04
Jul 2008

London calling

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London CallingWie vielleicht zwischen den Zeilen rauszulesen war, habe ich das letzte (verlängerte) Wochenende in London verbracht. Als verspätetes Geburtstagsgeschenk für meine Freundin, die noch nie in der britischen Metropole war, wurden nur basis-touristische Pläne gemacht. London für Einsteiger, nicht für Aussteiger. Und warum auch nicht?

Hier meine Eindrücke – ungefiltert, schmerzfrei, CO2-neutral.

Die Reise war ein echtes Schnäppchen – Direktflug von München mit der Lufthansa, dazu ein Sahne-Hotel am Trafalgar Square, vier Tage, drei Übernachtungen, pro Person ziemlich exakte 300 Euro. Auch die Flugzeiten konnten wohl nicht besser sein: Abflug Freitag 9.30 Uhr, Rückflug Montag 20.30 Uhr. Da sind die Reisetage nicht verloren.

The GrandEs ist in London notorisch schwierig, bei der Hotelbuchung die Begriffe “citynah”, “akzeptabel” und “preiswert” unter einen Hut zu bekommen. Beim “The Grand” ist es uns gelungen. Außen viktorianischer Prachtbau, innen brandneu modernisiert, mit perfekter Logistik. Die Zimmer: groß, hohe Decken, futuristisch, Flachbild-TV, Internet per Infrarot-Tastatur über den Fernseher, Regenschirm, London-Reiseführer, Wasserkocher mit Tee und Kaffee. Im Gang: Kaffee- und Tee-Maschine, Spender für Eis und kaltes, gefiltertes Wasser (inkl. verschraubbare Flaschen für den Ausflug). Direkt neben dem Hotel: 24 Stunden-Supermarkt, mehrere (auch preiswerte) Restaurants, U-Bahn. Zum Buckingham Palast sind es 500 Meter, zum Leicester Square 200, zur Themse 100. Man kann die gesamte Innenstadt problemlos zu Fuß erstiefeln.

Woman in BlackIn den U-Bahnen hängen an den Gleisen nicht mehr alle 50 Meter die Schoko-Automaten. Einer von vielen Hinweisen, dass London in den letzten Jahren erheblich “bewusster” geworden ist: Überall edle Bio-Supermärkte, Marks & Spencer wirbt mit Recycling, und die US-Fastfood-Ketten werden von hipperen britischen Pendants wie “Pret-a-manger” zurückgedrängt. Auch hier regiert allerdings die Pest der Coffee Shops (Starbucks, aber in gleichem Maße Nero Coffee und Costa).

Generell ist der Freizeitwert in den letzten Jahren deutlich gestiegen: An der Themse kann man nun fast durchgängig von Westminster bis weit hinter die Tower Bridge flanieren, überall hat es Künstler und kulturelle Veranstaltungen. Viele Ecken wurden renoviert, alte Gebäude wurden abgerissen, und es regiert ein urbanes City-Gefühl, das an die 80er erinnert.

Big BusFür London-“Anfänger” lohnt es sich trotz des Ticketpreises von 24 Pfund immer noch, mit dem “Big Bus” eine Stadttour zu machen (Bootfahrt und mehrere abendliche Führungen sind im Preis inbegriffen). Kopfhörer (mitgeliefert) am Sitz einstöpseln, und schon kann man sich in etwas mehr als zwei Stunden die Stadt erklären lassen. Es gibt dem Reisenden ein Gefühl für die Zusammenhänge. Ich weiß jetzt vermutlich mehr über die Geschichte Londons als über die Geschichte Münchens. Besonderer Vorteil: Das Ticket gilt 24 Stunden. Man kann überall aussteigen, und später wieder zusteigen (Busse kommen praktisch alle 10 Minuten). Oben sitzen ist Pflicht!

CheersWenn es etwas gibt, mit dem man in London keine Probleme hat, dann ist es das Essen. Es gibt einfach alles, und das preiswert und in guter Qualität. Wie es sich gehört, habe ich viele Pies und Pastries gegessen, die mit Fleisch und Kartoffeln gefüllten Kuchen und Teigtaschen. Der Londoner i(s)st extrem “on the go”, was mir sehr entgegen kommt. Rein gefühlsmäßig würde ich sagen, die Preise sind etwas moderater geworden, aber das mag eine Täuschung durch den Euro sein.

