Fantasy Filmfest Nights XXL 2022: Fliegender Start
Themen: FF Nights XL 2022 |Das ist mir auch noch nicht passiert: Ich hätte die diesjährigen Fantasy Filmfest Nights fast vergessen! Ohne einen Google-Alarm während des Frühstücks hätte ich heute Abend vermutlich entspannt vor dem Fernseher gesessen.
Es ist wieder eine XXL-Ausgabe, was ich durchaus begrüße: 17 Filme in vier Tagen sind stemmbar, ohne den Aufwand des großen Festivals im Herbst zu verlangen (von den verlorenen Urlaubstagen mal ganz abgesehen). Da München wieder zu den Premierenstädten gehört, bleibe ich heuer auch bequem daheim. Kein Hotel, kein Fastfood, keine elend langen Zugfahrten.
Wie üblich habe ich bereits die Vorlagen für die Reviews gebastelt (Bilder, Inhalt, Besetzung, Trailer, etc.), so dass ich am Vormittag immer nur die Bereiche “Kritik” und “Fazit” füllen muss. Das hat sich bewährt. Auf Facebook wurde gefragt, ob ich nicht mal wieder Vlogs machen möchte, also Video-Kritiken. Veteranen erinnern sich z.B. an meine Versuche in dieser Richtung 2010 in Berlin. Aber das hat sich nicht bewährt. Es ist ein ziemlicher Aufwand, nicht annähernd so präzise wie Text, und kann hinterher auch nicht nach Schlagwörtern durchsucht werden. Hätte ich jemanden im Hintergrund, der aus dem Rohmaterial blitzschnell präsentable Clips bastelt, würde ich es vielleicht noch mal versuchen. Aber unter dem Druck von 5 Filmen pro Tag ist das nicht in einer Weise machbar, deren Ergebnis mich überzeugen könnte.
https://youtu.be/FZZEZTcP44U
Ihr wisst, dass es mir wichtig ist, “frisch” im Saal zu sitzen, mit möglichst wenig Vorab-Informationen. Obwohl ich bei der Erstellung der Review-Vorlagen tunlichst darauf achte, die Inhaltsangaben nicht zu lesen und die Trailer nicht zu schauen, stolpere ich natürlich über Namen, Genres, Herkunftsländer. Und darum kann ich euch an dieser Stelle zumindest einen kleinen Ausblick geben.
Ich glaube, ich habe noch nie ein FFF-Programm gesehen, das derart FFF war. Es liest sich wie ein “best of”, nicht in Sachen Qualität, sondern in Sachen FFF-Standards. NATÜRLICH gibt es wieder Filme aus Irland und England, die sehr offensichtlich mit der Förderungs-Flasche aufgezogen wurden. Action aus Südkorea? Check. Patriotischer Blockbuster aus Hongkong? Check. Beklemmendes Melodram aus Skandinavien? Check .Home Invasion? Check. Hauptlieferanten, wie so häufig in den letzten Jahren: das Filmfestival in Toronto und die Horror-Plattform Shudder.
Viele bekannte Namen unter den Regisseuren: Quentin Dupieux, Ti West – und Dario Argento! Letzteren habe ich zuletzt 2009 hier gesehen.
Es gehört zur Tradition des FFF, immer wieder Filme aus Ländern zu präsentieren, die nicht gerade für eine große Horror-Tradition bekannt sind – oder überhaupt eine Filmindustrie. Das ist nicht immer der Knaller, aber auf jeden Fall interessant. Darum freue ich mich auch auf die Beiträge aus Iran und dem Senegal. Und ja, der Ösi-Alpenhorror wird auch mitgenommen. Weil es für jeden missratenen HAGAZUSSA eben auch einen SUKKUBUS gibt (mittlerweile auch auf DVD).
Was ich nicht tun werde: Mich auf die Diskussion einlassen, ob man den diesjährigen russischen Beitrag aus Protest auslassen sollte. Das Fantasy Filmfest ist für mich nicht der geeignete Ort für wirkungslose politische Demonstrationen. Im Gegenteil: Russland, Finnland, Iran, USA, Österreich und China – hier sind sie alle vereint, wie es sich gehört. Und Deutschland bleibt außen vor (seufz).
Es wird natürlich auch wieder Grütze dabei sein. Das ist normal, das ist eingepreist – besonders, wenn man wie ich keinerlei Vorauswahl trifft, sondern eines Märtyrers gleich gnadenlos alles schaut. Die Dauerkarte ist Privileg und Verpflichtung. Darüber hinaus halte ich es mit Franz Beckenbauer: Schaun mer mal, dann sehn mer scho.
In diesem Sinne:
Auch ich stehe bereits in den Startlöchern. Hamburg hat diesmal nicht nur die gleichen Spieltage sondern sogar den gleichen Ablauf. Das hat den Nachteil, dass ich bei Müdigkeit oder Unlust selber abwägen muss, ob ich einen Film auch mal auslassen kann. Letztes Jahr beim langen Festival hatte ich mir ein paar Filme geschenkt, da ich nach dem Lesen deines Fazits das Gefühl hatte nicht groß was zu verpassen.
Die Auswahl liest sich oberflächlich gesehen erst mal vielversprechend. Der russische Beitrag wird auf jeden Fall gesehen, da der Erstling des Regisseurs “Why don’t you just die” zu den unterhaltsamsten Filmen seines Jahrgangs zählte. Auf den neuen Argento setze ich nach dem Eigentor-Hattrick seiner letzten Filme dagegen keine großen Hoffnungen. Aber wie Du richtig sagst: schaun mer mal.
Ich habe irgendwann die Entscheidung getroffen, das Festival hardcore durchzuziehen. For better or for worse.
Tja, ich werde die Nights dieses Jahr leider verpassen, weil auf einen längeren Feldeinsatz muss. Trotzdem werde ich alle Reviews hier definitiv lesen – für den Fall, dass ich in Zukunft die Gelegenheit habe, einen der Filme zu sehen!
Ah, wunderbar, da kann ich dann ja für nächste Woche in Berlin schön Deine Empfehlungen zu rate ziehen.
Ok, irgendwo muss ich das loswerden: Ist das Absicht, dass die Betätigung des Mausrades hier derart brachial viel Inhalt scrollt? Ich hatte erst angenommen, dass es an meinen Einstellungen liegt, aber andere Websites sind erträglich bis normal.
Wir hatten das Problem eigentlich schon gefixt. Ich gebe das mal an meinen Admin weiter.
Jetzt passts.
Jau, wir haben das entsprechende Plugin abgeschaltet.
Na dann viel Spaß und gutes Sitzfleisch! Habe mich dieses Jahr für vier Filme entschieden, welche zumindest geographisch gesehen ein hoffentlich guter Querschnitt sind. (und zur Not kann ich wohl immer noch nachlegen, Tickets gibt es ja noch für alle Filme)
Mache mich jetzt gleich auch auf ins Cinema – obwohl die Eröffnungsfilme des Festivals in der Vergangenheit ja oftmals eher so naja waren.