27
Jan 2024

10 Jahre Glück: Unser Leben mit Becky & Rufus

Themen: Abby Sunday, Neues |

Das hier wird eine Art Festschrift – ausgerechnet für zwei Jubilare. die sie gar nicht lesen können. Und die es vermutlich auch nicht schert.

Vor genau zehn Jahren kam es zu einem für unser Leben einschneidenden Ereignis. Bei einer Züchterin in Braunschweig wurde Nachwuchs geboren:

Natürlich kann man argumentieren, dass die Tierheime Deutschlands voll sind von netten Katzen, die ein Zuhause brauchen. Aber das hatten wir zwei Jahre zuvor schon mal probiert – mit einem niederschmetternden und traumatisierenden Ergebnis. Nichts war uns bewusster als die Erkenntnis: das würden wir nicht noch einmal durchleben.

Eigentlich war der Plan gewesen, mit der “Neuanschaffung” zu warten, aber Mitte 2013 wurde mir klar – die LvA braucht eine neue Katze. Besser noch: zwei. Wir sind der Meinung, dass Tiere in kompatiblen Pärchen davon profitieren, Artgenossen um sich zu haben, auch für den Fall, dass die Menschen nicht daheim sind.

Für mich wären auch einfache Hauskatzen in Frage gekommen, aber gerade in Erinnerung an Abby wollte die LvA wieder Thai-Katzen, die nicht ganz so überzüchtet sind wie Siams. Als die Züchterin ein “Gruppenfoto” der fünf kleinen Scheißerchen schickte, deutete meine Gattin spontan auf zwei kleine Klopse und sagte: “Die beiden! Lass uns die beiden nehmen!”

Das war der Züchterin ganz recht, denn das Duo bestand aus einem Mädchen und einem Jungen – und Jungs sind traditionell schwerer zu vermitteln, weil etwas eigensinniger. Uns war’s egal. Liebe auf den ersten Blick stellt solche Fragen nicht.

Nach der üblichen Wartezeit von drei Monaten, in der die Kätzchen von der Mama gut sozialisiert werden konnten, fuhren wir nach Braunschweig, um unsere neuen Mitbewohner abzuholen. Während Rufus (der noch nicht so hieß) förmlich in unsere Arme sprang und Begeisterung erwartete, mussten wir die skeptische Becky (die noch nicht so hieß) aus einem Regal klauben.

Die Heimfahrt gestaltete sich als schwierig, denn es stellte sich heraus, dass Becky und Rufus überhaupt keinen Gefallen am Autofahren finden – eine Tatsache, die sich bis heute nicht geändert hat.

Wir rechneten damit, dass die Katzen in Speyer eine Weile brauchen würden, um sich zu akklimatisieren, aber das war ein Irrtum: Kaum aus dem Tragekorb gehüpft, machten sie sich interessiert daran, die beiden Stockwerke unserer Wohnung zu erkunden. Alles war neu, alles war spannend – irgendeine Form von Trennungstrauma konnten wir nicht feststellen.

Da bei mir zumindest die Tendenz zu einer Tierhaarallergie festgestellt worden war, hatten wir entschieden, dass Rufus und Becky die Nächte NICHT in unserem Schlafzimmer verbringen sollten. Das Bett sollte eine haarfreie Zone bleiben. Es war nicht einfach, denn geschlossene Türen sind etwas, mit dem unsere Katzen bis heute nicht gut umgehen können. Es gab jeden Abend großen Protest – aber morgens fanden wir das schnuffige Duo dann doch wieder entspannt und gemeinsam vor:

Tatsächlich hat sich auch das nicht geändert: Wenn wir nicht in Reichweite sind, suchen die Katzen ersatzweise die Nähe zueinander. Zusammen ist immer besser als allein. Ein Arsch und ein Eimer. Wir sind darüber sehr glücklich, zumal wir auch schon von Geschwistern gehört haben, die sich nicht grün sind.

Was sich aber geändert hat: Nach einem Jahr ohne medizinische Probleme meinerseits haben wir die Katzen in unser Bett gelassen. Mittlerweile würden die nix anderes mehr akzeptieren – und wir auch nicht.

