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Mrz 2010

Teuer – aber jeden Cent wert

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Ich reise viel, mache mir aber keine nennenswerten Gedanken über mein Gepäck. Ich bin keiner dieser Fanatiker, die auf Gedeih und Verderb ihre Habseligkeiten für 3 Wochen Alaska in ein Handgepäck-Stück kriegen müssen, nur um triumphierend am Rest des Plebs vorbei zu schlendern, der nach der Ankunft am Laufband steht.

In den 90er Jahren bin ich fast nur mit Reisetasche und/oder Seesack unterwegs gewesen. Ging auch. Als ich in Los Angeles mal eine übergroße Menge Jeans, T-Shirts, und Socken gekauft hatte, legte ich mir eher aus Notwendigkeit einen Trolley zu – Preis bei einem dieser Billigläden am Venice Beach: 18 Dollar. Schwarzes Nylon, viele Taschen, erweiterbar, und mit zwei Rollen untendran. Passt.

Dieser Trolley hat mir über 10 Jahre gute Dienste erwiesen. Er ist zwar mittlerweile etwas abgenutzt, aber er funktioniert. Mehr habe ich bisher auch nicht erwartet.

Trotzdem: In meinem Kopf spukte seit einiger Zeit die Idee, mir mal einen “richtig guten” Trolley anzuschaffen. Von einer Marke. Samsonite oder so. Angesichts der 18 Dollar, die ich für meinen Oldie bezahlt hatte, rechnete ich mit 80, 100 Euro. Soll ja auch lange halten.

Ein Besuch in einem Fachgeschäft im Wertheim Village verursachte Herzflattern, und brachte mich krachend wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: Die drei Trolleys, die mir gefielen, fingen nicht unter 400 Euro an. 400 Euro! Das sind 800 Mark! Für einen Koffer ohne was drin! Und es geht noch teurer!

Auch im Internet fand ich nichts, was mich begeisterte, und so blieb der nagende Wusch nach der eierlegenden Wollmilchsau – die Suche nach dem hochwertigen Markentrolley für wenig Geld.

Vor drei Monaten kam ich nach einem Theaterbesuch in einer Münchner Luxus-Einkaufspassage an einem Kofferladen vorbei, der in einem verschämten Eckchen im Schaufenster ein paar “reduzierte Einzelstücke” feilbot. Ich dachte bei mir: “Was in so einem Geschäft ein Sonderangebot ist, gibt es bei Ebay sicher für die Hälfte.” Trotzdem: Auf den ersten Blick sagten mir ein Samsonite und ein Rimowa durchaus zu. Und mit 200-210 Euro waren die ordentlich bepreist.

Zuhause fand ich im Internet kein vergleichbares Angebot, also ging ich am nächsten Tag in den Laden, und bat darum, beide Trolleys mal genauer in Augenschein nehmen zu dürfen. Sie waren in etwa gleich groß, der Samsonite hatte ein moderneres Design (mit Dellen wie ein Golfball), aber der Rimowa hatte die größeren Rollen. Vier Stück. Echte Brecher. Ich schubberte beide Trolleys ein paar mal hin und her, schaute auch mal rein, und sagte dann: “Ich nehme den Rimowa”. Die Verkäuferin meinte, das sei ein gutes Geschäft, der koste normalerweise über 300 Euro. Sicher.

So kam ich zu meinem ersten “teuren” Gepäckstück, das mich mittlerweile nach Spanien, England, und Amerika begleitet hat.

rim

Die Produktbeschreibung hat was von Science Fiction: “Hergestellt aus Polycarbonat, dem Kunststoff für extreme Bedingungen. Daher ist dieses ultraleichte Gepäck besonders robust und außerordentlich flexibel. Wird es zusammengedrückt, geht es automatisch in die ursprüngliche Form zurück, sobald der Druck nachlässt. So verbindet Salsa die Lässigkeit des Weichgepäcks mit der Sicherheit von Hartschalenkoffern. Ein neues Highlight ist das Multiwheelsystem, das die Koffer noch leichter beweglich und sogar geländegängig macht”. Bloss Kaffee kann er nicht kochen.

