18
Dez 2021

The London that wasn’t

Themen: Neues |

Normalerweise würde ich an dieser Stelle erzählen, was wir am letzten Wochenende in London alles erlebt haben: Theaterstücke, Konzerte, Weihnachtsmärkte, Street Food Festival, Afternoon Tea, Genüsse und Geschenke.

Daraus wurde leider nichts. Vielen Dank, Omikron. Die Briten verschärften nämlich mit dem Auftauchen der neuen Virus-Variante die Einreisebestimmungen dergestalt, dass der Trip sich selbst erledigte. Zum zweiten Mal. Im Juni hatten wir ja bereits eine Reise nach London abgesagt, als praktisch alle gebuchten Theaterstücke ausgesetzt wurden.

Diesmal hatten wir allerdings doppeltes Pech – da der Flug und die Theaterstücke ja stattfanden, kam eine Erstattung der Kosten nicht in Frage. Ungefähr 500 Euro für den Schornstein. Lediglich Hotel und eines der Theaterstücke konnten noch storniert werden. Für “kein London” war der Spaß also ziemlich teuer.

Um irgendwas davon zu haben, erzähle ich euch an dieser Stelle einfach mal, was wir denn voraussichtlich erlebt hätten.

Der Hinflug wäre am 9 Dezember um 9.40 Uhr gewesen – eine sehr humane Zeit, weshalb wir auch Easyjet in Kauf genommen haben. Von Gatwick dann mit dem Regionalzug in die Innenstadt (der Express ist wegen der mangelnden Nachfrage aktuell eingestellt). Einchecken und akklimatisieren hier:

Vielleicht ein bisschen “light shopping”, zum Weihnachtsmarkt auf dem Trafalgar Square, beim Double Shot Café einen Macchiato?

Zum Abend dann umziehen und ins Theater. Als große Fans der Serie ENDEAVOUR sollte es ein Vergnügen sein, den Hauptdarsteller Shaun Evans auch mal live auf der Bühne zu sehen. Wirkt vielversprechend:

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Wenn das Wetter es zulässt, bietet sich ein Spaziergang zur anderen Themenseite an, nach Soho oder Chinatown. Ein letzter Snack, dann ins Hotel, warm ins Bett kuscheln, noch einen Tee aufgießen und etwas fernsehen.

Freitag irgendwo hin zum Frühstück. Vielleicht mal wieder ins Dishoom. Danach definitiv “light shopping” (Paperchase nicht vergessen!) und in irgendein Museum. Die Zeit vergeht eh zu schnell und wir wollen ja bis zum Afternoon Tea so ermattet und hungrig wie möglich sein. Es geht dafür nämlich ins legendäre Dukes Hotel:

Nach einer obszönen Anzahl an Mini-Sandwiches und kleinen Konditor-Schweinereien dann wieder ins Hotel, die neuen Sachen anziehen und ab ins großartige Criterion. Ein Stück eher für die LvA, aber sicher hoch unterhaltsam, wenn man den Kritiken glauben darf:

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Was, schon der zweite Tag rum? Die Zeit verfliegt, leider. Und das Programm bleibt proppevoll. Nach einer weiteren Nacht und einem erneut exzellenten Frühstück wartet schon wieder das Theater, diesmal die frühe Matinee-Vorstellung von THE SHARK IS BROKEN. Schon das Konzept ist grandios: Während der Dreharbeiten von Spielbergs DER WEISSE HAI sitzen die Darsteller Richards Dreyfuss, Roy Scheider und Robert Shaw viel dumm rum, weil der mechanische Hai “Bruce” permanent kaputt ist. Und so beginnen sie, sich Geschichten zu erzählen. Besonders “meta” wird das Stück durch den Erfinder Ian Shaw, der nicht nur der Sohn von Robert Shaw ist, sondern wie ein Klon seines Vaters aussieht:

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Nach einem Spaziergang (vielleicht zur Weihnachtsbeleuchtung in den Kew Gartdens?) ist großes Entertainment angesagt: im legendären 100 Club gibt es seit 1942 Live-Musik und an diesem Samstag Abend präsentieren die Fabulous Lounge Swingers ihre Mashups:

 

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Kann man in London MEHR erleben? Wohl kaum. Wir sind auch nicht mehr in dem Alter, es drauf ankommen zu lassen. Na gut, Street Food in Chinatown geht vielleicht noch.

Und schon ist Sonntag. Wo ist die Zeit hin?! Wenigstens können wir noch zum Borough Market schlemmen gehen, oder in die Brick Lane. Nicht vergessen: “self raising flour” kaufen! Das hilft, um die ganzen Rezepte der britischen Backshows nachzubacken. Ist in Deutschland nicht ganz so einfach zu bekommen. Und Tee muss auch noch in den Koffer.

Fahrt zum Bahnhof, Rückflug 17.55 Uhr. Gegen 22.30 Uhr sind wir wieder daheim. Die Katzen freuen sich. Wehe, wenn nicht.

Schön war’s mal wieder. Oder richtiger ausgedrückt: schön wär’s gewesen.



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Feivel
Feivel
18. Dezember, 2021 21:37

Schön. Fast, als würde man selbst dabei gewesen sein wäre.

Vader Ryderwood
Vader Ryderwood
18. Dezember, 2021 22:28

Wäre nicht meins, aber gegönnt wärs euch gewesen. Wird schon.

Lothar
Lothar
20. Dezember, 2021 09:38

> Nicht vergessen: “self raising flour” kaufen!

Mehl mit Backpulver mischen, sollte doch auch mit im Haushalt schon vorhandenen Produkten kein großer zeitlicher Aufwand sein. Oder unterscheidet sich das Mehl in sonstiger Weise von “unserem”?

Robert Prätzler
Robert Prätzler
20. Dezember, 2021 11:57

Schade. Aber man kann nichts mehr planen. Die Welt ist weiter im Würgegriff. Wir haben noch aus 2020 Außenstände, die wir abschreiben können. Und ob unser Kurztrip zu Silvester stattfinden wird? Die Hoffnung stirbt zuletzt.