09
Jun 2023

Radio ga ga: Bemühter bento-Jungjournalismus bei den Öffentlich-Rechtlichen (2)

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Okay, wo waren wir? Ach ja: Journalistin Friederike Wipfler hat sich redlich bemüht, den mysteriösen “Geistermusikern” die Maske vom Gesicht zu reißen. Das hat leider nur so mittel geklappt, eher gar nicht. Vielleicht kann man ja bei den Mittelsmännern punkten, also den Labels, die die Musik an Spotify vermakeln:

Also ein Label ist auf jeden Fall sehr auffällig. Über das gab es auch schon früher andere Medienberichte. Das ist auch das Label von Aurelien, deswegen haben wir uns das genauer angesehen. Firefly heißt das, Firefly Entertainment, und das sitzt auch in Schweden.

Leider ist das AUCH eine Sackgasse. Niemand redet mit Friederike. Und außer weiterem Geraune, dass das Geschäftsgebaren dieser Labels irgendwie secret und weird sei, kommt bei der Recherche nix rum. Eine totale Luftnummer. Wo nix ist, lässt sich auch nix entlarven.

Friederike bleibt hartnäckig – wenigstens Spotify soll sich rechtfertigen:

Okay, was sagt denn Spotify dazu zu diesen Geistermusikern wie dem Aurelien und Co?

Der aufmerksame Leser stellt fest, dass es längst nicht mehr um Geistermusiker geht. Die korrekte, aber ungleich langweiligere Frage lautet “Warum publizieren manche Musiker auf Spotify unter Pseudonym?”, und genau so langweilig fällt die Antwort der Spotify-Managerin aus:

Uns ist wichtig, dass die Musik, die bei uns angeliefert ist, geprüft ist, sauber ist, sicher ist, dass sie keine Content-Richtlinien verstößt und alles andere wollen wir als Plattform gar nicht bewerten.

Die Moderatorin der Sendung ist empört von dieser Nonchalance:

Und wenn Spotify davon weiß, warum dulden die das?

Ja ja, ich weiß: WAS. GIBT. ES. HIER. ZU. DULDEN?

Friederike gibt sich investigativ:

Also wir gehen davon aus, dass Spotify das weiß.

NATÜRLICH weiß Spotify “das”, was immer “das” auch sein mag.

Weil für Friederike nicht sein kann, was nicht sein darf, fabuliert sie weitere ominöse Verbindungen in ihrer Verschwörungstheorie herbei:

Es ist so, dass es auch eine Verbindung gibt, die schon in der Vergangenheit nachgewiesen werden konnte zwischen einem der Gründer von Firefly, diesem schwedischen kleinen Label, und einem, dem ehemaligen Head of Music, dem Global Head of Music, also jetzt nicht Conny Chang, sondern einem globalen Head of Music von Spotify. Und diese beiden Personen, das kann man bis heute auch sehen auf Instagram, die verbindet eine Freundschaft. Da gibt es Fotos der beiden, wie sie zusammen zum Beispiel im Whirlpool abhängen.

Wir halten fest: Der Chef einer schwedischen Musikplattform ist befreundet mit dem schwedischen Chef eines Labels, das für diese Plattform produziert. Riddles within puzzles, secrets within mysteries. The truth is out there!

Was das beweisen soll oder kann, beantwortet Friederike immerhin gleich selbst:

Und das ist kein Beweis für irgendwas.

Und schiebt die Bankrotterklärung gleich noch hinterher:

Wir konnten aber eben einfach nicht nachweisen, welche Verträge es möglicherweise zwischen diesen kleinen Labels und Spotify gibt, ob es da wirklich eine engere Verbindung gibt.

Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder gab es nie etwas “aufzudecken” – oder Friederike war nicht in der Lage, es aufzudecken. Beides gute Gründe, die “Reportage” schon in der Recherche-Phase abzubrechen. Gibt ja genug andere Themen.

