08
Apr 2021

Filmverbrechen-Fotostory: C.L.E.A.N. oder: Sutter bei die Fische (2)

Themen: Film, TV & Presse, Fotostory |

Geben wir uns ran. Machen wir es nicht, macht es keiner. Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, bei Sutters mysteriösem Gast, dessen Stimme digital auf “grollig” runter geregelt und nachsynchronisiert klingt.

Die Szene, auch wenn sie der Geschichte augenscheinlich eine neue Facette verleiht, bringt natürlich genau was? Nix. Auf die Idee, die Figuren über Dialoge zu erklären oder zu entwickeln, scheint der Autor an keiner Stelle zu kommen.

Dafür sehen wir nun, welchen spektakulären Erfolg das CLEAN-Programm bei der nymphomanen Clare hatte – sie will Alice vernaschen:

Alice’ Reaktion ist mal wieder einen Audio-Clip wert:

Say what?!

Im “shooting script” steht an dieser Stelle übrigens nur:

“You’re like some kind of vampire, aren’t you?”

Egal, “lesbian action!” – aber mit einem Twist: während der Rumfummelei verwandelt sich die lüsterne Clare in die gackernde Malena:

Bam. Bam! BAAAAM!!!!

Jetzt wird natürlich klar, dass … ääähhh… also … was genau? Die Szene macht so viel Sinn wie alles andere, also keinen, und ich habe den schweren Verdacht, dass die Darstellerin sich nur deshalb verwandelt, weil Marisa Mattioli keinerlei Interesse hatte, der Kamera ihre sekundären Geschlechtsmerkmale zu zeigen.

Der erotische Schauwert, der laut BluRay-Verpackung für das Fake-R-Rating verantwortlich ist, ist begrenzt. Es sind halt zwei Nippel zu sehen. Hurra.

Und nur, um gar nichts unausgesprochen zu lassen: ich empfehle den Machern des Films dringend mal Sex. Damit sie wissen, wie er geht und wie er aussieht. Denn Malena “reitet” Alice sehr begeistert, was nach jedem menschlichen Maßstab nur Sinn machen würde, wenn Alice einen Penis hätte. Zwei Frauen zusammen machen das anders. Ich habe das ausführlich recherchiert.

Ich könnte Marisa übrigens selber nach den Merkwürdigkeiten fragen: sofern keine zufällige Namensgleichheit vorliegt, gibt sie nächste Woche in der VHS Sauerlach einen Italienisch-Kurs. Sind nur 25 Kilometer. Hhhhmmmm….

Wenigstens haben wir eine weitere relevanzfreie Szene hinter uns gebracht. Wie Alice auf die Verwandlung reagiert hat? War es nun Clare oder Milena? Wie ist die Sache ausgegangen – mit Orgasmus oder Mord und Totschlag? Warum sollte uns CLEAN das verraten, wenn wir doch gleich zu Alice überblenden können, die sinnierend am Fenster sitzt:

Es ist Zeit für mehr spannende “folge dem Busfahrer”-Szenen!

Die endlose Latscherei führt Alice in eine Art Hinterhof/Keller, dessen flackernde, aggressive Bedeutung einen nicht grundlos höllischen Ton mitbringt:

Hier schreien die Verdammten, sich an ihre dem Bösen geweihte Seelen klammernd, die Füße im Feuer, hungrig nach ein paar Chicken Wings gierend:

Ein etwas überraschender Stilbruch für einen Film, der bisher eher in die Richtung Psycho-Thriller tendierte. Und dann betritt der hier die Szenerie:

Ein Dämon! Und der sieht auch in der Nahaufnahme nicht mal schlecht aus:

Ich bin rechtschaffen baff. Binnen 30 Sekunden wechselt CLEAN komplett das Genre und trumpft mit Effekten auf, die ich weder angesichts der Macher noch des Budgets erwartet hätte. Und dieser Vitaminstoß führt sogar dazu, dass die Story ein wenig in die Puschen kommt: es ist wohl dieser Dämon, dem Sutter 22 Seelen versprochen hat. Unsere kleine Gruppe von Protagonisten stellt das letzte benötigte Quartett dar, um den Deal abzuschließen.

Der Dämon entdeckt Alice, sie macht einen Pfeil – und läuft Noah in die Arme:

Es kommt, wie es kommen muss – als sie ihm die schröckliche Wahrheit hinter der CLEAN-Kulisse zeigen will, ist alles wieder normal und unverdächtig:

Ich gestehe, dass ich deutlich gespannter in die zweite Stunde gehe…

Die Freude währt jedoch nur kurz – geschlagene zwei Minuten muss sich Alice (am nächsten Tag?) von Emily zusammen scheißen lassen, denn: Alice ist “wörfless” und hat die gemeinsame (!) Mutter auf dem Gewissen.

Das ist natürlich Kappes. Die Visionen von Alice haben schon ziemlich klar gemacht, dass sie ihrer Mutter lediglich nicht rechtzeitig beigestanden hat. Und warum Emily ihrer Schwester helfen will und gleichzeitig verkündet “I wish you will die!”? Nennen wir das um des lieben Friedens willen “gewollte Ambivalenz”…

Die Tatsache, dass Alice einen FUCKING DÄMON gesehen hat? Das scheint der Film vorerst einmal unter den Teppich kehren zu wollen.

