Kino Kritik: Green Lantern 3D
Themen: Film, TV & Presse, Neues |USA 2011. Regie Martin Campbell. Darsteller: Ryan Reynolds, Blake Lively, Tim Robbins, Peter Sarsgaard, Mark Strong, Temuera Morrison
Story: Testpilot Hal Jordan bekommt von dem sterbenden Alien Abin Sur einen Ring, der ihm fast unbegrenzte Macht verleiht – und zum Mitglied des "Green Lantern Corps" macht, das im Auftrag der Wächter des Planeten Oa über die Gerechtigkeit im Universum wacht. Hal muss sehr schnell lernen, den Ring zu beherrschen, denn ein uralten Wesen namens Parallax, das sich von Angst ernährt, ist auf dem Weg zur Erde. Und es gibt bereits einen Verbündeten, der nur darauf wartet, die Menschheit auszuliefern…
Kritik: "Green Lantern" vorurteilsfrei zu besprechen ist fast unmöglich. Die Reviews waren mau bis schlecht, mit bisher 150 Mio. Dollar Einspiel hat der Film die in ihn gesetzten und bei 200 Mio. Produktionskosten sicher nicht geringen Erwartungen nicht erfüllt. Selten waren sich Kritik und Publikum so einig: Die Laterne leuchtet nur schwach.
Es tut weh, wenn man nur widerwillig ins Kino geht, weil man den Film besser finden möchte, als er vermutlich sein wird. Wenn man seine Hoffnungen so lange klein prügelt, bis sie wimmernd in der Ecke liegen. Wenn man sich entschließt, schon "nicht unerträglich" für eine Überraschung zu halten.
Green Lantern Corps? Green Lantern Corpse?
Rational kann ich durchaus nachvollziehen, was die gesammelte Kritik dem Film vorgeworfen hat. Die CGI hat den Stand von 2001 und wirkt im Vergleich mit den perfekt integrierten Effekten von "Iron Man" und "Transformers" hilflos antiquiert. Die fliegenden Lanterns sehen kaum besser aus als Animatics. Der Weltraum ist popcornig wie bei "Babylon 5", das Design des Lantern-Kostüms ist zwar durchdacht, aber gerade bei der Maske und am Hals wenig überzeugend umgesetzt.
Zum 3D: Sauber gemacht, aber auch wenig bemerkenswert. Ich hätte gedacht, dass gerade bei den Ring-Manifestationen ein deutlich stärkerer Effekt sichtbar wird. Dafür rate ich jedem allerdings, in einer ruhigen Szene mal die Brille von der Nase zu nehmen – erstaunlich, wieviel Licht und Farbe dieser dreidimensionale Klumpaquatsch schluckt.
Auch bei der Story reißt der Streifen keine Bäume aus: Die Origin-Story ist Standard, die Bedrohung durch Parallax zu vage, und wieder einmal hat keine der Nebenfiguren Format oder Charakter. Blake Lively darf ihre durchtrainierten Waden zeigen, Tim Robbins spielt den Schmierling, und natürlich gibt es das hip-lustige Computergenie. Gähn. Einzig Mark Strong erspielt sich als Sinestro etwas Würde – und deutet auf einen überaus interessanten Antagonisten hin, mit dem Hal Jordan es in der nun vermutlich gestorbenen Fortsetzung zu tun bekommen hätte.
Die große Message am Ende? Menschen sind wieder mal besser als alle anderen Wesen im Universum, weil sie so bezaubernd fehlerhaft sind. Star Trek TNG-Küchenpsychologie. Geschenkt.
In weiten Teilen hat "Green Lantern" sowieso die exakt gleichen Strukturprobleme wie "Thor": Der Held und die Gefahr bleiben bis zum letzten Akt getrennt voneinander, die Nebenfiguren sind blass, eine durchaus solide Darstellung des Geschehens auf der Erde wird durch eine CGI-überladene Fantasywelt konterkariert. Hier wie dort – aus sowas wird kein guter Film. Man muss sich nur klar machen, dass es unverschämte 90 Minuten dauert, bis Hal überhaupt das erste Mal einen richtigen Kampf als Green Lantern absolviert – quasi auf der Zielgeraden. Das ist zuwenig.
Außerdem ist ein Held immer nur so gut wie sein Gegner – und Parallax ist zu theoretisch, Hector zu albern. Hal Jordan fehlt der Khan, der Goldfinger, der Joker.
Generell mangelt es "Green Lantern" trotz teurer Nachdrehs an den wirklich großen Szenen, den riesigen Schlachten, dem "noch nie gesehen"-Spektakel. 200 Millionen sehen hier nach 60 aus. Alles ist nur solides Handwerk, das manchmal etwas Respekt, aber selten wirkliche Begeisterung hervor ruft. In seinen beschränkten Möglichkeiten wirkt der Film mitunter wie der Pilotfilm einer (zugegebenermaßen teuren) TV-Serie, die pflichtbewusst die Origin Story und einen überschaubaren Bösewicht präsentiert.
Mit all seinen Schwächen ist "Green Lantern" ein Film, den die Zeit überholt hat. Vor knapp zehn Jahren, in Konkurrenz mit dem ersten "X-Men", dem vierten "Batman", dem neuen "Daredevil", hätte "Green Lantern" eine gute Figur gemacht. Er hätte sogar trotz seiner technischen Schwächen neben dem lethargischen "Superman returns" bestehen können. Aber "Iron Man", "Spider-Man" und "Dark Knight" haben die Maßstäbe verändert, die Messlatte höher gelegt. Wie ich schon einmal schrieb: Man darf heute mehr erwarten als einen guten Superhelden-Film – man darf einen guten Film erwarten. Und das ist "Green Lantern" einfach nicht.
Aber wisst ihr was? Drauf geschissen.
Ein Film muss nicht gut sein, um zu unterhalten. Wer vorurteilsfrei hinguckt, findet bei "Green Lantern" jede Menge Sachen, die Spass machen. Ryan Reynolds ist ein exzellenter Hal Jordan, ein kindsköpfiger Draufgänger, der die Schwere von Bruce Wayne und Kal-El nicht hat, weil er sie nicht braucht. Seine Eskapaden sind eine erfrischende Abwechslung in einem Meer aus Comicfilmen, die immer nur "brooding" und "gloomy" können. Mit seinem durchtrainierten Body und den gut gefönten Haaren IST Ryan Reynolds der Hal Jordan des Silver Age. Carol Ferris ist nur Eye Candy? War sie in den Comics doch auch. Zumal sie eine Szene spendiert bekommt, die in Superheldenfilmen längst überfällig war – sie durchschaut Hals Maske nämlich sofort und outet sich damit als wesentlich smarter als Lois Lane.
Die CGI des Rings mag nicht umwerfend sein – aber was die Beteiligten daraus machen, hat mich mitunter schon beeindruckt. Hal baut aus einem abstürzenden Helikopter das Cockpit eines Rennwagens und lässt diesen über die Köpfe von 200 Partygästen hinweg über eine gigantische, grün leuchtende Hotwheels-Bahn rattern – wie geil ist das denn?
