17
Aug 2022

Filmverbrechen-Fotostory:
HAI-ALARM AUF MALLORCA oder: Beissgefahr am Ballermann

Themen: Film, TV & Presse, Fotostory, Neues |

Lieber Oliver Kalkofe, lieber Peter Rütten,

ich kann euch beide gut leiden. Ich finde SchleFaZ toll, obwohl ich kaum dazu komme, die Sendung zu schauen und sie im Original als MYSTERY SCIENCE THEATER 3000 besser finde. Meine Fotostorys stehen in keiner direkten Konkurrenz zu eurem Konzept und dennoch habe ich mich – der Fairness halber – bisher an die selbst auferlegte Regel gehalten, keine Filme zu besprechen, die bei euch schon zu sehen waren. Man soll sich ergänzen, nicht bekriegen.

Der Preis für mein einseitiges “gentlemen’s agreement” ist hoch: Ich kann weder TITANIC II besprechen noch SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA. DANIEL DER ZAUBERER? Nö. LIBERO? Keine Chance. Weder BRUT DES BÖSEN noch MACHO MAN – zwei Filme, auf die ich ein Anrecht zu haben glaube.

Die Tatsache, dass ihr in eurer neuen Staffel zwei Filme präsentieren wollt, die schon seit Jahren auf meiner Liste stehen und die 2022 aktuell geworden sind, zwingt mich zum Äußersten: um auch weiterhin jeden Ruch von Nachmacherei zu vermeiden, ziehe ich die beiden Filme vor. Ob ihr wollt oder nicht – das “kenn’ ich schon!” geht nun auf eure Kappe.

Der Fehdehandschuh ist hiermit geworfen – HAI-ALARM AUF MALLORCA. Das müsst ihr erstmal besser machen als ich.

(c) auf alle meine Er- und Bekenntnisse, Sprüche und Wortspiele sowieso.

Mit kollegialen Grüßen,

Torsten Dewi aka Wortvogel

(nach Diktat verreist, auch ohne Unterschrift gültig)


Fangen wir ganz vorne an – das hier war die Geburt des modernen Blockbusters:

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Ein B-Movie mit A-Aufwand, gedreht nicht von Schlockmeistern fürs Autokino, sondern von einem begnadeten Erzähler mit einem Gespür für die richtigen Knöpfe, die es beim Zuschauer zu finden und zu drücken gilt.

Ich bin froh, dass die BAD MOVIE BIBLE es mir abgenommen hat, all die guten wie schlechten Abklatsche der nächsten 40 Jahre zu rekapitulieren. Wer wirklich in das Thema Jawsploitation einsteigen will, sollte diese 46 Minuten investieren.

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Ihr merkt schon: da fehlt (nicht nur) einer. Denn 2003/2004 stieg auch RTL in den Ring und produzierte im Rahmen diverser Event-Produktionen wie CRAZY RACE und meinem APOKALYPSE EIS seinen ganz eigenen Jawsploitationer mit dem so beknackten wie genialen Titel HAI-ALARM AUF MALLORCA.

Und den schauen wir uns jetzt mal ganz genau an.

Vorab sollte man vielleicht erwähnen, dass die Produktion des Films von Problemen, Nachdrehs und Verzögerungen geplagt war – kein Wunder bei drei involvierten Produktionsfirmen und vier gelisteten Drehbuchautoren. Das führte zu einer Verschiebung des Streifens um ein ganzes Jahr. Wenn die Entwicklung ungefähr so verlief wie bei meinem APOKALYPSE EIS, wundert mich das nicht – und es erklärt auch vieles. Aber darüber wird hinterher zu sprechen sein.

Wir starten mit ein paar Helikopter-Aufnahmen der Insel:

Selten genug, dass ich schon bei der ersten Aufnahme kritisch den Finger heben muss, aber hier wird eine Unsitte etabliert, von der HAI-ALARM über die ganze Laufzeit nicht lassen will: es gibt keinerlei “sense of time and place”. Wir erfahren nie, wo wir uns gerade befinden, Straßenschilder gibt es keine, Ortsnamen werden nicht genannt. Die ganze Insel ist eine generische Spielfläche ohne jegliche Zuweisung. Sim City. Man kann Faulheit der Autoren unterstellen – oder den Versuch, sich gar nicht erst einer Logik der Abläufe zu unterwerfen.

So steht der obige Turm an der Spitze von El Toro südwestlich der Hauptstadt Palma, auf deren östlicher Seite sich der Flughafen befindet:

Merkt euch das mal für ein paar Minuten.

Nun werden – zu ein paar Unterwasser-Aufnahmen eines alten Wracks – die Credits eingeblendet. Möller, Stinshoff, Karrenbauer, alles gut und schön. Aber spätestens hier wird es interessant:

Was macht die 2003 sehr populäre Pop-Trällerbiene in diesem Monsterschocker?

Die Antwort könnte euch überraschen…

Hier wird es nachgerade strange:

Seit wann werden Darsteller in TV-Filmen als Gäste kreditiert?!

Hinzu kommt, dass während dieses Vorspanns eine Kinderstimme die Legende des Liebespaares vom Santoro-Graben erzählt, das dereinst ein nasses Grab fand:

Wer ist das Kind, das hier spricht? Wieso sehen wir da die Leichen? Sind die nicht verrottet? Sollen das Geister sein? Ist das eher so eine sinnbildliche Nummer?

Ich greife nicht allzu weit vor, wenn ich sage, dass dieser Aspekt der Story so null komma nichts mit dem Film zu tun hat, dass ich schwer unterstelle, er wurde im Nachhinein in das Skript gedengelt, um die schwachbrüstige Liebesgeschichte von Möller und Stinshoff zu stärken. Tonal passt diese mystisch-romantische Legende sowieso nicht in den Kontext eines Hai-Reißers.

Als wäre HAI-ALARM ebenfalls dieser Meinung, fällt plötzlich der Schatten eines Raubfisch-Mauls über die abgesoffenen Liebenden…

… und der Filmtitel fällt wie eine Guillotine vom oberen Bildschirmrand herab:

Man kann dem Film jetzt und gleich vieles vorwerfen, nicht aber, dass er sich lange mit Exposition oder Charakterbildung aufhält – es geht sofort in medias res. Das hier ist Sven Hansen, ein muskelbepackter Helikopter-Pilot auf der Ferieninsel:

Das hier ist sein bester Freund Carlos, dessen Polizeirevier aus Gründen in einer Toreinfahrt aufgebaut wurde:

Carlos erinnert Sven, bzw. den Zuschauer daran, dass Sven am Flughafen eine Hai-Forscherin abholen soll. Sven weiß das, denn er ist auf dem Weg dorthin.

Weil Sven (siehe Karte oben) unerklärlicherweise in Gegenrichtung zum Flughafen über das Meer fliegt, sichtet er ein runtergekommenes “shark watching”-Boot:

Auf diesem Boot will der räudige Javier einer Touristenfamilie das “Erlebnis Hai” im Unterwasserkäfig näher bringen. Javier wird unerklärlicherweise von Carsten Spengemann gespielt, der 2003 so etwas wie ein männliches Promiluder war und wirklich nichts ausgelassen hat, um Schlagzeilen zu machen:

Javier verspricht einem kleinen Mädchen, dass es vor den Haien keine Angst zu haben braucht – und zeigt dabei versehentlich eine riesige Bissnarbe:

Es mag dem Laien nun seltsam erscheinen, aber DAS ist tatsächlich die beste Szene des Films, weil sie nicht nur ironisch ist, sondern auch alle Anforderungen des unaufdringlichen “foreshadowing” erfüllt. An dieser Stelle dachte ich noch: “Holla, sollten die Autoren tatsächlich die Spielregeln des Genres studiert haben?”

Katastrophen- und Event-Thriller nach US-Zuschnitt sind immer gleich aufgebaut:

  1. Der Held hat ein Trauma (üblicherweise sind Frau und/oder bester Freund ums Leben gekommen), oft im Prolog gezeigt
  2. Durch das Trauma hat der Held eine Phobie (Feuer, Wasser, Schlangen, körperliche Auseinandersetzungen)
  3. Seine Phobie wird von der Umwelt nicht akzeptiert, er ist ein vom Leben gebrochener Außenseiter
  4. Er findet keinen Zugang mehr zu den Menschen, die er liebt (meistens die eigenen Kinder)
  5. Die Gefahr, die sein Trauma auslöste, taucht wieder auf – aber niemand glaubt ihm
  6. Militär, Wissenschaft, Politik spielen das Problem herunter, bis es eskaliert
  7. Der Held findet eine Verbündete im System – seinen Love Interest
  8. Vorgeblich solidarische Personen und Institutionen entpuppen sich als egoistisch und verraten den Helden
  9. Entgegen aller Widerstände muss der Held der Gefahr, die er so fürchtet, erneut entgegen treten – auch um die Welt, seine Liebe und seine Kinder zu retten
  10. Im Triumph über die externe Gefahr (Hai, Vulkan, Virus) rehabilitiert sich der Held, verdient er die Frau, versöhnt er das Kind, bekommt er Respekt

Siehe erst neulich wieder MOONFALL.

Wir kommen nach Ende dieser Besprechung auf diese 10 Punkte noch zurück.

HAI-ALARM braucht keine drei Minuten, um uns zu Punkt vier zu hieven – das hier ist Maja, Svens Tochter. Sie arbeitet auf dem Haifisch-Kutter und ist sichtlich darauf erpicht, dass ihr Vater das nicht mitbekommt.

Weil Sven eine zugeknöpfte und langweilige Wissenschaftlerin erwartet, quatscht er am Flughafen prompt die falsche Frau an, die sich über Gebühr empört und dabei irgendwie nach Anke Engelke aussieht:

Ha ha!