Die Moderatorin ist hörbar frustriert, aber es gilt, 35 Minuten zu füllen:

Habt ihr denn überhaupt jemanden gefunden, der von diesen Playlists profitiert und darüber redet?

Und Gottseidank:

Wir haben tatsächlich einen gefunden auf dieser Playlist, auf der Peaceful Piano Playlist, der mit uns gesprochen hat. Und das ist Norman Dück. Aber der ist echt, dann überraschenderweise.

Tja, hmmm… aber wenn “Norman Dück” tatsächlich so heißt, dann ist er kein “Geistermusiker” und lässt sich beim besten Willen nicht mehr für die Story instrumentalisieren. Ist jetzt auch schon egal, vielleicht gibt er die Antworten, die bisher fehlen – seine Privatsphäre scheint ihm und Friederike ja nicht so wichtig:

Das heißt, was verdient er so damit?

Aber ach…:

Also so genau wollte er uns das nicht sagen, aber er hat uns gesagt, er kann davon leben und zwar er hat mehr als er braucht, hat er gesagt. Also er verdient damit schon echt gut.

Soll das ein Witz sein? DAS geht als “Reportage” durch? Eine Abfolge von “wir hatten da ein paar total spannende Fragen, aber keiner wollte uns was sagen”?!

An dieser Stelle gibt 11KM auf und lässt das Thema fallen. Es gibt keine Geistermusiker, niemand ist Fake, behauptete düstere Verstrickungen bleiben komplett unbelegt – kann man Spotify vielleicht so ganz allgemein ins Knie treten, von wegen Monopol und Marktmacht und Ausbeutung und so?

Ja, wir haben auch andere Musikerinnen und Musiker getroffen, die eher nicht von Spotify leben können.

Es wird nun wirklich cringe, denn Friederike und ihr Team haben versuchen eine Front gegen Spotify zu bauen:

Und daraufhin ist diese Idee entstanden, eine größere Gruppe zu finden, die gemeinsam an so einer Art runden Tisch darüber einfach mal sprechen, offen sprechen. (…) Und ja, es gab ein monatelanges Hin und Her, wer jetzt wirklich mitmacht und sich äußert, weil da einfach auch viele Ängste dranhängen. (…) Und ja, Balbina hat halt gesagt, und das kann ich schon verstehen, sie sagt, es ist halt nicht gerade karriereförderlich, wenn man jetzt seinen Chef kritisiert, sozusagen.

Also an diesem runden Tisch saßen dann am Ende, also man muss dazu sagen, am Tag vorher hat auch noch die bekannteste Person abgesagt, die eigentlich da sein sollte. Das war echt schade. Aber am Ende saßen da dann Peter Maffay, der Rapper Maeckes, der Rapper Chefket, die Songwriterin Karo Schrader, Jennifer Weist von der Band Jennifer Rostock (…), der Musiker und Schriftsteller Rocko Schamoni und Charlotte Brandy von Mia. Und natürlich Balbina.

“Die bekannteste Person hat abgesagt” – Mädel, das ist eine Beleidigung! Ihr habt Peter Maffay am Tisch gehabt, Rocko Schamoni und Jennifer Weist. Wen habt ihr denn noch erwartet? Elvis?!

Nun ist der “runde Tisch” eine komplette Pleite, weil die Reportage sich für alles Zeit nimmt, nur nicht für tatsächliche Ausschnitte aus dem Gespräch. Die Musiker verneinen lediglich reihum, dass sie mit Spotify gut verdienen. Nur einer kehrt die Taschen nach außen, und selbst das wird nur paraphrasiert:

Und dann hat Rocko Schamoni gesagt, er kann es sogar genau beziffern, er verdient so 200 bis 300 Euro im Monat über Spotify. Hm, okay. Definitiv nicht genug zum Leben.

