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Jul 2008

Apokalypse Eis (2):Kälteschock und Gefrierbrand

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Hollywood auf Eis

Teil 1 gibt es hier.

“Ice” wurde also praktisch ohne unser Zutun in Kanada gedreht. Circa zwei Monate nach Drehende bekamen wir den ersten Rohnschnitt.

Ich gebe es zu: Das fertige Produkt entsprach nicht ganz unseren Erwartungen. Die Effekte rangierten von „okay“ (bei den vereisten Studio-Sets) bis zu „ähem“ (bei digitalem Schneegestöber und einigen Matte Paintings). Kier musste komplett von einem Amerikaner nachsynchronisiert werden, weil sein Akzent dann doch ein wenig zu „blümerant“ (diplomatisch ausgedrückt) für einen Wissenschaftler klang. Wir bezweifelten stark, dass die von den Amerikanern versprochenen 4-5 Millionen Dollar (die ja die Basis unserer prozentualen Beteiligung gebildet hatten) wirklich investiert worden waren.

TPromoflyer für Eisrotzdem fand ich „Ice“ zumindest in der Dramaturgie akzeptabel, und der Film hatte genügend Tempo, um den Zuschauer 90 Minuten lang zu fesseln. Niemand bei ProSieben war wirklich begeistert, aber zumindest konnte man das Produkt auf die Primetime loslassen, ohne sich in Grund und Boden schämen zu müssen. Ich erinnerte in diesen Tagen auch gerne daran, dass das Thema ein interessantes „Was wäre wenn…?“-Szenario darstellte, und allein dadurch genügend Zuschauer anziehen dürfte. Und es war ja keine Alternative, den Streifen im Archiv verschimmeln zu lassen.

Am 29.11.1998 war es dann soweit: Weltpremiere. Soweit ich mich erinnere, war das amerikanische Network, das „Eis – wenn die Welt erfriert“ in Auftrag gegeben hatte, nämlich ebenso skeptisch wie wir, und hatte die Erstausstrahlung verschoben. Damit wurde der Sonntag für uns zur Nagelprobe, auch für die ganze Abteilung: Triumph oder Tragödie?

Ich rechnete mit dem Schlimmsten, um zumindest die Möglichkeit zu einer positiven Überraschung zu haben. Sonderlich beworben hatte ProSieben den Film nicht, und die wenigen Vorabkritiken waren bestenfalls mau gewesen. Ich weiß nicht mehr, wer mich morgens aus dem Bett klingelte, aber im Halbschlaf hörte ich am Telefon irgendwas von „Wir haben die 6 geknackt!“. 6 Prozent? Das war aber eher peinlich. „Ach was – 6 Millionen!“.

Sechs. Millionen. Zuschauer. Es ist heute schwer vorstellbar, was das bedeutet. Aber man führe sich einfach mal vor Augen, dass „Eis“ damit zu den fünf erfolgreichsten Filmen des Jahres 1998 auf ProSieben gehörte – neben „Bodyguard“, „Jurassic Park“, und „Independence Day“. Der kleine kanadische TV-Film mit den Magermilch-Effekten hatte neben den größten Blockbustern der Generation bestanden!

VUdo Kier in Eiserständlicherweise war man beim Sender ekstatisch, auch wenn ich zu bedenken gab: „Bei aller Begeisterung – BESSER wird der Film dadurch trotzdem nicht“. Ich wollte einfach vermeiden, dass „Eis“ zur Meßlatte gemacht wird, was man von einer Koproduktion erwarten kann. Aber am 30.11.1998 wollte sich niemand in die Suppe spucken lassen. Man hatte einen veritablen Sensationserfolg abgeliefert.

In den darauf folgenden Wochen geschah etwas, das ich nie verstehen werden, obwohl ich es immer wieder erlebe: nichts. Man sonnte sich in den Superquoten, aber damit hatte es sich in Unterföhring auch schon. Als von Hollywood gesäugter Filmfreak klopfte ich irgendwann bei meiner Chefin an die Tür und fragte vorsichtig: „Wäre es nicht angebracht, holterdipolter eine Fortsetzung in Auftrag zu geben? Den Schwung müssen wir doch nutzen“. Meine Chefin sah das auch so (sie kam ja schließlich ebenfalls aus dem US-System). Nur waren wir damit ziemlich allein. Jedes Meeting, das wir mit der Chefetage anstrengten, endete mit unverbindlichen „Ja, kann man sicher mal drüber nachdenken“-Floskeln.

