Weniger haben, mehr leben
Themen: Neues |Ich vertrete nicht nur die These, dass man mit weniger Kram glücklicher ist. Ich vertrete auch die These, dass die letzten 30 Jahre massive Fortschritte in Sachen kram-freieres Leben ermöglicht haben. Das Apartment, aus dem ich 2002 ausgezogen bin, war mir damals viel zu klein – heute würde es ohne Abstriche bei der Lebensqualität absolut ausreichen. Weil unglaublich viel Volumen ins Digitale geschrumpft ist. Dieses gif verdeutlicht es sehr schön:
Das Prinzip ließe sich bequem erweitern: Der eReader, der zwei Bücherregale schluckt, die externe Festplatte, die 500 Videokassetten überflüssig macht, der MP3-Player, der Hunderte von Platten und CD’s virtualisiert. Ein Smartphone, das nicht nur Telefon ist und Wecker, sondern auch noch Stadtplan und Briefkasten, Fotoalbum und Notizbuch. Vier Geräte, die in eine Handtasche passen, aber kubikmeterweise Volumen ersetzen.
Froh zu sein, bedarf es wenig. Frei zu sein auch.
Und als Krönung dann mit so einem durch die Welt…
Das Video ist klasse gemacht, genau so ist es !
Hab meine Bücher vor dem Umzug alle gespendet, da ich jetzt auf dem Kindle lese…. Die CDs liegen so vor sich hin, weil ich alles auf USB habe….
Bwundernswert, wie Du Dich von so viel Kram getrennt hast !!!!
Ich arbeite noch dran 😉
@ Manuela: Es ist immer noch ein "work in progress"…
Ich finde ja, da muss man schon differenzieren – es gibt ja nun durchaus Kram, der einem Freude macht. Den Endpunkt im gif finde ich zB eher deprimierend – ein leerer Schreibtisch und kahle Wände, als ob da keiner wohnt.
Ich hab daheim eher zu wenig volle Regale als zu viele – gerade so ein Bücherregal dekoriert enorm. Und ein schönes gerahmtes Filmposter an der Wand ist einfach was anderes als ein jpeg auf der Festplatte. Und auch ein schicker Wandkalender hat was für sich, und einfach mal aufsehen ist auch praktischer als noch ein Fenster im Rechner aufmachen zu müssen, um mal ein Datum nachzugucken. Und meine Filmsammlung will ich eh nicht missen.
Und sorry, aber Notizen am Rechner gehen gar nicht. Ohne Schreibblock bin ich nicht arbeitsfähig. Und die meisten Leute merken sich Dinge leichter, wenn die Pinnwand im Flur neben der Tür hängt und nicht irgendwo auf dem Rechner vergraben ist.
Außerdem fehlt auf dem Endpunkt immer noch ein Scanner, der durch Abfotografieren auf dem Smartphone nicht ersetzbar ist.
Aber natürlich gibt es auch viele Dinge, von denen man ganz froh ist, dass man sie nicht mehr braucht. Ich zB habe privat schon lange keinen Drucker mehr und finde das auch gut so, um ein Fax gehabt haben zu müssen, bin ich eh zu jung, anstelle meines Notebooks will ich bestimmt keinen Desktop-PC zurück, Visitenkarten werden in meinem Büro in Outlook abgeschrieben und dann entsorgt, online Zeitunglesen ist sinnvoller als täglich Unmengen Papiermüll zu erzeugen, und auch Fernsehzeitschriften habe ich seit bestimmt zehn Jahren als überflüssig aus meinem Leben verbannt.
Wenn man Dinge nicht mehr "hat" verlieren sie aber auch ihren emotionalen Wert. Ein volles Bücherregal zu haben ist emotional was anderes, als ein Kindl voller eBooks zu besitzen. Nicht weil die Papierbücher Geld gekostet haben – wenn man ehrlich ist, dann hat man auch die eBooks legal gekauft.
Niemand gibt damit an, 100GB an MP3 Dateien auf der Platte rumdümpeln zu haben. Wenn Harvey Specter seine Vinylsammlung in seinem Büro hat, dann ist das ein Statement in sich.
