80 Millionen Experten: Warum ich über das Virus nicht diskutiere
Themen: Neues |Ich fühle mich zu diesem Beitrag genötigt, weil unter meinem Impfpflicht-Kommentar wieder eine (erwartbar) elend lange Diskussion um Sinn und Unsinn der Maßnahmen ausgebrochen ist. Mancher mag sich fragen, warum ich da nicht stärker einsteige und Flagge zeige.
Ganz einfach gesagt: Ich bin kein Freund von Zahlenspielen, Bleiwüsten, Studien und Projektionen. Es wäre inakzeptabel zeitraubend, wenn ich allen Ernstes versuchen würde, mich zum Laien-Experten in Sachen Corona (oder einem anderen Thema) zu machen. Ich bin kein Akademiker.
Was mir mehr liegt: Die Meta-Frage einer Diskussion zu finden und zu beantworten. Denn meistens ist es schlicht nicht nötig, Experte zu sein. Und Corona ist ein fast perfektes Beispiel für genau dieses Prinzip.
Viele Diskussionen, die ich mit Corona-"Skeptikern" führe (oder führen könnte), basieren auf einer falschen Annahme, die da lautet: weil mein Gegenüber nicht an Corona glaubt (vereinfacht) und ich ihm widerspreche, müsse ich an Corona glauben. Der Denkfehler lässt sich einfach am Beispiel Atheismus verdeutlichen: Weil ich nicht von der Existenz Gottes überzeugt bin, muss ich von der Nicht-Existenz Gottes überzeugt sein.
Das ist nicht korrekt. Und weil schon diese Annahme nicht korrekt ist, muss ich auch nicht in ihrem Sinne endlose Diskussionen führen.
In den meisten Fällen, in denen ich mit Corona-"Skeptikern" konfrontiert werde, habe ich es nicht mit Experten zu tun. Ihr Wissen ist ein angelesenes aus den Medien, ihre Zahlen oft genug nur selektiv, ihre Schlussfolgerungen bestenfalls waghalsig. Sie glauben allerdings, ihre Zahlen seien etwas Heiliges, Unwiderlegbares, Machterfülltes. Wahrheit in Prozenten und Nachkommastellen.
Ich brauche und werde ihnen nicht widersprechen, werde keine Zusammenfassungen von Studien und Stellungnahmen lesen, um dagegen halten zu können. Weil ich der Kompetenz, die sie zu haben glauben, keine entgegen stellen kann. Meine Antwort auf ihr "Ich habe da voll die Ahnung von!" ist nämlich nicht "Ich aber mehr!", sondern "Das halte ich für unwahrscheinlich".
Man mag es für respektlos halten, dass ich die meisten Impf-"Skeptiker" für Honks halte, die ihre Fähigkeit zur Datenanalyse und Interpretation massiv überschätzen. Aber es ist nicht respektlos, weil ich sehr wohl weiß, dass meine Fähigkeit zur Datenanalyse und Interpretation ebenfalls massiv begrenzt ist. Sie sind keine Virologen – ich bin aber auch keiner.
Die Argumentation lautet demnach: Du bist nicht halb so schlau, wie du denkst – ich übrigens auch nicht. Ich bin mir dessen allerdings bewusst. DAS unterscheidet uns – nicht die Faktenlage. Und auf dieser Ebene ist jede Diskussion sinnlos. Die mir präsentierten Zahlen kommen von Leuten, die keinerlei Fachkompetenz mitbringen – und ich bin nicht in der Position, dagegen halten zu können. Daraus KANN sich kein fruchtbarer Austausch ergeben.
Was aber dann? Was ist mein Maßstab, was ist meine Herangehensweise, wenn ich mir doch selber die Kompetenz abspreche? Wie bilde ich mir meine Meinung?
Nehmen wir das konkrete Beispiel Corona: ich bin kein Virologe. Ich täte mich schwer, bei einer Quiz-Show Bakterien und Viren auseinander zu halten. Ich kann nicht mal den Unterschied zwischen einer Grippe und einer Erkältung erklären – auch wenn ich weiß, dass es einen gibt. Ich muss aber handeln. Ich muss eine Meinung haben. Also mache ich, was ich immer mache und was sich bewährt hat: ich orientiere mich an den Leuten, die es vermutlich besser wissen als ich.
