TV: Gebühren vs. Werbung vs. Spenden
Themen: Film, TV & Presse, Neues |In der neuen Ausgabe des SPIEGEL fordert Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) ein komplettes Werbeverbot für die öffentlich-rechtlichen Sender.
Die Idee ist nicht neu, und wird interessanterweise aus gänzlich verschiedenen Motiven immer wieder aufgebracht. Oettinger z.B. hält die duale Finanzierung aus Werbung und Gebühren für einen unfairen Wettbewerbsvorteil, den die öffentlich-rechtlichen Sender jetzt sogar massiv ins Internet und das Digital-TV ausweiten wollen. ARD und ZDF wehren sich mit dem Argument, der Staatsauftrag (bilden, informieren, unterhalten) beschränke sich nicht auf ein spezifisches Medium oder eine spezifische Hardware, und dürfe außerdem nicht dem profitorientierten Privatfernsehen überlassen werden.
Diese Argumente sind bekannt. Aber was würde denn passieren, wenn tatsächlich die Werbung bei ARD und ZDF wegfällt? Welche grundlegenden Änderungen würde das System verkraften müssen?
Zuerst einmal die finanzielle Komponente, denn diese ist nicht so dramatisch, wie man glauben möchte. Die öffentlich-rechtlichen Sender werben ja sowieso nicht in der Primetime (von Sponsoring mal abgesehen), und auch sonst sind sie deutlich reglementierter als RTL & Co. Laut dem ARD-Vorsitzenden Fritz Raff wäre der Verlust der Werbeeinnahmen durch eine Erhöhung der Gebühren von 1,42 Euro auszugleichen. Bei 7,3 Milliarden Gebühreneinnahmen 2007 wäre durchaus auch anzudenken, den Verlust durch Sparmaßnahmen teilweise auszugleichen (etwas, das in einen quasi verbeamteten System aber als praktisch unmöglich gilt).
Dann hätten wir ARD und ZDF werbefrei. Das klingt jetzt eher unspektakulär. Ein paar Minuten mehr Sendezeit am Tag, meistens am Vorabend, weniger Logos von Sponsoren.
In Wirklichkeit würde es die Fernsehlandschaft auf den Kopf stellen, und eine grundlegende Diskussion über unsere TV-Kultur erfordern. Denn ein Verzicht auf Werbeeinnahmen nimmt die öffentlich-rechtlichen Sender komplett aus dem Quotenrennen. Einschaltquoten braucht eine Sendung schließlich nur, um damit die Preise für Werbespots festzulegen. Oder doch nicht?
Der Verzicht auf Werbung würde die ÖR-Anstalten vom Druck befreien, ein massenkompatibles Konkurrenzprogramm zu den Privaten zu schaffen. Stattdessen könnte man sich darauf konzentrieren, ein Gegengewicht zu bauen: Service gegen Soap, Bildung gegen Blockbuster, Kultur gegen Krawall. In Frankreich versucht Sarkozy, ein vergleichbares System durchzusetzen. Auch die BBC in England hält deutlich stärker am klassischen Qualitätsfernsehen fest, als es die deutschen Sender in den letzten 20 Jahren getan haben.
Wunderschöne duale Fernsehwelt: ARD und ZDF konzentrieren sich auf hochwertige Programme mit Anspruch und Seriosität, und die Privaten können sich endlich auf das Remmidemmi konzentrieren, mit dem sie am besten fahren. Man tritt sich nicht mehr auf die Füße, und auch wenn "Abenteuer Wissenschaft" nur ein Hundertstel der Quote von "Independence Day" hat, ist das irrelevant.
Aber damit geraten die ÖR-Anstalten in eine Falle: Wenn ich nur noch Programm für wenige produziere, wie rechtfertige ich dann die Gebühren, die ich von allen haben will? Das Problem besteht ja schon heute: Auch junge Leute, die ARD und ZDF praktisch gar nicht mehr einschalten, müssen blechen. Die Abgabe, die "gesetzlichen Rundfunkgebühren" (so der offizielle Terminus), fällt bei einem Nischenprogramm noch deutlicher als das auf, was sie ist: eine allgemeine Zwangssteuer für ein längst nicht mehr allgemeines System.
So gesehen wäre der Quotendruck gar nicht weg – er verlagert sich nur von den Werbeeinnahmen stärker auf die Rechtfertigung der Fernsehgebühren. Die breite Mehrheit der Zuschauer hat das Recht, ein Programm für eine breite Mehrheit zu fordern. Von wegen "Aspekte" und "Neues aus der Anstalt" – es hieße weiterhin "Rote Rosen", "Rosamunde Pilcher", und "Rosenheim Cops". Die qualitativ mögliche Steigerung würde zwangsläufig dem Willen der Masse geopfert. Das mag grundsätzlich schon immer der Fall gewesen sein – eine solche Relevanz hat es aber erst, seit die Privaten Alternativen bieten, die auf die Quote der ÖR drücken können.
Würden sich ARD und ZDF also vom Joch der Quote befreien wollen, um als letzte Bastion der telemedialen Hochkultur das Volk der Dichter und Denker zu schützen, müssten sie konsequenterweise auch auf die Zwangsgebühren verzichten, und auf eine Art freiwillige Abgabe umsteigen. Das Nischenpublikum, für das die Nischenprogramme erstellt werden, zahlt dann selbst, und selektiv.