Emily ist auch schon nicht mehr bei Alice, sondern bei Noah – wie gesagt: eine Kohärenz von Zeit und Raum wird so klar abgelehnt, dass man schon fast wieder geneigt ist, auf Kunst zu plädieren. “Unsicher” im Sinne von “unsure” wird mit “insecure” falsch übersetzt und auch sonst ist das alles kneipp’sche Wassertreterei. Viel wichtiger sind die Kacheln im Badezimmer, die wir durch die angelehnte Tür im Hintergrund sehen können:

Jawoll, es ist das Badezimmer, aus dem Tom Sizemore angerufen hat! Man gibt sich nicht einmal die Mühe zu verschleiern, dass wirklich ALLES in diesem einen Haus gedreht wurde.

Sutter sitzt derweil in seinem Büro, schaut die Überwachungskameras an und bekommt Tee serviert.

Bilder seiner toten Tochter. Dramatische Musik.

Es ist das einzige wiederkehrende Motiv des Film: die komplette Sinnlosigkeit der einzelnen Szenen. Was soll das? Was wurde in dieser Szene gewonnen, erklärt, entwickelt? Was würde fehlen, wenn man sie aus dem Film entfernt? Ich muss mittlerweile unterstellen, dass Autor Georgiou vielleicht die NY Film Academy besucht, aber vermutlich alle Kurse geschwänzt hat. Hier stimmt gar nichts.

Wir machen weiter mit Video-Tagebuch-Einträgen – Joe versichert, dass er sich freut, dass es Clare nun endlich gut geht:

Haben wir was verpasst? Hat ER was verpasst? In genau welcher Beziehung geht es Clare nun “endlich gut”? Wurde da was rausgeschnitten?!

Alice beschwert sich zwischendrin, dass Emily ihr nicht zur Seite gestanden hat – gegen den Busfahrer. Nicht gegen den Dämon.

Ich entwickle gerade eine neue, nicht mal unplausible Theorie: Diverse Teile von CLEAN wurden separat voneinander gedreht und man wusste teilweise nicht, in welchem Kontext die Szenen stehen. So ist es vorstellbar, dass der ganze Dämon-Kram erst später entstanden ist, um den Psycho-Plot aufzupeppen. Das würde zumindest erklären, warum hier keinerlei Bezug darauf genommen wird. Werden wir es je erfahren?!

Sutter beobachtet per Kamera, wie sich Clare untenrum eifrig begrabbelt:

Es scheint ihn wenig zu scheren – vielleicht ist er auch nur übermüdet. Ich schließe aus den immer gleichen Klamotten, dass er seit drei Tagen nicht geschlafen hat.

Clare ist nach dem Ende der Solo-Nummer hormonell noch nicht ganz ausgelastet und versucht ihr libides “Glück” bei Noah, der auch nicht abgeneigt wirkt. Doch Joe kommt dazwischen und pisst auf die Flammen der frischen Leidenschaft.

Tja, und das bleibt symptomatisch: es soll nicht(s) sein. Das hier angedeutete Dreieck Clare-Noah-Joe? Wird nie wieder erwähnt, ist für die Handlung nur Füller wie 80 Prozent aller anderen Szenen. Die Szene lehrt uns nichts über Clare, über Noah, oder über Joe. Leere Kalorien.

Wir sind bei knapp 70 Minuten und andere Filme biegen bei dieser Wegmarke schon auf die Zielgerade ein – CLEAN ist immer noch weit am Anfang des zweiten Akts und unterzieht den skeptischen Joe einer Audio-Therapie:

Wie bei Clare (und enttäuschend ähnlich) sehen wir nun, was aus Joe das Wrack machte, das er heute ist: sein Papa hat ihn nicht gemocht und oft verhauen.

Es geht nicht banaler, auch wenn CLEAN ein paar “artsy fartsy” Bilder zu kreischender Musik einschneidet, um ein bisschen Budenzauber zu generieren.

Noah will Joe zur Hilfe eilen, doch Joe ist verschwunden – und die nur schwer ihre Freude verhehlende Emily wiegelt ab.

Sutter spielt derweil wieder Schach mit Mr. Fettfinger – wenig erfolgreich. Es ist übrigens erneut willkürlich Nacht.

Alice, Noah und Clare (die nun völlig normal erscheint) sind nicht etwa entschlossen, angesichts der Ereignisse sofort abzureisen. Sie (und wir) wollen lediglich Antworten, die Emily allerdings wieder nicht zu geben bereit ist:

Nun hat Noah eine Knaller-Idee: wenn ihnen die Therapie von Sutter so gut hilft, warum nutzt Sutter sie nicht selber, um den Tod der Tochter zu überwinden?

Mal abgesehen davon, dass Sutter kein Suchttrauma hat, wäre die legitime Antwort auf den Vorschlag: “Er ist der Doktor, nicht der Patient”.