Wenn ich Probleme mit dem Computer habe, frage ich meinen Bruder.
Wenn ich Probleme mit dem Nachbarn habe, frage ich meinen Anwalt.
Wenn ich Probleme mit dem Knie habe, frage ich meinen Orthopäden.
Wenn ich zum Mond will, frage ich die NASA.
Auf Corona übertragen heißt das für mich selbstverständlich: Ich halte mich an die Erkenntnisse und Empfehlungen der STIKO, des RKI, an Drosten, Lauterbach und die Regierung. Die wissen nicht alles, die machen auch nicht alles richtig, aber sie sind in meinen Augen die beste Adresse, wenn es um verantwortliche Information geht. Denn auch das darf man nicht vergessen; die ganzen Schiffmanns und Hildmanns dieser Welt – die können reden, was sie wollen, weil es niemals Konsequenzen haben wird. Weil sie keinen Einfluss auf die Politik haben. Was immer sie behaupten, wird in ihrer Blase wahr bleiben, weil es sich ja nicht an der Realität messen lassen muss. Wir hätten dies tun und jenes lassen sollen, ich habe ja gleich gesagt, dringend notwendig ist jetzt: alles Phrasen ohne Wert.
Das ist für mich die Meta-Frage in Sachen Corona-"Skepsis": wem glaube ich? Es ist für mich entscheidender als irgendwelche Zahlen und Statistiken, die ich selber nicht kompetent auswerten kann, weil ich halt doch kein Virologe oder wenigstens Statistiker bin. Und vielleicht liegt da das Problem unserer Zeit: zu viele Menschen haben verlernt, den richtigen Stellen, Behörden und Experten zu vertrauen.
Es geht dabei nicht um blinden Glauben, nicht um bedingungslose Gefolgschaft. Aber ich vertraue in Dingen der Wissenschaft auch der Hierarchie der Wissenschaft. Der Virologe weiß es besser als der Hausarzt, der Hausarzt weiß es besser als der Heilpraktiker, der Heilpraktiker weiß es besser als der Honk auf YouTube. Wenn ich anfange, den Spitzenleuten des Fachs zu misstrauen, dann werde ich mich nicht (wie aktuell viele Menschen) an den darunter liegenden Kompetenzebenen orientieren – ich werde mein ganzes Weltbild in Frage stellen.
Man nennt Deutschland während der WM gerne das Land der 80 Millionen Nationaltrainer. 2020 haben die alle umgesattelt auf Virologie. Ich bleibe lieber bei denen mit Diplom.
Ich habe eine Faustregel im Leben, die da lautet: wenn du den Wert einer Ideologie oder auch nur einer Idee einschätzen willst, dann schau dir an, wer ihr nachläuft. Das ist erstaunlich effektiv. Wer mit rechten Ideen spielt, sollte sich mal das Publikum der Aufmärsche aus der Ecke ansehen. Wer an Chakren und Auren glaubt, der sollte mal eine Esoterik-Messe besuchen. Wer gegen die Corona-"Diktatur" protestieren möchte. sollte mal eine halbe Stunde lang still die Teilnehmer ansehen und sich fragen, ob das seine/ihre "crowd" ist. Eine Bewegung, die Hildmann, Naidoo und den Wendler zu ihren Galionsfiguren erhebt, hat in meinen Augen keinen Anspruch auf eine Wahrheit, an der ich mich orientieren möchte.
Hat die Regierung, haben die Experten in den letzten zwei Jahren alles richtig gemacht, die Lage immer richtig eingeschätzt, die Bevölkerung immer umfassend aufgeklärt? Nein, sicher nicht. Mir wäre es suspekt, wenn man uns das glauben machen wollte. Aber es gehört zu den Kerneigenschaften eines globalen Events wie der Pandemie, dass Fehler gemacht werden, dass das, was gestern richtig und ausreichend war, heute falsch und ungenügend ist. Das ist nicht angenehm, das ist nicht beruhigend, das ist sehr oft frustrierend. Aber so ist das Leben, wenn man es als Erwachsener angeht. No, Virginia, there is no Santa Claus.
