23
Jul 2008

Kritik: “Akte X – Jenseits der Wahrheit”

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

X Files 2Ich habe in der Titelzeile dieses Beitrages das Wort “Kino-” am Anfang nicht vergessen. Ich habe es mangels Berechtigung weggelassen. Ehrlich, ich bin zu müde für diese Kritik. Es war ein langer Tag, und kein besonders guter. Aber der Film läuft in zwei Tagen in den Kinos an, und ich bin gestern extra zur Pressevorstellung ans andere Ende der Stadt gefahren. Ich habe gelitten – warum sollte es euch jetzt besser gehen?

STORY: Eine FBI-Agentin wurde entführt. Ein pädophiler Priester behauptet, Visionen von ihr zu haben. Die junge FBI-Agentin Whitney holt zuerst die Ärztin Dana Scully, dann den zurückgezogen lebenden Fox Mulder in den Fall. Tatsächlich bestätigen sich die Voraussagen von Pater Joe, und bald verschwindet eine zweite junge Frau. Die seltene Blutgruppe der Entführungsopfer deutet zunächst auf Organraub hin…

KRITIK: Echt jetzt? Die erfolgreichste Drama-Serie der 90er kehrt zehn Jahre nach ihrem ersten Kinofilm zurück – und DAS ist das Ergebnis? Ein überlanger Pathologie-Thriller, der selbst als Zweiteiler in der Serie nur Mittelmaß gewesen wäre? Was für eine Enttäuschung! Was für ein Schatten der früheren Brillanz!
Mulder und Scully
Es ist tragisch, dass man “Akte X” an jeder Stelle ansieht, woran es hakt: der egomanische Serienschöpfer Chris Carter war nie sein bester Autor (das Schicksal teilt er mit Russell T. Davies von “Doctor Who”), und als Regisseur mangelt es ihm an jeglichem Gespür für Tempo oder Dramatik. Trotzdem musste er bei diesem Film wieder selbst ran, denn Fox war augenscheinlich nicht sehr scharf darauf, die alte Franchise überhaupt noch einmal ins Rennen zu schicken. Folglich gönnte man dem Film gerade mal das halbe Budget von “X-Files – Fight the Future”. Und man verpflichtete Carter, die katastrophalen Fehler des komplett konfusen ersten Kinofilms diesmal nicht zu wiederholen: Für ein Publikum, das die Original-Serie größtenteils nicht bei der Erstausstrahlung gesehen hat, sollte die Story einfach und durchschaubar bleiben, ohne größere Mythologie-Elemente. Anderson und Duchovny ließen sich ihre Mitarbeit so teuer bezahlen, dass letztlich kein Geld für große Bilder oder beeindruckende Effekte blieb. Chris Carter war demnach gezwungen, einen “stand alone”-Film für unterdurchschnittlich wenig Geld zu drehen, der in der Blockbuster-Saison gegen “Dark Knight” und “Mummy 3” ran muss. Meine Prognose: Es wird reichen, das magere Budget wieder einzuspielen, und mit den DVD-Profiten wird keiner der Beteiligten von der Wohlfahrt leben müssen. Aber eine Revitalisierung der Franchise bleibt wohl Wunschdenken.

Nun wäre es gar nicht so schlecht gewesen, “Akte X” auf kleinerem Format zu reanimieren, mit einer überschaubaren Geschichte, und starken Charakter-Momenten. Dafür fehlt dem Skript von Carter und Spotnitz jedoch völlig der Saft. Alles wirkt blass, die Charaktere sind fast schon bis zum Autismus reduziert, und die minimale Action ist unsauber und unelegant inszeniert. Die gesamte Story ist so hanebüchen wie langweilig, sämtliche Figuren außer Mulder und Scully scheinen nur Hintergrundrauschen zu sein, und am Ende steht einfach nicht genug auf dem Spiel, um unsere Lieblings-FBI-Agenten dafür aus dem Bett zu holen. Die einzig relevanten neuen Charaktere (Agentin Whitney und Pater Joe) werden Ende des zweiten Aktes nicht ausentwickelt, sondern regelrecht entsorgt, um das Finale wieder für die Hauptfiguren freizumachen.

Man merkt der Franchise schmerzhaft das Alter an. “24” und “CSI” haben bewiesen, dass sich das Fernsehen dramaturgisch wie stilistisch weiterentwickelt hat, und auch deshalb wirkt “Akte X” im Jahr 2008 erschreckend behäbig und humorlos. Wie Kollege Julian so perfekt sagt: “Viel Akte, wenig X”. Alles ist nur noch Abklatsch, Kopie, träge Erinnerung an bessere Zeiten.

http://www.youtube.com/watch?v=y5HrxAXvQ6A

Die Darsteller bekleckern sich ebenfalls nicht mit Ruhm. Gillian Anderson wirkt müde und entnervt, David Duchovny arbeitet an einer frappanten Ahnlichkeit zu Walther Matthau, und spielt demonstrativ gelangweilt, als wollte er sagen: “Ihr könnt mich bezahlen, dass ich mitmache – aber nie genug, dass es mich auch schert.”

Man könnte die Kritik mit dem Satz “flauer Rückgriff in die X-Files-Klischeekiste, die selbst im Fernsehen so niemanden vom Hocker gerissen hätte” eintüten, wenn da nicht noch ein paar Details wären, die mir massiv aufgestoßen sind. Die Tatsache, dass “X-Files” (wie übrigens “Friends” und “Seinfeld” auch) nie nennenswerte schwarze Charaktere präsentierte, wurde in der Vergangenheit moniert, aber nie als böswilliges Prinzip unterstellt. Nach der Ansicht von “Akte X – Jenseits der Wahrheit” muss ich leider tatsächlich bei Chris Carter ein massives Problem mit Minderheiten unterstellen: der Katholik ist pädophil, der Killer schwul, der irre Doktor Russe (und eine böse Ärztin spricht deutsch), und der einzige farbige FBI-Agent ist ein engstirniger Idiot, der wirklich alles falsch macht. Das schmeckt ganz fies, und ist zu eindeutig, um ein Zufall zu sein.

Solche Geschmacklosigkeiten könnten die Freude an einem ansonsten guten Film verderben – im Falle von “Akte X 2” zementieren sie nur das sowieso eindeutige Urteil: Hier können selbst die Fans in aller Seelenruhe abwarten, bis die DVD für einen Euro in der Videothek ihres Vertrauens steht.

Die Magie ist verloren – und die Nostalgie wiegt nicht schwer genug, um sie zu ersetzen. Wenn “Akte X 2” überhaupt etwas beweist, dann das: Es braucht keinen “Akte X 3”. Das Thema ist durch, die Akte kann versiegelt und ins Archiv gelegt werden. Manche Mythen sind zu sehr Kinder ihrer Zeit, um für jede Generation neu erfunden werden zu können, anders als “Star Trek” oder “Batman”. Schade.



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Xander
23. Juli, 2008 00:21

Bis auf den Spoiler hab ichs jetzt doch gelesen. Ich hoffe du hast Unrecht…

“Manche Mythen sind zu sehr Kinder ihrer Zeit, um für jede Generation neu erfunden werden zu können (wie “Star Trek”, oder “Batman”). Schade.”

Batman?

Wortvogel
Wortvogel
23. Juli, 2008 00:34

Öööh… ja? Batman als Camp in den 60ern, dann neu erfunden von Burton 1989 (und vernichtet von Schumacher in den Sequels), und jetzt erneut auf die Füße gestellt für das neue Jahrtausend. In den Comics lief das ähnlich.

Perry
Perry
23. Juli, 2008 01:00

Der Satz ist ein bisschen verwirrend. Ich dachte auch zuerst, Du meinst ST und Bats wären Kinder ihrer Zeit und sollten am besten entsorgt werden.

Wie auch immer, ich stimme in allen Punkten zu. Selten war ein Film enttäuschender als dieser hier.

Wortvogel
Wortvogel
23. Juli, 2008 01:03

Okay, ist korrigiert!

Perry
Perry
23. Juli, 2008 01:06

“nie nennenswerte schwarze Charaktere präsentierte, wurde in der Vergangenheit moniert”

Immerhin gab’s Mr. X (Steven Williams) und FBI Deputy Director Alvin Kersh (James Pickens Jr.). Bilden sogar ein Gleichgewicht aus Quasi-Held und Quasi-Schurke.

Wortvogel
Wortvogel
23. Juli, 2008 01:10

Jein – die gab es zwar, aber nennenswerte Relevanz hatten sie doch nie (“Mr. X” wurde ja auch sang- und klanglos wieder rausgeschrieben). Ich hätte es angebrachter gefunden, z.B. Doggett oder Reyes von einem Farbigen oder einer Farbigen spielen zu lassen. Aber letztlich ist das nur ein kleines Ärgernis, welches ich übersehen hätte, wenn der Rest des Films mich überzeugt hätte.

Joyling
Joyling
23. Juli, 2008 01:21

Der Kritik kann wohl wenig hinzufügen, ich fands nur noch schlimmer 😉

Vielleicht eins noch…könntest Du deutlich mehr Gebrauch vom “mehr…”-Link machen? Ist echt mühsam die riesige
Startseite über GPRS zu ziehen. Kurzer Teaser wäre…billiger 😉

Wortvogel
Wortvogel
23. Juli, 2008 01:22

Hätte nicht gedacht, dass jemand das über GPRS zieht – ist gemacht, und künftig denke ich dran.

Donalbain
Donalbain
23. Juli, 2008 01:33

Ich hab den Film jetzt noch nicht gesehen, fand aber erstaunlich, dass mich der Trailer schon wirklich sehr kalt lies und überhaupt nicht mehr auf den Film neugierig machte. In dem Sinne passt auch Deine Kritik. Es gab also wohl noch nicht mal spannende oder augenschmausige Trailer-Momente…

Peroy
Peroy
23. Juli, 2008 03:08

1. Ich bin gerade besoffen.

2. Ich guckÄ ihn mir im Kino an, denn merke: Der erste Film war gut. Und schlimmer als wie der Serien.-Zusammenschnitt “One Son” kann’s auch nicht werdne…

3. Gott sei dank keine Aliens ! Jippiee.

Peroy
Peroy
23. Juli, 2008 03:11

“Batman als Camp in den 60ern, dann neu erfunden von Burton 1989 (und vernichtet von Schumacher in den Sequels)”

NEIN ! DIE SCHUMACHERS WAREN BESSER ! BESSEEEER !!! BURTON, DIE ALTE FUT SOLL IN DER HÖLLE VERRCCKEN !!!

Marko
23. Juli, 2008 08:53

“Die Magie ist verloren – und die Nostalgie wiegt nicht schwer genug, um sie zu ersetzen.”

Ich geh dann mal raus und weine eine Runde. 🙁

Gruß,
Marko

Burgherr
23. Juli, 2008 09:22

Große Erwartungen an den Film hatte ich nicht. Mal sehen, ob mir Deine Kritik hilft, wenigstens ein wenig positiv überrascht zu werden.

Jeff Kelly
Jeff Kelly
23. Juli, 2008 10:02

Wen es schmerzt. Im Moment gibt es komplette Akte-X Staffelboxen für 20 Euro pro Staffel. Da ist das geld sinnvoller angelegt.

Stony
Stony
23. Juli, 2008 12:01

Die Serie hatte ich mir anfangs (nach dem schleichenden Ausscheiden von Mulder wurde es ja langsam eher langweilig) gerne bis begeistert angesehen, zum ende hin wurde ich, wie gesagt, müde und gelangweilt, der 1. Film war dann zwar nicht gerade zur offenbarung, hatte aber wenigstens ETWAS vom alten ‘Feeling’ (wenn auch schwach, zugegeben!), den neuen werde ich mir dann sparen und höchstens mal auf Premiere schaun, wenn überhaupt…

Zwei Sätze bringen es für mich auf den Punkt:

1. “Ihr könnt mich bezahlen, dass ich mitmache – aber nie genug, dass es mich auch schert.”
2. “Die Magie ist verloren – und die Nostalgie wiegt nicht schwer genug, um sie zu ersetzen.”