Wiki-Leser ahnen, dass Schamoni (mit dem ich vor Jahren wegen eines Projekts telefoniert habe) nicht auf Spotify-Tantiemen für den Lebensunterhalt setzt:

Rocko Schamoni (bürgerl. Tobias Albrecht; * 8. Mai 1966 in Kiel) ist ein deutscher Musiker, Schriftsteller, Schauspieler und Clubbetreiber. Schamoni ist Mitglied des Trios Studio Braun und der Partei Die PARTEI.

Schockschwerenot – der heißt gar nicht Schamoni! Noch ein Geistermusiker!

Diese “da kann man doch nicht von leben!”-Nummer ist sicher der hilfloseste Versuch, Spotify als Kapitalismus-Krake zu diskreditieren. Spotify ist nicht für den Lebensunterhalt von Musikern verantwortlich. Es ist eine Plattform, ein Puzzleteil. Die Managerin von Spotify präzisiert das dergestalt:

Schätzungen nach sind die Gesamteinnahmen über andere, sag ich mal, Geschäftsfelder wie zum Beispiel Live, Touring, Merch, ungefähr das Vierfache, so dass man als Künstler, Künstlerin schon auf eine gute Zahl kommt.

Das muss man nicht glauben, aber wenn eine Reportage darüber machen will, dass es nicht wahr ist, dann sollte man es widerlegen können.

Na gut. Wenn die Argumente gegen Spotify nicht ziehen, kann man es ruhig auch mal mit Unfug versuchen:

Nee. Maeckes hat am runden Tisch auch nochmal vor allem dieses Bezahlmodell auf Spotify kritisiert und hat nochmal gesagt, wenn jetzt irgendjemand 10 Euro zahlt an Spotify und der hört im Monat 90 Prozent meine Musik, 10 Prozent deine Musik, sorry. Und trotzdem gehen 98 Prozent von seinem Geld an Harry Styles. Dann bekommt trotzdem den Großteil der 9,99 Euro, die wir so zahlen im Monat, bekommt trotzdem so jemand wie Harry Styles.

Hier schwant sogar Friederike:

Das ist natürlich jetzt völlig überspitzt und wahrscheinlich auch nicht ganz korrekt.

Egal, Erkenntnis ist wie gesagt nicht gleich Einsicht:

Was man aber sagen kann, ist, ohne jetzt mit dem Finger nur auf Spotify zu zeigen und die Labels dann komplett auszuklammern, dieses System Spotify, das bevorzugt ziemlich eindeutig die ganz, ganz Großen.

Eine Binsenweisheit und ziemlich frech in einer Reportage, die nichts anderes tut, als mit dem Finger nur auf Spotify zu zeigen. Und dass es hier doch eigentlich um “Geistermusik” gehen und irgendwas entlarvt werden sollte? Geschenkt.

Man muss allerdings entschuldigend einfügen, dass dieser Monate lang vorbereitete und dann null präsente “runde Tisch” wie der Rest des Themas aus der Podcast-Reihe “Dirty little secrets” stammt und dort vermutlich mehr Raum bekommt. Das hier ist augenscheinlich eine Reste/Zweitverwertung. Man erweist sich allerdings einen Bärendienst: Ich habe nun NULL Interesse, mir die Reihe anzuhören, wenn DAS hier der Maßstab für Anspruch und Recherche ist.

Wo bleibt denn da der Service, will die Moderatorin gegen Ende wissen:

Was kann man denn da jetzt machen? Also ich jetzt als Hörerin, kann ich da irgendwie darauf Einfluss nehmen mit dem, was ich höre oder wie ich höre?

Die Antwort von Friederike ist so hilflos und schlingernd wie nur irgendwas:

Also ich glaube, was was helfen könnte, ist, dass wir wieder bewusster Musik hören und vielleicht weniger im Hintergrund, dass wir uns Gedanken darüber machen, uns damit beschäftigen, was passiert überhaupt mit meinem Abo-Geld und kommt es da wirklich an? Ich glaube, es ist auch so einfach, einfach 9,99 Euro im Monat zu zahlen und zu denken, ja, das kommt da schon an. Und ich glaube, wenn man sich mal damit beschäftigt und merkt, okay, das ist nicht so, das ist auf jeden Fall schon mal ein Anfang.

