27
Aug 2020

Filmverbrechen-Fotostory:
DREI SCHWEDINNEN AUF DER REEPERBAHN oder:
Große Frechheit Nr. 7 (NSFW)

Themen: Film, TV & Presse, Fotostory, Neues |

Ich habe ein paar Tage frei (Resturlaub abfeiern) und obwohl ich die Fotostorys lieber homöopathisch auf das Jahr verteile, fühle ich das Kribbeln in mir, erneut in die Retzer-Hölle abzusteigen. Ganz besonders deshalb, weil DREI SCHWEDINNEN AUF DER REEPERBAHN so eine Art Seelenverwandter von DIE SCHULMÄDCHEN VOM TREFFPUNKT ZOO ist: gerade mal ein Jahr später gedreht, gleicher Autor, gleicher Regisseur, teilweise gleiche Darsteller. Auch hier wird der billige Bumsfilm mit sozialkritischen Ansätzen aufgehübscht und statt fröhlicher Urlaubsatmosphäre der damals so beliebten Ferienkomödien konzentriert man sich auf urbane Trostlosigkeit: dort die Gegend um den Bahnhof Zoo, hier das (damals noch extrem schmierige) Nachtklub- und Prostitutionsviertel Sankt Pauli.

Auch diesmal zeigt sich, dass die LISA-Filme in vielerlei Beziehung ein eigenes Universum bilden, in dem nicht nur die Crew, sondern auch Szenen und Requisiten (von “Ideen” ganz zu schweigen) in permanenter Rotation sind. Die Streifen aus dem Hause Spiehs/Retzer speisen sich aus einem Baukasten mit sehr wenigen Teilen, dem man mit zwei Einstellungen begegnen kann: “kennste einen, kennste alle” oder “die Summe ist mehr als die Kombination der Einzelteile”. Ich habe mich um meines Seelenfriedens für die letztere entschieden.

Machen wir uns gleich zu Anfang nichts vor: Der Titel ist ein Etikettenschwindel. Genau genommen ist gerade mal eine der drei Protagonistinnen eine Schwedin, und auch das nur auf dem Papier – die brünette Lil geht in ein deutsches Internat und bringt keine der Eigenschaften mit, die man damals mit dem Schwedinnen-Subgenre assoziierte. Von ihren Freundinnen Moni und Kirsten wird die Nationalität nicht mal erwähnt – Sprache und Verhalten sind urdeutsch.

Die SCHWEDINNEN hier sind in Wirklichkeit SCHULMÄDCHEN (siehe auch die Unterzeile auf dem Postermotiv oben). Aber 1980 war das Schulmädchen/Report-Genre endgültig tot, Regisseur Boos selber hatte in dem Jahr mit dem 13. Teil den Deckel drauf gemacht. Der Jungmädchenkult der 70er war vorbei, mit zunehmender Freizügigkeit wandte sich das Interesse des Publikums erwachsenen, selbstbewussten Frauen zu. Die liberalen Schwedinnen waren damals das neue “In-Ding” sowohl im Softcore- als auch im Hardcore-Bereich.

Die SCHWEDINNEN-Filme sind dabei ein zeitlich begrenztes und für sich genommen ein ziemlich kurioses Subgenre des Softsex-Films, das skandinavische Freizügigkeit und Spaß am Sex in den Vordergrund stellte. LISA produzierte drei DREI SCHWEDINNEN-Filme, Konkurrent Erwin C. Dietrich satte fünf, deutlich explizitere SECHS SCHWEDINNEN-Abenteuer. Mach summa summarum 39 Schwedinnen. Oder acht? Was ist mit Doppelten? Obendrauf gab es zudem noch einen Haufen Pornos, der ebenfalls mit dem SCHWEDINNEN-Label lockte.

Irrwitzigerweise zog das Subgenre noch andere Subsubgenres mit in die Kinos – so die krachledern-männliche Variante der DREI LEDERHOSEN-Possen, die mit ähnlichen Themen, Szenen und Konstellationen aufwarteten:

Aber das ist ein Thema, das ich mal anderweitig sezieren werde.

Jedenfalls wurde unser heutiger Film, der nach allen Maßstäben DREI SCHULMÄDCHEN AUF DER REEPERBAHN heißen müsste, in DREI SCHWEDINNEN AUF DER REEPERBAHN umgetauft. Es verwundert nicht, dass spätere Veröffentlichungen den irreführenden Titel auch gleich wieder über Bord warfen:

In den USA lief der Streifen übrigens unter den Titeln NYMPHO GIRLS und HAVING IT OFF und wurde im Monthly Film Bulletin März 1981 besprochen – was ich zu gerne lesen würde, aber das Internet versagt mal wieder völlig bei der Recherche.

Stürzen wir uns also in das, was außer uns niemand ein “Vergnügen” nennen würde…

Es kehrt mittlerweile eine fast vertraute Freude ein, wenn gleich die erste Szene im Film Tobias Meister zeigt, der überraschenderweise diesmal einen doof-geilen Deppen namens “Dicki” spielt und im schulischen Fußballtor eine eher lässige Attitüde an den Tag legt:

Wer wird deutscher Meister? Tobias! Der Mann ist eindeutig so eine Art Maskottchen der LISA-Film und sich für wirklich keinen tumben Gag zu schade. Ohne ihn würde was fehlen.

Während das Fußballspiel zwischen den Jungs und Mädels zu einem Rugby-Match mit Griffen an die Weichteile ausartet, informiert uns der Titel:

Oft gelesene Namen, die von bevorstehendem Unheil künden:

Wenn man bedenkt, dass der deutsche Softsex-Film der 70er und 80er Jahren in den Händen von maximal einem Dutzend Schlüsselpersonen lag, dann muss man sich schon fragen, was hier dem Ansehen des heimischen Films in der Welt angetan wurde.

38 Sekunden – der schnellste nackte Arsch in einem LISA-Film bisher:

Ein männlicher. Die fortschreitende Freizügigkeit der 70er zeigt sich auch in der schwindenden Scheu, die Herren der Schöpfung aus den Unterhosen zu pellen.

Das hier sind übrigens die Namen der drei “Schwedinnen”-Darstellerinnen – keine echte Schwedin drunter, wenn ich das richtig recherchiert habe:

Ihr braucht euch die Namen nicht zu merken – die “Karrieren” der jungen Damen haben diesen Film nicht überlebt. Lediglich Uta Koepke spielte noch eine Rolle in dem ebenfalls von der LISA produzierten Trash-Kracher SADOMANIA – HÖLLE DER LUST von Jess Franco.

Überhaupt wären die Überschneidungen der LISA mit dem gesamteuropäischen Ferkel-Film aus dem Franco-Umfeld eine eigene Recherche wert. An dieser Stelle führt das aber zu weit.

Zu den drei “Schwedinnen” gehören auch drei deutsche Jungs, mit denen wir uns… identifizieren… sollen?

Meister kennen wir, Frank Lang taucht nie wieder auf, aber Mik (bzw. Mick) Werup ist einen zweiten Blick wert. Der brachte es in den 80ern nämlich tatsächlich zu so etwas wie TV-Kultstatus, als er eine Dauerrolle in einer der definierenden Serien der Ära ergattern konnte:

Jawoll, Chris Drombusch is in da Haus! Ich vermute schwer, dass er die “Schwedinnen” bei seinen Castings eher nicht so begeistert erwähnt hat. Eine Biografie mit einem tragischen Finale übrigens: vor ein paar Jahren hat sich Werup erhängt.

Frank Lang als “Atze” greift derweil richtig in die Vollen – ich bin ziemlich sicher, dass ich für dieses Foul seinerzeit einen Schulverweis kassiert hätte (der es wert gewesen wäre):

Ahhh, die Kultstars verstecken sich auf den hinteren Rängen:

Ich werde über die hier genannten Personen noch zu berichten wissen, wenn sie im Film auftauchen. Da gibt es wahrlich Abgründe…

Der Rest der Besetzung speist sich in weiten Teilen aus den üblichen Verdächtigen des LISA-Schauspielerpools. Weniger Darsteller als urige “Archetypen” (Spießer, Doktor, Schläger, Schwuler).