Ich hätte lieber einen richtigen Oldtimer als eine Garage voll davon in Gran Tourismo
@ Marcus Heine: Das sehe ich teilweise etwas anders.
"es gibt ja nun durchaus Kram, der einem Freude macht." – von dem war hier aber nicht die Rede, nur von praktischen Notwendigkeiten.
"ein leerer Schreibtisch und kahle Wände, als ob da keiner wohnt." – für mich persönlich ein sehr entspannender Anblick. Ich bin ein Freund der "clean desk"-Philosophie.
"Und ein schönes gerahmtes Filmposter an der Wand ist einfach was anderes als ein jpeg auf der Festplatte." – stimmt. Aber gerade die Abschaffung von Notwendigkeiten erlaubt einen präziseren Fokus auf Dekoration.
"Und sorry, aber Notizen am Rechner gehen gar nicht." – für mich schon.
"Außerdem fehlt auf dem Endpunkt immer noch ein Scanner, der durch Abfotografieren auf dem Smartphone nicht ersetzbar ist." – der Scanner ist nur notwendig, so lange der Sprung ins Digitale nicht vollzogen ist. Ich würde es z.B. für praktisch halten, wenn jedes amtliche Schreiben einen QR-Code hätte, mit dem man es auch digital aufbereitet laden kann, falls man die Papierversion entsorgen möchte, ohne sie scannen zu müssen.
@ Doena: "Ein volles Bücherregal zu haben ist emotional was anderes, als ein Kindl voller eBooks zu besitzen." – das ist nur eine Generationsfrage. Deine Kinder werden das vermutlich schon anders sehen.
"Niemand gibt damit an, 100GB an MP3 Dateien auf der Platte rumdümpeln zu haben. Wenn Harvey Specter seine Vinylsammlung in seinem Büro hat, dann ist das ein Statement in sich." – ja. Angeberei.
"Ich hätte lieber einen richtigen Oldtimer als eine Garage voll davon in Gran Tourismo" – was natürlich Quatsch ist, weil Gran Turismo dich nicht von a nach b bringt.
"Außerdem fehlt auf dem Endpunkt immer noch ein Scanner, der durch Abfotografieren auf dem Smartphone nicht ersetzbar ist."
Noch nicht. 😉
@Wortvogel: Natürlich ist das eine Generationenfrage. Kids heute haben halt mit ihr iPhone 6 (oder was auch immer gerade die aktuelle Nummer ist). Aber am Ende ist das auch wieder ein "Ding". Etwas physisches.
Und die Plattensammlung ist nicht so sehr Angeberei, bei seinem Gehalt (Specter ist Anwalt in der fiktiven Serie "Suits") fällt der Preis der Sammlung nicht wirklich ins Gewicht. Es ist meiner Meinung nach einfach eine andere Wertschätzung für Musik. iTunes ist am Ende doch nur ein Dudelradioersatz, das im Hintergrund mitläuft, damit es nicht so still im Raum ist. Eine Platte legt man bewusst auf, weil man sie hören möchte.
Und re: Oldtimer. Der Oldtimer hat auch nicht den Sinn mich von a nach b zu bringen, dafür hat man den 10 Jahre alten Gebrauchtwagen.
Ich denke mal, der Mad-Man-Nostalgia-Clip bringt die Verbundenheit mit "Sachen" am besten zum Ausdruck, eine Verbundenheit, die eine Digitaldatei – so praktisch sie auch immer sein möge – nie aufbauen kann.
https://www.youtube.com/watch?v=suRDUFpsHus
@ Doena: "Natürlich ist das eine Generationenfrage. Kids heute haben halt mit ihr iPhone 6 (oder was auch immer gerade die aktuelle Nummer ist). Aber am Ende ist das auch wieder ein „Ding“. Etwas physisches." – falsch. Das iPhone ist für sie nur Werkzeug und Statussymbol. Darum wird es auch jedes Jahr ausgetauscht. Die Inhalte zählen. Und selbst wenn dem nicht so wäre, wäre der Austausch einer halben Wohnungseinrichtung gegen einen Gegenstand in der Größe einer Tafel Schokolade eine Sieg der Effizienz über den Kram.