Billy ElliotEs ist egal, ob man Musicals oder Theater mag oder nicht – wenn man in London ist, muss man abends ins West End. Da meine Freundin nicht so super sicher ist, was die Sprache angeht, haben wir ein paar wirkliche Highlights auslassen müssen. Es stellt sich heraus, dass auch immer mehr Musicals auf etablierten Konzepten basieren: Herr der Ringe, Zorro, Spamalot (Ritter der Kokosnuss), Billy Elliot – I will dance!, Sound of Music, etc. Wir entschieden uns für “Mamma Mia!” – und entschieden uns richtig: Brillante Performer, absolute Ohrwürmer, und eine grandiose Stimmung tragen die federleichte Story. Haltet mich für schwul und/oder oberflächlich – ich hatte einen Heidenspaß. Allerdings sind 55 Pfund pro Nase und Karte kein Pappenstiel.

Never ForgetAm nächsten Abend setzten wir noch einen drauf: “Never forget – The Take That Musical”. Alles eine Stufe kleiner als bei “Mamma Mia!”, die Songs sind weniger legendär, aber auch hier projizierte der Cast mitreißende Energie in den Zuschauerraum. Die Story ist sehr dünn (es geht um die Abenteuer einer TT Tribute Band), und nicht wirklich beeindruckend, dafür liegt das Theater unter dem berühmte Savoy-Hotel, welches u.a. in “Entrapment” zu sehen war. Direkt nebenan ist ein Laden, der unglaublicherweise ausschließlich “Dr. Who”-Merchandise verkauft!

Wo wir schon bei den Läden sind: “Strange Candy” (oder war das “Ultra Candy”?) verkauft bizarre Leckereien, die oftmals auf TV- und Film-Properties basieren, z.B. Duff Bier. Schräge Bücher bekommt man in den Antiquariaten auf der Charing Cross Street, oder im exzellenten “Soho Book Shop”. Dazu zwei Tipps: schräg gegenüber übersieht man leicht den Ableger “Soho Book Shop 2”. Und in die Untergeschosse braucht man nicht gehen, wenn das literarische Interesse nicht pornogaphischer Natur ist…

MovieumSamstag fuhren wir natürlich nach Camden Town, um die bizarre Mischungs aus Trödelmarkt, Touristen-Nepp, Stadtteilfest, und Basar zu genießen. Hier geht es zu. Kann man hassen, kann man sich aber auch drauf einlassen. Besonders die Futterbuden am Kanal erlauben faszinierende kulinarische Experimente. Von dem Brand, der kürzlich Teile des Viertels vernichtet hat, war nichts mehr zu sehen, dafür gibt es jede Menge toll renovierter Hallen mit Ständen. Die T-Shirts taugen zwar nichts, haben aber prima Sprüche drauf (u.a. mein neuer Liebling “Fuck Google – ask me!”). “Vintage Clothing” ist hier immer noch billig, was man von den Shops in der Carnaby Street nicht gerade behaupten kann. Möchte man einfach “normal” Klamotten shoppen, aber in unfassbarer Auswahl, dann reicht ein Trip über die Oxford Street. Es hat sich auch für uns gelohnt…

Am Rande: Leider sind öffentliche Toiletten (auch in Kaufhäusern und Schnellrestaurants) in London nicht annähernd so sauber wie bei uns. Ich empfehle dringlich, im Fall der Fälle edle Buchläden oder feinere Restaurants aufzusuchen.

Man muss in London nicht immer was unternehmen, man kann auch einfach nur rumlaufen, immer wieder Snacks kaufen, und die architektonisch wie historisch spannende Stadt bewundern. Praktisch, dass Viertel wie Soho, Little Italy, und Chinatown direkt aneinander liegen. Das ist fast schon wie Disneyland. Gutes Schuhwerk sei trotzdem empfohlen.

SciFiNowFasziniert hat mich mal wieder, wie ameisig es in London zugeht. Da ist immer was los, es ist immer voll, und irgendwie hektisch ist es auch (ohne allerdings allzu stressig zu sein). Allein am Trafalgar Square waren in drei Tagen drei große Open Air-Veranstaltungen zu bewundern: Veteran’s Day, israelische-britische Freundschaft (inkl. unglaublichem Aufgebot an Sicherheitskräften), Canada Day. Die Luft ist nicht gerade waldfrisch, und für echte Nachtruhe helfen Ohrenstöpsel.

Zwei Musicals, Stadtrundgänge, Essen, Shopping, Camden Town, Bus-Tour, Relax-Ausflug an die Themse, EM-Finale, und ein Treffen mit meinem Kumpel Dave – für knappe vier Tage hatten wir wirklich ein vollgepacktes Programm. Und es hat perfekt funktioniert.

