Born to ride: Wortvogels Weihnachtsgeschenk
Themen: Neues |Ich hatte es ja beim Ebay-Artikel schon angekündigt: Euer Vogel hat sich um einen neuen Motorroller bemüht. Ohne geht nicht. Es ist einfach meine Art, mich innerorts zu bewegen. Keine Staus. Keine Parkplatzprobleme. Kein Stress.
Nun war der Entscheidungsprozess folgender: Ich hätte gerne wieder einen Markenroller gekauft. Bietet sich auch an, weil neben unserem Haus ein Vespa-Shop ist. Aber die Dinger sind mir, wenn sie halbwegs nach was aussehen, einfach zu teuer. Zumal ich keine Möglichkeit habe, den Roller geschützt unterzustellen. Auch mein Aprilia sah nach zehn Jahren aus, als hätte ich damit an der Rallye Paris-Dakar teilgenommen und ihn danach primär auf den Meeresgrund geparkt. Und nicht zuletzt ist gerade Winter. Das tut man keinem nagelneuen Zweirad an.
Also dachte ich mir: experimentier mal! Kauf dir das, was in Rollerkreisen "Chinakracher" genannt wird. Irgendein namenloses Gefährt aus Fernost, das mit viel Plastik auf "retro" gestylt wurde und bei Ebay ab 700 Euro zu haben ist. Taugt er nix, ist auch nicht viel Geld verloren.
Abgeraten haben mir die Roller-Foren dringlich von der Idee, eine aufgemotzte sogenannte Vietnam-Vespa zu kaufen. Die sehen zwar geil aus, sind aber technisch in einem Maße Schrott, dass ich mich nicht mal trauen würde, auf die Bremse zu treten.
Erste Recherchen verblüfften mich: Die Chinakracher sind in den letzten Jahren verdammt erwachsen geworden. Das sind schon lange keine Baumarktbomber mehr, auf denen ich aussehe wie Ottfried Fischer auf dem Dreirad. Die sind größer geworden, schicker, schnittiger. Und preislich geradezu erstaunlich günstig.
Dazu muss man wissen, dass die Billig-Roller fast alle den selben Motor haben, der je nach Verwendungszweck entsprechend gedrosselt wird. Von Honda, wurde mir gesagt. Der Vorteil: Es gibt sogar Webseiten, die auch in Deutschland alle Ersatzteile für diese Konstruktion verkaufen. In der Werkstatt dürfte es daher wenig Probleme geben.
Was mir noch wichtig war: Der Händler sollte nicht weit von München entfernt stationiert sein, denn ich wollte jemanden haben, dem ich die Gurgel umdrehen kann, falls sich der Roller doch als Rohrkrepierer entpuppt. Eigene Werkstatt, Gewährleistung, Umtausch, etc.
Ich fand einen Vertrieb bei Wolfratshausen, der diverse Modelle im Angebot hatte – von Chopper bis modern, von "fahrender Sessel" bis "jung und trendy". Zu meiner Freude im Preis reduziert, weil gerade keine Saison ist. Weil ich bei so einem Experiment nicht die Katze im Sack kaufen mag, fuhr ich hin, um mir die Roller vor Ort anzusehen. Die machten auch durchaus einen prima Eindruck (soweit ich das als Laie beurteilen kann).
Ursprünglich hatte ich geplant, einen Nachbau meines Aprilia Habana Custom zu erwerben – mit dem Original war ich ja sehr glücklich gewesen. Die Kopie gibt es in diversen coolen Farbkombinationen:
So live und in Farbe war es dann aber ein anderes Modell, das mein Interesse erregte:
Der ist noch einmal eine Nummer höher und vor allem schmaler, was sich im Stadtverkehr wirklich auszahlen dürfte. Das Blau ist ein echter Hingucker.
Es trug sich außerdem zu, dass der Advent einen Tantiemenscheck ins Haus flattern ließ, der fast auf den Euro genau die zu erwartenden Kosten deckte. Wie seinerzeit beim Aprilia, den das Honorar des "DUNE"-Fotobuchs finanzierte.
Das Problem: Es ist schwer, sich bei der großen Auswahl festzulegen und kaum hatte ich den Roller bei Ebay ersteigert und bezahlt, setzte der Händler ein anderes Modell in einer andere Farbe ein, das mich noch mehr begeisterte. Zum selben Preis. Nach reiflicher Überlegung fragte ich den Händler an, ob es möglich sei, den Roller noch zu tauschen. Es war möglich.
Aus diesem Grund ist seit knapp einer Woche dieser hier meiner:
Creme-beige. Brauner Sitz – wollte ich schon immer mal haben.
Abgeholt (und in aller Seelenruhe eingefahren) wird das gute Stück aber erst nach Weihnachten. Fahrberichte dann.
They see me ridin', they be hatin'.
Born to be wild!
Sieht echt cool aus das Teil!