"Und die Plattensammlung ist nicht so sehr Angeberei, bei seinem Gehalt (Specter ist Anwalt in der fiktiven Serie „Suits“) fällt der Preis der Sammlung nicht wirklich ins Gewicht. Es ist meiner Meinung nach einfach eine andere Wertschätzung für Musik." – diese alberne Legende, eine Plattensammlung sage etwas über die Wertschätzung von Musik aus. Das ist natürlich Kappes – ich kann mir heute für teuer Geld bei Ebay eine edel kuratierte Sammlung von Vinyl kaufen, weil ich ein reicher Lackaffe mit Statusdefizit bin. Was sagt das über meine Wertschätzung für Musik aus? Mein Bruder hat eine außerordentlich gut kuratierte, geschmackvolle und sehr individuelle Sammlung von MP3 auf seiner Festplatte, die ich den meisten Vinylsammlungen, die ich kenne, geschmacklich und von der Handhabung her für weit überlegen halte.
Das ist ein Non-Argument aus der "Vinyl klingt einfach weicher"-Ecke.
"iTunes ist am Ende doch nur ein Dudelradioersatz, das im Hintergrund mitläuft, damit es nicht so still im Raum ist." – das ist deine Meinung. Meine nicht.
"Eine Platte legt man bewusst auf, weil man sie hören möchte." – dann solltest du deine Platten in den Keller legen. Dann ist das "Bewusstsein" doch noch viel größer, wenn man für eine halbe Stunde Musik drei Stockwerke latschen muss.
Ehrlich? Die Mühe macht den Musikfan? Ich glaube nicht.
"Und re: Oldtimer. Der Oldtimer hat auch nicht den Sinn mich von a nach b zu bringen, dafür hat man den 10 Jahre alten Gebrauchtwagen." – ein Oldtimer KANN dich aber von a nach b bringen (und viele Besitzer nutzen sie auch dafür). Gran Turismo kann das nicht. So wie ich auch kein paar Schuhe virtualisieren kann. Ein Hemd wird es auch nie von der Festplatte geben.
"Ich denke mal, der Mad-Man-Nostalgia-Clip bringt die Verbundenheit mit „Sachen“ am besten zum Ausdruck, eine Verbundenheit, die eine Digitaldatei – so praktisch sie auch immer sein möge – nie aufbauen kann." – niemand spricht davon, dass es keine Verbundenheit mit Sachen gibt. Die habe ich selber: zu meinem alten Steiff-Affen, zu den Requisiten meiner Filme, zu meinem Ehering, etc. Auch das ist ein Non-Argument. Wir reden hier explizit von Dingen, die rein praktische Funktion besitzen.
Zumindest bei Ebooks und MP3 ist es ja auch so, dass einem die Sachen nicht wirklich gehören.
Scanner und Wecker sind für mich immer noch unverzichtbar, auf meine Bücher und Schallplatten möchte ich ebensowenig verzichten, ist aber sicherlich rein persönliches Empfinden.
Gerade bei der Generationenfrage stelle ich aber eher gegenteilige Trends fest, das Vinylrevival ist größtenteils von den jüngeren Generationen getragen und ich erlebe auch beruflich immer mehr junge Leute, die explizit auf Smartphone, permanente Erreichbarkeit usw. verzichten. Habe neulich diverse kleine Kinder gesehen, die im Zoo beim Aquarium eine Zoomgeste mit den Fingern gemacht haben, um die Fische besser sehen zu können, und denke nicht, dass das sonderlich positiv ist oder dauerhaft von der überwiegenden Mehrheit als erstrebenswert betrachtet wird.
Dann gibt es noch die gesundheitlichen Aspekte, finde es z.B. schon krass, wie stark Googlemaps & Co. beispielsweise den Orientierungssinn dauerhaft verändern (können) und möchte in meinem Schlafzimmer auch keine Handys oder Computer rumliegen haben, da ist mir der klassische Wecker dann doch lieber.
Minimalismus würde ich auch eher im Technikverzicht und dem Loslösen vom Hang, ständig "up to date" sein zu müssen, festmachen. Für mich ist dementsprechend jemand mit einer gut sortierten Schallplattensammlung allemal näher dran, als jemand, der tausende von Alben als MP3 rumliegen hat, diese dann aber entweder gar nicht oder nur noch als Hintergrundbeschallung konsumiert (gilt analog natürlich auch für Ebooks und digitale Fotos).