Mehr muß ich nicht wissen und selbst wenn mein Geschmack und das Urteil des WVs hin und wieder nicht auf einer Länge liegen, DAS ist Aussage genug, mehr als genug… leider…

Rotker
Rotker
23. Juli, 2008 13:32

Naja, ich hatte auch nicht wirklich viel von dem Film erwartet, nachdem mich die letzten Staffeln der Serie schon kalt gelassen haben und der erste Film mich auch nicht wirklich überzeugen konnte.

ABER:
“…Nach der Ansicht von “Akte X – Jenseits der Wahrheit” muss ich leider tatsächlich bei Chris Carter ein massives Problem mit Minderheiten unterstellen: der Katholik ist pädophil, der Killer schwul, der irre Doktor Russe (und eine böse Ärztin spricht deutsch)”

So wie du es schreibst, hat da der gute Chris Carter kein Problem mit ‘Minderheiten’ (Katholiken und Russen sind ja kurz vorm Aussterben ;-)), sondern mit ausgelutschten Film-Kischees. Da hast du dich, meiner Meinung nach, etwas undeutlich ausgedrückt:
1) er benutzt (rassistische?) Klischees (aber halt nicht gegen ‘Minderheiten’;
2) die einzigen schwulen/schwarzen Figuren im Film sind ‘negative’ Figuren (das kann man als ‘Problem mit Minderheiten haben’ auslegen)
Das hätte ich gerne etwas differenzierter dargestellt gehabt, aber das ist Jammern auf hohem Niveau…;-)

Wortvogel
Wortvogel
23. Juli, 2008 13:51

@ Rotker: Katholiken und Russen sind in der Tat in Amerika in der Minderheit, Farbige ebenso. Und ich glaube, es geht da weniger um Klischees – bei Chris Carter sind die “Guten” halt WASP (white anglo saxon protestants), und die Zugehörigkeit zu Minderheiten ist per se verdächtig.

Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein.

Paddy-O-
Paddy-O-
23. Juli, 2008 14:01

Wow!
Der erste Absatz nach dem Spoiler hat so ziemlich dem entsprochen, was ich nach dem Trailer erwartet hatte.

Der letzte Absatz fasst so ziemlich meine Gedanken zusammen, die mir beim Lesen der Kritik (auch durch aufkommende Erinnerungen an die Serie) in die Birne gestiegen sind.

Auch den Vergleich mit StarTrek hatte ich geistig gezogen.
Die Serie AkteX wurde ja (wie oben schon erwähnt) zum Ende hin zunehmend bräsig, bis ich irgendwann gar nicht mehr eingeschaltet hatte.
>>”Aber eine Revitalisierung der Franchise bleibt wohl Wunschdenken.”<<
Das hätten die Verantwortlichen aber echt schon vor Produktionsstart wissen können – des Vogels Ausführungen legen das ja auch nahe.

Das Trek Universum hat halt den Vorteil, das dort immer komplett neue Charaktere und “Orte” eingeführt würden, und dies auch jedes Mal recht gut funktioniert hat (anders als z.B. bei den KnightRider-Verwurstungen *würg*).

Akte-X ist tot, man sollte es dabei belassen.
Mehr als nette, Erinnerungen an eine (größenteils) kultige Serie sollte man diesem Franchise nicht gönnen.
Es wäre besser für alle.

Rotker
Rotker
23. Juli, 2008 14:06

Also unter diesen Gesichtspunkten habe ich Carter’s Werke bisher noch nicht betrachtet; ich bin da oftmals auch etwas oberflächlich, ich gebe’s zu. Da hast du wahrscheinlich wirklich einen besseren Überblick und bildest dir bestimmt weniger ein als ich…:-)

Rotker
Rotker
23. Juli, 2008 14:07

Achso, das da oben^^ ist @Wortvogel gerichtet…

Tornhill
Tornhill
23. Juli, 2008 17:06

O je – noch nichtmal einen richtig spektakulären Fall hat man ihnen gegeben?
Schande! Die Serie ist ja in den letzten Staffeln eh allmählich baden gegangen, aber von “Invasion von Aliens UND Supersoldaten droht” auf “Da wurd wer entführt” runterzukochen, ist unglaublich.
Nicht, dass ich wirklich Hoffnung für eine Wiederbelebung der Franchise hatte (na gut, wer weiß, welch neue Trends und Mythen eine Neuauflage in den 2020ern bringen kann?), aber um es wenigstens ernsthaft zu versuchen, hätte man doch etwas schräger rangehen sollen (ja, dabei denke ich an Darin Morgan), um wenigstens etwas auffälliges zu bieten.

Dr. Acula
23. Juli, 2008 17:48

Ich war nie ein sonderlicher X-Phile (irgendwo in der 4. Staffel hab ich das Handtuch geworfen), den ersten Film fand ich ziemlich furchtbar und komme zu dem Schluss: wenn man das Franchise retten wollte, muss folgendes passieren:
1. Chris Carter a la Roddenberry mit einem “created by”-Credit abservieren.
2. Entweder einen massiven Retcon durchführen, der die mindestens letzten zwei Staffeln und die Filme anulliert oder
ein Next-Generation-Szenario mit völlig neuen Ermittlern, die die legendären Mulder & Scully nur noch vom Hörensagen kennen…

Alles andere = sinnlos.

Peroy
Peroy
23. Juli, 2008 18:33

Der erste Film war GUT ! Da war die Scheisse noch nicht so verschwurbelt, dass man nicht mehr durchgestiegen ist. Alles was NACH dem Film kam hat’s versaut…

Wenn man das Franchise retten (im Sinne von Qualitativ retten) will, ja, dann kann man das so machen wie oben beschrieben. Das Problem sehe ich vielmehr darin, dass die beinharten Akte X-Spacken die Serie erst ab dem Punkt so richtig gut fanden, als sie schon mitten in der Scheisse gesteckt hat. Von der Sorte gibt’s hier auch welche, die faseln schon wieder was von 2012 und so’m Murks, was z.B. MIR persönlich komplett scheisswurschtpiepegal ist…

Das ist dann das Problem, wenn man diese Klientel annihiliert (durch die angedachten Verbesserungsvorschläge), macht man “Akte X” dann nicht noch eher kaputt ? Nehmen die Fans einen Reboot à la “Next Generation” ohne Mulder und Scully (und vor allem ohne Alien-Gemurkse) an ? Gerade aus dem Grund freue ich mich ja auf den zweiten Film, ich hab’ ja auch andere Ansprüche und Erwartungshaltungen an sowas als der Rest hier (Dewi eingeschlossen)…

Mencken
Mencken
23. Juli, 2008 18:40

Spoiler konnte ich nicht lesen (nicht genug Kontrast), großer Fan der Serie war ich auch nie, aber an folgenden Chrakterzeichnungen:
“der Katholik ist pädophil, der Killer schwul, der irre Doktor Russe (und eine böse Ärztin spricht deutsch), und der einzige farbige FBI-Agent ist ein engstirniger Idiot, der wirklich alles falsch macht.” habe ich eigentlich nichts auszusetzen – im Normalfall sind Filme, in denen Katholiken pädophil, Killer schwul, böse Ärzte Russen oder Deutsche und farbige FBI-Agenten dumm sind meist besser als Filme, in denen das Gegenteil zutrifft.

Dr. Acula
23. Juli, 2008 18:48

@peroy

Ich muss auch sagen, dass ich die “standalone”-Episoden meist besser und einfallsreicher fand als den zunehmend debilen Verschwörungsnonsens, der einfach überhaupt nicht mehr sinnvoll aufzudröseln war.

Wenn man einen “Next Generation”-Ansatz verfolgen möchte und trotzdem die Hardcore-Fans einbinden möchte, wäre m.E. sinnvoll, einen der “alten Charaktere” (eher Scully, weil ich glaube, dass der Charakter mehr hergibt und Gillian Anderson wohl eher Bock auf so was haben würde) in eine Art neuen “Deep Throat”-“Mentor” des neuen Teams zu verwandeln (müsste dann auch nur zwei-drei mal pro Staffel auftreten).

PabloD
PabloD
23. Juli, 2008 19:11

[…]Gillian Anderson […] in eine Art neuen “Deep Throat”-”Mentor” des neuen Teams zu verwandeln[…]

Also DAS würde sogar ich mir anschauen.
Grüße aus Kalau!

Dr. Acula
23. Juli, 2008 20:04

Ich hätte es wissen müssen 🙂

Marko
23. Juli, 2008 20:55

Eine “Next Generation” wäre echt eine coole Idee. Scully als sporadisch auftretende, geheimnisvolle Mentorin, die einem jungen FBI-Duo hilft, ohne wirklich zu helfen. Und ganz selten dann ein Auftritt von Mulder. Ja, das würde mir gefallen. Das ergäbe auch prima Möglichkeiten, das Kind von Mulder und Scully miteinzubringen, und damit letztendlich auch tolle Vorlagen für ein Wiederaufgreifen der Mythologie. Und mal ehrlich — eben diese Mythologie war es doch, die die Serie so lange spannend gemacht hat. Über den Sinn der letzten zwei Staffeln kann man sich ja durchaus streiten, aber in Staffel 6 und 7 waren ein paar echte Folgen-Highlights dabei. Klar, Spacken haben das natürlich nicht gerafft und sind nach dem ersten Film ausgestiegen. Das sind dann aber auch die gleichen Typen, die “AI” schauen und fragen, wieso da am Ende auf einmal Außerirdische rumlaufen.

Gruß,
Marko

Wortvogel
Wortvogel
23. Juli, 2008 21:08

@ Marko: VORSICHT! Du hast gerade den Blogbetreiber einen Spacken genannt 😉

Marko
23. Juli, 2008 21:11

Öhm — weil Du nach dem ersten Film ausgestiegen bist oder wegen der “Auperirdischen”? 😀

Gruß,
Marko

the Geek
the Geek
23. Juli, 2008 21:18

Na und!

Ich gehe trotzdem den Film anschauen!

Kann doch nicht sein, dass ich mir von euch Miesepetern die Vorfreude auf den Film kaputt machen lasse. Dann waren eben alle eure Erwartungen einfach zu hoch. Ich gehe in den Film um Mulder und Scully nochmal wieder zusehen… und weil ich hoffe Amanda Peet mal kurz nackt zu sehen (auch wenn es unwahrscheinlich ist). 😉

Wortvogel
Wortvogel
23. Juli, 2008 21:19

@ Geek: Don’t get your hopes up.

@ Marko: Ich war großer X-Files-Fan, habe ab der fünften Staffel die Lust verloren, und fand den ersten Film bescheuert.

Peroy
Peroy
23. Juli, 2008 21:44

“Und mal ehrlich — eben diese Mythologie war es doch, die die Serie so lange spannend gemacht hat.”

Nein.

Verworren, verschwurbelt und unverständlich… ja. Spannend… nein. 😕

Perry
Perry
23. Juli, 2008 22:31

Die Mythologie war in den ersten vier Staffeln noch ganz gut, aber dann haben sich die Macher immer mehr in Widersprüche verrannt, so dass es mit der fünften Staffel entgleiste. Der Film war dann der Todesstoß. Alles, was danach kam, wirkte ziellos. Und war es letztlich auch, denn Carter und Co haben offenbar nie auch nur die geringste Ahnung gehabt, wie sie all die offenen Fragen zufriedenstellend beantworten können.