Die Dialoge sind vielleicht über weiten Strecken vorhersehbar und kitschig, aber immer wieder gelingt dem Film ein Spruch, der tatsächlich sitzt. Der echte Coolness zeigt. Der "Green Lantern" lustiger macht als "Green Hornet", der immerhin als Komödie angetreten war.
Machen wir uns nichts vor: "Green Lantern"-Comics haben nur selten in der gleichen Liga gespielt wie die Hefte von "Batman" und "Superman". Trotz des gesamten Universums als Spielplatz war die Serie thematisch eher dünn. GL war über viele Jahre ein Backup-Held, zweite Liga, der gerne mit "Green Arrow" Oliver Queen abhing. Und genau diese zweite Liga setzt der Kinofilm perfekt in Bilder um. Man kann sich beschweren, nicht mehr zu bekommen, aber es ist auch nicht weniger. Auf Gedeih und Verderb, in guten wie in schlechten Zeiten: Das hier IST ein "Green Lantern"-Film.
Ich hatte ja schon gesagt, dass "Green Lantern" in seinen Defiziten und beim Aufbau "Thor" ähnelt. Aber wenn ich mich entscheiden muss: Hal Jordan ist einfach eine coolere Sau als der pompöse Donnergott. Er ist einer von uns. Und er ist "unser Mann im All" (sorry, Perry Rhodan!).
"Green Lantern" ist ein Film, für den man wieder 12 Jahre alt werden muss. Dann ist er "knorke", großes Kino und total "wow". Vielleicht nicht für Film-Fans. Vielleicht nicht für Comicfilm-Fans. Nicht mal für Superheldenfilm-Fans. Aber für die kleine Zielgruppe der "Green Lantern"-Fans, die seit ihrer Kindheit auf der großen Leinwand hören wollten:
„Am hellsten Tag,
in schwärzester Nacht,
entgeht nichts Böses meiner Wacht.
Wer finsteren Mächten sich verspricht,
der hüte sich vor Green Lanterns Licht!“
Ich bin aus dem Kino mit der U-Bahn heimgefahren. Als ich in Schwabing ausstiegt, ballten sich gigantische Wolken im letzten Licht des vergehenden Tages zusammen. Wetterleuchten und unheilvolles Grollen kündeten ein machtvolles Gewitter an. Windstöße rammten mich, ließen meine Haare fliegen und meine Jacke flattern. Ich stand mitten auf der Straße, auf dem Kopfsteinpflaster. Kein Auto in Sicht, keine Menschenseele. Ein Blitz am Himmel direkt vor mir. Ich wollte die Hand heben, die Faust empor – und ich wollte den Eid sprechen.
12 Jahre alt.
Trotzdem hoffe ich, dass "Captain America" deutlich überzeugender das Haus rockt (und wenn man Peter glauben darf, ist das wohl auch so).
Und weil ich ein so Netter bin, spendiere ich euch vom Warner-Presseserver obendrein noch das ganze Presseheft zum Film – mehr Info geht nicht!
Klingt nach Trash.
"Wächter des Planeten Goa"
Bevor ich weiterlese – ist da nicht ein "G" zuviel oder hat man das für den Film geändert?
"Hal Jordan fehlt der Khan"
"KHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAN!"
Sorry, ich guck gerade die TOS von vorne bis hinten durch. "Space Seed" kommt aber erst noch.
Tja, das war wohl leider abzusehen.
Aber egal – reingegangen wird trotzdem.
Und wann kommt jetzt ein Green Arrow-Film? Das will ICH nämlich unbedingt sehen.
Naja, besser als ein Dingenswerk wird der Film schon sein. Und Dingens seine Filme finde ich teilweise recht unterhaltsam, wenn ich sie auf Sky geliefert bekomme.
Und immerhin CGI auf Stand von 2001, das ist doch schon was. Neulich habe ich Lake Placid 3 gesehen, das CGI hatte ungefähr einen Stand aus einem Jahr, als man CGI noch nicht nutzte, weil es noch nicht gut genug war, lange vor Jurassic Park.
@ Marcus: Flüchtigkeitsfehler, ist korrigiert.
@Achim: wer ist Dingens?
Boll?
..für die DVD gemerkt, mit Junior ansehbar ab 8? 9?
@ Comicfreak: Ich denke schon – es fließt kein Blut und Action kann er ja wohl ab.
Und die Skelette, die aus dem Körper gerissen werden, sind CGI, das wirkt nicht so brutal – mit 8 oder 9 dürfte der Film sogar richtig aufregend sein. 😉
Ich muss erst überlegen, ob GL besser als THOR war. Tatsächlich sind beide, wie Torsten erwähnt hat, vegleichbar, nur hat mich die SF-Thematik des Corps noch nie so interessiert wie das Thor’sche Fantasy-Universum, insofern ist das wohl eine Frage persönlicher Vorlieben. Allerdings fand ich Ryan Reynolds als Hal Jordan (war der wirklich die erste Laterne?) entgegen der ganzen Kritikermeinung wirklich passend besetzt. Weniger schön ist allerdings, dass er sich gleich so komplikationslos mit seinen neuen Fähigkeiten anfreundet, scheinbar mühelos perfekte Flugnummern beherrscht und nach fünf Minuten Training mit ’nem Steintroll schon ausreichend Willpower hat, um in seiner ersten Stress-Situation eine Carrera-Rennbahn zu bauen. Aber sei’s drum, dafür kriegt Hal Jordan auch mal ein paar witzige Situationen und hat ein paar durchaus nett getrickste Szenen mit dem Endgegner. Auch der Rat der Wächter sah optisch gar nicht schlecht aus, dürfte in der Praxis aber tierisch unbequem sein (Pfahlsitzen kommt wohl doch nicht aus Friesland).
Negativ kam GL nur immer dann rüber, wenn der Film sich und seine Story zu ernst genommen hat. Was die Wächter an Weisheiten in Bezug auf die Menschheit zu sagen hatten, klang einfach nur so abgedroschen, dass der ganze Saal in Gelächter verfiel, und der Laternenschwur in Deutsch ist wohl nicht die Schuld des Filmes, aber klingt ganz schlimm nach Fünftklässler-Reim. Zu guter Letzt hätte ich auch mit weniger Selbstzweifeln seitens Hal Jordan leben können – schön, dass die Drehbuchautoren fleißig Campbell und Vogler gelesen und verinnerlicht haben, aber diesen langweiligen Teil der Heldenreise hätten sie gern überspringen oder wenigstens runterkürzen dürfen. Mit großer Macht kommt große Verantwortung – ja ja.
So, in zwei Stunden darf Steve Rogers ran – mal sehen, ob der’s besser macht. Go, Captain, go! 🙂
@Magineer:
"Allerdings fand ich Ryan Reynolds als Hal Jordan (war der wirklich die erste Laterne?)"
