Münchner Spaziergang (Bilderflut)
Themen: Neues |Usability-Probleme gibt es nicht nur in der digitalen Welt – ein wenig nutzerfreundliches UI fand ich kürzlich in einem Aufzug:
Die Klingelschilder haben keinen konkreten Bezug zu den nebenstehenden Stockwerken, ganz unten finden sich “U2” und “2”. Wer ins Erdgeschoss will, muss den dritten Knopf von unten drücken, und in den ersten Stock kommt man ganz oben. Hätte man das Layout NOCH bescheuerter und willkürlicher gestalten können? Sicher. Aber darum geht es hier doch gar nicht!
Vor dem Hotel Bayerischer Hof ist IMMER noch eine Gedenkstätte für Michael Jackson eingerichtet:
Keine Ahnung, was die Fans antreibt, dem vor über einem Jahr verstorbenen Popsänger auf diese Weise zu huldigen, aber der Aufwand ist enorm:
Da stehen auch tatsächlich ein paar junge Damen, die Interessierten das ganze phänomenale, revolutionäre, missverstandene, visionäre, unerreichte, geniale Leben des “King of Pop” erklären.
Viele Fans fühlen sich augenscheinlich bemüßigt, Schriftliches zu hinterlassen, meistens in diesem Tenor:
Manche scheinen es ohne MJ gar nicht auszuhalten:
Andere spüren ihre pötische Ader angeregt:
Und ist sie heute nicht gestorben, hat sie wohl keine and’ren Sorgen…
Ehrlich: Es war zu erwarten, dass jemand sich über die Lyrics von “She’s out of my life” hermacht. Es bietet sich einfach zu sehr an:
Ein paar Fans haben aber offensichtlich Rechnungen zu begleichen, und zitieren den Meister zu den Themen Sony Music und Rassismus:
Beruhigend, wenn man wenigstens halbwegs sicher unterstellen kann, dass es sich um präpubertierende Fans handelt:
Man darf sich über sowas ruhig im Kontext eines Blogs lustig machen. Ich fände es aber unfair, den Fans ins Gesicht zu lachen. Das ist wie kleine Kinder hauen. Aber es gruselt mich schon, was die folgenden Zeilen über das Innenleben der Schreiberin aussagen:
Ich fürchte mal, das wurde von einer erwachsenen (?) Frau geschrieben…
Nichts wie weiter.
Von meinen Abenteuern auf dem Wertstoffhof habe ich ja schon an dieser oder jener Stelle berichtet. Es gibt aber einen Ableger der schnöden Müllablage, die ich ziemlich interessant finde, und über die ich kürzlich eher zufällig gestolpert bin:
Die Mitdenker unter meinen Lesern kombinieren messerscharf: Eine Halle. In der es alles aus zweiter Hand gibt.
Und so ist es auch:
Ich dachte mir gleich: Da schaue ich doch mal genauer hin!
Viele alte Bilder gibt’s hier – womöglich braucht man nur den Rahmen, oder man hat die Hoffnung auf die Schlagzeile “Unbekannter Picasso auf dem Trödel gefunden!” nicht aufgegeben:
Wer Nachschub für den MP3-Player braucht, ohne Apple oder dem Rest der Evil Industry Geld in den Rachen zu werfen – bitteschön:
Man muss halt “Ace of Base”, “U-96” und “Super Stimmung – mehr Spaß 2” mögen. Computerspieler werden übrigens sofort erkennen, dass sich das PC-Game “Daikatana” in den Ständer geschmuggelt hat. Silberling ist Silberling, mögen sich die Angestellten der Münchner Entsorgungsbetriebe gedacht haben…
VHS-Junkies finden ebenfalls reiche Beute:
“Pulp Fiction”, “Blair Witch 2”, “Blind Date”, “Echt blond”, “Swing Kids”, “Terminator 2” – die Amis nennen sowas “an embarassment of riches”…
Nicht weniger eklektisch geht es beim Angebot für die Vinyl-Nostalgiker her- ich würde eine dralle “Lustige Witwe” allemal dem ollen Louis Armstring vorziehen:
Wer mehr dem gedruckten Wort zugeneigt ist, wühlt sich hier durch:
Kochbuch, die Zeitschrift “art”, Joachim Bublath, Holles Universal Geschichte – hier sind sie alle vereint. Die Holzkiste als großer kultureller Gleichmacher.
Ob ich allerdings Puscheliges für den Nachwuchs mitnehmen würde, weiß ich wirklich nicht. Zumindest eine doppelte Heißwäsche bei 90 Grad wäre wohl angebracht – mit Bleiche:
Während die Maschine noch läuft, gehe ich gepflegt eine Runde Golf spielen:
So mancher wörtlich gemeinte “Hals- und Beinbruch!” mag diese Ständer gefüllt haben:
Hätte ich 50 Quadratmeter mehr Platz – dieses Schätzchen hätte ich mir als Design-Objekt und Altpapier-Container mitgenommen:
Und gleich noch ein echter Hingucker – wenn man nur wüsste, ob es funktioniert:
Hier ist wohl eine Werbeagentur oder ein Startup-Unternehmen pleite gegangen:
Und die Aufhebung des staatlichen Glücksspiel-Monopols hat augenblickliche sichtbare Folgen:
Aber auch an einrichtungstechnischen wie geschmacklichen Entgleisungen herrscht wahrlich kein Mangel:
Bleibt nur der Ausspruch von Franz Xaver Jackson: “Hoch die Glas!”:
Weniger standfesten Naturen rate ich angesichts des nahenden Oktoberfests allerdings zum Steingut:
Wer hier genug gefunden hat, was er braucht, kann es gleich mit einem ebenfalls preiswert erstandenen Drahtesel heim gurken:
Ich selbst bin allerdings mit leeren Händen wieder abgezogen – wenn man von den vielen Fotos mal absieht.
Wo wir aber gerade beim Thema Wertstoffe und Abfall sind – in München findet demnächst die thematisch passende Messe statt – mit einem denkbar dummen Titel:
..eine Meiner Kundinnen hat zwei Zimmer zum Harry-Potter-Schrein umfunktioniert, das ist noch gruseliger als das jacksondenkmal.
Ps: sorry, dass ich das hier bringe, aber mailen geht gerade nicht:
Wolltest du das paeckchen nicht oder hat Hermes Mist gebaut? Falls Punkt a zutrifft, tut es mir leid, dir zu nahe getreten zu sein.
@Comicfreak: naja, immerhin ist’s nicht “Twilight”….
@ Marcus
..das waere nicht gruselig, sondern unfreiwillig komisch..
Bin mal gespannt, ob hier der eine oder andere Jackson-Jünger auftauchen und etwas mitzuteilen haben wird 😉
daikatana! sweet!
da sag noch einer auf flohmärkten gäbs nur schrott
Daikatana? Auf Flohmärkten gibts echt nur Schrott … und sowieso: Sondermüll gehört doch in eine spezielle Deponie!
“Die lustige Witwe”, Lieblingsoperette von Hitler 😉
Was ist bitteschön an dem Fahrstuhl Dings auszusetzen?
Du hast nunmal nur Platz für 4 Knöpfe pro Seite und das Gebäude fängt nun mal im Untergeschoss 2 an und nicht im Erdgeschoss 😛
So beginnt wohl religiöser Wahn.
Die Fahrstuhlbedienung ist genauso logisch, wie die sich ständig änderten Anzeige von Kitts Voicebox….
http://tinyurl.com/oilair
http://tinyurl.com/knight2000
http://tinyurl.com/10buttons
die ersten beiden bilder sind schon im Pilotfilm durcheinander benutzt worden…. http://www.sprittwoch.de/fehler/knightrider/1/1/
und erstahft wenn man Klingelschilder UND Stockwerksauswahl an einer Bedientafel anordnen will, dann sollte das entweder miteinander zu tun haben oder wenigstens deutlich getrennt sein…
Und der Fahrstuhl als solches war mit sicherheit ein vielfaches teurer als eine angepasste Schalttafel…
@realstar:
Adolfs Lieblingskomponist war Richard Wagner, es gehen trotzdem immer sämtliche Kanzlerinnen und Kanzler hin zu den Festspielen, der Jude Leonard Bernstein hat Wagner-Werke dirigiert, obwohl Wagner glühender Antisemit war.
Was sagt uns das jetzt? Korrekt, es sagt uns nichts.
Das gute alte “Daikatana”…noch immer eine einzige dreckige Pointe! 🙂
Wo wir gerade beim Thema Resterampe sind.
Gestern habe ich dein Buch “Dr. Hope” im Thalia Hamburg auf dem gefürchteten Stapel “Mängelexemplare” entdeckt.
Im Pott das gleiche Bild, Bernhard. Aber die 2 Euro waren mir dann doch zuviel, dafür krieg ich ja schon 2 DVDs bei Tedi, hahaha 😉
@Achim das war mitnichten wertend gemeint sondern nur eine eingeworfene Bemerkung, vollkommen ohne Hintergedanken. Einfach nur weil ich es zufällig weiss. Unnützes Wisen bei dem sich die Gelgenheit gab es preizugeben. Nicht mehr, nicht weniger.
@realstar: Das ist eine zumindest mir nicht fremde und sehr sympathische Einstellung. 😉
50 Quadratmeter für ein Klavier?
Ich lebe auf 30 und habe trotzdem eins. Hat sogar ne halbe Oktave mehr … 😉