Das ist natürlich ein unfassbar albernes Klischee und als Gag für diese Sorte Film seit den 50ern überholt, aber ich kann HAI-ALARM schlecht vorwerfen, dass er genau das macht, wofür der Sender ihn bezahlt. Er soll das Genre ja schließlich nur bedienen und nicht neu erfinden.

Natürlich ist die ECHTE Wissenschaftlerin voll locker drauf und total süß:

Ich gestehe: Julia Stinshoff “doesn’t do it for me”. Dafür, dass sie überraschend attraktiv sein soll, ist sie in meinen Augen nicht überraschend attraktiv genug. Ein Hüne wie Ralf Moeller verdient eine nicht weniger auffällige Ko-Darstellerin.

Vielleicht wisst ihr da mehr als ich und man darf mit dem Helikopter nicht das Festland überfliegen, aber Sven steuert seine Flugmaschine erneut über das Meer – kann das Ziel auf einer Insel nicht zwangsläufig nur im Landesinneren liegen?!

Ich hab’s recherchiert – es gibt durchaus private Helikopter-Dienste auf Mallorca, aber keinen Hinweis, dass diese Flugbeschränkungen unterliegen.

Nach dem “meet cute” am Flughafen dürfen Sven und Julia schon beim ersten Plausch im Helikopter die Eignung als Kandidaten für Geschlechtsverkehr und Hochzeit beweisen: SIE kann tatsächlich auch Hubschrauber fliegen, und ER kennt sich tatsächlich auch mit Haien aus.

Zufall? Oder faule Drehbuchautoren?

Derweil ergibt sich beim Tauchausflug mit Haien ein Problem: Es ist ein Tauchausflug ohne Haie. Die Raubfische glänzen durch Abwesenheit. Javier beschließt gegen den Willen seines Partners Fabio, es im vielversprechenderen Santoro-Graben zu versuchen. Fabio ist nicht überzeugt – der Fluch!

Da diese ganze Fluch-Nummer dem Film ja angepflanzt wurde wie ein dritter Arm, hat das folgende Problem nix damit zu tun – statt den Käfig mit den Touristen hochzuziehen, schleifen sie ihn einfach über den Meeresboden mit:

Es ist immer wieder erschütternd, wenn Drehbuchautoren ihre Figuren strohdumm halten müssen, damit der Plot irgendwie in Gang bleibt.

Mit ein bisschen Schmodder sollen nun die Haie angelockt werden:

Natürlich verhakt sich der Käfig an etwas, das nie definiert wird.

Prompt laufen die Maschinen, die sich augenscheinlich nicht abstellen lassen, heiß – Sicherheitsvorkehrungen null:

Wenn alle Stricke reißen…

Und dann verletzt sich auch noch einer der Taucher an der Hand – was die Haie anlockt. Die ja sowieso angelockt werden sollten. Der Film ist sich nicht sicher, was er damit genau sagen möchte.

Maja erkennt den Ernst der Lage und funkt um Hilfe:

Mich würde interessieren, wie auf Mallorca die Funksysteme funktionieren, denn der Funkspruch geht zeitgleich an Carlos UND Sven, und wir können zumindest von Letzterem als gesichert annehmen, dass Maja ihn NICHT sprechen wollte. Ist das so eine STAR TREK “hailing frequencies open”-Nummer?

Und da sind die Haie, auf die sich unsere Touristen doch so gefreut hatten:

Carlos verspricht Hilfe…

… und Sven ist schon unterwegs:

Nun habt ihr vermutlich bereits gemerkt, dass der Film sich ein bisschen schwer tut, die Haie als tatsächliche Gefahr zu etablieren. Wie Javier anfänglich erwähnte: in den Käfigen kann den Touristen nichts passieren. Und auch die Tatsache, dass das Zugseil des Käfigs gerissen ist, stellt keine akute Lebensgefahr dar. Was macht Kollege Drehbuchautor also? Er lässt einen der Haie den SAUERSTOFFSCHLAUCH eines Tauchers anknabbern.

Gut, damit haben wir einen Zeitdruck aufgebaut, einen Notfall. Aber es ist schon sehr bitter, dass man es bei einem ganzen Rudel Haie nicht schafft, die Haie zum Problem zu machen.

Bei der hier erstmals eingesetzten CGHai (Copyright: mein Freund Frank) kommt den Machern die grundsätzliche Unschärfe von Unterwasser-Aufnahmen zu Hilfe. Sieht auch nicht schlechter aus als SeaQuest ein paar Jahre zuvor, zumal man die Szenen mit den Raubfischen aus dem Rechner auf ein Minimum beschränkt.

Sven erkennt, dass er händisch das Seil aus dem Wasser klauben muss, um den Käfig mit dem Helikopter aus dem Wasser zu ziehen. Wie ungemein praktisch, dass Julia Bennett (wir bekommen nie erklärt, warum sie einen anglo-amerikanischen Namen trägt) vor drei Minuten erzählt hat, dass sie Helikopter fliegen kann:

A man’s gotta do what a man’s gotta do:

Wir stellen erneut fest: Die CGHai geht in Ordnung.

Hai-O-Vision!

Ich spoilere nichts, wenn ich sage, dass das hier nicht der Blickwinkel eines beliebigen Hais ist – es ist der Blickwinkel DES Hais. Des Hai-O-Peis.

Bei der Inszenierung zeigen sich erste Schwächen: alles wird hektisch aus Totalen und Nahaufnahmen zusammen gestückelt, die uns an keiner Stelle glauben lassen, dass Ralf Möller an einem Heli hängt oder Julia Stinshoff einen Heli fliegt:

In den Totalen sind die Stars nie zu sehen – dieser Disconnect wird noch mehrere Action-Sequenzen seltsam magerquarkig erscheinen lassen:

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat Hai: Rettungsaktion gelungen, Touristen (halbwegs) gesund. Und dann retten sich die Autoren wieder mit etwas, das ich genauso verachte wie viele meiner Kritikerkollegen: billigen Auslassungen.

Fakt ist: Unter den Haien war ein gigantisches Exemplar, von dem wir nur die Hai-O-Vision gesehen haben. Aber das kleine Mädchen hier hat ihn gesehen:

Sagt sie nun “Da war auch noch ein viel größerer Hai!”. Nein. Dann gäbe es für unsere Protagonisten ja nix mehr rauszufinden. Also sagt sie frustrierend vage: “Da war noch was anderes – was riesengroßes!”

Sie hat den 12 Meter langen Hai augenscheinlich nicht als solchen erkannt.

Buuuuhhhh!!!

Es gibt an Bord des Kutters noch ein wenig Zoff, weil etabliert werden muss, dass Fabio einer von den Guten ist:

Es endet an dieser Stelle die Rolle von Carsten Spengemann, der im Vorspann immerhin an achter Stelle kreditiert wurde. Jeder “normale” Film hätte die erwiesene Skrupellosigkeit Javiers genutzt, um ihn später als Bösewicht erneut aufzufahren und knackig zu killen. So bleibt er Zeitschinderei ohne Wert.

Damit ist der Prolog rum und ich kann schon mal rekapitulieren: Eine sehr holperige Nummer. Ständig werden Ereignisse, Figuren und Dialoge knarzend so gedreht, dass sie widerwillig ineinander greifen. Es muss zusammen passen, was nicht zusammen gehört. Die Gefahr durch Haie wird etabliert, ohne dass der Film eine Ahnung hat, wie er die Haie zur Gefahr machen soll.

Julia Bennett wird von Sven an ihrem neuen Arbeitsplatz abgesetzt, dem luxuriösen Forschungsinstitut MBI. Den herzlichen Empfang übernimmt Dr. Verena Brandauer, gespielt von der unverwüstlichen Katy Karrenbauer:

Das Forschungsinstitut gönnt HAI-ALARM tatsächlich ein bisschen “production value”, der ihn von generischen SyFy-Heulern abhebt.

Es erinnert auch an eine ähnliche Station im schrottigen JAWS 3-D, immer noch der Messlatte der miserablen Hai-Heuler:

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Ich werde im einzelnen nicht mehr darauf eingehen, aber die Dialoge in HAI-ALARM sind nicht erschütternd schlecht. Sie sind schlimmer – banal. Figuren sagen, was sie denken und tun, was die Story braucht und was die gewünschte Szene voran bringt. Das hat keinen Witz, keinen Charme, keine Spielfreude.

In dieser einen Szenen zwischen Julia und Dr. Brandauer wollte man aber wohl mal etwas Pathos durchschimmern lassen – Frank und ich mussten unpassenderweise mächtig kichern:

Julia: Du hast hier wirklich Großes geleistet.

Dr. Brandauer: Du weißt doch, das Wasser ist mein Leben – und aus dem Wasser kommt das Leben.

Julia: Wenigstens das Wasser hat mich nie enttäuscht.

Sven kehrt derweil zu seiner Finca zurück, von der wir wieder nicht erfahren, wo auf der Insel sie sich befindet. Wer drauf achtet, bemerkt auch gewisse ökonomische Taschenspielertricks seitens der Regie: Wir sehen im Verlauf des Films nie, wie der Helikopter tatsächlich landet. Er fliegt oder er steht.

Sven muss mal ein ernstes Wörtchen mit Maja reden – kann doch nicht sein, dass sie nach dem traumatischen “Tod durch Hai-Biss” von Mutter/Ehefrau einfach wieder zu den Fleischfressern in die Fluten steigt:

Ganz genau: jedes Klischee aus der obigen Liste abgehakt – inklusive der Tatsache, dass niemand Sven abnimmt, dass seine Frau von einem Hai getötet wurde, was später noch relevant und sinnlos gleichzeitig wird.

