05
Apr 2023

Kino Kurzkritiken: DER SUPER MARIO BROS. FILM, JOHN WICK KAPITEL 4, SCREAM VI

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Okay, ich haue das jetzt mal im Triple raus, weil es entweder veraltet oder für die Zielgruppe weniger relevant ist. Ich muss aktuell immer noch ein paar “Restposten” aufarbeiten, die wegen meiner Worldtour liegengeblieben sind.

DER SUPER MARIO BROS. FILM

Meine Beziehung zum Klempner Mario reicht weeeeeit zurück – als Teenager habe ich vor dem Spielwarenladen in Düsseldorf am Donkey Kong-Automaten gedaddelt, der auf “3×3 Spiele für 1 Mark” eingestellt war. Der erste Auftritt von Mario, Donkey Kong und Prinzessin Peach:

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Donkey Kong habe ich auch auf dem C64 und dem Colecovision gerne gespielt.

Danach Marios Bros., das Luigi einführte und heute gerne vergessen wird:

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Das originale Super Mario Bros. habe ich nie gespielt, weil Nintendo keine Spiele für meinen C64 lizensierte – aber es gab ja den Klon Great Giana Sisters:

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Mit den 90ern begann die Ära der 16bit-Konsolen, die mir bis heute sehr am Herzen liegt. Auf dem Super NES kam Super Mario World, für mich eins der definierenden Exemplare seines Genres:

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Viele Runden mit guten Freunden und Super Mario Kart – the gang’s all here:

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Eine echte Offenbarung war die Grafik von Donkey Kong Country, für dessen Präsentation mich Nintendo damals in den Tierpark Hellabrunn eingeladen hatte:

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Ungefähr zu der Zeit auch – der grottige Film:

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Super Mario 64 habe ich nur noch bei einem Freund gesehen, da war meine aktive Gamerzeit schon vorbei. Hier werden Look & Sound von Mario für die nächste Generation (und letztlich den neuen Film) definiert:

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Es ist sehr schade, dass Nintendo aktuell anscheinend auch auf Pay2Win-Modelle setzt, über die ich vor 10 Jahren angesichts der Abzocke bei Angry Birds Go-Racer schon für das Projekt Hyperland geschrieben habe.

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40 Jahre. Ein langer Weg. Und nun also der neue Film – nicht mehr als Live Action-Blockbuster, sondern als CGI-Abenteuer für ein eindeutig jüngeres Publikum:

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Inhaltlich geht es darum, dass Mario & Luigi aus Brooklyn in die Fantasy-Welten ihrer vielen Spiele geschleudert werden, wo sie verhindern müssen, dass Bowser alle Königreiche übernimmt. Zusammen mit Prinzessin Peach versucht Mario, die Bewohner von Kong Country zu einer Allianz zu überreden.

Bei Rotten Tomatoes und Metacritic pendelt der Film aktuell um schwache 50 Prozent, aber dem kann ich mich nicht anschließen: Die LvA und ich hatten einen Heidenspaß – und die anwesenden Kids augen- und ohrenscheinlich auch. SUPER MARIO BROS. ist ein Action-Abenteuer mit hohem Tempo, flüssiger Animation, sympathischen Figuren und einer durchweg positiven “wir schaffen das schon!”-Einstellung, die das genaue Gegenteil der 93er-Verfilmung darstellt. Erwachsenen mag da vielleicht die sarkastische Meta-Ebene fehlen, die etwas Mehrwert für Zuschauer über dem Rotznasen-Alter bietet, aber dafür kann man sich als Oldschool-Gamer an den vielen Referenzen zu den früheren Spielen erfreuen. Selten sind 93 Minuten so schnell rumgegangen.

So kann ich SUPER MARIO BROS. vielleicht nicht für Hardcore-Horrorfans oder Action-Nerds empfehlen, aber wer im näheren Umfeld ein paar Kinder zu bespaßen hat, ist hier genau richtig. Bestimmte Elemente (Kirby, Wario, die Herkunft von Peach) hat man sehr offensichtlich für ein Sequel zurückgehalten – was ich absolut befürworte.


JOHN WICK KAPITEL 4

Es gibt kaum eine Franchise, von EXPENDABLES vielleicht abgesehen, derer ich so schnell müde geworden bin wie John Wick. Was im Erstling noch ein straffer, brutaler Revenge-Thriller mit einem bizarren “global conspiracy”-Background war, wurde in den Sequels zu einem verkopften, überladenen, selbstbesoffenen “größer, weiter, besser”-Kappes, der sich zunehmend auf CGI und Globetrotting verlegte, um den Zuschauer an der Kinokasse noch mal zu melken, dabei aber immer wieder die gleichen müden Plots durchkaute.