Es half auch nicht, dass die US-Ausstrahlung noch ausstand, und die Unterstützung der Amerikaner damit ungewiss war. Ich schrieb in der Zeit schon mal einen allerersten Entwurf, wie wir uns die Story vorstellen konnten: Im direkten Anschluss an den ersten Film stellen unsere Helden fest, dass in der Eiswüste Europas noch Menschen ausharren, denen die Heizmittel und das Essen ausgehen. Robert Drake macht sich mit ein paar Leuten auf den Weg in die weiße Hölle. Arbeitstitel: „Ice 2 – Back into the Cold“. Natürlich hatte meine Entwurf keinerlei Legitimation: Ich war damals kein Drehbuchautor, und niemand hatte mich nach meiner Meinung gefragt. Ich wollte nur etwas in der Hand haben, weil mir ständig die Frage gestellt wurde: „Was soll denn da noch passieren?“

Im Jahr 1999 gab es größere Veränderungen bei ProSieben: Kirch kam erstmals ins Schwanken, Jan Körbelin wurde gegangen, die Budgets der Abteilungen wurden gekürzt – die fetten Jahre waren eindeutig vorbei. Die bis dahin entstandenen Koproduktionen (High Explosive, Boy meets Girl, Seventh Scroll) hatten sich als erfolgreich erwiesen, aber nicht erfolgreich genug, um eine eigene Abteilung zu rechtfertigen. Der Tenor im Haus war: Sowas kann man auch einkaufen. Rückblickend würde ich da nicht einmal widersprechen.

Ring der NibelungenRola (mittlerweile) Bauer entschied sich, die ganze Abteilung „Internationale Koproduktion“ in eine eigene Firma auszulagern, und auf eigene Verantwortung zu führen. So entstand Tandem Communications, und so bekam ich meinen Job als Entwicklungschef. Man gestattete uns, noch bei ProSieben angedachte Projekte wie „Der Ring der Nibelungen“ und „Der Wüstenplanet“ mitzunehmen, und extern weiter zu entwickeln.

Es verging einige Zeit – wenn ich das richtig nachrechne, ein bis zwei Jahre. Von Anfang an hatte ich auch die Fortsetzung von „Eis“ im Auge behalten. Es erschien mir einfach zu naheliegend, eine etablierte Franchise fortzusetzen, als mit neuen Stoffen wieder bei Null anzufangen. Während uns Alexander/Enright nach Kräften unterstützte, hatte man bei ProSieben genug mit internen Problemen zu kämpfen. Es kam kein Enthusiasmus auf, auch nicht, als „Eis“ in einer Wiederholung erneut sensationelle Einschaltquoten brachte, und damit bewies, dass das Konzept tragfähig war. Irgendwann sprach ich mit Rola über das Thema, und lehnte mich weit aus dem Fenster: „Wenn ProSieben den Film nicht will – dann sollen sie uns das wenigstens schriftlich geben!“. Da der Sender Koproduzent war, konnten wir nämlich mit der Idee nicht einfach zur Konkurrenz stiefeln. Zu unserer Überraschung hatte ProSieben in „Eis 2“ sowenig Vertrauen, dass man nicht nur keine Fortsetzung machen wollte – man reagierte auch nur mit einem müden Kopfnicken, als wir die Franchise vom Sender übertragen bekommen wollten. Man schenkte sie uns quasi. Ich weiß nicht, ob sich jemand bei ProSieben zu einem späteren Zeitpunkt deshalb noch einmal kräftig in den Hintern gebissen hat…

Nächste Station: RTL. Thema „Event-Stoffe“ mit deutschem Aufhänger. Mir war aufgefallen, dass es zwar Dutzende Filme gab, in denen New York zerstört wurde (angefangen mit dem Klassiker „Deluge“ von 1933), aber kaum welche, in denen deutsche Wahrzeichen dran glauben musste. Ich pitchte zwei Ideen: „Entweder sprengen wir das Schloss Neuschwanstein – oder wir legen das Brandenburger Tor in Eis“. Die Reaktion des Kölner Senders war deutlich: „Gib uns das Brandenburger Tor in Eis für den Trailer – und wir haben sechs Millionen Zuschauer“. Wir bekamen einen Entwicklungsvertrag. Ich brachte die Möglichkeit ins Spiel, „Eis 2“ zu produzieren. RTL sah das Potential einer Fortsetzung von „Eis“.