Erste Green Lantern? Nein. Erstes menschliches Mitglied des GL Corps? Ja.
Na, das ist doch zumindest etwas ermutigend!
Ich habe eigentlich jede Hoffnung aufgegeben, der Film könnte was sein, da ist es nett zu hören, dass er wohl dennoch als anspruchsloses guilty pleasure brauchbar ist.
Kinder müsste man haben – dann könnte man mit denen hingehen und die gesenkten Ansprüche auf diese schieben. 😉
@ DMJ: Einen Tag "danach" muss ich konstatieren – "Green Lantern" wird rückblickend besser. Bei "Thor" ging es mir andersrum: Den fand ich nach dem Screening sehr knuffig, mittlerweile aber zu lustlos.
Für GL-Fans bleibt "Green Lantern" ein echter Spass, auch wenn er seine Fehler und Peinlichkeiten mitbringt.
"Captain America" sehe ich leider erst am 9.8.
Tja, ist Kinderkram, muss ich wohl LEIDER schauen, weil ich ein Kind hab', schaaaade …
*freu* 😀
@ DMJ: Psssst! 😛
@Marko: "Tja, ist Kinderkram, muss ich wohl LEIDER schauen, weil ich ein Kind hab’, schaaaade …"
Eine der vielen Freuden der Vaterschaft, oder? Man kann seinen Spieltrieb ausleben, ohne dafür schräg angeguckt zu werden.
@Wortvogel: "Einen Tag “danach” muss ich konstatieren – “Green Lantern” wird rückblickend besser. Bei “Thor” ging es mir andersrum"
Und das könnte nicht einfach daran liegen, dass du zu GL einfach einen stärkeren persönlichen Bezug hast?
@ Marcus: Das liegt sogar garantiert daran. Hast du den Review nicht gelesen?
@ Marcus: Jau … aber eigentlich brauche ich die Ausrede nicht, wenn ich ehrlich bin. 😉
Hm, und vielleicht sollte ich mir überlegen, die Kinobesuche steuerlich abzusetzen? Als Auch-Comiczeichner hab' ich doch das Recht dazu?
Finanzamt: "Und in wiefern war der Besuch von … *raschel* "Grien Lanntern" … relevant für Ihren Beruf?"
Ich: "Nunja, ich zeichne ja auch sowas … *comicsraushol* … und da dachte ich, ich schau mir schon mal an, wie meine Comics demnächst verfilmt werden sollen … *freundlichgrins* … ähem …"
Finanzamt: … … *nichtzurückgrins* …
Naja, vielleicht lieber doch nicht. 😉 Aber, hey, nie war die Zeit dafür besser als heute, bei DER Schwemme von Comic-Verfilmungen! 😀
"..mit bisher 150 Mio. Dollar Einspiel hat der Film die in ihn gesetzten und bei 200 Mio. Produktionskosten sicher nicht geringen Erwartungen nicht erfüllt"
Von 150 Mio Einspiel werden die Produzenten wohl bis zum Ende ihrer Tage träumen, Stand vom letzten WE waren 112, und das auf Platz 14 der Charts, da sollten maximal noch 2-3 dazukommen.
Und hier in Old Europe werden die Leute auch eher nicht in riesigen Schlangen um die Multiplexe stehen. Oder nennt mich ab jetzt Sheldon..
@ Teleprompter: 145,5 weltweit. Ich sprach nicht von den USA.
Sorry, hatte ich falsch verstanden. Allerdings ist die Zahl so mit der fast abgeschlossenen US-Auswertung und der noch nicht richtig begonnenen weltweiten Auswertung wenig aussagekräftig.
Klar ist aber in jedem Fall, dass der weltweite Anteil ganz bestimmt nicht Piraten-Gefilde (75% oder so) erreichen wird, dafür funktionieren Comicverfilmungen generell und der besonderss außerhalb der USA nicht gut genug.
Das ist wohl wahr. Bin gerade aus’m Captain gekommen (ZWEI Comic-Blockbuster in einer Woche sind eigentlich eher die Ausnahme), und man braucht wohl keine Glaskugel um zu prophezeien, dass der selbige es wohl NOCH schwerer haben wird als die grüne Funzel.
@Wortvogel: Rückblickend finde ich … hm … ich kann mich immer noch nicht entscheiden. THOR war (auf der Erde) lustiger, die LATERNE (auf Oa) überzeugender – und Reynolds der sympathischere Darsteller. Dafür hatte THOR wiederum Marvel-typisch viel mehr Crossreferenzen. Guilty pleasures sind beide, großes Kino weder der eine noch der andere.
Ich denk nochmal drüber nach, wenn ich genügend Abstand zu Steve & Bucky habe, die sind noch sehr präsent im Hirn. 🙂
@ Magineer: Ich glaube, Cap wird erheblich MEHR einspielen als Lantern – der ist eine Ikone, der steht für Amerika, der zieht auch die Fans von WWII-Action, etc.
@Wortvogel: ’schuldige, ich hätte präzisieren sollen – "noch schwerer in Deutschland haben wird" 😉
"Als ich in Schwabing ausstiegt, ballten sich gigantische Wolken im letzten Licht des vergehenden Tages zusammen. Wetterleuchten und unheilvolles Grollen kündeten ein machtvolles Gewitter an."
Ja… quasi wie jeden 2. Tag in den letzten Wochen :-/
Das wird dann wohl das Warner-Pendant zum ersten Fantastic Four-Film. Nicht richtig gut, aber auch nicht wirklich schlecht. Werde ich aus Komplettistenwahn ansehen, aber keinesfalls in 3D.
Mich wundert es aber schon, dass ein Studio 200 Millionen für die Verfilmung einer vergleichsweise unbekannten Comicgeschichte springen lässt. Da ist das Risiko natürlich schon groß auf die Nase zu fallen.
Na ja, Green Lantern ist AFAIK so ungefähr zwei, drei Jahre jünger als Superman und zumindest in den USA sicherlich nicht vergleichsweise unbekannt. Im Marvel-Universum dürfte Hal Jordan einen größeren Einfluss als Iron Man haben, und für den gab’s ja auch Budget.
@Magineer: "Im Marvel-Universum dürfte Hal Jordan einen größeren Einfluss als Iron Man haben, und für den gab’s ja auch Budget."
Hal Jordan eine Marvel-Figur? You, Sir, just failed as a nerd. 😉
Spaß beiseite, ich weiß, was du meinst. Hinzu kommt ja, dass Hal Jordan nicht die einzige Lantern im DCU ist. Irgendeine war doch in fast jeder JLA-Geschichte dabei. Mir scheint, die Lanterns hatten zusammen bestimmt mehr Paneltime als Iron Man über die Jahre, insbesondere seit den 90ern.
