09
Apr 2018

Fett weg für die Wissenschaft: Diät unter Laborbedingungen

Themen: Diet Diary, Neues |

Abgesehen davon, dass ich in letzter Zeit zu wenig Zeit und Gelegenheit habe, hier was zu posten, schulde ich euch ja noch diverse Updates in Sachen Sport und Ernährung.

Zuerst einmal Sport: Das Jogging habe ich Ende Dezember nach einem erfolgreichen halben Jahr in die Winterpause geschickt. Die Knie spielten nicht mehr mit, ich hatte permanent ein leichtes Zwacken, besonders nachts. Da wollte ich kein Risiko und kein Rheuma eingehen. Mittlerweile hat es sich gebessert, trotzdem würde ich lieber ins Fitnessstudio gehen und etwas weniger gelenklastige Sportarten betreiben. Aber das Luxus-Studio hier um die Ecke hat den Besitzer gewechselt und eine Mitgliedschaft scheint mir aktuell etwas zu riskant. Nach einem Testlauf letzte Woche (5 Kilometer) habe ich mich entschlossen, langsam wieder einzustarten.

Die Diät ist auch ganz gut gelaufen, zumal ich sie nicht radikal betrieben habe. Nur etwas weniger und gesünder essen, immer torpediert von Reportagereisen und Urlauben, in denen sich das einfach nicht durchhalten lässt. Aber ich bin immer noch solide unter 100 Kilo und eigentlich ganz zufrieden.

Nun mache ich all das nicht aus Spaß und vor allem nicht mit Spaß. Es muss mich auch intellektuell reizen. Ich finde es spannend, immer wieder neue Sachen auszuprobieren. Und gerade in Sachen Diät wollte ich schon immer mal sehen, zu was man seinen Körper überreden kann, wenn nur der Wille stark genug ist. Dieses mentale Armdrücken mit mir selbst – das macht den Unterschied.

Aber was? Low carb? High carb? Fasten? Weight Watchers? Hungern für den Weltfrieden? Ich machte mich da schlau, wo man heute hingeht, wenn der Weg zum Arzt zu vernünftig scheint – bei YouTube. Eine Woche lang habe ich die absurdesten “How I ate dirt for 30 days”-Videos angeschaut und richtig Lust bekommen, damit zu experimentieren. Am Ende kristallisierten sich drei Systemdiäten heraus, die ich in mein Leben durchaus einbauen könnte:

  • High Carb
  • Wechselfasten
  • Kartoffeln

Eigentlich wollte ich das alles ordentlich vorbereiten, am Monatsersten mit jeweils einer 30tägigen Diät beginnen und diese protokollieren. Aber beim gestrigen 75. Geburtstag meiner Mutter begegnete ich dem Erzfeind jeder Diätanstrengung – dem vierstündigen Brunch. Die Stopfmast des modernen Stadtmenschen. Und wenn sich Tisch und Balken biegen, wir werden das Zeug schon runterkriegen.

Also habe ich spontan mit dem Wechselfasten begonnen. Was in meinem Fall heißt (ich muss ja immer konsequent übertreiben): ich versuche, heute gar nichts zu essen (als Getränk nur Wasser). Morgen esse ich normal. Übermorgen esse ich wieder gar nicht.

Klappt das? Kann das klappen? Soll das klappen? Keine Ahnung. Aber es ist jetzt kurz vor 15.00 Uhr und ich habe mächtig Hunger. Man wird sehen, ob der Urmenschen-Überlebenstrieb meines Körpers oder meine klinische Blogger-Vernunft die Oberhand behält. Ich bin skeptisch, aber entschlossen.

Wenn dieser Versuch rum ist, esse ich mindestens zwei Wochen lang nur Kartoffeln, auch weil das laut meinem Idol Penn Jillette die Geschmacksnerven neu justiert:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Und wenn ich dann noch nicht die Schnauze voll habe, probiere ich es mal mit High Carb. Oder Low Carb. Oder Finger in den Hals.

Scherz. Natürlich. Baut. Keine. Scheiße.

Gespannt bin ich auch, wie sich das auf meine nun wieder anstehenden sportlichen Bemühungen auswirkt. Sollte ich eher am Fasten- oder eher am Völlereitag laufen gehen? Das bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall habe ich jetzt wieder viel Anlass, meinen ja auch bald schon 50jährigen Körper auf Trab zu halten. Dem geht’s eh viel zu gut.



Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

6 Kommentare
Älteste
Neueste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Tanja
9. April, 2018 15:26

Ich habe das mit dem Wechselfasten vor vielen vielen Jahren in meiner Jugend mal probiert. Auch die eher radikale Variante mit einem Tag gar nichts essen, dann soviel man will. Ich hatte die Idee aus irgendeinem Buch und der Verfasser behauptete, dass man an den “Fresstagen” automatisch weniger essen würde, weil man am Tag vorher gehungert habe. An den wissenschaftlichen Hintergrund kann ich mich nicht mehr erinnern (falls es ihn gab), aber ich weiß noch, dass ich an den Hungertagen nur ans Essen gedacht habe und zu fast nichts anderem in der Lage war. Gruselig! Ich habe es damals sogar ein paar Wochen enigermaßen durchgehalten, aber ich glaube, der Erfolg war eher mäßig, jedenfalls was das abnehmen betrifft. Aber ich habe daraus gelernt (und mir selbst in den Jahren seitdem auch immer mal wieder bestätigt): ich kann besser umgehen mit weniger essen als gar nichts essen.

Dir jedenfalls viel Erfolg und Durchhaltevermögen! Bin gespannt auf Deine Erfahrungen!

Martzell
9. April, 2018 15:30

Mach keinen Scheiß. Seit ich von Fettlogik von erzaehlmirnix gehört habe weiß ich dass Krafttraining am besten hilft beim Abnehmen weil damit die meiste Energie verbrannt wird.

Es ist ganz einfach: der Mensch kann sich alles angewöhnen. Auch weniger Kalorien zu sich zu nehmen und sich mehr zu bewegen. Dabei helfen einfache Tricks wie kein Knabberzeug zuhause zu haben oder sich abends die Zähne zu putzen damit man danach nichts mehr knabbert, absichtlich weiter weg parken damit man Spaziergänge bekommt. Mehr Fahrrad statt Auto fahren.

Nicht zwischendurch beim geringsten Anflug von Hunger irgendwas reinmampfen sondern sich klarmachen dass es okay ist Hunger zu haben und sich auf eine richtige Mahlzeit freuen. Hat man nie Hunger ist man auch nie satt. Von kleineren (oder normalgroßen) Tellern isst man auch automatisch weniger als von übergroßen. Mineralwasser statt Zuckerlimo. Frisches Obst statt Trockenobst oder Schokoriegel.

Plus viele weitere Ideen wenn man seinen gesunden Menschenverstand benutzt und akzeptiert dass das Gewicht von der simplen Energiebilanz abhängt. Nicht obskure Diäten ausprobieren sondern nach und nach unmerklich seine Gewohnheiten umstellen.

Kai
Kai
9. April, 2018 16:15

Wenn’s Knie zwickt, Fahrrad fahren. Oder schwimmen (finden aber viele langweilig – mir isses egal, ich bin ja vom Schwimmverein). ….oder Power-Lustwandeln.

heino
heino
9. April, 2018 18:56

Ich bewundere ja deinen Willen zu krassen Experimenten, für mich wäre das aber nichts. Ich habe jetzt in ca. 6 Wochen knapp 5 kg abgenommen, indem ich weniger Süßkram und Cola verzehre und dafür wesentlich mehr Sport treibe (2 – 3 Woche 5- 8 km joggen, hin und wieder Muckibude und dank der Krankenkasse meiner Partnerin ein kostenloser Gymondo-Account, das ist gar nicht schlecht).

Dass dein Knie gezwackt hat, kann ich mir gut vorstellen, denn du hast ja dein Laufpensum sehr schnell gesteigert und in recht kurzer Zeit erhebliche Distanzen zurückgelegt. Da solltest du ein paar kräftigende Übungen für die Kniemuskulatur in Erwägung ziehen.

Joris
Joris
12. April, 2018 19:56

Bei Knieschmerzen kann dehnen der Oberschenkelmuskulatur Abhilfe schaffen. Das nimmt Druck von der Kniescheibe. Solltest du, wie ich, das Dehnen gerne vernachlässigen, probiers mal aus.
Auch ne Bewegungsanalyse bei nem guten Orthopäden kann viel helfen. Und kostet erstaunlich wenig.