Aber stattdessen Emily so:

Und Dr. Sutter so:

Im anschließenden Gruppengespräch versucht Sutter tatsächlich das “Ich bin hier der Doktor”-Argument, aber gegen die geballte Trotzigkeit des Trios hat er keine Chance. Schließlich hat die Therapie bei Clare und Joe auch super geholfen.

Wer jetzt den Finger hebt und sagt “ääähhh… Joe?!”, dem kann ich auch nicht helfen. Wo ist Joe? Ist er wieder aufgetaucht? Wie wurde ihm “geholfen”? Haben wir es mit einem Fall von Drehbuch-Demenz zu tun?

Weil das Drehbuch leider des Darstellers Gebieter ist, willigt Dr. Sutter ein, selber mal seine Therapie auszuprobieren.

Ich hatte bereits erwähnt, dass der Soundtrack erstaunlich gut, wenn auch ein wenig übereifrig ist. Das hier ist ein gutes Beispiel – auf das Zugeständnis von Sutter wird vielleicht etwas übertrieben hymnisch reagiert:

Und natürlich: man dreht den Soundtrack nicht manuell im Schnitt nach oben wie eine Platte im Radio. Aber das ist dem Amateurstatus der Macher zu verdanken und fällt unter “lässliche Sünden”.

Das kann ja heiter werden.

Wer genau hinschaut, stellt fest, dass alle Beteiligten IMMER NOCH die gleiche Kleidung tragen (Clare legt nur ab und an mal ihr Strickjäckchen ab). Die müssen doch STINKEN!

Es wird nun etwas unscharf, denn die Vision von Sutter liegt ja etwas weiter zurück – vor 20 Jahren hatte man noch keine digitalen Kameras. Er betet offensichtlich am Bett seiner sterbenden/verstorbenen Tochter:

Die diversen Helfer von Sutter sind auch da – es ist unklar, wen sie repräsentieren und was sie sagen, denn ein großer Teil ihrer Dialogzeilen ersäuft mal wieder im Soundtrack.

Zumindest wird deutlich, dass “jemand” Anspruch auf die Seele der Tochter erhoben hat und Sutter um sie “spielt”. Wir reimen uns zusammen, dass das Schachspiel gemeint ist. “Richtige” Filme würden das erklären.

Nächster Morgen, gleiches Outfit, schlecht gebundene Krawatte – Sutter ist SEHR gut drauf, als der Butler mit Tee zu ihm tritt:

Nun könnte man einwerfen, dass in der Vision nichts enthüllt wurde, was nicht von Anfang an klar war und die Verbesserung von Sutters Zustand demnach keiner tieferen/neuen Erkenntnis folgt. Oder dass das “Spiel” mit Mr. Fettfinger damit ja mitnichten vorbei ist. Andererseits: warum sollte der Film nach 82 Minuten eine innere Logik entwickeln?

Nun ist Alice mit der Therapie dran:

Die Szene trägt nichts zu dem bei, was wir nicht vorher schon gesehen haben – der “Busfahrer” erwürgt Alice’ Mutter und sie kann nur hilflos zuschauen.

Warum sie nur hilflos zuschauen konnte? Warum die Mutter erwürgt wurde? Warum Emily ihr die Schuld gibt? Warum Clare das Gewürge “persönlich nimmt”?

Hätte ich die Email-Adresse des Drehbuchautors, ich würde sie euch geben, damit ihr ihn persönlich fragen könnt. Ich halte mich da raus.

Und weil’s eh wurscht ist, ist nun auch wieder Nacht, keiner spricht über Alice’ Trauma oder Sutters Wandlung – und Agent Wilkens kommt spontan zu Besuch:

Er verlangt aggressiv Einlass, faselt von einem gigantischen Deal, beleidigt Noah – und Noah entgleitet völlig die Kontrolle.

In jedem ernstzunehmenden Film hätte das eine starke Szene sein können. Fred Lobin hängt sich wirklich rein und Sizemore als sein Agent ist nicht der wortwörtliche, aber der sprichwörtliche Dämon, der ihn als Repräsentation der destruktiven Kraft des Showbiz wieder in den Abgrund zieht. ER ist das Problem, ER steht für das Trauma von Noah Bishop.

Es dürfte niemanden überraschen, dass CLEAN das nicht erzählt bekommt, oder? Sizemore ist schlicht “cray cray” und faselt dummes Zeug.

Ich werde noch genauer auf das “shooting script” eingehen, aber es scheint mir offensichtlich, dass der Begriff hier nicht als “das zu drehende Skript” gesehen wurde, sondern als “das gedrehte Skript”. Es ist schlicht unglaubwürdig, dass der Text von Sizemore, wie er gedruckt steht und gespielt wird, nicht improvisiert war. Dafür spricht auch der Nonsens-Gehalt von Sätzen wie “let the Gelfling know I’m here”. Und für’s Protokoll: “no can’t do” ist doppelte Verneinung und auch falsch.