Leider hat die Sache nur zwei Haken: Man müsste den zahlenden Kunden wieder zu Diensten sein, eine endgültige Loslösung vom schnöden Massengeschmack wäre nicht erreicht. Und eine Nischen-ARD müsste sich radikal verkleinern, um am Ende eine Größe zu finden, die dem Publikumsanteil angemessen ist. Kann sie dann aber noch genau das hochwertige Programm produzieren, für das der ganze Umbau stattgefunden hat?
Ein auf freiwillige Abgaben reduziertes ÖR-System wäre in etwa mit dem "Public Broadcasting Service" in den USA vergleichbar, kurz PBS. Von der Breitenwirkung her ist PBS praktisch irrelevant, gilt aber als wichtiges kulturelles Gut, als anspruchsvolle Insel in einem Meer von neurotischen Profitmaschinen. Geld treibt man u.a. mit Spenden-Sendungen ein, die alljährlich dafür trommeln, PBS auch weiterhin zu unterstützen. Man stelle sich mal vor, Thomas Gottschalk müsste hierzulande in "Die große Spendenshow" um Geld für seinen Sender betteln…
Große Sprünge kann PBS nicht machen: man bietet eine ausgewogene Nachrichtensendung, viele Dokumentationen, "Die Sesamstraße" – aber schon bei fiktionalen Formaten ist weitgehend Schluss. Was Serien und TV-Filme angeht, deckt man sich vornehmlich in England ein.
So ein bis auf den Knochen abgemagertes öffentlich-rechtliches System will ich mir gar nicht vorstellen. Ich halte ARD und ZDF tatsächlich für ein hochwertiges, kulturell wünschenswertes Regulativ in einer vermehrt hysterischen-bunten Fernsehlandschaft. Doch es beunruhigt mich, dass die Antwort auf die private Herausforderung eine Niveau-Angleichung nach unten provoziert hat, die das ganze System schädigt. Ich brauche für Sendungen vom Schlage "Verbotene Liebe", "Kochen mit Kerner" und "Quiz-Show" keine Gebühren verschwenden, sowas machen die Privaten gerne selber. Wenn "Der Bergdoktor" und "Die Anwälte" von SAT.1 und RTL problemlos den Sprung ins gebührenfinanzierte Fernsehen schaffen, dann beweist das, wie gering die Unterschiede geworden sind. Wollen ARD und ZDF ihre Sonderstellung behalten, müssen sie diese durch Unterscheidbarkeit vom Privatfernsehen auch rechtfertigen. Und Senioren-TV ist eben kein Merkmal der Unterscheidbarkeit.
Wie sähe für mich die perfekte deutsche Fernsehlandschaft aus? Ich bin kein Hellseher, aber ich könnte mir ein Modell vorstellen, in dem die öffentlich-rechtlichen Sender werbefrei sind, und im Umfang stark verkleinert: deutlich weniger Regionalsender, dafür deutlich größere Regionalfenster im Vorabend (wo jetzt – aha! – die werbefinanzierten Seicht-Serien laufen), massive Reduktion der Radiosender (auch hier – z.B. bundesweiter Nachrichtensender mit stündlichem Regionalfenster), Verschlankung des gesamten Apparats. Grundsicherung der Anstalten aus dem Steuertopf, zusätzliche Einnahmen über freiwillige Gebühren, Spenden, und Mäzene.
Natürlich – die Steuer wäre wieder eine Art Gebühr. Aber sie ist der Preis, den eine Gesellschaft zu zahlen bereit sein muss, wenn sie nicht nur marktorientiertes Infotainment will, sondern eine TV-Landschaft, die kulturell bereichert. Soviel Konsens muss sein.
1. Das öffentlich rechtliche Fernsehen wird ja gerade NICHT über Steuern finanziert, um die Einflussnahme des Staates (wenn ihr das sendet drehen wir euch den Geldhahn zu) weitestgehend zu unterbinden.
2. Das System BBC funktioniert hervorragend, warum sich nicht einfach mehr dahin orientieren?
@ Jeff Kelly: das ist Augenwischerei – das Gebührensystem ist auch nicht frei, und das politische Gleichgewicht in den Sendern nur Makulatur. Eine Steuer könnte man einfach gesetzlich festschreiben, um sie als Streitmittel untauglich zu machen.
Die BBC ist ein gute Beispiel, nur leider ist die TV-Landschaft in England komplett anders strukturiert als bei uns. Ich weiß nicht, ob sich das übertragen lässt…
Das Problem ist glaub ich, dass sich im TV-Markt keine langfristig erfoglreichen Nischen herausbilden konnten (siehe z.B. VOX, tm3,…). Die Fixkosten sind offenbar zu groß, um sowas erfolgreich etablieren zu können. Jedenfalls meine Vermutung als absoluter nicht-Branchenkenner.
Deswegen verstaubt auch mein Fernseher, während ich mir das für mich relevante Programm im Internet zusammenpicke.
Danke für diese ausgewogene und sachkundige Darstellung! Angenehmes Gegengewicht zu all den "Fernsehgebühren sind Diebstahl"-Krakeelern bei Heise Online und Co.