Noch ein paar Kleinigkeiten:

  • In London gibt es prima kostenlose Tageszeitungen, die dann auch immer in der U-Bahn ausliegen. Coole Sache.
  • Nach 23.00 Uhr wird es SEHR schwer, Alkohol käuflich zu erwerben (in den Supermärkten werden die Liquor-Regale abgesperrt), auch im Hotel!
  • Vergesst Dallmeyer in München, das Carschhaus in Düsseldorf, oder das KaDeWe in Berlin – “Fortnum & Mason” zeigt, wie ein Edelkaufhaus auszusehen hat. Luxus ohne Attitüde, Tradition ohne Staub, Kommerz ohne falschen Glitter.
  • “The 39 Steps” als komödiantisches Theaterstück? Wie geil ist das denn?
  • Den neuen “Forbidden Planet”-Megastore habe ich natürlich glatt übersehen – aaaarrrghhh!
  • Nachdem Tower Records pleite ist, und Virgin kaum noch vorhanden, dominiert der Musik-Megashop “Zavvi” das Stadtbild.
  • Die Londoner lieben Donuts – der Wortvogel auch!
  • In Londoner Kinos laufen erheblich mehr non-US-Streifen als bei uns. Überall hängen Plakate auch für kleinere Produktionen, z.B. “Female Agents”, und Bollywood-Streifen.
  • Warum können die Briten jede Menge Zeitschriften produzieren, die perfekt den Spagat zwischen Kommerz und Kultur schaffen? Die “SciFiNow” (mittlerweile WEIT besser als “SFX”) packt mehr aktuelle Infos und nostalgische Rückblicke in eine Ausgabe als eine ganze Jahressammlung “Spaceview” oder “Moviestar”.
  • “Fortean Times” – ich fahre nie nach London, ohne mir eine aktuelle Ausgabe zu kaufen. Muss man lieben.
  • Ich vermisse die “Aliens: War”-Attraktion im Trocadero. Das war fetzig.
  • Das Clash-Cover von “London calling” wird mittlerweile als Modewerbung benutzt – pfui!
  • Demnächst live auf der Bühne zu erleben: Kenneth Branagh, Ian Holm, Dame Judy Dench, und Jude Law. Wow. Einfach nur wow.
  • Nicht mehr geschafft: Taxi und Rikscha fahren, indisch essen gehen, Ausflug nach Oxford, Millennium Eye besteigen, Madame Tussaud und/oder London Dungeon
  • Mind the gap.

Okay, wer jetzt noch nicht der Meinung ist “Boah, da muss ich hin!”, dem ist nicht zu helfen. London ist die geilste europäische Metropole, und Samuel Johnson hatte Recht, als er sagte: “Wer London müde ist, ist des Lebens müde.”

Danke, London – nächstes Jahr wieder!



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Lindwurm
4. Juli, 2008 18:46

“Never forget – The Take That Musical”?? Die verwursten ja wirklich ALLES zu fröhlichem Singspiel 🙂 Demnächst in einem Theater in ihrer Nähe: “Ilsa, She Wolf of the SS – The Musical”…

Tolles Programm habt ihr da absolviert, sollte ich auch mal mit meiner Holden in Betracht ziehen.

Wortvogel
Wortvogel
4. Juli, 2008 18:48

Sollte das konkret werden, stehe ich mit weiteren Tipps zur Verfügung!

“Ilsa – The Musical” kann nicht mehr so lange dauern. Gab ja auch “Thunderbirds – The Musical” und “Evil Dead – The Musical” schon…

Tinitus
4. Juli, 2008 18:51

“Auch hier regiert allerdings die Pest der Coffee Shop (Starbucks, aber in gleichem Maße Nero Coffee und Costa).”

Alter. Das stellt die Versorgung mit dem Grundnahrungsmittel schlechthin sicher. KAFFEE!!!

Ansonsten geiler Bericht.

Wortvogel
Wortvogel
4. Juli, 2008 18:52

@ Tinitus: Kaffee ist prima, aber wenn ich in Sichtweite SECHS Coffee Shops habe (und ALLES Ketten!), dann nenne ich das nicht Grundversorgung, sondern overkill.

comicfreak
comicfreak
4. Juli, 2008 19:24

@ Wortvogel

..ich mach dir das Shirt in ner sehr guten Qualität für 12.-Euro inklusive Porto ;o)

Wortvogel
Wortvogel
4. Juli, 2008 19:32

@ Comicfreak: Supernettes Angebot – aber ich trage keine Shirts mit Sprüchen drauf. Alte Hausregel.

Tinitus
4. Juli, 2008 19:55

Ohne das Blog zum Marktplatz machen zu wollen, kannste das bis zum 17. liefern comicfreak? Aber leicht abgewandelt den Spruch.

Wortvogel
Wortvogel
4. Juli, 2008 19:59

Klar, macht das untereinander aus! Freut mich, wenn sich hier was bewegt. Comicfreak liefert da exzellente Arbeit.

