wir im TRIO-Film auch mal Musik zu hören! Too little, too late.

Das Dynamit explodiert übrigens, aber wahre Liebe bringt nichts um:

Attentäter Carlos taucht wieder auf, entschlossen, den längst schon sinnlosen Auftrag auszuführen:

Es kommt zu einem wilden Geballer zwischen wirklich allen Beteiligten:

Die Doppelgänger nutzen ihre Chance, wieder in Zivilkleidung zu schlüpfen:

Praktischerweise beseitigen sich die Bösewichte gegenseitig, was den Konflikt ohne jegliches Zutun unserer “Helden” auflöst. Soviel zu DREI GEGEN DREI…

Kaminski ist es, der die Leichen der drei Generäle findet – identifiziert allerdings nur durch die typischen Requisiten:

Ich werde das Gefühl nicht los, dass diese Szenen zu einem Zeitpunkt nachgedreht werden mussten, als die TRIO-Musiker nicht mehr zur Verfügung standen.

Kaminski beschließt, angesichts des Debakels die Verantwortung in Form einer Kugel zu übernehmen – erinnert ihr euch an das Setup mit der Pistole von Behrens?

Es ist eine Wasserpistole!

Ehrlich? Ich bin jetzt auch soweit (Bild von 2009, btw.):

Obwohl das Hotel bereits mit massivem Polizeieinsatz abgeriegelt wird, gelingt den Doppelgängern und Frau Pelikan problemlos die Flucht:

Eine herrliche Zukunft wartet – mit 600 Millionen Dollar in der Schweiz.

Bis die Jungs realisieren, dass sie die Schlüssel in den Uniformen vergessen haben:

Aber keine Sorge – Frau Pelikan hat an alles gedacht:

Sunnyi Melles macht zum Abschied noch mal auf Monroe…

Und damit geht es ab in die Schweiz! Tschö mit ö, Berlin!

Wenn ich zum Schluss noch mal die Hand und damit Einspruch erheben darf: Auch das ist Kappes. Die Konten in der Schweiz laufen auf die Namen der Generäle, da sind die Pässe der Doppelgänger wertlos. Die Fahrt in die Schweiz dauert lange genug, um die Konten des fremden Landes augenblicklich einfrieren zu lassen. Und schließlich: wäre es für die Helden einer Komödie nicht angemessen, sich auf der Zielgerade für die Liebe zu entscheiden und das Geld den Armen zu lassen, denen es gehört?!  Was ist mit Gudrun, mit Holl, mit Brunnmeier?

Boah, ich kann echt nicht mehr.

Ich verwende den Begriff ja immer mal gerne, aber hier passt er wirklich: Was für ein Verhau! DREI GEGEN DREI krankt nicht – wie viele andere meiner Fotostory-Kandidaten – an einem vergeigten Drehbuch, sondern an einer Serie von falschen Entscheidungen. Niemand wollte 1985 einen Film mit TRIO, in dem die Musiker nicht sich selber spielen und Musik allenfalls nur am Rande vorkommt. Niemand brauchte eine Politfarce, die uns irgendwie vermitteln will, dass Militärdiktaturen jetzt keine ganz so dolle Sache sind. 5 Millionen Mark Budget für einen Film, den man “guerilla style” für 500.000 hätte drehen müssen, um ihm eine anarchische Authentizität zu geben. Falscher Regisseur, falsche Darsteller, falsche Autoren.

Dass das Drehbuch dann auch noch spätestens nach der Hälfte auseinander fällt und DREI GEGEN DREI trotz aller Bewegung unfassbar träge wirkt, ist bestenfalls ein Bonus.

Hinzu kommt, dass der Film trotz des Titels DREI GEGEN DREI nie auf eine Konfrontation der beiden Trios hinaus läuft – sie begegnen einander nur sporadisch und folgenlos. Jeder hat seine eigenen Interessen, die keine direkte Auseinandersetzung erzwingen. Abgesehen von einem halben Dutzend mehr oder weniger relevanter Schergen gibt es keine Bösewichte, die unseren “Helden” entgegen stehen. Das ist erschütternd blutleer und langweilig.

Die Frage darf also ruhig gestellt werden – was motivierte die Constantin 1985, einem Nachwuchsregisseur und einer Handvoll Autoren 5 Millionen Mark zu geben, um eine völlig inkohärente und weitgehend unkomische Politfarce mit einer abgehalfterten NDW-Band zu drehen? Die Antwort mag recht einfach sein: 1985 war ein sehr gutes Jahr für das deutsche Kino und die Chancen, mit DREI GEGEN DREI abzuräumen, standen gar nicht so schlecht.