Macht man das konsequent, erfordert dies ein tatsächliches Umdenken hin zum Minimalismus, bei der technischen Lösung findet hingegen für mein Empfinden nur eine Verlagerung statt.
@ Mencken: "Macht man das konsequent, erfordert dies ein tatsächliches Umdenken hin zum Minimalismus, bei der technischen Lösung findet hingegen für mein Empfinden nur eine Verlagerung statt." – in der Tat ist das ein Punkt, den viele hier zu überlesen scheinen. Ich spreche explizit von der Verlagerung ins digitale, nicht vom Verzicht. Der ist ein ganz eigenes Thema.
"Die habe ich selber: zu meinem alten Steiff-Affen, zu den Requisiten meiner Filme, zu meinem Ehering, etc. Auch das ist ein Non-Argument. Wir reden hier explizit von Dingen, die rein praktische Funktion besitzen."
Das ist aber genau der Punkt: Wozu hast du denn einen Ehering. Deine Heiratsurkunde liegt doch bestimmt digitalisiert in irgendeinem Standesamtarchivserver rum. Brauchts doch keinen Ring für.
Ich hab hier zum Teil noch meine Kinderbücher rumstehen, weil ich mich noch dran erinnern kann, wie ich zum ersten Mal die Schlacht um Troja gelesen habe und wie faszinierend ich das fand, dass sich da die Götter und die Sterblichen miteinander gezankt haben und wie furchtbar das alles ausging.
Und so geht es mir bei vielen (zugegebenermaßen nicht allen) Büchern und Platten die ich besitze. Natürlich könnte ich das alles digitalisieren und dann weggeben, aber a) würde mir das Buch dann nicht mal zufällig ins Auge fallen und Erinnerungen wecken und b) was soll ich denn sonst in die leeren Regale stellen? Sinn- und zweckfreien IKEA-Deko-Tinnef wie es Frauen so gerne machen?
Also der 2014-Desktop ist definitiv nichts für mich. Da würde ich mich absolut unwohl fühlen. Und ich bin mir sicher, der Platz, der dann nicht von nutzbarem physischen Kram belegt wird, den würde ich in nullkommanix mit richtigem Müll ausfüllen. Auch nicht besser. Der 1980-Desktop wär übrigens auch nicht meins – der wirkt in seiner peniblen Ordnung genauso steril wie der Endzustand.
Ich hab sehr viele Dinge um mich herum, die ich auch ins Digitale verlagern könnte, es aber nicht tun werde – aus mehreren Gründen.
Zum einen ist vieles davon für mich Nutzen und Deko gleichermaßen. Ich könnte meine DVD-Sammlung wegwerfen und stattdessen Pflanzen ins Regal stellen. Aber ich fühle mich in meinen Räumen wohler, wenn diese mich selbst und ihren eigenen Zweck repräsentieren. Und da hab ich das Heimkino lieber eingerahmt von DVD-Boxen (ausgewählte frontal davor) als von Pflanzen oder einfach leer. Den Nachteil, dass sich das kaum putzen lässt nehme ich zähneknirschend in Kauf. Ich könnte natürlich auch die Fotos von der Wand nehmen und aufs Smartphone spielen. Dann werde ich sie mir nie wieder angucken und stattdessen auf kahle Wände starren.
Dann finde ich vieles von dem, was man ersetzen könnte, in physischer Form weiterhin deutlich praktischer. Ich habe zahlreiche Fachbücher im Regal, die ich auch online haben könnte, aber ich kann wesentlich besser damit umgehen, wenn ich sie in der Hand habe. Ich kann das besser zusätzlich/neben dem Laptop benutzen, ich kann mir in Büchern deutlich besser merken, wo ich mal irgendwas gelesen habe (eine Suchfunktion nützt einem nichts, wenn man kein konkretes Stichwort hat und wenn doch haben Bücher ein Glossar) und ich kann auch bewusst mal alle Technik ausschalten und weiterlesen. Desweiteren bin ich persönlich nach wie vor der Meinung, dass ich auf Papier wesentlich bequemer lese als am Bildschirm oder eReader.