Peroy
Peroy
23. Juli, 2008 22:57

Während der ersten Staffel war noch alles prima. Was wusste man da denn von der Mythologie: Mulders Schwester wurde von Aliens entführt. Punkt. Kurz, simpel und knackig. Das hatte noch Bums dahinter, von da gings mit jeder neuen Erkenntnis aber steil bergab. Die Verwirrung war da noch das geringere Problem, schlimmer war ja eigentlich, dass das Ganze mit jeder neuen Wendung… hmm… scheisser wurde. Mit der Komplexität der Hintergrundgeschickte ist irgendwie das Niveau abgesackt. Das ist alles so BLÖD geworden und BANAL, obwohl gerade das sicherlich vermieden werden sollte…

Xander
23. Juli, 2008 23:09

@ Wortvogel: Der erste Film war bescheuert? Wieso das denn?
Das macht Hoffnung. Vielleicht ist Teil zwei doch nicht so schlecht…

Julian
23. Juli, 2008 23:25

Was ich so schade finde, ist, dass der Film kein würdiges Ende für die ganze Aktensache ist, sondern mehr so eine Art letztes Zucken mit wirrem Gebrabbel, bevor die Luft raus ist.

Aber generell denke ich, dass Mystery wieder eine Zukunft haben wird, aber erst, wenn die ganzen anderen billigen Mystery-TV-Serien abgefeiert sind und Gras drüber gewachsen ist.

Ich denke auch, dass X-Fans dem Film was abgewinnen können, aber auch zugeben müssen, dass man da hätte mehr rausholen können. So einen Überraschungshit wie Jurassic Park III hätte ich mir gewünscht, denn der war nicht so bedeutungsschwanger-schwerfällig wie seine beiden Vorgänger. Naja, man kann nicht alles haben.

Hoffen wir, dass T4 gut wird und Christian Bale, der gerade niedergebloggt wird, eine gute Figur macht.

Jens
23. Juli, 2008 23:43

Was Jurassic Park angeht: Den ersten fand ich ja ganz nett. (Wenn auch arg gehypt.) Teil 2 hab’ ich mir geschenkt, und als ich – angestachelt durch Empfehlungen von Bekannten) Teil 3 ansah, war ich derbe enttäuscht.

Ich kann mich an keine Details mehr erinnern, aber ich weiß noch, dass ich das Ganze als ziemlich dämlich und haarstäubend unlogisch empfand. Und zwar nicht im Sinne von “Man kann doch keien Saurier wiederbeleben”-unlogisch, sondern im Sinne von “Der Film ergibt in sich keinen Sinn”-unlogisch.

Wie gesagt, ist leider zu lange her, als dass ich konkreter werden könnte – andererseits: Vielleicht besser so, schließlich geht’s hier um Akte X, nicht um JP.

Und bei den Terminatoren erwarte ich nach dem grottigen T3 erst einmal einfach gar nix mehr von der Franchise, dann können sie mich höchstens positiv überraschen. (Hab’ die TV-Serie noch nicht gesehen, daher keine Ahnung, ob die das Ganze rehabilitieren konnte.)

Peroy
Peroy
24. Juli, 2008 00:35

“Was Jurassic Park angeht: Den ersten fand ich ja ganz nett. (Wenn auch arg gehypt.) Teil 2 hab’ ich mir geschenkt, und als ich – angestachelt durch Empfehlungen von Bekannten) Teil 3 ansah, war ich derbe enttäuscht.

Ich kann mich an keine Details mehr erinnern, aber ich weiß noch, dass ich das Ganze als ziemlich dämlich und haarstäubend unlogisch empfand. Und zwar nicht im Sinne von “Man kann doch keien Saurier wiederbeleben”-unlogisch, sondern im Sinne von “Der Film ergibt in sich keinen Sinn”-unlogisch.

Wie gesagt, ist leider zu lange her, als dass ich konkreter werden könnte – andererseits: Vielleicht besser so, schließlich geht’s hier um Akte X, nicht um JP.

Und bei den Terminatoren erwarte ich nach dem grottigen T3 erst einmal einfach gar nix mehr von der Franchise, dann können sie mich höchstens positiv überraschen. (Hab’ die TV-Serie noch nicht gesehen, daher keine Ahnung, ob die das Ganze rehabilitieren konnte.)”

Es gibt schon Leute, die Sollten keine Filme mehr sehen dürfen…

Wortvogel
Wortvogel
24. Juli, 2008 00:45

Und es gibt Leute, die sich ins Gedächtnis rufen sollten, dass ich hier Pöbeleien wie im BM-Forum nicht dulde, Peroy…

Peroy
Peroy
24. Juli, 2008 00:58

Ich fahr’ hier doch schon mit angezogener Handbremse, bislang noch von keinem die Mutter beleidigt oder mit dem Tod gedroht…

Zu der Aussage von oben steh’ ich trotzdem.

Wortvogel
Wortvogel
24. Juli, 2008 01:00

Und dafür danken wir dir – und jetzt verkneifst du dir noch die pauschale Aburteilung von Leuten, die du nicht kennst, auf der Basis von mageren Kommentaren.

Reptile
Reptile
24. Juli, 2008 08:46

Oha. mir blutet auch gewaltig das Herz wenn ich hier so mitlese. Ich war ein totaler Akte-X Fan, es gab einfach nichts grösseres. Ich werde mir den neuen Film natürlich ansehen, ja einfach um die beiden noch mal zu sehen. Das Mulder eine andere deutsche Stimme hat ist schon hart. Wenn der Rest dann….
Egal, ich werde ja sehen.
Im übrigen fand ich Agent Dogged saucool.

Ein Neustart wäre interessant aber schwer. Akte-x war tatsächlich das Ding seiner Generation:Milleniumangst.
Eine neue Serie müsste die Ängste der heutigen Zeit thematisieren.

Peroy
Peroy
24. Juli, 2008 14:10

“Das Mulder eine andere deutsche Stimme hat ist schon hart. ”

Wieso ? Ist doch wurscht…

Paddy-O-
Paddy-O-
24. Juli, 2008 14:44

>>Wieso ? Ist doch wurscht…

Keinesfalls. Ohne gewohnte Stimme wirkt die Figur fremd und es geht, je nach quali der neuen Stimme, mehr oder weniger viel Athmo verloren.
Wie kam es eigentlich zu dem Wechsel?

@Neuauflage:
Wie wär’s mit “X-Files: Kids!”, oder “Die Abenteuer des jungen Fox Mulder” resp. “Fox Mulder Chornicles” ? ^^

Wortvogel
Wortvogel
24. Juli, 2008 14:50

Die Gründe für den Synchro-Wechsel werden hier erklärt (danke an Julian): http://tinyurl.com/5mcqgp und http://tinyurl.com/5p6qmm

Marko
24. Juli, 2008 14:55

“Wieso ? Ist doch wurscht…”

Was sollen solche Aussagen? Das kannst Du unmöglich ernst meinen. Wenn man jahrelang (!) einen Schauspieler mit einer einzigen Synchronstimme gehört hat, dann ist es – unabhängig von der Qualität des neuen Filmes – erst mal grundsätzlich scheiße, wenn er plötzlich eine andere hat (es sei denn, Du siehst den Film im Originalton, dann ist es natürlich wirklich “wurscht”). Es spricht nicht für Dich, wenn Du einen Filmcharakter unabhängig von dem “siehst” (sehen willst?), was er vorher gemacht hat — wenn ich an Mulder denke, dann habe ich nun mal die Stimme von Benjamin Völz im Ohr. Was hast Du für ein Gedächtnis, wenn das bei Dir nicht so ist? Oder, noch schlimmer, was hast Du für eine Einstellung zu Filmen, dass Dir sowas egal ist? Ist mir echt ein Rätsel.

Und solche Typen wollen anderen Leuten das Filmeschauen verbieten, naja …

(Wobei ich dann doch eher vermute, dass auch Dich “falsche” Synchronstimmen stören und Du hier nur – wieder mal – einfach gegenanstinken willst, was auch immer Dir das gibt.)

Gruß,
Marko

Stephan
Stephan
24. Juli, 2008 15:28

Volle Zustimmung Marko – es sei hier auf die unvergessene Elisabeth Volkmann als Marge Simpson verwiesen.

Anke Engelke macht ihre Sache nicht schlecht – aber es ist einfach nicht dasselbe.

Perry
Perry
24. Juli, 2008 15:38

Im Simpsons-Fall blieb ja auch wenig Wahl. Völz hingegen ist noch putzmunter…

Peroy
Peroy
24. Juli, 2008 15:46

Prinzipiell ist mir so komplett bimsstein, wer wen synchronisiert, das kann ich gar nicht in Worte fassen. Störend fällt’s mir nur auf, wenn Leute sich über den Wechsel eines Synchronsprechers beschweren… dann nervt’s mich.

Die alte Mulder-Stimme mochte ich übrigens noch nie, fand die immer ein bisschen schwul. Und die Engelke find’ ich als Stimme von Marge besser…

“Oder, noch schlimmer, was hast Du für eine Einstellung zu Filmen, dass Dir sowas egal ist?”

Nun ja… die richtige. 8)

Perry
Perry
24. Juli, 2008 15:52

Oder du hast einfach kein Gehör dafür. Gibt’s ja auch. Dann stört’s natürlich auch nicht.

Reptile
Reptile
24. Juli, 2008 16:46

@Peroy
Dich nervt es wenn andere rumnörgeln?Ist das dein ernst??
Ich meine ruhig Blut: Hier will dir keiner den Rang als Oberpöbler streitig machen oder so.

Mulders Stimme ist halt mit ihm verankert. Wenn ich ihn sehe erwarte ich eben seine Stimme. Heute Abend sehe ich das Ergebniss. Und er redet wie Sawyer aus Lost und das soll egal sein? Dann könnte er also auch wie Bruce Willis reden?Kein Unterschied? Zum Glück redet Scully wie immer: Eine der geilsten Frauenstimmen überhaupt.

Aber: Wenn die Gagen für die beiden so hoch waren, warum denn nicht gleich Duchovny und Anderson ersetzen. Ist doch egal, macht keinen Unterschied wir nehmen dann zwei günstige Soapdarsteller und nennen die einfach Mulder und Scully. Fertig.

Marko
24. Juli, 2008 17:08

“Zum Glück redet Scully wie immer: Eine der geilsten Frauenstimmen überhaupt.”

Allerdings. Zum Glück wurden Leute wie Peroy nicht gefragt, wer denn Scully diesmal synchronisieren soll. Vermutlich wäre denen auch das egal gewesen, und wir hätten uns über eine Scully mit der Stimme von Jar Jar Binks freuen können. Oder Ernie. Oder einem der Teletubbys.

Gruß,
Marko

Peroy
Peroy
24. Juli, 2008 17:08

Nix gegen Soap-Darsteller, bitte etwas weniger despektierlich, danke…

Peroy
Peroy
24. Juli, 2008 17:12

Da ich Scullys deutsche Synchronstimme komplett ungeil finde (was immerhin zugegeben gut zur Rolle passt) wäre es mir in der Tat wurscht gewesen…

Perry
Perry
24. Juli, 2008 18:19

Wobei man auch erwähnen muss, dass der Stimmtypus von Franziska Pigulla vollkommen konträr zu Gillian Anderson ist. Man hat sich daran gewöhnt, aber eine adäquate Stimme ist es nicht, wenn man die echte Stimme als Maßstab heranzieht.

Marko
24. Juli, 2008 18:26

Wie so oft. Rolf Schult wird auch immer die “bessere” Stimme sein für Picard, obwohl Ernst Meincke seinen Job wirklich gut gemacht hat und dem Original in den späteren Staffeln näher kam.

Trotzdem war ich froh, dass Schult in den Kinofilmen wieder übernahm.

Gruß,
Marko

Peroy
Peroy
24. Juli, 2008 21:13

So, gerade im Kino gewesen, das kann sich der Wortvogel rühmen, dass ich nur seinetwegen 7,50€ ausgegeben habe, um hier weiterhin fundiert mitschwätzen zu können, für einen Film, der mich eigentlich nicht so sehr interessiert hat. Aber ich hab’ im Urin, der Streifen wird jede verkaufte Kinokarte bitter nötig haben, wenn ich mir die erste Viertel-nach-Sechs-Vorstellung von “Indy 4” (ausverkauft!) ins Gedächtnis rufe und sie mit der von heute (zehn Leute, mich eingeschlossen) vergleiche.

Ab hier keine groben Spoiler, aber vielleicht ein paar klitzekleine, im Zweifelsfall lieber nicht lesen…

Muss dem Wortvogel weitestgehend zustimmen, komme aber auf ein etwas anderes Ergebnis.