Mit OTTO – DER FILM und MÄNNER führten gleich zwei deutsche Produktionen die Jahrescharts an – eine Leistung, die in den 40 Jahren von 1980 bis 2020 nur noch einmal wiederholt werden sollte. Der Schimanski-Film ZAHN UM ZAHN schaffte es auf Platz 8, in den Top 30 fanden sich noch DIDI UND DIE RACHE DER ENTERBTEN, DIE EINSTEIGER und SEITENSTECHEN. Auf den weiteren Plätzen: EIS AM STIEL 6, DER SCHNEEMANN, DER BULLE UND DAS MÄDCHEN, etc.

Bezauberndes Detail: Mit BIG MÄC, DIE EINSTEIGER und DREI UND EINE HALBE PORTION war Siggi Rothemund (aka Siggi Götz) gleich dreimal vertreten.

Der Markt mag reif gewesen sein – aber DREI GEGEN DREI war der falsche Film für den Markt. Zu wenig konkrete Schauwerte, keine nennenswerte Liebesgeschichte, keine nachvollziehbare Handlung, keine Sympathieträger – aber vor allem: kaum Humor. Weil echte Politsatire nicht gewollt ist, flüchtet sich DREI GEGEN DREI in Boulevard-Slapstick und Farce, was absolut nicht zum Thema passt. Der Film wehrt sich spürbar gegen alle Versuche, lustig zu sein.

Vielleicht ist das eine Schlüsselerkenntnis zum Kino der 80er: die zynischen Schnellschüsse der LISA-Film mögen in jeder Beziehung weniger Anspruch gehabt haben als DREI GEGEN DREI, aber sie waren wenigstens so anständig, für deutlich weniger Geld das zu liefern, was man damals erwartete: blöde Sprüche, hübsche Mädchen, flotte Popmusik. Man wusste, wofür man zahlte – und bekam es dann auch. DREI GEGEN DREI ködert immer nur mit dem Versprechen von Blödelei und Brüsten, um am Ende doch zu kneifen.

Nach dieser Definition – der Diskrepanz zwischen Anspruch und finalem Produkt – ist DREI GEGEN DREI ein deutlich klarerer Trash-Film und deutlich gescheiterter als z.B. EIN KAKTUS IST KEIN LUTSCHBONBON. Rolf Olsen – Dominik Graf 1:0. Würde der olle Olsen noch leben, würde er Graf nun vermutlich eine “ätsch bätsch!”-Email schreiben. Oder nicht.

Und so ist es eben doch nicht verwunderlich, dass DREI GEGEN DREI 1985 den schäbigen 93. Platz von 100 in den Charts belegte. Um klarzumachen, was für ein Debakel das war: Sogar die limitierte Wiederaufführung von Roger Cormans zehn Jahre altem FRANKENSTEINS TODESRENNEN lockte 41 mehr Menschen ins Kino. Andererseits: als krachende Zeitgeist-Satire ist dieser Film tatsächlich gelungen und gibt dem Zuschauer prächtig Gegenwert für das Eintrittsgeld:

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Rothemunds ebenfalls mit Non-Schauspielern bestückter Rohrkrepierer DREI UND EINE HALBE PORTION verkaufte 7000 Eintrittskarten mehr.

Das Desinteresse des Publikums spiegelte dabei die Verachtung der Presse wider. So schrieb der SPIEGEL in einem aufgebrachten Verriss:

“(…) das wäre noch zu verschmerzen, wenn überhaupt so etwas wie grotesker, bodenloser Wahnsinn die Szenen animierte. Statt dessen sieht man gelangweilt Leuten zu, die sich wild gestikulierend und Fratzen schneidend abstrampeln und flehentlich um Lacher winseln. Deutscher Lustspiel-Muff, wie gehabt.”

Das Lexikon des Internationalen Films blieb etwas nüchterner:

“Hektische Komödie im “Anarcho-Stil”, ohne Zwischentöne und eigenes Profil inszeniert.”

Die BRAVO, eigentlich prädestiniert für die ganz große Promotion von Pop(corn)-Kino, brachte zum Start lediglich eine kleine Inhaltsangabe ohne Wertung.

Nur die CINEMA, den Werbedeutschmarks der Constantin hinterher hechelnd, machte ganz groß auf:

Ich bin nicht ganz sicher, ob es eine erfrischende Abwechslung oder ein bizarrer Fehltritt war, dass man ausgerechnet Bernd Eilert, den TITANIC-Redakteur und Ko-Autor von OTTO – DER FILM, über Sinn und Unsinn des von ihm noch gar nicht in Augenschein genommenen Projekts sinnieren ließ:

Sein Resümee ist angesichts der inhaltlichen Qualitäten von OTTO – DER FILM und DREI GEGEN DREI schon wieder bemerkenswert:

Ja, “dies Land braucht bessere komische Filme”. Das gilt 2022 wie 1985. DREI GEGEN DREI ist dafür allenfalls der Beweis, nicht die Zeitenwende.

Ich bin allerdings sicher, dass es im Rahmen der zwanghaften Vergoldung alter Gurken irgendwann Kritiker geben wird, die DREI GEGEN DREI zum verkannten Geniestreich erklären, zum deutschen DIE MARX BROTHERS IM KRIEG, der gefälligst neu bewertet und in den cineastischen Adelsstand erhoben gehört.

