Neueinsteiger bitte Teil 1 lesen!
Freitag Nachmittag, Ende April 1990. Mir ist gerade ein Praktikum zugesichert worden – für ab Montag. Und es klang gar nicht nach einem gemeinen Scherz.
Es gibt Momente, da muss man sich entscheiden. Ich habe keine Wohnung in München, keinen Plan, kein Geld, und nur 48 Stunden übers Wochenende, alles zu organisieren. Zu wenig Zeit, um Angst zu haben.
Also mache ich mich auf den Weg zur Mitwohnzentrale, lasse mir ein paar Adressen von potentiellen kurzfristigen Wohnorten geben. Dann rufe ich beim Sozialdienst in Düsseldorf an: Sie sollen die Papiere für einen dringlichen Eilantrag fertig machen –.. [weiterlesen]
Videospiel-Animation, Knet-Klassiker, britischer Crime Thriller, Mystery-Serial, Selbstmord-Dramedy und Independent-Trickserie – abwechslungsreicher kann eine Übersicht neuer Serien kaum sein. Darum braucht’s auch zwei Teile.
Happy Town
Im idyllischen Haplin hat es seit fünf Jahren keine nennenswerten Verbrechen mehr gegeben – seit der „magic man“ aufgehört hat, jedes Jahr einen Bürger spurlos verschwinden zu lassen. Doch rechtzeitig zum „Thaw Fest“ häufen sich die finsteren Ereignisse: Der Dorfspanner wird brutal ermordet, der Sheriff redet wirr von einer „Chloe“, und eine junge Frau mit undurchschaubaren Absichten taucht auf…
Von der Kritik wurde „Happy Town“.. [weiterlesen]
Es gibt Marken, die dominieren ihren Bereich derart, dass sie synonym damit werden: "Tempo" für Papiertaschentücher, "Pampers" für Windeln, "Wortvogel" für Qualitätsjournalismus. Oft kann man sich eine Welt ohne bestimmte Marken gar nicht mehr vorstellen – McDonald’s, BILD, ALDI, VW, Tchibo, ADAC. Es sind mehr als Produkte oder Dienstleistungen: Es sind Eckpfeiler der Konsumgesellschaft.
Als ich kürzlich durch die Münchner Innenstadt fuhr, kam ich an einem "Reno"-Schuhgeschäft vorbei. Das ist nicht weiter erstaunlich, aber früher war in diesem Gebäude ein "Quelle"-Laden. Schlagartig und fast schon schmerzhaft wurde mir bewusst, dass Quelle, neben dem Otto Versand DAS Synonym für Versandhandel,.. [weiterlesen]
Holla! Als letztes Mitglied der Blattgold-Redaktion hat mich ein grippaler Infekt (oder eine godzilla-eske Erkältung, was weiß ich) darnieder geschlagen. Tage in verrotztem Nebel, Träume wie im Drogenrausch, keinerlei Zeitgefühl, selbst Direktsaft schmeckt nach Leitungswasser, und der Schüttelfrost letzte Nacht wurde sicher auf irgendeiner nach oben offenen Richterskala registriert. Ich komme mir vor wie ein Junkie auf Entzug – ohne den fragwürdigen Spaß der vorherigen Sucht.
Meine besten Freunde derzeit: Olynth, Kleenex, Grippostad, und Craig Ferguson.
Egal, da muss ich durch.
Weil die Geisteskraft für einen längeren Text nicht reicht, rekapituliere ich heute mal meine liebsten Übersetzungspatzer,.. [weiterlesen]
Einigen von euch wird der Begriff "Lindwurm" etwas sagen. Dahinter steckt ein pampiger, stramm linker, authoritätsfeindlicher Ösi, der mal Sibylle Rauch im Puff interviewt hat – und ein regelmäßiger Kommentator auf diesem Blog ist er auch.
