Wortvogel in Winterstimmung: Wahnsinn Weihnachtsbaum
Themen: Neues |Ich bin knallharter Atheist, Verweigerer sentimentaler Rituale und dem saisonalen Kommerz nicht zugeneigt. Dennoch: Baum muss sein. Ich kenne das nicht anders:
Wir dekorieren die Wohnung so begrenzt wie geschmackvoll, der Weihnachtsbaum steht bei uns – gewickelt in eine Lichterkette – auf der Terrasse vor dem Wohnzimmer. In diesem Jahr wird die Beleuchtung erstmals per Alexa über eine Outdoor-Steckdose geschaltet.
Zu den Feiertagen kommt der Baum ins Wohnzimmer und wird geschmückt. Erfreulicherweise schert’s die Katzen nicht – man sieht ja immer wieder sowas:
Wie es sich gehört, bin ich für die Beschaffung des Baums zuständig. Nicht im Sinne von Axt und Wald, sondern bei einem dafür eingerichteten Gewerbegelände hier im Viertel. Das Geld ist dabei zweitrangig, zur festlichen Stimmung gehört kein Schnäppchenfieber und kein Discounterpreis. Schön und groß soll er sein, aus deutschen Landen, üppig beastet und vor allem an der Spitze nicht dürr.
Ich mache es mir durchaus nicht einfach. Heute bin ich eine Viertelstunde lang auf dem Gelände des ehemaligen Testzentrums Trudering umher gestiefelt, habe bestimmt vierzig Bäume in Augenschein genommen. Der hier zu klein, der hier obenrum zu kahl, der hier generell nicht ideal proportioniert. Ich war schon fast soweit, den Händler zu wechseln, als ich den perfekte Baum erblickte.
Eine Premium-Nordmanntanne mit 2,20 Stockmaß ist es heuer geworden, die ich in unseren Wagen gewuchtet und heimgebracht habe. Foto gibt’s, wenn die Lichter hängen und das Wetter etwas zur Atmosphäre beisteuert. Ist ein bisschen Schnee zu viel verlangt?
Und nun seid ihr dran – Weihnachtsbaum ja oder nein? Groß, klein, draußen, drinnen, bunt, monochrom, kitschig, stylish, geklaut, gekauft? Ich will Antworten – und habe auch nichts gegen Fotos…
Habe noch nie verstanden, warum man einen Baum erst mehrere Jahre (unter sehr viel Ressourcenverbrauch) züchtet, um sich daran zu erfreuen, wie er vertrocknet und man ihn dann nach wenigen Wochen auf die Straße haut…
Aber ich bin sowieso Weihnachtsmuffel.
Ich bin mir der Implikationen durchaus bewusst.- aber ähnlich dem Silvesterfeuerwerk lasse ich da Fünfe gerade sein. Der Mensch braucht Rhythmen, Zyklen, und eben doch Rituale.
Klar, will das auch niemandem verbieten. Ich bin ja auch kein Mensch mit weißer Weste.
Wollte nur sagen: Ich habe keinen, ich brauche keinen, werde mir wohl nie einen holen. 🙂
Mein Reden.
Weihnachtsdeko kommt nicht in meine Wohnung.
Grundsätzlich: Weihnachtsdeko ja und viel:-)
Wir haben uns gerade einen künstlichen WB bei der Metro angeschaut. Eigenmarke, nicht wirklich günstig (knapp 300€). Leider war das nix – die Äste sahen ziemlich echt aus, waren aber irgendwie zu “luftig” um den Stamm angebracht.
Jetzt muss ich noch ermitteln, welche der “größeren” (und hoffentlich besseren Marken wie Hallerts, Wayfair oder van der Gucht) irgendwo im Bereich HH anzuschauen und ggf. zu kaufen sind.
Da mir S-Mans Gründe mittlerweile auch mehr und mehr im Kopf rumspuken und meine GöGattin überraschenderweise auch nicht abgeneigt ist, dürfte es spätestens nächstes Jahr einen künstlichen WB geben. Es gab dieses Jahr schon ziemlich gute Black-Friday-Deals für die Teile, da die Idee aber erst am BF geboren wurde, war es dann etwas spät dafür.
Wer “normale” kaufen möchte, bitte. Kein Problem damit. Genau wie mit dem Böllern und Feuerwerk. Mache ich nicht, aber wer will soll es halt machen.
Als Junggeselle von Welt feiere ich Weichnachten bei meinen Eltern.
Da gehört natürlich auch ein Weichnachtsbaum dazu.
Mein Vater ist da eher ein Sparfuchs und gibt nicht mehr als 30 € für einen Baum aus. Dementsprechend sind das dann auch eher Bäumchen. Geschmückt wird mit allem was die Weichnachtskiste hergibt. Auf Geschmack wird da wenig geachtet: Hauptsache alles ist bunt und glitzert. So ist es bei uns Tradition und Kitsch gehört für mich zu Weihnachten einfach dazu.
Auf eine andere Tradition verzichten wir aber seit ein paar Jahren: Früher bekam man Vater beim Zusägen des Baumes immer einen obligatorischen Tobsuchtsanfall. Vor drei Jahren habe ich ihm dann einen Krinner Christbaumständer gekauft, Dank diesem Wunderding geht mein alter Herr jetzt nur noch in die Luft wenn die Lichterkette entwirrt werden muss.
In meiner Wohnung schmücke ich aber fast garnicht. Bis auf einen After Eight Adventskalender erinnert hier nichts an Weichnachten. Evtl kaufe ich mir noch einen dieser leuchtenden Sterne die man von der Decke hängen lassen kann.