Sven teilt seiner Tochter mit, dass er beabsichtigt, mit ihr nach Deutschland zurück zu kehren – in Würzburg gibt es signifikant weniger Hai-Sichtungen.

Maja findet das voll doof und zieht sich heulend in ihr Zimmer zurück, das gepflastert ist mit Erinnerungen an die verstorbene Mama:

Es spaltet mich zwie: einerseits ist das wirklich wie aus dem Leitfaden “TV-Dramaturgie für Dummys” abgeschrieben, andererseits ist diese Story-Stenographie erfreulich überschaubar, weil der Zuschauer es eh schon kennt. Man kann sich gänzlich dem Film widmen, ohne sich Details merken zu müssen.

Dr. Brandauer erklärt Julia, dass es extrem strenge Sicherheitsvorkehrungen gibt, seit das Institut von einem Großunternehmen übernommen wurde: Scanner an der Tür, Codes, ständig wechselnde Passwörter.

Kein Wunder, dass man die hoch sicheren Passwörter aufschreiben muss:

Ich sag’s gerne nochmal: Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn die Autoren ihre Figuren hummeldumm schreiben müssen, weil die Story sonst stolpert.

Ein bisschen mehr Exposition, bitte: Von Brandauer erfährt Julia, dass Svens Frau bei einem Unglück ums Leben gekommen ist – und dass der muskulöse Hüne früher ein erfolgreicher Kampfschwimmer war.

Dr. Brandauer stellt Julia auch “Hannibal” vor, einen vier Meter langen “Großen Weißen”, der zu ihrem Forschungsprogramm für ein Krebsmittel gehört.

Hannibal teilt das Schicksal mit Carsten Spengemann: Er wird eingeführt, mit einem Namen und Charaktereigenschaften versehen und man impliziert heftig, dass er nach hinten raus irgendeine Funktion oder eine Aufgabe übernehmen wird. Was dann aber nicht der Fall ist.

Ich verstehe, was hier (vermutlich) versucht wurde: Hannibal könnte der Killer-Hai sein, um den sich alles dreht, der fälschlich verdächtigt und am Ende rehabilitiert wird. Eine Ablenkung, die uns am Ende des zweiten Akts erst zum echten Monster-Hai führt. So haben wir das in einem halben Dutzend anderer Filme gesehen, die den Haushund erstmal für den Wolf und den Bär für den Bigfoot halten.

Nur leider passiert das nicht. Hannibal wird zum Ende des zweiten Akts schlicht vergessen. Hai und bye!

Polizist Carlos besucht seinen Freund Sven, der die Finca ein wenig aufhübschen möchte, bevor er sie verkauft.

Ich bin rechtschaffen beeindruckt, dass die Macher tatsächlich eine Fake-Zeitung gedruckt haben, statt sich mit einem unleserlichen Shot aus der Ferne zu begnügen:

Thema “sense of time and place”: Da die Zeitung ja erst produziert und gedruckt werden muss, ist mindestens ein Tag vergangen. Im Sinne des Wendlers:

Mir gefällt auch die Tatsache, dass laut Sven “jeder Baum und jeder Stein” ihn an seine Ehefrau erinnert. Wie hat die denn ausgesehen?!

Bei der Fütterung der Haie im Institut erzählt Brandauer Julia, dass niemand Sven glaubt, dass seine Frau im Santoro-Graben von einem Hai ermordet wurde.

Es fällt auf, dass Brandauer eine sehr innige Beziehung zu Hannibal hat:

Ich weiß, ich höre mich wie eine gesprungene Schallplatte an: Das heißt nix. Macht euch keine falschen Hoffnungen. HAI-ALARM doesn’t care.

Die frustrierte Maja sitzt irgendwo (genauer geht’s natürlich nicht) am Steinstrand und lässt die Beine ins Wasser baumeln:

Unterwasser-Cam! Düstere JAWS-Musik! Danger, Will Robinson!

Und dann – ist die Szene vorbei. Nix passiert. What the hell?! Hätte man nicht wenigstens implizieren können, dass der Hai nach Majas Fuß schnappt, sie aber glücklicherweise rechtzeitig aufsteht? Wegen Spannung und so? Nein?

Es wird der rote Faden von HAI-ALARM – alle Elemente sind da, weil die Beteiligten augenscheinlich vorab genügend andere Hai-Reißer geschaut haben. Sie haben nur nicht verstanden, wie die Elemente zusammen hängen und eingesetzt gehören.

Carlos und Sven sitzen nun beim Bier, es wird erneut der Tod von Svens Frau rekapituliert und die geplante Rückkehr nach Deutschland. Für alle, die erst nach der ersten Werbepause eingestiegen sind.

Sven entdeckt Fabio mit einer feschen Blondine und droht ihm gleich mal Knochenbruch für den Fall an, dass er seiner Tochter weh tut. Auch das hätte man mit einem witzigeren Spruch ein wenig charmanter aufziehen können.

Alternativ wäre eine Option gewesen, dass Fabio sich tatsächlich wehrt und Sven in seine Schranken weist, was Sven schwer beeindruckt. Aber dafür hätten die vier Autoren mehr als zehn Sekunden über die Szene nachdenken müssen.

Wir schalten nun in eine Disco/Bar, in der es ordentlich hoch her geht:

Maja zeigt einer Freundin, die zwar immer wieder auftaucht, aber nicht mal einen Namen spendiert bekommt, einen Flyer für einen Jetski-Wettbewerb:

Es trifft sich ja volle Kanne gut, dass Maja eine hervorragende Jetski-Pilotin ist – und das blonde Anhängsel von Fabio auch:

Ich halte mich an dieser Stelle gar nicht damit auf, wie doof und an den Haaren herbei gezogen es ist, dass die Konkurrentinnen um die Gunst des drögen Fabio tatsächlich beide Jetski-Pilotinnen sind und ein Wettbewerb zum Thema ins Haus steht. Man kann es sich als Drehbuchautor natürlich so einfach machen – ich würde jedoch abraten.

Tina wird gespielt von Simone Hanselmann, die damals auch ein RTL-Eigengewächs war und nach GUTE ZEITEN SCHLECHTE ZEITEN ihre Bestimmung als “blonde Bitch” in der großartig grottigen Serie SCHULMÄDCHEN fand:

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Weil die Besitznahme von Fabio anscheinend noch nicht abgeschlossen ist, versucht es  Tina mit mäßig erfolgreichem erotischen Getanze:

“Komm steh auf, geh auf’s Parkett.
Schüttel was du hast, denn du bist kein Brett.”
(Spliff)

Gemeinsam mit einem anderen Pärchen entscheidet man sich, zu einer Art Rave in einer Strandhöhle umzuziehen, wo auch Nachtba… Nacktbaden kein Problem ist.

Es sei angemerkt, dass zu der ganzen Sequenz eine völlig unangemessene düstere Mucke läuft, die keinen Kontext zu den wild abrockenden Partygästen herstellt. Und weil keine der Hauptdarstellerinnen bereit ist, für so etwas wie HAI-ALARM blank zu ziehen, müssen namenlose Komparsinnen ran – zwei Sekunden für die Hormone:

Tina lässt es nun auch drauf ankommen und steigt fortschreitend nackig in die Fluten – ich gehe davon aus, dass das hier nicht der Hintern von Hanselmann ist:

Bei der Frontaufnahme wird tunlich darauf geachtet, dass nicht einmal zufällig der Rand eines Nippels in der Dunkelheit zu erkennen ist:

Reden wir nicht um den heißen Brei: für attraktive Jungschauspielerinnen ist die Präsentation primärer und sekundärer Geschlechtsteile ein Pfund, mit dem man nicht leichtfertig wuchern sollte. Wer will noch im Playboy sehen, was schon dreimal in schrabbeligen TV-Filmen ausgepackt wurde? Ausziehen für die Kunst, aber nicht für den Kommerz. Welches Angebot bietet die größte Plattform, die meiste Presse?

Verständlich demnach, dass Simone Hanselmann sich nicht für HAI-ALARM freimachen wollte. Sie folgte lieber dem Vorbild vieler Kolleginnen und wartete noch 18 Jahre, um sich dann stolz dem Magazin mit dem Hasen zu präsentieren:

Die meisten Männer hatten das vermutlich 2004 lieber gesehen und die Argumente für das Shooting sind aus der ganz alten Klischeekiste:

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Aber sei es, wie es sei – heute weiß ganz Deutschland, was Simone Hanselmann 2004 nicht zeigen wollte. Und wir können weitermachen.

Da Tina als Liebes-Gegenspielerin für Maja noch gebraucht wird, bleibt ihr Ausflug ins Wasser folgenlos – in doppelter Hinsicht: Weder wird sie vom Hai gefressen, noch sehen wir die konkrete Reaktion von Fabio auf das erotische Angebot. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier ursprünglich südländische Ferkelei angedacht war, aber der Sender wird sich das verbeten haben, weil Fabio für Maja “rein” bleiben sollte. Und ja, das sind allen Ernstes Anmerkungen, die man vom Sender bekommt. I know what I am talking about.

Genau das ist auch der Grund, warum das andere Pärchen Lena und Toby überhaupt eingeführt wurde – es braucht endlich Haifisch-Futter, denn bisher gab es zwar Hai-Alarm, aber der Bodycount steht immer noch auf Null.

Sie so: “Ist da was?”

Er so: “Ich schau mal nach – ahhhhhHHHHH!!!”

Der Hai so: “Haps!”

Und schon fliegt ein einzelnes Stück Holz auf die Klippen.

Sie so (paddelnd): “Toby?! Oh mein Gott!”