Das Key Visual

Einig waren wir uns aber darin, dass „Eis 2“ inhaltlich und formell deutlich höherwertiger sein müsse als der Vorgänger. Und das war ein Problem, denn wir konnten nicht versprechen, dass die Macher von „Eis“ in der Lage sein würden, die gehobenen Ansprüche zu erfüllen. Da CBS den Original-TV-Film immer noch nicht ausgestrahlt hatte, sprachen wir bei Alexander/Enright mit der Idee vor, das Konzept auszukaufen, um neue Partner zu suchen. Man war da auch durchaus offen, denn „Ice“ war anscheinend keine glückliche Produktion gewesen. Es sah also danach aus, als würden wir „Eis 2“ mit einer neuen Produktionsfirma (und evtl. MIR als Autor!) umsetzen können.

Bis Alexander/Enright sich die Verträge des Originals ansah.

In den USA haben die Autoren sehr viel Macht, und die Verträge oft genug die Dicke von Telefonbüchern. Dem Kleingedruckten zufolge hatten Bruce und Roderick Taylor eine „first option“, konnten also darauf bestehen, das Skript zu jedweder Fortsetzung selber zu schreiben. Außerdem mussten sie als Produzenten angeheuert werden, was einen hohen sechsstelligen Betrag verschlungen hätte. So oder so: „Eis 2“ wäre teurer als das Original geworden, ohne jegliche Aussicht, auch besser zu werden. Ziemlich kleinlaut liefen Rola und ich wieder bei RTL auf, und gestanden die Probleme: Ob es auch möglich wäre, den Film mit einer etwas abgewandelten Story (basierend auf meiner Idee mit dem Brandenburger Tor) zu drehen, und einen anderen Titel als „Eis 2“ zu verwenden? Wir rechneten damit, hochkant aus dem Gebäude geworfen zu werden, denn nur als direkte Fortsetzung konnte „Eis 2“ ja auf dem Erfolg des Originals aufbauen. Doch zu unserer Überraschung zeigte man sich in Köln lässig: „Ist uns egal, wie der Film letztlich heißt – wir finden ja das Konzept spannend“. Die Absprachen blieben also gültig.

Einwurf: Man mag kritisieren, dass ein Sender einen Film in Entwicklung gibt, von dem es nur eine einzige Szene gibt (das Brandenburger Tor in Eis). Aber das ist nicht ungewöhnlich, handelt es sich dabei doch um ein sogenanntes „key visual“. Diese „Schlüsselszene“ kommt auf die Poster, in die Trailer, und als Premium-Bild auch in die Pressemappe. Es ist die Szene, über die man schreiben wird, über die Leute reden sollen – und die letztlich den Zuschauer zum Film lockt. Eine Szene, die überrascht, vielleicht entsetzt, auf jeden Fall neugierig macht. Das war bei „Inferno – Flammen über Berlin“ der brennende Fernsehturm, bei „Harry & Sally“ war es die Szene mit dem Restaurant-Orgasmus, und in „American Pie“ der titelgebende Gag mit dem Apfelkuchen. Das heißt NICHT, dass dem Sender oder der Produktionsfirma der Rest des Films wurscht ist. Im Gegenteil: Je stärker das „key visual“, desto stärker muss auch die umgebende Story sein (was nicht immer gelingt). Aber es sei auch mal als Tipp für angehende Autoren bemerkt: Ein spektakuläres „key visual“ kann ein richtig guter Türöffner beim Sender sein.

Zurück zum Projekt: Wir waren also einen guten Schritt voran gekommen – und doch standen wir wieder bei null. Wir hatten einen Deal mit RTL in Vorbereitung über einen Katastrophen- Thriller, der nun aber KEINE (auch nur oberflächliche) Ähnlichkeit mit „Eis“ haben durfte. Wir wollten von den Amerikanern ja nicht in Grund und Boden geklagt werden. Also bekam ich den Auftrag, mir eine neue Geschichte auszudenken, neue Produktionspartner zu finden, und irgendwie dafür zu sorgen, dass der ganze Schmodder auch ohne amerikanisches Network finanzierbar blieb.

Das waren gleich drei Wünsche auf einmal.

Aus Robert Drake wurde Tom Parker, aus „Eis 2“ wurde „Apokalypse Berlin“ – und aus Torsten Dewi wurde ein Drehbuchautor.