BHs tragen ist in dieser Sorte Film derart verpönt, dass man bedauert, dass nur wenige der Streifen in 3D gedreht wurden:

Oder um es mit Spliff zu sagen;

“Komm steh auf, geh auf´s Parkett,
schüttel was du hast, denn du bist kein Brett!”

Ich kann mich an kein schulisches Fußballspiel erinnern, das dergestalt endete – und ich habe eine Urkunde, dass ich an mehr als 50 Spielen teilgenommen habe (Wersten 04, Position Rechtsaußen bzw. Ersatzbank):

Ein Name, der für Qualität bürgt – oder zumindest für einen Gastauftritt und genau die Sorte Film, die man angesichts von Titel und Plakat erwartet:

Nehmt die Mützen ab, senkt den Blick, haltet die Klappe – wir gedenken einem Großen:

Die SCHWEDINNEN waren nämlich Walter Boos’ letzte Regie-Arbeit. Danach übernahm er noch ein paar kleinere Jobs als “assistant director”, bevor er sich zeitnah in den Ruhestand verabschiedete. Und das mit gerade mal 53. Weiß jemand, was passiert ist?

Was ist denn hier los? Nach dem nackten Hintern nun eine Dödel-Parade? Wollten wir ehrlich das Gemächt von Tobias Meister sehen? Ist die Herrendusche der Ort, an dem ein Softsexfilm für überhitzte Teenager beginnen sollte?

Die Integrität der geschlechtergetrennten Duschen wird in den einschlägigen Filmen (siehe TREFFPUNKT ZOO) ja gerne ad absurdum geführt, so auch hier: die Internatsmädchen greifen die Jungs mit einem Wasserschlauch an.

Es braucht kein Abitur, um eine sehr offensichtliche Frage zu stellen: Welche “Rachewirkung” hat ein Wasserschlauch in einer Dusche? Was wird da nass, was nicht schon längst nass sein müsste?

Da nun aber die Kontrolle durch den Lehrkörper droht, erweisen sich die Jungs als Gentlemen und stellen sich im wahrsten Sinne vor die Mädels, um ihnen einen Verweis zu ersparen:

Lehrer Dr. Heilmann sieht gut aus, scheint aber relativ blind zu sein:

Bei Heilmann handelt es sich übrigens um den seltsam benamsten Carlos Stafford, der zwar nur diesen einen Auftriff in der IMDB verzeichnet hat, aber wohl seinerzeit ein recht erfolgreiches männliches Model bei einer Agentur in Düsseldorf war:
Ich MUSS irgendwann mal ein ausführliches Interview mit Otto Retzer führen! Wie kam der ausgerechnet auf Stafford? Warum versuchte sich Stafford ausgerechnet an den SCHWEDINNEN für sein Leinwand-Debüt? Ich brauche Antworten!

Eigentlich wollte ich euch diese Ansicht des “Internats” nur wegen des Ford Capri im Vordergrund zeigen, aber wir kommen tatsächlich noch mal drauf zurück.

Dr. Heilmann also – der Pauker erzählt seinen Schülern was von Kenia. Kolonialgeschichte for the win! Dazu sexy Dias. Wikipedia oder YouTube waren ja keine Optionen.

Die Klasse ist angemessen begeistert und hier sehen wir auch schon das zentrale Paar, um das sich alles dreht: “Schwedin” Lil und Klassenkamera Pit.

Angesichts der Erzählungen von Kenia kommt Lil ins Träumen:

Natürlich träumt sie nicht von der Unterwerfung der Einheimischen durch brutale europäische Kolonialmächte zwecks Ausbeutung natürlicher Ressourcen – sie träumt vom feschen Dr. Heilmann als Eroberer nicht nur des dunklen Kontinents, sondern ihres Herzens.

Tatsächlich wurde für satte 4 Minuten Urlaubskitsch allen Ernstes in Kenia gedreht, was mich angesichts der sonstigen Sparsamkeit der LISA-Produktionen vermuten lässt, dass dort vor Ort gerade noch ein anderer Streifen in Arbeit war, an den man sich dranhängen konnte.

Lisa erschwindelt sich ein Treffen bei Dr. Heilmann daheim – ein Lapsus, den sich ein heutiger Pädagoge wahrscheinlich nicht erlauben würde/dürfte. Aber wie formuliert es der Film so schön?

“Ein Bums zur rechten Zeit, erspart die viele Schularbeit!”

Lils Freundinnen Kirsten und Moni schauen zu, wie das junge Mädchen im Haus des Paukers verschwindet:

Besonders Mick ist wütend angesichts der erotischen Sperenzchen, die sich Kirsten und Moni zusammen fantasieren:

“Wisst ihr, was ihr seid? Dämliche Lustschnecken. Geile, dämliche Lustschnecken!”
Ich möchte an dieser Stelle dringlich eure Aufmerksamkeit auf die bevorzugte Jacke von Lil lenken – ich weiß, die Mode ist der Ära geschuldet, aber dieses Kindermodell sollte ein 1a Zölibatsverstärker für jeden Junglehrer sein:

Es scheint, als sei Dr. Heilmann nicht nur schulisch, sondern auch privat an Afrika interessiert – die Einrichtung seiner Bude weist ihn als “great white hunter” aus:

CANCELLED!

Ich habe allerdings den Verdacht, dass dieses Bild eher im Tropenhaus des Hamburger Tierparks entstanden ist:

Man mag ja von Teenager-Hormonen halten, was man will, aber dass Lil sich zwanghaft erotisch begrabbeln muss, als sie das Foto von Heilmann sieht, finde ich einen Tacken übertrieben:

Und da träumt sie schon wieder – diesmal von einem Kenia-Strandurlaub mit Heilmann, der sich offensichtlich aus den damals sehr erfolgreichen Filmen 10 – DIE TRAUMFRAU und DIE BLAUE LAGUNE speist. Man achte mal auf die mangelnde Kontinuität, die durchaus der “Traumlogik” geschuldet sein mag. So rennen Lil und Heilmann vergleichsweise vollständig bekleidet in die Gischt:

Einen Schnitt weiter ist das Oberteil futscht und bei Lil hüpft alles, was hüpfen kann:

Kaum reißt Heilmann sie in Leidenschaft hernieder, verschwinden auch die letzten Textilfetzen, um dem Koitus nicht im Wege zu stehen:

Ich finde es sehr bezeichnend, dass sich Lil in ihren Träumen mit “corn rows”-Frisur wie Bo Derek sieht:

Jeder Masturbationsphantasie muss ein Ende haben – vor allem, wenn das Objekt der Begierde plötzlich real naht. Ich bin mit den Praktiken junger Damen in solchen Sachen nur mäßig vertraut, aber zieht man für zehn Minuten Ronja Rubbeltochter spielen wirklich alle Kleidung aus?

Da die Zeit nicht reicht, sich wieder züchtig zu bekleiden, muss die Devise “zurückziehen statt anziehen!” lauten. Lil gibt Fersengeld, bevor Heilmann sie entdeckt – obwohl man argumentieren könnte, dass eine gänzlich entkleidete Schülerin den Lehrer auf genau die Gedanken bringen könnte, die Lil sich erhofft.

Heilmann sieht Lil noch von dannen sprinten und ist sattsam baff:

Wenigstens hat er ein “Souvenir”, für das man in Japan viele Yen zahlen würde:

Schalten wir mal wieder zu den Jungs: Dicki und Atze (also eigentlich Toni und Udo) verbummeln die Zeit in ihrer Bude, weil ja mit den Mädels im Internat nix läuft (eine unbewiesene und vor allem unhaltbare These).