Tinitus
4. Juli, 2008 20:18

Cool. Wenn Du magst (und das Angebot auch für mich gilt 🙂 ) tinitus(at)labersack-clan.de.

Andreas
Andreas
4. Juli, 2008 20:20

“Kenneth Branagh, Ian Holm, Dame Judy Dench, und Jude Law”

Da ich mit meiner Liebsten Mitte Juli auch (mal wieder) in London bin (26.-29.7.) mal ne Frage – wo spielen denn die oben erwähnten Stars im Theater? Ich hab nur Kenneth Branagh gefunden, aber das Stück startet erst am 19.9….

So ein bisschen Star-Kucken kommt nämlich immer gut.

Bisher haben wir vor, am 26. THE DARK KNIGHT zu kucken und am 28. gehen wir (auch mal wieder) zu den BBC Proms (Royal Albert Hall). Sonntag noch ein Star im Theater wäre perfekt!

Ach ja – mein erster Kommentar hier im Blog – aber stiller Mitleser seit einem Jahr. Klasse hier! Kompliment.

Wortvogel
Wortvogel
4. Juli, 2008 20:24

Hi Andreas! So genau weiß ich das auch nicht – war noch fett am Leicester Square plakatiert. Jude Law spielt in “Hamlet”, und Dame Dench in “Madame de Sade”, das weiß ich noch.

Schade – vor ein paar Jahren konnte man Allison Hannigan (“Buffy”) in “When Harry met Sally” sehen, und Christian Slater in “One flew over the cuckoo’s nest”.

Wenn euch Theater interessiert, würde ich dringlich “Fat Pig” empfehlen, mit dem großartigen britischen Comedy-Schauspieler Robert Webb.

Niklas
4. Juli, 2008 20:34

Hast du mal ein Bild von dem “Dr.Who” Shop gemacht? Das REmake ist bei denen ja total beliebt.

Wortvogel
Wortvogel
4. Juli, 2008 20:41

Bilder habe ich diesmal keine gemacht – es ist auch kein REmake, sondern eine Fortsetzung der alten Serie. Den Laden findet man leicht auf der Straße “The Strand”, ca. 200 Meter vom Trafalgar Square auf der rechten Seite. Steht groß “Stamps” drüber, glaube ich. Im Schaufenster war ein Dalek in Originalgröße – aufblasbar. Mucho macho.

Andreas
Andreas
4. Juli, 2008 20:43

Okay, danke das hilft weiter. Hab mal gegooglet (immerhin hab ich hier zuerst gefragt! 🙂 und Jude Law spielt im Summer 2009 den Hamlet. Und Dame Judy kommt im März 2009 ins West End Viertel. Schade!

Wir haben es letztes Jahr tatsächlich geschafft Kate “Kermit” Mulgrew in New York zu sehen. War ein tolles Erlebnis (und auch ein gutes Stück). Jetzt wäre eigentlich mal olle Patrick Stewart dran, aber der spielt nur in Shakespearhausen (Stratford-upon-Avon), da kommen wir diesmal nicht hin!

Aber schön zu lesen, dass andere auch so Urlaub machen wie wir! Klasse Bericht, der wieder große Lust auf London macht.

the Geek
the Geek
4. Juli, 2008 22:29

Oh man. Ich muss unbedingt mal wieder nach London. Scheint sich ja einiges seit Sommer ’99 verändert zu haben. Als ich da war habe ich zum ersten mal in einem Virgin-Shop eine nicht SciFi-Serie auf VHS gesehen. Ich wusste bis dahin nicht, dass es sowas gibt.
Die Stadttour habe ich auch gemacht. Leider ist das Foto vom Big Ben aus dem Bus heraus nix geworden.
Und leider war ich bei meinem England-Urlaub nur einen Tag in London, aber da war mein Onkel eben der Reiseplaner. Beim nächsten Mal wird alles anders.

Du solltest mal darüber nachdenken einen dokumentarischen Reiseführer zu schreiben.

Julian
4. Juli, 2008 23:13

“Never Forget” ist ja in den USA der stehende Ausdruck für das erlittene Leid des 11. September. Dass die Briten damit auf Take That hinweisen, ist ja schon wieder … echt britisch eben. Cool.

Ich kann das London Eye auch nur empfehlen, man sollte sich frühzeitig Ticket und Fahrtermin reservieren (wie bei Alcatraz). Ich hatte damals das Glück, dass ich per Presseausweis sofort vorgelassen wurde und auch noch kostenlos fahren durfte.

Als ich das letzte Mal dort war, musste ich einfach das Grab von Peter Sellers besuchen. Dem Mann hab ich meine Aufwartung machen müssen. findagrave.com hilft bei der Suche.