Das ist so stümperhaft inszeniert, so billig und so fern jeder echter Spannung und Glaubwürdigkeit, dass ich ernsthaft die Eignung des Regisseurs in Frage stellen muss.

Der Film ist gnädig und springt zum nächsten (?) Tag. Was mit Fabio, Tina und Maja passiert ist? Na, die werden schon heil nach Hause gekommen sein. Und die Hai-Atttacke auf Lena und Toby? Hat keiner gemerkt, war ja dunkel.

Julia kommt “zufällig” bei Sven vorbei, um sich auf einer Karte, die sie selber mitbringt, den Weg zu einem Leuchtturm erklären zu lassen. Das wäre mal wieder peinlich doof konstruiert, wenn nicht sehr offensichtlich wäre, dass sie nach einer Ausrede gesucht hat, Sven wiederzusehen. Sie ist fasziniert von seinem… Intellekt? Nein. Charme? Kann es auch nicht sein. Der Blick verrät sie: es ist sein Bizeps, der sie antörnt.

Sven meint, er wolle eh in die Stadt und könne ihr den Weg zeigen. Ein Establishing Shot ohne jede Beschriftung verortet uns hier:

HA! Da war ich vor ein paar Wochen erst! Take that, suckers!

Die Stadt im Hintergrund ist Alcudia, der Leuchtturm steht auf Formentor. Jetzt habe ich den HAI-ALARM endlich mal festgenagelt!

Durch Windschutzscheibe und per Rückspiegel himmeln sich Julia und Sven an – was so albern und peinlich wirkt, wie es klingt:

Das Problem dieser “budding romance” liegt in der Tatsache, dass es kein Hindernis gibt – genau genommen könnten die beiden am Straßenrand anhalten und rammeln, bis die Polizei kommt. Es ist eine Romanze ohne Konflikt und ich finde es ein bisschen beschämend, dass ich darauf hinweisen muss.

Natürlich muss der doofe Sven gleich wieder die Stimmung versauen:

“Ich ziehe Leute mit Problemen magisch an – also passen Sie auf, mit wem Sie sich einlassen.”

Und Julia so “what now?!”.

Die Szene hat uns kein Stück voran gebracht, Hai ist auch keiner in Sicht, also machen wir mit einem angelnden Stoner weiter:

Ich sag’s ungern, aber diese vom Rest der Handlung komplett isolierte Sequenz ist wieder so stümperhaft inszeniert, dass ich nicht nachvollziehen kann, was Jorgo Papavassiliou damals zum gefragten “go to”-Regisseur für aufwändige Event-Produktionen machte.

Es zuppelt an der Angel:

Der angeknabberte Toby aus der Nacht davor hängt am Haken:

Der Angler ahnt, dass er sich damit kein Abendessen grillen kann:

Und ZACK!  – sieht man in seiner Pupille den Riesenhai, der einen anderen Hai attackiert! Oder einen großen Fisch. Ist in der Pupille selbst heute in HD kaum zu erkennen. Ich vermute, in SD auf dem Röhrenfernseher 2004 hat kein RTL-Zuschauer begriffen, was er da sieht. Oder warum er es sieht.

Hat man das ernsthaft für einen “coolen Shot” gehalten? Hat man ernsthaft einen “coolen Shot” an eine Szene ohne Kontext und ohne einen der regulären Darsteller verschwendet? Man hat. Offensichtlich.

Weil wir gleich wieder einen Sprung machen, erkläre ich euch mal fix das grundlegende Problem von HAI-ALARM, das schlimmer wiegt als die faden Figuren, die drögen Dialoge und die armselige Action: es ist die Unfähigkeit, eine tatsächliche Gefahr zu etablieren. Wir haben nun bereits drei Hai-Attacken erlebt und immer noch keine Ahnung, ob es um ganz normale Haie geht, um mutierte Haie, einen Monster-Hai, einen einzelnen Hai oder ein ganzes Rudel. Hat der Hai ein Ziel, eine Besonderheit, ein identifizierbares Merkmal? Wir wissen nicht mal, ob Hai-Attacken rund um Mallorca üblich oder eher die Ausnahme sind. Der Film bleibt bis zum Ende frustrierend vage.

Zeit, einen weiteren Subplot einzuführen, der irgendwie schon seine Berechtigung haben wird – Carlos’ Ehefrau liegt sterbenskrank im Hospital:

Sie hat die Soap-Opera-Seuche, bei der auf unsexy Maschinen und Schläuche verzichtet wird, damit die Darstellerin attraktiv dahin siechen kann:

Erinnert ihr euch daran, dass das kleine Mädchen weiter oben die Erwähnung des Riesen-Hais bewusst vermieden hat, um unseren Protagonisten nicht die Tour zu versauen? Hier ist es ähnlich. Die Tatsache, dass Mariana (Mariela?) KREBS hat, darf nicht erwähnt werden, weil ihr euch dann diverse Plot-Entwicklungen erheblich schneller zusammen reimen könnt als die Helden des Films.

Die durchaus ergreifend gespielte Zweisamkeit des verzweifelnden Paares wird von Sven mit einem fetten Blumenstrauß gestört.

Auch hier ist bei den Dialogen Schmalhans Küchenmeister.

Sven: Eine Frau kriegt immer die Blumen, die sie verdient.

Carlos: Vorsicht! Mallorciner sind unberechenbar!

Sven: Eifersüchtiger Spanier.

Carlos: Komm, gib her – ich hol’ eine Vase.

Auf dem Weg zur Vase bekommt Carlos einen Anruf:

Das ist aber jetzt gerade nicht wichtig, denn Maja und Bitch Tina üben sich gerade im Pferdeschwanzvergleich, wer den potenteren Jetski zwischen den Beinen hat.

Wir kommen nun zum ersten Rennen zwischen den beiden Kontrahentinnen – und wieder ist offensichtlich, dass HAI-ALARM keine Ahnung hat, wie er die Hai-Attacken homogen in den Plot flechten kann. Das hier ist nämlich erst so eine Art Probe-Rennen und nicht die große Jetski-Nummer, um die es ja eigentlich gehen soll. Weil der Film an dieser Stelle bereits Wasser tritt, kann das nicht bis zum Finale warten.

Ich habe mich entschlossen, es großartig zu finden, dass das Anlegen der Ausrüstung als Montage “Power Rangers-Style” inszeniert wird:

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Ich verstehe, dass es Bewegung in den Film bringt, wenn immer wieder die Schauplätze wechselt, aber es ist wirklich nicht hilfreich, dass HAI-ALARM mit knackigem “suit up” das Rennen einleitet, dann aber ganz woanders weitermacht, nämlich bei den Ermittlungen von Tobys Leiche, die der Angler gefunden hat.

Warum Sven bei polizeilichen Ermittlungen dabei sein darf? Warum man angesichts des durchaus präsenten Hai-Aufkommens vor der Insel nicht glauben will, dass der Stoner einen großen Hai gesehen hat?

Ahhh, ein Joint – alles Fieberträume eines Junkies, offensichtlich.

Sven untersucht derweil die Wrackteile – und findet einen riesigen Haifschzahn:

Das ist die Stelle, an der jeder Versuch, die Handlung durch Zufälle und vage Behauptungen zusammen zu halten, endgültig scheitert. Sven hat den BEWEIS, dass ein gigantischer Hai sein Unwesen treibt! Es gibt erste Opfer! Nichts, aber nichts können die Autoritäten dagegen halten! Die Sache ist wasserdicht!

Und nun beobachten wir HAI-ALARM eine halbe Stunde lang bei dem Versuch, genau das nicht einzusehen…

Sven rast heim in die Finca, sucht die Unterlagen zum Tod seiner Frau raus:

Tatsächlich findet er in der Dental-Analyse des Angriffs Parallelen.

Und mehr noch: Der Haifischzahn, den er seinerzeit angeblich selber aus dem Fleisch seiner toten Frau gezerrt hat, ist identisch, wenn auch kleiner.

Und ich so:

Das Bild musste ich nicht mal raussuchen – diese Szene aus HOUSE war ein übrig gebliebenes Bruchstück der Werbepause in meiner Version von HAI-ALARM.

Ich versuch das noch mal zu ordnen: niemand glaubt Sven, das seine Frau von einem großen Hai getötet wurde. Obwohl in ihrem Körper ein riesiger Haifisch-Zahn steckte. Und es einen offiziellen Bericht gibt, der klar “Hai-Attacke am Strand” betituliert ist.

HAI-ALARM AUF MALLORCA – willst du mich verarschen?!

Ich hätte 2004 dafür getötet, einen Film wie diesen produzieren zu dürfen – und hätte ihn im Wachkoma besser geschrieben. Ich muss mich immer wieder daran erinnern, dass die vier Autoren vermutlich von den Produktionsfirmen und dem Sender massiv zu Änderungen genötigt wurden, um nicht in strenge Kollegenschelte zu verfallen.

Maybe it’s not their fault. Maybe. I hope.

Nun weiß Sven also, dass es einen Riesenhai gibt – und aus der Abwesenheit des Jetskis von Maja schließt er augenblicklich, dass diese bei einem Rennen zu finden ist, das der Hai sich zur Futtersuche erkoren hat.

Wenn ihr die hanebüchenen Zusammenhänge bis hierher geschluckt habt, gibt es keinen Grund, DAS jetzt nicht auch noch zu glauben.

Sven springt sofort in seinen Jeep, informiert Carlos darüber, dass der Hai zurück sei, und macht sich auf den Weg zum “Playa del Sol”.

Wer jetzt denkt, wir hätten nun endlich mal eine klare Ortsangabe, den muss ich enttäuschen – es gibt auf Mallorca keinen “Playa del Sol”.