Atze misst sein bestes Stück, das er momentan noch für unterwältigend hält:

Denn siehe: Atze hat ein Pimmel-Notizbuch, in dem er seine Maße protokolliert:

Dicki kommt mit Insider-Wissen: wenn man es erstmal einer Frau so richtig besorgt hat, wächst der Schniedel um fünf Zentimeter. Wenigstens behauptet er nicht “und zwar jedes Mal!”…

Die Lösung des Formatproblems kann also nur die Fornikation sein – und Dicki übt an Atze gleich mal die Rubbeltechnik, von der er in seinem Buch gelesen hat:

Das führt erwartungsgemäß zu nix, also beschließt man, übers Wochenende nach Hamburg zu fahren, um das lästige Problem der “Jungfernschaft” mit prostituierter… ach Quatsch, mit professioneller Hilfe zu lösen. Und ja, den gesamten Plot kennen wir schon von den Berliner Schulmädchen, wo Toni und Udo auf dem Ku’Damm versuchten, was Dicki und Atze zur Reeperbahn treibt. Es ist der gleiche Drehbuchautor – warum also nicht die gleichen Ideen?

Endlich kommen wir mal zur Mädchendusche und es wird einiges geboten – Lil tischt ihren Freundinnen wilde Erzählungen von wollüstigen Lehrerliebeleien auf:

Wenn’s nach Dicki geht, können die sich gar nicht lang genug “unterhalten”:

Doch der tapsige Dicke (der hier noch gar nicht so dick ist, dass er seinen Spitznamen (?) rechtfertigt) wird entdeckt und eine der jungen Damen hat ein Parfüm-Flakon zur Hand:

Autsch!

Etwas kurios finde ich an dieser Stelle, dass die üppige Moni ihre Freundin Lil bei den erflunkerten Sex-Anekdoten einseift. Aber auch hier zeigt sich vielleicht nur meine mangelnde Erfahrung in Sachen Mädchenduschen. Ist vielleicht normal.

Es geht also nach Hamburg und zwar in zwei 3er-Gruppen: Lil, Moni und Kerstin wollen was erleben (wobei Lil angeblich ein amouröses Treffen mit Heilmann verabredet hat), während Dicki, Atze und Pit primär auf den ersten Sex aus sind (wobei Pit insgeheim, hofft, Heilmann bei Lil in die Suppe spucken zu können).

Und hier ist sie – die Perle an der Alster:

Örks. Haben wir schon mal hübscher gesehen. Für alle geographisch Interessierten: das hier ist die Michaelis-Kirche und gedreht wurde die Szene (berechnet nach Höhe und Blickwinkel) vermutlich vom aktuellen Haus der Basler Versicherung (oder was immer 1979 da stand).

Wir bekommen auch einen ersten Blick auf die Reeperbahn zu sehen – in Form kurzer Bildschnipsel, die einzeln zu zeigen den Platz sprengen würde. Ich habe euch aus diesem Grund einfach mal eine Bildergalerie zusammen gebastelt:

  • Bildgalerie (anklicken)
  • Bildgalerie (anklicken)
  • Bildgalerie (anklicken)
  • Bildgalerie (anklicken)
  • Bildgalerie (anklicken)
  • Bildgalerie (anklicken)
  • Bildgalerie (anklicken)
  • Bildgalerie (anklicken)
  • Bildgalerie (anklicken)
  • Bildgalerie (anklicken)
  • Bildgalerie (anklicken)
  • Bildgalerie (anklicken)

Es gehört zu den Standards der LISA-Film, die Laufzeit immer wieder mit Figuren und Nebenplots zu füllen, die nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun haben. Das ist nicht nur effizient, sondern erlaubt auch “Füller”, um von einer Szene zur anderen oder von einem Tag zum anderen überzuleiten. Bei den SCHWEDINNEN fällt diese Rolle dem Ehepaar Würmli aus der Schweiz zu, das nicht nur die Reeperbahn staunenden Auges besichtigt, sondern dabei auch Witze aus dem Buch “100 Knaller-Karnevals-Kalauer” zum Besten gibt.

Kaum am Bahnhof angekommen, können sich die Jungs gerade noch einigen, dass sie aus Kostengründen die Nacht durchmachen werden, bevor Mick Lil erspäht und ihr nachrennt.

Dicki ist es derweil ernst mit der Eroberung einer gnädigen (oder wenigstens geschmacksbefreiten) Schönheit des anderen Geschlechts. Auf den Rat von Atze versucht er es mit Blumen, denn:

“Willst du kosen, kaufe Rosen. Willst du küssen, kaufe Narzissen!”
“Ich weiß schon, was ich will – ich kaufe Wicken!”

Ha. Ha. Ha. Im Hintergrund hört man eine traurige Trompete.

Nun hatte ich angesichts der Beteiligten eigentlich erwartet, dass die Angeflirtete sich als Kerl entpuppt – ein Standard bei der LISA-Film. Aber nein, es kommt viel lustiger: Ihr Macker ist ein Schrank, der Dicki sofort mit Prügel droht.

Die Mädels haben ebenfalls ein Unterbringungsproblem, wollen dieses aber nicht durch Rundumdieuhr-Party lösen: Kirsten hat eine Cousine namens Rita, die für eine schwedische Firma arbeitet und bei der gut nächtigen ist.

Der Anruf bei ebenjener Rita bringt uns zu Bea Fiedler, die sich gerade au naturel räkelt und FAST in der Lage ist, uns vom unfassbaren Antik-Telefon abzulenken:

“Ich bin noch beschäftigt – Liegenschaftsangelegenheiten!”

Reden wir nicht um den heißen Brei: Rita ist eine sehr erfolgreiche Nutte (Escort?), die gerade einen Freier mit Großbritannien-Fetisch empfängt:

Und jetzt haltet euch fest: angeblich (ANGEBLICH!) musste diese Szene für den Verkauf des Films nach England geschnitten werden, weil die Briten sich veralbert fühlten. Das will uns zumindest die zeitgenössische Regenbogenpresse weismachen:

Na, wenn DAS mal so stimmt…!

Kommen wir zum ersten großen Abstecher in dieser Fotostory: Bea Fiedler. Ein bekanntes Gesicht (bzw. ein bekannter Busen) aus den Filmen dieses Genres und dieser Ära. Gestartet hatte sie ihre Karriere im Playboy Juni 1977, auch wenn sie es erst im darauf folgenden Monat auf das Cover schaffte:

Man ahnt an dieser Stelle, dass zwischen dem ersten Shooting und den Dreharbeiten zu den SCHWEDINNEN ein paar Silikonbrüste hinzu gekommen sind. Fiedler machte sich schnell einen Ruf nicht nur als Nacktmodell und thematisch verwandte Filmschauspielerin, sie war auch in den Klatschspalten als Münchner Partygirl zu finden, das so manchem Prominenten an den Arm und ins Bett gedichtet wurde.

Den größten Fisch, den sie in der Nobel-Disco P1 an Land ziehen konnte, ist den Erzählungen nach der damals noch unverheiratete Prinz Albert von Monaco gewesen. Neun Monate später kam ein Sohn zur Welt, von dem Fiedler noch heute behauptet, er sei blauen Blutes – trotz eines gegenteiligen Vaterschaftstests.

Kurzum: Die Fiedler ließ nix aus, auch wenn mit fortschreitendem Alter Qualität der Produktionen und der Postillen, die über sie berichteten, merklich nachließ:

Ewig in unseren Herzen bleibt sie vor allem für ihre Rolle in MACHO MAN:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Aber leider, leider erging es ihr wie vielen Erotik-Starlets dieser Zeit: statt zeitig auszusteigen oder sich einen reichen Mann zu suchen, blieb Fiedler auf dem eigenen untergehenden Schiff hocken, verstrickte sich in immer fragwürdigere Geschichten und musste schließlich (neben ein paar unappetitlichen Sex-Bildgeschichten) Werbung für Pornos machen:

https://www.youtube.com/watch?v=wr-a3Ry66Os

Und es geht noch schlimmer – es ist mir gelungen, einen “Gastauftritt” auf einem alten Porno-Promo-Video zu finden und zu digitalisieren, bei dem die sichtlich abbauende Bea (Zahnlücke bei 0:30) nicht nur ihr Leben als Society-Schmetterling schön redet, sondern sich auch noch als Sängerin versucht. 12 lange Minuten, die sich lohnen – wenn man sie durchhält:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Vor ein paar Jahren verkündete Fiedler dann “Jetzt sind auch meine Brüste weg!”