Und DARUM diskutiere ich nicht über Inzidenzen, Statistiken, Mortalitäten und Impfquoten. Ich habe nämlich keine Ahnung. Aber ich weiß, wem ich glaube. Und das seid nicht ihr, sorry (und ihr wisst, wer gemeint ist).
Der Text ist super und steht für eine anscheinend aussterbende Meinung.
Viele Menschen glauben heutzutage sich alles Wissen der Welt aneignen zu können und es dazu auch noch zu verstehen.
Das Erkennen der eigenen Grenzen ist wohl eine Fähigkeit, die man erlernen muss.
Die Antwort auf komplexe Fragen lautet meistens jedoch schlichtweg "Ich weiß es nicht. Ich kenne mich da nicht gut genug aus, um mir eine fundierte Meinung bilden zu können. Deswegen akzeptiere ich die Meinung von Menschen die sich damit auskennen, die das studiert haben und sich seit Jahrzehnten damit beschäftigen."
Und weil es so schön ist.
https://www.youtube.com/watch?v=DrG2c0_EyDE
Super Beitrag
So isses. Mir geht es besser seit ich weniger in Diskussionen einsteige und bei hanebüchenen Aussagen, gleich abwinke statt zu streiten: "Da habe ich keine Ahnung von. Dafür gibt es Experten, die machen den ganzen Tag nichts anderes und sind echt schlau, glotzen in Mikroskope, wirken kompetent in ihren weißen Kitteln. Wenn die sagen die Pandemie endet wenn alle geimpft sind und Impfung empfehlen, dann mache ich das."
Lass die echten Experten¹ da raus. Die Wissenschaft weiß Bescheid, und deren Modelle sind keine Prognose, wie die Wettervorhersage, sondern einfache Mathematik, weil dummes Virus, völlig berechenbar. Die Wissenschaft hat auch klar kommuniziert und mit konkreten Handlungsempfehlungen die Politik beraten.
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“Yes, Virginia, there is a Santa Claus”
Wenn mich meine Tochter nach Weihnachtsmann, Sandmännchen, etc. fragt antworte ich mittlerweile nicht mehr ausweichend, sondern bestimmt in dem Wissen dass er existiert. Wo? In Geschichten. Sie wird noch früh genug das magische Denken hinter sich lassen und zu einem rationalen Mitglied unserer Gesellschaft werden, die übertrieben wissenschaftlich ausgerichtet ist. Mit übertrieben meine ich dass pseudowissenschaftlich Dinge erklärt werden die gar nicht stimmen. Früher glaubte man stattdessen an Magie. Sogar in den Marvel Thor Filmen ist Asgard und Co Science-Fiction, statt wie in den Comics Magie. Weil Magie lächerlicher erscheint als die völlig realitätsferne Technik und Weltallaction. Um Missverständnisse auszuschließen: Ich bin voll Team Wissenschaft und begrüße evidenzbasierte Erkenntnisse, Fortschritt und Handeln.
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¹ Die fachfremden Flachpfeifen die im TV und bei BLJAD als Experten bezeichnet werden sind nicht Teil der Forscher die im wissenschaftlichen Diskurs sich voran irren (jede These und Erkenntnis wird irgendwann von einer besseren Erklärung abgelöst).
"Lass die echten Experten¹ da raus." – nein. Es gehört zur Natur der Wissenschaftler, dass auch sie sich irren, dass sie korrigieren müssen. Das war und ist bei der Pandemie nicht anders. Es ist nur kein Vorwurf.
Daher mag ich am liebsten die Experten, die auch Unsicherheiten und Wahrscheinlichkeiten klar benennen. Die auch deutlich sagen, was sie (noch) nicht wissen.
Leute, die mit der absoluten Wahrheit gesegnet sind, sind mir meist suspekt.
Die Fähigkeit, frühere Entscheidungen/Theorien offen als falsch zu kommunizieren, dürfte ein identifizierendes Kriterium für einen "echten Wissenschaftler" sein. Ist halt nur von so manchem schwer zu akzeptieren, dass es nicht so wie in den Filmen läuft, wo der brillentragende Wissenschaftler schon immer richtig lag und nur von den anderen ignoriert wird, bis es fast zu spät ist.