Was soll ich sagen? Ich bin be-gei-stert. Hin und weg. Frisch verliebt. Der Rimowa ist nicht nur schick, er ist auch praktisch unzerstörbar. Nicht nur die Schale hält unglaubliche Strapazen aus (das wurde in Amerika deutlich getestet), auch die Reißverschlüsse würden vermutlich Godzilla Stand halten. Was die Reiserei mit dem Salsa Multiwheel zu einem Vergnügen macht, sind die namensgebenden vier Räder: man kann den Trolley wie einen Einkaufswagen aufrecht schieben, statt ihn zu zerren, was einen Komfortabilitätsschub bedeutet, den ich nicht für möglich gehalten hätte. Die Gepäckbeförderung hört damit völlig auf, eine Strapaze zu sein. Schon nach einer Reise wußte ich: nie mehr anders!

Ich kam auf die Idee, euch das zu erzählen, weil Tyler Brulé bei SPIEGEL online zu ähnlichen Ergebnissen gekommen ist. Und nicht nur der: “SALSA-Modelle wurden beim Test des TÜV-Rheinland Testsieger in den Jahren 2004 und 2005. Testurteil: Der Leichteste ist auch der Beste.”

Vier große Rollen rocken einfach das Haus.

Und das Beste: Die Verkäuferin in dem Edelshop hat nicht gelogen. Auch im Internet gibt es das Teil nicht unter 299 Euro. Es war ein Schnäppchen.



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53 Kommentare
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soederberg
soederberg
10. März, 2010 19:50

Tja, was soll ich sage. Kölner Firma halt.
(..und dass jetzt keine Kommentare wegen U-Bahnbau kommen!)

Werner
Werner
10. März, 2010 20:32

“der Rimowa hatte die größeren Rollen”
Das ist der springende Punkt auf dem hüpfenden Komma. Je größer der Raddurchmesser, desto geringer der Rollwiderstand.

gnaddrig
gnaddrig
10. März, 2010 20:43

Wundert mich gar nicht. Ich habe mir vor gut zehn Jahren einen Trolley von Rimowa gekauft, allerdings aus Flugzeugaluminium. Das war ein Jubiläumsangebot für damals 400 Mark. Oder 250? Weiß ich nicht mehr so genau. Egal.

Die Schlösser sind eine Billigversion der normalerweise von Rimowa verwendeten Schlösser und lassen sich nur noch mit viel Geduld und Gefriemel abschließen. Ansonsten ist das Ding aber unkaputtbar.

Als er ganz neu war, ist er mit ausgezogenem Griff umgekippt, und die Aluschienen des Griffs sind auf den Bordstein geschlagen. Sie waren ziemlich verbogen, an mehreren Stellen angerissen und sahen so aus, als ob man sie gleich wegschmeißen sollte. Habe sie geradegebogen, und seither halten sie wie neu, trotz der Risse.

Der Koffer hat eine Menge Flugreisen überlebt, viele davon mit den typischen 20 kg Zuladung, zwei mit ca. 30 kg, Aeroflot zwischen Moskau und Frankfurt. Wer mal gesehen hat, wie das Gepäck auf Scheremetjewo II behandelt wird, kann ermessen, wie stabil der Koffer ist.

Würde ich jederzeit wieder kaufen, wenn ich noch so viel reisen müsste wie damals.

[Ich arbeite nicht für Rimowa oder im Reisegepäckfachhandel.]

gnaddrig
gnaddrig
10. März, 2010 21:06

@Werner: Und desto weniger nervig ist das Gerappel auf genoppten Flughafenfußböden und gepflasterten Bürgersteigen.

gespannter
gespannter
10. März, 2010 21:08

ich wette die rollen haben sogar hochwertige abec-ab3aufwärts- kugellager^^

nice^^*etwasneidischist*

gnaddrig
gnaddrig
10. März, 2010 21:23

Wäre ne geniale Idee, da Rollen von Inlineskates dranzumachen, die man selbst wechseln kann, wenn sie abgenutzt sind. Bei meinem verabschieden sich so langsam die Gummireifen der Rollen…

Wortvogel
Wortvogel
10. März, 2010 21:25

@ gnaddrig: In der Tat, das wäre eine coole Idee. Dann könnte man das Ding auch prima pimpen.

