25
Apr 2023

Fantasy Filmfest Nights 2023 (14): SKINAMARINK

Themen: FF Nights 2023, Film, TV & Presse |

USA 2022. Regie: Kyle Edward Ball. Darsteller: Lucas Paul, Dali Rose Tetreault, Jaime Hill, Ross Paul

Offizielle Synopsis: Die Vorschulgeschwister Kaylee und Kevin durchleiden den absoluten Horror: Als sie eines Nachts erwachen, ist der Vater verschwunden – genauso wie sämtliche Fenster und Türen des Hauses. Um sich von der aufsteigenden Panik abzulenken, stürzen sie sich auf ihre Spielsachen und legen alte Trickfilme auf VHS ein. Doch der wahre Schrecken wartet erst auf sie, denn noch jemand (oder etwas?) befindet sich mit den Kindern in den finsteren vier Wänden.

Kritik: Es gibt zu SKINAMARINK noch eine deutlich genauere Inhaltsangabe auf der Wikipedia-Seite. Ich habe sie gelesen und erkläre mich hiermit unfähig, diesen Film zu besprechen. Ob das daran liegt, dass ich ihm nicht gerecht werden kann oder dass er tatsächlich ein experimentelles Stück ASMR-Horror ist, das keinerlei Versuche macht, dem Zuschauer zuzuarbeiten, lässt sich kaum beurteilen. Ich respektiere, dass der Film in den anglo-amerikanischen Medien gute Kritiken einfahren konnte. Die Berliner Zeitung nennt ihn den “furchterregendsten Film des Jahres” und vergleicht ihn (nicht falsch) mit David Lynchs Frühwerk ERASERHEAD.

Ich bin raus. Für mich waren das nur qualvolle 100 Minuten rauschender Bilder von dunklen Ecken und Wänden, geflüsterte und teilweise unverständliche Satzfetzen, Großaufnahmen von Lego-Steinen und alten Cartoons (die man aus Kostengründen von archive.org gezogen hat). Vielleicht die Geschichte von Geschwistern, die nachts aufwachen und desorientiert versuchen, einen Konflikt aus dem Off mit ihrer Wahrnehmung in Übereinstimmung zu bringen. Vielleicht aber auch was gänzlich anderes. Zimmer stehen auf dem Kopf, Fenster verschwinden, eine Barbie-Puppe klebt an der Decke.

Das ist Non-Kino, eine konsequente Verweigerung üblicher Erzählnormen, die sich mit der Erzeugung eines vagen Unwohlseins begnügt und streckenweise wie eine dieser vagen Video-Installationen in Kunstausstellungen wirkt, für die scheinbar wahllose Szenen grob ineinander geschnitten wurden – Loops, Rückkopplungen, Unter- und Überbelichtungen. Jeder Sinn muss vom Betrachter gestiftet werden.

Angeblich hat SKINAMARINK “nur” 30.000 Dollar gekostet. Ich habe dem Frankster zwischendrin zugeflüstert: “Wenn der mehr als 300 Dollar gekostet hat, wurde jemand über den Tisch gezogen.”

Ach ja, der Frankster konnte mit diesem Film (?) ebenso wenig anfangen wie die Moderatorin des Veranstalters. Soll keiner sagen, nur der Dewi sei doof.

Fazit: Experimental-Horror der ganz reduzierten Sorte, den ich persönlich als Qual empfunden habe und deshalb mit 1 von 10 Punkten bewerten würde. Da nicht auszuschließen ist, dass ich schlicht nicht kapiert habe, was so genial ist, belasse ich es aber bei einem neutraleren “unbewertbar”.

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3 Kommentare
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Thies
Thies
25. April, 2023 15:31

“Wie Sie sehen können, sehen Sie nichts- Der Film” Mein Versuch den Film wenigstens als Trip aufzunehmen führte zu Sekundenschlaf. Inhaltlich ging es mir wie Dir. Der Vergleich mit David Lynch bietet sich an, aber mehr seine experimentellen Werke. “Eraserhead” wirkt neben diesem Film so klar und verständlich wie die Tagesschau.

Feivel
Feivel
25. April, 2023 15:59

Eben noch nach der Schmerzgrenze für wenig Punkte gefragt, und schon liefert Torsten. In this house… In this house..