Argh … ich wollte schreiben, im DC-Universum dürfte Hal Jordan einen größeren Einfluss als Iron Man bei Marvel haben … 🙂 Seit dem Civil War is Tony Stark eh bei mir unten durch, und ich war überrascht, dass Papa Stark (im "Captain America"-Film) ja eigentlich viel eher die coole Sau ist. Jedenfalls kann ich das Risiko des Studios in dem Fall durchaus verstehen, weil halt Green Lantern eben doch nicht irgendwer ist. Und weil Comicverfilmungen mittlerweile eh fast alle Helden aus der ersten Reihe durch haben.
"Und weil Comicverfilmungen mittlerweile eh fast alle Helden aus der ersten Reihe durch haben."
Wonder Woman? Der Flash? Green Arrow?
Okay, Mr. Queen ist nur mein persönlicher Wunschkandidat für eine Verfilmung – aber die anderen beiden müssten der Öffentlichkeit doch schon bekannter sein als Thor und Iron Man.
@Marko:
"Hm, und vielleicht sollte ich mir überlegen, die Kinobesuche steuerlich abzusetzen? Als Auch-Comiczeichner hab’ ich doch das Recht dazu?"
Och, vielleicht wär’s einen Versuch wert. Als sich ein zeichnender Freund von mir mal fragte, ob er ein sauteures Hayao Miyazaki-Artbook absetzen könne, leitete ich die Frage mal an eine mir bekannte Steuerfachangestellte weiter. Ihre Antwort: "Wenn er’s geschickt formuliert…" 😉
"Wonder Woman? Der Flash? Green Arrow?"
Oliver Queen find ich dufte, vor allem in der neuen Version, aber so richtig starke Auftritte hat der auch nur in größerer Gruppe. In ’nen Film würde ich trotzdem rennen.
Der Flash ist zu old-fashioned für einen großen Eventfilm, glaube ich. Da lässt sich eben wenig rausholen, wenn man nicht gleich die komplette Mythologie bemühen möchte, was dann wieder Einsteiger verschreckt. Die große Zeit des Roten Blitz ist vorbei, da passen die "re-imagined" Varianten von Thor und dem Iron Man einfach besser in ein modernes Skript.
Wonder Woman: Geht einfach nicht. Jeder Verfilmungsversuch war unterirdisch und wird es auch bleiben, wenn man nicht einen ganz einzigartigen Dreh findet, um das Ganze ironisch zu brechen. Man beachte die gerade heute erst durchgesickerten Szenen aus dem Pilotfilm der "Wonder Woman"-Serie, die ja dann doch nicht bestellt wurde. Die Szenen veranschaulichen sehr eindringlich, warum das so war. 😉
@ Magineer: Da gebe ich dir Recht – habe die WW-Szenen eben gesehen. Da geht wirklich gar nichts.
Was ich will, aber nach dem GL-Flop sicher nie bekommen werden – die fette Big Budget-Verfilmung der "Legion der Superhelden": Waldwolf, Wildfeuer, Chemiekönig, Karate Boy, Tyroc, Brainiac 5, etc.
@ Magineer: Um Cap brauchen wir uns wohl keine Sorgen zu machen – von Deadline Hollywood:
"Distributor Paramount had been expecting Marvel/Disney’s Captain America: The First Avenger to open with a $60+M weekend. But now my sources say it’s looking more like $66 million — which would better Thor’s $65.7M. "This could be the biggest superhero movie of the summer," a Paramount exec tells me tonight about Friday’s $26M North American grosses. That includes $4M Friday midnights from 2,000 locations, better than this summer’s other original superhero movies like Thor and Green Lantern as well as prequel/reboot X-Men: First Class, which all did between $3.25M and $3.5M in Friday midnights."
@Magineer: dass alle bisherigen WW-Versuche nichts getaugt haben, heißt ja nicht, dass das so bleiben muss.
Wer hätte gedacht, dass man etwas so Albernes wie "Thor" ernsthaft auf die Leinwand bringen kann? Der Film mag seine Schwächen haben, aber dass er lachhaft und unterirdischer Trash ist, kann man echt nicht sagen.
"Oliver Queen find ich dufte, vor allem in der neuen Version, aber so richtig starke Auftritte hat der auch nur in größerer Gruppe."
Nein. Siehe "Green Arrow: Year One" und Kevin Smths erster Story-Arc "Quiver". Da geht auch alleine was. Insbesondere Year One würde einen Superfilm abgeben.
Was Green Arrow angeht, verweise ich immer gerne auf "The longbow hunters" von Mike Grell. Das ist RICHTIG gut. Und der Green Arrow-Film schmort ja auch schon ewig in der Development Hell. Ich weiss auch nicht, wie die Idee von Goyer (die echt cool ist, GA muss als Insasse eines Superschurkenknastes gegen all die Insassen antreten, die er selbst da reingebracht hat) in die Pläne, einen JLA-Film vorzubereiten, passen soll.
Bei Wonder Woman ist es schade, dass Warner damals Joss Whedon vergrault hat. Der wäre genau der rcihtige Mann für die ironsiche Brechnung gewesen.
@heino: "The Longbow Hunters" war doch so was wie die Westentaschenausgabe von Frank Millers "grim & gritty"-Ansatz a la "Born Again" und "TDKR". Auch heute noch ganz gut lesbar, aber mir teilweise echt zu brutal (Black Canary! :shock:).
"der rcihtige Mann für die ironsiche Brechnung" – Zu viel Eierlikör? 😉
@Wortvogel:
Dass der Cap in den Staaten keine Probleme haben wird, habe ich doch auch schon gesagt. Ich meinte eher den deutschen Start (irgendwann im August). Die Amerikaner können auch dem klassischen Vintage-Look mehr abgewinnen, von Flagge und Schild ganz zu schweigen. Mir gefällt der Cap ja gerade deswegen, aber ich mochte ja von Joe Johnston auch den völlig unterschätzen (und gefloppten) "Rocketeer".
Und … ach ja: Da bleib ich extra wegen der Marvel-typischen Post Credit-Sequenz sitzen, und … Enttäuschung … der Cap hatte KEINE! (Und ja, ich weiß, dass es einen geleakten Schluss mit den Avengers gibt.)
@Marcus:
"Quiver" will ich noch lesen, da bin ich nie dazu gekommen. Ich bin erst letztes Jahr wieder bei ’nem GA-Comic schwach geworden, weil der so ein wirklich göttliches Cover hatte. Das muss so um die "Blackest Night"-Zeit gewesen sein.
@Magineer: mach mal. Ich lese mich gerade durch die ganze GA-Reihe, die mit "Quiver" angefangen hat. Band 1-6 sind schon mal uneingeschränkt empfehlenswert.
http://www.thesuperficial.com/captain-america-review-07-2011
“The Longbow Hunters” war doch so was wie die Westentaschenausgabe von Frank Millers “grim & gritty”-Ansatz a la “Born Again” und “TDKR”. Auch heute noch ganz gut lesbar, aber mir teilweise echt zu brutal (Black Canary! )."