Warum sie nicht einfach konkret empfiehlt, Spotify zu kündigen und sich fairere Anbieter/Plattformen zu suchen? Weil ihr Arbeitgeber Spotify braucht und man nicht ins eigene Nest scheißt:

Damit ihr die Folge bei 11KM nicht verpasst, abonniert und folgt uns doch einfach in der ARD Audiothek, vielleicht auch bei Spotify oder überall sonst, wo ihr Podcasts hört.

Es fällt mir schwer, das nicht für Realsatire zu halten.

Das war’s. 35 Minuten Nullinger, Nebelkerze, Non-Enthüllungen. Zusammengefasst: manche Musiker veröffentlichen auf Spotify unter Pseudonym. Big whoop. Der Rest? Fragwürdiges Füllmaterial.

Das darf, das kann nicht reichen. Nicht bei einem Podcast der TAGESSCHAU.

Ach ja, und das ganze Gesumse über Gebrauchsmusiker, die billig Playlisten der Großkonzerne befüllen, ist natürlich in absehbarer Zeit eh hinfällig, weil dann die KI solche Schubidu-Musik in beliebiger Menge, Länge und Tonalität produziert.

P.S.: Ich habe mir die Playlist “peaceful piano” nun auch mal angehört – langweiliges Geklimper wie in der Telefon-Warteschleife. Bin ich 30 Jahre zu jung für, kann man aber gerne bei meiner Beerdigung spielen.



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Stefan
Stefan
9. Juni, 2023 16:42

Über das Thema bin ich vor ein paar Tagen auch gestolpert. Nicht in diesen Podcasts, irgendwo in der Zwei-/Dritt-/Viertverwertung oder Reaction auf solche, k. A.
Ich weiß aber noch, dass ich auch permanent Fragezeichen im Gesicht hatte. Künstler tragen Pseudonyme? Labels füllen Playlisten? Plays von Hintergrundmusik nehmen Geld aus dem Pool? Kleine Künstler bekommen weniger Geld als Große? Höchst erstaunlich. Nicht. Ich hab auch die ganze Zeit auf den Twist gewartet, der das zu einem Thema macht und der nie kam.

Olaf
Olaf
9. Juni, 2023 19:21
Reply to  Stefan

Jeder halbwegs belesene Mensch über 35 Jahren, der noch was in der Schule mitnehmen konnte und nicht der Generation Dumbatz und Handysuchti angehört, kann über den Clickbait Empörungsjournalismus den Funk und andere links-rot-grüne woke Klimaapologeten in den Äther furzen, nur den Kopf schütteln und die Zwangsgebührenzahlung für solche Berichterstattung in Frage stellen. Auch beim DLF, jeden Morgen im Frühprogramm die selben “Wir wollen die Welt besser machen” Themen: Krieg, Klima, Flüchtlinge….Tag aus, Tag ein, monatelang…warum nicht mal andere Themen?

Olaf
Olaf
10. Juni, 2023 08:26
Reply to  Torsten Dewi

Bezahle ich diese Gebühr (GEZ) nicht, komme ich ins Gefängnis (als Beispiel Georg Thiel in der JVA Münster). Der Rundfunkbeitrag hat sich überlebt, in Zeiten des Internets. Heute kann jeder sein eigenes Programm machen, unter der Prämisse man kann das Internet bedienen oder man kennt sich mit Streaming Sendern aus. Können evtl. viele Millionen ältere Menschen nicht, deswegen muss man aber nicht den Hauptbestandteil des Fernsehprogramms auf eine Zielgruppe ausrichten. Was für Hunderte Millionen, für ein in meinen Augen uninteressantes Programm ausgegeben werde, ist sehr schade. Und von den exorbitanten Gehältern und vor allem Pensionszahlungen, die die Öffis an ihre Leute auszurichten haben, gar nicht zu reden. Es muss diese Gebühr eingezogen werden. Wie sollte dieser Apparat sonst bezahlt werden?