Noch ein paar Worte zu den Rassemerkmalen von Thais, wie wir sie bestätigen können. Die Katzen sind extrem menschen-fixiert, laufen Herrchen/ Frauchen gerne hinterher und suchen die Nähe zum Besitzer. Bei uns teilt sich das ideal auf – Becky hat Britta als ihren Seelenmenschen auserkoren, während ich für Rufus sehr offensichtlich der “bro” bin, bei dem er sich emotionales Feedback sucht. Während die Mädchen gerne kuscheln, hängen Rufus und ich mit Vanilleeis und YouTube-Videos ab. Friends for life.

Die Katzen sind noch dazu absolut reinlich und tanzen selbst zwischen Bilderrahmen und Gläser-Sammlungen umher, ohne etwas kaputt zu machen. Nur dieser Schal schien Rufus ein Dorn im Auge zu sein:

Unsere Thais wollen nix vom Tisch essen und klauen auch nichts. Trockenfutter ist ihnen lieber als Nassfutter, was uns sehr recht ist. Der Katzenbrunnen ist eine tolle Sache und nachts wird weitgehend durchgeschlafen, es sei denn, den Besitzern muss lautstark ein Toilettengang verkündet werden.

Denn DAS muss man sich klar machen: Thais vokalisieren gerne. Während Rufus nur verschiedene Formen von Protestrufen kennt, beherrscht Becky ein komplexes Spektrum an Fiepsern und Maunzern, mit denen sie auf Ansprache reagiert. Man bekommt wirklich das Gefühl, sie möchte Gespräche führen. Wer also seine Katze sehen, aber nicht hören will, sollte eine andere Rasse wählen.

Allerdings: bei welcher anderen Rasse bekommt man SOLCHE Augen?!

Ein erwartbares Problem: Rufus war ungefähr sechs Monate alt, als er sich unangemessen für seine Schwester zu interessieren begann. Das war nicht nur inzestuös – wir hatten auch unterschrieben, dass die beiden keinen Nachwuchs haben dürfen, weil sie aus einer Champion-Zucht stammen und nicht für Wettbewerbszwecke aufgezogen werden dürfen. Also ab in die Tierklinik und schnipp-schnapp. Rufus vertrug den Verlust seine stolzen “Böhnchen” ganz gut, Becky haderte dagegen schwer mit dem Strumpf, den sie zum Schutz der OP-Narbe tragen musste. Aber wozu hat man einen Bruder?

Es ist erstaunlich, wie schnell Katzen wachsen und er-wachsen. Mit den Monaten wurden die Charaktere der beiden immer klarer unterscheidbar. Man neigt natürlich dazu, Haustiere zu anthropomorphisieren, aber wird sind ehrlich der Meinung, dass Becky und Rufus nicht nur den klassischen Geschlechterrollen entsprechen, sondern auch die Charaktere ihrer Besitzer spiegeln.

Becky wäre in einem anderen Umfeld vermutlich deutlich scheuer und vorsichtiger, vielleicht sogar ängstlich. Sie läuft gerne mit gesenktem Kopf, neigt zur Vorsicht, rennt auch schon mal unter das Bett, wenn sie sich überfordert fühlt. Trotzdem und glücklicherweise ist sie aber auch sehr neugierig und deutlich besser darin, Probleme zu lösen und Hindernisse zu überwinden. Wenn sie irgendwo hin will, dann kommt sie überall hin:

Sie ist auch deutlich belastbarer als ihr Bruder. Rufus meidet komplizierte Abläufe, die Feinmotorik erfordern, und schon ein kräftiger Windstoß ist für ihn “genug draußen für heute”. Becky hingegen ist so neugierig, dass sie sich sogar bei Schnee auf die Terrasse traut:

Die beiden Nadelgewächse im Hintergrund waren übrigens im Sommer ihr geheimes Privat-WC. The Lady prefers a little privacy…

Rufus hingegen… was kann man über diesen Kater sagen?

How you doin’?!