An keiner Stelle würde jemand mit Murmeln in der Birne die Konfrontation von Bishop und Wilkens unterbrechen – sie ist die bisher stärkste und von echter Emotion getragene Szene des ganzen Films. Also schauen wir doch mal zum Schachspiel von Sutter und Fettfinger:

Es gehört zu den dramaturgischen Grundregeln des Films, dass man kein Spiel zeigen sollte, bei dem der Zuschauer keine Ahnung hat, was passiert. Serien wie QUEEN’S GAMBIT geben sich denn auch viel Mühe, den Zuschauer wissen zu lassen, wer gerade die Oberhand hat. CLEAN hat das natürlich nicht nötig, das Spiel zwischen Sutter und Fettfinger bleibt immer völlig opak – und da ist es auch schon egal, dass Sutter nun angeblich verliert und sein Kopf tot aufs Brett sinkt:

Fragt mich nicht. Wieso ist der angebliche Antagonist 20 Minuten vor Filmende raus? Was sollte dann die ganze Therapie-Nummer? Warum spricht das Drehbuch von dem letzten benötigten Opfer, wenn doch alle 22 Patienten bereits geliefert wurden? ICH WEISS ES DOCH AUCH NICHT!

Vielleicht hatte Mandylor seine vereinbarten zwei Drehtage durch. Vielleicht wollten die Macher sich lieber auf den okkulten als den psychologischen Aspekt konzentrieren. Vielleicht sollte man den Film so angehen, wie Noah Bishop es tut:

But wait! There’s more! Sizemore! In einer schier unfassbaren Sequenz, die eigentlich auf YouTube verewigt gehört, setzt der Darsteller auf etwas, das im Drehbuch “Karate” genannt wird, um Noah Bishop zu überwältigen:

Ich habe es mir zur Regel gemacht, keine Szenen aus Filmen als Video zu präsentieren, weil das auch rechtliche Probleme mit sich bringen könnte. Glaubt mir einfach – das hier ist INSANE, aus der gleichen Schule wie das “drunk fu” von Richard Burton in KLANSMAN:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Es ist diese Szene, die totale Unbeherrschtheit und sehr offensichtlich mit chemischer Beihilfe provozierte Cholerik von Tom Sizemore, die in die Annalen der Filmgeschichte gehört:

Bei Gott, der Mann mag jede Kontrolle über sein Leben verloren und seine Karriere in den Orkus geraucht haben, aber 10 Prozent Sizemore ist mehr als 100 Prozent Hanks.

Und dann kommen mysteriöse Gestalten mit Krallenhänden in Kutten und schleifen Wilkens und Bishop kreischend in die Hölle.

Das ist, was passiert, und darum schreibe ich es so auf. Ich bin mittlerweile außerstande, das zu analysieren – ich kann nur der Chronist des Wahnsinns sein.

Es ist ungefähr hier und mit dem Tod Sutters, dass CLEAN mit 6 Minuten Laufzeit auf der Uhr völlig den bisherigen Plot aufgibt und nur noch frei dreht. Ab jetzt gilt “anything goes” und für das Finale wechseln wir in einen völlig anderen Film, der mit den bisherigen Ereignissen nichts zu tun hat. Shut up and “enjoy” the ride.

Alice entdeckt in dem Hinterhof, in dem sie die Begegnung mit dem Dämon hatte, das tatsächliche “Tor zur Hölle”. Ich hätte mir das ein bisschen größer vorgestellt.

Dem entsteigt – ein riesiges Monster! Weil der Film notorisch dunkel ist in diesen Szenen, habe ich es euch mal etwas aufgehellt:

Das sieht richtig, richtig, RICHTIG gut aus – und ist angemessen grausig:

An dieser Stelle tun mir die VFX-Leute von Bunker Studios in Belgrad, die sonst primär Zwischensequenzen für Videospiele animieren, richtig leid – ich bin sicher, sie sind mit wenig Geld abgespeist worden für eine Arbeit, die einen erheblich besseren Film verdient hätte.

Alice tut, was in so einer Situation angemessen ist: sie versucht zu flüchten. Da sie als Figur ja nichts gelernt hat, sich nicht weiterentwickelt hat, und keinerlei “special skills” besitzt, ist ihre Chance gegen das Monster ungefähr so groß wie meine gegen Jason Statham:

Aber halt! Da liegt der Schrittzähler, mit dem die Seelen für den Teufel addiert wurden! Satans Werkzeug, sozusagen!

Das ist die Lösung! Den Schrittzähler muss Alice zerstören! Keinen Sinn! Das macht! Egal! Total! Wahnsinn! Hirn! Brei!

Und siehe: Die Kreatur wird wieder in den Schlund der Hölle gesogen.

In einem anderen, vernünftigen, vielleicht nur etwas weniger hirnrissigen Film wäre das der Einstieg ins Happy End, auch wenn man legitim fragen könnte, was denn nun mit Alice’ Koks-Trauma ist, wo Joe sich versteckt, was Coleman macht, und wie man den Behörden diesen ganzen Wahnsinn erklären will.

Aber CLEAN muss noch einen draufsetzen, denn als Kirsche auf der Sahne fehlt noch der Auftritt des spiritus rector, der triumphale Einzug von KATUSIN!!!

Welcome, Mr. Fettfinger!