Ich glaube es gibt sehr viele unbequeme Themen und die sind nicht nur Krieg, Klima und Flüchtlinge. Mir fehlt da beim DLF die Bandbreite, sich auch um andere wichtige Themen zu kümmern. Seit 2013 höre ich morgens regelmäßig DLF. An manchen Tagen kann ich die „Groundhog Day“ Moderatoren, dort aber nicht mehr ertragen.

Ich stehe heute anders zum Öffi Programm, als in den 80igern, wo man noch Kind und begeistert war, von all den coolen Serien und Sendungen wie „Die Fälle des Harry Fox, Remington Steele, Simon und Simon, Wetten Dass, Schwarzwaldklinik etc. Heute sehe ich den Fernsehgarten mit einer Schleichwerbung Kiewel, Köche die das Finanzamt beschissen haben, eine Trödelsendung mit Darstellern die auch gut als fahrende Karusselldreher von Rummel zu Rummel reisen könnten und viele andere im argen liegende Dinge mehr.

Man muss es bezahlen sonst kommt man in den Bau, aber man muss es wenigstens nicht einschalten, das ist gut.

Ich nutze Radio der Öffis, Arte und bei den regionalen Programmen die Reisedokumentationen. Dafür gebe ich auch gerne Geld.

Opas Unfug Polemik Rand zu Ende.

Olaf
Olaf
10. Juni, 2023 09:09
Reply to  Torsten Dewi

Wo schreibe ich, man soll die Leute nicht bezahlen? Es geht um die Höhe. „Buhrow verdient als WDR-Intendant 2021 rund 416.000 Euro
Der WDR zahlt von allen ARD-Anstalten mit Abstand das höchste Intendantengehalt. Laut Geschäftsbericht des WDR verdiente Buhrow als Intendant 2021 rund 416.000 Euro.14.12.2022“.
„Der Intendant des Südwestrundfunks (SWR) Kai Gniffke ist seit Januar 2023 auch Vorsitzender der ARD. Monatlich verdient er rund 30.000 Euro – und damit in etwa so viel wie Bundeskanzler Olaf Scholz.“

Und ich stelle auch nicht die Wichtigkeit von Anstalten zur Bevölkerungsinformation oder zur Unterhaltung in Frage. Bloss sollten Sendungen und Programm alle Menschen, die in einem Land leben, ansprechen. Wo z. B. gibt es ein Programm in den Öffis für die Deutschen mit türkischen Wurzeln, die die zweitgrösste Bevölkerungsgruppe in Deutschland stellen, Menschen mit türkischen Wurzeln leben über 50 Jahre in Deutschland. Türkisch für Anfänger, war eher was für junge Weissbrot Deutsche und der Kommissar aus Istanbul lockt alte deutsche Oppas und Ommas aufs Sofa. Jeder hat dazu eine andere Meinung. Das ist doch okay.

Olaf
Olaf
10. Juni, 2023 09:40
Reply to  Torsten Dewi

Ich würde lieber freiwillig für den content bezahlen den ich nutze. Arte, Radio, Dokus vom öffentlichen Rundfunk 👍 Bogenhausen und Grünwald Krimis, Karnevalsumzüge und Stunksitzungen, Kiewis Quasselgarten und Silberfisch Musikantenumzüge 👎

Olaf
Olaf
10. Juni, 2023 09:54
Reply to  Torsten Dewi

Das ist Demokratie und gut so.