Kann mir irgendwer erklären, warum Sven aus dem riesigen Zahn schließt, dass der Hai mit dem deutlich kleineren Zahn zurück ist? Irgendwer?!

Carlos ist seltsam angefressen, dass Sven die Nummer mit dem Hai wieder abspult – von den Beweisen mag er gar nichts hören:

Tina und Maja starten ihr privates Rennen – obwohl sie farblich unterschiedlich gekleidet sind, gelingt es dem Regisseur an keiner Stelle, ein Gefühl für den Verlauf des Rennens zu etablieren. Wer liegt vorne, wer liegt hinten? Wo ist der Wendepunkt, wo ist das Ziel? Alles bleibt vage und unspannend.

Aber wenigstens der Hai kommt. Es ist sein erster echter Auftritt nach 42 Minuten.

Ein kurzer Kamerawischer erlaubt mir die Einordnung, die HAI-ALARM verweigern möchte – hier geht es direkt an der Kathedrale von Palma vorbei. Da war ich vor ein paar Wochen auch. Ist sehr hübsch.

Sven rennt zum Strand, brüllt was von “Hai! Hai!”, lässt die schwarze Flagge hissen, scheucht die Touristen aus dem Wasser.

Keine Ahnung, ob der brüllende Muskelklops den Hai bei der Auswahl am Büffet stört, aber er zieht unverrichteter Dinge ab.

Maja kann gar nicht verstehen, warum Daddy sich so aufregt:

Daddy hingegen nimmt der störrischen Tochter den Jetski-Schlüssel weg.

Zu Svens Überraschung steht der herbei geeilte Carlos aber nicht auf seiner Seite – der junge Mann wurde nach vorläufigen Untersuchungen von einer Schiffsschraube getötet und Sven solle doch bitte mit seinem Hai-Alarm (hi hi) nicht die Leute wuschig machen.

Ja ja, ihr ahnt schon, was da kommt – aber nur deshalb, weil ich euch verraten habe, dass Carlos’ Frau an Krebs stirbt.

Wir lassen übrigens mal außen vor, dass KEINER der Zuschauer am Strand die riesige Flosse des Hais gesehen haben will.

Weil wir glauben sollen, dass Sven nicht doof ist, geht er mit dem Haifisch-Zahn zu Julia Bennett ins Institut. Sie stellt fest: der Zahn eines Megalodon.

Die folgende Argumentation von Dr. Brandauer ist bemerkenswert: auch wenn Sven den Zahn im Wrack eines Bootes bei einem zerfleischten jungen Mann gefunden hat, muss es sich um ein Fossil handeln, weil der Megalodon schon seit 100.000 Jahren ausgestorben ist. Trotzdem bietet sie eine Gen-Analyse an.

Ich stelle mir vor, wie die Autoren abends beim Bier zusammen saßen und und sich besprachen:

Autor 1: “Mann, Mann, Mann – mit dem scheiß Zahn haben wir uns echt in eine Sackgasse geschrieben.”

Autor 2: “Wollte der Sender aber so. Was machen wir denn nun?”

Autor 3: “Wir lassen die Brandauer behaupten, es wäre ein Fossil.”

Autor 4: “Hast du sie noch alle? Der Zahn steckte IM Boot des Toten!”

Autor 1: “Ist das jetzt meine Schuld oder was?!”

Autor 3: “Ne, aber es muss ja irgendwie weitergehen.”

Autor 1: “Komm, schreib das mit dem Fossil rein – können wir ja immer noch später wieder rausnehmen, wenn wir eine plausiblere Antwort haben.”

Ich bin übrigens schwer begeistert von den Haifisch-Zähnen, die so gar nicht nach Plastik aussehen:

Sven glaubt die Fossil-Nummer natürlich schon allein deshalb nicht, weil sein Zahn nicht versteinert ist. Korrekt. Aber bei Carlos kommt er damit nicht durch.

Ähnlich wie die Szene, in der Maja fast und dann doch nicht von einem Hai angefallen wird, kommen wir nun zu einer unfassbar sinnlosen Sequenz, die einer alten Fassung zu entstammen scheint, die man beim Final Cut um der Laufzeit willen nicht entfernt hat. Ein Mitarbeiter des MBI (was wir aus der Beschriftung des Bootes herleiten) sucht das Meer mit einer Art Echolot ab.

Irgendwie ramm der Hai wohl das Boot und der Mann fällt ins Wasser:

Die Szene endet. Es wird nicht mal impliziert, dass der Hai ihn frisst.

Warum auf dem nun führerlos treibenden Boot, das Sven vom Helikopter aus sichtet, Blut zu sehen ist? Your guess is as good as mine.

Sven lässt eine Art Sonde ins Wasser baumeln, die wir bisher noch nie gesehen haben und deren Funktion uns auch total schleierhaft ist:

Der Hai beißt allerdings begeistert an:

Es kommt zu einer Art Tauziehen zwischen Hai und Helikopter:

Dem Hai wird vermutlich ein Zahn rausgerissen, er blutet ein wenig, und damit sind wieder zwei Minuten geschafft:

Ich sach’ mal so: Hätte Sven eine Kamera mitgenommen oder einen Zeugen, wäre spätestens JETZT die Existenz des Hais unbestreitbar bewiesen gewesen. Aber der Film schlägt unfassbare Kapriolen, um das Offensichtliche hinaus zu zögern.

Meine These: Sven hat die Sonde als Hai-Köder in der Szene davor von Julia bekommen – aber die Szene wurde letztlich rausgeschnitten.

Weil Sven den Hai nun eigenen Auges gesehen hat und quasi sich selber glaubt, fliegt er heim, um sich gegen den fischigen Gegner zu rüsten. Dabei hat er es so eilig, dass er nicht mal die Tür seines Helikopters schließt.

Wie schon beim Rave in der Höhle und dem Jetski-Rennen versucht sich HAI-ALARM nun völlig sinnfrei an Kamera- und Editing-Schnickschnack. Sven kommt unscharf ins Bild, als wäre er eine mythische Heldengestalt, die aus dem Nebel hervor tritt.

Er wirft seine Sonnenbrille EXAKT so in Zeitlupe in den Raum, wie Tom Cruise es in MISSION IMPOSSIBLE 2 getan hat:

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Nur dass Svens Sonnenbrille nicht explodiert.

Na klar hat der ehemalige Kampftaucher und Helikopter-Pilot ein Arsenal an Waffen und Munition, das sich perfekt zur Jagd auf einen Mega-Hai eignet.

Warum der Heli vorher aber noch mal repariert werden muss?

Damit Frau Forscherin wieder unangemeldet vor dem Gartentor stehen kann.

Said it before, will say it again: Julia Stinshoff doesn’t do it for me.

Julia hat Sven die Ergebnisse der Gen-Analyse mitgebracht. Der Hai-Zahn ist definitiv ein Fossil, ätschibätsch!

Trotzdem lässt sich Sven nicht die Laune verderben und lädt Julia zum Essen ein – was an seiner mangelnden Kochkunst krachend scheitert.

Also Dinner for 2 bei romantischem Kerzenlicht in der anonymen (ähem) Hauptstadt der Insel. Sven jammert erneut von seiner toten Ehefrau und Julia heuchelt Verständnis – dabei ist so etwas beim Date ein absolutes no-go.

Kurioserweise endet die Szene ohne nennenswerten Höhepunkt und wir schneiden zu Sven, wie er spät nachts in der Finca an Julias Schal schnüffelt. Glaubt ihr mir nicht? Wenn ich’s doch sage:

Wir sehen den Super-Hai, wie er beim Tauchgang ein paar Felsbrocken mit sich reißt. Ohne Grund. Ohne Erkenntnis. Ohne Folgen. Sieht aus, als hätte man noch ein paar Reste aus der CGHai-Manufaktur unbedingt verwenden wollen.

Nach meiner Zeitrechnung, die nichts mit der Zeitrechnung von HAI-ALARM zu tun hat, müssten mindestens drei Tage seit dem Rave und der Attacke auf die Teenager vergangen sein. Als wir die blonde Lena das letzte Mal sahen, paddelte sie zwischen Holzbrettern und der Leiche ihres Lovers. Und JETZT, HEUTE, melden Maja und Fabio sie dann doch mal bei Carlos als vermisst.

Die Logik ist nicht ganz wasserdicht – laut Maja: “Zuerst haben wir ja gedacht, dass sie nur einen Scherz macht. Ich kenn doch Lena, so etwas würde sie nie tun!”

Das Mädel ist in tiefer Nacht mit einem Jungen in einem Paddelboot aufs Meer raus. Und ihr dachtet, eure Freundin hätte nur einen Scherz machen wollen, in dem sie ein paar Tage spurlos verschwindet?! What the hell?!

Der Gang zur Polizei stärkt aber wenigstens die Bande zwischen Fabio und Maja:

Derweil im Institut: Weil noch ein wenig Zeit zu schinden ist, erklärt Brandauer ein paar Investoren, wie Haie ihre Opfer jagen.

Unterbrochen wird der Vortrag von Sven, der augenscheinlich keine Probleme hatte, an der so explizit erwähnten Superduper-Security vorbei zu kommen.

Carlos macht Sven für diesen Stunt schwere Vorwürfe – er hat sogar mit dem Bürgermeister drüber gesprochen. Dass es von denen eigentlich mehrere gibt, scheint den Drehbuchautoren keine Googlesuche wert gewesen zu sein.

So ist das Bild von Mallorca im HAI-ALARM: es gibt einen Piloten, einen Polizisten, einen Bürgermeister, einen Strand, eine Stadt.