Stimmt, bei GA fand ich das aber gut umgesetzt. Richtig schlecht hat Marvel das bei Spidey gemacht, da wurde der Charakter quasi vergewaltigt, während GA einfach nur als gealterter und desillusionierter Crime Fighter gezeigt wird, der keine Lust mehr hat, mit Spielzeugpfeilen gegen Schusswaffen anzutreten. Aber heftig war es in der Tat.
"“der rcihtige Mann für die ironsiche Brechnung” – Zu viel Eierlikör? "
Nee, Fritzz-Kola. Bin ein Weichling:-)
Mehr Ermutigendes zum Cap:
http://rogerebert.suntimes.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/20110720/REVIEWS/110729997
Da findest du demnächst wohl viele Beispiele. Ich denke schon, dass der Captain bei der Kritik einfach besser ankommt als GL, und es ist klar der bessere Film (minus Hugo Weaving), auch wenn ich mir zeitweise mehr Tiefgang gewünscht hätte (und die "Inglourious Basterds"-Montage die Lager etwas spaltet). Als Comicverfilmung ist das aber schon erste Liga – und profitiert wie schon der schwächere THOR ganz klar von der stets bewussten Einbindung ins Marvel-Universum.
So, eben aus dem Kino gekommen und das Fazit lautet: Warner hat mal wieder kräftig abgelost und so ziemlich alles falsch gemacht, was nur möglich war. Die Besetzung ist bestenfalls uninspiriert (Reynolds spielt eh immer diesen Typus, kann also schlecht fehlbesetzt sein), die Story schauderhaft, die Effekte dürftig, das 3D völlig überflüssig und schlecht umgesetzt, die "witzigen" Sprüche zünden nicht, dafür ist der Film viel zu theatralisch. In seinen Problemen ist er durchaus Thor ähnlich, aber der hat einfach mehr Spass gemacht und war unterhaltsamer, was eben auch durch die besser ausgearbeiteten Nebencharaktere kam. Und Loki war als Feind einfach greifbarer als Parallax, der eher einer sprechenden Version des total verhunzten Galactus in FF 2 entsprach. Da Warner aber immer noch an den JL-Plänen festhält, wird der zweite Teil sicher noch kommen. Hoffentlich lassen sie dann mal Leute mit Ahnung ran.
@heino: "Parallax, der eher einer sprechenden Version des total verhunzten Galactus in FF 2 entsprach."
GENAU DAS dachte ich auch, als ich den Trailer gesehen habe. 🙂
Und hier ist auch schon die Ankündigung des Sequels. Natürlich hat man bei Warner mal wieder die falschen Schlüsse gezogen und wird den Film in die Batman-Richtung drängen:
http://www.aintitcool.com/node/50654
So, nun auch gesehen. What he said.
Gut:
– Reynolds
– Mark Strong
– Peter Sarsgaard (Hector Hammond als Figur ist Kappes, aber wie er im vollen Overacting-Modus dagegen anspielt, ist wenigstens nicht öde)
– die CGI-Umsetzung der Ringkräfte (was daran "dürftig" ist, sehe ich nicht. Wie soll man so etwas denn "realistisch" umsetzen?)
– die paar wirklichen Großkampfszenen, die man uns gönnt, sind so übel nicht
Schlecht:
– Parallax (als Schurken-Konzept und in der CGI-Umsetzung)
– Hector Hammond (wie gesagt, furchtbar albern und underwritten – man kann quasi hören, wie ein Studio Exec kurz vor ultimo noch gesagt hat "da muss außer dem riesigen Alienfurz noch ein "menschlicherer" Gegner rein")
– der absolute 08/15-Plot
– das, was Torsten oben "Star Trek TNG-Küchenpsychologie" nannte
– alle anderen Darsteller, weil das Skript sich nicht die Bohne für sie interessiert
– die CGI-Orgie der Oa-Szenen. Der Star Wars-Prequel-Effekt feiert hier Urständ: wie soll sowas nicht künstlich rüberkommen, wenn alles aus dem Rechner kommt und nullkommagarnix mehr im Bild ist, was man wenigstens noch mit etwas Realem vergleichen könnte?
– das 3D (das war so überflüssig, ich wage zu behaupten, dass große Teile des Films überhaupt keine nennenswerten Effekte hatten. In der Szene, in der Hal und Carol in der Bar tanzen, habe ich die Brille abgenommen, und es war a) VIEL heller und b) total scharf. Da war NIX konvertiert.)
@Torsten: reviewst du bei Gelegenheit noch den neuen GL-Animationsfilm? Würde mich interessieren, was du von dem hältst.
Und noch ein Verriss: http://thatguywiththeglasses.com/videolinks/team-nchick/vlogs/31400-movie-vlog-green-lantern
Vom Nostalgia Chick war das zwar zu erwarten, aber für mich hat sie den Hauptgrund, wieso der Film es am Ende nicht bringt, sehr gut getroffen: "a good example of a studio taking a very specific concept and making it as generic as possible."
Hmmm…. länger = besser?
http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=2880
Nö – da sieht man unter anderem die Kindheitsszenen zweimal was schon sehr nervt.
Ich habe ihn nun auch gesehen. Für meine Begriffe könnte man den Film auch umbenennen in "Space-Poop – The Movie". Paralax sieht mal wirklich derbe nach einem überdimensionalen Haufen Durchfall aus… wieso hat da keiner die F/X-Menschen mal zur Seite genommen ? Allgemein sehen sämtliche Aliens hier sehr, sehr schlecht aus, mit ihren CGI-Wasserköpfen und den kotzbunten Farben. Augenkrebs. Inhaltlich krankt der Film, abgesehen vom 08/15-Superhelden-Standardplot, vor allem daran, dass man nie das Gefühl hat, dass Hal Jordan ein würdiger Träger für den Ring wäre, der ja quasi unbegrenzte Macht verleiht. Das liegt nicht an Ryan Reynolds, der ja auch nur mit dem Material arbeiten kann, das man ihm gibt, sondern eben an dem banalen Script. Auch hat man den Eindruck, dass hier vor dem Kinostart viel rausgeschnitten wurde, um auf eine verträgliche Laufzeit zu kommen. Würde der Film eine halbe Stunde länger gehen und in der Zeit etwas mehr auf Jordans Charakter und seine Konflikte eingehen, wäre er sicherlich besser geworden. Eine Szene hat mitr richtig gut gefallen: Das erste Treffen zwischen Lively und Green Lantern, bei dem die Tussi sofort hinter die popelige Maske blickt und die wahre Identität des Superhelden in sekundenschnelle durchschaut. Das hat ein wenig etwas von der ebenfalls sehr nonchalant gehandelten Szene in "Ghost Rider", in der Cage der Mendez erzählt, dass er, nun ja, ein Ghost Rider ist. Mehr Momente wie dieser hätten "Green Lantern" gut getan…
Trotzdem, ich hatte schon beim ersten Trailer den Eindruck, das wird Big Budget-Trash und es ist auch Big Budget-Trash geworden. Man kann nicht sagen, dass der unverdient gefloppt ist. Ich fand ihn sogar noch etwas schwächer als "Thor", der mich letztens auch nicht wirklich vom Hocker gehauen hat…
Warner gibt die Pläne für einen JLA-Film nicht auf, was nach dem Avengers-Erfolg ja auch nicht anders zu erwarten war:
http://www.superherohype.com/news/articles/170953-warner-bros-makes-justice-league-plans
Fragt sich, was sie da machen wollen. Wenn sie das Konzept von Marvel kopieren wollen, stellt sich das Problem, dass sie ganz von vorne anfangen müssen, denn das Batman-Franchise muß wieder neu gestartet werden, Green Lantern muß erst mit Teil 2 kräftig Boden gutmachen und der neue Superman könnte ein guter Startpunkt sein, aber ich bezweifle, dass die Macher das berücksichtigt haben. Da keine andere JLA-Figur bisher zum Zuge kam, ist da noch eine Menge Vorarbeit nötig. Vielleicht wäre es doch die bessere Wahl, einen JLA-Film als eigenes Projekt zu drehen, wobei da dann natürlich ein eigener Ansatz gefunden werden müsste.