Ein interessanter Aspekt – die Schiffmanns dieser Welt entsprechen deutlich mehr dem Klischee des Wissenschaftlers aus den Blockbustern als Drosten.
Interessanter Erklärungsansatz, ich sehe da immer 20 Jahre Merkel als primäre Ursache, aber durchaus möglich, dass die Klischeebilder aus den Medien auch eine Rolle spielen.
Müsste es im Text nicht "Beispiel Agnostizismus" lauten?
Nein. Die verbreitete Definition von Atheismus lautet "Ich bin nicht überzeugt, dass es einen Gott gibt". Agnostizismus geht einen (in meinen Augen feigen) Schritt weiter und behauptet, dann könne man sich auch keine Meinung bilden. Fakt ist aber: wenn ich keine Meinung habe, glaube ich ja per Definition AUCH nicht an Gott. "Es gibt keinen Gott" wird eigentlich nur noch von Noobs (oder Leuten, die gegen Atheisten argumentieren) als Argument angeführt.
Das ist mir tatsächlich neu (Wikipedia anscheinend auch).
Ich bin sehr viel in der Atheisten-Szene unterwegs (auch in USA und GB) – das kannst du mir einfach mal glauben. Atheismus der aktuellen Generation ist kein "Gegen-Glaube" – so wenig, wie Glatze eine Haarfarbe oder eine Frisur ist.
Drosten. Der hat wiederholt (!) bewiesen, dass er zugeben kann, sich geirrt zu haben und hat seine Meinung überprüft und revidiert, wenn die Fakten sich geändert haben.
DAS ist faktenbasiert at its best und wie es eigentlich sein sollte.
Zu Omicron sagen mir z.b. meine US/Canada Virologen: "Wissen wir noch nicht genug drüber, Datenlage zu dünn, aber wir haben Angst".
Reicht mir, um zu wissen, dass der Booster genau das Richtige ist.
Amen;-) Wieder einmal den Nagel auf den Kopf getroffen!
Da stimme ich Dir zu, und aus dem Grund habe ich es mir weitgehend abgewöhnt, in Diskussionsforen jemanden von meiner Meinung überzeugen zu wollen. Was hätte ich davon? Ich fühle mich auch nicht besser, wenn ich jemanden von meiner Meinung überzeugt habe, aber ich fühle mich schlechter, wenn mir – häufig auch noch in sehr harschem Tonfall – das Recht abgesprochen wird, eben diese oder überhaupt eine Meinung zu haben, die vom Diskusstionsteilnehmer abweicht.
Komischerweise kann man auch im Internet Freunde bleiben, wenn man einen Film schlecht findet, den ein anderer gut findet. Oder ein Auto. Da wird es akzeptiert, dass es eben meine Meinung ist. Bei anderen Themen – wie diesem hier – geht das offensichtlich nicht.
Deshalb beschränke ich mich in solchen Fällen darauf, meine Erfahrung mitzuteilen. Die kann man mir glauben [ 😉 ] oder nicht. Und ich kann an den Erfahrungen anderer partizipieren, wenn ich das für mich zulasse. Dafür muss ich nichtmal meine eigene Meinung ändern.
" Ich fühle mich auch nicht besser, wenn ich jemanden von meiner Meinung überzeugt habe" – ich schon.
@Torsten
Erstmal Danke für den Hinweis. Guter Artikel. Lediglich deine Faustregel wäre nicht so meins, aber ansonsten gute Punkte.
"gute Punkte" – nicht, dass du dich deshalb an irgendeinen davon halten würdest.
Da bin jetzt aber ein wenig traurig, dass du das wirklich glaubst. Wir haben zwar bei dem C-Thema unterschiedliche Meinungen, aber deshalb sollte man nicht auf den Charakter des anderen schließen. Denn das hier ist nur ein Thema von vielen.
Ich habe nicht auf deinen Charakter geschlossen – ich habe gesehen, wie du hier diskutierst. Und damit bist du der Posterboy für das von mir angesprochene Problem.
Dann fühle ich mich geehrt. Danke. Nur das ich erst zum Schluß ein paar Statistiken erwähnte, nachdem du zuerst mit Todeszahlen kamst. Und diese Zahlen hatte ich, wie du wohl auch, aus der Tagesschau. Auch in der anderen Diskussion mit Tom beziehe ich mich auf die offizielle Quelle für dieses Thema.
