Dienst ist Dienst und Rufus ist Rufus
Themen: Abby Sunday, Neues |Ich sitze gemütlich, aber nicht faul auf dem Sofa. Draußen pfeift schwer der Wind, Tee und eine Bettdecke halten mich warm. während ich auf dem Notebook Reportagen für die nächste „Liebes Land“ schreibe.
Becky liegt dösend neben mir.
Rufus reicht das nicht.
„Du-huuu…"
Der Kater pirscht sich von links ran, setzt vorsichtig eine Vorderpfote auf mein Trackpad und schiebt sein Köpfchen zwischen mich und den Bildschirm mit der Arbeit.
„Du-huuu…"
Ich seufze. „Was ist denn, du kleiner Scheißer?"
Er positioniert sich nun komplett auf der Handablage des Laptops, ich muss die Hände wegnehmen. Er schaut mich mit großen Augen an, streckt mir das Näschen entgegen und gurrt leise.
„Kuscheln?"
Es geht nicht. Ich habe ECHT keine Zeit dafür. Außerdem hat er schon die ganze letzte Stunde auf meinen Beinen gelegen, weshalb ich nicht aufstehen konnte und mich nun nach der Toilette UND dem Tee sehne, der dank Rufus außerhalb der Griffweite steht.
„Rufi, schleich dich. Scheffe muss arbeiten."
Rufi drängt sein Köpfchen in meine rechte Armbeuge, dann in die Achselhöhle. Da ist es schön warm. Er lässt sich einfach zur Seite plumpsen, liegt eingekeilt zwischen meinem Oberkörper und der Rückenlehne des Sofas. So sieht gelebte Zufriedenheit aus.
„Kuscheln?"
Ich könnte jetzt wieder tippen. Mit zwei Fingern der linken Hand. Das bringt nichts. Ich kraule den Kater ein wenig hinter dem Ohr, dann hebe ich ihn sanft über mich zu seiner Schwester. Sie macht nicht mal die Augen auf. Sofort versucht Rufus, wieder auf mein Laptop zu steigen.
„Du-huuu?"
Es tut mir fast körperlich weh, aber ich schiebe ihn so weit weg, dass er vom Sofa springen muss. Zu meiner eigenen Fassungslosigkeit entschuldige ich mich bei meinem Kater dafür: „Rufi, das geht jetzt nicht. Schau mal im Rest der Wohnung nach dem Rechten."
Er scheint auf mich zu hören, trottet langsam davon – nur um das Sofa am Fußende zu umrunden und auf der anderen Seite über den kleinen Beistelltisch von rechts auf die Rückenlehne des Sofas und damit auf Augenhöhe zu springen.
„Du-huuu? Kuscheln?"
Er drückt mir sein Köpfchen entgegen und schnurrt wieder. Als er merkt, dass ich nicht reagiere, springt er von der Lehne und geht in die Gästetoilette, wo das Katzenklo steht. Prima, denke ich, dann ist er mindestens eine Minute beschäftigt.
Aber Rufus will nicht pieseln oder poopen. Ich kann förmlich hören, wie er sich eine Pfote vor die Schnauze hält, räuspert und leise "mi-mi-mi-mi" macht, bevor er damit anfängt, lautstark seinen Weltschmerz durch die Wohnung zu brüllen.
Rufus liebt die Akustik in der Gästetoilette. Sie ist seine Konzerthalle.
Selbst Becky scheint das peinlich zu sein. Sie steht müde auf und schlendert zum Kratzbaum, wo sie sich auf die höchste Ablage legt. Mit dem Gesicht zur Wand. Vermutlich ärgert sie sich, dass sie als Katze keine Ohrstöpsel hat.
Nach drei Minuten Arie fällt Rufus auf, dass ich nicht reagiere. Er beschließt, ohne Zugabe von der Bühne zu gehen und stattdessen die Wildnis zu erkunden – also die paar Sträucher und Stauden auf unserer Terrasse. Das Näschen im Wind, begibt er sich auf Expedition.
Mir bleiben vermutlich zwei Minuten. An die Arbeit!
"Du-huuu? Kuscheln?"
*muahaha*
..genau, setz dich gegenüber dem Kater durch..
😀
(okay, vergiss es ^^)
*lol* Das erinnert mich frappierend an diesen "The Oatmeal"-Comic:
http://theoatmeal.com/comics/cat_vs_internet
.. bzw. an Simon’s Cat "Hot Spot"
Kater-Bedürfnisse sind zu achten. SIND ZU ACHTEN! MAU!
Loki, von der Tastatur weg. Was machst Du da eig… Sorry.
So schön! Meiner muss jetzt leider immer lange allein bleiben. Nach 6 Monaten, wo er sich dran gewöhnte, dass immer jemand Zuhause war, muss ich nun wegen langen Fahrzeiten den Dicken länger allein lassen als das Gewissen gut heißt. Er ist auch sehr eingeschnappt und kommt nur noch selten so an wie Rufus – was er bis vor einigen Tagen noch sehr gut konnte.
Oh Mann, das kenne ich nur zu gut. Unser Romeo hat dazu die Angewohnheit, meinen Bauch vor dem kuscheln minutenlang durchzukneten. Mittlerweile hat sich dort durch zahlreiche kleine Einstiche seiner äußerst scharfen Krallen eine Art Hornhaut gebildet.