Der Joey Tribbiani unter den Hauskatzen, geboren mit einer Überdosis Charme und der Gewissheit, dass alle ihn toll finden. Bewunderung ist für ihn nicht erfreulich, sondern selbstverständlich. Er geht nicht, er schlendert. Er guckt nicht, er flirtet. Außerdem klaut er Handwerkern gerne Schraubenzieher aus dem Werkzeugkasten oder Geldscheine aus dem Portemonnaie. Die schleppt er dann stolz irgendwo hin. The world is his oyster.

Es stellt sich heraus – dieser Song handelt gar nicht von Warren Beatty, Kris Kristofferson oder David Geffen, sondern von unserem Rufus:

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Rufus ist gelebte Lässigkeit – und gleichzeitig liebebedürftig wie ein Fünfjähriger. Er kommt mehrfach am Tag zu mir und legt sich quer über meine Plauze, damit ich ihn bekuschele. Das lädt seine emotionalen Batterien auf, das braucht er.

Becky schafft das mit dem Rankuscheln bei mir nicht ganz so entspannt:

Ich schäme mich nicht dafür, dass ich Rufus für ein bisschen doof halte. Er braucht nicht schlau zu sein. Er hat eine schlaue Schwester. Intellektuell kann er die Beine baumeln lassen wie Huckleberry Finn. Läuft bei ihm. Wenn ich morgens aus dem Bad komme, schaut er mich mit einem ernsthaft überraschten Blick an, der “Ich sollte dich kennen, oder?” sagt. Erst langsam dämmert ihm, dass ich der Typ mit der Bürste, den Brekkies und der Schaufel für das Klo bin. Dann liebt er mich wieder, und ich liebe ihn noch mehr.

Manchmal denken wir, dass Becky bei uns perfekt aufgehoben ist, Rufus aber ein größeres Publikum brauchen könnte. Er wäre der Star in einem Katzencafé. Willkommen, Bienvenue, Welcome!

Der größte Unterschied der beiden zu Abby, die wir aus Spanien gerettet hatten? Ganz klar. Rufus und Becky sind glücklich, aber nicht dankbar. Sie wüssten nicht, wofür. Sie kennen kein schlechteres Leben, sind nie traumatisiert worden. Was wir ihnen bieten, empfinden sie als die selbstverständliche Norm. Abby hingegen hatte einiges hinter sich und war merklich dankbar, bei uns untergekommen zu sein. Unsere Liebe war für sie eine neue Erfahrung, die in unseren wenigen gemeinsamen Monaten ihren ganzen Charakter veränderte. Und unseren.

Rufus und Becky sind – Rufus und Becky. Selbstzufriedenes Pack.

Aggressionen sind unseren Katzen fremd. Ich gehöre zu den wenigen Katzenbesitzern, die nie Kratzer am Arm haben – was eigentlich das international anerkannte Zeichen ist, dass man dazugehört. Aber Rufus wüsste nicht, wozu er die Krallen ausfahren sollte. Der Chef ist sein bester Kumpel. Der will nur spielen.

Bis heute macht es mich fassungslos, dass unsere Katzen nicht mal vor dem Silvester-Feuerwerk Angst haben. Im Gegenteil: Rufus rennt dann immer zum Fenster und ich muss ihn hochheben, damit er Raketen gucken kann.

Nun fahren die LvA und ich ja gerne mal in Urlaub, durchaus auch in die Ferne. Wohin mit den Katzen? Wie bei Abby haben wir Rufus und Becky anfänglich in eine Tierpension gegeben. Da kamen sie auch ganz gut zurecht und Becky hatte schnell eine Clique von Freundinnen, während Rufus die Pflegerin umgarnte:

Trotzdem war die Fahrt zu Pension für beide Katzen immer brutaler Stress und eines Tages begann Rufus (vermutlich aus Protest), in der Pension zu markieren. Das ist ein absolutes no-go. Seither holen wir uns Katzensitter nach Hause, die mindestens zweimal am Tag nach den beiden schauen. Das scheint uns die beste Lösung und Rufus und Becky können meistens sehr gut damit umgehen.