JOHN WICK KAPITEL 4 ist in diesem Kontext ein Fort- und Rückschritt gleichermaßen. Ja, er ist sichtlich erpicht, die Action noch mal rasanter, noch mal eleganter und noch mal gnadenloser zu inszenieren. Auch diesmal weiß er an diversen Stellen nicht, wann aus “genug” einfach “zu viel” wird. Als Franchise ist JOHN WICK KAPITEL 4 ständig im Kampf mit sich selbst, ständig auf der Suche nach einer neuen Bestleistung.

Selbst wenn einem die Story und die Figuren wurscht ist, kann man sich an der gebotenen Action erfreuen, die – und ich verwende die Phrase vorsichtig – neue Maßstäbe setzt. Klar wird da mitunter getrickst, aber dennoch spürt man (anders als beim MCU) die Schmerzen, die brechenden Knochen, die ins Fleisch klatschenden Projektile. Keanu Reeves (58 Jahre alt!) gibt erneut Vollgas und wird von Donnie Yen und diversen anderen Fightern kompetent unterstützt.

Aber statt die mittlerweile vom Absurden ins Hanebüchene erweiterte Mythologie der “hohen Kammer” weiter zu drehen, kommt endlich wieder so etwas wie ein Verständnis für die Abläufe auf. John Wick rennt nicht mehr ständig in einem Labyrinth ohne Ausgang herum, sondern auf ein klares Ziel zu. Der Film etabliert ein mögliches Ende – und findet es auch. Das ist deutlich befriedigender als in JOHN WICK 2 und 3.

Ein guter Abschluss. Das sollte es sein und das sollte es auch bleiben. Um es mit Walter Ulbricht zu sagen:

“Niemand hat die Absicht, einen JOHN WICK KAPITEL 5 zu drehen!”

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SCREAM VI

Als ziemlicher SCREAM-Noob war ich vor einem Jahr von SCREAM 5 überraschend begeistert. Damals schrieb ich:

SCREAM ist smart, aber nicht smart genug, um in einer echten Welt spielen zu können. Woodsboro ist ein Spiel-, kein Schauplatz. Der Realismus der SCREAM-Franchise ist ein an manchen Ecken knarzender Eigenbau. It’s part of the deal, it’s part of the charm.

Und genau das funkioniert beim erschreckend holperigen aktuellen Sequel nicht mehr. Die Handlung – wenn man das so nennen will – wird nach New York verlegt (gedreht wurde sehr auffällig im preiswerteren Quebec), die Suspense-Sequenzen wirken so willkürlich wie die Opfer, die Verdächtigen und die Täter. Das ist nur noch Stückwerk, eine planlose Aneinanderreihung von SCREAM-Tropen, die am Ende auch erklärt keinen Sinn ergeben.

Etwas irritiert hat mich das Casting von Hayden Panettiere. Schon klar, dass man immer wieder versucht, die Veteranen der Franchise an Bord zu holen, um Continuity zu heucheln, wo es keine Continuity geben kann – aber ihre Figur in diesem Film ist komplett anders gebaut als in SCREAM IV und die Kamera gibt sich sichtlich Mühe, sie nie in einer Totalen oder von den Schultern abwärts zu zeigen, als müsse man kaschieren, dass die Schauspielerin erkennbar in die Breite gegangen ist.

Nun mögen meine Kritiker hämisch auf das Einspielergebnis zeigen (siehe auch MANTA MANTA 2), als würde das der Legitimität meiner Kritik einen Abbruch tun. Mag sein, dass SCREAM VI jetzt schon der erfolgreichste Teil der Franchise ist, aber das  rechne ich eher der Qualität des Vorgängers an. Für sich genommen ist das hier bröseliger Käse für eine Generation von Zuschauern, die nebenher auf dem Handy chattet und nur ab und an mal ins Popcorn kieksen will, wenn wieder eine Klinge unerwartet in einen Bauch gerammt wird.

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12 Kommentare
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Thomas Hortian
5. April, 2023 15:09

“Das ist nur noch Stückwerk, eine planlose Aneinanderreihung von SCREAM-Tropen, die am Ende auch erklärt keinen Sinn ergeben.” – Lustig, das dachte ich mir letztes Jahr bei SCREAM 2022. Aber die Franchise wird ja auch mit jedem Teil ein Stück schlechter, also hab ich keinen Zweifel, dass SCREAM VI die Latte noch einmal niedriger anlegt als der schon verkorkste Vorgänger.

Marko
6. April, 2023 16:05
Reply to  Thomas Hortian

“Scream V” war toll, das Finale war eines der besten und ruppigsten der ganzen Filmreihe.

lostNerd
lostNerd
5. April, 2023 18:38

Der recht niedrige Metacritic Score für den Super Mario Film hat meine Vorfreude etwas getrübt. Dank deiner Einschätzung bin ich jetzt aber wieder guter Dinge.

Eine kleine Korrektur: Die “Damsel in Distress” in “Donkey Kong” ist “Pauline”.
Somit hat “Prinzessin Peach” ihren ersten Auftritt erst in “Super Mario Bros”.