Um es abzukürzen: es ging weiter bergab und ich möchte mich nicht drin suhlen.

Nun soll dieser Ausflug nicht in Depressionen enden, also habe ich noch ein anderes Leckerli für euch aufgetrieben. Erinnert ihr euch an Alexander Gittinger, den Depp vom Dienst in diversen Softsex-Filmen wie SCHULMÄDCHEN 84? Eben jener Alex hat mal eine Single aufgenommen, die ausgerechnet Bea Fiedler zur erotischen Göttin erklärte:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

So, genug gefiedlert, the show must go on!

Die Mädels trennen sich temporär, denn Lil hat ja das angebliche erotische Stelldichein mit Heilmann – die Freundinnen geben ihr einen guten Rat mit:

“Mach’s gut, aber nicht zu oft – am Anfang geht das auf die Nieren”

Kaum ins Taxi eingestiegen, beginnt Lil schon wieder von Afrika zu träumen:

Heilmann und Lil genießen eine Safari, lassen sich von begeisterten Eingeborenen umtanzen und fummeln fleißig aneinander rum.

Erneut ordentlich wuschig, geht Lil unbewusst dem (nicht abgeneigten) Taxifahrer an die Wäsche und schafft gerade noch den Ausstieg:

Diesen Screenshot gönne ich mir und allen Lesern, die auch die legendären Mercedes-Taxen in gedecktem Weiß vermissen:

Ja, da schau her – das Ehepaar Würmli schlendert die Reeperbahn entlang und reißt weiter zotige Witze:

Pit schaut sich derweil im Schaukasten des “TABU SEX CABARET” die Aushangfotos an – auch dies ein Fall für adleräugige Trashfans, denn die in der Nahaufnahme gezeigten Bilder…

… sind definitiv nicht die Aufnahmen, die Pit in der Totalen bewundert:

Kommen wir später noch zu, denn Pit erspäht nun die verehrte Lil und möchte sie über den Umweg einer Aussprache endlich in die Horizontale bringen:

Und wohin gehen Männlein und Weiblein, wenn sie mal in Ruhe was bequatschen möchten? In das “TABU SEX CABARET” natürlich, denn wie Pit hilfreich anmerkt:

“In dieser Gegend gibt es nichts anderes.”

Drinnen bekommen wir eine erotische Performance zu sehen, die durchaus geeignet ist, die Zuschauer für sechs bis acht Monate von eigenen sexuellen Aktivitäten zu entwöhnen:

Pit und Lil bestellen Cola mit Rum und ich habe noch nie erlebt, dass der Rum aus kleinen Glaskännchen in die “koffeinierte Zuckerplörre” ((c) Walter Moers) gegossen wird:

Leider läuft die Aussprache nur so mittel, denn Pit findet Lils Begeisterung für den Lehrkörper ziemlich ätzend:

“Du und dieser alte Opa!”
Lil hält dagegen, dass Heilmann gerade mal rüstige 30 ist. Ziemlich angefressen verkündet sie, sich mit ihrem Lehrer zu einer Hafenrundfahrt treffen zu wollen. Weil Pit die Notlüge riecht, drängt er sich als Begleitung auf.

Hamburg ist nach der Logik dieses Films ungefähr 50 Quadratmeter groß, denn natürlich sitzen auch Dicki und Atze schon auf dem Schiff und wollen (bei strömendem Regen – Produktionen wie diese haben notorisch nicht das Geld, wegen schlechten Wetters Drehtage zu verschieben) mal Sightseeing betreiben. Als sie Lil und Pit kommen sehen, verstecken sie sich.

Es kommt zur ersten Romanze, zur großen Liebe, zu wahrer Leidenschaft – mit den bekannten 3 F.

Frust…

Feingefühl …

und Fummelei. So schnell kann das gehen, wenn man der Angebeteten ein “Ich hab’ dich doch lieb” ins Ohr haucht. Da ploppen die Knöpfe fast von selbst:

Warnung: Wir befinden uns hier in der Wirklichkeit der LISA-Filme. Es ist dringend davon abzuraten, in einer tatsächlich existenten Realität einer jungen Dame die Brust in der Öffentlichkeit freizulegen, nur weil sie der Zunge keinen Widerstand leistet.

Atze und Dicki sind begeistert, dass Pit so gut voran kommt – aber genau damit stören sie das intime Stelldichein. Lil ist sauer, weil sie glaubt, dass Pit das so geplant hatte (wenig wahrscheinlich, denn SIE hat ja auf die Hafenrundfahrt bestanden) und macht sich davon. Pit will daraufhin seine Kumpel verdreschen und ich bemerke erstmals, dass er einen kackbraunen OVERALL trägt. Alter, war die Wendezeit 79/80 echt SO scheiße?!

Die Würmlis entdecken derweil die sich anbietenden Prostituierten – also in der Schweiz haben sie DAS noch nicht gesehen.

Moni und Kerstin sind vom Angebot der Strip-Clubs wenig begeistert, vor allem weil Moni meint, dass sie mit den Damen an der Stange obenrum locker mithalten könne (was schwer zu bestreiten ist, wenn ich ehrlich sein soll).

Ein schmieriger Typ will sie in einen der Bumsschuppen ziehen, aber die beiden Girls lehnen frisch fromm fröhlich frei ab. Und wer in das Schaufenster im Hintergrund schaut, sieht die tatsächlichen Bilder von den obigen Nahaufnahmen mit Pit.

Weil Retzer-Filme einfach nicht ohne barschen Sexismus auskommen und die Reeperbahn dazu ausgiebig Gelegenheit bietet, machen sich Moni und Kerstin über ein paar Nutten lustig, die wohl Transen sind, wenn ich das richtig verstehe. Ha. Ha. Ha.

Nun haben die beiden Freundinnen ordentlich Durst und wieder scheint eine Pommesbude oder ein Supermarkt als Option auszufallen – man geht ins “Salambo”.

Und ich so: “Salambo? Das kenne ich doch?”

Denn siehe da: Auch Katja Bienert ging in DIE SCHULMÄDCHEN VOM TREFFPUNKT ZOO in einen schlecht beleumundeten Schuppen gleichen Namens:

Ich hab’s gecheckt – man hat in diesem Fall NICHT in der gleichen Location gedreht, auch wenn beide “Salambos” kleinwüchsige Performer und wenig beeindruckende erotische Darbietungen als Geschäftsmodell präsentieren:

Die unvermeidlichen Würmlis sind auch vor Ort – und verstehen nur Bahnhof:

Siehe – der Fiesling ist wieder da und bestellt mit einem Kumpel für die Mädels gleich mal eine “Keule”. Das ist wohl Kiez-Slang, den ich nicht verstehe.

Die Bereitstellung von Getränken bedingt für diese Neanderthaler die umgehende Bereitstellung sexueller Gefälligkeiten, derer sich Moni und Kerstin aber tapfer erwehren:

Die beiden Typen rauschen ab und lassen die Mädels mit Getränken zurück, die ihnen wie folgt berechnet werden:

“Zwei Cola und eine Flasche, Datum, Mehrwertsteuer, Spende für den Zuhälter-Fond, macht zusammen 368 Mark und 20 Pfennige!”
Der Kellner macht deutlich, dass ohne Moos nix los ist und man auch zu Handgreiflichkeiten greifen wird, damit die Kasse stimmt:

Jetzt ist guter Rat teuer.