Kennen gelernt habe ich Lindwurm bzw. Bertors bei Badmovies.de, wo er sich fleißig an Diskussionen über schlechte Filme beteiligt. Wir hatten per Email mal angedacht, zusammen ein Buchprojekt zu stemmen (über den Auf- und Abstieg verschiedener Sexsternchen).
Eben war ich auch mal wieder bei Badmovies, und sah unter seinen Beiträgen einen mir bis dahin unbekannten Link: "Mein Krebstagebuch"… [weiterlesen]
Ich war Zivi damals. Hab alten Damen die Einkäufe getragen, Fenster und Treppen geputzt, die Wohnung gesaugt – damit sie nicht ins Pflegeheim mussten. Werde ich sicher auch noch von erzählen. Aber nicht heute.
Ich hatte auch meine erste eigene Wohnung, bzw. WG – zusammen mit meiner Bekannten Birgit. Abnabelung vom Elternhaus war angesagt. Kein Geld, kein Auto, kein Stil, aber hirnverbrannt und lebensfroh. Coole Zeit.
Eines Tages schwang ich mal wieder den Staubwedel bei Frau C., als ihr Telefon klingelte – und zu meiner Überraschung war der Anruf für mich! Es war Georgette, eine Kollegin vom Sozialdienst… [weiterlesen]
Ich wollte eigentlich nur ein paar Kleinigkeiten einkaufen: Suppe für die Pfannkuchen, Orangensaft, Scheibletten. Um für das Wochenende gerüstet zu sein.
Leider hat ALDI auf mich die Wirkung wie Ikea auf Unverheiratete: ich kann nicht hinfahren, ohne am Ende doch mit ein paar Fenomen-Kerzen und einer neuen Zimmerpflanze rauszukommen. Und einem Hotdog, falls die Zeit für Köttbullar nicht gereicht hat.
Es gibt zwei Worte, die mich beim Discounter magisch anziehen: "neu" (oder "nur für kurze Zeit im Sortiment") und "Gourmet". Schon direkt hinter dem Eingang lasse ich meinen Blick routiniert über die Regale streifen auf der Suche nach den orangenen Pfeilen an den Preisschildern,.. [weiterlesen]
Nicht ganz, aber nahe genug dran – Schweizer Woche bei ALDI:
"Ich mache mir jetzt eine Dose Rösti" – das klingt irgendwie… falsch.
Egal: Ich mache mir jetzt eine Dose Rösti.
NACHTRAG für die Ernährungsneurotiker:
Die ersten sechs Jahre meines Lebens waren die schlimmsten: Ich konnte nämlich noch nicht schreiben. Ich döste so vor mich hin, immer mit dem unbestimmten Gefühl, dass mir etwas vorenthalten wird. Als ich in die Schule kam, war das für mich wie die Aufnahme in Hogwarts: man gab mir den Schlüssel zum Königreich des Wissens, die Fähigkeit, Herr über die Sprache zu werden. Und Sprache ist Magie.
Als ich das erste Mal begriff, wirklich begriff, wie das Alphabet funktioniert, war das eine Initialzündung. Es ist natürlich nicht so gewesen, aber in meiner romantisierten Erinnerung starrte ich auf das Blatt mit den 26 Buchstaben (plus Umlaute),.. [weiterlesen]
Gestern abend lief auf RTL "Das Papst-Attentat", ein hochkarätig besetzter Thriller und Start einer Event-Krimireihe. Aufwändig, spektakulär in der Regie (Rainer Matsutani), solide in den Actionszenen, und mit immer neuen Twists, die den Zuschauer bei der Stange hielten. Klar war die Story komplett bei "Der Schakal" geklaut, und die Logik des Film ging immer genau dann hopps, wenn Autor Holger Karsten Schmidt versuchte, vom Vorbild abzuweichen, und alle Figuren auf Gedeih und Verderb irgendwie miteinander zu verbinden. Und an drei bis vier Dialogen hätte man auch nochmal feilen können. Trotzdem war "Das Papst-Attentat" Entertainment der Güteklasse A… [weiterlesen]