ENDE TEIL 2



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Dragon2000X
22. Juli, 2008 14:40

Huhu Wortvögelchen!

Bin ein begeisterter Leser deines Blogs und freue mich, dass du mal etwas von hinter den Kulissen von Apokalypse Eis zeigst. Der Film war (obwohl ich ihn erst vor kurzem gesehen habe) sehr spannend, mit Wiedererkennungswert bei den Charakteren.
Ich fand den Film sehr Klasse und nicht so überzogen wie manche andere Filme aus dem Genre “Was-wäre-wenn” bzw. Endzeit. Natürlich bin ich zwar kein professionieller Kritikenschreiber, aber würde ich bei einer Zeitschrift Arbeiten, bekäme Apokalypse Eis (neben Twister und Contact) 10 von 10 Punkten von mir.

Apokalypse Eis würde ich mir sogar als Serie ansehen, meinetwegen unter dem TItel “Apokalypse Eis – Ein neuer Anfang”

So, genug geschrieben,

Dein Dragon2000X

Jens
22. Juli, 2008 15:03

Huch, da hab’ ich beim schnellen Lesen glatt aus zwei Titeln einen gemacht und mich schon gefragt, wie ein Film namens “High Explosive Boy Meets Girl” wohl aussehen könnte… 🙂

Peroy
Peroy
22. Juli, 2008 15:05

“Natürlich bin ich zwar kein professionieller Kritikenschreiber, aber würde ich bei einer Zeitschrift Arbeiten, bekäme Apokalypse Eis (neben Twister und Contact) 10 von 10 Punkten von mir.”

So’n Schleimer… 😕

Wortvogel
Wortvogel
22. Juli, 2008 15:09

@ Peroy: Irgendeiner muss es ja tun, und du bist ja nur ein Nörgler…

Peroy
Peroy
22. Juli, 2008 15:16

Das Recht zu nörgeln habe ich mir ja auch mit dem Kauf der DVD ehrlich erworben… 8)

Wortvogel
Wortvogel
22. Juli, 2008 15:21

Wohl wahr – aber spar dir die Nörgel-Energie auf, bis ich hier “Sumuru” aufrolle…

Peroy
Peroy
22. Juli, 2008 15:27

Da “Apokalypse Eis” etwa 400% besser ist als “Sumuru”, wird hier momentan auch nur mit einem Viertel der vollen Nörgel-Power gearbeitet…

Gegen den Film will ich im Großen auch gar nichts sagen, der war nicht schlechter als das meiste andere, was die deutschen Privaten so vom Stapel lassen. Eine 10 kriegt der von mir aber trotzdem nicht…

Stephan
Stephan
22. Juli, 2008 15:29

Wenn man jünger ist, merkt man sich ja viele Sachen – unvergessen ist mir beispielsweise vom Wortvogel im Zusammenhang mit der PI-Besetzung
“Ich will Alyssa Milano – die hat wenigsten kein Problem damit ihre Titten zu zeigen”

Wortvogel
Wortvogel
22. Juli, 2008 15:31

Ganz genau! Und da stehe ich zu! Zum Thema “Titten” kommen wir sowieso noch…

Peroy
Peroy
22. Juli, 2008 15:32

Alyssa Milano wertet jeden Film auf…

Wortvogel
Wortvogel
22. Juli, 2008 15:34

Besonders, wenn sie sich nackich macht.

Stephan
Stephan
22. Juli, 2008 15:37

Eigentlich NUR wenn sie sich nackich macht – aber das macht sie ja auch immer. Wie heißt der großartige Vampir-Titten-Film?

Wortvogel
Wortvogel
22. Juli, 2008 15:45

“Embrace of the Vampire” – besonders “unrated” ein echter Augenschmaus…

Peroy
Peroy
22. Juli, 2008 15:50

““Embrace of the Vampire” – besonders “unrated” ein echter Augenschmaus…”

Siehst du, DER war z.B. viel schlechter als “Apokalypse Eis”… Titten hin oder her…

Wortvogel
Wortvogel
22. Juli, 2008 15:53

Aber außer den Titten braucht es da doch auch nix. Hey, die Milano macht mit der Charlotte Lewis rum! SO sehen gute Filme aus!