MirkoM
MirkoM
10. März, 2010 21:43

Ich rieche Werbung^^

Wortvogel
Wortvogel
10. März, 2010 22:10

@ MirkoM: Ja, durchaus (unbezahlte allerdings) – warum auch nicht?

Dr. Acula
10. März, 2010 22:32

Ich ahnte nach den ersten zwei Zeilen, dass das vom heutigen SPON-Artikel inspiriert ist 🙂

Wortvogel
Wortvogel
10. März, 2010 22:39

@ Doc: “dran erinnert” trifft es eher. Ich wollte den Beitrag schon nach meiner Rückkehr aus den USA schreiben.

Dr. Acula
10. März, 2010 23:03

@Vogel
Kann nachher jeder behaupten 😛

Shah
Shah
11. März, 2010 02:54

Ach, ich liebe immer noch meine Reisetasche – ich kann mich mit dem silberglitzerdingens nicht so recht anfreunden.

Aber wie immer schön geschrieben 🙂

milan8888
milan8888
11. März, 2010 07:30

Unbezahlbar sind die vier Rollen wenn du im Zug nach nem Platz suchst. Ich hab allerdings Koffer von Titan

OJ
OJ
11. März, 2010 08:17

Nein, sind es nicht. 400 Euro waren vor zehn Jahren mal 800 Mark. Du vergleichst mit erinnerten Preisen von 2001; das ist in meinen Augen immer kurz vor “Als ich klein war, kostete ein Brötchen fünf Pfennig!”

(Sorry, wenn ich hier nur kommentiere um zu meckern, aber das ist so ein Pet Peeve von mir, und Du hattest eine ähnliche Rechnung neulich schon mal angestellt.)

Dietmar
Dietmar
11. März, 2010 08:37

Gutes Argument, OJ! Ohne meinen Kopf jetzt selbst anstrengen zu wollen: Wären das heute mehr oder weniger als 800 DM. Und würde die Preisentwicklung des Euro nicht die gleiche sein wie für die Mark? Mit anderen Worten: Warum sollte sich der Wechselkurs geändert haben?

OJ
OJ
11. März, 2010 09:44

Der Wechselkurs ist natürlich immer noch derselbe, aber der Euro hat nun mal 10 Jahre Inflation hinter sich, die erinnerte D-Mark von 2001 aber eben nicht.

Hinter dem Satz “Das sind 800 Mark!” steckt ja wohl die Implikation, was man für 800 Mark alles kaufen konnte. Aber — und das ist der Punkt, den ich anzubringen versuche — das wäre in einem Euro-freien Paralleluniversum heute eben auch viel weniger.

Wortvogel
Wortvogel
11. März, 2010 09:58

@ OJ: Das stimmt nur halb. Wie Dietmar richtig ausführt, wäre der Wechselkurs heute kaum anders. 400 Euro sind heute genau so 800 Mark, wie sie es vor zehn Jahren waren.

Generell geht es hier aber tatsächlich um den Nostalgie-Faktor: Ich renne bei allen nennenswerten Preisen im Kopf immer noch um, und das ist sicher nicht richtig. Es hilft mir aber, eine gewisse Vergleichbarkeit zu erhalten. 800 Mark für einen Koffer ist für mich greifbarer als 400 Euro.

Baumi
11. März, 2010 10:03

Mein einprägsamstes Inflationserlebnis war als Kind der Autopreis für die Wagen meines Vaters. Um 1982 gab’s für 35.000 Mark oder so noch nen neuen Audi 100 CD, 10 Jahre später war für’s selbe Geld nur ein VW Golf drin. (Okay, ein total übermotorisierter Golf III VR6, der an der Ampel abging wie nix, aber trotzdem…) Und heute kostet schon der billigste Golf VI fast 16.000 Euro.

Wortvogel
Wortvogel
11. März, 2010 10:23

@ Baumi: Als ich 1990 das erste Mal nach einen Neuwagen schaute (auf Raten, ich hatte ja nix), da gab es noch Autos um und knapp über 10.000 Mark. Klar waren die eher mau (Panda Sondereditionen, Daihatsu Cuore), aber es gab sie. Ich wäre manchmal froh, wenn es wieder mehr “basic cars” wie den Logan gäbe, bei denen ich nicht gezwungen werde, für sieben Airbags und einen nuklear gewärmten Schalthebel zu zahlen. Mein Lupo war da wirklich vorbildlich – kostete aber trotzdem 13.000 Euro. Vor 10 Jahren. Kein Wunder, dass der eingestellt wurde.