In Baden-Baden hatten wir eine sehr nette junge Grafikerin als Sitterin, die während ihrer Besuche auch mal Zeichnungen von Rufus und Becky anfertigte:

Gut getroffen – die Hängematten an der Heizung vermissen unsere Katzen bis heute (wir haben in Trudering Fußbodenheizung, das ist kein Ersatz).

Streit kennen unsere Katzen übrigens nicht. Sie kabbeln bestenfalls mal ein bisschen aus Übermut, es wird auch mal gefaucht, aber die Krallen bleiben drin und schon zwei Minuten später herrscht wieder eitel Sonnenschein:

A propos: Sonnenschein. Für beide Katzen ein sehr wichtiges Thema. Besonders Rufus kann nicht ohne. Im Sommer findet man ihn gerne mal so vor:

Medizinisch hatten wir ein paar weitgehend begrenzt dramatische Probleme mit Rufus: Er litt nach einem halben Jahr an heftiger Verstopfung, die manuell gelöst werden musste (seither bekommt er immer mal wieder Fibre Response-Futter, das den Darm leerfegt). Außerdem haben wir ihm operativ ein harmloses Lipom entfernen lassen.

Mittlerweile hat er wieder eins, aber es ist nicht gefährlich und stört ihn augenscheinlich nicht. Zahnstein hat er ein bisschen, aber nicht genug, um ihn in die Klinik zu bringen. Beckys Krankenakte? Gähnende Leere.

Dass unsere Katzen schön sind, lässt sich nicht bestreiten. Sie lassen sich so gut fotografieren, dass ich immer glaube, sie lieben insgeheim das Posing:

Becky steht ihrem Bruder in nichts nach:

Rassetypisch ist Becky dunkler, etwas kleiner und von schlankerer Gestalt, aber das täuscht – tatsächlich wiegt sie 300 Gramm mehr als ihr Bruder.

Ich hatte schon erwähnt, dass beide Katzen Trockenfutter bevorzugen (meist Sorten von Royal Canin). Darüber hinaus bekommen sie einmal an Tag ein Leckerchen in Form von ein paar Dreamies-Brekkies oder etwas Leber/Huhn-Creme. Meistens ist Becky dabei sehr zurückhaltend und oft genug landet ihr Snack dann doch wieder beim Bruder, der sich bereitwillig opfert. Für Dreamies gibt er sich sogar richtig Mühe:

Spielzeuge besitzen nur einen begrenzten Reiz bei unseren Thais – eine Stunde lang herrscht Aufregung, danach totales Desinteresse. Einzig ein total zerfleddertes pinkfarbenes Spielzelt von “Tante Abby” ist immer wieder hip.

Was die Schlafplätze angeht, lieben Becky und Rufus die Abwechslung – auf dem Kühlschrank, auf dem Bett, auf dem Regal, in der Filzbox, alles geht. Aber nur für ein paar Wochen, dann wird gewechselt. Ich habe gelesen, dass das auf den Instinkt von Katzen zurückgeht, sich immer neue Schlafplätze zu suchen, um nicht von Fressfeinden entdeckt zu werden.

Es ist kein Wunder: wer auch immer unsere Katzen sieht, ist begeistert. In Gegenwart von Gästen sind sie freundlich interessiert, aber nicht aufdringlich. Es ist auch durchaus zu merken, wen sie mögen und wen nicht. Pro-Tipp: Es hilft, zu schwitzen oder olle Schuhe an zu haben. Da stehen sie drauf. Eine Filzerin, die ich für eine Reportage besucht habe, hat Rufus (nach Bild) als Handytasche verewigt:

Nun sind Becky und Rufus Indoor-Hauskatzen. In Speyer hatten wir zwar eine Terrasse, aber die war innen und nach allen Seiten begrenzt. Da gab es keine Gefahren. In Baden-Baden bekamen wir aber unseren ersten Garten mit gut 100 Quadratmetern und Baumbestand. Das stellte uns vor eine schwierige Entscheidung: rauslassen oder nicht?