Irgendwie merkt man schon das Bestreben, den Fans das zu geben, was sie sehen wollen (die In-Joke-Namensschilder, Skinners Kurzauftritt zum Schluss), aber wenn es wirklich ein Problem mit der Sache gibt, dann dass Chris Carter halt eben kein Kino kann. Was der kann ist breites Fernsehen. Merkt man hier ganz deutlich. Als Doppelfolge im TV wäre “Jenseits der Wahrheit” ein leicht überdurchschnittlicher Zweiteiler gewesen, eventuell nicht ganz so gut wie “Tooms” oder “82517”. Im Kino wirkt die Sache leider deplaziert, so als ob sich die Akte X-Thematik mit Gewalt gegen die große Leinwand streuben und sich weigern würde, irgendwas anderes als die gewohnten TV-Standards zu liefern. Die Geschichte selbst oder zumindest die Idee dahinter ist gar nicht mal eine schlechte, statt “Mehr Akte, weniger X” könnte man auch sagen “Mehr Horror, weniger Science-Fiction”. Dann frag’ ich mich aber, warum Carter dann nicht zumindest die entsprechenden TV-Episoden toppt, die ja damals gewalttechnisch nicht gerade zimperlich waren? Im Finale merkt man das auch ganz deutlich, dass da irgendwas im Argen liegt, denn das wirkt nicht wie Kino, sondern wie etwas, was man nach einem 18-Stunden-Tag auf einem TV-Set schnell zusammengepischelt hat, nachdem man das Script umgeworfen hat, um endlich Feierabend zu machen. Da wäre soviel mehr drin gewesen, die ganze Hintergrundgeschichte des Films hätte schon Potential gehabt, um, was weiß ich, an Sachen wie “Die Purpurnen Flüsse” anzuknüpfen. Aber nicht in der Form… Antiklimax pur. Ich will Blut, Gewalt, Schmodder, Gedärme und Explosionen, verdammisch !

Das Zwischenmenschliche in der Beziehung von Mulder und Scully tröstet da nur bedingt rüber weg, ebenso die per se komplett überflüssige Nebenhandlung um irgendso’n totkrankes Kind. Pffffttttzzzz. Ach ja, ich denke nicht, dass Duchovney hier gelangweilt spielt, ich denke, er kann es nur einfach nicht besser. Im Großen und Ganzen ist das nämlich immer noch der stocksteife Mulder, wie man ihn aus der Serie kennt und wie ihn die Fans (wahrscheinlich) lieben. Am Anfang überlässt er die Performance dann auch verständlicherweise seinem Bart, den hätte er nicht abrasieren sollen. Mulders neue Synchronstimme stört wie erwartet nicht.

Also, das Fazit: 100% ansehbar, 0% Begeisterung. In Zahlen: 5-6/10

Aber zwingend Reingehen ? Nöööö…

Marko
24. Juli, 2008 21:25

Ich muss zugeben, dass ich nach dem Review von Peroy wieder mehr Lust auf den Film habe als nach dem des Wortvogels. 😉

Gruß,
Marko

Julian
24. Juli, 2008 21:27

Hey, gerne!

Peroy
Peroy
24. Juli, 2008 21:31

Statt den Streifen ins Kino zu bringen, hätten sie ihn aber lieber wirklich als TV-Special oder so zeigen sollen…

nameless
nameless
24. Juli, 2008 21:37

“Antiklimax pur”

also knüpft er doch an die flüsse an…

Peroy
Peroy
24. Juli, 2008 21:56

““Antiklimax pur”

also knüpft er doch an die flüsse an…”

Aber die beiden Filme hatten ihre Antiklimaxe zumindest kinogerecht verpackt. “Akte X” bleibt auch formal durch und durch bieder. Da hätte ein knalliger Action-Showdown einiges rausreißen können.

Ansonsten nix gegen die Flüsse, die Streifen haben derbe gerockt und waren bis zu dem Punkt, wo sie inhaltlich auseinandergefallen sind, schon lange im grünen Bereich…

Sascha
Sascha
24. Juli, 2008 22:17

Akte X – Jenseits des guten Geschmacks

oder

Der letzte Dolchstoß für eine einst große Serie.

Ich komme gerade aus der Premieren-Vorstellung des zweiten Akte X Streifens und muss leider sagen dass ich (als eingefleischter X-Files-Fan) grob enttäuscht wurde. Man könnte auch sagen es ist die schlechteste “Doppelfolge” die es jemals gab. Die Story ist sehr dünn, ein Spannungsbogen wird nicht aufgebaut und gekrönt wird das ganze von der neuen sehr ungewohnten und meiner Meinung nach ziemlich unpassenden Synchronstimme von David Duchovny.
Hier gilt auch für Fans: FINGER WEG!

Bluescreen
Bluescreen
24. Juli, 2008 22:38

@Peroy:

“Ansonsten nix gegen die Flüsse, die Streifen haben derbe gerockt und waren bis zu dem Punkt, wo sie inhaltlich auseinandergefallen sind, schon lange im grünen Bereich…”

Aber wenn das ganze Konstrukt hinterher zusammenbricht bleibt wenigstens noch die schöne Erinnerung wie es mal aussah, oder?
Ein Filmende soll doch wohl ein befriedigendes Zusammenschnüren aller Stränge sein und die Basis einer Geschichte stützen. Ich hab jedenfalls ein schweres Problem damit, wenn das Ende nix taugt und den ganzen “grünen Bereich” davor zunichte macht. Da nutzt es auch nichts wenn es Kinogerecht gross rauskommt.

Xander
24. Juli, 2008 23:13

Oh man, der Wortvogel hatte man allem Recht und es war noch schlimmer. Im TV hätte ich umgeschaltet. Was wurde da aus Akte X gemacht? “Mehr Akte, weniger X” trifft es ganz gut, macht aber leider nicht das Ausmaß deutlich.

Torsten, ich zweifel nie wieder an deinen Kritiken.

Christiane
Christiane
24. Juli, 2008 23:33

uh.. ich hasse es Kino Kritiken fremder Leute zu glauben.. aber jetzt stehe ich vor der Gefahr meine netten Erinnerungen von dem Film zerfressen zu lassen. Also werde ich ihn wohl nicht sehen.

maddi
maddi
25. Juli, 2008 09:06

habe den Film gestern gesehen.Ich meine, es wurde ja schon von Anfang an gesagt, dass der Film recht wenig mit der Serie zu tun hat.Letztendlich ist es auch so.Es werden zwar einige Sachen geklärt,aber den großen Durchblick hat man auch nach Ende des FIlmes nicht. Ich war enttäuscht. Wirklich garnichts konnte das berühmte Akte-X-feeling wecken. Zu undurchsichtig waren die Geschichten erzählt. Was ist aus AKte X geworden? Ich bin eigentlich ein sehr großer Fan der Serie,ich hatte so viel Hoffnung, hab mich Jahre lang gefreut.Aber naja. Müsst ihr selbst sehen. Ich finde es eine große Enttäuschung. Sicher gibt es einige gelungende Szenen,aber im Großen und Ganzen ist der Film eher schlecht als recht. Schade. ..

Kleiner TiP: bleibt so lange im Kino,bis der GESAMTE Abspann gelaufen ist,danach gibt es noch eine ganz kleine Szene. Ich glaub der Abschied für immer???

Reptile
Reptile
25. Juli, 2008 10:19

Verdammt ich will vergessen können!
Nein,nein,nein. Warum nur, warum? Ich versuche diesen Film zu ignorieren.
Dbei wäre es doch nicht so schwer gewesen:

Am Anfang sieht man einen Mann der irgendwelche Dokumente bei sich sich hat hektisch durch Gänge rennen. Er wird verfolgt und beschossen.Nach einer spektakulären Verfolgung gelingt ihm die Flucht. Es ist….Skinner!
Er hat brisante Dokumente bei sich die einer bestimmten Person Schwierigkeiten machen könnte. Skinner hat jetzt eine Menge Ärger und Profikiller am Hals.
Jetzt kann er sich nur noch an Mulder und Scully wenden, die haben sich aber seid 7 Jahren nicht mehr gesehen….

Werden die beiden sich noch einmal zusammentun um einen alten Freund zu helfen?Was passierte in den
7 Jahren?Können alte Differenzen überwunden werden?An was für einer brisanten Sache ist Skinner dran?

Naja, meine 2Cent….

Mulders Stimme hat mich doch irgendwie genervt konnte es aber irgendwann ausblenden. Wäre auch nicht so schlimm wenn der Film…..naja.
Ich geh jetzt heulen.

Jens
25. Juli, 2008 10:34

Klingt alles so, als hätte sich Mulders Synchronsprecher leider den falschen Film ausgesucht, um seinen Marktwert hochzutreiben: Er konnte ihn noch nicht kennen, aber dem Studio ist sicher bewusst gewesen, dass sie da keinen Knaller an der Hand haben – schlechte Voraussetzung, um bei den Gagen zu pokern.

Reptile
Reptile
25. Juli, 2008 10:41

@Jens
Nein, eigentlich ist die neue Stimme sogar schon irgendwie passend nur eben nicht die gewohnte. Es ist ja die Stimme von Sawyer aus LOST, der macht ja auch immer so sarkastische Bemerkungen wie Mulder früher. Die Wahl des Sprechers geht so schon in Ordnung wenn eben die Original nicht verfügbar war.

Jens
25. Juli, 2008 11:51

@Reptile: So hatte ich das nicht gemeint.

Den oben verlinkten Artikeln nach wurde der Sprecher gewechselt, weil der Benjamin Völz statt der gebotenen 4000 Euro Gage eine Gage von 20000 Euro verlangte, was offenbar zwar nicht komplett utopisch ist, aber doch hart an der Obergrenze für das was selbst die gefragtesten Synchronsprecher bekommen. (Klingt zumindest im Artikel so – ich hab’ keine Ahnung vom Synchronmarkt.)

Mein Gedankengang: Das Studio schätzte das Erfolgspotenzial des Films wahrscheinlich ohnehin als eher gering ein, egal mit welchem Sprecher, und hat sich daher lieber eine billigere Stimme geholt, als auf den höheren Preis für Völz einzugehen. Deswegen:Leider der falsche Film für solche Pokerspielchen.

Wortvogel
Wortvogel
25. Juli, 2008 11:56

Ich denke, da spielten viele Faktoren eine Rolle – auch die Synchronfirmen sind untereinander einem brutalen Wettbewerb ausgesetzt. Es muss immer schneller und billiger synchronisiert werden. Wenn dann ein Sprecher versucht, für sich einen Sonder-Tarif zu verhandeln, kann das zum Schneeball werden, der talwärts rollt: Jeder Darsteller, der ein paar Jahre lang einen bestimmten Schauspieler synchronisiert hat, kann dann mit dem gleichen Argument kommen (“ich BIN die Stimme von XY!”). Und nun hat Völz das Gegenteil erreicht: alle anderen Synchronsprecher wissen, dass solche Forderungen böse nach hinten losgehen können. Widerstand ist nun kaum noch zu erwarten.

Marko
25. Juli, 2008 12:15

Vielen Kinogängern ist es offenbar ja auch schlichtweg “wurscht”, welche Rollen mit welchen Sprechern besetzt werden. Im Zeichentrick- bzw. Animationsfilmsegment werden Hauptfiguren oftmals auf Teufel-komm-raus mit “prominenten” Sprechern besetzt — das sind dann irgendwelche deutschen Schauspieler (bestenfalls, manchmal sogar auch nur Sänger, Comedians, whatever), die den Sprecherjob hundertmal schlechter machen als ein “gelernter” Synchronsprecher. Aber der Film hat dann einen Bill Kaulitz oder Benno Fürmann auf dem Plakat, was offenbar ein Anreiz sein soll, den Film zu schauen (scheint ja auch zu klappen). Mich schreckt das eher ab, ich höre halt lieber Profis wie Völz, Rohrbeck oder David Nathan.

