Movie Mania Minis (3)
Themen: Film, TV & Presse, Movie-Mania 2009, Neues |Ninja
USA 2009. Regie: Isaac Florentine. Darsteller: Scott Adkins, Tsuyoshi Ihara, Mika Hijii, Todd Jensen, Garrick Hagon u.a.
Inhalt: Der Amerikaner Casey ist in einem Ninja-Dojo in Japan aufgewachsen. Als der verstoßene Kampfbruder Masazuka eine Reliquie der Ninja an sich bringen will, soll Casey sie nach New York in Sicherheit bringen. Und dann noch irgendwas mit einer Geheimorganisation auf der Suche nach Weltherrschaft.
Kritik: In seinen besten Momenten ist “Ninja” ein sympathischer Versuch, den Spirit der alten Cannon-Filme aus den 80ern ins neue Jahrtausend zu retten. Es gibt solide Action, deutlich mehr Production Value als in allen Godfrey Ho Ninja-Kloppern zusammen genommen, die Netto-Laufzeit beträgt gerade mal 80 Minuten, und der Held ist ein blasses Weißbrot im Stile von David Bradley oder Jeff Speakman. Außerdem ist das New Yorker Viertel, das Nu Image für seine nächsten geschätzten 500 Filme in Sofia hat bauen lassen (inklusive U-Bahn!), wirklich beeindruckend. Erfrischend, dass die B-Heuler von Snipes und Seagal demnächst also nicht mehr zwangsläufig in Osteuropa spielen müssen.
Aber leider macht “Ninja” auch alle Fehler, die Cannon in den 80ern durchexerziert hat: Handlung doof, Figuren langweilig, keine echte Emotion, und das resultierende Interesse bleibt strikt auf die Zielgruppe beschränkt.
Besonders ärgerlich: Bei der Action-Choreographie hat man (bis auf ein paar “signature moves”, die auch im Trailer zu sehen sind) kaum dazu gelernt: der Standard von 1989 ist halt 2009 nicht mehr ausreichend. Man sollte nicht Lusche Isaac Florentine anheuern, wo es einen Routinier wie Sheldon Lettich braucht.
Auch beim Drehbuch hätte man sich vielleicht mal außerhalb des Nu Image-Ghettos umschauen sollen. Es gibt einen Grund, warum ich die Geheimorganisation im Inhalt so salopp erwähnt habe – die beiden Handlungsstränge haben praktisch nichts miteinander zu tun. Teilweise wirkt es so, als habe man zwei Episoden einer TV-Serie willkürlich ineinander geschnitten. Auch andere Plot-Bruchstücke hadern mit einer erschütternden Beliebigkeit – es wird erst ein riesen Bohei darum gemacht, dass Casey die Mutter sucht, die ihn als Kind aussetzte. Und das erledigt sich dann urplötzlich mit dem Satz einer Nachbarin: “Ach, die ist vor einiger Zeit gestorben”. Wirkliche Spannung kann so nicht aufkommen, die Geschehnisse sind nie straff genug.
Fazit: Nach einem fulminanten Trailer eine brettharte Enttäuschung, und sicher nicht der Durchbruch für Adkins als “next big thing” in der Action-Arena. Gerade Streifen wie “The Tournament” zeigen, dass B-Action heute viel mehr kann, auch bei den Darstellern. Einen Buddy-Film mit Adkins und Michael Jay White würde ich aber unbedingt sehen wollen – kann das “American Fighter”-Remake noch lange hin sein?
http://www.youtube.com/watch?v=zTOMS-zaXXU
Zumal Adkins (der mir übrigens in einem der zahllosen Nu-Image-Marines/Air-Strike/Whatever-Filme erstmals auffiel) eine wirklich coole Sau ist… (siehe: Tournament, The)
“Der Amerikaner Casey…” danach brauchte man garnicht mehr weiterlesen. Ein Streifen mit dem Namen Ninja und der Protagonist ist ein Amerikaner, dass ist sooo typisch…
Vorgestern gesehen und, auch aus nostalgischen Gründen, für gut befunden. Nur die CGIs waren teils richtig scheiße…