@ STU: Nischensender können schon im gesetzten Rahmen erfolgreich sein – sofern ihre Programmkosten im Rahmen bleiben. Die Spielfilmsender TCM und MGM auf den Pay-TV-Plattformen brauchen z.B. wenig Personal, weil sie fast ausschließlich Konserven ausstrahlen. Schwieriger wird es für Nachrichtensender und Programme, die viel Eigenproduziertes machen wollen (von Homeshopping und Handlesen mal abgesehen). Und genau dafür müsste die Pauschale herhalten.
Vox und tm3 haben den Fehler gemacht, eben KEINE Nische besetzen zu wollen – das waren Vollprogramme, die das komplette Spektrum abdeckten. Das ist teuer, und unzeitgemäß.
@ Jens: Man muss halt über den eigenen Tellerrand schauen können. Ich zahle Gebühren, obwohl ich kaum ÖR schaue. Ich zahle auch Steuern für Schulen, obwohl ich keine Kinder habe. Für Opernhäuser, obwohl ich Oper hasse. Für den Straßenbau in Meck-Pomm, obwohl ich da nie hin fahren werde. Wer so ein Maß an Gemeinwillen nicht aufbringt, sollte auf eine Insel ziehen.
Was hast du gegen Meck-Pomm?
Nix. Aber auch nichts für Meck-Pomm.
Schwieriges Thema, weil ich beide Argumentationsketten nachvollziehen kann. Das Argument "Gemeinwohl" ist durchaus gültig – allerdings: ist es im Gemeinsinne, dass ARD und ZDF Telenovelas produzieren oder für Gebührengelder Fußball-Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele übertragen (und Hundertschaften Journaille hinschicken, sogar sozusagen doppelt, weil ja unmöglich mal ein ZDF-Moderator eine ARD-Sendung machen kann)? M.E. eher nicht, aber die Abgrenzung ist, wie der Vogel richtig ausführt, schwierig.
Schulen und Straßenbau sind gute Beispiele für Dinge, die einleuchten… auch wenn ich persönlich diese Dinge nicht unbedingt nutze, dienen sie dem allgemeinen Interesse. Bei Opernhäusern bin ich da schon wieder skeptisch und eher ein Anhänger der These, was sich nicht über Zuschauereinnahmen und selbst akquirierte Sponsorengelder finanzieren lässt, soll weg (das gute alte Beispiel: braucht Berlin drei Opernhäuser, die allesamt am Tropf des Landes hängen, oder würde nicht eines, das sich selbst finanziert, reichen? Oder: wir haben uns an Bezeichnungen wie AllianzArena oder EasyCredit-Stadion gewöhnt… warum nicht eine "Deutsche Bank Oper Berlin"?)
Kurz zum Thema Oper und Theater: Die deutsche Theater- und Opernlandschaft (zumindest jenseits von Musicals, Boulevard, Operette und Comedy) steckt m.E. in der gleichen Bredouille, in der sich das Kino zu Zeiten von Wim Wenders, Fassbinder und Co befand. Eine elitäre, verkopfte Angelegenheit, in der das Stück nur noch Ausgangspunkt für Ego-Trips der Regie ist egal ob’s dem Zuschauer gefällt oder nicht.
Nichts gegen Experimente, die bringen die Kunst weiter, aber ich hätte neben all den Neuinterpretationen gerne öfter mal eine Klassiker-Inszenierung, bei der die Regie sich begnügt, das Stück möglichst werkgetreu und handwerklich sauber zu präsentieren, statt dem Publikum eine bestimmte Sicht darauf aufzuzwingen.
Ist bei TV-Autoren und -Regisseuren, die sich "Anspruch" auf ihre Fahnen geschrieben haben, übrigens oft dasselbe Problem: Da geht’s oft genug nicht darum, den Stoff so zu präsentieren, dass er auch bei der Masse ankommt, ohne seichte Unterhaltung zu werden, sondern es gibt ganz egomanisch eine künstlerische Vision, die möglichst 1-zu-1 realisiert werden soll, ohne Rücksicht auf den Zuschauergeschmack (denn dem darf man ja eh nicht vertrauen). Erfolg definiert sich dann dadurch, dass Förderungen bewilligt wurden oder ein Sender das Ding produziert – ob es dann geguckt wird, ist fast egal – Hauptsache, es wird gemacht und gesendet. Die mangelnde Zuschauerresonanz liegt dann wahlweise am schlechten Sendeplatz oder der Dummheit der Zuschauer, aber bestimmt nicht daran, dass schlichtweg am Publikum vorbei produziert wurde. Eine erfolgreiche Synthese von Unterhaltung und Niveau – wie sie z.B die besseren "Tatort"-Episoden oder zahlreiche US-Produktionen hin bekommen – ist so natürlich nicht zu erreichen.
Also ich kann dir problemlos nachfühlen.
Würde mir werbefreie ÖR wünschen, bringt mir nur nichts, weil ich sie nicht gucke, da das programm nicht zu mir passt.
Die privaten bauen zwar auch viel scheiss, aber das ist mehr meinem alter entsprechend. ich bin nunmal erst 21 und nicht 65!!!!