Ich finds auch insgesamt deutlich praktischer, Dinge wie Bücher, Kalender, Notizen etc. nebeneinander und gleichzeitig präsent zu haben als sie alle hintereinander in irgendwelchen Geräten zu verstecken.
Der dritte Grund ist sicherlich zu einem gewissen Teil irrationaler Natur: Wertschätzung, Besitz und die Angst, diesen zu verlieren. Bei digitalem Besitz kann ich 99% sicher sein, dass der irgendwann weg oder nicht mehr lesbar ist. Da kann man mir jetzt noch so mit tollen Cloud-Lösungen kommen, die meine Daten bis zum Jüngsten Tag vorhalten wollen – der Glaube daran fehlt mir. Ich hab hier noch Sachen auf alten Platten, die ich mit keinem Gerät, das ich besitze noch lesen kann. Was da noch drauf ist? Keine Ahnung. Aber sicherlich einige Dinge, die ich nicht umsonst dort abgespeichert habe. Ich habe schlicht nicht den Eindruck, dass ich mit einem digitalen Fotoordner (in dem ich dann zum Überfluss 10.000 Fotos pro Jahr ablege) ein Äquivalent schaffe zu den Fotoalben, die meine Eltern und Großeltern angelegt haben und über Generationen weitervererben. Mein Gefühl sagt mir, dass meine Kinder irgendwann noch Ur-Omas Kinderbilder aus Kriegstagen anschauen können, aber nicht, wie ihr Vater vor 20 Jahren aussah (außer über lieblos gewürfelte Zufallsbilder, die Google ausspucken wird).
Das Argument wird natürlich witzlos, wenn es um DVDs geht, für die man schon in 10, 20 Jahren keinen Player mehr hat – das geb ich zu.
Ich verweise bei diesem Thema gern auf den mittlerweile schon 5 Jahre alten Text "Das Buch als Geldbäumchen" von Katrin Passig.
http://www.eurozine.com/articles/2010-12-14-passig-de.html
Moneyquote: "Auch meine Bücherregale haben ihre Funktion als Verlängerung und konkrete Materialisierung meiner Persönlichkeit und Vergangenheit im Laufe der letzten zehn Jahre eingebüßt. Ist der Nimbus einmal dahin, bleiben einige Kubikmeter Zellulose zurück."
Das trifft mein Erleben ziemlich genau: Jahrelang hab ich fleißig DVDs gesammelt und war recht stolz auf meine Sammlung. Nach und nach bin ich dann aber aus Bequemlichkeit auf Streaming umgestiegen und hab festgestellt, dass wenn man die Sammlung nicht mehr mit den aktuellen Lieblingsfilmen pflegt sie irgendwann auch ihre Bedeutung verliert. Mittlerweile hab ich 70% der Sammlung verkauft und beim Rest binn ich mir auch nicht mehr sicher, warum ich das noch ins Regal stelle.
@Marcel das funktioniert so lange, bis dein Streamingdienst wegen Lizenzverfall den Film auslistet, den du eine Stunde später sehen willst.
Oder finde doch mal eine Serie, die nie in Deutschland lief, auf Netflix (Friday Night Lights)
@ Marcel: Danke für den Link und das Zitat. Das trifft es ziemlich genau.
Seit ich mein Smartphone habe, wie mir 8-jährige Schüler erklären voll das alte Teil (nicht ich, das Smartphone. Obwohl … egal), mache ich mir tatsächlich keine Notizen mehr mit Stift und Bleistift. Und meine gesamte Betriebsverwaltung befindet sich jetzt auf diesem Tablet und eine Sicherungskopie auf einer externen Festplatte. Ich finde das vor allem praktisch. Witzigerweise haben wir gerade gestern darüber diskutiert, auf einen der beiden Schreibtische zu verzichten, den wir bis vor ein paar Jahren immer noch brauchten. Bald misten wir aus.
Ich bin dabei wirklich gespannt, was technologisch passiert, wenn das Graphen in die Produkt-Entwicklung einfließt.
https://plus.google.com/+FlorianFreistetter/posts/jGpQr2U14GD
War kein guter Link dafür. Wiki ist zu trocken, nehmen wir diesen:
http://www.welt.de/wissenschaft/article129579424/Graphen-wird-technologische-Welt-revolutionieren.html
"@Marcel das funktioniert so lange, bis dein Streamingdienst wegen Lizenzverfall den Film auslistet, den du eine Stunde später sehen willst."