Ich würde also behaupten, wir glauben den selben Quellen, wir ziehen halt nur unterschiedliche Schlüsse daraus. Das Gleiche passiert übrigens auch in der Wissenschaft. Auch da kann es passieren, dass bei gleicher Datenlage Wissenschaftler die Dinge unterschiedlich interpretieren, je nachdem wo diese ihre Gewichtung sehen. Nur das man dann dort nicht von der Gegenseite in eine komische Ecke gestellt wird.
Um es Mal runter zu brechen: Dich interessiert wieviel gestorben sind und mich wer gestorben ist. Und daraus leiten wir unsere Meinung zur Impfpflicht ab.
Ich denke mal, es ist relativ einfach: Ihr bezieht euch zwar auf die selben Quellen und Zahlen, aber Torsten überlässt das Interpretieren der Zahlen den (von ihm ausgesuchten) Experten, während du versuchst die Zahlen selbst zu interpretieren.
Das trifft es sehr gut, danke.
Einfach nur Nein. Ich beziehe mich auf die von mir ausgesuchten Experten. Und auch ein Christian Drosten ist darunter.
Du verstehst es nicht. Ob du nicht kannst oder nicht willst, ist letztlich nicht von Belang.
Die Auswahl deiner Expertenmeinungen ist die richtige und die der meinen die falsche. Das muss ich auch nicht verstehen.
Ich denke, dieser Ofen ist aus.
Denke ich auch. Trotz dessen noch ein Schlusswort.
Bei keiner meiner Diskussionen mit echten Impfverweigerern – und ich meine Jene, die wirklich jede Art von Impfung ablehnen – habe ich eine solche unterschwellige Aggression erlebt, wie hier bei den Impfbefürwortern. (Und das obwohl ich deren Ansichten genau so wenig nachvollziehen konnte, wie die hier geäußerten.)
Differenzierung und abweichende Meinungen in Teilaspekten werden offensichtlich nicht mehr toleriert. "Sei für uns, sonst bist du gegen uns" scheint das Motto zu sein. Viel Spaß mit einer solchen Haltung, ich bin da raus.
Machts gut und Danke für den Fisch.
Na endlich, die anekdotische Evidenz musste doch irgendwann mal kommen, das Muster ist immer erstaunlich gleich…
"…wird in ihrer Blase war bleiben…" – ich ergänze ein sinngebendes "h", und stimme dir voll und ganz zu. VG
Ich diskutiere nicht mehr mit Corona-Leugnern/-Skeptikern etc., weil die meisten Zahlen, Fakten und Argumente bloß als Deckmantel für ihre festgefahrene Meinung benutzen, die sich mitnichten aus diesen Zahlen, Fakten und Argumenten ableitet sondern z. B. aus Misstrauen, Faulheit und Frustration. Und demnach für Zahlen, Fakten und Sachargumente gar nicht zugänglich sind.
Ich bin auch kein Virologe, kein Epidemiologe und ich könnte weder beantworten, wie genau denn nun so ein verdammtes Spike-Protein funktioniert oder wie so eine Infektion eigentlich überhaupt ihren Lauf nimmt. Also ganz bei Torsten: Experte bin ich sicher nicht. Aber ich kann Studien lesen und verstehen. Das hab ich sogar gelernt.
Die Erfahrung ist halt: Es nützt rein gar nichts. Du kannst niemandem mit Studien kommen, der zwar selbst mit Studien um sich wirft, sich aber gar nicht für ihren Inhalt interessiert (ob fähig, ihn zu verstehen, ist zweitrangig). Es wird ihn nicht tangieren, wenn du ihn korrigierst und Argumente widerlegst, die sich darauf gar nicht die Meinung gründet.
Daher lasse ich es.
Genau. Bei den meisten Verschwörungsthemen muss man komplett faktenresistent sein um daran zu glauben. Wenn sich auch nur eine einzige Behauptung als falsch herausstellt würde jemand, der ungern beim Lügen oder Müll erzählen erwischt wird für sich selbst nachprüfen ob da noch mehr nicht stimmt. Das passiert aber nicht. Nie. Meinung reicht, Realität ist egal.