Tatsache ist: Eine Katze, die stiften gehen will, geht stiften. Die kommt über jeden Zaun. Und zwei Häuser weiter war gleich die Schnellstraße. Wir waren nicht bereit, das Risiko einzugehen, Rufus oder Becky als Roadkill zu verlieren. Also wurde der Ausgang streng begrenzt, auf kurze Ausflüge an der Leine beschränkt. Es war aber deutlich zu merken: Die Katzen wollten unbedingt raus. Nach drei Jahren gab ich den Widerstand auf und sicherte den Garten rundum zumindest nach unten mit Hasendraht ab. Die Hoffnung: In unserer Gegenwart würden Becky und Rufus keine größeren Fluchtversuche starten.

Tatsächlich entpuppte sich der Auslauf für die Katzen als das größte Geschenk:

Die beiden LIEBEN das Leben an der frischen Luft. Und zu unserer Überraschung entwickelten sie keinerlei Fluchttrieb. Im Laufe des letzten Jahres in Baden-Baden ließen wir sie immer länger und dann auch unbeaufsichtigt raus. Es reichte völlig, zum Abend hin von der Tür aus “Rufus! Becky! Reinkommen!” zu rufen. Schon kamen sie angeflitzt.

Wie ich später gelernt habe: Wenn Katzen gut auf die Wohnung als “ihr Revier” getrimmt sind, bleibt das auch ihr Mittelpunkt und in Gefahrenmomenten treibt es sie nicht weg, sondern hinein.

Die Liebe unserer Katzen zum Auslauf machte uns Ende 2019 die Wohnungssuche für den erneuten Umzug nach München nicht leicht. Uns war längst klar: Balkon gut, Terrasse besser, idealerweise sogar Garten. Alles katzensicher. Und darum ist es durchaus mit entscheidend gewesen, dass unsere neue Wohnung in Trudering eine großzügige umlaufende Terrasse hat.

Über die Fahrt mit den Katzen von Baden-Baden nach München habe ich anderswo geschrieben. Es war die Hölle. Brauche ich nie wieder. Aber auch hier wiederholte sich das Verhalten von der ersten gemeinsamen Tour – kaum in der neuen Wohnung, waren Rufus und Becky extrem chill und warteten im Bad seelenruhig ab. bis die Möbelpacker wieder weg waren:

Nun bringt eine Terrasse andere Probleme als ein Garten mit sich. Zweiter Stock, da kann jeder Versuch eines Ausbruchs unvorhersehbare Folgen haben. Glücklicherweise sind die Geländer bei uns aus Milchglas mit einer runden Eisen-Reling obendrauf. Da können Katzen nicht drauf balancieren, da können sie sich nicht festkrallen – wohl aber können sie unten drunter durchschauen, um zu sehen, dass es nix zu sehen gibt. The grass is not always greener on the other side.

Ich wollte sechs Wochen warten, bis die Katzen sich wieder an die neue Wohnung gewöhnt haben, bevor sie unbeaufsichtigt auf die Terrasse dürfen, aber nach zwei Wochen war schon klar: Die Katzen wollten raus – besonders, weil wir dort den ersten Corona-Frühling genossen.

Also galt auch hier: no risk, no fun. Und wieder zeigte sich, dass wir die perfekten Katzen erzogen hatten: Rufus und Becky tummeln sich bis heute mit Begeisterung auf der Terrasse, veranstalten wilde Rennen oder sitzen einfach am Geländer und schauen auf die Straße. Aber niemals versuchen sie, auf oder über das Geländer zu klettern. Nicht mal vorbeisausende Spatzen können sie zu Unfug locken.

Und wenn’s doch mal zu heiß wird, kann man sich ja unterstellen:

Die neue Situation in München post-Corona (doppeltes Homeoffice) ist für unsere Katzen natürlich das Paradies. Herrchen und Frauchen – immer Zuhause. Manchmal finde ich, dass es dem Fellpack geradezu unverschämt gut geht:

Mit dem Staubsauger-Roboter wurden sie nie gut Freund, aber den haben wir mittlerweile auch wieder abserviert:

Rufus und Becky haben diverse neue “Höhlen” kommen und gehen sehen:

Und besonders Rufus ist jederzeit bereit, für ein flott geworfenes Dreamie mehr Kalorien zu verbrennen, als er dabei gewinnt:

Er lässt sich durchaus (wenn auch nicht begeistert) zum Weihnachtsmann machen:

Damit sind wir in der Gegenwart angekommen. Rufus und Becky poofen gerade irgendwo, zum Abend werden sie sich wieder zu uns auf das Sofa gesellen in der berechtigten Hoffnung, gebürstet zu werden.