Wie wäre es denn, wenn man die Gebühren auch auf die Privaten umlegt?
Dann ist der wettbewerbsvorteil futsch.
aber auch minimierung der anstalten ist eine gute idee.
das ist hammer, was das an gebühren verschlingt, diese etlichen regionalen anstalten zu unterhalten.
man bedenke aber, dass das auch arbeitsplätze kostet, sollten die regionalen verschwinden. Die müssten dann alos privat werden, was nicht einfach so gehen wird.
@Dominik: RTL, Sat.1 und Co sind in privater Hand und arbeiten mit Gewinn. Es gibt keinerlei gesetzliche Grundlage oder Veranlassung, denen plötzlich Subventionen in Form von Gebührengeldern zukommen zu lassen. Dann lieber wirklich konsequente Werbefreiheit im ÖR-Fernsehen, um die Konkurrenz von öffentlichen und privaten Sendern um Werbegelder zu beenden.
Ich bin kein Fan des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, weil er kein Qualitäts- sondern nur Spartenprogramm für Rentner anbietet.
Trotzdem sehe ich leider zur Zeit keine Alternative zum bisherigen Modell mit Werbefinanzierung.
Eine weitere Gebührenerhöhung, die ja sowieso kommen wird, die wegen des Wegfalls noch massiver ausfällt will wohl keiner.
Die Gegner von Raff & Co. sind pure Lobbyisten und haben nicht das Allgemeinwohl der Gebührenzahler im Sinn.
Wenn Frau Schäferkordt selbst neulich noch freimütig zugibt, bei ARD und ZDF schalteten ohnehin nur noch die Alten ein, und die seien keine Gefahr für RTL, was ja wohl zwar stimmt, aber dann ein Herr Schmid kommt, der Vizepräsident vom hessisch babbelnden Präsidenten des VPRT ist und gleichzeitig bei Frau S. bei der RTL-Group angestellt ist gegen die Pläne des ZDF-Intendanten Schächter zur Aufwertung der Digitalkanäle wettert und von "Entkernung" spricht ist das mehr als scheinheilig.
Schäferkordt und Schmid wollen, dass Schächter weiter Programm für Rentner macht und ihnen nicht die DSDS-Zuschauer abspensig macht.
Angesichts der aussichtslosen Lage von ARD und ZDF Zuschauer unter 50 Jahren anzusprechen mutet die Härte mit der dieser Streit geführt wird ohnehin bizarr an.
Die Werbung bei ARD und ZDF stört ohnehin nur die Alten, die aber für Alternativen im Privatfernsehen sowieso nicht zu haben sind, also deswegen nicht wegschalten. Und die Jungen, so sie denn dröge Soaps in der ARD gucken kennen Werbung ohnehin schon von den Privaten.
Also schadet es doch keinem.
Vom Rechtfertigungsdruck weil große Teile des Publikums nicht mehr erreicht werden fange ich besser gar nicht an.
Die Debatte gibt es heute schon, aber gegen die Verfassungsrichter, die noch nie gegen das bestehende System geurteilt haben und die Privatsender stattdessen zwingen teures Zeug wo keiner sehen will bei Herrn Kluge einzukaufen haben Doetz & Co. keine Chance. Angesichts des jahrzehntelangen erfolglosen Kampfes gegen Windmühlen ist der ja auch in jeder Diskussion extrem verbittert.
Das ARD und ZDF nur Spartenprogramm für Rentner in Form der bekannten Schnulzen und Krimis anbieten und keine kulturelle Bereicherung darstellen kann jeder selbst im Tagesprogramm feststellen.
ich würde ARD und ZDF privatisieren. Es gibt keine Staatlich Finanzierte Tageszeitung, Zeitschrift oder sonstwas trotzdem werden alle Themenbereiche abgedeckt(auch nischen wie "Das Traktormagazin" usw.)
Privatisieren ist keine Lösung – auch wenn vermutlich alle Themenbereiche von Männer-TV bis Häkel-TV abgedeckt würden, ist die Gefahr einfach gegeben, dass sich Medienkonglomerate a la Murdoch und Berlusconi bilden würden.
Wichtiger wäre, dass der Staat sich politisch und inhaltlich aus der Senderarbeit heraushält, Posten nicht nach Parteizugehörigkeit zugeschanzt werden und die öffentlich-rechtlichen Anstalten (ein paar weniger können’s gern sein) wirklich unabhängig arbeiten könnten.
@ Gwildor: Gut gedacht – aber dann machen Fernsehen nur noch die, die dran verdienen. Wo bleibt die Stimme der Schwachen, der Alten, der Linken, der Kunst? Genau diese Defizite kannst du nämlich durchaus am Kiosk finden.
@ Doc: Ich glaube, die ÖR sind derzeit relativ sauber, was politische Einflussnahme angeht (würde mich interessieren, wie das Fernsehen heute wäre, wenn der olle Adenauer sein "Kanzlerfernsehen" durchgekriegt hätte). Aber die Sender müssen generell straffer geführt und kontrolliert werden.