Na ja, selbst wenn das mal passieren sollte, ist die verbleibende Auswahl immer noch groß genug, um in den kommenden Stunden nicht film- und serienlos über die Runden kommen zu müssen. 😉
"Oder finde doch mal eine Serie, die nie in Deutschland lief, auf Netflix (Friday Night Lights)"
Friday Night Lights gibt’s sogar auf Netflix. Das deutsche Angebot ist, vor allem bezogen auf das Filmangebot, zwar noch sehr mau. Per VPN kann ich jedoch auch das amerikanische Netflix nutzen, und da sieht die Sache schon anders aus.
@Marcel: Naja, wenn sich der Vergleich mit der Musikindustrie bewahrheiten sollte, sollte man die Bücher wohl lieber behalten.
Es gibt da ein klitzekleines Problem-Stromausfall…!
Das ist aber rein technischer Natur.
Das andere ist können wir geleistete Arbeit,die sich in einem gedruckten Buch oder einer Vinyl-Scheibe manifestierte überhaupt auf längere Sicht wertschätzen?
Ein E-Reader oder Musik aufm Usb-Stick machen es schwierig Arbeit erkennbar zumachen.
Deshalb gibt (auch) Raubkopien;-).
Wenn sich zuviele Sachen wie von selbst erledigen…wir das als Fortschritt sehen ,mehr Zeit für uns haben aber anderseits unzufrieden sind.
Es gibt noch ein klitzekleines Problem: Wohnungsbrand. o.O
Wenn Terroristen die EMP-Bombe zünden, werde ich froh sein, dass ich meine Bücher, Cds und DVDs noch physisch vor Ort habe und mich nicht so sehr auf die Digitalisierung verlassen habe. Alle Digital-Natives werden dann ganz schön blöd aus der Wäsche gucken.
@ Exverlobter: Und mit was spielst du die CDs und DVDs ab nach der EMP-Bombe?
Touché, das war nur halbherzig durchdacht, aber zumindest bleiben mir die Bücher. Es gibt aber auch andere Szenarien. Z.B. wenn Sonnenwinde unsere Satelliten zerstören. Dann bleiben mir meine Geräte, mit denen ich auch ohne Internet noch meinen ganzen Kram konsumieren kann. Generation Streaming hat dann das Nachsehen.
Also ich werde dann der König sein, habe noch Batterie-CD-Player von der"2k-Apokalypse"Vorbereitung… 😉
@ Martin Däniken: Wenn ich das richtig verstehen, werden die auch den Blast nicht überleben.
Das wird ohnehin noch spannend werden, wesentlich mehr Datenmengen werden mit der bestehenden Infrastruktur ohnehin nicht mehr bewältigt werden können und wer ggf. die Kosten eines Ausbaus tragen sollte, ist auch unklar. Ebenso absehbar ist, daß es das "freie" Internet mittelfristig nicht mehr geben wird. Die Bindung an bestimmte Anbieter mittels gekauften Contents dürfte dann nochmals deutlich enger werden.
@ Mencken: "Ebenso absehbar ist, daß es das „freie“ Internet mittelfristig nicht mehr geben wird.". Das höre ich seit 20 Jahren – für "in den nächsten Jahren". Glaube ich nicht mehr dran.
Jenach dem wie geschickt man vorgeht-
"Man ist nur dann im RICHTIGEN Internet wenn bei FB(oder was auch immer) ist!"
Unter Verwendung der Methode "apfel",den Leuten eine gewisse Exklusivität geben,
könnte ich mir vorstellen das die Kunden denken sie hätten die Freiheit und vorallem Sicherheit…
Um einen meiner Lieblingfilme zuverwenden:"Einer flog übers Kuckucknest"
Die Firmen sind dann wie Oberschwester Ratched,die dafür sorgt das ordentlich läuft!
Wenns den Leuten gut geht werden nur ganz wenige die Unfreiheit wahrnehmen.