Heute haben sie Geburtstag. 10 Jahre. Sie sind unser Geschenk.

Aus den kleinen verschüchterten Scheißerchen, die sich im Auto in die Sitze gedrückt haben, sind zwei klassische Stubentiger geworden, die unsere Wohnung mit Leben füllen – und unser Leben mit Freude. Es ist egal, dass sie mich nachts rausschreien, damit ich das Klo sauber mache. Es ist egal, dass Rufus mir morgens gerne mal neben das Bett kotzt. Es ist egal, dass jedes Kleidungsstück vor dem Verlassen des Hauses abgerollert werden muss. Weil kein Tag vergeht, an dem wir nicht mindestens zehnmal beim Anblick unserer Katzen lächeln müssen. Unsere Tage sind prallvoll mit “Schau mal die beiden!” und “Kommst du kuscheln, alter Nasenbär?”.

Effortless and unconditional love.

Wir haben über 1000 sortierte und indexierte Fotos unserer Katzen. Das ist kein Wunder. Weil die Begeisterung nie nach lässt. Dieses Bild habe ich immer gerne so beschrieben:

Becky liebt ihren Bruder abgöttisch – und er würde für sie eine Kugel abfangen. 

Rufus und Becky – ihr habt keine Ahnung, wie sehr wir euch lieben. Jeden Tag und immer mehr. Auf die nächsten 10 Jahre!

Britta & Torsten



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S-Man
S-Man
27. Januar, 2024 11:43

Awww!

Ich kann es so sehr nachvollziehen!

Thomas
Thomas
27. Januar, 2024 17:59

Du liebst Deine Katzis, Alter.

Marko
27. Januar, 2024 19:26

Schöner Text. Meine Katzen sind auch immer schon eher Familienmitglieder als Haustiere gewesen. Mein aktueller Kater wird dieses Jahr 17 und ich hoffe, er hat noch ein paar gute Jahre vor sich, der alte Schlingel.

Magineer
Magineer
27. Januar, 2024 19:40

Das war wirklich ein schöner text. Ich kann das auch nur aus der Ferne bewundern, weil Katzen für mich leider absolut tödlich sind, aber ich finde es immer wieder schön, von Leuten zu lesen, die ihr Leben mit ihnen teilen. Auf ein langes Leben noch!

takeshi
takeshi
28. Januar, 2024 07:13

Same here.
Sobald der Kater einem auf dem Schoß liegt, einem langsam zublinzelt und schnurrt und/oder tretelt, löst sich jede mögliche eigene Anspannung in Luft auf und das Wohlbefinden steigt.

Shah
Shah
28. Januar, 2024 12:45

Ich hasse es, Allergiker zu sein. Sehr schöner Text.

Robert
Robert
29. Januar, 2024 14:16

Was für ein schöner emotionaler Bericht. Gerade heute, wo ich etwas Positives brauchte, genial. Danke!

Matts
Matts
30. Januar, 2024 12:03

Bericht eines stolzen Katzenpapas : )

el flojo
30. Januar, 2024 15:06

Hach. Ich bin mit Katze groß geworden und hab unseren Muskelkater Prümelwutz abgöttisch geliebt. Und jetzt hab ich ne fiese Tierhaarallergie entwickelt.

Hab mir stattdessen Zwillinge zugelegt, die kuscheln auch und holen mittlerweile Getränke ausm Keller. Auch nicht schlecht.

Christian Siegel
31. Januar, 2024 15:38

Das ist ein wirklich herzerwärmender Geburtstagsgruß. Bin selbst Katzenbesitzer, und kann vieles davon nachfühlen. Wünsche euch noch viele schöne Jahre mit euren Stubentigern! 🙂