Man muss, glaube ich, die ganze zehnjährige Saga um den selbstbesoffenen Ex-Maurer kennen, um das Denkmal zu würdigen, dass er sich hier zu setzen versucht. Katusin spielt “Lou Cefair” , aka Luzifer. Und wer meint, er habe das alles schon mal irgendwo gesehen, der braucht nicht lange im Gedächtnis zu wühlen, denn ich werde es verraten: Katusin äfft einfach komplett Robert de Niro als “Louis Cyphre” in ANGEL HEART nach.

Auf der einen Seite ist es putzig, auf der anderen widerlich – aber im Ergebnis kann man nicht bestreiten, dass diese Mimikry auf perverse Art und Weise funktioniert. Katusin spielt nicht mal schlecht. Der verdient – Respekt?!

Cefair erklärt Alice, was Sache ist: Durch die Zerstörung des Schrittzählers sind die 22 Seelen wieder befreit worden, die Sutter zur Rettung der Seele seiner Tochter herbei geschafft hatte. Ich halte die Zählweise übrigens für zweifelhaft und frage mich auch, was denn nun mit der Seele der Tochter ist, aber egal.

Cefair macht Alice ein Angebot: Sie wird ihm 22 neue Seelen besorgen oder dem muskelbepackten Dämon zum Opfer fallen.

Und Alice – nimmt das Angebot an.

Tjahaaa… damit habt ihr nicht gerechnet, was? Unsere Protagonistin, unsere Heldin, die Figur, mit der wir uns seit 100 Minuten identifizieren sollen, verkauft sich per Handschlag an den Teufel. Wenn man schon auf alle filmischen Konventionen geschissen hat, kann das nun auch nicht mehr relevant sein.

Und so wird Alice die neue Leiterin des CLEAN-Instituts.

Es soll gruselig sein, dass die Handlanger zum Schluss in die Kamera lachen, aber ich werde das Gefühl nicht los, ihre Häme gilt dem Zuschauer:

THE END

Abschließende Gedanken: Ich führe ein gutes, sorgenfreies Leben mit einem schönen Job, einer lieben Frau und zwei bezaubernden Katzen (die Attribute sind dabei austauschbar). Im Rahmen meiner Möglichkeiten bin ich gesund, es mangelt mir an nichts und selbst in den Sozialen Netzwerken kann ich mich angeregt, aber unaufgeregt herum treiben.

Warum also tue ich mir so etwas an?

Warum verfolge ich nicht nur (mit angemessener Distanz) die Karriere von Leuten wie Katusin, sondern investiere auch Zeit und Mühe, um ihre Filme für euch aufzuarbeiten? Ist es die zynische Zerstörungswut des Kritikers oder der winselnde Masochismus eines Würstchens? Strafe ich mich für eine Untat in einem früheren Leben oder für das unverdiente Glück meiner Gegenwart?

Viel mehr als andere besprochene Filmverbrechen ist CLEAN die perfekte Antwort auf die Frage, denn er ist gleichzeitig hirntot und genial, eine absolute Wundertüte, in der es viel zu entdecken gibt. Er ist ein Haufen Scheiße – der den mit Perlen belohnt, der in ihm wühlt.

Natürlich ist CLEAN formal und abschließend bewertet totaler Quatsch. Der Film baut eine Story auf, die er dann doch nicht erzählt. Er präsentiert Non-Schauspieler, die nicht nur mit dem Text, sondern auch der Sprache hadern. Abgehalfterte Ex-Stars mühen sich, wenigstens einen Rest von Würde zu erhalten (wenn sie nicht Sizemore heißen). Die Möglichkeiten hinken dem Nötigen weit hinterher. Immer, wenn er sich im Plot verrennt, winkt er einfach ab und macht etwas anderes. Er ist eine Menge an Teilen, die sich zu keiner Summe addieren.

Die Ursachen sind dabei leicht auszumachen: Ein Drehbuch, das den Namen nicht verdient, weil es das eigentlich interessante Setup mit jeder Szene verrät und 100 Minuten lang auf der Stelle tritt. Ein Regisseur, der über die Schwächen des Drehbuchs nicht hinaus wächst, sondern sie noch unterstreicht, in dem er selbst einfache Interaktionen zwischen den Figuren hilflos zusammen stoppelt.

65 Seiten ist das “shooting script” lang. Minus Nachspann läuft CLEAN 106 Minuten. Selbst als Laie kann man sich ausrechnen, dass da was nicht stimmen kann, wenn traditionell eine Drehbuchseite einer Minute Film entspricht. Sieht man das Skript als Fundament und Seele eines Films, dann ist klar, warum alles andere drum herum auch nicht zusammen passt. Man kann auch nicht 90 Minuten lang einen Psycho-Thriller erzählen, nur um dann Hals über Kopf in einen Okkult-Grusler abzubiegen. Das wäre sogar falsch, wenn es funktionieren würde.

Und dennoch, und dennoch… CLEAN hat etwas. Etwas, das RAPUNZELS FLUCH ebenso fehlte wie UNTERWELT, SKIN CREEPER, ATOMIC EDEN und anderen Low Budget-Genrefilmen, die ich in den letzten Jahren hier besprochen habe.

Ernsthaftigkeit.