London ist eine der geilsten Städte der Welt, aber Paris Rom, Florenz, Athen, Barcelona, Wien, Budapest, Prag, Lissabon und andere sind scharfe Konkurrenten…

Wortvogel
Wortvogel
4. Juli, 2008 23:55

@ Julian: Äääähhh, “Never forget” ist ein Erfolgstitel von Take That, und steht in direktem Kontext mit der Story des Musicals. Nur weil die Amis den Ausdruck für sich reklamieren, muss da kein Zusammenhang bestehen.

Never forget where you’re coming from, never forget that it’s not real, some day this will all be someone else’s dream…

Eman
Eman
5. Juli, 2008 07:57

“London ist die geilste europäische Metropole”

Das kann ich so unterschreiben. Was mich bei meinem letzten Besuch allerdings wirklich bedrückt hat, besteht aus 4 Buchstaben: CCTV!

Egal wo und wann man sich irgendwo aufgehalten hat, eines war sicher – man wurde gefilmt. Selbst auf dem Klo der Victoria Station hing so’n Teil und schielte genau auf mich herunter. (Was nicht nur erschreckend für mich, sondern sicherlich auch deprimierend für den Officer hinter der Kamera war… muhaha)

Reptile
Reptile
5. Juli, 2008 09:07

Also mich interessiert ja diese “Aliens: War” Sache. Ich habe da glaube ich vor Jahren mal einen Bericht gesehen. Konnte ma da nicht als Marien durch Raumschiffe laufen und Aliens abballern oder so? Stelle ich mir ja wirklich cool vor.
Aber momentan planen die doch was neues, oder?

Wortvogel
Wortvogel
5. Juli, 2008 12:01

“Alien: War” war klasse, ist aber auch schon wieder 15 Jahre her. Statt ewig zu sabbeln, habe ich mal einen Wikipedia-Artikel und ein YouTube-Video dazu rausgesucht:
http://www.youtube.com/watch?v=tmRDZRf0bns
http://en.wikipedia.org/wiki/Alien_War
Beim ersten Besuch war das noch spektakulär, da waren die “Marines” auch noch echte Bodybuilder. Beim zweiten Besuch hängte sich das Team schon deutlich weniger rein – es lief wohl nicht so gut…

Tornhill
Tornhill
5. Juli, 2008 13:10

Ein reiner Laden für “Dr. Who”-Merchandise?!?
Meine Güte, damit habe ich mein Mekka-Äquivalent gefunden…irgendwann muss ich da hinpilgern!

comicfreak
comicfreak
5. Juli, 2008 15:51

@ Wortvogel

..vielen Dank!

@ Tinitus

..Mail ist raus.

Marko
5. Juli, 2008 17:15

Ich hab den “Imaginator” in guter Erinnerung, “Alien: War” auch. Und ich hab mir “Les Miserables” angeschaut, bestes Musical ever! 🙂

Gott, wie lange das schon wieder her ist …

Gruß,
Marko

Wortvogel
Wortvogel
5. Juli, 2008 17:38

“Les Miserables” habe ich ca. 1997 gesehen. Musste aber in der Pause raus, weil es mir schlecht ging. Tolle Inszenierung. Mittlerweile läuft in dem Theater “Spamalot”, und “Miserables” ist in ein kleineres Haus ausgewichen.

Mein allererstes Musical in London war “Sunset Boulevard” (mit Patti LuPone). Supertoll. Aber ich konnte mir nur eine super billige Karte leisten (8 Pfund), und sass so weit hinten auf dem Balkon, dass ich erst HINTERHER gemerkt habe, dass da wirklich ein Orchester gespielt hat. Ich hatte gedacht, der Gesang wäre live, aber die Musik käme immer vom Band. So kann man sich irren.

pa
pa
5. Juli, 2008 19:06

Ich sehe da die Werbung für ein “Movieum”. Ist das der Nachfolger des Museum of the Moving Image (MoMI)? Da war ich mal anno 1995 drin, die hatten einen klasse Merchandisingladen.

In London ist wirklich immer was los. Mein Hotel (Grosvenor) umfasste fast einen ganzen Häuserblock direkt neben der Victoria’s Station und das Zimmerfenster ging zur Hauptstrassenseite auf. Tags wie nachts wuselte es da von Menschen. Einmal wurde es um 4 Uhr nachts etwas lauter. Aus dem Fenster heraus sah ich, wie einige Bobbys den Underground-zugang für einige Stunden absperrten. Tags darauf erfuhr ich, dass es eine Bombendrohung gegeben hatte, direkt vor meinem Hotelfenster (die IRA war damals noch etwas aktiver)! Den Londonern schien das nicht viel auszumachen. Die liefen bloss in einem kleinen Bogen um den Zugang herum.