@Vogel
Zumindest gleicht sich das relativ sauber aus – für jeden Report München (so ziemlich das unerträglichste pseudo-journalistische Format in den ÖRs) gibt’s ja einen Report Baden-Baden…
Bewiesenermaßen problematisch wird nur die Auseinandersetzung mit den Privaten und den eigenen Zielen – ich verweise nur auf die blamable Doku "Quoten, Klicks und Kohle". Aber da ist das Internet ja mittlerweile auch ein super Regulativ.
Ich find es schon ein bischen schief die ÖR als reines "Rentner-Programm" abzustempeln – vernünftige Nachrichten sind also nur was für Rentner? Von den normativen Implikationen abgesehen bezweifle ich auch faktisch daß das stimmt. Und NJoy-Radio dürfte auch einen eher jungen Hörerschnitt haben – allgemein sollte man sich immer vergegenwärtigen, daß aus dem Gebührenzahlertopf nicht nur ARD/ZDF, sondern auch arte, Phoenix, Kika etc. und haufenweise Radio bezahlt wird (und da eben nicht nur DRadio Kultur sondern auch Dudelfunk). Im Prinzip habe ich mit den Gebühren überhaupt kein Problem (mit der GEZ und ihren Stasi-Methoden allerdings schon…) – nur müssen die halt auch dafür eingesetzt werden wofür sie gedacht sind. Zu einem Vollprogramm gehören durchaus auch Soaps (Lindenstraße wird übrigens auch von vielen jüngeren geschaut), aber der Schwerpunkt sollte natürlich auf dem Informations- und Bildungsaspekt liegen. Wenn man dann kritische Dokus im Nachtprogramm im 3. versteckt gerät man natürlich in Erklärungsnöte, und das zu Recht. Andererseits kann man sich ja auch mal die Unterschiede in der Berichterstattung z.B. über die Tour de France letztes Jahr anschauen: Bei aller Kritik gegenüber ARD/ZDF, als sat1 das übernommen hatte war der "Event" plötzlich nahezu "dopingfrei". Anderes – zugegebenermaßen oft zitiertes – Beispiel: Der gute alte Tatort – auf RTL gäbe es da wohl mehr Autoexplosionen als Sozialkritik.
Und nochmal: Wer keine Gebühren o.ä. zahlen will, der soll gefälligst auch RTL2-News schauen…
@ Jack: Vollkommen richtig, die ÖR-Anstalten werden zu Unrecht immer nur auf Volksmusik und Fliege reduziert. Ich verteidige das System ja gerade deshalb, weil ich auf viele Sendungen nicht verzichten möchte. Ebensowenig auf Kika als halbwegs vertretbares Kinderprogramm, Bayern alpha, oder Phoenix.
"- vernünftige Nachrichten sind also nur was für Rentner?"
Wenn man davon ausgeht das sich das jüngere Publikum mehr und mehr versucht aus dem Internet zu Informieren könnte man vielleicht zu diesem Schluss kommen.
Und für mich ist z.B. die Tagesschau keine alternative zur Informationbeschaffung, da ich im Internet viele Quellen bequem vergleichen.
Denn auch die ÖR-Medien berichten ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt nicht immer neutral wie der aktuelle Fall des Putin Interviews mal wieder zeigt.
In meinen Augen zeigen gerade die vielen Spartensender wie Phoenix oder Bayern alpha wie ein interessantes Programm aussehen kann, es wäre meiner Meinung nach daher durchaus zu begrüßen wenn davon mehr in den Hauptsendern vertreten wäre.
Nur bleibt das Problem der Finanzierung und so richtig überzeugend finde ich da keine Lösung.
Auf Werbungverzichten und sich aus dem Quotenkampf zu verabschieden schön und gut, wie oben angesprochen aber nicht einfach wegen der GEZ.
Die Umstellung auf eine freiwillige Abgabe hat allerdings auch seine Haken, muss das Programm doch so gestaltet werden das es sich Refinanziert, daher müssten sich die Sender verstärkt auf die Zielgruppe konzentrieren welche Finanziell so potent ist das Programm zu unterstützen was dazu führen könnte dass die ÖR zu einer Art Mittel- und Oberschicht Medien werden.
Natürlich ist das eine arg pessimistische Sicht der Dinge, aber irgendwo muss das Geld herkommen.
Mit einem Mittel- und Oberschichten-Medium wäre ich angesichts der Unterschichten-Alternativen eigentlich schon ganz glücklich.
Ich brauche keine kulturell bereichernde TV-Landschaft und die alte "Berlusconi-ähnliche Zustände, Ende der Demokratie usw." ist auch ausgesprochen albern, insofern scheint mir ein Abschaffen der öffentlich-rechtlichen Sender die beste Lösung zu sein. Wenn es unbedingt sein muß, kann man ja noch die Tagesschau und meinetwegen 1-2 Politiksendungen ausstrahlen, der Kostenaufwand pro Bürger dürfte sich dafür vermutlich nur im Cent-Bereich bewegen.
@ Mencken: So kann man das sehen – man kann das aber auch für eine unnötige kulturelle Kastration halten.
Mal ein anderer Vorschlag.
Die Öffentlich-Rechtliche Fernsehlandschaft etwas "amerikanischer" gestalten.