Mein Rat hingegen mag nicht gut sein, wäre in diesem Fall aber kostenlos: die Mädels haben die Getränke nachweislich nicht bestellt, hätten als Minderjährige gar nicht reingelassen werden dürfen und Nötigung zur Begleichung der Zeche sollte sich mit einem Anruf bei der Davidswache abbiegen lassen. So würde ICH das zumindest angehen – aber ich habe auch keine Brüste, die mich aus Notsituationen befreien können. Und genau ob dieses feinen Unterschieds entscheiden sich die Mädchen, ihre Kasse beim Prahlhans Siggi Senator (merken, das wird noch wichtig!) aufzubessern.

Wo sollten gut gebaute Mädels schnelles Geld verdienen können, wenn nicht in einer fragwürdigen Bar bei angetrunkenen Herren?

Mit ein bisschen Shirt lüpfen und obenrum wackeln kommt die benötigte Summe schnell zusammen und die Mädchen können das “Salambo” stressfrei verlassen – denken sie…

Tatsächlich kommen wir nun zum schmierigen Teil des Films, zum moralischen Morast, denn die beiden Fieslinge beschließen, dass Moni und Kerstin ob ihrer natürlichen Gaben besser für den Puff als fürs Internat geeignet sind und nehmen die Verfolgung auf.

Unter dem Vorwand, ein Polizist zu sein, prüft Fiesling 2 die Ausweise der Mädchen:

Hierbei fallen zwei Dinge auf: Moni und Kerstin haben deutsche Pässe. Nix also mit “Schwedinnen”. Und Kerstins Passfoto zeigt sehr eindeutig einen Herren. Das stimmt doch wieder vorne und hinten nicht!

Kurz vor der Einlieferung in den Puff (das scheint so eine “einmal drin, kommst du nie wieder raus”-Nummer wie bei DIE KLAPPERSCHLANGE zu sein) ahnen die Mädels Böses und setzen sich schlagkräftig zur Wehr.

Hilfe bekommen sie dabei durch die Würmlis, die langsam zu den wahren Helden des Films aufsteigen:

Genug Jugenddrama und Mädchenhandel. Wir sind hier schließlich nicht in Berlin. Schauen wir doch mal, was Lehrer Heilmann so macht – ahhh, er ist gerade von seiner Verlobten Inga gestiegen und reicht ihr eine postkoitale Zigarette genau jener Marke, der man langsam eine Geschäftsbeziehung mit der LISA-Film unterstellen muss.

Das bringt uns zu unserem zweiten Ausflug in die Welt der Sex-Karrieren. Die Verlobte “Inga” wird nämlich dargestellt von Gina Janssen, und wer meinen Blog bis zum Dezember 2006 (!) zurück blättert, der findet diesen Klassiker mit der noch sehr jungen Gina:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die trotz der skandinavischen Anmutung in Deutschland geborene Aktrice hat in ihrer ganzen 15jährigen Karriere immer zwischen Soft- und Hardcore oszilliert, in Dänemark einige Kultstreifen gedreht und für die LISA-Film schon 1972 vor der Kamera gestanden – in dem Roy Black-Film “Kinderarzt Dr. Fröhlich”!

Kein Wunder, dass sie wie viele Erotiksternchen in den 70ern auf den Covern entsprechender Postillen zu sehen war:

Ihr Bonus: Trotz der Karriere im Pornofilm wirkte Janssen immer wie das sympathische Mädchen von nebenan und niemals billig oder ordinär. So wurde sie zu einem kleinen Star, weil sie mit ihrer natürlichen Ausstrahlung und einem gewissen darstellerischen Talent ideal für alberne “Foto-Romane” in den genannten Postillen war:

Als ihre Zeit im Business vorbei war, verschwand sie von der Bildfläche. Ich konnte nicht herausfinden, was nach 1985 aus ihr wurde.

Zurück zum Film. Boos erlaubt sich an dieser Stelle mal wieder eine gelungene Bildkomposition, die gleichzeitig erfasst, wie sich Heilmann von Inga verabschiedet und Lil dadurch erkennt, dass ihr geliebter Lehrer wahrlich vergeben ist.

Trotzdem will Lil nicht aufgeben und besucht den frisch geduschten Heilmann:

Als dieser sich anzieht, setzt Lil ausziehen dagegen – das wäre doch gelacht!

Aber auch dieser Versuch der Lolita-Verführung geht endgültig schief, weil Heilmann tatsächlich ein integrer Charakter ist und kein Interesse am Sex mit einer Schülerin hat. So muss Lil erneut unverrichteter Dinge von dannen ziehen.

Es ist mittlerweile wieder Nacht und offensichtlich, dass DREI SCHWEDINNEN so gedreht wurde, dass die Tag/Nacht-Wechsel nicht immer plausibel sind. Zurück auf der Reeperbahn wird dem prallen Leben das Bargeld aus der Tasche gezogen.

War es in den SCHULMÄDCHEN VOM TREFFPUNKT ZOO Katja Bienert, die eine Peepshow besuchte, so darf hier Tobias Meister durch die Klappe auf die Scheibe gaffen – und sein Gesichtsausdruck lässt mich froh sein, dass ich gerade seine Hände nicht sehen kann:

Es wird mir allerdings auf ewig ein Rätsel bleiben, wie man sich derart für steriles Räkeltum auf dem Flokati begeistern kann.

Atze hat derweil einem Typen vom Sexkino die Adresse einer Prostituierten abgeschwatzt, die angeblich gut & günstig arbeitet. Winkt nun endlich die ganz große Nummer?

Okay, an dieser Stelle muss ich dem Fluss der Handlung mal wieder Einhalt gebieten – wenn die Dame eine Prostituierte ist und die Kundschaft angekündigt wurde, warum müssen Dicki und Atze dann per Räuberleiter an der Mauer hochklettern, um ins Schlafzimmer zu spicken? Wäre die Türklingel nicht erheblich einfacher und unauffälliger gewesen?

Es wird niemanden wundern, dass der alberne Einbruch in die Lustgrotte nicht von Erfolg gekrönt ist – die Nutte ist nämlich genau jene junge Dame, die Dicki per Blumenstrauß hatte beeindrucken wollen. Und ihr muskulöser Stecher ist ob der vermeintlichen Konkurrenz immer noch missmutig und zur Anwendung von Gewalt bereit:

Und so fliegt Dicki raus, wo er eben noch rein plumpste:

Steht da unten gar ein Eimer Farbe an völlig unerwarteter Stelle? Haben wir einen ebensolchen Eimer nicht erst letzte Woche in der Nähe vom TREFFPUNKT ZOO gesehen? Da wird der Dicki doch nicht etwa… ?!

Doch, er wird – und Atze bekommt’s voll in die Fresse. Weil der Eimer Farbe ein so unkaputtbarer Klassiker ist wie die Torte im Gesicht oder die Banane unter dem Schuh. Glauben zumindest die Macher von DREI SCHWEDINNEN – und dass deren Humorverständnis aus der Kaiserzeit stammt, haben wir ja schon mehrfach festgestellt.

Anderswo, auf der Reeperbahn: Pit (r.) sucht nach Angie (M.), übersieht sie aber glatt. Bei dieser recht langen Einstellung hat mich der Schnauzbartträger irritiert, der so intensiv in die Kamera schaut, als warte er auf seinen Einsatz. Zivilbulle?

Ahhh, da sind Dicki und Atze ja wieder. Man rekapituliert: alles Scheiße außer Mutti. Weder hat sich Lil zum Bettentango verführen lassen, noch haben willige Weiber den beiden anderen Jungs den sexuellen Milchzahn gezogen. Wie man es dreht und wendet – vielleicht sollte man sich doch lieber ein Quartier zwecks Übernachtung suchen.

Siehe da: auf einem Hafenschiff haben die drei Unterschlupf gefunden, und ich frage mich: Wie? Wieso? Bei wem? Für was? Wo haben die um 3 Uhr morgens einen Kutter mieten können? Oder sind die da eingebrochen? Liebe Herren Produzenten, wenn es für Urlaubsträume aus Kenia reicht, sollte es auch für ein wenig handlungsrelevanten Kontext reichen.