PabloD
PabloD
5. Juli, 2008 19:10

Oh ja, London: neben Australien ganz oben oben auf der “unbedingt hin müssen” Liste. Das bisher einzige Mal war ich da auf Abschlussfahrt gewesen, leider in der “ich vertrage keinen Tropfen Alkohol”-Phase (was EIN Guiness für ‘ne Sauerei anrichten kann…). Nie wieder hat mich eine Stadt dermaßen beeindruckt, kann eigentlich gar nicht richtig erklären wieso. Zumindest als (Kurzzeit-)Tourist stimmt da einfach alles, 1-2 nette Leute dazu und das Gesamtpaket ist unschlagbar. Achso, mein Musical war übrigens “Starlight Express” (und das war gar nicht mal so schlecht).

PabloD
PabloD
5. Juli, 2008 19:15

Nachtrag: […] überall hat es Künstler und kulturelle Veranstaltungen.

Sprechen/schreiben so nicht nur Schweizer oder lernt man dieses “haben” auch in Münschen?

Wortvogel
Wortvogel
5. Juli, 2008 19:24

@ PabloD: Ich spiele gerne mit der Sprache. Das hat nichts mit Herkunft oder Wohnort zu tun.

Ich muss gestehen, dass ich “Starlight Express” genau so meide wie “Cats”. Die stehen für mich einfach exemplarisch für “Webber-Kommerzscheiße”, auch wenn das natürlich bescheuert ist, weil ich “Phantom der Oper” und “Sunset Boulevard” in London mit Begeisterung gesehen habe. Aber C und SE haben immer diesen “Das hat jeder Oberhausener Aso-Proll schon gesehen”-Ruch…

Wortvogel
Wortvogel
5. Juli, 2008 19:27

@ PA: Den Merchandising-Laden im National Film Institute gibt es immer noch, auch wenn das “Museum of moving image” (leider) schon lange zu ist. Das Moveium scheint vergleichbar, ich habe es mir allerdings nicht angesehen. Dort gibt es auch eine Live Horror-Show. Für Merchandising empfehle ich aber auch dringend den neuen “Forbidden Planet”-Laden.

comicfreak
comicfreak
5. Juli, 2008 19:28

..stimmt, “Starlight-Express” war mein erster Musicalbesuch, ein Geschenk von der anderen Schwester..

(Ich hab zwei, die “gute” und die “andere”)
😉

PabloD
PabloD
5. Juli, 2008 19:45

Aber C und SE haben immer diesen “Das hat jeder Oberhausener Aso-Proll schon gesehen”-Ruch…

Ja, aber eben nicht in London! Ich lass mir hier doch nicht 33% meiner Musical-Erfahrungen schlechtreden 😉 Weitere 33% machen übrigens C in HH aus und das war wirklich schlecht.

Wortvogel
Wortvogel
5. Juli, 2008 19:53

Das wollte ich auch gesagt haben – in London sind selbst die seifigsten Musicals noch cool. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie “Mamma mia!” mit deutschen Songtexten klingt 🙁

Hier mal die Liste der Musicals, die ich gesehen habe:
Sunset Boulevard
Jerry Springer – The Opera
Les Miserables
Phantom der Oper
Mamma Mia!
Never forget
Rent
Cabaret

Alle in London, bis auf Cabaret (New York). Vielleicht habe ich noch welche vergessen.

Wortvogel
Wortvogel
5. Juli, 2008 19:58

Die fantastische Sängerin von “Mamma Mia!”, Katie Brayben, hat eine eigene CD rausgebracht, von der man ein paar tolle Tracks hier hören kann: http://www.myspace.com/katiebrayben

Marko
5. Juli, 2008 20:08

Falls Du sie noch nicht gesehen hast, empfehle ich noch “Elisabeth” und “Mozart!”, beide aus der Feder von Sylvester Levay und Michael Kunze. Weiss aber nicht, ob davon was in London läuft/lief …

Gruß,
Marko

Wortvogel
Wortvogel
5. Juli, 2008 20:10

@ Marko: Sicher interessant, aber die Themen sind nicht so mein Ding. Musicals als Bio-Pics finde ich eher überflüssig. Ich habe mir auch “Falco” nicht angesehen. Rein optisch soll ja tatsächlich “König der Löwen” ein Genuss sein, und nach dem fantastischen Film von Burton würde ich gerne mal “Sweeny Todd” live sehen. Und “Jekyll & Hyde” (aber ohne Hasselhoff in der Hauptrolle!).