Die Regionalprogramme bleiben, die ARD existiert nur noch als 4-5 Stunden Abendprogramm das von allen Regionalprogrammen übernommen werden muss. Die ganzen regionalen Radioprogramme werden zu 5 deutschlandweit empfangbaren Sendern (Nachrichten / Kultur / Klassik / Rock+Pop / Special Interests) zusammengeschrumpft.
Alles TV wird grundverschlüsselt um die Lizenzkosten fürs Ausland einzusparen.
Das ZDF bleibt das einzige landesweite Fernsehprogramm und legt seinen Schwerpunkt auf Information und Abends Unterhaltung für ältere. Die regionalen ARD-Ableger haben ihren Schwerpunkt bei der Information und Abends Unterhaltung für jüngere. Der Kinderkanal erweitert seinen Schwerpunkt um Bildung.
Die regionalen ARD-Ableger, das ZDF und die Radiosender dürfen ihren Content ins Internet stellen, aber kein Geld dafür verlangen und keinen zusätzlichen Content speziell fürs Internet produzieren.
Die GEZ wird in eine Steuer verwandelt, über die Miete (bzw. bei Zahlung der Grundsteuer) eingezogen und erst bei Entrichtung kann man die Fernsehsender empfangen. Die Höhe beträgt 5 Euro pro Monat und Wohnung. Bei Kauf von Radioempfängern oder Geräten mit eingebautem Radioempfänger (Handy) fällt eine prozentuale Steuer für das Radioprogramm an.
Zusätzliche Sender wie Theaterkanal, Phoenix etc. kann es geben, aber nicht als Bestandteil des Grundauftrags und nicht gebührenfinanziert. Daher wie im Pay-TV üblich kann weiteres Programm durch Entrichtung einer zusätzlichen Gebühr (2 Euro pro Sender) dazu gebucht werden.
Wisst ihr, ich könnte durchaus ohne ARD und ohne ZDF leben. Aber ein TV-Programm ohne Phoenix, Bayern Alpha, 3Sat und Arte wäre mir unerträglich. Und die gibt`s zur Zeit halt nur in der Kombi mit den ÖR. Über die Finanzierungsmöglichkeiten kann man diskutieren, aber ein System, das Schlechterverdienende von Qualitätsprogrammen fernhält, halte ich nicht für unbedingt nachahmenswert. Die Verblödung nimmt ohnehin bereits bedenkliche Ausmaße an, die leider auch auf die Wirtschaftskraft zurückschlagen wird, daher sollte man Bildungsfernsehen, selbst wenn die "bildungsfernen Schichten" das eh nur zu einem verschwindend geringen Teil gucken, nicht noch elitärer machen.
Von allen anderen Punkten mal abgesehen, wenn ich dran denke was für Kohle (aus dem Gebührentopf) Leute wie Kerner, Beckmann und Nebel für den Scheiß den sie machen so bekommen suppt mir die Galle hoch. Natürlich muß ich mir den Schrott nicht anschaun, tue es auch nicht, aber trotzdem denke ich immer 'muß das sein?' Gerade die beiden erstgenannten können nix, aber auch garnix, außer schleimscheißen und selbstgefällig ihre Dummheit zur Schau tragen. Neben der Volksmusikschiene, Pilcher und den Soaps sind die für MICH der 'Supergau' des ÖR Fernsehens, aber okay, all das hat auch seine Zuschauer und die mögen es vielleicht, aber das ist einfach nur billig und niveaulos und dazu halt eben auch noch teuer. Ich kann jeden verstehen der dem alten Titanic-Aufruf zur Einstellung der GEZ-Gebühren nachkommt, mit der Begründung J.B. Kerner sei überbezahlt… :8
Ich sehe mir viele Sachen auf den ÖR gerne an (NICHT die ’schönsten Bahnstrecken' :D) und ohne ARTE würde mir was fehlen, aber das der Grundtrend sich dem 'Mainstream der Privaten' anzunähern immer heftiger wird mag ich gar nicht.
Gerade die zwei Großen (ARD/ZDF) sind da unschöne Vorreiter und die immer wieder (zu Recht) auftauchenden Vorwürfe der Schleichwerbung tun ihr übriges.
Ach ja, zum Thema 'Politik & ÖR Fernsehen' sei nur der BR mal als extrem negatives Beispiel erwähnt, gerade sowas wie 'Report aus München' ist in meinen Augen quasi das öffentliche CSU-Parteifernsehen – dumm, verschleiernd, demagogisch und linientreu!^^
@ Stony: Ja, das hätte ich natürlich auch noch ansprechen können – eine Entfernung des Quotendrucks der ÖR würde natürlich auch das Star-System überflüssig machen. Dann könnten Leute wie Gottschalk und Kerner sich wieder bei den Privaten mit zweistelligen Millionenbeträgen bezahlen lassen, außerhalb der Werbebreaks (in denen sie Haribo und Mineralwasser bewerben) den Hampelmann zu machen.
Ich finde es auch ungerecht, die ÖR Anstalten als "Rentnerfernsehen" abzuqualifizieren. Der Wortvogel hat mit uns Lesern mal unter Unser TV: Umschalten, nicht abschalten! ein paar Beipiele für "gutes" Fernsehen (bei denen Wilsberg noch felhlt…) zusammengetragen. Die dort genannten Formate der ÖR sind definitiv kein Rentner-TV.