Jens
22. Juli, 2008 16:13

Was übrigens die Fixierung auf Key Visuals angeht: Da hat doch seinerzeit RTL auch mal ein extremes Beispiel geliefert: In den Teasern für ihre John-Sinclair-Verfilmung rückten die ganz kräftig eine Szene in den Vordergrund, in der der Kölner Dom explodiert. Als das Ding dann lief, kam die entsprechende Sequenz natürlich erst im Finale und – was ich wirklich als Betrug empfand – wurde ganz schnell wieder wegerklärt: Es war nämlich nur der Illusionstrick eines bösen Geistes und in Wirklichkeit stand der Dom noch unversehrt da. Das klang selbst für mich damals dramaturgisch unbeleckten Studenten wie “Wir wollten dieses klasse Bild haben und haben es einfach in die Handlung gezwängt, auch wenn es keinen Sinn ergibt.”

Im Fernsehen kann man das vielleicht machen, weil es – anders als im Kino – eben nur einen wichtigen Ausstrahlungstermin gibt. Für einen Kinofilm wäre sowas m.E. tödlich, wiel man rausginge und sich verarscht vorkäme.

Wortvogel
Wortvogel
22. Juli, 2008 16:22

@ Jens: So wie ich das verstanden habe, war die Explosion des Kölner Doms nie vorgesehen. Erst nach Ende der Dreharbeiten wollten Sender und Produktionsfirma plötzlich mehr Spektakel in dem doch eher mauen Streifen haben. Dann wurde die Explosion nachträglich eingebaut – weshalb sie auch so deplatziert wirkt. Keine Ahnung, ob das stimmt, war nur Flurfunk.

Tornhill
22. Juli, 2008 19:35

Grrr, über die Kölner Dom-Explosion habe ich mich auch geärgert. Das war wirklich Schmu schlimmster Sorte – sogar durch die Zeitungen ging vorher ein Bericht mit Bild davon und dann blitzt es nur mal kurz zwischen zwei Szenen auf und wird mit “Hä? – Egal, ein Trick!” abgefrühstückt. Pfui!

hilti
hilti
23. Juli, 2008 18:42

Hihi, bei Google wird man bei der Suche nach “Embrace of the Vampire” gleich auf die Bildersuche gestoßen. Gut, SafeSearch sollte man noch ausschalten.

Und bei der allwissenden Müllhalde lautet der erste Satz dazu: “Embrace of the Vampire is a vampire film famous mostly for Alyssa Milano’s very revealing scenes.”

Den Film sollt ich mir demnächst mal ansehen. Nun ja, um noch etwas rumzunörgeln: Wann ist Dein Test über Babylon 5 fertig?

Wortvogel
Wortvogel
23. Juli, 2008 19:44

@ Hilti: Um mit den “Doom”-Entwicklern zu sprechen: When it’s done. Mein Blog ist mein Hobby, und ich schreibe dafür, wenn ich Zeit habe. Die habe ich momentan nur sehr begrenzt. Das ist kein Serviceunternehmen, bei dem ihr Beiträge “bestellen” könnt. Also mal schön langsam.

Lari
Lari
24. Juli, 2008 01:31

Die Dom-Explosion-nee-doch-nicht-Szene hätte ich geschluckt, wenn nicht der Rest des Films so vermurkst gewesen wäre. Das Peinlichste war (aus der verschwommenen Erinnerung heraus – hab das Ding seit der Erstausstrahlung nicht mehr gesehen) das digitale Dämonenvieh im Finale. Wenn man einfach einen Schauspieler in ein Gummikostüm gesteckt hätte, hätte das wahrscheinlich ordentlich funktioniert, aber CGI war ja gerade geil. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso man sich anstatt einer praktikablen, schnellen und preiswerten Lösung für eine entscheidet, die dick Kohle kostet und letztendlich einfach beschissen und unglaubwürdig aussieht.

Wortvogel
Wortvogel
24. Juli, 2008 01:38

@ Lari: Auch das ist, so ich mich erinnere, einer Entscheidung des Senders geschuldet, den Film “aufzumöbeln”. Ich weiß definitiv, dass im “Making of”, welches vor der Ausstrahlung zu sehen war, ein Typ im Gummikostüm den Part spielte.

milhouse
milhouse
24. Juli, 2008 13:01

Eine lustige Meldung zum Thema “Akte X”:
http://www.imdb.com/news/ns0000002/#ni0266026

Pamela Anderson als Scully, das hätte den Ton der Serie wohl leicht verändert …

(Disclaimer: Ich hab nix gegen Pamela Anderson und mag ihre Serie Stacked sogar ziemlich gerne.)