Mit anderen Worten: Da es vielen Leuten reicht, einfach nur irgendeinen 0815-Sprecher zu hören, ist es kein Wunder, dass Synchronsprecher schlecht bezahlt werden.

Gruß,
Marko

Reptile
Reptile
25. Juli, 2008 12:30

Ja, ein Sprecherwechsel ist halt ärgerlich aber eben kein Punkt der einen Film ernsthaft in Schwirigkeiten bringt. Ich finde es halt blöd, sehe mir einen Film aber nicht nur deswegen nicht an.
Dafür hat das dann doch einfach zu wenig Gewicht. Ist ja nicht so das Mulder gar nicht mitspielt oder ähnliches.

Paddy-O-
Paddy-O-
25. Juli, 2008 13:51

Die Synchron-Politik bei Animationsfilmen, die hierzulande betrieben wird (mit Comedians, C-Promis und co) finde ich auch extrem fragwürdig.
Wo man im Original Leute wie Dustin Hoffman, Ben Stiller, Cameron Diaz, etc hat kriegt man wie oben erwähnt Bill Kaulitz, Markus Maria Profitlich u.Ä. …
Extrem bescheuert.
Man lässt diese Leute doch auch keine normalen Filme synchen…

Wortvogel
Wortvogel
25. Juli, 2008 13:56

Ich sehe die Synchro-Politik bei Animationsfilmen nicht so schwarzweiß – auch in den USA werden die teuren CGI-Streifen mittlerweile nicht mehr mit “voice actors” besetzt (wer erinnert sich noch an Mel Blanc?), sondern mit Stars. Und wir ersetzen das dann eben durch das, was in Deutschland als “Stars” durchgeht. Ich erinnere mich an keinen Fall, bei dem mir das massiv negativ aufgefallen wäre.

Das gilt auch für CGI-Charaktere: es hat sich niemand beschwert, dass in “Dragonheart” Mario Adorf den Drachen gesprochen hat, und nicht Gert-Günther Hoffmann oder Klaus Sonnenschein, die Synchronsprecher von Sean Connery.

Marko
25. Juli, 2008 13:57

Wobei Profitlich geil war — der sieht dem “Unglaublichen” ja fast ähnlich. 😀

Leider überwiegen aber die Blindgänger. “Sinbad” war ein cooler Zeichentrickfilm mit guten Sprechern, bis auf die Hauptrolle, die musste natürlich an Benno Fürmann vergeben werden … :-/

Gruß,
Marko

Marko
25. Juli, 2008 13:59

@Wortvogel: Ähem! ICH habe mich schon beschwert! Die “alte” Synchronstimme (inzwischen leider verstorben) von Connery hätte meilenweit besser gepasst als die Stimme von Adorf.

Gruß,
Marko

Wortvogel
Wortvogel
25. Juli, 2008 14:01

@ Marko: Sie hätte gepasst, wenn es darum gegangen wäre, Connery nachzuahmen. Aber für die Figur des Drachen war Adorf völlig in Ordnung, finde ich.

Marko
25. Juli, 2008 14:03

Angesichts der Bemühungen, den Kopf des CGI-Drachens nach Connerys Gesichtszügen zu formen, fand ich das nicht in Ordnung. (Sag jetzt nicht, das ist Dir nicht aufgefallen …)

Gruß,
Marko

Wortvogel
Wortvogel
25. Juli, 2008 14:04

Ach komm, das war doch alles Marketing-Gequatsche. Der Drache sah kein Stück aus wie Connery!

Marko
25. Juli, 2008 14:06

Also IST es Dir nicht aufgefallen. Oh my God! Und ich dachte, Du hättest ein gutes Auge … 😀

Gruß,
Marko

Mathias
Mathias
25. Juli, 2008 14:08

<>

Doch, die Haie in “Findet Nemo”, die von Erkan und Stefan gesprochen werden… Grauenhaft.

Jette
Jette
25. Juli, 2008 14:51

Ich finde nicht, dass du unrecht hast.
Ich bin nur traurig und bestürzt darüber, dass CC und alle anderen nicht uneitel genug waren, um sich ein gutes Skript schreiben zu lassen, einen vernünftigen Regisseur zu nehmen und es einfach gut, der Serie angemessen zu machen. Auch mit einem vermeintlich kleinen Budget.
So ist es einfach nur unwürdig, was mich traurig macht, weil hey, dann lieber gar nicht.
Selbst die Stargate TV Filme sind meiner Meinung nach besser, unterhaltsamer…
😉

Paddy-O-
Paddy-O-
25. Juli, 2008 14:52

@Drachenkopp: Fand ich jetzt auch net wirklich ähnlich.
@Drachenstimme: war schon voll in Ordnung –
Aber das ist ja meilenweit entfernt von nem komplett animierten Film.

Zudem haben wir in Deutschland super Synchronsprecher (zusätzlich zu dem ein oder anderen Schauspieler – siehe Adorf und Co), weil wir einfach den Bedarf haben.

In den Staaten macht das Einsetzen von Stars als Stimme (meist im Gegensatz zu hier) doppelt Sinn – (oft) Tolle Stimme und tolle PR.
Hierzulande kann man bei beiden Aspekten meist nur müde lächeln…

Wortvogel
Wortvogel
25. Juli, 2008 15:02

@ Paddy: Na ja, man sieht auch auf der BILD regelmäßig “Bill Kaulitz gibt jetzt den Nemo!”-mäßige Schlagzeilen. Das funktioniert leider sehr gut. Und auch von den Premieren wird deutlich mehr berichtet, weil die Stimme verleihenden Stars anwesend sind. Und letztlich: Man kann mit den Namen auf dem Plakat werben – man darf ja nicht vergessen, dass ein synchronisierter Trickfilm aus den USA jeglicher Star-Power beraubt wurde. Und die will man eben künstlich draufpappen. Ich finde es ja auch nicht ideal, aber eben auch nicht so störend, wie mitunter vorgeworfen wird.

Auch die “voice actors” in den USA werden nicht genügend hofiert – man schaue sich das hier mal an: http://de.youtube.com/watch?v=QXAuiEgGOg4

Wortvogel
Wortvogel
25. Juli, 2008 15:06

@ Jette: Chris Carter hat ein Ego-Problem. Das ist weithin bekannt. Mit ihm zu arbeiten muss die Pest sein (das haben mir Produzenten und Autoren in Hollywood persönlich erzählt). Roddenberry war nicht besser. Peter Bart schreibt in dem sehr lesenswerten Buch “The summer that ate Hollywood” zum ersten X Files-Film: “But there were a few built-in problems with The X-Files. One was the creator of the show, Chris Carter, a brash and abrasive man who one Fox executive describes as “an ego in search of a human being.” Crass and fast-talking, Carter believed his TV series represented not just good storytelling–it was art. He made it very clear in his initial meetings that his objective was not to transform “The X-Files” into a movie, but rather to put “The X-Files” on the big screen as is. Sure, a few wide-canvas scenes might be added along with a big-screen special-effects climax, but Carter intended to write the script and have one of his key TV directors shoot the movie.”

OnkelFilmi
OnkelFilmi
25. Juli, 2008 15:32

Ich muss meinem Namensvetter wieder mal zustimmen, ich fand auch, daß Draco leichte Ähnlichkeit mit Connery hatte. Aber trotzdem fand ich Adorf’s Stimme passend, weil sie einfach wunderbar zu der Figur gepasst hat.

“Eine “Next Generation” wäre echt eine coole Idee.”

Ich glaub der Bereich wird mit JJ Abrams’ “Fringe” abgedeckt werden. Der Pilot gefiel mir schon besser als die letzten Staffeln “X-Files”. Hoffen wir nur mal, daß FOX da nicht wieder den “3 Folgen, und Du bist raus!”-Hammer rausholt…

Und zum eigentlichen Topic: Ich hatte in Erwartung des Films nochmal ein paar Folgen der Serie geschaut, und es ist wirklich so, wie es Torsten gesagt hat – sie ist im Vergleich zu heutiger TV-Ware ziemlich behäbig, langsam und ereignislos. Selbst der (damals recht coole) Score von Mark Snow klingt auch inzwischen eher lahm. Es ist wirklich kaum zu glauben, wie “dated” die Serie heute aussieht. Deshalb werde ich den Film wohl doch eher im Kino überspringen, und ihn mir erst auf DVD geben, da kann ich wenigstens vorspulen…

Also, schaut mehr “The Middleman”, Kinners. Dann kriegen wir in 15 Jahren bestimmt einen besseren Film zur Serie 😉

pa
pa
25. Juli, 2008 15:45

Mark Snows Soundtrack klang toll. Mittlerweile geht er mir nur noch auf die Nerven (z. Bsp. bei Smallville (schau ich leider noch)). Immer nur atmospärische Klänge stören einfach nach einigen Minuten.

Perry
Perry
25. Juli, 2008 16:58

“Klingt alles so, als hätte sich Mulders Synchronsprecher leider den falschen Film ausgesucht, um seinen Marktwert hochzutreiben: Er konnte ihn noch nicht kennen, aber dem Studio ist sicher bewusst gewesen, dass sie da keinen Knaller an der Hand haben – schlechte Voraussetzung, um bei den Gagen zu pokern.”

Völz kann sich das als einer der bestgebuchten Sprecher Deutschlands auch leisten. Und bei “Day the earth stood still” mit Keanu Reeves hat das selbe Studio – Fox – scheinbar ohne zu Murren die Wunschgage bezahlt.
Es ist wohl so, wie hier schon vermutet wurde: Das Studio hat erkannt, dass Akte X 2 ein Stinker ist und hat versucht, soweit als möglich bei den Kosten zu sparen.

Wortvogel
Wortvogel
25. Juli, 2008 18:12

@ Perry: Das scheint mir nachgewiesenermaßen falsch – Völz wollte MEHR als üblich haben, nicht Fox WENIGER als üblich zahlen. Er hat wohl darauf gesetzt, dass X-Files als “Marke” so wertvoll ist (seine Stimme ist ja durch TV und DVD über hunderte Folgen als “Fox Mulder” etabliert), dass er hier ideal “hochpokern” kann. Und das hat eben nicht funktioniert. Can’t blame a guy for trying…

chris
chris
25. Juli, 2008 23:00

Abend zusammen, war gestern mit meiner freundin mit hohen erwartungen ins autokino gefahren. und ich muss sagen, ich bin echt enttäuscht. Zum Einen geht es mal überhaupt nicht, dass Mulcer eine andere Stimme hat (ich wär am liebsten wieder gefahren) und zum Anderen hatte der film allerhöchstens eine mittelklassige story wie man es teilweise aus schlechten Folgen der Serien kennt… man sollte doch erwarten können, dass nach einer 6-jährigen X-Files Abwesenheit, zumindest die Story vernünftig ist. Ausserirdischer? Ach ne, die gibts ja garnicht !
Selbst als Akte-X fan kann ich den Film in keinster Weise empfehlen.
Sorry Produzenten: So gehts nicht! Und noch eine Bemerkung zu Völz, ich kann seine Argumentation nach vollziehen, und ich hoffe das Fox durch so negativ Schlagzeilen – das sie unberechtigter Weise zu wenig Geld zahlen – mal ins Grübeln kommen und in zukunft vernünftige Gehälter zahlen.