Julian
5. Juli, 2008 20:37

@ Wortvogel: Ich hab Take That nie gehört. Bis ich ca. 17 war, fand ich alle Bands, die ein Schlagzeug brauchten, um den Takt zu halten, grundsätzlich kacke. Ich hab nur Klassik gehört und Filmscores. Erst die Schulparties (und mit ihnen die Mädchen) haben mich nach und nach zu einem halbwegs normalen Musikhörer gemacht. Dadurch kenn ich natürlich nicht alles, und Boygroups waren weniger wichtig als die Beatles nachzulernen…

mkda
mkda
5. Juli, 2008 20:47

Ich hab immer auf meinen Londonreisen Musicals geschaut, vor allem früher, als sie noch deutlich billiger als in D waren (einmal fünf Tage hinterander je eins). Immer beim TKTS Karten für denselben Abend für die Hälfte des Normalpreises. Aber für einige Shows gibts leider keine verbilligten Karten (z.B. Mamma Mia). Was ich generell empfehlen kann, falls es noch läuft, ist We Will Rock You (Queen), hat eine ziemlich schräge SF-Handlung, lief auch in D.

Dr. Acula
5. Juli, 2008 23:38

“Falco meets Amadeus” war übrigens ziemlich gut (gesehen im Theater des Westens, Berlin) – und sogar live deutlich besser als die dort verscherbelte CD des Casts. Ansonsten hab ich bislang leider nur “Chicago” (auch in Berlin, ziemlich gut, dafür, dass ich eigentlich nur reingegangen bin, um die als Geschenk vorgesehenen Tickets nicht wegwerfen zu müssen) und “Linie 1” gesehen 🙂 (Und ‘ne semiprofessionelle Aufführung vom “Little Shop of Horrors”).

Liegerad-Andreas
6. Juli, 2008 21:01

Hallo,
ich war am selben Wochenende da. Den Dungeon kann man sich sparen. Nicht so informativ wie in Hamburg. Mehr Show. Aber nicht so richtig gut.

Wortvogel
Wortvogel
6. Juli, 2008 21:08

Gut zu wissen, danke.

Philipp
Philipp
7. Juli, 2008 11:31

Hallo Wortvogel,
interessanter Bericht. Aber: Wie hast Du es denn geschafft, das Hotel so billig zu bekommen? Ich war gerade mal auf deren Homepage, un der günstigste Peris war 144 Pfund pro nacht für ein Doppelzimmer…

Wortvogel
Wortvogel
7. Juli, 2008 11:42

Als Städtereise über Expedia gebucht. Aber jetzt ist ratzfatz Hauptsaison. Ich habe gestern mal gecheckt: so perfekt liegende Flüge gibt es nicht mehr, und das Wochenende wird auch schon pro Person 100 Euro teurer. Ich würde warten, bis die Saison wieder rum ist.

babyblue
babyblue
7. Juli, 2008 12:22

alien war : experience war GEIL! endlich jemand der das noch kennt. habe sogar noch das t-shirt…….

Wortvogel
Wortvogel
7. Juli, 2008 12:30

Ich habe noch den Pin 🙂

Ich freue mich auch, dass jemand das noch kennt. Ich dachte schon, das glaubt mir heute keiner mehr. Eine schwedische Touristin hat sich derart erschrocken, als das riesige Alien die Tür zum Fahrstuhl aufriss, dass sie mir mein Jackett am Ärmel zerrissen hat. Die Leute haben lauthals GESCHRIEN! Und alles ganz ohne CGI…

babyblue
babyblue
7. Juli, 2008 13:43

jaaa… das war echt eine “experience”.
als dann das alien kam und alle ganz schnell durch so eine schmale tür mußten, hab ich die größten kerle zur seite geboxt und mein leben gerettet….. total geil. kam mir vor wie eine super marine heldin….
wieso haben die das eigentlich abgebaut?

Wortvogel
Wortvogel
7. Juli, 2008 13:51

Es lief wohl nicht so gut – und wenn du oben den Wikipedia-Link liest, dann erschließt sich, dass es wohl auch mal einen Wasserschaden gegeben hat. Und danach wurde nicht mehr neu eröffnet.

Thompson
Thompson
7. Juli, 2008 23:25

In London (England) finden sich deshalb keine Virgin Megastores mehr und dafuer jede Menge (einige halt) Zavvi’s weil Zavvi im September 2007 durch ein Management Buy-out aus den “Ruinen” der Virgin Megastores entstand…

Wortvogel
Wortvogel
7. Juli, 2008 23:35

Sowas dachte ich mir schon, hatte aber keinen Beleg. Danke für die Aufklärung.