Die Macher von CLEAN wollten keinen Trashfilm drehen, keinen billigen Horrorfilm über Spacken, die im Wald mit einem Buttermesser gemeuchelt werden. Es ging ihnen nicht um Splatter oder Sex oder irgendeinen drösigen Killer mit Goldkante, kein Abkupfern bei erfolgreicheren und sowieso unerreichbaren Vorbildern. Von den Darstellern über das Drehbuch bis zur Regie und der Kamera – man merkt CLEAN an, dass hier ein erwachsener Film versucht wurde, der nicht auf ranzige Schauwerte setzt.

Dass das über weite Strecken misslungen ist, steht auf einem anderen Blatt.

Bei vielen neueren Genreproduktionen scheint die Facebook-Meldung “wir hatten echt Spaß beim Dreh” eine der Hauptmotivationen zu sein. Ich kann mir kaum vorstellen, dass beim Dreh von CLEAN Spaß an der Tagesordnung war. Man hatte Mühe. Weil Film schwer ist. Das ist gut und richtig.

So sehr ich Konstantin Georgiou mit seinem eigenen Skript den Hintern versohlen möchte, so sehr ich die Macher schelte, sich nicht durch die Bank “echte” Schauspieler gesucht zu haben, so sehr möchte ich doch den Komponisten auf die Schulter klopfen, dem Kameramann, den Tricktechnikern. Sie haben weit mehr als Dienst nach Vorschrift geleistet.

Das ist auch der Grund, warum ich mir die Mühe mache, den Produzenten hier mal eine “to do”-List aufzuschreiben, wie man CLEAN auch jetzt noch so weit hinbiegen kann, dass er sich sogar auf dem Fantasy Film Fest nicht verstecken bräuchte:

  • Die ersten 15 Minuten fast komplett rausnehmen, bzw. kürzen
  • Den ganzen Film neu und professionell synchroisieren lassen
  • Voiceover von Alice aufnehmen, um Lücken und Widersprüche zu klären
  • Diverse redundante Szenen einkürzen
  • Besseres Poster-Motiv bauen, Sizemore, Mandylor und das Monster in den Mittelpunkt stellen

Wäre CLEAN dann ein guter Film? Nein. Aber es wäre kein schlechter mehr.

Nun könnte man sagen: prima, abgehakt, danke, dass wir darüber gesprochen haben. Aber die “Saga” von CLEAN ist ja noch gar nicht zu Ende:

Ganz genau – CLEAN II ist angeblich bereits in Arbeit, mit noch grottigerer Artwork als der Erstling. Und wer sitzt auf dem Regiestuhl? Die einzige Person, der man diese Position auf keinen Fall geben dürfte: Konstantin Georgiou, der nun sein Skript wenigstens selber vergeigen darf. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

Und selbst DAS ist noch nicht alles. Katusin hat die Figur des “Lou Cefair” nicht ohne Grund als Liebeserklärung an sich selbst gebaut, wie ein Hinweis bei der Internet Movie Database andeutet:

“In 2016, Axel Melzner, who works for Dream Team Pictures, recommended the renowned screenwriter Konstantin Georgiou, who studied at the New York Film Academy, for the realization of the “C.L.E.A.N” script. Inspired by films such as Guardians of the Galaxy and Avengers, the credits refer to an antagonist who will play a leading role in future film productions. C.L.E.A.N. is therefore intended as a prequel for the upcoming film “The Vultures are waiting”, which is to become a modern western in the style of Desperado with Antonio Banderas.”

I shit you not – Katusin sieht seinen Auftritt in CLEAN als Beginn eines eigenen Lou Cefair-Universums mit sich selbst im Mittelpunkt. Talent hat er vielleicht keins, aber Eier, das muss man ihm lassen. THE VULTURES ARE WAITING wird übrigens seit zehn Jahren mit einem angeblichen Budget von 10 Millionen Dollar auf der Seite des Katusin-Partners Claudiu Grubacki angekündigt. The hype is alive and well…

Und damit sind wir ja auch schon bei Katusins Partnern. Bedenkt man, dass CLEAN 2017 gedreht wurde, dann ist der Weltvertrieb ungefähr so umtriebig und erfolgreich wie der von SHOWGIRLS EXPOSED. Handverschickung der Scheibe vom Produzenten in Kroatien ist kaum etwas, das die angeblichen 1,5 Millionen Dollar Budget (MWAHAHAAA!!!!) wieder einspielen wird.

Aber Besserung ist in Sicht: Katusins Werke werden angeblich/womöglich künftig von der Schweizer Firma Jerdioo vertrieben, deren Webseite seltsamer wirkt, je mehr man sich einliest. Da wird viel mit Altwaren geworben und Filmen, die noch nicht existieren. Man gönnt sich viele Bilder von Schwarzenegger, Stallone und The Rock, ohne dass diese eine nennenswerte Rolle in Jeridoo-Produktionen spielen. Und dann ist da noch DIESE Artwork:

Vielleicht ist der Sutter von Katusin gemeint, vielleicht die gleichnamige Rose, vielleicht ist es ein Remake des Westerns SUTTER’S GOLD von 1936:

Ich bin aber ziemlich sicher, dass der in der IMDB noch gelistete Bud Spencer nicht mitspielen wird. Und bei Schwarzenegger, Stallone und Jackie Chan habe ich zumindest meine Zweifel.