Da sich der Beitrag wohl auch an mich richtet: Ich stimme dem einerseits zu, und würde dabei noch einen Gedanken betonen: Wir alle bezahlen diese Wissenschaftler. Das RKI gibt es gerade für solche Situationen. Das ist keine ferne Instanz, die uns kontrollieren möchte, sondern das sind Leute, die jetzt genau das tun, wofür wir als Gesellschaft sie beauftragt haben. Damit wir eben nicht 80 Millionen Virologen sein müssen.
Nun zum andererseits: Die uninformierten Stimmen schreien gerade wieder (immer noch? seit jeher?) am lautesten. Ich halte es für wichtig, da gegenzuhalten. Nicht in einer Diskussion – die kann man, wie AlphaOrange ausführte, nicht gewinnen. Aber mit dem gezielten Hinweis: Hier schreibt jemand Quatsch, das kann man an diesem leicht überprüfbaren Fakt erkennen, und Ende. Nicht, um den Gegenüber zu überzeugen, sondern als Warnung an die, die es später lesen und die bloße Textmasse mit Kompetenz verwechseln. Und auch als Mahnung an den Schwafler: Du hast kein Meinungsmonopol, mit deinen dreisten Lügenfantasien gibst du dich der Lächerlichkeit preis.
Warum sind nun die anderen Schwafler und nicht ich? Wer weiß, hier im Internet sind wir doch sowieso alles Hunde..
Grandioser Text, kann ich nur unterschreiben.
Man muss fairerweise sagen, dass die wenigsten Menschen in wirklich allen Bereichen immun gegen den Drang sind, es besser zu wissen als die Experten und dass das noch verstärkt wird, wenn die Experten mit den eigenen ideologischen Dogmen kollidieren. Das trägt immer schon den Keim der Radikalisierung in sich (siehe z.B. Stuttgart 21 wo alle besser wussten als die Bahn, wie man einen Bahnknoten entwirft) und ein wirkliches Patentrezept die Situation zu befrieden gibt es wohl auch nicht – hoffe sehr dass die nächste Sau im Dorf weniger tödlich ist.
Sehe ich im Ergebnis genauso. Eine Verschwörung, welche die gesamte Welt umfasst, halte ich für drastisch unwahrscheinlicher als die traurige Realität einer ungeplanten Pandemie. Ist vermutlich auch einer der wenigen Themen, wo du mal mit Danisch einer Meinung bist.
Die never ending Story über 2G, 3G und darüber hinaus. (m) Eine Betrachtung.
die (Be)Wertung von Entscheidungen jedes einzelnen Menschen ist für mich kein Weg in die Zukunft.
Unser Leben besteht in seiner tatsächlichen Lebendigkeit aus der Schrittfolge von Versuch und Irrtum.
Wer nichts versucht, stirbt schnell.
Wer Versuche unternimmt, kann sich irren und stirbt vielleicht auch.
Führen die Versuche jedoch zum Erfolg wird das mit Lebendigkeit belohnt.
Zum Glück oder Pech wissen wir vorher nie, welcher Versuch zum Erfolg oder Irrtum führt.
Manchmal führen auch komplett unterschiedliche Versuche und Wege zum tatsächlich gleichen Ergebnis.
Nur wer keine Versuche unternimmt hat Zeit, über die Versuche der Anderen zu richten und merkt dabei nicht, dass er oder sie seine Lebenzeit verschwendet.
Die aktuell scheinbar never ending Story ist ein solcher Versuch-Irrtum-Weg.
Wer heute geimpft ist, war vorher ungeimpft und hat seinen Weg gewählt, sein Immunsystem zu trainieren.
Wer heute als Genesen gilt, war vorher auch ungeimpft und ist den Weg gegangen, auf sein natürliches Immunsystem zu vertrauen.
Es gibt zusätzlich Geimpfte die zusätzlich Genesene sind, weil alle trotzdem Infiziert werden können.
Und es gibt in allen Gruppen auch welche die diesen vollkommen natürlichen Weg von Versuch und Irrtum leider nicht überlebt haben.