Die Klage des “Bürgermeisters”: wegen Svens Panikmache hätten bereits einige Touristen ihren Urlaub storniert. Einige. Von mehr als 2 Millionen, die jede Saison auf der Insel verbringen. Im Übrigen glaube ich keine Sekunde, dass die Warnung vor einem Hai deutsche Urlauber schrecken würde: “Isch hab’ 850 Euro für zwei Wochen Vollpengsion 4 Sterne bezahlt, dat zieh ich getz durch, Hai oder nich Hai!”

Sven lässt sich nicht beirren, aber Julia ist entschlossen, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Ich könnte an dieser Stelle wieder die Rammelei am Wegesrand ins Spiel bringen, aber RTL ist nicht Beate Uhse TV.

Tatsächlich darf Sven Julia dabei zusehen, wie sie mit den Haien taucht – und dann halten sie Händchen mit Panzerglas dazwischen. Die weibliche RTL-Zielgruppe so: hach, wie romantisch!

Für Romantik ist aber keine Zeit, wenn eine der Produktionsfirmen action concept heißt. Und so droht ein schwarzer LKW Sven bei der Heimfahrt von der Straße zu drängen. Wenn man schon bei Spielbergs DER WEISSE HAI geklaut hat, kann man sich gleich auch noch bei Spielbergs DUELL bedienen:

Das Problem: Die engen Straßen der Insel eignen sich weder für eine rasante Verfolgungsjagd noch für die Simulation einer solchen. Darum leidet die Szene genau wie die Rettung der Touristen im Hai-Käfig daran, dass sie aus tausend nicht erkennbar zusammen hängenden Einzelteilen gepuzzelt werden muss, die keinen “flow” haben.

Ich kann nur mutmaßen, dass die folgende Involvierung von Ottfried Fischer ein Versuch war, dem bierernsten Hai-Drama ein wenig Comedy-Wahnsinn aufzuzwingen. Als Millionär “Hubsi” brät er gerade Würstchen für eine ganze Truppe Bikini-Schönheiten.

Sven kracht an einer Stelle, an der es keinen Orangenstand geben dürfte, mit seinem Jeep durch einen Orangenstand:

Endstation, alle aussteigen, bitteschön:

In “normalen” Actionfilmen würde der Jeep nun in Hubsis Pool platschen, aber dafür war augenscheinlich kein Geld vorhanden. Also fliegt der Wagen führerlos an Hubsi vorbei aus dem Bild…

… und eine Explosion “off camera” deutet kostengünstig seine Zerstörung an.

Im Pool landet hingegen der geschlauchte Sven.

Nach ein wenig knatterigem Smalltalk überlässt Hubsi Sven einen seiner Wagen.

Ja, das imitiert einen CRAZY RACE-Vibe, der rein gar nichts mit dem Rest von HAI-ALARM zu tun hat. Aber man kommt nicht umhin festzustellen, dass der Film von dieser Sorte “batshit crazy” durchaus profitieren würde. In der vorliegenden Form ist es allerdings “too little, too late”.

Sven lädt sich Julia in den Wagen, weil er im Institut überprüfen will, wie es zu der offensichtlich falschen Gen-Analyse kommen konnte.

Erneut scheint es keinerlei Sicherheitsvorkehrungen zu geben, die das Paar davon abhalten, durch den Heizungskeller (?) in das Institut zu marschieren.

Julia gesteht, dass nicht sie, sondern Brandauer die Gen-Analyse vorgenommen hat – und ein Blick in deren PC beweist: die auch nicht.

Julia stößt auf Hinweise, dass Brandauer Experimente vorgenommen hat, die ihr bisher nicht zur Kenntnis kamen. Auf dem Bildschirm sieht das nach einer Multimedia-CD-Rom der späten 90er aus:

Sven knackt willkürlich eine Schreibtischschublade mit einem Brieföffner:

Und was findet er? Eine CD-Rom mit dem Datum des Todes seiner Frau und einer Abkürzung für “Megalodon”. Wenn das mal kein Zufall ist…

Dummerweise hat das Knacken der Schublade (!) den Alarm ausgelöst und schwer bewaffnete Wachen stürmen herein. Aber die haben keine Chance gegen Sven, der war schließlich schon Gladiator UND ein Universal Soldier:

Allerdings fällt eine der Wachen beim Gebalge ins Haifischbecken und Sven kann nicht anders, als den Mann zu retten.

Und der Haifisch, der hat Zähne…

Die Wachen nehmen Sven fest und händigen die CD-ROM an Julia raus, weil sie gar nicht auf die Idee kommen, dass sie mit Sven zusammen arbeitet. Top-Leute!

Nun wird das Mysterium unspektakulär aufgelöst: In der Tat ist es Brandauer gelungen, aus einem Megalodon-Ei aus der Arktis einen Hai zu züchten, der dann unerwartet bei einer Flutung des Labors vor vier Jahren abhanden kam.

Diese “Auflösung” hat so viele Löcher, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Hat Brandauer den Megalodon heimlich gezüchtet – was angesichts seiner Größe ja gar nicht geht? Warum hat sie niemanden verständigt, als das Tier verloren ging? Warum hat sie niemanden verständigt, als das Tier Svens Frau gefressen hat? Warum hat sie nie versucht, das Tier wieder einzufangen?

Hier schimmert schon durch, dass Brandauer nicht böse im Sinne von “evil” ist, sondern nur fehlgeleitet – sie wähnt sie kurz vor einem Durchbruch in der Krebstherapie, die Millionen Menschen das Leben retten könnte.

Es kommt zum Streit zwischen Carlos und dem inhaftierten Sven, dessen Zelle aussieht wie in einem alten Western. Er bittet Carlos, das Jetski-Rennen unbedingt abzusagen. Nun könnte man unterstellen, dass der Polizist das schon deshalb tun würde, falls er sich irrt und es doch einen Hai gibt. Aber Carlos bleibt stur.

Wegen eines Anrufs muss er kurzfristig die “Polizeistation” verlassen.

Tatsächlich ist es Julia, die von der anderen Straßenseite aus immer mehr Polizisten mit Fake-Anrufen aus dem Gebäude lockt.

Fabio hat derweil für das Rennen einen neuen Jetski für Maja organisiert.

Zum Dank gibt es ordentlich Geknutsche – und Schweißflecken:

Tina ist von der Entwicklung erwartungsgemäß wenig begeistert:

Sie stellt die Schlüsselfrage: “Bist du ihr Freund oder meiner?”

Dialogzeilen, die sich nur Männer ausdenken können. Ich hätte die Szene erheblich unterhaltsamer gefunden, wenn Fabio geantwortet hätte: “Neee, schon deiner. Alles rodscha im Kambodscha.”

Julia übt sich in der Vorspiegelung falscher Tatsachen, um zu Sven vorzudringen:

Als das nicht klappt, verkündet sie knapp “I’ll be back!”.

Und ja, die Macher von HAI-ALARM trauen sich genau das, was ihr denkt: sie plagiieren die Szene mit der Polizeiwache aus TERMINATOR!

Nun erklärt sich auch, warum das Polizeirevier wider jede Vernunft in einer Einfahrt eingerichtet wurde – damit der Stunt nicht so viel kaputt macht.

Ich gestehe: ich habe Respekt. Das ist ein Level an crazy, das dem Film auch über weitere Strecken gut zu Gesicht gestanden hätte.

Es kommt zur zweiten Verfolgungsjagd in dem Film, in dem es eigentlich um einen Hai gehen soll. Die engen Straßen der “Stadt” schränken erneut sichtlich die Möglichkeiten der Stuntfahrer ein – ich bewundere aber, dass die mallorcinische Polizei binnen 30 Sekunden ein halbes Dutzend Streifenwagen vor Ort hat.

Weil’s ein bisschen krachen soll und die Gasse für einen weiteren Orangenstand zu eng ist, durchpflügt der Smart, dessen Unfallschäden sich auf magische Weise selber reparieren, ein paar Dutzend leere Wasserflaschen. Äktschn!

Und was ist nun mit der als “Bösewichtin” identifizierten Brandauer? Die hat sich ein Schiff und ein paar Schergen angeheuert, um den Riesen-Hai mittels Betäubungspfeilen wieder einzufangen. Weil sie doch sooo nah an der rettenden Krebstherapie ist.

Wie weiland Captain Ahab hält sie Ausschau.

Aus unerfindlichen Gründen wird immer wieder der Radar des Schiffs gezeigt, obwohl das nie eine Relevanz bekommt.

Julia im Anmarsch! Wird Sie sich auf die Seite ihrer Chefin stellen oder Rechenschaft für die dunklen Machenschaften fordern? Werden wir erfahren, woher sie weiß, dass das Schiff sich an genau diesem Ort befindet?

Überraschung! Hurra, hurra, der Sven ist da!

An dieser Stelle wird mal wieder sehr deutlich, wie sklavisch man sich an den US-Vorbildern orientiert – Sven sagt allen Ernstes zum Schergen, als dieser nach der Waffe greift:

“Ich würde nicht mal daran denken.”

Das ist eine so miserable Eindeutschung der Phrase “don’t even think about it”, dass sich alle Beteiligten ruhig mal eine Sonderrunde schämen dürfen.

Wenn’s denn sein muss, dann wenigstens:

“Probier’s gar nicht erst.”

Aber für solche Kinkerlitzchen ist keine Zeit, denn die Hai-O-Vision kündet von der Präsenz des Megalodon:

Sven zwingt die Mannschaft, statt Betäubungspfeilen Granaten auf den Hai zu schießen, um ihm endgültig den Garaus zu machen. Doch er wird überrumpelt – von Carlos, der mit Brandauer unter einer Decke steckt.

Hände hoch! Wer hat’s geahnt, als ich erwähnte, dass Carlos Frau Krebs hat?!

STOP! EINSPRUCH! EINSCHUB!


