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Sep 2022

Fantasy Filmfest 2022, Tag 8, Film 4: EMERGENCY DECLARATION

Themen: Fantasy Filmf. 22, Film, TV & Presse, Neues |

Südkorea 2021. Regie: Han Jae-Rim. Darsteller: Song Kang-ho, Lee Byung-hun, Jeon Do-yeon, Kim Nam-gil, Kim So-jin

Offizielle Synopsis: Die Maschine KI501 hebt ab vom Flughafen Incheon mit dem Ziel Honolulu, Hawaii. An Bord sind 120 Fluggäste, die sich auf ihren wohlverdienten Urlaub freuen. Und ein Terrorist. Mit einer neuen Biowaffe verfolgt Ryu Jin-Seok nur ein Ziel: „I want them all to die!“ In 10.000 Metern Höhe setzt der Mann mit dem diabolischen Grinsen sein Virus frei. Kurz darauf klagen die ersten Fluggäste über heftigen Juckreiz und Schwindel. Bis ihnen das Blut aus Mund, Nase und Augen spritzt und sie tot zusammenbrechen. Ryu genießt das Chaos, die Panik, den verzweifelten Kampf ums Überleben. Manche Menschen wollen die Welt brennen sehen.

Ganz anders Sergeant Koo In-Ho. Der Polizist ist der Einzige, der das Bekennervideo frühzeitig ernst genommen und sich an die Fersen des Terroristen gesetzt hat. Vom Boden aus setzt er parallel alle Hebel in Bewegung, das Unabwendbare zu verhindern. Auch die Presse bekommt Wind von den schlagzeilenträchtigen Ereignissen über den Wolken und versetzt umgehend ein ganzes Land in Aufruhr.

Kritik: Um das aus dem Weg zu haben – DAS hier ist der Abschlussfilm?! DAS hier?! Und nicht FREAKS OUT?! Seid’s deppert?!

(durchatmen)

Okay, dann halt ein koreanischer Katastrophenfilm. Hatte wir ja neulich erst, wenn auch in deutlich knalligerer und überkandidelter Form. EMERGENCY DECLARATION geht seine Rettungsaktion nicht so comichaft überzogen an, versucht sich bis ins Finale zumindest den Anschein von Realismus zu geben.

Die Aufgabenverteilung und das Personal haben sich dabei seit den AIRPORT-Filmen und der Welle an Flugzeug-B-Movies um die Jahrtausendwende kaum verändert: das Flugzeug, die Leitstelle, das Militär, die Politik, in diesem Fall die Wissenschaft. Alle arbeiten erst gegeneinander, dann miteinander, es werden viele Befehle gebellt, in der Kabine gibt’s Geschrei, die Deadlines geben sich die Klinke in die Hand, Unmögliches wird möglich gemacht.

Solche Filme drehen ja mittlerweile selbst deutsche TV-Sender:

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EMERGENCY DECLARATION ist dabei ein Musterknabe des Genres, der zwar keine bahnbrechenden neuen Wege geht, das Genre aber mit beeindruckender Perfektion und Präzision dekliniert. Über zwei Stunden, aber keine Minute zu viel, wird hier der Begriff "atemlos" mit einer ganz neuen Bedeutung gefüllt. Es ist der straffen Regie und den beeindruckenden Darstellern zu verdanken, dass die schiere Hysterie der Ereignisse nicht ins Komische kippt.

Man kann natürlich wieder mal das Fass aufmachen, dass Katastrophenfilme nur sehr bedingt unter den Oberbegriff "Fantasy" fallen. Aber das hebe ich mir für die Nachbetrachtungen auf, die ich hiermit für die nächsten Tage ankündige.

Das war’s. Aus die Maus. Schicht im Schacht. Ende Gelände. Voraussichtlich sehen sich alle Beteiligten im Januar 2023 bei den White Nights wieder.

Fazit: AIRPORT (und auch ein bisschen AIRPLANE!) für das neue Jahrtausend. Überdrehte Action, überdrehtes Drama, überdrehtes Pathos. Ganz fette Unterhaltung, wenn auf diese Sorte Katastrophenfilm steht. 8 von 10 Punkten.

Der Frankster meint: "Zum Abschluss ein wirklich spannender und sehenswerter koreanischer Katastrophenthriller, der trotz 139 Minuten Laufzeit keine Längen aufweist."

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sergej
sergej
15. September, 2022 15:00

Voraussichtlich sehen sich alle Beteiligten im Januar 2024 bei den White Nights wieder.

Findet 2023 kein FFF statt?

el flojo
15. September, 2022 20:09

Alles andere mal beiseite: Das Poster is ja mal ne absolute Schönheit!