Und da haben wir den Salat, zumindest, wenn Mark Millar recht hat. Augenscheinlich ist man bei Warner gewillt, alles über einen Kamm zu scheren und jedem Superheldenfilm den Batman-Stempel aufzudrücken:
http://www.aintitcool.com/node/56293
Das ist IMO eine reichlich blöde Idee, da die JLA ausser Batman keine Figur mit wirklich düsterem Hintergrund beinhaltet. Es sei denn sie wollten sich an "Kingdom come" versuchen, aber dafür sollte der nicht so mit dem DC-Universum vertraute Zuschauer ertsmal an die Figuren herangeführt werden. Dazu passt dann auch noch, dass Warner als Autoren für das Wonder Woman-Script jetzt den Schreiberling angeheuert hat, der das grottige Green Lantern-Script geliefert hat:
http://www.superherohype.com/news/articles/170959-wonder-woman-film-gets-writer
@heino
Ich würde solche Meldungen erstmal ganz entspannt zur Kenntnis nehmen. Das sieht für mich bisher lediglich nach Kettenrasseln aus, man möchte lieber Asoziationen mit The Dark Knight als mit Green Lantern oder Superman Returns wecken, die den meisten Leuten zu fluffig zahm und lächerlich waren. Zumal "dark & mature" ja nicht zwingend mit dem Semi-Realismus der Nolan Filme gleichzusetzen ist. "Dark and gritty" waren auch Begriffe die man im Zusammenhang mit Transformers 3 gerne benutzt hat, nur weil da im Showdown die verkohlten Schädel von Zivilisten durch die Großstadtruinen gekullert sind.
Daß man gewillt ist den Figuren ein tieferes psychologisches Profil zu geben bedeutet ja nicht daß es am Ende keine apokalyptische Endschlacht gibt bei der Wolkenkratzer als Wurfgeschosse benutzt werden. Außerdem: You can’t out-avengers the Avengers.
Solange keine näheren Details zur Story bekannt sind bleibe ich zweck-optimistisch.
Zumal ich das Green Lantern Script niemandem im einzelnen ankreiden möchte, da haben ganze vier Köche an der Suppe rumgefingert, und genau das sieht man dem Streifen auch an.
"zweck-optimistisch"… das trifft es… 😉
@Cypher:ich würde dir recht geben, wenn Warner nicht alle paar Monate damit ankäme und sie betonen jedesmal ausdrücklich, dass sie es so haben wollen, wie Nolan eben Batman umgesetzt hat. Dass sie das ernst meinen, sieht man ja auch daran, dass Nolan den neuen Superman-Film produziert und Goyer da wieder am Script mitgearbeitet hat. Natürlich ist düster erstmal nicht schlimm, aber die Herren bei Warner haben eben nicht verstanden, dass Batman düster sein MUSS, während das bei Superman, Flash, Wonder Woman usw. in krassem Gegensatz zu ihrem Charakter steht. Wozu sowas führen kann, konnte man ja auch gut an Spider-Man 3 sehen, der nur ganz knapp an der Katastrophe vorbei schlitterte
@heino
Ehrlich? Hast Du da vielleicht ein paar Links zu offiziellen Statements zur Hand? Das würde mich mal interessieren, ich habe bisher nur vielerlei Spekulationen von Außenstehenden gelesen, gerade jetzt wo Avengers so eingeschlagen ist.
Ich weiß nicht inwieweit sich Nolans Beteiligung auf den Grundton von Man of Steel auswirken wird, aber zumindest der Goyer hat ja auch den Hasselhoff-Fury verfasst, der ja nun alles andere als düster ist.
Grundsätzlich gebe ich Dir da absolut recht, allerdings ist es ja immer eine Frage des gesunden Maßes. Zumindest Superman und Wonder Woman wurden in der Vergangenheit in Film und Fernsehen ja sehr naiv-kitschig dargestellt, wenn man die als Personen ein wenig gebrochener bzw. weniger unfehlbar zeigt ist man ja noch lange nicht bei Nolans Batman-Filmen.
Sollte man wirklich versuchen die Justice League im Stil von The Dark Knight zu verfilmen wäre ich in der Tat sehr überrascht wenn da was brauchbares bei herum kommt, aber genau das glaube ich erst wenn ich handfeste Indizien dafür sehe. Bis dahin tue ich das erstmal als Marktschreierei von Warner ab.
Also das Problem an Spider-Man 3 war nicht der düstere Anstrich im Vergleich zu den beiden Vorgängern, sonder vielmehr daß das Script viel zu überladen und unfokussiert war. Da wurden einfach zu viele Handlungstränge reingepackt die alle nicht genügend ausgearbeitet wurden. Man hätte den kompletten Symbionten-Aspekt da raushalten sollen und den inneren Konflikt von Peter Parker mit seiner dunklen Seite an seinen Rachegelüsten an Sandman festmachen sollen. Der Wunsch nach Vergeltung wäre ein wesentlich stärkeres erzählerisches Motiv gewesen als der Umweg über außerirdischen Einfluss. Thomas Haden Church hat in den wenigen Szenen die das Script ihm zugestanden hat unglaublich intensiv und überzeugend gespielt, daher hätte der Film meiner Meinung nach aus dem Gespann Parker-Osborn-Marko bestehen und sich den Symbionten/Venom-Part für einen späteren Teil aufsparen sollen. Und ihn dann natürlich auch besser umsetzen.