Weil der Film meint, ihr würdet es bei der Eile nicht merken, gebe ich euch die Zeit, mal über “gut” und “böse” in HAI-ALARM AUF MALLORCA nachzudenken.

Sven ist angeblich der Held. Dabei ist sein einziges Motiv die Rache am Hai (der genau genommen nix dafür kann, dass er gerne Fleisch frisst). Sven unterstellt dem Tier eine Absicht und Boshaftigkeit, die schlicht Quatsch ist. In dieser Sequenz verhindert er aktiv, dass der Hai erneut gefangen und wieder zu Forschungszwecken verwendet werden kann.

Dr. Brandauer dagegen ist nicht böse, hat hehre Absichten und möchte die Welt vom Krebs befreien. Der Hai ist dabei nur Mittel zum Zweck. Dass er bei einer Flutung des Labors entkommen und Menschen töten konnte, ist nicht ihre Schuld. Ja, sie hätte das melden müssen, aber sie wiegt die Toten mit den Millionen Leben auf, die sie zu retten beabsichtigt.

Würde Sven, statt auf Vergeltung und den Tod des Hais zu bestehen, mit Brandauer zusammen arbeiten, wäre allen gedient: der Hai wäre wieder aus den Gewässern vor Mallorca verschwunden und ein Krebsmittel in greifbarer Nähe. Sven lehnt das ab, weil nur ein singuläres Ziel hat: den Tod seiner Frau rächen.

Denkt mal drüber nach: Sven Hansen ist der Bösewicht des Films.


Weil Sven momentan nix mehr zu sagen hat, werden erneut die Betäubungspfeile auf die Harpunen geschraubt, um den Hai lebend zu fangen.

Aber da liegt kein Segen drauf – eher versehentlich fällt Brandauer über Bord und der Hai macht einmal ordentlich “HAPPS!!!”:

Carlos und Sven prügeln sich ein bisschen, Sven redet Carlos ins Gewissen, dass man doch nicht einfach seinen besten Freund abmurkst:

Carlos sieht es weinend ein – in der Tat, macht man nicht.

Also WIEDER die Granaten auf die Harpunen – man kommt sich vor wie in einem Benny Hill-Sketch. Nun kriegt der Megalodon Saures!

Und das, meine verehrten Leser, die ihr immer noch nicht völlig übermüdet das Notebook zugeklappt habt, ist der Moment, an dem HAI-ALARM AUF MALLORCA komplett auseinander fällt. Der Moment, an dem augenscheinlich auf Druck von IRGENDWEM die sich zwingend ergebende logische Fortführung der Handlung aufgegeben wird, um irgendwelchen Änderungswünschen Rechnung zu tragen, die keinen Sinn ergeben, aber vage Zuschauererwartungen bedienen sollen.

Also: Tatsächlich schaffen es Julia, Sven und Carlos, den Hai mit ihren Granaten zu treffen. Es macht auch ordentlich wumms. Das Tier ist verwundet. Wie Sven jedoch grimmig bemerkt: “Aber nicht getötet.”.

Weil der Hai für die Personen auf dem großen Schiff keine nennenswerte Gefahr darstellt, muss erneut eine Ersatz-Bedrohung etabliert werden: Ein Rempler des Raubfischs lässt eine Gasleitung platzen und das Schiff wird – wie jemand aus dem Off schreit – in Bälde explodieren.

Sven erkennt messerscharf, dass sie vom Schiff runtermüssen – aber Carlos bleibt zurück. Er will den Hai töten, falls er wieder auftaucht. Es ist seine Buße.

Sven und Julia schippern mit dem Rettungsboot davon.

Man möchte dem mutigen Carlos salutieren, der den Verrat der Freundschaft von Sven mit dem Leben bezahlen wird:

Ein Drehbuch-Standard. Eine tausend Mal gesehene Szene, so oder anders. Der beste Freund des Helden opfert sich, wäscht sich damit rein.

Nur: das passiert nicht. Das Schiff, von dem uns eben versichert wurde, es würde in die Luft fliegen, fliegt nicht in die Luft. Und Carlos stirbt auch nicht. Wir werden ihn zum Epilog wiedersehen, als wäre nichts gewesen.

Was er denn dann auf dem Schiff gemacht hat? Wie er vom Schiff runter gekommen ist? Fragen, die HAI-ALARM uns nicht beantworten wird.

Ich kann wirklich nur den Kopf schütteln. An keiner Stelle des Films ist derart offensichtlich, dass das Drehbuch durch viele Hände und viele Versionen gegangen ist. Hier knirscht es im Gebälk, dass es echt nicht mehr feierlich ist.

Weil man zum hoch dramatischen Finale ruhig ein bisschen auf die Bremse treten darf, treffen Julia und Sven am Strand dann gleich noch mal Millionär Hubsi, damit Sven sich erneut einen seiner Luxusschlitten leihen kann:

Sven ahnt natürlich, wo der verletzte Megalodon hin will: zum Jetski-Rennen!!!

Hattet ihr schon vergessen, oder? Ich werfe es euch nicht vor – die Plots sind derart mangelhaft miteinander verwoben, dass vermutlich niemand bemerken würde, wenn man diesen Strang einfach ausgelassen hätte.

Wieder haben wir keine Ahnung von den Regeln des Rennens, weil keine etabliert werden. Zwar befinden sich diverse Fahrer auf dem Wasser, Tanja und Maja sind aber noch am Strand – rasen die in Etappen?!

Tina vertreibt sich die Zeit damit, Majas Benzinschlauch zu kappen.

Letztlich sind natürlich Tina und Maja die Finalistinnen, die gegeneinander antreten. Was ebenfalls ein Klischee ist, das falsch eingesetzt wird: Maja hat Fabio ja schon im Sack und mit dem Sieg über Tina ist nichts mehr zu beweisen.

Sven gibt Gas und holt mal wieder seinen Heli.

Schieben wir das finale Duell aber noch ein paar Minuten auf und gönnen uns stattdessen einen Popsong – Ladies and Gentlemen, Jeanette Biedermann!!!

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Es ist der Moment, in dem man “Ahhhh, fuck you too!!!” rufen und Popcorn in Richtung Mattscheibe werfen möchte. Ähnlich wie bei Millionär “Hubsi” haben die Verantwortlichen wohl gedacht, dass zum dramatischen Höhepunkt des Films, wenn es um Leben und Tod geht, ein bisschen Cross-Promotion nicht schaden kann.

Das Stück “69” (eine Sex-Position, falls sich wer fragt) wirkt übrigens sehr von Frank Popp “inspiriert”, dessen “Hip Teens” kurz zuvor ein Megahit war:

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Und dann endlich, ENDLICH – kommt der Hai. Und alle so:

Ehrlich? Er soll sie fressen. Alle. Sven, Julia, Maja, Jeanette Biedermann und Ottfried Fischer – das ganze krude Pack. Mir doch egal.

Weil wegen der Sabotage Majas Jetski absäuft, muss Sven wieder ins Wasser:

Julia übernimmt derweil den Helikopter. Es ist dem Heldenimage nicht gerade zuträglich, dass die Frau im Grunde genommen genau so gut fliegen kann wie der Mann – und ich würde mich freuen, wenn ich auch nur eine Sekunde lang glauben könnte, dass das was mit Emanzipation zu tun haben soll.

“Der Papa wird’s schon richten, der Papa macht’s schon gut. Der Papa, der macht alles, was sonst keiner gerne gut.” (Peter Alexander)

Hier wird endlich mal das Versprechen des Films nach ein wenig hochoktaner Hai-Action eingelöst und man erkennt auch halbwegs, was vor sich geht:

Im letzten Moment gelingt es Sven, mit Maja wieder an Bord des Helis zu klettern:

Der Hai verkrumpelt das arg offensichtliche CGI-Modell des Jetskis:

Sven so: “Schau mir in die Augen, Kleiner!”

Und es hat “boom!” gemacht!


Sven hat übrigens nicht “Schau mir in die Augen, Kleiner!” gesagt. Das kam von mir. Weil’s besser gewesen wäre als das sehr unverständlich genuschelte “Für Rebecca”, mit dem er erneut beweist, dass es ihm nur um Rache geht.

Alle am Strand so: boah!

Tina glaubt immer noch, das Rennen gewonnen zu haben. Ist aber egal, weil wir sie nach diesem “fist pump” nicht wiedersehen werden. Die Bitch hat ihre Schuldigkeit getan, die Bitch kann gehen.

Weil manche Leute nicht wissen, wann genug genug ist, fällt Maja durch die Explosion noch mal aus dem Helikopter und muss noch mal gerettet werden:

Wir fassen zusammen: Der Megalodon ist in Stücke zerfetzt und Brandauer tot, was alles Svens Schuld ist. Hätte er Brandauer machen lassen, wäre der Hai wieder gefangen worden und hätte der Menschheit eine Krebstherapie geschenkt, die Carlos’ Frau hätte retten können. Es ist seinem Egoismus und seiner Rachsucht zu verdanken, dass auch künftig Millionen Menschen elend sterben werden.

Weil das irgend jemandem in der Produktion aufgefallen sein muss, wird die Scharte mit einem sehr bemühten Dialog ausgewetzt, in dem Sven seinem wundersam präsenten Freund Carlos erzählt, dass seine Frau doch nicht sterben muss: in Chicago gibt es einen total duften Krebsarzt, der kriegt das schon hin.

I shit you not.

Ich fühle mich genötigt, “Das Lied von Manuel” zu zitieren:

“Da gibt es einen und der kann dich heilen.
Der Weg zu ihm ist weit, nach Amerika.”