Michael
Michael
25. Juli, 2008 23:50

So, komm gerade aus dem Kino …
Der neue Akte X-Kinofilm ist eher ein Krimi wie ein Mysteryfilm, mit etlichen Anspielungen auf die Serie, und dennoch ein Stand alone-Film, den man sich auch ohne Vorkenntnisse ansehen kann.
Den Inhalt hätte man jedoch auch in eine 45 minütige Serienepisode packen können. Dennoch lohnt sich der Kinobesuch, und es kommt trotz einiger Längen Spannung auf.
Dass wegen diesem Fall jedoch extra Mulder geholt werden muss und wie das FBI herausfand, dass er überhaupt noch am Leben ist, erscheint mir zweifelhaft. Aber in einigen Jahren kann viel passieren …
Man merkt, dass sich beide Charaktere älter geworden sind und sich weiterentwickelt haben. Mulder mit Bart ist dabei ebenso ungewohnt wie die deutsche Synchronisation, hier muss man wohl auf die DVD warten und sich den Film am besten noch mal in der Originalsprache ansehen.
Akte X-Stimmung kommt teilweise auf, einige Szenen erinnern sehr an die Serie, andere hingegen erscheinen nahezu fremd.
Ein großer Pluspunkt ist, dass Skinner wieder mit dabei ist. William wird leider nur kurz erwähnt, von Agent Doggett, Agent Reyes, den Supersoldaten (22.12.2012) und davon, ob es noch eine X-Akten-Abteilung gibt, ist leider überhaupt nicht die Rede. Stattdessen geht es eher um die Beziehung der beiden. Es ist sicherlich auch schwierig, den unterschiedlichen Erwartungen des Kino- und des TV-Publikums gerecht zu werden.
Die Bilder sind eher, wie bei Akte X gewohnt, düster gehalten, der Soundtrack gelungen (insbesondere das Schlusslied). Nach dem Abspann unbedingt sitzen bleiben. Es folgt noch eine Schlussszene! Schauspielerisch überzeugt vor allem Gillian Anderson.
Einige witzig sein sollende Dialoge erreichen nur bedingt ihre Wirkung.
Insgesamt knüpft der Film gut an die Serie an, und auch wenn er nicht die Qualität einzelner Episoden der Serie erreicht, so ist er dennoch gelungen und ein tolles Geschenk an alle X-Philes, nach etlichen Jahren nun wieder ein neues Abenteuer von Scully & Mulder erleben zu dürfen.

Perry
Perry
25. Juli, 2008 23:51

Wortvogel, meines Wissens nach erhalten die etwas bekannteren Sprecher, die einen Schauspieler (oder besser: einen Star) fest betreuen, eine Antrittsgage, zu der dann auch noch die Honorare für die einzelnen Takes kommen. Bei “Day” wird man ihm die Gage gegeben haben, die er fordert. Dass Völz bei Nichtbezahlung seiner Antrittsgage nicht tätig wird, hat man ja seinerzeit schon bei der Animatrix gesehen, in der Neo nur wenig zu tun hat, aber auch paar Sätzchen sagen muss. Da war Warner nicht gewillt, die Antrittsgage zu berappen.

cyan
cyan
26. Juli, 2008 00:49

Ist es nicht so, dass in den Staaten Animationsfilme nicht synchronisiert, sondern “gesprochen” werden und die Lippenbewegungen im Nachhinein angepasst? So wird es, glaub ich, auch in Cartoon-Serien gemacht.
(Bei CG-Animationsfilmen traue ich den Programmen auch eine automatische Anpassung der Sprecher-Aufzeichnungen an die Lippen- und Mimikanimationen zu.)

Jedenfalls hat mir der erste Akte X Film klasse gefallen. Das ax-Feeling schaffte den Sprung auf die große Leinwand. Allerdings waren die Macher wohl selbst nicht ganz glücklich mit ihrem Streifen.

Paddy-O-
Paddy-O-
26. Juli, 2008 09:46

@cyan: Stimmt, das mit dem erst-sprechen-dann-modellieren kommt noch hinzu.

@WörtBörd: Klar, die PR funktioniert hier dann auch oft super (“Bill Kaulitz — HURRA!!!”) – aber gerade im Vergleich, was da in den Staaten bei PR-Terminen rumläuft und dann hier auf die Straße geschickt werden muss, (weil die Verantwortlichen denken, das VIP-Modell aus den USA kann man 1:1 auch hier umsetzen) wirkt es einfach lächerlich!

Aber es funktioniert halt, wie du schon sagst…
Die Frage die ich mir stelle ist halt, ob die Filme hier soviel weniger erfolgreich wären, wenn man es größtenteils bei Synchros beließen würde, ob das Ganze denn auch Sinn macht.

Ok, es geht auch anders (und seltsamer).
Für Kung-Fu-Panda ist Dustin Hoffman in die Republik gekommen um die Werbetrommel zu rühren, und das obwohl er ja sozusagen hier nicht mal mitspielt!?!
Auf die Frage, warum er das denn mache, hatte er dann auch nur lustige Ausweich-Jokes auf Lager 😉

Findet Nemo war sehr gelungen – was ich von den Haien halten soll weiss ich nicht genau, bin da hin und hergerissen. Aber bei solchen Support-Rollen kann man dann auch mal gerne in die B-Promi-Kiste greifen, wird dadurch oft sogar noch lustiger (z.B. Ottfried Fischer als dicke Raupe in “Das große Krabbeln”.. herrlich!!).
Bei Nemo waren die Hauptrollen einfach SUPER besetzt, man konnte fast keinen Unterschied zum Original ausmachen.

Und im Original werden die Stimmen/Schauspieler halt immer noch (hoffentlich?) danach ausgesucht, wessen Stimme/Mimik/etc die beste Wirkung hat.

HerrVonBoedefeld
HerrVonBoedefeld
26. Juli, 2008 20:05

Ich habe den Film gestern geguckt, auch bei mir war der Kinosaal ziemlich leer, war allerdings auch nicht gerade das Top-Kino hier in der Stadt.

Mein Fazit: Es war keine schlechte Doppelfolge, wie manch einer hier schreibt, aber es war eben auch nur eine ordentliche Doppelfolge. Das reicht nicht für’s Kino, mit all der Vorbereitungszeit und dem höheren Budget, der Fan freut sich aber nach all den Jahren, das Paar mal wieder zu sehen.

Schauspielerisch gibt’s nichts zu meckern. Die entsprechenden Kommentare hier finde ich albern. Habt Ihr die Originalserie überhaupt gesehen? Mulder und Scully sind nun mal eher introvertiert. Das war alles völlig in Ordnung und entsprach den Charakteren. Overacting gibt’s anderswo schon genug.

Das Skript war allerdings in den Details murksig, die seltsame Auswahl der Bösewichte ist mir auch aufgefallen (ich will allerdings nichts Grundsätzliches darin sehen, Agent Reyes war vermutlich Latina, und die meisten Weirdos in der Serie ziemlich WASP). Xzibits (sp?) Rolle war überflüssig wie ein Kropf. Der Subplot mit dem Kind nervte ähnlich wie die Episoden rund um “Emily” und Scullys esoterische Selbstfindung in “all things”.

Visuell war die Verwendung des Schnees ein schönes Grundthema, aber die einzig bemerkenswerte Einstellung waren die dunkelgekleideten Agenten auf dem See, und die Szene wurde schon im Trailer verballert. Abgesehen davon war es eher wie im Kammerspiel. Die Gründe (Budget) wurden bereits angesprochen. Allerdings kann man durchaus mit weniger mehr machen. Im ersten Film gab es zB. am Anfang schöne Einstellungen auf dem Hochhaus, die mehr hermachten, ohne viel zu kosten.

Ob man enttäuscht aus dem Kinosaal geht, hängt von den genauen Erwartungen ab. Reicht einem ein klassischer kleiner Thriller? War man Fan der Serie? Erwartet man ähnlich Spektakuläres wie bei Dark Knight, wo die Kinokarte auch nicht mehr kostet? Ich kann den Film nicht uneingeschränkt empfehlen, fand ihn aber im Prinzip ordentlich. Man kann auf die DVD warten.

andre88
andre88
27. Juli, 2008 13:43

Akte X?Stinknormaler Krimi wohl eher.

Hendy
27. Juli, 2008 18:30

Ben konnte es sich leisten, hat’s versucht und es hat eben leider nicht funktioniert. Ob Fox gnädiger gewesen wäre, wenn der Film vielversprechender geworden wäre, wage ich zu bezweifeln, denn der Grund, warum sie ihm nicht die gewünschte Pauschale gezahlt haben, lag wohl eher darin, dass sonst in Zukunft alle Top-Sprecher bei ihren Stammschauspielern ankommen könnten, um mehr zu verlangen, mit dem Verweis auf AX2.
Damit wäre die Barriere gebrochen, der Weg wäre frei für das, wofür die Synchronsprecher hierzulande immer mehr kämpfen. Doch solche Gagen aus eigener Tasche aus dem Standard-Synchronbudget zu zahlen, kann sich eine Synchronfirma, selbst eine so große wie die Interopa, nun mal nicht leisten. Das Geld dafür kann also nur vom Verleih kommen.

Der Vergleich mit den “Promi-Sprechern” in Animationsfilmen hinkt leider etwas, denn diese erhalten zwar gut und gerne das drei- oder vierfache von dem, was Benjamin verlangt hat, doch diese werden auch nicht vom Synchron-Budget, sondern vom Marketing-Budget des Verleihs bezahlt. Heisst, da ist dann schon in der Gage miteingerechnet, dass mit ihren Namen geworben werden darf und sie in diverse Talkshows etc. zur Promotion des Films geschickt werden.
Ist zwar ungerecht, dass da der Unterschied so auseinander klafft, aber es sind ja nun mal nicht umsonst “Promis”. Damit Synchronsprecher hierzulande also eine Gage in solchen Dimensionen erhalten können, müssten die Personen in der breiten Öffentlichkeit bekannter werden, sodass man eben auch mit ihren Namen werben kann.
Und so ist es ja angeblich in Italien, dass dort die Synchronsprecher deutlich besser bezahlt sind, weil diese fast selbst wie Stars behandelt werden.
Es ist halt leider ein Spagat, der da noch in den nächsten Jahren/Jahrzehnten gemacht werden muss, sodass das generelle Budget für deutsche Synchronisationen vielleicht mal ansteigt.

Interessantes am Rande, das hoffen lässt: Was Charles Rettinghaus (“Geordi LaForge”) und Detlef Bierstedt (“Commander Riker”) damals vor über 12 Jahren bei “Star Trek – Der erste Kontakt” als Gage verlangt haben, woraufhin auch sie umbesetzt wurden, entspricht tatsächlich ungefähr dem, was heutzutage in der Synchronbranche bei Stammsprecher-Pauschalen in großen Kinofilmen üblich ist.
Sie hatten also eine Vorreiter-Rolle und auch wenn es keine direkten Auswirkungen gezeigt hat, hat es das langfristig eben doch. Und so wird es in 20 Jahren dann ja vielleicht auch üblich sein, dass Synchronsprecher das erhalten, was Benjamin Völz aktuell verlangt hat.
Durch solche Gagen-Aktionen von Einzelnen kann sich also höchstens langfristig und nicht von heute auf morgen etwas verändern.
Doch sowas braucht eben Zeit und ist heutzutage nun mal nicht möglich.

Ingo
Ingo
27. Juli, 2008 19:08

Der Film ist Dreck.

Marko
27. Juli, 2008 21:46

@Hendy:

“Damit Synchronsprecher hierzulande also eine Gage in solchen Dimensionen erhalten können, müssten die Personen in der breiten Öffentlichkeit bekannter werden, sodass man eben auch mit ihren Namen werben kann.”

Das wird ansatzweise doch auch gemacht? Einige Hörspiele werben gezielt mit “Mit der deutschen Stimme von …”, weil es offenbar ja doch Konsumenten gibt, die Synchronstimmen gerne wieder hören, um den Darsteller im Hörspiel zu “erleben”. Ich bin großer Fan von David Nathan, und er leistet – zusammen mit u. a. ja auch Völz – großartige Arbeit in “Offenbarung 23”. Die “Star Wars” Hörspiele, in denen neuen Geschichten aus dem “Star Wars” Universum mit den originalen Filmstimmen erzählt werden, wären sogar ohne eine (offenbar auch vom Hörer) gewünschte Nachahmung der Filmtonspur gar nicht denkbar. In den letzten Jahren gab es viele hervorragende neue Hörspielreihen, die gezielt mit Synchronstimmen bekannter Hollywoodschauspieler auftrumpfen. Das macht die Sprecher nicht unbedingt gleich zu Stars, aber ich denke, wesentlich mehr Leute kennen heute einen Lutz Mackensy als zu Zeiten des “Androjägers” (hach, den Mann hab ich als kleines Kind sogar mal angerufen, muss der genervt gewesen sein von so einem Gör, das ihn in den “Fünf Freunde”-Hörspielen vergötterte … 😉 ).