Aber eine Korrelation mit dem Alter scheint es doch zu geben. 😉 Je älter ich werde (so man das mit 33 schon sagen kann…) , desto mehr schaue ich dort. Zwischendurch hat sich das fast nur auf die Tagesschau und Livefußball beschränkt.
Und zu dem Putin-Interview kann ich nur sagen, dass ich die Aufregung nicht verstehe. Thomas Roth schreibt selbst, dass das Interview eine ganze Stunde gedauert hat und er es für die Ausstrahlung auf 10 Minuten kürzen musste. Die Kürzung kann man nun je nach eigener Meinung ungeschickt, selektiv oder tendenziös nennen und darüber diskutieren. Aber nein, die Krakeler müssen ja gleich Zensur schreien. Und dann wird mit einer 30-Minuten-Version des russischen Ferhsehens verglichen.
Zensur muss man sicher nicht schreien aber insgesamt wirkt der Umgang der ARD mit dem Interview und den Reaktionen äußerst ungeschickt.
Ein weiteres Problem das es bei einer Spenden basierten Finanzierung auftreten könnte wäre, dass es am Ende zu einer Abhängigkeit des Senders von wenigen Großspendern kommt, die dann über die Finanzmittel ihre Interessen vertreten wissen wollen.
Ich gebe dir darin Recht das durch die Abnabelung vom Quotenwettbewerb die Starqualitäten einiger Moderatoren nicht mehr bezahlt werden müssen, nichtsdestotrotz kann man sich vom Wettbewerb, um für den Sender zuträgliches Personal, mit den Privaten nicht trennen.
Dem Konkurrenzkampf in vielen Bereichen zu entgehen funktioniert in meinen Augen nicht so einfach wie es vielleicht auf den ersten Blick erscheinen mag.
@Wortvogel: Das mit dem Quotendruck läßt sich auch noch ausweiten, nicht nur das 'Starsystem' gehört dazu, auch die eigentliche Sendung selbst. Wobei ich sowieso nicht verstehe wieso die ÖRs gerade am Abend, wo sie ja höchstens Sponsoring, aber keine werbung schalten dürfen, diesen haben sollten, in dem Sinne also höchstens eine Frage des Prestiges, wenn man den (gewonnenen?) Kampf um Quote so nennen mag…
Nehmen wir nur mal den Sport: Bis vor ein paar Jahren fand ich die Sportübertragungen gerade auf den ÖR-Sendern klasse, kompetene Kommentatoren die wußten wovon sie reden und nicht nur 'Heldenverehrung' betrieben, dann wurde mit den steigenden Preisen die Quote, zwecks Werbeeinnahmen und Rechtfertigung der Übertragungskosten (Lizenzen etc.), immer wichtiger und was war die Folge? Leute wie Hajo Seppelt, also kritische Stimmen, werden ausgetauscht und gegangen, reine Conférenciers (wiedermal Kerner und Co.) kommentieren 'wichtige' Spiele und alle Sendungen werden massiv beworben. Kritische Stimmen passen dann halt nicht ins Bild und die ganze Geschichte wird (selbst wenn der groß angekündigte Boxkampf der letzte Schrott war) aufgebauscht und schöngeredet, Hauptsache es ist massentaugliche Unterhaltung, oder das was die Leute in den Fernsehanstalten dafür halten. Gerade in dem Gebiet laufen die Privaten den ÖRs regelrecht den Rang ab, von Ausnahmen mal abgesehn.
Meiner Meinung nach muß nicht gleich das ganze System geändert werden, aber eine Rückbesinnung auf qualitative Maßstäbe, die früher eher typisch für die ÖR war, wäre mehr als wünschenswert, auch und vor allem um der scheinbar zunehmenden Verdummung der Gesellschaft entgegen zu wirken, und das ist ja eigentlich (auch) Teil des Auftrags dieser Sender!
Natürlich gibt es ein paar Ausnahmen vom "Rentnerfernsehen", was aber angesichts der unglaublichen Masse an Sendern (die Dritten, 3Sat etc.) eigentlich ja nicht als positiv sondern eher als negativ gewertet werden sollte, der Kern des Programms zielt aber abgesehen von wenigen Ausnahmen wie dem unverwüstlichen Tatort sehr stark auf das ältere Publikum ab.
Die langweiligen und austauschbaren Vorabendserien, hauptsächlich aus dem Krimigenre, laufen mit ständig denselben Fällen und derselben langatmigen Umsetzung und denselben Darstellern auf, warum soll sich das ein Mensch, der von CSI etc. besseres gewöhnt ist antun?
Statt mit Innovation und Qualität aufzufahren hat das ZDF die Staffeln all dieser Serien auch noch massiv aufgebläht.
Ja, sicher gibt es auch noch KDD, aber das wars dann auch schon.
Soll das allein ein hervorstechendes Qualitätsmerkmal sein?
Trotzdem verschafft das öffentlich-rechtliche System in seiner jetzigen Zusammensetzung vielen Darstellern, Produzenten und Leuten der Filmcrews Arbeit und ein Einkommen.
Da die privaten Sender besonders auf diesem Gebiet in den letzten Jahren fast gar keine Aufträge mehr vergeben haben sollte man daran auch nichts ändern.
