20
Feb 2020

Calling Inspector Thursday

Themen: Film, TV & Presse |

Meine Frau und ich sind bekanntermaßen große Fans der britischen Krimiserie ENDEAVOUR, die als Prequel die Jugendjahre von INSPECTOR MORSE erzählt:

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Unser Favorit im Cast ist aber nicht der (durchaus großartige) Shaun Evans in der Titelrolle – nein, wir sind geradezu kindisch begeistert von Roger Allam als Morses’ väterlicher Freund und Kollege Fred Thursday. Mit kleinen Gesten, einer unendlichen Müdigkeit und einer anachronistischen Vorstellung von Recht und Gesetz ist Fred Thursday ein Auslaufmodell, in dessen Heldenrolle auch immer Tragik mitschwinkt.

Darsteller Roger Allam ist in England ein gefragter Mime auch auf den ganz großen Theaterbühnen. In Film und Fernsehen spielt er selten Hauptrollen, aber wenn er es tut, dann entwickelt das weiche Gesicht ein erstaunliches Charisma – wie hier in der Verfilmung von Stephen Frys großartigem Roman “Das Nilpferd”:

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Kurzum: Wir sind Fans von dem Mann.

Zu den Exzentrismen, die meine Frau und ich uns erlauben, gehört die Einrichtung einer kleinen Autogrammwand, an der wir ausgesuchte Signaturen jener Darsteller sammeln, die uns in den letzten Jahren begeistert haben: der Cast von FRASIER und MASH, David Suchet als POIROT, Hardy Krüger, Michael Caine, etc.

Nun entschied ich im Oktober 2018, meiner Frau zur Weihnacht ein Original-Autogramm von Roger Allam zu schenken. Die fünfte Staffel ENDEAVOUR war rum und es schien mir angebracht. Allerdings wollte ich, wie im Fall von Hardy Krüger, nicht einfach bei einem Online-Auktionshaus oder bei Ebay nach einer Unterschrift fahnden. Ein bisschen persönlicher sollte es schon sein. Also wandte ich mich an die Webseite des Schauspielers, von der ich an seine Agentur verwiesen wurde – ich solle doch einfach mal mit Rückantwort-Umschlag einen Brief dorthin schicken. Ohne Gewähr.

Das machte ich. Im Anschreiben nannte ich unsere Begeisterung als Grund für den Wunsch nach einem Autogramm – idealerweise “for Britta”. Nun hatte ich keine Ahnung, ob sowas überhaupt üblich ist oder ob Assistenten in London nur in gelangweilten Drehpausen massenhaft unterschriebene Standardkarten eintüten.

Ich wartete. Und wartete. Keine Post aus London. Zwei Wochen vor Weihnachten musste ich einsehen, dass diese Geschenkidee ein Blindgänger war und ich orientierte mich um. Als leidenschaftlicher Schenker findet man immer was.

Es war gegen Ende Januar und ich auf Reportage, als meine Frau mich anrief: “Für dich ist heute ein Umschlag aus England gekommen – was kann das sein?”. Nach kurzer Überlegung tat mein Herz einen kleinen Hüpfer. Post von Allam?!

Daheim wurde der Umschlag hektisch, aber vorsichtig geöffnet. Und was soll ich sagen? Nicht nur ein Autogramm – zwei. Beide signiert für meine Frau. Und ein handgeschriebener Brief an mich als Entschuldigung, dass es so lange gedauert hätte.

Ein echtes Highlight an unserer Autogrammwand:

Roger Allam, you are aces in my book. Und beim nächsten London-Besuch schauen wir uns den Mann auch mal live auf der Bühne an.



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Rudi Ratlos
Rudi Ratlos
21. Februar, 2020 11:14

Feine Geste!