Wortvogel
Wortvogel
24. Juli, 2008 13:05

“Stacked” war klasse, meine Erlebnisse mit Pam kann man hier nachlesen: https://wortvogel.de/?p=196

Und ich wundere mich, dass man das noch als “News” verkauft. Es ist seit Mitte der 90er bekannt. Ich bin auch nicht sicher, ob es spezifisch Pam war – Fox hat angeblich um eine etwas üppiger ausgestattete Blondine gebeten. Ich vermute, Gilliam meinte “jemanden wie Pamela Anderson”.

Stephan
Stephan
24. Juli, 2008 13:24

Es muß vielmehr kluggeschissen werden, deshalb:
“When it’s done” bezieht sich selbstverständlich nicht auf Doom, sondern auf Duke Nukem Forever.

Und gegen den Sinclair-Film war Sumuru oscarverdächtiges Art-House-Kino!

Wortvogel
Wortvogel
24. Juli, 2008 13:35

Ich weiss, dass das Argument von den Duke Nukem-Programmierern immer wieder genannt wird, glaube aber auch, dass die Doom-Entwickler es sogar mal als Easter Egg in einen Source Code geschmuggelt haben. Wenn nicht: I stand corrected.

Lindwurm
24. Juli, 2008 21:40

Lieber Wortvogel. Was ich schon immer wissen wollte: Wen hat denn die “Exilregierung” in Nordafrika repräsentiert? Die EU? Die USA? Das wurde, soweit ich mich erinnere, im Film nie erklärt.

Wortvogel
Wortvogel
24. Juli, 2008 21:47

Ich erwähne das in Teil 3 beiläufig, aber in der Tat wird es nie explizit ausgesprochen: Die Auftraggeberin von Tom Parker ist Präsidentin Harrison (kleiner “Harrison Ford war in Airforce 1”-Gag), die amerikanische gewählte Vertreter der “N.U.N.S.” (New United Northern States). Man kann das auf ein paar Jacken-Patches und im Siegel an der Wand hinter der Präsidentin lesen.

Lindwurm
24. Juli, 2008 23:18

“N.U.N.S” hat schon eine gewisse Komik, lol. Aber wenn ich mich recht erinnere, ist mir das sogar aufgefallen und ich hab mir irgendwas in der Richtung “Aha, ne theokratische matriachale Gesellschaft” gedacht…

Wortvogel
Wortvogel
24. Juli, 2008 23:27

Es war einfach ein saublöder Gag, von dem ich nie gedacht hätte, dass er durchkommt…

OnkelFilmi
25. Juli, 2008 21:43

Mit am schlimmsten am Sinclair-Film war, daß sie aus John und Billy Connolly zwei golfspielende Emo-Yuppies gemacht haben, die ihrem auftreten nach wohl auch mehr als nur das siebener Eisen geteilt haben…

Wäre mir nach Selbstkasteiung, würde ich diese Abomination in den DVD-Player hauen, und nochmal eine Kritik folgen lassen, aber ich glaube die Bilder würde ich die nächsten Monate nicht mehr von der Netzhaut kriegen…

Wortvogel
Wortvogel
25. Juli, 2008 22:04

@ Filmi: Das letzte Wort zu “John Sinclair” ist nicht gesprochen, solange du nicht die legendäre unausgestrahlte Folge “Der Gerechte” gesehen hast…

Hast du damals eigentlich meinen Beitrag mit drei Titelmelodien zur Serie gelesen und gehört? Wenn nicht, dann hopp!

hilti
hilti
25. Juli, 2008 23:47

Aber du arbeitest doch nicht auf die “Lifetime Achievement Award” der Vaporware Awards hin, die Duke Nukem Forever schon lange erhalten hat, oder? 😉

Nix für ungut, ich wollte nur ein ganz klein wenig drängeln. Ich hoffe, dass Du Dich nicht schlipsgetreten fühlst.

OnkelFilmi
26. Juli, 2008 12:42

Klar hab ich den Beitrag mit den Titelmelodien gelesen, es tropft mir heute noch ab und zu Blut aus dem Gehörgang 😉

So viel schlimmer als der Rest der Serie kann doch “Der Gerechte” nicht sein. Ich mein, Katja Woywood als “Rattenkönigin”? Herrgottsakra….