Mencken
Mencken
11. März, 2010 11:31

Ich bin eher Samsonite-Anhänger, kann aber nur zustimmen – gute Koffer/Trolleys sind das Geld auf jeden Fall wert und machen das Reisen deutlich entspannter.

Bei den Autos gibt es doch mittlerweile wieder recht viele günstige Basismodelle?

H.J.Simpson
H.J.Simpson
11. März, 2010 11:34

@wortvogel: das wort heißt NU – KU – LAR

OJ
OJ
11. März, 2010 12:31

@Torsten: OK, sehe ich ja ein, bloß habe ich mir das halt absichtlich abgewöhnt — denn wenn ich z.B. feststellen würde, dass ich bei meinem Bäcker für 400 Euro rund 650 Brötchen bekomme (und für 800 Mark 2.200 Stück bekommen hätte), dann heißt das nicht, dass das teure Brötchen sind oder der Bäcker Apothekenpreise hat, sondern schlicht, dass ich zwei komplett unterschiedliche Preisniveaus vergleiche.

Irgendwann in späten DM-Zeiten stand bei einem längst pleitegegangenen Hamburger Elektronikfachandel in HD-Fernseher für DM 100.000,- Das sollte man auch nicht unbedingt in EUR 50.000,- umrechnen. 😉

Stephan
Stephan
11. März, 2010 12:37

Ein Calippo im Schwimmbad kostete 20 Pfennig. Muß einfach mal wieder gesagt werden!

Dietmar
Dietmar
11. März, 2010 12:54

*hüpf*

*meld*

*mit-den-Fingern-schnipp*

Schon wieder jemand, der Argumenten zugänglich ist! Und das in diesem Blog!

(Was bin ich nachtragend …)

gnaddrig
gnaddrig
11. März, 2010 12:59

Argumente? Was’n das? Wo habich die Keule?

comicfreak
comicfreak
11. März, 2010 13:51

..ich brauchte letztes Jahr einfach einen fahrbaren Schrank für meine und Juniors Klamotten und Spielzeug für 2 Wochen; das gewählte Modell sollte im Laden 240.-Euro kosten.
Vorher noch kurz einkaufen und siehe da: identisches Modell, gleicher Hersteller für 45.-Euro bei Phillipps Restpostenbörse wegen Farbfehler auf der Unterseite
:))

gerrit
gerrit
11. März, 2010 14:45

Wo bleibt peroy? “Zuhause bleiben rockt viel mehr” oder so…

charlotte sometimes
11. März, 2010 14:56

Ich hab auch einen Rimowa und das Ding ist super, ich die alles klein kriegt habe es geschafft das Teil zu zerlegen aber jedes Mal hat die Lebenslange Garantie gezogen und es wurde anstandslos repariert/ersetzt.
abe

Dr. Acula
11. März, 2010 16:03

@gerrit
LOL! 😀

Peroy
Peroy
11. März, 2010 19:23

“Wo bleibt peroy? “Zuhause bleiben rockt viel mehr” oder so…”

Ich wollte zuerst “Ich geh’ morgen los und kauf’ mir drei Stück, um mir ‘ne Burg daraus zu bauen” antworten, hab’s mir dann aber verkniffen…

Stephan
Stephan
11. März, 2010 19:41

@Peroy
Ach komm, muß ich jetzt den dummen Spruch des Tages bringen?

Koffer mit Rollen sind nur was für Leute, die sich kein Personal zum Tragen leisten können…

gnaddrig
gnaddrig
11. März, 2010 20:29

Man könnte sich in den Trolley natürlich auch einen kleinen Motor einbauen (lassen) und das Ding dann fernsteuern. Da ließen sich bestimmt ein paar spaßige Begebenheiten provozieren.