Hosen auf, Dödel raus – oder um es mit Extrabreit zu sagen:

Welch ein Land! Was für Männer!

Dicki säuft dann gleich noch aus der Alster, was dazu führt, dass sein Gesicht total schwarz ist. Und nein, ich weiß auch nicht, was das soll. Aber es gibt Meister die Gelegenheit, mal wieder Fratzen zu schneiden:

Und das ist dann auch der perfekte Zeitpunkt, mal wieder gegen den politischen Angstgegner der späten 70er zu hetzen:

“Jetzt laufe ich Reklame für die Grünen!”

Die drei Schülerinnen haben deutlich komfortabler übernachtet und werden von Rita mit frischer Kleidung und aufmunternden Worten geweckt:

Lil liegt schon in der Badewanne und wäscht sich den Schmier des Hamburger Kiez vom makellosen Leib:

Was tut sie dabei? Ich trau’s mich kaum zu sagen, geschweige denn zu zeigen:

Under da sea, under da sea – darling it’s better down where it’s wetter…!

Man fasst es nicht, aber das frühreife Früchtchen ist immer noch nicht fertig mit der Flunkerei. So berichtet sie ihren Freundinnen frech von vielfachen frivolen Ferkeleien mit dem Herrn Pauker.

Kirsten und Moni so:

“Zehn mal – das schafft ja nicht mal mein Olaf in Schweden!”

Die Zahl scheint mir auch etwas hoch gegriffen. Wenn man den Legenden glauben darf, konnten das sowieso nur Klaus Kinski und Billy Idol.

Aber wer weiß – vielleicht ist Heilmann ja wirklich ein Mitglieds des “Club of 10”, denn in diesem Moment ist er schon wieder dabei, Lil abzusagen, um stattdessen seine Inga zu beglücken. Wer die Wahl hat, hat in diesem Fall sicher nicht die Qual.

Kirsten und Moni kutschieren Lil mit Ritas Wagen zu Heilmanns Haus, weil Lil immer noch nicht reinen Tisch gemacht hat. Und weil es wichtig ist, dass Ritas Wagen unversehrt bleibt…

… kreuzt eine Luxuslimousine frontal den Weg der wilden Weiber:

Hier wird’s wieder filmisch interessant: einen echten Crash – noch dazu mit zwei so teuren Autos – konnte sich die Produktion natürlich nicht leisten. Also wackelt nur die Kamera ein bisschen, es gibt ein wenig Blechgeräusch und schon steht der Rolls (Bentley? Jaguar?) mit rauchendem Motor am Straßenrand. Die Szene gibt KEIN Indiz, was gerade passiert ist, zumal das Cabrio von Rita augenscheinlich schadfrei geblieben ist.

Es bleibt auch völlig fragwürdig, was die Szene soll – sie erzeugt keine Spannung, hat keine Folgen, füllt nicht mal 20 Sekunden Filmzeit.

Ich bin mir nicht ganz sicher, was Lil jetzt wieder bei Heilmann will – schließlich hat sie bereits zweimal “eingesehen”, dass der Pauker nichts von ihr will. Fällt das schon unter Stalking? Sollte sich Lil mal das schöne Köpfchen von einem Therapeuten durchleuchten lassen?

Heilmann hört auf jeden Fall die Klingel nicht, weil bei ihm alle Glocken läuten:

Mitten bei der Bettgymnastik fällt Inga ein, dass sie am Abend einen Termin mit einem Senator (merken!) hat, der Ideen für ihre Schulsportprojekte hören möchte.

Und hier ist er endlich – der unvermeidliche Gastauftritt von Otto W. Retzer selbst. Wenigstens in dieser Beziehung strebte er Hitchcock nach. Diesmal spielt er einen Schotten, der sich in Hamburg verlaufen hat und trotz diverser Fremdsprachen nicht weiter kommt.

Ausreichend Grund für unsere drei Sympathieträger, sich über die Gäste der Stadt lustig zu machen. Da reckt die xenophobe Attitüde der LISA-Filme wieder ihr hässliches Haupt.

Auch Rita hat am Abend übrigens einen Termin – mit dem oben schon aufgetretenen Siggi Senator. Merken! Es wird einen Test geben!

Da klingelt’s und Pit steht bei Rita vor der Tür – auf der Suche nach Lil. Ich sage mal so: auch wenn Lil gerade nicht da ist, hat sich der Besuch schon gelohnt.

Pit kann nicht anders und schüttet der üppigen Rita sein Herz aus. Was macht er bloß falsch? Nur weil er jahrelang nichts gesagt hat von seiner Zuneigung? Nur weil er nie die Initiative ergriffen hat? Nur weil er sie am laufenden Band wegen ihres Crushs auf Heilmann beleidigt hat? Was wollen die Weiber denn noch?

Die letzte Frage zumindest lässt sich relativ leicht beantworten, denn wir sehen Lil in der S-Bahn – und natürlich träumt sie mal wieder vor sich hin.

Aber oho – diesmal ist Pit im wahrsten Sinne der Mann ihrer Träume. Den will sie haben, dem möchte sie sich hingeben, der soll ihr “erstes Mal” sein!

Etwas verkompliziert wird die Sache dadurch, dass Pit auch gerade sein erstes Mal erlebt – mit Rita. Diese hat eine Fernsteuerung, mit der sie ihr Schlafzimmer verdunkeln und Pimpermusik einspielen kann. Ich bin beeindruckt – auch wenn die Idee natürlich aus BETTGEFLÜSTER mit Rock Hudson und Doris Day geklaut ist.

Es ist sicher ein Merkmal dieser Ära, aber man darf sich schon wundern, dass Pit begeistert fremdpimpert, obwohl er doch nur Lil liebt – während er rasend eifersüchtig ist, dass sie sich eventuell von einem anderen Mann bürsten lässt.

Und ja, natürlich verwende ich Begriffe wie “pimpern” und “bürsten” nicht, weil ich ein pubertärer und verklemmter Drecksack bin, sondern weil sie in das Zeitkolorit der besprochenen Filme passen – euch muss man echt ALLES erklären. Zweimal.

Pit hat’s geschafft, aber man darf unterstellen, dass Rita ihn auch nicht wirklich gefordert hat – so begeistert, wie er hernach Freudensprünge veranstaltet.

Kerstin und Moni müssen sich ohne Lil die Zeit vertreiben – und fahren wieder zur Reeperbahn, weil die gestrigen Ereignisse ja nicht traumatisierend genug waren. Und es ist auch völlig in Ordnung, dass sofort ein Tross spitzer Lumpis den Wagen umzingelt:

Halt! HALT! HAAAAAALLLLT!!! Detektiv Dewi im Einsatz! Was ist denn das für ein Nummerschild?

HH-KW 54

Da spule ich mal ein bisschen zurück und schaue mit die Zuhälterschleuder an, in der Moni und Kerstin eine halbe Stunde vorher zum Puff gefahren wurden:

HH-KW 54

Wahrscheinlich wollte die LISA-Film nur für einen Satz falscher Nummernschilder springen lassen, die über die original Wörthersee-Kennzeichen geklebt wurden…

Aber zurück zum Film.

Letzter Versuch bei Dicki und Atze – WIEDER ist die Angesprochene die Freundin des Bodybuilders! Und wieder droht Schläge!

Unsere Helden halten es mit Superman: auf, auf und davon!

Auf der Flucht passieren sie eine Kneipe namens Albers-Eck:

Ich konnte es mir nicht verkneifen, das mal zu googeln – diese Pinte gibt es immer noch und sie lockt mit durchaus moderaten Preisen:

Ich bin nicht sicher, ob eine Toilette als Sackgasse ein wirklich gutes Versteck bei einer Verfolgungsjagd darstellt, aber Atze und Dicki haben ja auch noch kein Abitur, also lasse ich das durchgehen. Man achte auf die noch völlig intakte Tür:

Als der Bodybuilder daran rüttelt, hat sie bereits einen deutlichen Sprung, denn dies ist augenscheinlich nicht der erste Take:

Und WUMMS – wird nochmal drauf gehauen. Materialschaden for the win!