"Wortvogels Weihnachtsgeschenk"
*durchles*
Ach sooo, für Dich — ich dachte, es gibt ein Geschenk von Dir für UNS, die Leser …! 😉
@Marko: ich wüsste ja eins, das ich gern hätte…. *duck*
on Topic: sind braune Sitze besser als schwarze?
(hab so rein gar keinen Bezug zu Roller…)
Richtige Männer fahren noch Kreidler, egal wie alt die mittlerweile sein mögen. Ich konnte mit dem Design der modernen Roller nie was anfangen, da irgendwie zu metrosexuell.
Aber mittlerweile darf man sich als Mann ja auch Brust- und Beinhaare rasieren. 😉
"Es ist einfach meine Art, mich innerorts zu bewegen. Keine Staus. Keine Parkplatzprobleme. Kein Stress."
Fahrrad?
@ Rex: Wie ich sagte – kein Stress.
@ Exverlobter: Richtige Männer fahren, was sie wollen.
@ Howie: Braun gefällt mir einfach.
Ich fahre seit 2 Jahren nen Korea-Kracher, den Fiddle II von Sym. Ganz fieser nachbau einer Piaggio, aber er fährt. Und ausser dass jetzt die Batterie Schrott ist und er momentan nicht mehr anspringen mag, gab es keine Probleme.
@ Thorben: Mein allererster Roller in den 90ern war ein Sanyang Flash von der Metro. So klein und knallrot, dass man damit keine 12jährige an der Ampel beeindrucken konnte. Aber er fuhr recht zuverlässig und war das ideale Testgefährt, um zu checken, ob ich überhaupt der Rollertyp bin.
Also mich spricht ja der Bomber auf der ersten Abbildung an. Wie nennt der sich genau und was sollte der kosten?
@ McCluskey: Der Znen R05. Kann man momentan ab 849 Euro kriegen, u.a. bei razory.de.
@Torsten: Und vermutlich hast du darauf ausgesehen, wie King Kong auf einem KettCar, oder? Die Sym ist auch schön breit, da können auch Erwachsene mit fahren. Nichts ist schlimmer als wenn man den Roller nicht mehr sieht, wenn ein kräftiger Mann drauf sitzt 🙂
@ Thorben: Genau – man muss schon sehr mit seiner Männlichkeit im Reinen sein, um einen Flash zu fahren. Der Aprilia war ideal, weil man wie in einem Sessel saß und einfach cool daher kam. Bei 188cm und 100 Kilo sind Baumarkt-Plastikschleudern einfach keine Option mehr. Aber die Znen und Lintex-Modelle wurden augenscheinlich für Erwachsene konzipiert/abgekupfert.
"on Topic: sind braune Sitze besser als schwarze?
(hab so rein gar keinen Bezug zu Roller…)"
Ob das Wortspiel Absicht war? 😀
"Creme-beige."
Die Farbe klingt edler als sie aussieht.
(EDIT: Na gut, ich sprech´s aus: Ein Freund nannte das "spermagelb". Würde ICH niiiiee tun …)
@ Dietmar: Jein. "In echt" sieht der deutlich schicker aus:
http://www.ebay.de/itm/Retroroller-50ccm-Motorroller-Creme-Retro-Roller-Lintex-/160696248796?pt=Motorr%C3%A4der&hash=item256a3e29dc#ht_10285wt_929
Mein Sperma ist nicht gelb.
Ich wollte Dich auch nur ärgern, weil Du so fiese Urlaubs-Aussichten hier reinstellst. Irgendwie muss ich Dir da den Spaß vergällen, weil es SO nicht geht!
@ Dietmar: Haters be hatin':
http://www.youtube.com/watch?v=3s48S6_pSZw
*mich faustschüttelnd abwend*
"@ Rex: Wie ich sagte – kein Stress."
So cool das Rollerfahren auch ist, ich fand den Stressfaktor auf der Vespa höher. Autofahrer, die meine Geschwindigkeit permanent unterschätzten, kleine Räder, die bei Nässe und Schmutz wegrutschten, das Tanken von Zweitaktergemisch mit diesen blöden Münzen (gibt’s das noch?), vom Parken ganz zu schweigen (auf der Straße zweimal von ausparkenden Autos umgeworfen, auf dem Bürgersteig Stress mit der Polizei gehabt).
@ Rex: Deine Roller-Erfahrungen sind aus einem anderen Jahrtausend, oder? 😉
..schick.
@ Wortvogel: Durchschaut!
Um genau zu sein, aus dem vorigen 😉
@nikolai: naja es ist mir beim Schreiben aufgefallen, deswegen auch der Nachsatz damit die Nebenbedeutung in den Hintergrund tritt…
…wollt wirklich wissen ob es Geschmack, Tradition oder gar ein Qualitätsmerkmal ist.
Aber ich hab die Formulierung bewußt so gelassen, um zu sehen was passiert. (wer sich an dem Satz gestört hätte, hätte sich von der Klammer ja auch nicht aufhalten lassen *g*)