Olaf
Olaf
10. Juni, 2023 10:26
Reply to  Torsten Dewi

Da hast du recht. Andere demokratische Staaten verlangen auch keine Gebühren für das staatliche TV-Programm oder Radio. Ich hätte schreiben müssen: So ist das in der demokratischen Bundesrepublik Deutschland. Und ich kann ausschalten oder woanders hinziehen. Da wo man für schlechten Funk nicht bezahlen muss.

Last edited 10 Monate zuvor by Olaf
DiBut
DiBut
11. Juni, 2023 17:52
Reply to  Olaf

Sag Du Schlauberger: Wer finanzierte denn wohl die Privaten mit – laut Statista – im Jahr 2022 mit 16,1 Milliarden € Brutto?
Die Werbung schaltenen Firmen uU? Und wo bekommen die ihr Geld her? Von dem neben dem Archiv geparkten Esel, der Golddukaten kackt?
Grob gerechnet zahlt jeder Bundesbürger ca. 200€ im Jahr für “Deppenfernsehen” (Ausnahmen gibt es und sind sehr Willkommen). Vom Säugling bis zum Greis. Ohne sich dagegen wehren zu können.
Persönlich schaue ich zu ca. 98% ÖR, dafür zahle ich gerne, da ich hier Qualitativ wertige Sendungen bekomme.
Den Scheiss auf den Privaten bezahle ich auch ohne sie zu nutzen und ohne sie Unterstützen zu wollen.
Und die Privaten haben knapp doppelt so viel Geld zur Verfügung, ich zahle ungewollt mehr, als mich der ÖRR kostet.
Edit: Die von Ihnen so gelobten Streaminganbieter (meinen Sie hier YT und Co.?) bieten Ihren Service auch nicht für lau an, das sind Knallhart kalkuriende Unternehmen. Alleine Alphabet hat in 2022 ca. 283 Milliarden USD umgesetzt, davon verdammt viel durch Werbung…

Last edited 10 Monate zuvor by DiBut
DiBut
DiBut
11. Juni, 2023 18:07
Reply to  Torsten Dewi

Naja, wenn Zitat: “links-rot-grüne woke Klimaapologeten” OK sind nehme ich das “Risiko” gerne in Kauf, da sich Olaf hiermit in meinen Augen als ernsthafter Diskussionteilnehmer eh schon ins Abseits geschossen hat…

DiBut
DiBut
11. Juni, 2023 18:37
Reply to  Torsten Dewi

Damit hast Du sicherlich Recht, Torsten. Manchmal sollte man seine Gedanken einfach nicht ungefiltert in die Tastatur hauen, dennoch stehe ich zu meiner Aussage oben, auch wenn man sie hätte Eloquenter formulieren können.

Lothar
Lothar
12. Juni, 2023 14:45
Reply to  Olaf

> Da hast du recht. Andere demokratische Staaten verlangen auch keine Gebühren für das staatliche TV-Programm oder Radio.

  • Öffentlich Rechtlicher Rundfunk ist nicht staatlicher Rundfunk, auch wenn das Elon Musk anders sehen möchte.
  • Folgende Länder (in Europa) haben laut Wikipedia Rundfunkgebühren: Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Malta, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Vereinigtes Königreich

> Und ich kann ausschalten oder woanders hinziehen. Da wo man für schlechten Funk nicht bezahlen muss.

Ungarn? Russland? Vatikanstadt?

heino
heino
10. Juni, 2023 09:53
Reply to  Olaf

Und wo findest du bei den Privaten Sendungen für Deutsche mit türkischen Wurzeln? Das ist ein absolutes Non-argument, kein Sender bedient wirklich alle Publikumsschichten

Olaf
Olaf
10. Juni, 2023 10:26
Reply to  heino

Private Sender verlangen keine Gebühr von mir. Die nennen sich auch nicht öffentlich-rechtlicher Rundfunk.

heino
heino
10. Juni, 2023 18:42
Reply to  Olaf

Das ist spätestens seit der Einführung von DVBT2 nicht mehr richtig, seitdem werden von deren Nutzern für private Programme sehr wohl Gebühren erhoben

lostNerd
11. Juni, 2023 21:05
Reply to  Olaf

DiBut hat ja dargelegt, dass Du durch den Kauf von Waren, für die Werbung gemacht wird, auch indirekt die Privaten finanzierst.