Cyrax
Cyrax
8. Juli, 2008 23:37

hallo wortvogel.
ich habe vor vom 25.07.08 bis 27.0708 mit meinem vater nach london zu fliegen und habe als absoluter london anfänger ein paar fragen:

-gibt es außer dem “the grand” noch andere empfehlenswerte hotels? 150€ pro nacht/zimmer, bei 2 zimmern ist ein wenig heftig.
-ich bin filmfreak und videospielfan. gibts da bestimmte gegenden die man aufsuchen sollte?
-welche fluglinie ist empfehlenswert?
-lohnt london überhaupt für 3 tage (eher 2 einhalb)?

LarsH.
LarsH.
8. Juli, 2008 23:52

Vier Tage London und nicht ein einziges mal von einem sich lautlos nähernden Toyota Prius angefahren worden? Achso, war ein Wochenende, da bleiben die Klimamemmen zu Hause 🙂

Watch out for Maggie Thatcher – and she comes from the right!

Wortvogel
Wortvogel
9. Juli, 2008 00:05

@ Cyrax
– Wenn es beim Hotel ums Geld geht, würde ich eher eine Bed & Breakfast-Pension empfehlen. Das ist preiswerter (Angebote kann man googeln). Vielleicht nicht direkt in der City, aber wenn man auf dem Stadtplan drauf achtet, dass eine UBahn-Linie in der Nähe ist, stellt das kein Problem dar
– Gegenden gibt es für Filmfreaks und Videospieler nicht, aber auf jeden Fall “Forbidden Planet” aufsuchen, den “Cinema Store”, und das Trocadero am Piccadilly Circus
– Die Fluglinie ist wurscht, es kommt eher drauf an, von WO man fliegt. Zielflughafen sollte auf jeden Fall Heathrow (UBahn direkt in die City) oder Stanstead (Schnellbahn) sein. Es gibt überall sogar Automaten, wo man Stadtpläne mit Ubahn-Netzkarten ziehen kann. Wenn man mehrere Trips mit Ubahn plant, dann sollte man eine Tageskarte lösen.
– London ist eine Stadt, die besonders für kurze Trips lohnt. Ich würde bei zweieinhalb Tagen empfehlen: Bus-Sightseeing (siehe oben), ein Musical, Samstag Vormittag Camden Town, Fußmarsch durch die Viertel Soho, Chinatown, und drumherum. Dann vielleicht noch mal an der Themse lang von Westminster bis zur Tower Bridge. Ein Besuch in einem der vielen altenglischen Pubs empfiehlt sich auch. Damit ist das Programm proppevoll.

Cyrax
Cyrax
9. Juli, 2008 00:15

danke für die tipps. fest eingeplant ist bis jetzt nur mein besuch im imax (dark knight) und die auto messe die ab 22.07. stattfindet.

evtl. dehnen wir den besuch bis montag aus.
sollte man bei den b&breakfast pensionen etwas beachten? (z.b. gegenden die man meiden sollte)

Wortvogel
Wortvogel
9. Juli, 2008 00:32

Für Bed & Breakfast muss man nichts beachten – außer, was immer gilt: nicht unbedingt das billigste Angebot suchen, sondern etwas im Mittelfeld. Fotos sollte man online sehen können. Und dran denken: UBahn in der Nähe. Sonst ist man gefickt.
Ach ja: Ideal wäre natürlich das Easy Hotel (http://www.easyhotel.com/), aber ich fresse einen Besen, wenn die nicht total ausgebucht sind. Es ist ja leider Saison.

Ute
Ute
9. Juli, 2008 09:18

Sehr schöner Bericht aus meiner Lieblingsstadt, der sofort die Sehnsucht wieder hochkochen lässt. Aber ein kleiner Hinweis, weil mich meine Freundin aus Cornwall sonst tritt: Du meinst Pasties, nicht Pastries. Zweiteres ist was Süßes…

OnkelFilmi
OnkelFilmi
9. Juli, 2008 15:48

“Den neuen “Forbidden Planet”-Megastore habe ich natürlich glatt übersehen – aaaarrrghhh!”

Ich nicht. Aber ich krieg da ja auch Rabatt, haha 😉

“Im Schaufenster war ein Dalek in Originalgröße – aufblasbar. ”

Ich ärgere meine Hunde seit einer Woche mit zwei ferngesteuerten Daleks! Und einem 1:1 Dalek-Kopf mit Voicechanger, den man sich aufsetzen kann. Nyuk nyuk nyuk…

“Rent”

Hab ich in New York gesehen. Mit der Original Cast, war glaub ich so um 1997 rum. Ansonsten geht nichts über “The Producers” und “Sweeney Todd”

Wortvogel
Wortvogel
9. Juli, 2008 21:29

@ Ute: Danke für den Tipp, ist korrigiert.