Von den etablierten Subplots wird keiner aufgelöst. Tina? Maja und Fabio? Lena? Das Institut? Der Tod Rebeccas? Man gönnt uns nicht mal den Klassiker, dass in einer Unterwasserhöhle der Nachwuchs des Megalodon auftaucht…

Stattdessen: Sven und Julia küssen sich im Wrack im Santoro-Graben, womit wohl der Fluch gebrochen wird, der immer noch nix mit nix zu tun hat(te).

The End.

HAI-ALARM AUF MALLORCA lässt mich ziemlich sprachlos zurück. Er ist absolut nicht das, was ich erwartet hatte.

Erwartet hatte ich einen für RTL-Verhältnisse hoch budgetierten Event-Film, der die Standards des Genres kompetent mit ein paar Soap-Plots für die Primetime aufbügelt und durch diverse Gaststars Rummelplatz-Atmosphäre erzeugt, die sich in den Shows des Senders gut verkaufen lässt.

Stattdessen liefern die Macher einen erschreckend leblosen Abklatsch der dünnsten Klischees, die sie dann trotz ihrer Banalität komplett vergeigen:

HAI-ALARM setzt auf alles, was das Genre ausmacht – und er hat nichts davon verstanden. Er kennt die Zutaten, aber nicht das Rezept, und darum kann das Ergebnis auch nicht schmecken. Da steckt kein Charme, keine Ambition, kein Leben drin, niemand müht sich über das Mindestmaß hinaus, dem Event-Film auch nur einen Hauch von Event mitzugeben.

Keinen Vorwurf kann ich dem Cast machen: Ralf Moeller ist perfekt für diese Sorte “larger than life”-Movie, da fallen auch seine darstellerischen Defizite nicht auf. Ohne ihn würde HAI-ALARM nur halb so viel “Spaß” machen. Stinshoff ist ein wenig zu blass, bemüht sich aber. Karrenbauer und die anderen bringen sich durchaus ein.

Die bizarren Gaststars Fischer und Biedermann aber peppen das Geschehen nicht auf, sondern verhöhnen jeden Versuch des Films, angesichts des Themas ernst zu bleiben. Sie sollen retten, was längst nicht mehr zu retten ist und stechen heraus wie Clowns bei der Beerdigung.

Billigere und blödere Filme haben das im Dutzend besser gemacht:

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Weil es völlig misslingt, den Hai als Antagonisten zu etablieren und zu erklären, dreht HAI-ALARM permanent Schleifen und lenkt den Zuschauer mit Mini-Dramen und Actionszenen ab, die nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben.

Ja, es gibt jede Menge Hai-Alarm – nur der Hai selber gibt sich kamerascheu.

Ich erwähnte es schon mehrfach: Nur bei den Autoren kann man die Schuld dafür nicht suchen. Ich habe selber am eigenen Leib erfahren, wie die Sender mit absurden “Bemerkungen” und “Wünschen” selbst die simpelste Dramaturgie demontieren und bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln. Am Ende bleibt Flickwerk übrig, das zwar alle Eingaben berücksichtigt, im Kern aber nicht mehr funktioniert.

Ein filmischer Zombie.

HAI-ALARM schadet auch die holperige Regie, die (vielleicht dem mangelnden Budget geschuldet) keinen Rhythmus findet, keine überzeugenden Actionszenen, keine “wow visuals”. Was er zeigt, müsste größer, besser und spektakulärer sein.

Was man bei aller Kritik am erschreckend vollständig missratenen “TV-Event” aber kaum bestreiten kann: die Sache hat sich für RTL gelohnt. 6,63 Millionen Zuschauer waren die sprichwörtlichen Millionen Fliegen, die sich nicht irren können.

Und das ist wieder so eine Sache, für die mir jedes Verständnis abgeht: Als Verantwortlicher beim Sender hätte ich am Morgen nach der Ausstrahlung zu meiner Sekretärin gesagt: “Der Film war hundsmiserabel – aber setz’ sofort eine Pressemeldung auf, dass wir mit Hochdruck an Teil 2 arbeiten!”

Es gibt keine Rechtfertigung, warum RTL bei diesen Quoten keine Fortsetzung produziert hat – die man dann ja hätte besser machen können.

International hat man den Film in ein paar Märkte verkaufen können:

Wie generisch solche Artwork ist, sieht man an diesem Cover-Motiv der Konkurrenz:

Ein YouTuber hat sich die englischsprachige Fassung auch mal vorgenommen:

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Es lässt sich argumentieren, dass HAI-ALARM ziemlich hellsichtig war – das hier ist eine Schlagzeile von 2017:

Und als besonderen Ritterschlag hat sich Walulis des Films angenommen und einen Arthouse-Trailer produziert, der mich kichern macht:

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Kurzum: HAI-ALARM AUF MALLORCA ist wahrlich kein Juwel in der Krone der RTL-Eigenproduktionen, sondern der Beweis, dass man selbst zu Tode etablierte Film-Formeln noch vergeigen kann und der wackelnde Hintern von Jeanette Biedermann auch keine magischen Kräfte besitzt.

Das Lexikon des Internationalen Films fasst es deutlich knapper als ich zusammen:

“Hanebüchener Unfug unter heißer mediterraner Sonne, grottenschlecht inszeniert, geradezu desaströs gespielt.”

Wer einen aktuelleren Megalodon-Streifen sehen will – Asylum got you covered:

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Ich hätte nicht gedacht, dass mich HAI-ALARM AUF MALLORCA derart auslaugt. Ich hatte ihn nicht nur gewählt, weil ich gerade auf Mallorca war – ich hatte mir auch solides Entertainment der etwas dooferen Sorte versprochen.

Damit lag ich allerdings falsch.

Mit einem gnadenlos ehrlichen Audiokommentar der Autoren würde ich ihn mir aber glatt noch mal angucken…

P.S.: Ein Großteil der HAI-ALARM-Besetzung war ja auch schon bei den CRAZY RACE-Filmen dabei. Angesichts dieses Trailers bin ich fast versucht…

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12 Kommentare
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Mr. Bijoux
18. August, 2022 03:27

Topp geschrieben! Habe durchgezogen, bis zum bitteren Ende.

heino
heino
18. August, 2022 08:12

“Von mehr als 2 Millionen, die jede Saison auf der Insel verbringen. Im Übrigen glaube ich keine Sekunde, dass die Warnung vor einem Hai deutsche Urlauber schrecken würde: “Isch hab’ 850 Euro für zwei Wochen Vollpengsion 4 Sterne bezahlt, dat zieh ich getz durch, Hai oder nich Hai!”

Dazu habe ich eine Anekdote, die dir Recht gibt. Mein ehemaliger Arbeitskollege war so ca. 2013 an der türkischen Adria im Urlaub und ist ins Wasser gegangen, obwohl der Strand wegen eines Hai-Alarms gesperrt war. Das hat er später im Büro voller Stolz erzählt und gar nicht verstanden, warum wir ihn für verrückt erklärten…..

Robert Prätzler
Robert Prätzler
18. August, 2022 08:51

Das mit den “Gästen” wird seit Jahren gerne bei vielen Sendern praktiziert. mE ist es außerhalb von Serien Unsinn.

Robert Prätzler
Robert Prätzler
18. August, 2022 10:01
Reply to  Torsten Dewi

😉

milan8888
milan8888
18. August, 2022 13:50

Dachte das wäre Usus, um einem bekannteren Schauspieler der nur eine kleine Rolle spielt, eine auffälligere Einblendung zu gewähren statt auf Platz 10 zwischen recht unbekannten Darstellern in den Credits unter zu gehen.

S-Man
S-Man
19. August, 2022 10:59

Irgendwann vor grauer Vorzeit hatte ich mal das Ziel, ALLE Hai-Trashfilme zu sehen. Da war ich noch naiv genug zu glauben, dass es da eine begrenzte Anzahl von gibt… Und manchmal bin ich auch froh darüber, es nicht getan zu haben. Der hier grenzt ja an verschwendete Lebenszeit. Danke, dass du dir die Mühe für uns machst!

Beim Lesen des Titels hatte ich einen kurzen Herzkasper, der sich aber schnell wieder beruhigte, als da “auf Mallorca” und nicht “am Müggelsee” stand, denn zweiteren Film verehre ich in der Tat. Oh was für eine Überleitung! 😀 Das gibt mir doch glatt die Chance, auf das alljährliche Event im Freiluftkino Berlin-Friedrichshagen hinzuweisen:

Der Film “Hai-Alarm am Müggelsee” (Leander Hausmann, Sven Regener) ist ja quasi eine Hommage auf den dörflich anmutenden Berliner Stadtteil Friedrichshagen. Und so hat es sich das dortige Freiluftkino zur Tradition gemacht, diesen Film einmal im Jahr vorzuführen, was immer ein großer Spaß ist, da es sich die Einheimischen nicht nehmen lassen, dort ihrem Lokalpatriotismus bei viel Alkohol, Bade-Haien, Schwimmringen und vor allem Lautstärke zu frönen. Ein Event, dem man auf jeden Fall beiwohnen sollte, wenn sich die Gelegenheit ergeben sollte! 🙂

PS: Bin ich zu penibel, wenn ich immer wieder darauf hinweise, dass es sich mitnichten um SAUERSTOFF-Flaschen handelt dort auf dem Rücken eines Tauchers, sondern um stinknormale Luft (bzw. PRESSLUFT, also komprimierte Luft). Es sind also PRESSLUFT-Flaschen, deren Schläuche der Hai da durchbeißt.

S-Man
S-Man
19. August, 2022 12:48
Reply to  Torsten Dewi

Gut, dass ich mich damals für die Konkurrenz von SSI entschieden habe 😉

Axel
Axel
10. September, 2022 12:16

Wunderbar geschrieben und aufbereitet.