Ich weiss nicht, wie es in Italien ist, aber ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen Wert darauf legen, dass eine in Amerika festgelegte Figur in Animationsfilmen auch hierzulande mit der korrekten Synchronstimme ausgestattet wird. In “Antz” hat das beispielsweise prima funktioniert. Aber bei den meisten Filmen dieser Art überkommt mich große Traurigkeit, wenn ich im englischen Abspann große Namen lesen kann, die in der deutschen Tonspur dann von deutschen B-Promis vertont werden, und NICHT von der gewohnten Synchronstimme. Das ist doch Mist — ich schaue mir einen Film mit Jack Nicholson ja auch im Original an und nicht eine eventuell nachgedrehte deutsche Produktion mit der gleichen Story und Uwe Ochsenknecht in der Hauptrolle. 🙁

Die Geschichte mit LaForge und Riker kannte ich übrigens noch gar nicht, danke für die Info. Ich hatte bis heute gedacht, die entsprechenden “echten” Stimmen hätten einfach keine Zeit gehabt, so wie seinerzeit Manfred Lehmann für “Die Hard III” (zumindest habe ich das so gehört). Riker mit der Synchronstimme von Clive Owen war/ist schon echt Kacke, muss ich ja mal sagen!

Gruß,
Marko

Lukas
27. Juli, 2008 22:36

Ich hab mit der Lektüre Deiner Kritik gewartet, bis ich den Film gesehen habe. Im Nachhinein hätte ich mir das Geld natürlich auch sparen können.

Der Film war unfassbar ärgerlich: Keine Handlung, keine einzige (neue) Figur, nicht mal eine richtige Auflösung. Der Umstand, dass Fox aus Kostengründen auf Benjamin Völz als Duchovnys Stimme verzichtet hat, hat dann dem Fass die Krone ins Gesicht geschlagen.

Faszinierend war lediglich, dass ich trotz der unendlich langweiligen Erzählweise ständig ein unschönes Gefühl von Hektik empfand – denn das Bisschen Handlung, das es gab, wurde total durchgehetzt.

Dieter
Dieter
29. Juli, 2008 19:59

Ich bin in Staffel 2 ein- und kurz nach dem Wechsel zu Dogget und Kollegin nicht mehr durchgestiegen. Es war alles zu krude und für meinen Geschmack zu sehr auf die anfangs spannende, dann aber immer konfuser werdende Alien-Verschwörung ausgerichtet. Der erste Film hat mir sehr gut gefallen. Dieser zweite eher entsetzt. Waldvogels Kritik trifft den Nagel ziemlich auf den Kopf. Der Plot von Reptile, der wär´s gewesen! Das wäre auch der Figur des Skinner würdig, nicht dieses unmotivierte erscheinen als Retter und Sprecher des zweiten der beiden gelungenen Scherze im Film. Ohne Aliens und mit nur wenig Übersinnlichem würde Reptiles Idee weit besser erklären, warum der verfolgte Mulder wieder aktiv werden muss und wäre ein guter Aufhänger für einen Thriller. Vielleicht in der Art von “Mörderischer Vorsprung”.

Die Serie hätte ein besseres Ende verdient. Und die Helden einen packenden Kinofilm und nicht so ein halbgares Filmchen.

Hendy
30. Juli, 2008 21:15

“Wortvogel, meines Wissens nach erhalten die etwas bekannteren Sprecher, die einen Schauspieler (oder besser: einen Star) fest betreuen, eine Antrittsgage, zu der dann auch noch die Honorare für die einzelnen Takes kommen. Bei “Day” wird man ihm die Gage gegeben haben, die er fordert. ”

Bitte keine Halbwahrheiten… Beim Synchron ist es normalerweise so: Unabhängig vom “Bekanntheitsgrad” eines Synchronschauspielers gibt es eine Grundgage + Takegage. Die Grundgage wird für jeden Termin gezahlt. Wenn also die Takeanzahl so hoch ist, dass man z.B. drei Termine mit einem Sprecher braucht, dann gibt es für den auch dreimal die Grundgage. Grundgage + Takegage entspricht heutzutage bei den Meisten 60 Euro + 3 Euro bei TV und bei Kino z.B. zwischen 80 + 4 und 100 + 5, bei Manchen gar 200 + 10. D.h. bei einer Kino-Gage von 80 + 4 wären das dann bei z.B. 400 Takes auf drei disponierten Tagen rund 1840 Euro. Bei Stammsprechern ist es jedoch in den letzten Jahren üblich geworden, denjenigen für “ihre” Schauspieler eine Pauschale zu bezahlen. Logischerweise setzt der Synchronsprecher diese Pauschale höher an als das, was er nach normaler Abrechnungen nach Takes bekommen würde. Bei obigem Beispiel z.B. zwischen 2000 und 4000 Euro, je nach gefühltem eigenen Marktwert und Aufwand (Anzahl der Takes).
Da Synchronsprecher ja Schauspieler und somit keine Festangestellten, sondern Freiberufler sind, kann jeder seine Gage und Pauschale individuell festlegen. Ob er sie dann auch bekommt bzw. noch frequent besetzt wird, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Wenn jemand entsprechend gute schauspielerische Leistungen vollbringt, kommt man aber um ihn/sie sowieso nicht drum herum.
Bei dem Keannu Reeves-Film wird Benjamin sicherlich eine “normale” Pauschale aufgerufen haben und eben nicht die Gage, die er sich für AX2 erhofft hat. Denn das Fox ihm die erhöhte Gage bei Keannu Reeves zahlt, bei Duchovny aber nicht, ist vollkommen abwegig. Es ging, wie gesagt, darum, einen Präzedenzfall zu verhindern. Das wird nichts mit der (mangelhaften?) Qualität von AX2 oder David Duchovny als Schauspieler zu tun gehabt haben, geschweige denn mit dem Verleih. Ob die anderen Majors wie UPI, Warner oder Sony Pictures da so großzügig gewesen wären, darf bezweifelt werden, denn jeder Verleih hätte danach das Problem, dass dann plötzlich alle ankommen könnten, um soviel einzufordern.
Also entweder wird irgendwann das generelle Budget für (zumindest Kino-)Synchronisationen in Deutschland drastisch erhöht, sodass solche Summen vielleicht irgendwann mal möglich sind, oder eben nicht – dann aber auch sicher nicht mit solchen Gagen, denn das Geld müsste dann ja woanders abgezogen werden.
Und das kann nicht die Lösung sein, dass z.B. Tonmeister, Cutter, Aufnahmeleiter etc., die in der Synchronbranche arbeiten, finanziell darunter zu leiden hätten, dass Synchronsprecher plötzlich deutlich mehr bekämen.

Achja, nicht dass man mir vorwirft, ich würde hier interne Summen ausplaudern – die obigen Zahlen lassen sich u.a. auch auf der Website des IVS, des BVDSP und auch in einem Tagesspiegel-Artikel, in dem Benjamin Völz konkret die Gage nennt, die er für AX2 gefordert hat, nachlesen.

koldir
koldir
30. Juli, 2008 23:24

Hier der Link zum erwähnten Artikel im “Tagesspiegel”:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/Stadtleben-Akte-X-Synchronstimme;art125,2568392

Wortvogel
Wortvogel
30. Juli, 2008 23:41

@ Hendy: Danke für die interessanten Infos!

Chris
Chris
31. Juli, 2008 00:45

Habe den Film vorhin im Kino angeschaut und muss leider in allen Punkten zustimmen…
Die Charaktere sind nicht wirklich auf der Höhe wie es in der Serie der Fall war und die Story ist leider so flach wie das Papier auf dem sie geschrieben wurde :/

Für Fans der Serie und Leute die dem ersten Kinofilm noch was abgewinnen konnten wird der Gang ins Kino wahrscheinlich keine große Freude aufkommen lassen.

Schade

Wortvogel
Wortvogel
31. Juli, 2008 12:43

Ich denke mal, die katastrophalen Zahlen am ersten Wochenende (gerade mal Platz 4) sprechen für sich. Trotzdem: Wie ich vorausgesagt habe, wird der Film sein Geld machen. Wird keiner arm dran.

Ebenso bezeichnend: Derzeit belegen verschiedene Variationen von “Akte X” acht der ersten zwölf Plätze in der Liste der Suchbegriffe, über die Leser hierher finden.

Marko
31. Juli, 2008 13:40

Ich habe ihn mittlerweile auch gesehen und finde ihn besser als erwartet.

Die Story finde ich nicht so schlecht — ich schließe mich dem allgemeinen Tenor an, dass der ganze Film nicht mehr ist als eine mittelprächtige Fernsehfolge, fühlte mich aber gut unterhalten, und die Idee hinter allem ist eine doch eigentlich recht typische “X-Akte”, von daher passt das schon. Es hätte aber gern etwas mehr Blut geben dürfen, wie Peroy schon sagte: Die Serie war da stellenweise deutlich weniger pingelig!

Es gibt ein paar schöne Nostalgiker-Momente (Skinners Umarmung, die Erwähnung von William, Scullys innere Zerissenheit bzgl. ihrer FBI-Vergangenheit), da hat man durchaus ein bisschen was für die Fans getan.

Mulders Synchronstimme ist, wie erwartet, eine Katastrophe.

Ist eigentlich keinem die Musik aufgefallen? Es gibt einige schöne Themenaufgriffe aus dem ersten Film (Hubschrauberszene mit Mulder!), und das “Operationsthema” (Scully bei der OP) ist wunderhübsch, mit leichten Anleihen an das “Scully-Theme”, das in der Serie immer gespielt wurde, als die hochschwangere Scully Mulder vermisst hat. Auf dem Score befindet sich dazu auch eine schöne Streichervariante des X-Files-Themes. Ich bin kein Fan von Mark Snow, aber der Score ist ihm gut gelungen.

Alles in allem ist der Film für mich 6/10. Und er hätte einen vollen Punkt mehr gehabt, wenn Völz dabei gewesen wäre. 🙁

Gruß,
Marko

Solid Snake
Solid Snake
31. Juli, 2008 22:34

Ich habe jetzt schon etliche Kritiken über Akte X – Jeinseits der Wahrheit gelesen (meist sehr negativer Art, vor allem hier) und aufgrunddessen bin ich gestern mit eher mulmigem Gefühl im Bauch ins Kino gegangen.
Dass ich mir Akte X – JdW im Kino anschauen werden würde stand für michsowieso von – als treuen Fan der Serie – von vornherein fest! Das ist natürlich
Ehrensache als stolzen Besitzer aller 9 Staffeln 😉

Nun ja, mich hat es doch sehr verwundert und teilweise erschrocken mit welcherteils utopischen Erwartungshalteung manche an diesen Film herangegangen sind.Natürlich war Akte X eine, wenn nich DIE bahnbrechendste und populärste Serie
der 90ger, welche Woche für Woche ein Millionenpuplikum begeistern konnte. Jedoch ebbte die Begeisterung nach der 4. (schon etwas ab der 3.) Staffel ab, als
Grund galt wohl die in Akte X als Kern bezeichnende Mythologie um Aliens und Regierungsverschwörungen. Was anfangs noch faszinierend und fesselnd war,
wurde von den ‘Serienaussteigern’ als immer verwirrender und unlogischer werdend kritisiert. Der Rote Faden von Akte X wurde zu verwirrend gestrickt, viele konnten oder
mochten da nicht mehr Folgen, zu viele offene Fragen blieben immer wieder zurück. Die echten Fans jedoch schauten weiter (da zähle ich mich auch dazu) und das
begeistert! Jedenfalls wurden ab dem Zeitpunkt die Monster-of-the-week Folgen den Mytologie Folgen eher bevorzugt.
Wenn man danach jetzt den zweiten Akte X – Kinofilm beurteilen würde, so wäre er in der Tat nicht mehr als eine durchschnittliche Doppelfolge, die bald in Verges-
senheit geraten würde. Aber zu Akte X gehört nun mal mehr als das:

Für mich hat den Reiz an der Serie noch nie die Mytologie, die oftamals grandiosen Einzelepisoden oder das unheimlich düstere Mysterie-Feeling ausgemacht (Natürlich
gehört das zu Akte X – keine Frage) sondern es waren und sind die beiden Hauptcharakteren Mulder und Scully und ihre introvertierte, latent erotische Beziehung, diese unglaubliche Anziehung, bei der eine Berührung der beiden mehr auslöste als sonst irgend ein Schockmoment der Serie! Einfach grandios und in der Seriengeschichte für mich unerreicht. Genau DAS war und ist für mich der wahre Kern von Akte X, denn was wäre die Serie ohne die beiden?