Zum Glück kommen Moni und Kerstin mit dem Cabrio vorbei und können Dicki und Atze gerade noch retten, bevor der Muskelprotz sie in der Mitte durchbricht.

An der Alster hat Pit zufällig Lil getroffen – erinnert ihr euch an meine These, dass Hamburg in diesem Film nur 50 Quadratmeter groß ist? Auf jeden Fall bricht nun die große Liebe aus – vermutlich, bis Pit beiläufig erwähnt, dass er gerade Rita gerammelt hat.

Nun kommen wir zu einem klassischen LISA-Dilemma: man könnte den Film an dieser Stelle enden lassen, Die Turteltauben haben sich bekommen, die anderen Jungs und Mädels sind in Sicherheit. The (Happy) End. Leider hat es DREI SCHWEDINNEN bisher nur gerade so über die 65 Minuten-Marke geschafft und 75 müssen es für die internationale Vermarktung schon sein. Also gibt man ein paar Nebenfiguren noch schnell ein paar “Verwechslungen” an die Hand, um den Nachspann hinaus zu zögern.

Ihr erinnert euch an den Senator, mit dem Inga einen Termin hat? Und an Siggi Senator, der sich Rita nach Hause bestellt hat? Die beide zufällig nebeneinander wohnen?

Rita packt schon mal ihren sehenswerten Einsatzkoffer für den bestellten Dreier:

Sicher auch für die Zeit nach dem Atomkrieg nützlich. Bevor Rita aber abdampft, lässt sie noch Kerstin und Moni rein, die Atze und Dicki im Schlepptau haben und um neue frische Klamotten für eine letzte Tour “um die Häuser” bitten.

Kaum in der luxuriösen Bumsbude angekommen und entspannt, fummeln Atze und Dicki an der Fernbedienung rum, woraufhin der Keramikhund anspringt:

Ein plötzlich startender Super8-Projektor projiziert ein Filmchen auf die Wand, das man auch 1980 schon nicht mehr “erotisch” gefunden haben kann:

Als wäre das des Hormonschubs noch nicht genug, haben sich Kerstin und Moni in geschätzten fünf Minuten für ein Casting im “Moulin Rouge” rausgeputzt. Ob den Jungs da wohl einfällt, was man mit den “langweiligen” Klassenkameradinnen so allen anfangen könnte?!

Man stößt an – und die Fortführung diese fahlen Wortspiels überlasse ich euch. Ihr seid ja schon lange genug dabei.

Gepimpert wird allerdings nicht mehr “on screen” – zwar wirkt DREI SCHWEDINNEN nicht geschnitten, aber es gibt durchaus verschiedene Laufzeitangaben: meine DVD hatte 75 Minuten, die IMDB vermeldet 81 Minuten, und die unzuverlässige Webseite der LISA-Film selbst spricht gar von 100 (!) Minuten. Das hier ist allerdings die einzige Stelle, an der ein wollüstiges Gegrabbel zu fehlen scheint – und bedauerlich ist.

Aber es mangelt den letzten zehn Minuten ja nicht an nackten Tatsachen. So freut sich die vogelwilde Gattin von Siggi Senator auf die Escort-Dame für den flotten Dreier. Sie hat sich auch schön hergerichtet:

Natürlich ist es Inga, die statt beim Senator irrtümlich bei Siggi Senator auftaucht und empört ist, als man ihr unverzüglich an die Wäsche geht:

Nun wird auch klar, woher der Screenshot stammt, den ich schon bei ZÄRTLICH ABER FRECH WIE OSKAR präsentiert habe:

Randbemerkung: Dass sich der Schreiberling hier “wundert”, dass man Marie-Luise erst jetzt vor die Kamera ruft, ist vermutlich primär darauf zurück zu führen, dass ihm ihre vielen bis dahin gedrehten Pornos entgangen sein müssen.

Ortswechsel: Beim spießigen Ehepaar im Hause des Senators taucht nun natürlich Rita auf und ist empört, als man ihr NICHT an die Wäsche will:

Davon lässt sie sich allerdings nicht abhalten und öffnet den Leder-Overall über ein raffiniertes Reißverschluss-Konstrukt – wenn Bea Fiedler fiedeln will, dann wird gefiedelt:

Inga hingegen verweigert sich den Avancen von Siggi Senator – eine für diese Darstellerin eher ungewohnte Renitenz:

Rita hat nun so langsam die Schnauze voll, weil ihr schwant, dass sie auf die vereinbarten 3000 DM (!) für den Dreier-Abend nicht mehr hoffen darf. Und weil dem Film noch die sprichwörtliche Torte ins Gesicht fehlt – her damit:

Und wer bekommt die Buttercreme ab? Niemand anders als Professor Würmli, der erwartete Ehrengast des Senators! Ja-haaa! Ihr hattet wohl gedacht, den hätte der Film vergessen, was? Nix da!

Mit dieser lustigen, der Boulevard-Komödie entliehenen Verwechslungsklamotte verabschieden wir uns folgenlos aus Hamburg und damit von der Reeperbahn und kehren zurück ins Internat, wo augenscheinlich seit drei Tagen kein Wagen bewegt wurde (siehe Anfang des Reviews):

Es ist mal wieder Unterricht, Lil und Pit schmachten sich an (Pit, wann erzählst du ihr eigentlich von… ach, gar nicht?!), Heilmann spricht über Kenia. Alles wie gehabt – bis auf das unfassbare Hemd von Pit mit den Lederapplikationen, das perfekt auf einen dieser Mittelalter-Weihnachtsmärkte passen würde:

In der blauen Lagune schlabbert sich derweil endlich das “richtige” Paar ab diesmal erträumt von Pit, der das Geld für den geplanten Wagen in einen Afrika-Urlaub umleitet:

THE END

FAZIT: Mag DREI SCHWEDINNEN auch keine echten “Stars” UND keine echten “Schwedinnen” mitbringen, und in Sachen Story und Action eher mau sein, so liefert er doch wenigstens deutlich mehr als andere LISA-Filme das, was das Publikum damals wohl sehen wollte. ALLE jungen Damen im Cast sind hübsch und ziehen mit schöner Regelmäßigkeit blank, es wird auch mal tatsächlicher Koitus simuliert – immer auf 16er-Niveau (die LISA-Webseite behauptet, es gäbe einen 18er-Cut, was ich mir allerdings nicht vorstellen kann). Bis auf ein paar Schlampereien, die der Drehgeschwindigkeit und dem mangelnden Budget geschuldet sind, ist der Film sehr straff inszeniert und geschnitten, Langeweile kommt auch jenseits der Nacktszenen kaum auf.

DREI SCHWEDINNEN ist zudem weder so schmierig wie die SCHULMÄDCHEN VOM TREFFPUNKT ZOO, noch so xenophob und minderheitenfeindlich wie EIN KAKTUS IST KEIN LUTSCHBONBON. Dafür bekommt man viel Hamburger Lokalkolorit von 1980 zu sehen – für Bewohner der Stadt sicher allein deswegen sehenswert.

Ich gestehe aber, dass ein Herbert Fux dem Film gut getan hätte, ein bisschen mehr Wahnwitz, vielleicht ein MacGuffin, dem alle Beteiligten hinterher jagen. Das Drehbuch leistet wirklich nur Pflichtarbeit und man sehnt sich nach ein wenig Remmidemmi im Stil der Karl May-Festspiele. Aber im Gegensatz zu den LISA-“Blockbustern” mit Tommi Ohrner wollte man hier wohl nicht allzu viel investieren. Den Darstellern mangelt auch ein wenig der Charme von Jürgen Drews und Babsi May. Tobias Meister kann den Film allein nicht tragen.

So pendelt sich DREI SCHWEDINNEN im Mittelfeld ein – in seiner Weltsicht weniger empörend, beim Entertainment aber auch weniger knallig als andere Filme der Produktionsfabrik LISA. Wer diese Streifen aber primär wegen der weiblichen Schauwerte konsumiert, der zieht hier das große Nackedei-Los.