Die ersten Schritte sind bereits getan – TRIO-Fans auf den Spuren der Drehorte von DREI GEGEN DREI in Berlin:

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Komm zurück, LISA – alles ist verziehen! Na ja, fast alles



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Michael Hoppe
Michael Hoppe
25. Juli, 2022 12:50

Vielen Dank das Du Dir Das antust.Launig geschrieben und viele Hintergrundinfos.Hab diesen Film total verdrängt.Faszinierend wie es geht das gute Leute so einen Müll machen.Dominik Graf.Unglaublich.Nach so einem Scheiss hätte er nicht mal meine Geburtstagsfeier mehr filmen dürfen. Freu mich auf die nächsten Filmverbrechen.deine ankündigung klingt nach harten kalibern…

Jörg Krömer
Jörg Krömer
25. Juli, 2022 16:58

Nur als Hinweis: 1985 diente das Gebäude am Kleistpark den Siegermächten noch als Sitz des “Alliierten Kontrollrats”. Man sieht auf dem Bildausschnitt die Flaggen der vier Mächte vor dem Eingang. Es wurde erst nach der Wiedervereinigung Sitz des Kammergerichts. Jetzt muss ich mir den Film doch mal ansehen, da mein Arbeitsplatz genau um die Ecke lag. An ein brennendes Auto in der Potsdamer Str. kann ich mich aber nicht erinnern.

Frank
Frank
25. Juli, 2022 21:59

Ich vermute der Hauptgrund zur Produktion von solchen Filmen in den 70er, 80er und 90er Jahren dürfte die steuerliche Verlustzuweisung für Kapitalanlage gewesen sein.
Damals waren im ersten Jahr der Investition Verlustzuweisungen bis zu 100% der Kapitalanlage möglich. Es war steuerlich für alle gut wenn der Film floppte. 2005 wurde dieses “Steuermodell” beseitigt.
Wie geschrieben Vermutung von mir. Beweisen kann ich es nicht. Wäre vielleicht witzig rauszufinden wer damals mit welchen Produktionen in den entsprechenden Fonds unterwegs war.

sergej
sergej
25. Juli, 2022 22:02

Dass unterschiedliche Teilstreitkräfte unterschiedliche Uniformen tragen, ist nicht ungewöhnlich (siehe z.B. bei der BW).
Und es wird mit einer Maschinenpistole (Uzi) geschossen.

Malzbiertrinker
Malzbiertrinker
27. Juli, 2022 07:35

Ich habe eine dunkle Erinnerung an diesen Film, eine sehr dunkle. Das war die Zeit, als ich, damals 12, meine ersten Kinoerlebnisse hatte.

Der Film trägt wohl eine Mitschuld daran, dass Kino und ich nie zueinander gefunden haben. Noch heute kann ich die Zahl meiner Kinobesuche als erwachsener an meinen Fingern abzählen.

Das war so öde und blöde, das hat sich eingebrannt.

Olaf
Olaf
27. Juli, 2022 08:16

Hattest du bisher schon mal mit Synchronschauspielern/Synchronsprechern zu tun?

Matts
Matts
27. Juli, 2022 16:43

Naja, man kann halt nicht bei jeder Filmverbrechen-Fotostory auf die so-schlecht-dass-es-lustig-ist-Goldader stossen.
Die Information des Tages ist für mich, dass “Freddy” mir veranschaulicht, wie ich aussehen würde, wenn ich mir nicht den Kopf rasieren würde.

Montana
Montana
28. Juli, 2022 00:12

Dieser ist Warenterminhändler – und sein Terminal augenscheinlich ein C64

Hihi. Also werft euren 64er an (oder einen Emulator)…

10 POKE646,1:POKE53280,7
20 PRINTRND(1),:GOTO20

RUN

…und fühlt euch wie ein richtiger Warenterminhändler.

Dirk
28. Juli, 2022 11:37

Vielen Dank mal wieder für diese, wie immer, sehr unterhaltsame Story. Eine Anmerkung aber dazu, wieso man ein 200seitiges Drehbuch zur Produktion freigibt und dazu noch ein Budget von 5 Mio Mark: Constantin fungierte wohl wieder als Produzent und Verleiher, und das macht den Businesscase dann interessant – vom Umsatz muss man nur ein Drittel an die Kinos abgeben. Und, das ist nur eine weitere Vermutung – man hat den Film produziert um Gelder der Filmförderung zu, äh, verbraten. Denn hat man diese Unterstützung in anderen Produktionen eingesetzt welche erfolgreich waren, muss das dadurch generierte Geld in Folgeproduktionen zwingend investiert werden. Man dreht also irgendeinen Schmus und hofft, dass dieser scheitert. Dann braucht man die Gelder der Filmförderung eben nicht mehr woanders budgetieren…aber wie gesagt, nur eine Vermutung!