Sebastian S.
11. März, 2010 22:16

Welcher Film war das noch, in dem es genau das gab? Einen Trolley als Fahrzeug.

gerrit
gerrit
12. März, 2010 01:36

Die ultimative Geschichte zum Thema “Rollkofferbesitzer sehen vielleicht uncool aus, sterben aber gesünder” veröffentlichte übrigens Martin Suter, nachlesbar in “Business Class” (nicht online ^^

gnaddrig
gnaddrig
12. März, 2010 15:56

Ähm, Wortvogel: “Bloss Kaffee kochen…” und “Schon nach einer Reise wußte ich…” – Ist da die ß-Umschaltetaste verklemmt? Oder hast Du das “Bloss” aus der Schweiz mitgebracht und das “wußte” ist noch aus DM-Zeiten übrig?

Wortvogel
Wortvogel
12. März, 2010 18:53

@ gnaddrig: Meine Texte fallen grundsätzlich durch folgende Merkmale auf:
– exorbitanter Gebrauch von Gedankenstrichen
– Unsicherheiten beim scharfen “s”
– lässige Handhabung der Kommaregeln
– beliebige Groß- und Kleinschreibung nach dem Doppelpunkt

gnaddrig
gnaddrig
12. März, 2010 22:20

@Wortvogel: Variierst Du das nach Publikum? Vielleicht mehr Gedankenstriche in “Landidee”, mehr ss-ß-Unsicherheiten in TV-Sünde, das mit den Doppelpunkten nach Tagesform und die Kommaregeln in den Romanen? Könnte ja sein…

co
co
14. März, 2010 23:30

In Wertheim haben im Outlet aber auch die Preise angezogen. Ich hab mir dort vor 3 Jahren nen 65cm Samsonite Soft-Trolley geholt für 63€! Mittlerlweile gibts die nicht mehr unter 120€.
Vom amerikanischen Outlet-Gedanken ist man da noch meilenweit entfernt und man entfernt sich immer weiter.

gnaddrig
gnaddrig
15. März, 2010 10:37

@CO: Inwiefern sind steigende Preise ein Zeichen dafür, dass man vom amerikanischen Outlet-Gedanken noch meilenweit entfernt ist? Der Gedanke besteht doch im wesentlichen darin, dass Hersteller ihr Zeugs ohne Zwischenhändler direkt an den Endverbraucher verhökern, oder?

Wortvogel
Wortvogel
15. März, 2010 11:49

@ gnaddrig: Na ja, Fakt ist in der Tat, dass bei diesen großen Outlet Villages ja auch Läden und Verkäufer bezahlt werden müssen, und die Margen nicht besser sind als im regulären Einzelhandel. Das ganze System “Outlet” ist mittlerweile nur noch Schall und Rauch. Bei den US-Outlets sieht man zumindest noch direkt vergleichbare Ersparnisse.

co
co
15. März, 2010 11:52

Das ist nicht nur auf die Preisgestaltung bezogen, sondern auch auf die Auswahl. Eigentlich sind Outlets nach meinem Verständnis dazu gedacht, Überproduktionen oder Vorsaisonware günstig an den Mann zu bringen, aber unter günstig verstehe ich verglichen mit den USA was anderes. Hier wird teilweise jahrealtes Zeug zu Mondpreisen verhökert (z.B. bei Hilfiger in Ingolstadt gibts seit min 3 Jahren ein richtig hässliches Sakko zu kaufen, mittlerweile kostet es nur noch 100€), lokale Marken wie Puma haben Preise, die Sonderangebote in normalen Läden übersteigen und bei vielen Marken hab ich den Eindruck, sie zeigen ihre aktuelle Kollektion mit 3% Rabatt.
In USA kaufe ich Vorsaisonschuhe für 30% des Ladenpreises, aktuelle T-Shirts für 25%. Jeans sowieso, aber die kosten drüben generell nicht mal die Hälfte vom europäischen Preis.

Wortvogel
Wortvogel
15. März, 2010 12:04

@ co: Stimmt. Aktuelle Beispiele: Hemden von van Heusen im Outlet-Shop 19 Dollar (!), dezent-edle Hilfiger-Sneaker für 49, van Heusen T-Shirts 15 Dollar für ein Dreierpack (Original: 50). Und noch ein 5er-Packen schwarze Hanes-Socken für 9.99.