Fatal war für mich also nicht der düstere Ansatz, sondern daß zu viele Plots und Nebenplots zusammengemixt wurden und viele Figuren über lange Strecken aus der Handlung verschwinden nur um plötzlich wieder aufzutauchen wenn es der Story grad bequem ist.
@Crowley: Jepp, das ist auch meine Ansicht zu Spider-Man 3.
Ohne den Symbionten hätten wir auch keine Nachtclub-Tanzszene und keinen in Emo-Klamotten durch die Stadt schwofenden Peter Parker gehabt. Und die Welt wäre ein besserer Ort. 🙂
@Marcus
Also das kann ich jetzt so aber auch nicht stehen lassen. Der Poser-Walk war sicherlich Fremdschämen pur, anhand der Gesichtsausdrücke der anderen PassantInnen sieht man aber daß das wohl so gewollt war. Whatever.
Die Nachtclub-Szene hingegen ist so arschcool inszeniert, bis hin zur musikalischen Untermalung daß ich die einfach nur klasse finden kann. Hat in dem Film eigentlich nichts zu suchen und verdeutlicht daß das ganze Symbionten-Konzept dämlich umgesetzt ist, für sich genommen ist das aber ’ne total geile Szene.
Und ich fand das war ein witziges Detail daß der von Tante May im zweiten Teil nur beiläufig erwähnte Klavierunterricht offenbar nicht ganz fruchtlos war. 😀
"Spider-Man 3" ist schlimmer als "Batman & Robin"… Schumacher hat die Franchise immerhin nur versehentlich gekillt, bei Raimi war es volle Absicht…
@Peroy
Ich weiß nicht wie Du darauf kommst daß das "Absicht" war, aber Spider-Man 3 ist sicherlich nicht "schlimmer" als die Schumachwerke. Der Film hat viele – zu viele – gute Ansätze die unterm Strich einfach im Sande verlaufen (har har!).
An Batman Forever und Batman & Robin stimmt hingegen rein gar nix. Das ist Schund vor dem Herrn, egal ob ungewollt oder nicht.
"Ich weiß nicht wie Du darauf kommst daß das “Absicht” war, aber Spider-Man 3 ist sicherlich nicht “schlimmer” als die Schumachwerke."
Doch. Natürlich. 😕
@Peroy: Falsch. "Ghost Rider". Etcpp.
@Crowley: Auch falsch. Die Nachtclubszene geht gar nicht.
Man kann doch nicht in so einem Film einfach mal für drei Minuten in den Gene Kelly-Modus schalten, ohne dass das als totaler Mittelfinger in Richtung des Publikums verstanden werden muss. Raimis Motto: " Fans, Ihr wollt euren über zwei Filme gereiften Helden gerne auch weiter ernstnehmen? Mir doch egal, jetzt zeig ich euch mal, was ich davon und von euch humorlosen Nerds halte. Ich darf das! HA HA!"
Wie man es cool finden kann, wenn ein Filmemacher soviel Verachtung gegenüber seinem Werk und dessen Fans zeigt, ist mir schleierhaft. Raimi musste wissen, dass niemand lachen würde. Dass sich 99% aller Zuschauer verarscht vorkommen würden. Und er hat es – ohne jeden zwingenden dramaturgischen Grund – trotzdem gemacht. Pfui!
"@Peroy: Falsch. “Ghost Rider”. Etcpp."
Falsch. Dei Mudda.
@Marcus
Ich finde Du übertreibst maßlos. Die Szene ist dramaturgisch durchaus begründet, der Film zeigt ja daß Peter die Beliebtheit zu Kopf steigt und wie er in den Szenen mit MJ total selbstverliebt von der allgemeinen Bewunderung spricht. Der Symbiont verstärkt diese Charaktereigenschaft lediglich, was dann zu der Tanzeinlage führt. Ich finde auch daß Raimi damit übers Ziel hinausschiesst, als Mittelfinger an sein Publikum würde ich das dennoch nicht bezeichnen. Viel kritischer finde ich da die Kuß-Szene mit Gwen, die finde ich in dem Moment total out-of-character.
Und was hat jetzt Ghost Rider damit zu tun? Ich finde das ist im Vergleich zu den Schumacher Filmen ein 1A Guilty Pleasure Streifen der an einem miesen Script krankt und – bis auf Donal Logue und Sam Elliott – durch die Bank fehlbesetzt ist. Macht mir ehrlich gesagt sogar wesentlich mehr Spaß als das grenzdebile Sequel.
Den Mittelfinger von Raimi habe ich in "Spider-Man 3" auch nicht gesehen. Die Schwächen des Films sind bekannt, man kann sie stärker oder schwächer werten. "Spider-Man 2" bleibt das Highlight der Trilogie.
"Den Mittelfinger von Raimi habe ich in “Spider-Man 3″ auch nicht gesehen."
Draufgekackt und draufgeschissen hat der da, von Anfang an. Wenn er nicht die ersten beiden Filme gemacht hätte, könnte man meinen, dass er’s einfach nicht besser kann… aber er hat sie ja gemacht. Die Schwankungen in Sachen Ton, denen der Streifen unterworfen ist… nee, sowas passiert ja nicht versehentlich…
Ich persönlich hab' die Theorie, dass er die Franchise bewusst killen wollte. So einen Move würde ich einem Regisseur wie Raimi zutrauen…
Spider-Man
Drehbuch: David Koepp
Spider-Man 2
Drehbuch: Alvin Sargent
Spider-Man 3
Drehbuch: Sam Raimi, Ivan Raimi & Alvin Sargent
Ich glaube hier liegt der Hund begraben. Zuviele und vor allem die falschen Autoren.
Da Raimi selbst großer Fan der Franchise ist sehe ich da kein Indiz für. Ich fürchte eher daß hier zu viele verschiedene Beteiligte den Film in unterschiedliche Richtungen gezerrt haben. Ich erinnere mich auch noch wage mal gelesen zu haben daß man Venom gegen Raimis Willen in den Film gequetscht hat.
[spoileralarm] – Ich bin ein großer Green-Lantern-Fan und dieser Film ist scheiße, weil er einfach nur öööde ist. Er ist nicht mal ärgerlich wie Hulk oder Iron Man 2 oder Spiderman 3. Er ist einfach nur totlangweilig.
Was einen Film langweilig macht, ist, wenn man jede Szene und jeden Dialog voraussieht. Der kleine Hal erlebt den Tod seines Kampfpiloten-Daddys mit. Die werden doch nach dieser Szene nicht zum erwachsenen Hal schneiden, der ebenfalls Kampfpilot geworden ist, und in einer gefährlichen Situation an seinen Daddy zurückdenkt? Und zack! Genau das passiert!
Was einen Film aber erst richtig schlecht macht, ist, wenn es Handlungswendungen gibt, die man nicht vorausgesehen hat, und zwar deshalb, weil sie völlig hirnrissig sind. Da gibts den Bösen, den alle Green Lanterns des ganzen Universums zusammengenommen nicht besiegen könnten – aber Hal schafft ihn ganz alleine! Indem er den Riesen-Durchfall (das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen:) in DIE SONNE LOCKT!