Mit 13 hätte ich den vermutlich total spitze gefunden.

Das Lexikon des Internationalen Films sah es erwartungsgemäß etwas strenger:

„Äußerst schlampig gemachter und alberner ‚Unterhaltungsfilm‘, der kein Klischee ausläßt.“

In Italien wurde der Film übrigens mit drei Damen beworben, die SO nicht zu sehen sind:

Ich unterstelle mal, das hier ist die finnische (?) Videokassette:

Wie so oft, wurden die Artworks mit der DVD-Ära zunehmend banaler:

Auch diese “Schwedinnen” kommen im Film nicht vor.

Das vorläufige Tiefpunkt ist vermutlich diese dröge Verpackung:

Man mag von ihm denken, was man will – DAS hat der Film nicht verdient.

P.S.: Weil’s hier so gut passt wie anderswo – bei meinen Recherchen bin ich auf eine kurze Erwähnung der SCHULMÄDCHEN VOM TREFFPUNKT ZOO in der noch knusperjungen CINEMA von 1979 gestoßen. Es dürfte niemanden wundern, dass man die Hauptfigur nicht korrekt identifizieren oder benennen konnte. Weder ist das rechts “Petra”, noch ist es “Katja Carel”.



Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

20 Kommentare
Älteste
Neueste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Karl
Karl
27. August, 2020 17:02

Nach diesem tiefgründig-analytischen Review verzichte ich wohl erst mal auf Christopher Nolans “Tenet” und widme mich lieber einer “Schwedinnen”-Retrospektive. Leider gibt es den Film wohl bislang nur auf DVD aber immerhin von Ascot Elite bereits mehrere “Schwedinnen” Blu-ray Discs.

Falls eine noch tiefere Analyse des Werks geplant sein sollte: Ich bin mir ziemlich sicher, dass Carlos Stafford irgendwann in den 1980er Jahren auch das Covermotiv eines OTTO, Quelle oder Neckermann-Kataloges gewesen ist. Diese schnieken Agentur-Bilder kommen mir doch sehr bekannt vor.

Comicfreak
Comicfreak
27. August, 2020 20:02

Dinge, von denen man nicht wusste dass man sie wissen möchte und die sehr interessant sind

Dietmar
27. August, 2020 22:32

Weil ich nicht unter einem Stein lebte, war mir der Name Bea Fiedler geläufig; identifizieren könnte ich sie auf Bildern aber wohl nicht. Mit anderen Worten: Sie war mir egal. Jetzt tut sie mir leid. Und Mick Werup hat ja ein trauriges Ende gefunden.

Grimmig
Grimmig
28. August, 2020 11:30

Hochachtung an deine Energie, die du diesen “Perlen” widmest.

Als ehemaliger Hamburger Polizeibeamter auf St. Pauli (1998-2000) komme ich leider nicht umhin, eine Kleinigkeit anzumerken, die uns damals immer wieder getriggert hat und auf die wir immer mit demselben Spruch reagiert haben:

“Es heißt nicht Davidswache, sondern Davidwache. Man sagt ja auch nicht Bratskartoffeln.”

Der Name kommt von der Davidstraße, die gleich nebenan verläuft und auf der täglich pünktlich um 20.00h die leichten Damen auftauchen, um sich einen Freier zu angeln. Tatsächlich direkt ggü. des bekannten Polizeireviers.

Das Salambo gab es übrigens wirklich und war zu der Zeit einer der “schillerndsten” Schuppen in der Großen Freiheit. Inklusive Live-Fick-Shows und Animier-Damen, die Männer in die hinteren Separees “entführten”.

Grimmig
Grimmig
28. August, 2020 12:36
Reply to  Torsten Dewi

Nachdem ich den Wiki-Eintrag gelesen habe, kann man sehr gut die Verursacher identifizieren:

1964 kam Jürgen Rolands Film Polizeirevier Davidswache in die Kinos, 1971 folgte Wolfgang Staudtes Fluchtweg St. Pauli – Großalarm für die Davidswache.”

Zu Jürgen Roland habe ich tatsächlich auch noch eine Anekdote parat:

Während meiner Ausbildung Anfang der 90er gab es Probleme mit Rechtsradikalismus in der Polizei. Jürgen Roland produzierte dazu passend eine Folge des “Großstadtreviers” mit der Thematik. In der Polizeischule wurde dann diese Folge gezeigt und eine Podiumsdiskussion mit Roland veranstaltet, die in einem “Eklat” endete, da sich die Polizeischüler pauschal als tendenziell rechtsradikal hingestellt fühlten.

Thomas Bunzenthal
Thomas Bunzenthal
28. August, 2020 15:27

Was war die Wochenend denn für ein Blatt?
Kampf dem Rauschgift, grauenhafte Syphillis, Gefahren der Prostitution….
Kommt mir ein bisschen vor wie in der Truman-Show… zuhause ist’s am Schönsten.

Thomas Bunzenthal
Thomas Bunzenthal
28. August, 2020 21:03
Reply to  Torsten Dewi

Ist an mir vorbeigegangen… mein alter Herr bevorzugte “Sexy” und “Schlüsselloch”. War auch irgendwie bäriger.

Martin
Martin
31. August, 2020 21:50
Reply to  Torsten Dewi

Du hast als 13jähriger die Wochenend austragen müssen? Du Armer. 🙂

Matts
Matts
30. August, 2020 18:18

Sehr fein. Im Gegensatz zu den SCHULMÄDCHEN von neulich wird hier wenigstens nicht nebenher irgendeine halbgare Elends-Schiene gefahren.
Das deprimierenste ist hier wohl die Karriere von Bea Fiedler.

Dietmar
30. August, 2020 19:24
Reply to  Matts

Mick Werup hält mit seinem Selbstmord aber sozusagen ganz gut mit …

Dietmar
31. August, 2020 04:50
Reply to  Torsten Dewi

Oh, ich habe den Text nicht noch einmal angesehen.

Matts
Matts
31. August, 2020 16:01
Reply to  Dietmar

Da hast du natürlich recht. Die Stelle muss ich verdrängt haben weil´s ZU deprimierend ist…

Selle
Selle
21. Dezember, 2020 19:00

Okay, superlate to the party aber in Zeiten großen Müßiggangs lese ich gerne deine Fotostorys. Und obwohl mir diese Korrektur als Süddeutschem eigentlich gar nicht zusteht bin ich mir ziemlich sicher, dass die von dir als Michel identifizierte Kirche eigentlich St. Nicolai (alt) ist (der Michel ist ja doch recht markant). Der zweite Kirchturm im Hintergrund ist dann die damals noch patinierte St. Katharinen und die Straße im Vordergrund die B4/Willy-Brand-Straße/Ludwig-Erhardt-Straße. Die Überführung im Hintergrund wäre dann die U3 und die markanten weißen Gebäude (identisch mit den heutigen, eins davon ein Parkhaus?) stünden an der Alster und das “dreieckige” Viertel passt auch noch gut, sogar die beiden “Türme” gibt es wohl noch. Das patinierte Dach im Vordergrund ist dann aber nichts anderes als – Plottwist! – ein Nebengebäude des Michel. Und gedreht wurde es trotzdem von der Basler Versicherung/Deutscher Ring.

Oder hast du das genau so gemeint, also mit “das hier” das Kupferdach gemeint? Oh. Dann ignorier das und: Keep up the good work. Was gäbe es für einen besseren Weg das zu würdigen als sinnlos Details zu recherchieren? 😉

Matthias Dreyer
Matthias Dreyer
3. Juli, 2021 14:45

Tanja Scholl (Lil) flog direkt nach den Dreharbeiten auf der Reeperbahn zu einer weiteren Lisa-Film Produktion (“Die schönen Wilden von Ibiza”) auf die gleichnamige Insel. Hierin spielt sie unter dem Namen Tanja Spiess die Hauptrolle der Susi.