Da haben sich augenscheinlich mal wieder die Richtigen getroffen…

Es wird auch nicht klarer, je mehr man bohrt. Im Gegenteil. So listet Katusin einen Auftritt im (nicht erhältlichen) Film …IT’S LOVE? auf der IMDB, in dem neben Angelo Bohrer (dem “Busfahrer” von CLEAN) auch wieder Henry Bachmann mitspielt, den ich im ersten Teil erwähnt habe – als “Synchron Speaker”. Die Produktionsfirma dieses Streifen hat auch folgenden Kurzfilm gestemmt, dessen Poster schon die halbe Besetzung von CLEAN zeigt:

Irgendwie hängen die alle zusammen, wie Clans des organisierten Verbrechens.

Fünf Filme hat Katusin angeblich gerade selber in Produktion, darunter einen Titel namens FRUGAL mit einer wieder mal höchst bizarren Inhaltsangabe:

“A famous photographer and his wife are rekindling their relationship by moving in a remote hut. Going through the up and downs of marriage: fights, tenderness, even a love child that suddenly passes away. Did time really pass or does his narcolepsy got abused by his wife for her immoral purposes?”

Egal. Ich muss an dieser Stelle zum Ende kommen und möchte euch mit zwei Statements entlassen, die euch überraschen könnten:

Ich habe Respekt vor der Leistung der Beteiligten an CLEAN

Ich werde mir die Produktionen mit großem Vergnügen weiter anschauen 

Es ist Käse. Aber es ist großartiger Käse. Und auch DAS muss man erstmal schaffen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

P.S.: Meine “special edition” des Films werde ich zeitnah hier verlosen.



Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

29 Kommentare
Älteste
Neueste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Comicfreak
Comicfreak
8. April, 2021 18:21

Grandios, danke für deine Mühe.
Es sind all die Details, die ich nie ausgraben könnte weil mein Gedächtnis mir die ganzen Aufhänger nicht mehr liefern würde, die deine reviews so besonders machen.

Dizoneros
Dizoneros
8. April, 2021 18:45

Say what. Say WHAT? Eine Besprechung wie ein Fiebertraum. Ich bleibe bei meinem Initial-Empfinden – den will ich sehen. Mag an Wortvogels pulsierender Schreibe liegen, oder am offenkundig gezeigten völligen Irrsinn, dem ich selten widerstehen kann. Sizemore scheint mir beim Filmtitel bitter aufgelacht und zugesagt zu haben. Liest man aktuellere Interviews, schwingt da ziemlicher Selbsthass mit – dass er sich da quasi selbst wegfickt, ist doch herrlich. Und 5000 Dollar für fünf Stunden Arbeit (gemutmaßt) – passt doch.

Finde auch, dass diese Macher tatsächlich fairen Respekt verdienen – minimal überzogene Großmannträume und nicht völlig realitätsnahes Eiergeschaukel sind mir latte. Die Burschen sind das, wovon der Messerexperte jede Nacht (und auch tagsüber) träumt. Hinterlassen mehr als ein Kammermeyer. Und sei’s auch Scheiße, es ist ein Haufen. Muss man erstmal raushauen.

FrankTeb
FrankTeb
8. April, 2021 19:13

Sage einfach nur Danke für die Arbeit und Mühe. Ich hoffe auf weitere solch guter recherchierte Artikel auf deinem Blog.

Jan
Jan
8. April, 2021 19:18

Zu “Cyborg X1” gibt es übrigens Futter bei youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=1j6_4zJOeSk

4 Minuten haben sich selten so lang angefühlt…

Heino
Heino
8. April, 2021 19:52

Wenn Katusin so weiter macht, wird er bestimmt irgendwann Gegenstand einer Doku der Marke “Tiger King” auf Netflix. Unterhaltsam genug wäre das allemal….

Christian Siegel
8. April, 2021 20:06

Vielen Dank für die ausführliche Besprechung! Habe jetzt tatsächlich, trotz aller Kritikpunkte, weitaus mehr Interesse an dem Film, als davor. Solche aufrichtigen Fehlschläge, die eben nicht von vornherein trashig-augenzwinkernd gemeint sind, sondern wo alle mit dem Ziel und der Hoffnung antreten, ein Meisterwerk zu hinterlassen – und dies dann komplett in die Hose geht – haben doch irgendwie immer einen ganz eigenen Reiz (siehe z.B. auch das Paradebeispiel “The Room”).

Dietmar
8. April, 2021 21:07

Wie erwartet: Fair, fachkundig und voller Humor besprochen. Großartig!

PabloD
PabloD
8. April, 2021 21:15

Für das Review vergebe ich 5 von 5 Zagreb-Dolphins.

Gerrit
Gerrit
9. April, 2021 01:53

Tränen gelacht. Danke

dermax
dermax
9. April, 2021 08:58

Ganz grosses Kino! Also der Artikel, nicht der Film. Made my Friday!

Lothar
Lothar
9. April, 2021 11:56

> Ich könnte Marisa übrigens selber nach den Merkwürdigkeiten fragen: sofern keine zufällige Namensgleichheit vorliegt, gibt sie nächste Woche in der VHS Sauerlach einen Italienisch-Kurs. Sind nur 25 Kilometer. Hhhhmmmm….