Zwischendurch dachte ich immer "Was reg ich mich auf – der Film ist offensichtlich ausschließlich für 4 bis 8-jährige Jungs gemacht worden". Dafür ist dann aber das Liebesgelaber zu lang und ein paar Szenen zu gruselig. Zudem ist jeder Wetterbericht lustiger und jedes Computerspiel hat bessere FX.
Aber nicht deshalb ist Green Lantern peinlich. Peinlich ist, dass auch dieser Film die schiere Verzweiflung Hollywoods zeigt; jedes, aber auch JEDES Franchise MUSS bis zum allerletzten ausgequetscht werden, egal, wie uninspiriert die Drehbücher sind und wie albern die FX aussehen. Green Lantern ist schlichtweg ein weiteres Armutszeugnis der US-amerikanischen Unterhaltungsindustrie.
@Crowley: nein, da lasse ich nicht mit mir handeln – die Tanzszene ist unverzeihlich.
Und was Ghost Rider angeht – lass gut sein, dass ist ein Insidergag zwischen mir und… WAS?
Nicht noch einer! 😯
@Torsten:
Zweifelsohne. Auch wenn ich mich daran störe, dass er das größte und dramaturgisch störendste Plothole enthält, dass ich je in einem ansonsten guten Film gesehen habe:
Harry Osborn demaskiert Spider-Man.
Spider-Man sagt Harry, dass er MJ vor Doc Ock retten muss.
Schnitt: Spider-Man in Doc Ocks Geheimversteck.
Wenn Peter wusste, wo es ist (aber woher sollte er?), wieso dann gegen Doc Ock kämpfen, anstatt direkt MJ zu befreien? Sollen wir glauben, Harry hat ihm das Versteck verraten? Tja: seit Doc Ock zum Schurken wurde, hat Harry ihn abgezählt einmal getroffen – auf seiner eigenen Veranda. Der KANN gar nicht wissen, wo Ocks Versteck ist.
Woher also weiß Spidey auf einmal, wo er hinmuss? Woher???
Antworten Sie, Raimi & Sargent!
"Wenn Peter wusste, wo es ist (aber woher sollte er?), wieso dann gegen Doc Ock kämpfen, anstatt direkt MJ zu befreien? Sollen wir glauben, Harry hat ihm das Versteck verraten? Tja: seit Doc Ock zum Schurken wurde, hat Harry ihn abgezählt einmal getroffen – auf seiner eigenen Veranda. Der KANN gar nicht wissen, wo Ocks Versteck ist.
Woher also weiß Spidey auf einmal, wo er hinmuss? Woher???
Antworten Sie, Raimi & Sargent!"
War das nicht da demolierte Laboratorium, wo er am Anfang schon mal für’s Interview war… ?
@Peroy: nee, das war in einem Downtown-Manhattan-Wohnhaus (tolle Location für ein Kernfusionsexperiment, oder). Das Finale spielte in einem verfallenen Gebäude, das auf Stelzen im Hudson River steht (damit Ock es am Ende einreißen und versenken kann).
Und selbst wenn es das sein sollte, würde das die Sache noch dümmer machen: Peter, ein Superschurke hat deine Freundin entführt. Wirst du a) ihn zu einem Kampf auf Leben und Tod treffen oder b) vorher mal nachsehen, ob er sie vielleicht an seiner letzten bekannten Adresse versteckt hält?
"Einen Tag “danach” muss ich konstatieren – “Green Lantern” wird rückblickend besser."
Diesem Satz kann ich, nachdem ich den Streifen eben nochmal auf DVD gesehen habe, zustimmen. Aber er erhebt sich nur mühsam vom Bodensatz zum untersten Mittemnaß. Das liegt einfach daran, dass wenigstens auf meinem alten Fernseher die Tricks nicht so störend mies aussehen. Ansonsten bleibe ich aber dabei, dass "Thor" weit besser, wenn auch schwächer als "Iron Man" oder "Captain America" ist.
@Cypher:sorry für die späte Antwort, ich hatte das hier total aus den Augen verloren. Dirkete Links zu den Meldungen der Warner-Leute habe ich nicht, aber die findet man im Archiv von ua. superherohype.com und AICN. Passen dazu ist auch das Comic Con-Panel zum neuen Superman-Film, in dem verdeutlicht wird, dass Superman nun den Sinn seiner Existenz bezeweifelt und scheinbar auch auf der Erde kein gern gesehener Gast ist (da ist von einer Szene die Rede, in der er von bewaffneten Polizisten in einer Art Gefängnis abgeführt wird). Hier mal der Link:http://www.aintitcool.com/node/57044
Und hier noch das neue, deutlich düster gehaltene Poster:
http://www.aintitcool.com/node/57029
Finde ich ganz witzig, denn einen ähnlichen Ansatz hatte ja seinerzeit Burton, durfte ihn aber nicht umsetzen.
Den Hasselhoff-Film kenne ich nicht, dazu kann ich nix sagen.
Wie gesagt, eine etwas erwachsenere Umsetzung der DC<Figuren würde ich befürworten, aber das sollte nicht in einer Reihe Batman-Klonen enden. Und wie wahrscheinlich ist es bei den bisherigen Ergebnissen, dass Warner das gebacken kriegt?
"Also das Problem an Spider-Man 3 war nicht der düstere Anstrich im Vergleich zu den beiden Vorgängern, sonder vielmehr daß das Script viel zu überladen und unfokussiert war.2
Bei Punkt 2 sind wir völlig einer Meinung, aber gerade die Hereinnahme von Venom, die ja die Charakterveränderung von Peter enorm ins Negative steigert, bringt die von mir kritisierte Düsternis mit sich. Sandman fand ich auch super und der hätte als Gegner völlig ausgereicht, aber Raimi wurde damals von Sony gezwungen, Venom in das Script zu packen. Er selbst sagte damals, dass er die Figur gar nicht leiden könnte. Insofern sehe ich schon den Stinkefinger, aber nicht in Richtung des Publikums, sondern in Richtung des Studios. Und die Tanzszene mag gut inszeniert sein, sie schießt den Film aber auch über die Grenze zur Lächerlichkeit wie generell die "Bad boy Parker"-Szenen, die zu keinem Zeitpunkt glaubhaft oder lustig sind. Und wenn wir dann noch die Dutzenden von unglaubwürdigen Zufälle im Script/Film betrachten, drängt sich mir der Eindruck auf, dass Raimi vielleicht nicht das Franchise an sich killen, aber seine weitere Beteiligung daran unmißverständlich beenden wollte.
@Marcus:
Er ist dem Doc offscreen gefolgt, nachdem er zu sich kam, von der Fesselung befreite und mit Osborn kurz sprach. Es ist ja nicht so, dass jener keine Spuren hinterließe und schon lange weg gewesen wäre.
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