Rudi Ratlos
Rudi Ratlos
6. April, 2023 13:38

Kann es sein, dass sich bei RT einige an den Stimmen im Mario-Film stören und es deswegen eher durchwachsene Wertungen hagelt?
Dürfte (sofern nicht wieder Influencer-Nasen gecastet wurden) dann ja eventuell in der dt. Fassung besser laufen. Das Presse-Screening war sicher O-Ton, oder?

Die Mythologie-Erweiterung bei JW hat mir die letzten beiden Filme auch ein wenig verhagelt, gerade der Käse in der Wüste (Teil 3?) war schon hart lächerlich… Freue mich dennoch auf den Abschluss (so es denn einer bleibt, die Lionsgate-Bosse schwadronieren ja schon wieder über einen potentiellen fünften Teil…).

Bei Scream scheint alle drei Teile der Wurm drin zu sein, so auch bei Scream VI. Die mitunter ins nervig abgleitenden Selbstreferenzen waren gegen Ende doch arg anstrengend. Und die gute Hayden habe ich auch erst durch Nennung im Abspann erkannt. Aber immerhin war der Opening-Kill ganz nett und Frau Weaving ist ja inzwischen auch eine Art Scream-Queen.

Walter K. aus H.
Walter K. aus H.
6. April, 2023 22:48

„Spielwarenladen in Düsseldorf“

Lütgenau?

Gibts (neben Data Becker, Horten, Schauland, dem Resi-Center, Europa, Berolina, Lichtburg und den Sternverlag). auch nicht mehr.

Matts
Matts
7. April, 2023 16:07

Absolute Zustimmung bei John Wick! Schon das erste größere Action-Setpiece wäre bei jeden anderen Film das Finale gewesen – und von da an wird es nur besser.
Auf Super Mario Bros. hätte ich nach diesem Review umso mehr Bock. Leider läuft er hier in Budweis nur auf tschechisch. Vielleicht riskiere ich es – ich kann mir nicht vorstellen, dass es SO schwer sein wird, der Handlung dieses Films zu folgen…

Exverlobter
Exverlobter
8. April, 2023 23:49

Meine Erfahrungen mit Mario beschränken sich einzig auf das Gameboy-Spiel “Super Mario Land”. Eine Konsole hab ich nie besessen. In dem Spiel kämpft Mario nicht gegen Bowser sondern gegen das Alien Tatanga. Und die Prinzessin ist nicht Peach sondern Daisy. Referenzen bezüglich Super Mario Land müssen wie sich ich gehört habe ja fortan in der Spieleserie leider in Grenzen gehalten haben. Ich gehe mal nicht davon aus, dass irgendwas davon im neuen Mario Film zu sehen sein wird. Wenn ja, überleg ich mir vielleicht ne Kinokarten zu lösen, ansonsten warte ich.
Nebenbei bemerkt, interessanterweise bezog sich der Mario Film von 1993 auf Daisy.

Last edited 1 Jahr zuvor by Exverlobter
Alexander Freickmann
Alexander Freickmann
13. April, 2023 11:39
Reply to  Exverlobter

Bis Super Mario 64 waren die Namen im Mario Universum noch nicht standardisiert. Peach hieß damals auch noch Toadstool außerhalb Japans, inzwischen ist Peach weltweit der Standard mit dem Verweis als Princess of Toadstools oder noch als Nachname.
Inzwischen hat sich Daisy (brünette, Peach ist blond) schon etabliert und ist der Gegenpart zu Luigi in den meisten Spielen. Die Super Mario Land Teile wurden damals von Nintendo R&D1 entwickelt unter Gunpei Yokoi (Gameboy-Erfinder) und hatte nicht von Miyamoto EAD Abteilung. Deswegen wird es auch so wenig erwähnt und kommt quasi nur in den von ehemaligen R&D1 Entwicklern erstellten Spielen, die inzwischen für die Wario(Ware) Spiele zuständig sind.

Jake
Jake
17. April, 2023 11:53

Gestern in SUPER MARIO BROS. gewesen. Zwei Erwachsene und zwei Kiddies (6 und 8) hatten eine tolle Zeit. Die Kinder kannten Mario, Luigi & Co. nicht und wurden von mir deshalb im Vorfeld mittels diverser YouTube-Schnipsel über den Daddel-Background der Figuren, die Bedeutung der Power-ups usw. aufgeklärt. Es hat ihnen dann merklich Freude bereitet, diverse Elemente aus den Spielen (Katzen-, Waschbärkostüm etc.) wiederzuerkennen.

Die kritischen Stimmen kann ich ebenfalls nicht so ganz nachvollziehen. Wem das zu seicht ist, soll sich einen Film von Studio Ghibli angucken. Was erwartet man bitte von einem Film, der auf einem Jump-‘n’-Run basiert? Btw…677 Mio. $ Einspiel bis jetzt. Ich freue mich auf die Fortsetzung!