Fantasy Filmfest Nights 2023 (9): SHADOW ISLAND
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Offizielle Synopsis: Nachdem David in den Hinterlassenschaften seines Vaters lange verschollene Unterlagen aus dessen Vergangenheit findet, folgt der junge Meteorologe ihren Spuren – und landet auf einer tristen Leuchtturminsel in der rauen Barentssee, die nur langsam ihre Geheimnisse preisgibt. Nicht alles scheint hier mit rechten Dingen zuzugehen, der Ozean wispert seltsame Worte, Lichter wabern in der Dunkelheit und das Geräusch von Schritten stört die nächtliche Ruhe. Eines Tages meldet sich über Funk eine weibliche Stimme von der Nachbarinsel und von diesem Moment an überschlagen sich die Ereignisse: Davids persönliche Suche nach dem Grund für den Selbstmord seines Vaters versinkt in einem wirbelnden Sog aus albtraumhafter Paranoia und sehr realer Bedrohung.
Kritik: Es gilt wie üblich: Wir legen den letzten Satz der Inhaltsangabe mal lieber nicht auf die Goldwaage. Was hier in Sachen Look & Feel wie ein Leuchtturm-Grusler verkauft wird, von denen wir ja schon einige gesehen haben, ist tatsächlich ein "Nordic noir", ein typisch skandinavischer Thriller/Krimi, in dem deprimierte Leute bei schlechtem Wetter in Norwegerpullis rumlaufen und bei Wodka in Holzhütten sitzen, denen der Wind durch die Ritzen pfeift. Ich finde es immer bemerkenswert, dass diese Filme ein so gänzlich anderes Bild vom Hohen Norden haben als ich nach meinen diversen Aufenthalten dort.
Hat man sich erstmal damit abgefunden, dass es hier weder um Flüche noch um Serienkiller geht, dann kann man sich prima auf das zentrale Mystery einlassen, das sehr kompetent Stück für Stück enthüllt wird: Was geschah mit Davids Vater? Was hat der väterliche Freund Björn damit zu tun? Welches Geheimnis verbirgt Sarah? Was steckt hinter der seltsamen Eisentür im alten Stollen?
Nun steht und fällt so ein Film immer damit, ob er die Fragen, die er stellt, auch kompetent beantworten kann. Und tatsächlich kann SHADOW ISLAND auch hier punkten – am Ende ist nicht alles bis ins Detail ausformuliert, aber wir bekommen eine befriedigende Vorstellung dessen, was vor sich gegangen ist. Die Motivationen sämtlicher Figuren klicken ineinander.
Abgesehen davon greifen auch wieder die oben erwähnten Klischees in Sachen "Nordic noir": raues Wetter, dicke Pullis, schweigsame Menschen. Passt.
Kein Trailer