Ja und unter den Ungeimpften gibt es immer noch alle drei-
+Die zukünftigen zusätzlichen Geimpften
+Die bekennenden Ungeimpften und
+Die, die immer auf was auch immer wartenden, die nie einen wirklichen Versuch wagen.
Insgesamt nennt man das fortschreitende Evolution.
Die unermessliche Vielfalt unseres Lebens gibt es nur, weil die unterschiedlichen Spezies immer wieder Versuche unternehmen, sich irren, trotzdem überleben, Erfolg haben und überleben und
Irren und/oder Erfolg haben, oder nichts tun und trotzdem sterben.
Was für mich das geniale ist, es ist egal, welche Entscheidung jemand trifft, es bleibt ein Versuch.
Viel Spass EUCH ALLEN beim Treffen EURER Entscheidungen und beim LEBENDIG sein.
#DorUweIsses #LebNatEne #umzeitzuerleben #friedenslichtriesa
Vielen Dank für den Text!
"Lass die echten Experten¹ da raus." – nein. Es gehört zur Natur der Wissenschaftler, dass auch sie sich irren, dass sie korrigieren müssen. Das war und ist bei der Pandemie nicht anders. Es ist nur kein Vorwurf.
Und es ist das Prinzip der Wissenschaft. Ohne Irrtum, Bewerten, Nachdenken, Neuausrichten, und nochmal von Vorn gibt es keine Erkenntnisse.
Die echten Experten wissen das und handeln danach.
Die "echten" Experten halten an ihren festgemauerten Bibel-Slogans fest und hoffen auf die Blödheit ihrer Follower. Scheint bei einem (zum Glück) kleinem Prozentsatz ja zu funktionieren.
Ich oute mich mal ganz fies… ich bin fett durchgeimpft. Also… dachte ich. Bis ich vorgestern erfuhr, dass der Johnson-Kram nicht so toll ist. Also nochmal nachimpfen. Drittes mal.
Ja. Bitte. Da hat sich die Wissenschaft wohl geirrt und (ich) muss da nachbessern lassen. Das sie sich geirrt hat UND das kommuniziert wurde spricht jetzt nicht zwingend dagegen. Sie hat mich dahingehend aufgeklärt. Da werde ich nicht im Nachhinein verarscht.
Wer sich impfen lassen will…
Kostenlos, ist OK.
Kleiner Pieks, ist OK.
Schutz für sich und Andere, OK.
Rücksicht auf andere Leute, OK.
Was spricht dagegen?
Leute, die glauben sie hätten die Wahrheit gefressen "aus gut informierten Quellen" die da rumschwirren.
Also, Deppen.
Nein, es kann kein einfaches Grippevirus sein, dafür hat es seine Saison in den letzten zwei Jahren verpasst. Die Grippetoten sind auch zurückgegangen WEGEN der Abstandspflicht und der Masken. Rechnet bitte das mal gegen die ach so gefragte Übersterblichkeit, die es trotzdem gab/gibt
Dazu noch Eines: Wer bitte schön, ist denn so Krank und fragt nach einer Übersterblichkeit um eine Krankheit (lokal) gegen eine Krankeit (global) aufzuwiegen und das Ergebnis eventuell als Erfolg zu verbuchen zu können?
Und der Shit hat auch in fast zwei Jahren mehr als 107.000 Tote in Deutschland gefordert. 5.300.000 auf der Welt.
Dazu Einbrüche in Lieferketten und Kinder/Lehrer die nicht richtig lernen/lehren können/dürfen, dafür Eltern die derbe genervt sind ebendeswegen und dann im Beruf nix gebacken kriegen.
Homeschooling ist nicht so toll.
Letztlich der Umstand, das der Quark noch lange nicht zuende kommen wird.
Wir müssen das durchstehen. Da helfen keine Flachtröten die "Wir sind das Volk" rufen.
Nein. Ihr seid eine verängstigte und durch andere Leute manipulierte Minderheit.
Wissenschaft, ja. Wer benutzt hier ein Auto oder ein Smartphone?
Das sind die Artikel, die ich sehr mag. Weil sie das ziemlich gut auf den Punkt bringen, was ich nicht formulieren kann (und weil ich selbst oft genug in der Hitze des Gefechts eingefangen werde und tatsächlich anfange zu diskutieren, was ich eigentlich nicht diskutieren will).