In memoriam sexualis: Julie Strain (1962-2021)
Themen: Film, TV & Presse |Es ist schon komisch, wie manche Ereignisse zusammenfallen – vor ein paar Tagen stieß ich in den Untiefen einer DVD-R auf 20 Jahre alte "digitale Presskits" aus der Zeit, als man noch nicht davon ausgehen konnte, dass die Schreiberlinge sich das Material vom Server des Verleihers ziehen. Man bekam CDs zugeschickt mit eigener Menüführung, Bildern, Texten, Soundbytes. Ein paar davon habe ich für die relative Ewigkeit aufbewahrt. Dazu gehört das Material zum ansonsten vergessenswerten Rüpeltrickfilm HEAVY METAL F.A.K.K.2:
Die Hauptfigur "Julie" wurde repräsentiert und gesprochen von B-Movie-Ikone Julie Strain, die seinerzeit sowohl als VAMPIRELLA wie auch als BLACK SCORPION im Gespräch war, aber letztlich den Sprung aus den Hinterhöfen Hollywoods nie geschafft hat. Mag vielleicht auch daran liegen, dass die Amazone Strain sich sehr gerne und aufreizend für die härteren Männermagazine ihrer Zeit nackig machte.
Hier gibt es noch ein paar Cover ihrer Arbeit zu sehen.
Ich selber hatte Strain als sadistische Gefängnisleiterin für meinen (dann doch nicht realisierten) 99 WOMEN im Auge gehabt.
Humor hatte sie, das war mal klar. Ihre Biographie trug grob übersetzt den Titel "1 Meter 85 – aber den Aufstieg wert".
Das Pressematerial von HEAVY METAL F.A.K.K.2 enthielt diese großartige exklusive Fotostrecke von Strain in voller Montur:
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Echte Fans waren nicht überrascht, dass es zu diesem Set auch ein paar Bilder mit deutlich weniger Kostüm gab, die allerdings einer anderen Sorte von Magazin zugedacht waren als die, für die ich schrieb.
Keine Frage, Strain war eine "Über-Woman", eine Superfrau ganz im Sinne von Friedrich Nietzsche. Als Wonder Womans Gegenspielerin hätte sie Gal Gadot in der Mitte durchgebrochen wie ein Streichholz.
Ich dachte mir: "Geil, eine knackige Bilderstrecke mit der Strain, das wird besonders die männlichen Leser des Wortvogels freuen". Ich konnte nicht ahnen, dass ich als Begleittext gleich ihren Nachruf schreiben würde.
Es ist unfassbar tragisch: aufgrund eines Reitunfalls verlor Strain in ihren 20ern einen Teil ihres Gedächtnisses und entwickelte früh fortschreitende Demenz. Anfang 2020 hieß es schon mal, sie sei verstorben. Zwar wurde das dementiert – aber über ihren desolaten Gesundheitszustand machte man sich keine Illusionen.
Und nun ist sie gestorben. Mit gerade mal 58 Jahren. Auch Superfrauen leben nicht ewig.
Furchtbares Schicksal! Unfair.
Anscheinend kommen frühzeitige Todesmeldungen aktuell in Mode, ähnlich wie bei Tanya Roberts wurde die Todesmeldung inzwischen offiziell zurückgenommen.
https://deadline.com/2020/01/julie-strain-not-dead-prolific-b-movie-actress-and-former-penthouse-pet-1202829829/
Die Meldung ist leider von 2020
Eben – den Fehler machen aktuell viele.
“I am the chick that they call when they want a gun-toting amazon-bitch-Barbarella-merciless-bitch with a machine gun. Vampires, witches, sorceresses, double agents – that’s what I do and I like to headbutt people in fights and kick them and spit on them and bust them in the balls.”
Julie Strain. B-Ikone. A-bsolut einmalig.
Ich habe den Eindruck, dass sie sehr unglücklich war.