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Sep 2023

Fantasy Filmfest 2023, Tag 6, Film 1: THE HARBINGER

Themen: Fantasy Filmf. 23, Film, TV & Presse |

USA 2022. Regie: Andy Mitton. Darsteller: Gabby Beans, Emily Davis, Ray Anthony Thomas, Myles Walker, Cody Braverman

Offizielle Synopsis: Die Welt ist im Lockdown. Doch gerade jetzt braucht Mavis ihre Freundin Monique am dringendsten, und so verlässt diese die Sicherheit ihrer eigenen vertrauten vier Wände, um bei ihr nach dem Rechten zu sehen. In dem dämmerigen Wohnhaus scheinen merkwürdige Dinge vor sich zu gehen – Nacht für Nacht spürt Mavis eine unheimliche Präsenz, die ihr den Schlaf raubt. Während Monique den seltsamen Visionen ihrer Freundin nachspürt, gerät auch sie in einen teuflischen Sog aus Bedrohung und Halluzination. Bald muss sie herausfinden, was davon real ist, denn was sie nicht erklären kann, könnte sie am Ende töten.

Kritik: Dies ist ein Corona-Film. Er spielt während der Pandemie, greift die Sicherheitsmaßnahmen und die damit verbundene Unsicherheit auf. Eine Welt im Wartezustand, eine Welt in Watte. Wird es jemals wieder normal oder werden wir "normal" neu definieren müssen? Das ist an sich schon Horror genug und es hat mich überrascht, wie augenblicklich ich die Beklemmung der Jahre 2020/21 wieder nachempfinden konnte – und wie unwirklich sie dennoch ist.

Für einen kompletten Film reicht es nicht, gerade weil die Pandemie mehr oder weniger erfolgreich überwunden wurde – die Krise hatte ein Happy End, wenn man den Begriff sehr frei auslegt. Also setzt Autor/Regisseur Andy Mitton noch einen obendrauf, erfindet als Steigerung der Pandemie eine dämonische Figur, die Menschen in ihren Schlaf verfolgt und am Ende jede Erinnerung an sie auslöscht. Corona 2.0 demnach.

So etwas kann funktionieren und es gelingt HARBINGER durchaus, eine morbide, depressive Spannung aufzubauen. Aber letztlich verwickelt er sich in Traumsequenz nach Traumsequenz, die nur sehr begrenzt einer inneren Logik folgen. Und der Harbinger ist genau genommen auch kein Auswuchs von Corona, sonder "nur" ein klassischer Dämon. Da wäre es sicher vernünftig gewesen, das etwas besser zu verzahnen.

Mit gerade mal 86 Minuten schaut sich der Film relativ flott weg und zeigt im Gegensatz zu vielen anderen B-Movies wenigstens die Ambition, sich etwas Neues auszudenken und nicht nur mit den billigsten Klischees zu wedeln. Aber als kleine Independent-Produktion fehlen ihm die Mittel, um zum Ende hin richtig anzuziehen.

Fazit: Ein kleiner Corona-Horrorfilm, der die Atmosphäre der Pandemie gut einfängt und auch interessante Ideen einbringt, aber nie die Paranoia oder den Terror von z.B. BABADOOK entwickelt. 6 von 10 Punkten.

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Wie man das richtig(er) macht, hat Charles Band bereits 2020 gezeigt:

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