@Wortvogel: Seit 20 Jahren würde mich wundern, sofern sich dies nicht auf die politische Dimension bezieht. Mir ging es eher um die zusehende Verschmelzung von Zugang und Content und das ist eigentlich erst seit max. ein paar Jahren ein Thema, weil vorher die Technik noch gar nicht soweit war (und auch die notwendige Akzeptanz erst geschaffen werden musste).
Äh, ja, Riesengefahr. Sonnenwinde sind so ein seltenes Phänomen, jedes mal, wenn die auftreten, gibt´s ´ne Katastrophe und die Satelliten versagen. Wie beim letzten gewaltigen Ausbruch. Der war … äh … also das Jahr weiß ich nicht mehr so genau … 2011? Jedenfalls steht das ja in den Geschichtsbüchern, dass damals die gesamte westliche Welt zusammengebrochen ist …
@Dietmar: Sonnenstürme sind aber tatsächlich eine ziemlich große Gefahr, auch wenn wir bisher Glück gehabt haben. Die Versicherer halten einen Schaden früher oder später für unausweichlich und die meisten Staaten haben auch bereits spezielle Notfallprogramme für den Ernstfall entwickelt. Laut NASA sind wir schon 2012 gerade nochmal so davongekommen, hätte der Sturm damals die Erde getroffen, würden wir jetzt noch an der Schadensbeseitigung sitzen (wobei das Internet da noch das geringste Problem wäre).
Für das nächste Jahrzehnt liegt die Wahrscheinlichkeit eines katastrophalen Sturms bei immerhin 12%. Kein Grund, den Weltuntergang auszurufen, aber ernst nehmen sollte man die Gefahr schon.
Also auf den Schaden den Sonnenstürme verursachen können ist Verlass,kommt aber evtll seltener vor als alle Varianten menschlichen Fehlverhaltens vom simplen Einschlafen bis hin zum extrem erweiterten Suizid.
Achja grade ist wieder ein Komet mit 2,5 Meilen Durchmesser in Richtung Erde unterwegs-
Nasa sagt keine Gefahr,hmmm,soma denen vertrauen,hmmm…
Ich verschieb erstmal das Ausmisten;-)
@Mencken: für das "laut NASA" hätte ich gern einen Link zu einer Unterseite von "nasa.gov". Für die 12% hätte ich auch gern deine Quelle.
Bis dahin habe ich vor Sonnenstürme genauso viel Angst wie vorm nächstne Stromausfall, der durch was anderes ausgelöst wurde.
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/02/04/das-maximum-der-sonnenaktivitat-sonnensturme-und-grose-katastrophen/
@Martin Däniken: Kometen machen mir noch weniger Angst. Für den 2,5 Meilen Komet hätte trotzdem auch gerne eine Quellenangabe….
Zum Thema: MP3s ersetzen keine WAVs, ist aber nur wichtig für leute die selbst mit Waveeditoren rumspielen. Da Festplatten mittlerweile billig genug sind habe ich halt alle CDs als WAV und was ich davon im Auto hören will halt auch als mp3. Die CDs sind somit "nur" noch Backup… (da ist nämlich der digitale Pferdefuß, Backups macht niemand gerne… daher fehlt beim desktop 2015 nicht nur der Scanner, sondern werden auch die beiden externen Festplatten unterschlagen…)
Bei Büchern gehe ich dazu über, nur die in der Wohnung zu behalten, die ich auch wirklich nochmal lesen will. Und die die ich ganz sicher zu schlecht finde um sie nochmal zu lesen kommen auch ganz weg. Für den rest gibt es nützliche Kisten.
Sorry war ein Asteroid kein Komet,hoffe cnn ist eine gute Quelle:
http://edition.cnn.com/2015/08/20/us/asteroid-nasa-no-threat-feat/
? Sorry, die 2,5 Meilen finde ich nicht in dem Text….
Aber solange wir uns einig sind, dass es wahrscheinlicher ist vom Blitz getroffen zu werden als durch einen "Felsbrocken aus dem All" zu sterben, soll mir das egal sein. (;
@Howie Munson:
Mal "2.5 Miles Asteroid" in ne Suchmaschine eingegeben,nur mal so als Tipp…
Dein Colt Seavers