Die erinnern mich immer an einen alten Comic in dem Dagobert Duck echte Sterne im Miniaturformat als Dekoelement verkauft.
Der After Eight-Adventskalender ist bei mir Standard – allerdings habe ich dieses Jahr die “London Design Edition” gekauft. Einen Krinner haben wir auch – ist schlicht die beste Lösung.
Ich hab den in der Form des Elisabeth Tower. Sieht nett aus, macht das Türchen finden aber nicht einfacher. Die Londoner Wahrzeichen in Schokoform hat der leider auch nicht.
Bin nicht so der Weihnachtsfan. Fand das als Kind natürlich toll, und für meinen Sohn hab ich das bis zur Volljährigkeit auch gern mitgemacht. Ansonsten gibt mir das nichts, aber das liegt wohl daran, dass ich einfach kein Familienmensch bin und ich solche “erzwungenen” Anlässe zum Zusammenrücken albern finde. Aber hey, ich gönne jedem die Weihnachtsstimmung, sie ist nur einfach nicht meins.
Umweltfreundlichere Alternative ist ein teurer Holzstab mit Löchern den es teuer zu kaufen gibt. Da steckst du stundenlang Tannenzweige rein die du im Wald oder vom Gärtner holst und erhältst einen echten duftenden Weihnachtsbaum der perfekt aussieht ohne einen Baum zu töten.
Mit Kind einfach einen echten Weihnachtsbaum gekauft, aufgestellt und geschmückt hat Spaß gemacht. Auch spaßig zu einem Hof zu fahren der Weihnachtsbäume anbaut und Bewirtung bietet. Der Hof wo wir letztes Jahr waren hatte flauschige englische Schafe, zur Freude meiner Kleinen.
Reicht doch, wenn die Nachbarn was machen. Unserer Wohnung sieht man Weihnachten nicht an.
Würde ich meiner Frau nicht Einhalt gebieten, dann sähe es bei uns aus wie in der Weihnachtshölle, sie hat für wirklich jede Jahreszeit und jeden Anlass eigene Deko. Dementsprechend hatten wir auch jedes Jahr einen Baum, aufgrund der Größe unserer Wohnung aber eher kleine. Dieses Jahr kaufen wir keinen, weil wir genau zum Jahreswechsel umziehen, und wir spielen auch mit dem Gedanken, auf einen künstlichen Baum zu wechseln
Unser Baum steht draußen
Kind vom Land hier, mehrere Bauern und Gutsherren mit frischen Bäumen in der Nachbarschaft, also wird wie immer schon der Baum frisch gekauft und auch erst kurz vor Heiligabend aufgestellt. Der Baum sollte bis nahezu zur Zimmerdecke gehen und auch einen gewissen Umfang haben. Ich mag’s nicht so, wenn es aussieht, als wäre der Baum einfach nur ein Teil der restlichen Weihnachtsdeko.
Wir haben seit Ewigkeiten keine neuen Kugeln mehr gekauft, nutzen alle bunten Glaskugeln der letzten 50 Jahre, die wir noch so haben (und die nicht allzu altbacksch aussehen), ansonsten ein paar von Ommas Deko-Vögeln, ein paar Gold und Silberzapfen, zwei kleine Glöckchen. Ich mag es nicht, wenn Ornamente am Baum hängen, die nichts mit Weihnachten zu tun haben, aus nostalgischen Gründen hänge ich aber doch vier Looney Tunes Ornamente in den Baum, die ich in meinem Austauschjahr in den USA geschenkt bekommen habe… und das kleine Ornament in Texas-Form, das ist luftig, goldumrandet, fällt nicht zu sehr auf.
Wir nutzen derzeit noch unsere alte 200-Leuchten-Lichterkette mit anklemmbaren Kerzen auf, bis sie den Geist aufgibt, dann werden wir auch auf LED umschwenken. Ich bevorzuge es, wenn die Lichter direkt auf dem Zweig angeklemmt sind und nicht einfach über den Baum gebammelt werden. Vor ein paar Jahren haben wir ausnahmsweise versucht, doch mal wieder ein paar Echtkerzen zu nehmen, aber man zündet die Dinger einfach zu selten an und hat dann zu wenig davon. Wichtig ist, dass die Lichter in warmen gelb-weißem Licht strahlen und nicht “Eyes Wide Shut”-mäßig bunt sind.
Alles in allem sollte der Baum schön voll behängt aber dennoch klar als Tannenbaum erkennbar sein. Freunde von mir knallen es es so voll, dass man kaum noch Grün sieht – die könnten eigentlich auch ein Gestell in Kegelform nehmen.
Bunt, aber nicht grell, ist meine Devise für den Look des Baums. Für mich strahlt das vor allem Nostalgie, Freude und etwas verwpielt Kindliches aus. Es muss ein Hauch Chaos im Baum herrschen, für mich gibt es nichts Schlimmeres als einen Weihnachtsbaum, der aussieht wie am Reißbrett entworfen, möglichst komplett in einer oder zwei Farben gehalten. Meine ansonsten wirklich tolle Schwägerin diktiert Ihren armen Kindern seit Jahren ein Monstrum im strengen Silber- und Rot- Look auf, dem jedes Element von Freude oder Leben ausgetrieben wurde. Ich kann damit so gar nichts anfangen. Man bekommt den Eindruck, das Ding wäre fertig geschmückt vom Fließband in den Karton gepackt und verschickt worden. Alles, was über die Schwelle kommt, muss sich dem Gestaltungskonzept beugen. An unserem Baum können meine kleinen Neffen ewig schauen und entdecken immer wieder etwas neues oder interessantes, was sie fasziniert, mit ihrem eigenen sind sie sehr schnell durch.
Nachtrag: