18
Jun 2009

Warum Science Fiction-Filme für Nerds irrelevant werden – erklärt in zwei Bildern

Themen: Neues |

Uns geht das Spielzeug verloren:

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Addendum: Bin dieser Tage in Düsseldorf und Berlin unterwegs, neue Beiträge könnten also etwas spärlich sein.



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49 Kommentare
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Marko
18. Juni, 2009 12:44

Och, naja, solange es “Lego Star Wars” gibt — dabei wird ja auch alles als Spielzeug rausgebracht, was es eigentlich nur als CGI-Modell gibt.

Ja, ich habe einen Lego Sternzerstörer (aber auch einen Sohn, ich darf also!). 😀

Gruß,
Marko

Dietmar
Dietmar
18. Juni, 2009 14:19

Na, wenn das nicht eindeutig ist!

Sebastian
18. Juni, 2009 15:28

Und dann erwartet man von den Schauspielern gute Leistung. Obwohl sie im wahrsten Sinne gegen eine Wand anspielen sollen.

Sir Richfield
Sir Richfield
18. Juni, 2009 16:24

Man erwartet zumindest, dass sie nicht von der Wand an die selbige gespielt werden, so wie Herr Christensen…

Ansonsten ist das Bild zu wahr, um schön zu sein.
Auch wenn mir erst gestern beim erneuten Ansehen von Aliens – Die Rückkehr aufgefallen ist, dass da putzige Plastikautos durch die Gegend rumpeln. (Ist dennoch ein genialer Film!)
Aber so Effekte mit Modellen sind jedenfalls ehrlich. Da hat das Gezeigte noch Tiefe und so.

Jedenfalls sollte man genug Geld für Kulissen ausgeben. Die Fenster können von mir aus $Farbe+screen sein, aber man sollte den Leuten ein Gefühl des Raumes geben, in dem sie gerade Spielen, sonst hat das alles keinen Sinn…

mkda
mkda
18. Juni, 2009 20:09

Ich muss sagen, dass ich froh bin zu einer Generation zu gehören, die beide Welten der SFX-Magie kennen und schätzen gelernt haben.

Das Bild erinnert mich an die Aussage von Phil Tippet, als er die CGI-Dinosaurier für Jurassic Park zum ersten mal gesehen hat: “I’ve just become extinct”.

meistermochi
18. Juni, 2009 20:55

ich will wieder gummi-godzillas. ehrliches handwerk. es muss doch leute geben, die mit das zeigen wollen!

Peroy
Peroy
18. Juni, 2009 21:20

“ich will wieder gummi-godzillas. ehrliches handwerk.”

Und so richtig schön scheisse…

Und klar, CGI ist kein “ehrliches” Handwerk… der Dreck programmiert sich ja auch mal eben so von selbst über’s Wochenende. Einfach nur ein paar Knöpfchen drücken und gut is’, gelle… Depp.

meistermochi
18. Juni, 2009 22:22

johnny für dich, baby.

Salamandro
Salamandro
18. Juni, 2009 22:24

Ich hoffe man verzeiht mir meine LInkpostereien, aber dieser Eintrag von Maddox passt hier einfach wie die Faust aufs Auge :<

NEWS FLASH: Episode III had no special effects.

They’re not “special effects” anymore when they’re found in EVERY SCENE. Lucas has done the seemingly impossible: he has made something that was once so unique that people called it “special” by name, and turned it into something so ordinary that nobody raises an eyebrow during a scene where a guy is having a sword fight on the back of a giant beast. By the way, I have to admit that the creature design was very creative in this episode; modeled after frilled lizards and ticks, Lucas tapped the well of innovation dry on this one. Congratulations Lucas, we don’t care about “special” effects anymore.
http://www.thebestpageintheuniverse.net/c.cgi?u=episode3

Sir Richfield
Sir Richfield
18. Juni, 2009 23:36

Ich weiß, ich weiß, nicht drauf eingehen und so…
Aber ich muss ihm recht geben, CGI ist ebenfalls anspruchsvoll und meist auch noch teurer als Dinge von Hand zu machen.
Aber gerade in seinem Beispiel sieht man den Unterschied. Mann im Gummianzug – so schlecht, dass es Kult ist. Echse aus Computer – einfach nur schlecht.

Aschenbecher auf Model vom Millenium Falcon kippen – Kult. Hochglanzschiffe ohne Konturen aus Rechner – Dolchstoß in oben angeführten Kult.

CGI hat ein größeres Problem: Sie ist zu sauber. Oder sagen wir besser, sie ist zu teuer, soll sie dreckig sein. Ein Raumschiff mit einfacher, metallen spiegelnder Oberfläche bauen Dir ukrainische Modeller in wenigen Wochen zusammen, haben die dank der Spieleindustrie auch genug Erfahrung drin.
Sollen die aber stimmungsvoll dreckig sein, muss ein texturierer mit Ahnung ran oder die Jungs müssen noch mal ein paar Wochen drauflegen, um die Models so detailliert zu machen, dass es authentisch wirkt.
Und will man jetzt auch noch, dass die nicht einfach in einem Feuerball verschwinden und vielleicht soll sich noch was bewegen…

Wobei ich CGI nicht komplett verteufeln möchte – ich bin sogar geneigt, mir – abseits von Pixar Filmen – Filme der CGI willen anzusehen. Transformers ist so ein Film. Ich muss da nicht erst durchs uncanny valley, weil die Figuren nicht wirklich menschlich sein wollen. Ich will keine große Story oder Drama, weil wir von Transformers reden, die Intention ist mir klar.
Nein, da will ich sehen wie Dinge bunt in die Luft fliegen, wie sich Blech verbiegt, Scheiben splittern und und und… Ich will einfach den Schweiß und die Tränen der Modeller und Animateuere spüren, der in einer einfachen Bewegung der Hand steckt.

Ich hätte auch bei Science Fiction Weltraum Filmen nichts gegen CGI – die Galactica sah schon sehr ehrlich aus. Die wurde auch dreckig und ging nach und nach kaputt und man sah es ihr an. Im Gegensatz zu dem Hochglanzkrempel bei Episode 1-3.

Bluescreen
Bluescreen
18. Juni, 2009 23:40

@Peroy:

“Und klar, CGI ist kein “ehrliches” Handwerk… der Dreck programmiert sich ja auch mal eben so von selbst über’s Wochenende. Einfach nur ein paar Knöpfchen drücken und gut is’, gelle… Depp.”

Sicher ist CGI ein richtiges Handwerk. Wenn es richtig eingesetzt wird. Ich denke, es ist genauso schwer eine Szenen am Rechner noch einmal neu zu erstellen wie ein Modell neu zu entwerfen. In Sachen Star Wars und dem Lucasschen Grössenwahn funktioniert das aber nicht…

Lucas hat immer behauptet, mit CGI hätte er endlich die Technologie um seine Vision umzusetzen. Was für ein Quatsch. Das hat er vorher auch mit Modelle geschafft.
Dazu übertreibt er es in jeder Hinsicht… nimm mal einen der Kämpfe über einem der Todessterne (oder die Schlacht um Hoth) und vergleich das mit dem sinnlosen Rumgeschwirre über Coruscant (EP. 6) und der “Raumschlacht” in Ep.1.
Darin ist kein Herz, kein Mitfieberfaktor (wird Der oder jener Pilot es schaffen?), sondern einfach nur reinballern was geht, Hauptsache viel CGI-Geschiss. Wo bleibt da ein Typ wie Wedge Antilles/Biggs?
Von dem sonstigen Greenscreen-Overkill rede ich gar nicht erst.

Es wurde Einiges geopfert was Star Wars ausmachte zugunsten der Special Effects, und der Umgang war einfach zu leichtgläubig. Oder das Zielpublikum zu jung und zu selektiv neu ausgesucht.

Mit CGI fallen den Produzenten einfach zuviel blöde Ideen ein die sie dann auch umsetzen.

Man muss nicht alles machen was machbar ist… sondern was Sinn macht.

gwildor
gwildor
18. Juni, 2009 23:58

Einer der gründe warum Star Wars Episode 4 und Alien 1+2 auch heute noch fett aussehn ist weil sehr viel mit Modellen und Puppen gemacht wurde.

Bluescreen
Bluescreen
19. Juni, 2009 00:12

@gwildor:

“Einer der gründe warum Star Wars Episode 4 und Alien 1+2 auch heute noch fett aussehn ist weil sehr viel mit Modellen und Puppen gemacht wurde.”

Und mit Godzi…- äh… Alien-Anzügen. Dazu noch Aktueren drin, die eine “Puppe” dann doch mehr Freiraum zu einer Szene zulässt als ein im Vorab gescripteter Character.

Peroy
Peroy
19. Juni, 2009 02:47

“Aber gerade in seinem Beispiel sieht man den Unterschied. Mann im Gummianzug – so schlecht, dass es Kult ist. Echse aus Computer – einfach nur schlecht.”

Also sind die Dinosaurier in “Jurassic Park” schlecht, oder wie ? Aha…

Nein, es muss korrekt heißen “Echse aus dem Computer – schlecht wenn sie schlecht gemacht ist. Aber wenn man einen drangelassen hat, der was kann, dann sieht das Vieh famos aus”.

Und noch ein Newsflash: “Star Wars – Episode I” hat nicht gesuckt, weil der voller CGI steckt. Der hat gesuckt, weil Lucas ein beschissener Drehbuchautor ist und sich einen Knuddelkitt voller haarstreubender Dialoge zusammengeschrieben hat, den er auch mit allen modernen technischen Hilfsmitteln nicht zu einem brauchbaren Film modeln konnte. Episode II und III hab’ ich mir nach dem Desaster dann auch gleich geschenkt… es gibt nach wie vor für mich nur drei Star Wars-Filme, basta.

Aber ganz ehrlich: Ich bin bereit die Existenz solcher Machwerke in Kauf zu nehmen, wenn das heißt, dass die Tricktechnik nicht auf dem Stand der alten Godzilla-Filmchen stehen bleibt, sondern konstant weiterentwickelt wird.

Und wollt ihr wissen, warum “Alien” und “Aliens” heute noch fett aussehen? Weil das fette Filme sind, die was taugen. “Alien 3” sieht im direkten Vergleich nicht so fett aus, gelle? Genau…

schnuffel
schnuffel
19. Juni, 2009 04:18

@Peroy:Die neuen Star Wars Filme (im speziellen Ep. 2 + 3) waren auch deshalb schlecht, weil sich der Herr Lucas zu fein dafür war öfters mal eine Puppe oder ein Modell einzusetzen. Dies wurde in Jurassic Park besser gelöst, denn da wurden sehr oft für Nahaufnahmen der Tiere, oder bei der Interaktion der Tiere mit den Schauspielern, Puppen benutzt, im Gegensatz zu grünen Bällen an einer Stange. Außerdem wurden nicht ganze (!) Wohnräume computeranimiert.

Es ist halt ein unterschied, ob ein Schauspieler mit etwas physisch interagiert, oder nur auf vermutete Reaktionen seines Gegenübers reagiert.

GrinsiKleinPo
GrinsiKleinPo
19. Juni, 2009 08:43

Ja damals wae so einiges Besser als heute. Das kenn ich doch irgendwo her?
Sinnbefreite CGI ist mir ein Graus, zB. in Star Wars E1 – E3, Ich stelle mir aber auch die Frage wie 2001 ausgesehen hätte wenn man damals schon die Möglichkeiten von heute gehabt hätte. Ich bin mit den Gozillafilmen aufgewachsen, und wer behauptet die Kerle in den Latexanzügen würden keinen guten Job machen, der sollte mal selbst in so ein Ding steigen und Tokyo verwüsten.
Das Argument, dass CGI zu sauber sei und Schauspieler Schwierigkeiten haben grüne Bälle anzuspielen, ist mit Sicherheit nicht von der Hand zu weisen.

qsc
qsc
19. Juni, 2009 09:00

Mir geht diese sinnlose Nostalgie auch ein wenig auf den Wecker, natürlich sind Effekte à la Harryhausen oder Godzilla schön anzuschauen aber diese verklärte Einstellung “Es ist gut weil es alt und handgemacht ist” ist schlichtweg beleidigend für jeden der versucht das Handwerk weiterzuentwickeln.
CGI ist genauso “ehrlich” und ehrbar wie Latexmasken, Holzmodelle und Puppen.
Computeranimateure sind genauso Künstler wie Modellbauer und stecken genauso ihr Herzblut in ihre Projekte.
Natürlich übertreiben’s einige Regisseure und lassen am Computer Dinge machen die heute einfach noch nicht überzeugend zu machen sind aber das ist nicht die Schuld von CGI und macht diese Technik auch nicht schlechter!
Erinnert sich wer an Sin City? Ausser den Schauspielern ist im Film praktisch alles Computeranimiert. Und es sieht klasse aus, es passt und ist stimmig. Nix mit “seelenlosem Computerkram”.
Oder Gollum aus Herr der Ringe? Sorry, aber sowas hätte man mit allem Latex dieser Welt nicht hinbekommen!
Klassische SFX dort wo es Sinn macht, CGI dort wo es Sinn macht. Beides hat seine Daseinsberechtigung.

meistermochi
19. Juni, 2009 09:17

für mich gehts bei den alten sachen auch vor allem um die spezielle optik, in der ich mich – damit aufgewachsen – noch immer zu hause fühle. sicherlich hat cgi seine existenzberechtigung.

und blödsinn: alien 3 war eine bewusste entscheidung, die vielleicht nicht jedermanns sache ist. aber jeden freak zufrieden zu stellen, wäre auch zuviel gewollt.

Dietmar
Dietmar
19. Juni, 2009 09:31

Mir fallen keine weiteren Argumente ein, ich sehe es aber genauso wie Peroy und qsc. ,,Jurassic Park” mit Motion-Stop-Technik und Schauspielern vor Leinwänden? Lächerlich. Auch ,,Herr der Ringe” ist ein gutes Argument. Da stimmte alles und eben auch die Arbeit mit Modellen, Sets und CGI.

Das handwerkliche muss eben stimmen. Und weder brillante CGI noch tolle Modelle reißen etwas, wenn der Rest nichts taugt.

milan8888
milan8888
19. Juni, 2009 13:24

Peter Jacksons King Kong hatte tolle und schlechte CGI-Szenen.

King Kong gegen T-Rex in Gumianzügen? Nee Danke.

Die Flucht vor den panischen Brontosaurieren – wäre auch mit Stopmotion vor Leinwand langweilig gewesen wenn auch vielleicht nicht ganz so übertrieben.

Peroy
Peroy
19. Juni, 2009 14:59

“und blödsinn: alien 3 war eine bewusste entscheidung, die vielleicht nicht jedermanns sache ist. aber jeden freak zufrieden zu stellen, wäre auch zuviel gewollt.”

Produzent #1: “Du, der dritte Teil sollte aber schon viel schlechter sein, als die anderen beiden, oder… ?”

Produzent #2: “Ja, schon, und mit viel schwurbeliger religiöser Erlösungs-Mystik am Ende…”

Produzent #1: “Jo, du, so machen wir’s !”

Dr. Acula
19. Juni, 2009 15:27

Wenn man die Produktionsgeschichte von Alien 3 kennt, dann 1. wundert man sich, dass überhaupt ein Film bei rumkam und 2., dass der tatsächlich noch so gut wurde.

Mencken
Mencken
19. Juni, 2009 17:02

Eigentlich ist ja schon alles gesagt, aber das stört mich sonst ja auch nicht, insofern in aller Kürze:

1. Sehe das wie Peroy was CGI angeht und

2. Alien 3 ist einfach ein schlechter Film, da hilft auch die Produktionsgeschichte nicht, schließlich sind Porduktionsbedingungen ja auch kein Argument bei irgendwelchem Amateursplatterkram oder den ganzen billigen DTV Monsterfilmen, mit denen man zur Zeit zugemüllt wird.

Dr. Acula
19. Juni, 2009 17:13

@Mencken
Jein mit Tendenz zu eher Nein. Wenn du als Regisseur am Morgen Drehbuchseiten zugeschickt kriegst, du du heute verfilmen sollst, am Mittag schon wieder anders aussehen und die Produzenten vorher schon zwölf Autoren und fünf Regisseure verschlissen haben, weil sie nicht wissen, was sie wollen, ist das schon was anderes, als wenn Horst Schmodder-Papst aus Gelsenkirchen ohne weitere Vorbereitung in den Wald zieht und vor sich hin filmt.

Und *schlecht* ist Alien 3 ganz gewiss nicht, oder wir müssen uns für “Alien Resurrection” völlig neue Wörter ausdenken.

Peroy
Peroy
19. Juni, 2009 17:36

“Alien 3” ist NICHT grottenschlecht… aber er ist eindeutig viel schlechter als die ersten beiden und nur darauf hab’ ich mich bezogen…

“Alien Resurrection” ist die komplette Gullykacke…

meistermochi
19. Juni, 2009 18:21

Produzent #2: “den versuch ist es wert. aber dann auch ohne waffen!”

Produzent #1: “und die hirnis?”

Produzent #2: “no risk, no fun.”

Produzent #1: “ok.”

GrinsiKleinPo
GrinsiKleinPo
19. Juni, 2009 18:39

Alien 3? Ist das nicht der Teil, den sie bei Krupp im Stahlwerk gedreht haben? Sorry, aber ich habe nur den ersten wirklich wahrgenommen.

qapla
qapla
20. Juni, 2009 05:19

Kannte ich schon. Trotzdem Lustig/Traurig:-)

Dazu passt vielleicht auch:

http://www.youtube.com/watch?v=-R0QK8GyFDc&feature=channel_page

Wortvogel
Wortvogel
22. Juni, 2009 10:37

Interessant, wie sich diese Diskussion entwickelt hat. Mir ging es gar nicht um die Frage, ob CGI besser ist als Modelle, sondern nur darum, dass ich als Kid Modelle einfach klasse fand, weil sie greifbar waren, weil ich das Gefühl hatte: Sowas kann ich auch (nachspielen). SF-Regisseure waren Erwachsene mit coolem Spielzeug.

Weil die Diskussion aber aufgekommen ist: Ich stimme der Aussage zu, dass CGI nicht schlechter als Modellarbeit ist, wenn sie gut eingesetzt wird. Auch Modellarbeit ist ja nur so gut wie die Leute, die für sie zuständig sind. Doch mittlerweile sehe ich folgende Grundprinzipien:

– CGI ist dann ein Problem, wenn sie nur eingesetzt wird, weil man sich reale Effekte nicht leisten konnte (billige Explosionen, Schuss-Effekte, Hubschrauber)

– CGI funktioniert besser im Kontext von Science Fiction als Horror oder Fantasy (und bei Creatures besser für Reptilien als für Fellträger)

– Obgleich CGI erheblich flexibler ist, kann sie mit dem Look echter Modelle oft nicht mithalten (siehe die Vipers in beiden Fassungen von “Galactica”). Dafür sind echte Modelle selten so vielseitig einsetz- und manipulierbar.

– Die meisten Filme, die wir für reine CGI-Spektakel halten, haben einen erstaunlichen Anteil an traditioneller Modellarbeit (Jurassic Park, Starship Troopers)

– CGI ist dann am besten, wenn sie Dinge zeigt (z.B. organischer Natur), die nicht mit traditioneller Effektarbeit erreicht werden können

– CGI scheitert besonders bei Kampf- und Stuntsequenzen, weil sie uns das Gefühl nimmt, dass da wirklich jemand in Gefahr ist (und sei es nur der Stuntman)

Ich hatte mal eine herzhafte Diskussion mit Rolf Gießen zu dem Thema (bei den Braunschweiger SF-Tagen) – der ist wirklich ein katastrophal verknöcherter Modell-Apologet. Alles nach “Valley of Gwangi” ist für den blanker Satanismus, und er vermutet, dass der moderne Blockbuster von Scientology zur Gehirnwäsche des Publikums erfunden wurde. Ich hätte dagegen argumentiert – wenn ich mein Kinn zeitig vom Boden hochbekommen hätte…

OnkelFilmi
22. Juni, 2009 11:29

Man kann auch reden, ohne sein Kinn zu bewegen, siehe Jason Dark…

GrinsiKleinPo
GrinsiKleinPo
22. Juni, 2009 15:35

Ein wahrer Wortvogel knie nicht einmal vor Goot, Crom!

Mencken
Mencken
22. Juni, 2009 15:43

“CGI ist dann am besten, wenn sie Dinge zeigt (z.B. organischer Natur), die nicht mit traditioneller Effektarbeit erreicht werden können”

Das kann aber für mein Empfinden nicht der alleinige oder Hauptansatz bleiben, da CGI dann automatisch auf das Hilfsmittel der klassischen Effekttechnik reduziert werden würde, was momentan zwar tatsächlich oftmals die ideale Anwendung darstellt, mittel- bis langfristig aber durchaus verschenktes Potential bedeuten kann.

Eine der besten CGI-Verwendungsfilme ist für mich übrigens immer noch Forrest Gump und hier sehe ich auch ein Problem der derzeitigen Ausrichtung – CGI wird zu oft nur für Effekte genutzt, die anderenfalls unmöglich wären (die Kostenersparnisschiene sparen wir mal aus), mir allerdings oftmals auch mit CGI als “unmöglich” erscheinen und daher besser gar nicht oder “indirekt” realisiert worden wären. Wenn CGI dagegen (wie bei Forrest Gump) eher für unauffällige Hintergrund- und Detailarbeit eingesetzt wird, sehen die Effekte selbst heutzutage oftmals hervorragend aus, das Problem ist also grundsätzlich identisch mit dem der klassischen Effekte – man will und verspricht Dinge, die man eigentlich nicht realisieren kann und die Resultate sind dann eben entsprechend und sorgen für eine schlechte Reputation (in gewisser Weise ähnlich den Monsterfilmen der 50er Jahre, die ja auch erst im Nachhinein “cool” wurden).
Aus dieser Sicht würde ich den oben zitierten Satz dann auch nicht unterschreiben wollen, besser wäre vielleicht:

“CGI ist dann am besten, wenn sie Dinge besser zeigen kann, als die traditionelle Tricktechnik”, ungeachtet der jeweiligen Realisierbarkeit.

Und dann noch @Dr. Acula:

Sehe ich nicht so, Fincher wußte ja ziemlich genau, worauf er sich bei Alien 3 eingelassen hat und was von ihm erwartet wurde, zudem sind die schwerwiegendsten Probleme von ihm ja offensichtlich auch so gewollt gewesen, zumindest der Director’s cut und seine Interviews sprechen da ja eine recht deutliche Sprache (der Crash nebst Tod von Newt und Hicks (hieß der so?), Ripleys Tod (der durchaus nicht zwangsläufig das konsequente Zuendedenken der ursprünglichen Handlung ist), die “unbewaffnete Gefangene vs. Alien(s)” Grundidee usw.).

Aber selbst wenn dies nicht der Fall wäre, ändert das nichts an der Qualität (bzw. des Fehlens derselben) des Films und darauf bezog sich mein Vergleich mit dem Wald- und Wiesensplatter – ein schlechter Film ist ein schlechter Film, egal woran es lag und auch egal, ob es eventuell noch schlechtere Filme gibt.

PabloD
PabloD
22. Juni, 2009 20:30

@Mencken: Kennst du Zelig? Lief die Tage auf 3sat und ich war positiv überrascht, wie gut Allen die Forrest Gump-Thematik schon Jahre vorher ohne CGI realisiert hatte.

GrinsiKleinPo
GrinsiKleinPo
22. Juni, 2009 22:25

Der beste Einsatz von CGI, ist der, den man nicht sieht und den man nicht erwartet. Ich glaube es gibt heute keine größere Produktion die nicht digital nachbearbeitet wird. Für mich ist es eine der Stärken der CGI ihre Mächtigkeit den kleinen Fehlern des Realfilms eins überzubraten. Hier eine kleine Korrektur, dort eine etwas bessere Explosion oder ein noch bessere Kameraführung. Also all die Dinge die nicht unbedingt sofort ins Auge fallen.

Hingegen ist gerade diese Mächtigkeit aber auch gleichzeitig Fluch. Matrix (2 u. 3) sind ein wahrer Overkill von teilweise sinnbefreiter CGI. Hier wurde ein scharfes Schwert absichtlich stumpfgeschlagen worden.

Na ja lange Rede, kein Sinn.
Die Mischung macht es halt und der bewußte und sinnige Einsatz ist das Maß der Dinge.

OnkelFilmi
22. Juni, 2009 23:31

Mir scheint, daß einige Leute hier nicht genau wissen, was CGI überhaupt ist. CGI heisst “Computer Generated Imagery”, und darunter versteht man das kreieren von dreidimensionalen Hintergründen, Gegenständen oder Personen.

Sachen wie zB das retuschieren von Drähten und Seilen, Farbkorrekturen, Filter, das setzen von virtuellen Lichtquellen und Green Screen werden zwar auch mittels des Computers realisiert, sind aber KEINE CGI.

Dr. Acula
22. Juni, 2009 23:43

@Mencken re. Alien 3

Da wirfst du einige Sachen durcheinander… Fincher hatte verhältnismäßig wenig Einfluss auf das Script, das zu dieser Phase schon wieder von den Produzenten selbst geschrieben wurde (nachdem man u.a. ja schon Vincent Ward verschlissen hatte, von dem man aber ebenso verschiedene Elemente übernahm, wie z.B. die Idee der mönchsartigen Kultur der Gefangenen) – Fincher sagt selbst, dass er am Morgen neue Scriptseiten bekam, die er dann verfilmen musste, dass zu Drehbeginn das Script bei weitem nicht vollständig war, aber er schon irgendwie Kulissen entwerfen lassen musste, ohne zu wissen, was die Autoren wollten und er mehr oder weniger nur den Look beeinflussen konnte. Sicherlich konnte er angesichts der “troubled” Vorgeschichte ahnen, dass er sich auf ein besseres Himmelfahrtskommando einlässt, aber, hey, wenn du ein first-time-director bist, der die Chance hat, an einem etablierten Franchise mitzuwerkeln, lässt du die Chancen sausen? Dass Fincher selbst mit dem Film nicht zufrieden ist, kann man auch daran ermessen, dass es (im Gegensatz zu deiner Annahme) *keinen* Director’s Cut gibt, sondern nur einen “extended cut”, der von Fincher nicht autorisiert ist, und auch keinen Audiokommentar auf der Centory-Scheibe. Dinge wie Ripleys Tod und die wenig action-orientierte Erzählweise beruhen auch darauf, dass Sigourney Weaver (die script-approval hatte), da drauf bestand (sie war tief unglücklich darüber, dass Aliens derart “hardware-lastig” war, weil sie ein Mitglied von Handgun Control ist).

Dennoch halte ich den Film für den Umständen entsprechend gelungen. Nicht so gut wie Alien (klarer 10/10-Film) oder Aliens (9/10 in der Kinofassung, etwas schwächer im überflüssigen DC), aber ein solider 7/10 ist das immer noch.

Btw – eine Welt, in der’s nur schwarz und weiß, 0 und 1, gut und schlecht gibt, ohne Differenzierungen, ist arg langweilig…

meistermochi
23. Juni, 2009 00:07

d’accord

Peroy
Peroy
23. Juni, 2009 00:09

“Aliens” kriegt auch 10, “Alien 3” nur 5… basta.

Dietmar
Dietmar
23. Juni, 2009 00:29

Mit ,,Aliens” hätte für meinen Geschmack Schluss sein sollen, Ripleys Schicksal zu verfolgen. Würdiger, gelungener und hochspannender Abschluss. Die Gute muss aber letztendlich doch infiziert werden, kann niemanden retten und springt dann rücklings mit beseeltem Blick, das durchbrechende Alien in Händen in das brodelnde Metall, nachdem sie einen One-Night-Stand mit einem religiösen Schwerverbrecher hatte!?

Was habe ich mich über diesen Film geärgert!

GrinsiKleinPo
GrinsiKleinPo
23. Juni, 2009 00:30

Filmi: Vielleicht ist eine Abgrenzung von Retusche zu 3d Modellen etwas fließend. Und die Fragestellung ab wann etwas nur retusche ist und ab wann CGI würde mit Sicherheit den Rahmen dieses Blogs sprengen.

Ach, Schwamm drüber. Der eine nennte es Raider, ein anderer Twixx.

Dietmar
Dietmar
23. Juni, 2009 00:31

@Grinsi: Das ist schlicht falsch.

Dr. Acula
23. Juni, 2009 09:34

@Dietmar
Stimmt, es heißt “Twix”. 🙂

GrinsiKleinPo
GrinsiKleinPo
23. Juni, 2009 10:58

@Dietmar: Wo ziehst du denn die Grenze zwischen einer händischen Bearbeitung und einer gescripten oder gar progammierten Bearbeitung? Für mich ist der Unterschied ehr fließend, denn ich als Laie kann eh nicht mehr unterscheiden was gute Retusche und/oder gutes CGI ist. Beides erfordert Könner am Werkzeug, beides kann sehr unterschiedlich gute Erfolge erbringen. Und wo liegt dann eigentlich schlußendlich der Unterschied zur Animation? Alles ein großer Brei und nur die Ausrichtung der Geschmacksrichtung macht aus Brei, Brei mit Geschmack. Oder zieht man den Unterschied hier bei digitalen Mitteln zu analogen?

Marko
23. Juni, 2009 11:01

@ Grinsi: “Computer Generated Imagery”. Eine Retusche dagegen wird vielleicht mit Computern umgesetzt, aber nicht von ihnen generiert — das ist der Unterschied.

Gruß,
Marko

GrinsiKleinPo
GrinsiKleinPo
23. Juni, 2009 11:23

Marko: wenn ich es aber programmiere wäre die Rerusche aber CGI, d.h. wenn der Computer einem Programm folgt und nicht händisch genutzt wird.

Ich frag mich jetzt aber ob Gollum im H.d.R CGI ist oder nicht. Wird er doch von einem Schauspieler gespielt und mit einer Textur bedeckt.

GrinsiKleinPo
GrinsiKleinPo
23. Juni, 2009 11:24

PS: Das ist in etwa die selbe Frage worin der Unterschied zwischen einem KfZ-Mechatroikers und einem KFZ-Mechanikers besteht.

Dietmar
Dietmar
23. Juni, 2009 13:11

@Grinsi: Die Definition ist doch klar von OnkelFilmi und Marko dargestellt. Du betreibst Rhetorik (im Übrigen nicht sehr elegant, wie ich finde) um die Unterschiede aufzuweichen. Wahrscheinlich fällt es Dir schwer zu akzeptieren, das OnkelFilmi nach Deinem Kommentar die Bemerkung fallen ließ, einige wüssten wohl nicht, was CGI ist.

Man muss einfach mal hinnehmen können, dass man sich geirrt oder verrannt hat. Was ist da das Problem?

Und: Twix! Jaja! TWIX!

Dr. Acula
23. Juni, 2009 13:43

Um das Niveau zu steigern, noch ein Frühstyxradiogedächtniswitz…

Raider in Polen heißt Bounty!

gwildor
gwildor
23. Juni, 2009 20:45

http://tinyurl.com/nf3y4o

So muss a Star Wars CGI-Movie ausschau