Das hat aber mehr mit dem Erhalt des Film- und Fernsehstandorts Deutschland zu tun als mit der hohen Qualität des lokalen öffentlich-rechtlichen Fernsehens, da sieht es nämlich bitter aus.
Erstaunlich wieviele Serien sich das öffentliche rechtliche Fernsehen leistet und der "Soko"-Franchise hat mittlerweile "CSI"-Außmaße angenommen.
Weil es auch gerade irgendwie passt. Hier die Starttermine deutscher fiktionaler Sendungen seit dem 25.08. bis soweit bekannt war.
Montag, 25.08.2008
17:00 Uhr, RTL: 112 – Sie retten Leben (Action-Soap, Montag-Freitag)
19:00 Uhr, Sat.1: Anna und die Liebe (Telenovela, Montag-Freitag)
Donnerstag, 04.09.2008
20:15 Uhr, RTL: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (Actionserie, 13.Staffel)
Freitag, 05.09.2008
19:25 Uhr, ZDF: Der Landarzt (Dramaserie, 17.Staffel)
20:15 Uhr, ZDF: Der Alte (Krimiserie, 33.Staffel)
Samstag, 06.09.2008
19:25 Uhr, ZDF: Hallo Robbie! (Dramaserie, 7.Staffel)
23:10 Uhr, RTL: Im Namen des Gesetzes (Krimiserie, Fortsetzung der 16.Staffel)
Dienstag, 23.09.2008
18:00 Uhr, ZDF: SOKO Köln (Krimiserie, 5.Staffel)
21:05 Uhr, Das Erste: In aller Freundschaft (Dramaserie, Fortsetzung der 11.Staffel)
Mittwoch, 24.09.2008
19:25 Uhr, ZDF: Küstenwache (Krimiserie, 13.Staffel)
Mittwoch, 01.10.2008
18:00 Uhr, ZDF: SOKO Wismar (Krimiserie, 5.Staffel)
Dienstag, 07.10.2008
19:25 Uhr, ZDF: Die Rosenheim-Cops (Krimiserie, 8.Staffel)
Freitag, 10.10.2008
20:15 Uhr, ZDF: Der Kriminalist (Krimiserie, 3.Staffel)
21:15 Uhr, ZDF: SOKO Leipzig (Krimiserie, 8.Staffel)
Montag, 20.10.2008
20:15 Uhr, Das Erste: Die Anwälte (Dramaserie, 1.Staffel)
– Alle Angaben ohne Gewähr –
Ich werde wohl nur auf zwei Formate drauf zappen.
Oh. Eine Zeile zuviel rausgekürzt.
Hier nochmal der Vollständigkeit wegen:
Donnerstag, 11.09.2008
23:10 Uhr, RTL: Im Namen des Gesetzes (Krimiserie, Fortsetzung der 16.Staffel)
@Wortvogel: Klar, daß Kulturverlust-Argument kann ich auch gelten lassen, aber was mir sauer aufstößt ist die "Hüter der Demokratie" Argumentationsschiene und die albernen Vergleiche mit Berlusconi usw. Das ist einfach grober Unsinn und gerade der Umstand, daß die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sich teilweise nicht entblöden, ähnlich zu argumentieren, ist für mich das beste Argument zur Abschaffung (nebenbei bemerkt denke ich auch, daß ein Land, das ARD und ZDF benötigt, um demokratisch zu bleiben, Demokratie weder verdient hat, noch jemals wirklich großen Wert auf Demokratie gelegt hat).
Wenn es wirklich nur um kulturelle Bereicherung geht, würde mir ein System von mehreren Spartensendern ohnehin sinnvoller erscheinen, außerdem kann man ja auch beispielsweise mit einer "Kulturzwangsquote" arbeiten – so schlecht hat das in der Vergangenheit ja nicht funktioniert.
Rentnerfernsehen müßte meines Erachtens auch so gehen – wenn es keine öffentlich-rechtliche Abdeckung gäbe, wäre der Markt vermutlich auch so reizvoll genug, um ein entsprechendes Privatangebot hervorzubringen.
Die "Lindenstraße" liegt mit einem Zuschaueralter von 56 Jahren sieben Jahre unter dem Senderschnitt… ich glaube das sagt alles.
@Mencken: "Rentnerfernsehen" ist für Private erst in dem Moment sinnvoll, in dem genügend Werbekunden daran interessiert sind, Zuschauer im Rentenalter zu erreichen.
RTL hatte früher (als es noch "RTL plus" hieß) auch Schlagersendungen und Bauerntheater im Programm – das flog nach und nach alles raus, weil die Zuschauer den Werbekunden nicht jung genug waren. Dem "Glücksrad" auf Sat.1 erging es m.W. ähnlich.
Da die Leute aber immer älter werden, denke ich auch, dass diese verfestigte Zielgruppendenken ("alles über 49 ist uninteressant") auf Dauer so nicht mehr zu halten sein wird. Außerdem verlagert sich die Aufmerksamkeit der Jüngeren zunehmend auch ins Internet, was das Durchschnittsalter der TV-Zuschauer noch schneller ansteigen lassen dürfte, als das der Gesamtgesellschaft.