Send Pix, wenn du vor der verschlossenen Tür stehst und feststellst, dass der Kurs virtuell stattfindet.

jimmy1138
jimmy1138
9. April, 2021 16:06

Ist das “Fake it till you make it” oder hat Katusin sich beim “Meister” Boll ein paar Tricks abgeschaut? Bei “Someone Dies Tonight” hat der ja eine ganze Riege an “Waren in den 80ern oder 90ern große Namen, machen heute für ein paar Dollar alles” – Stars angeheuert: Tom Sizemore, Eric Roberts, Michael Pare und Christopher Lambert. Zu Nicolas Cage ist es da nimmer weit…

Dizoneros
Dizoneros
9. April, 2021 19:02
Reply to  Torsten Dewi

Lynch, oh ja, der war einer der Besseren. Die Journeymen finde ich persönlich viel spannender als die großen Stars. Schrägerweise hatte ich vor ein paar Tagen “The Relic” mit Sizemore geguckt. Damals war er Lead in A-Produktionen und hatte sich im Griff. Falsch abgebogen.

Ich würde ja gern mal eine deutsche Produktion mit Fahey sehen. Der hat jahrelang in München gelebt, vielleicht könnte er es noch.
Dass man hierzulande nie was mit Mark Dacascos (noch so einer) gemacht hat, der quasi normales Deutsch spricht, verstehe ich nicht.
Zumindest als Schurke in einem “Cobra 11”-Special, oder so.

Anyway, die Budgetfrage bei Katusin – manches sollte man vielleicht besser nicht wissen wollen…

Jake
Jake
9. April, 2021 16:22

Da hat sich das Warten doch gelohnt. Vielen Dank für die ausführliche und äußerst unterhaltsame Besprechung! Ich bin bass erstaunt, dass wir es hier nicht mit einem Totalausfall zu tun haben, sondern sich auch verschüchtert der ein oder andere Silberstreif am Horizont zeigt.

Es ist diese Szene, die totale Unbeherrschtheit und sehr offensichtlich mit chemischer Beihilfe provozierte Cholerik von Tom Sizemore, die in die Annalen der Filmgeschichte gehört

Das hab ich gern. Schön den Mund wässrig machen und dann nicht den Videobeweis liefern. Aber aus dem Dir genannten Grund verständlich.

Olaf
Olaf
9. April, 2021 16:38

War Burton beim Klansman jeden Tag strumpeldick?

Gawrilow
Gawrilow
10. April, 2021 11:54

“Es ist Käse. Aber es ist großartiger Käse.” That´s why I’m here! Schönes Ding.

Matts
Matts
10. April, 2021 14:51

Vielen Dank für diesen Käse (bzw. dessen großartige Präsentation)!
In solchen Momenten wünschte ich mir doch fast, der Wortvogel würde sich bei der Sichtung solcher Streifen filmen – so wie das die Jungs von Red Letter Media in ihrem “Best of the Worst” Format machen. Zumindest in meinem Kopf klingt das ähnlich amüsant.

DSFARGEG
DSFARGEG
13. April, 2021 22:27

Ich muss gestehen, so kurios der Film auch zu sein scheint, alle Katusin-Artikel leiden ein wenig darunter, dass der Maestro sich in den Kommentaren nicht die Ehre gibt. Ich gehe davon aus, dass er mitbekommen hat, dass er hier das eine oder andere Mal Thema war – der wirkt auf mich wie jemand, der die Woche mit einer Google-Suche nach dem eigenen Namen beginnt. Insofern muss man anerkennend festhalten: Er hat unterm Strich nicht nur mehr auf die Reihe bekommen als Kammermeier und MV zusammen, sondern war auch durchgängig klug genug, zwar einen auf dicke Hose zu machen, aber ansonsten den Ball flach zu halten.

helmat
helmat
14. April, 2021 08:35

Danke für den Lesespass!

Feivel
Feivel
14. April, 2021 12:52

Was mich sehr interessieren würde: Warum dieser kuriose Vertriebsweg? Dass Katusin (oder wer auch immer verantwortlich ist..) einen Film drehen kann, hat er ja nun endlich bewiesen. Anhand der bisherigen Geschichten hätte ich erwartet, dass er den Film wie AOL-CDs unters Volk bringt. Ist der Künstler unzufrieden mit dem Ergebnis? Oder wird noch versucht, die Rechte an einen Verleiher zu verhöckern? Ein reiner Fördergelder-Einheimsen-und-dann-Vergessen-Film ist es ja offensichtlich nicht. Hast du da eine Idee, Torsten?

(PS: Danke für den Austausch im anderen Faden – ich schreibs hier, damit ich die dort ja eigentlich nebensächliche Diskussion nicht wieder hochhole)

Mencken
Mencken
19. Februar, 2024 13:34
Reply to  Torsten Dewi

Bin gerade zufällig mal wieder über Kathrin gestolpert. Anscheinend hat er tatsächlich noch ein paar weitere Filme gedreht, die jetzt auch auf Scheibe erhältlich sind.