Aber auch in “normalen” Läden kann man bei Sale richtig abgreifen: “Old Navy” hatte gerade “Krazy Khaki”-Week mit Khaki-Jeans für 17 Dollar, und bei “Banana Republik” war ein toller Seide/Kaschmir-Pulli auf 39 Dollar runtergesetzt. Chucks waren auf 24.99 runtergesetzt. Und im Fachgeschäft für “Clarks”-Schuhe habe ich gleich drei Paar gekauft – bei der Quali und dem Style konnte ich dann zu Hause 6 Paar andere Schuhe wegwerfen.

Und das alles bei einem Dollarkurs zu 1,44…

Viele der Sales sind allerdings auch über die Webseiten im Internet abrufbar – wenn man belastbare Größenangaben hat, ist das durchaus zu empfehlen. Ich habe bei Amazon USA mal eine tolle schwarze Cordhose von GAP für 12 Dollar gekauft.

comicfreak
comicfreak
15. März, 2010 13:49

..hier in Zweibrücken gibts direkt am Flughafen ein richtig tolles Designer-Outlet (Style-Outlet nach der Umbenennung) mit ca. 120 Edelläden (inklusive Porzellanzeugs und Lind-Shop)

Stephan
Stephan
15. März, 2010 16:09

@comicfreak
Zweibrücken? Da wurde ich mal eine Woche am Stück angeschrien. War eine tolle Erfahrung 🙂

comicfreak
comicfreak
16. März, 2010 10:47

@ Stephan

..och, außerhalb der Kaserne ist das ´ne schöne Stadt 😉

gnaddrig
gnaddrig
16. März, 2010 11:31

@comicfreak: Aber wahrscheinlich ist der Outlet zu teuer 😉

cartridge_case
cartridge_case
17. März, 2010 00:00

so gut gelacht habe ich das letzte mal, ja wann eigentlich? sicher bei den knight rider 2008 beiträgen…
heute aber wegen der kommentare
es ist einfach toll so viel unterhaltung für so wenig geld… egal ob € oder DM
da ich wenig reise kann ich zu dem thema leider nichts beitragen…
aber zum “Ich bin be-gei-stert.” passt meine neueste anschaffung, die Sidewinder X4
da bin ich hier aber wohl im falschen blog 🙁
gute nacht 😀

Lari
Lari
25. März, 2010 23:08

Hmmm… Ich hab das kyrillische Zeug erst für einen Spambot gehalten, aber wenn sich die diversen Russisch-Englisch-Übersetzermaschinen nicht irren, dann nennt sich der Verfasser des Posts “Webdesigner”, der Inhalt der Nachricht lautet “It is very informative, fine person!”, und das verlinkte Blog scheint keine Abzock-Seite zu sein.
Gradezu kurios.

Gregor
26. März, 2010 00:37

Ich bin in letzter Zeit mehrmals Werbebots begegnet, die solche positiven und auf den ersten Blick authentisch erscheinenden, aber verdächtig vagen Lob-Worte von sich geben und zu nicht “bösartigen”, aber kommerziellen Werbeseiten verlinken.

Lari
Lari
26. März, 2010 00:59

Mag sein, aber dann sollten die doch darauf achten, dass man als abzuzockender Westbürger die Werbung auch LESEN kann. Anzeigen, die durch bloße Hits Kohle bringen könnten, sehe ich da nämlich auch nirgends. 😆

Wortvogel
Wortvogel
26. März, 2010 01:02

@ alle: Solche Kommentare fängt mein Spamfilter ca. 20 mal am Tag ab. Dies ist der erste, der durchgekommen ist – Respekt.

Da stehen in der Tat gerne harmlos klingende Zeilen wie “wortvogel.de, how do you do it?”, oder jemand fragt, wieviel Geld er mitnehmen muss, wenn er diesen Sommer in Italien studieren will. Hängen immer kommerzielle Sites dran.

Viele Spammer haben Gmail-Adressen, und ich bin ernsthaft der Meinung, dass Google sein “data mining” mal nicht nur Anzeige von Werbeblöcken, sondern zur Identifikation und Eliminierung solcher Adressen nutzen sollte.

OnkelFilmi
26. März, 2010 01:05

“@ alle: Solche Kommentare fängt mein Spamfilter ca. 20 mal am Tag ab. Dies ist der erste, der durchgekommen ist – Respekt.”

Der zweite, letztens ist mir einer beim stöbern in älteren Beiträgen untergekommen.