Würde es Dich denn weniger stören, wenn die Öffentlich Rechtlichen über Steuergelder finanziert werden würden?

DiBut
DiBut
12. Juni, 2023 13:43
Reply to  lostNerd

Den Rundfunkbeitrag in eine Steuer umzuwandeln halte ich für keine gute Idee.
Wenn es gut läuft ändert sich nur der Name (halte ich für sehr Unwahrscheinlich).
Das Problem ist nur: Steuern sind nicht Zweckgebunden (Ich kenne zumindest keine Ausnahme) und wandern auf den großen Haufen Bundeshaushalt, aus dem dann fröhlich in alle Richtungen verteilt wird. Ressort X braucht mehr Geld? Kürzen wir bei den anderen Haushalten. Und plötzlich bekommt der ÖRR weniger Geld, weil Ressort X ist wichtiger.
Das größte Problem wäre meiner Ansicht nach, dass plötzlich die Politik einen immensen Einfluss auf den ÖRR hätte. Unserem Finanz-Chrischie gefällt nicht die Berichterstattung über die FDP? Halbe Milliarde weniger € im nächsten Jahr gefällig?
Nicht zu vergessen die Schwerdenker, die seit Anfang 2020 eh schon von “Staatsmedien” und “gelenkter Presse” PiPaPo fantasieren. Diesen Leuten würde man nur Öl ins Feuer giessen und in ihrer Überzeugung bestätigen. Gefährliche Gemengelage, nicht gut für unsere Demokratie.
Der ÖRR ist nicht perfekt, aber lieber nicht an der Art der Finanzierung schrauben. Reformen sind willkommen, ansonsten: Finger weg!

lostNerd
13. Juni, 2023 21:53
Reply to  DiBut

@Dibut: Ja, deine Argumente machen Sinn.

Mich hätte nur auch interessiert was Olaf dazu zu sagen hat.

Lothar
Lothar
12. Juni, 2023 14:53

Bei der Inhaltsbeschreibung musste ich an eine Podcastfolge von “20thousand hertz” denken: “Ghosts in the (Hit) Machine” https://www.20k.org/episodes/ghostsinthehitmachine

Ist die Problematik der ungerechten Verteilung denn bei der GEMA anders? Ich dachte, ich hätte da in der Vergangenheit ähnliche Klagen gehört.

Fun Fact: Die nicht-Spotify-exklusiven Podcasts erhalten kein Geld aus der Richtung, so dass “Weil ihr Arbeitgeber Spotify braucht und man nicht ins eigene Nest scheißt” ein nicht gültiger Vorwurf sein dürfte.

Last edited 10 Monate zuvor by Lothar
DiBut
DiBut
12. Juni, 2023 15:11
Reply to  Lothar

Das wäre zumindest ein interessanterer Podcast gewesen als die Nullnummer, die jetzt über den Äther geht: Musik in der alten und digitalen Welt, wer verliert, wer gewinnt.

Lothar
Lothar
13. Juni, 2023 09:48
Reply to  Torsten Dewi

Ich weiss nicht, ob das bei den Podcasts der ÖR groß anders ist, aber von “regulären” Podcasts hört man regelmäßig, dass Spotify eine eher untergeordnete Rolle spielen soll, was die Nutzeranzahl angeht.

Lothar
Lothar
13. Juni, 2023 12:07
Reply to  Torsten Dewi

“Hören” im wörtlichen Sinne von “wird in einer Podcastfolge von den Betreibern so beschrieben”.

noyse
noyse
13. Juni, 2023 14:43