Wenn ich Akte X – JdW unter diesem Gesichtspunkt bewerte, fällt das Ergebnis natürlich ganz anders aus. Die Beziehung zwischen Mulder und Scully wurde glaubhaft weiterentwickelt und viele kleine Details erfreuen das Herz eines echte X-Phile (Bleistifte!) Die Aussage, dass
D. Duchovny gelangweilt wirkt finde ich absolut falsch, er spielt Mulder so gut wie immer, so wie wir Mulder eben kennen und lieben und auch G. Anderson spielt einwandfrei und sehr emotional. Natürlich wirken beide introvertiert und auf eine gewisse Art und Weise auch verkrampft, aber das finde ich passend und auch nachvollziehbar. Es sind zwei gebrochene, vom Leben enttäuschte Menschen, die auf der Suche nach sich selbst verloren wirken und nur vom jeweils anderen auf-
gefangen werden können. Dass sich die beiden Lieben ist klar, jedoch stehen sie sich immer selbst im Weg, das war während der Serie nie anders und machte auch mit den großen Erfolg aus. Die Geschichte an sich, bietet nichts neues – ja – aber sie unterhält auf Akte X – Niveau und das ist womöglich nicht mehr so überzeugend wie es in den 90ern war. Das Mysteriegenre hat sich nun mal
verändert, Akte X aber nicht was ich absolut gut heiße. Wer etwas absolut neues, etwas das neue Maß-
stäbe setzten könnte erwartet hat, hat meiner Meinung nach utopische Vorstellungen gehabt, die natürlich
nicht erfüllt wurden. Aber mal ehrlich, die Story ist doch eher nebensächlich. Es ging doch meiner Meinung
nur darum, Mulder und Scully ein letzen Tanz aufführen zu lassen. Das Hauptthema sind in JdW die beiden
Hauptdarsteller selbst. Und dass C. Carter kein Kino kann, mag ich nicht abstreiten. Das ist nun mal nicht
seine Branche, aber ich finde es richtig, dass er den Film gemacht hat und nicht – wie angesprochen z.B.
D. Morgan, der in der Tat die besseren Folgen der Serie schrieb, aber Carter hat Akte X erschaffen und sollte
es auch zu Ende bringen! Meiner Meinung nach ist ihm das ganz gut gelungen, er hat den wahren Fans das
gegeben was sie wollten. Und es ist eine wahre Freude Mulder und Scully nochmal in Aktion zu sehen!
Dass der Film sehr unblutig inszeniert wurde finde ich weniger schlimm, aber in Zeiten von Saw und Co. erwartet man natürlich mehr würde aber nicht zu Akte X passen.
Der Score von M. Snow ist übrigens sehr gut gelungen, vor allem der Titel im Abspann – klasse! (Wer noch etwas sitzen bleibt und den Abspann zu Ende guckt, wird es nicht bereuen *g*)
Ein großer bis sehr großer Wehmutstropfen ist Mulders Synchro, warum nur??? Diese Stimme geht gar nicht!

Fazit: Zu unrecht zerissener zweiter Akte X Film, der zugegeben nichts Neues erschafft, aber das auch nicht braucht. Für Fans der Serie, vor allem für die, die bis zum Schluss dabei geblieben sind ein sehr unterhaltsamer Film, der Mulder und Scully in den Mittelpunkt stellt, wo sie auch hingehören und gutes altes Akte X – Feeling aufkommen lässt. Ein durchaus würdiger Abschluss einer Serie, die niemals in Vergessenheit geraten wird!
Für einen nicht Fan der Serie, wird der Film eher wenig bieten.
Naja, jedenfalls bin ich mit erheblich besserem Gefühl wieder aus dem Kino raus marschiert 🙂

8/10 Punkte

Peroy
Peroy
1. August, 2008 00:23

“die Erwähnung von William”

Wer ist eigentlich William ? Ich hatte beim Ansehen den Eindruck, dass das Mulders und Scullys Sohn ist, der irgendwann nach Ende der letzten Staffel und vor JDW gestorben ist. Deshalb hab’ ich den nicht erwähnt weil ich gedacht hab’ “Das iss’n Knaller, die hatten ein Kind und das ist tot !” Aber jetzt kennt den jeder, also muss der vorher schonmal aufgetaucht sein… also wer ist das ?!? 😕

Marko
1. August, 2008 07:58

Tja, hättest Du mal die Serie zu Ende gesehen. :p

William ist der Sohn von Scully und Mulder, richtig. Scully hat ihn gegen Ende der Serie in eine Pflegefamilie gegeben, damit er “normal” aufwachsen kann. Den Namen “William” hat er zu Ehren Mulders Vater, William Mulder.

Ich hatte im Film nicht den Eindruck, dass der Junge gestorben ist. Sie haben nur – gewollt – keinen Kontakt mehr zu ihm, und Scully hat das offenbar nicht so richtig gut verkraftet. Ja, das ist kitschig, aber für Fans, you know …

Es gibt noch ein paar mehr Details zu William, insbesondere zu seiner Position innerhalb der Alienverschwörung, aber die gehören in die Mythologie-Abteilung, werden Dich also wohl nicht interessieren.

Gruß,
Marko

Marko
1. August, 2008 08:06

Und da fällt mir gerade auf: Wer die Serie nicht zu Ende geschaut hat, weiß ja auch gar nicht, warum das “X-Files”-Theme gespielt wurde, als das Foto von Bush im Bild war. 😉

Gruß,
Marko

Peroy
Peroy
1. August, 2008 13:42

“William ist der Sohn von Scully und Mulder, richtig. Scully hat ihn gegen Ende der Serie in eine Pflegefamilie gegeben, damit er “normal” aufwachsen kann. Den Namen “William” hat er zu Ehren Mulders Vater, William Mulder.”

Die hatten schon während der Serie ein Kind… ? 😕

Marko
1. August, 2008 13:47

Ähm, ja? Wieso wundert’s Dich, wo Du doch eh mittendrin ausgestiegen bist?

Gruß,
Marko

Peroy
Peroy
1. August, 2008 14:01

So ein richtiges, normales Nicht-Alien-Kind mit vorher ganz normal einmal reinhalten… ? 😕

Worauf ich hinaus will ist Folgendes…

WANN haben die es getrieben ?!? I don’t remember !

Marko
1. August, 2008 14:06

Da kannst Du Dich auch nicht dran erinnern, weil das alles nach der fünften Staffel passierte.

“So ein richtiges, normales Nicht-Alien-Kind mit vorher ganz normal einmal reinhalten… ?”

Wie gesagt, Alienverschwörung und so, Spackenkram halt, willst Du gar nicht wissen. 😉

Gruß,
Marko

Seth
Seth
3. August, 2008 11:53

Ich finde, dass man die kleinen liebevollen Details im Film gar nicht verstehen oder überhaupt bemerken kann, wenn man die Serie nicht bis zum Ende verfolgt hat. (z.B. William und die Nebengeschichte um den todkranken Jungen)
Für micht sind das sowieso nicht die ‘echten’ Fans, die mittendrin agbeschaltet haben. Die finden Jenseits der Wahrheit auch nicht sonderlich gut – egal mir hat er sehr gut gefallen. Chris Carter hat den wahren Fans viel Freude mit dem Film gemacht.
Ich stimme Solid Snake da vollkommen zu, dass die Erwartungen teilweise einfach viel zu hoch waren!
Jeder, der keine Folge der Serie verpasst hat (so wie ich ;-)) sollte sich den Film nicht entgehen lassen!

mfg
seth

Wortvogel
Wortvogel
3. August, 2008 12:34

@ Seth: Was nützen kleine liebevolle Details, bei denen der Hardcore-Fan vor Vergnügen aufkreischt, wenn die gesamte Handlung des Films nichts taugt, die Spannung durch Abwesenheit glänzt, und am Ende doch nichts dabei rauskommt? William wird erwähnt – na und? Big whoop, wie der Ami sagt.

Marko
3. August, 2008 13:17

@Wortvogel: Vielleicht kannst Du das als Nicht-Fan der Serie nicht nachvollziehen, aber für einen “X-Files”-Fan kann der Film durchaus eine tolle Sache sein, bei der “am Ende doch was dabei rauskommt”: Nämlich die Wiederbelebung der “X-Files”-Welt, die bisher in den 90ern mit schuhkartongroßen Mobiltelefonen und kiloschweren Röhrenmonitoren still stand. Mulder und Scully in einem modernen Ambiente mit aktueller Technik hantieren zu sehen, plus die Weiterentwicklung ihrer Beziehung, wiegt für den Fan nun einmal mehr als die Handlung. Natürlich darf die Handlung nicht komplett den Bach runtergehen, aber da habe ich nun wahrlich schlimmere und unlogischere Filme gesehen, als dass mich die Story, die einer serienüblichen X-Akte ja durchaus entsprach, wie ich schon mal sagte, sonderlich gestört hätte. Was hätte Carter stattdessen machen sollen? Einen Film, der die Kritiker begeistert, bei der alle Fans aber nur rumnölen, dass für Fans zu wenig getan wurde? Dann doch lieber so, wie es jetzt gemacht wurde.

Ich will den Film gar nicht schönreden, dafür fand ich ihn auch nicht gut genug, aber Deiner Kritik merkt man einfach an, dass Du den Film m. E. ZU objektiv gesehen hast. Das ist natürlich eigentlich auch der einzig richtige Weg für eine Kritik, aber trotzdem müsstest Du doch verstehen, dass Fans der Serie nicht unbedingt mit der gleichen Objektivität an den Film herangehen können/wollen?

Auch objektiv finde ich übrigens, sofern es mir als Fan “möglich” ist, nicht, dass die Handlung “nichts taugt”. Sie ist nicht die Stärke des Filmes, ja. Aber am Ende kommt ein abgeschlossener FBI-Fall dabei heraus, dessen Grundidee ein bisschen SciFi sein mag, aber nun auch nicht so an den Haaren herbeigezogen ist, dass sie nicht vorstellbar ist. Und das Finale hatte durchaus Spannung.

Ich hoffe weiter auf einen Teil III, mit haufenweise Mythologie und Benjamin Völz.

(Kann man den Mann eigentlich privat buchen? Müsste doch machbar sein, ihn für eine Custom-Tonspur die Parts von Mulder sprechen zu lassen, um diese dann in den Film reinzuschneiden. Wäre ja nicht das erste Mal, dass Fans Verbesserungen vornehmen müssen, siehe die “Arielle”-DVD mit ihrer unsagbar schlechten Zweitsychnronisation.)

Gruß,
Marko

Wortvogel
Wortvogel
3. August, 2008 15:38

@ Marko: Ich bin da ungern so renitent, aber das Argument “Als Fan sieht man das anders…” zieht nicht, denn ICH BIN FAN. Fan zu sein bedeutet nicht, bis zum bitteren Ende dabei zu bleiben. Fan zu sein bedeutet auch, zu erkennen, wenn eine Franchise ihr Verfallsdatum überschritten hat. Ich habe X-Files GELIEBT, aber nach ca. 5 Staffeln war die Luft raus. Buffy? Vier Staffeln. Babylon 5? Alles nach der eigentlichen Serie. Galactica? Ging ab Staffel 3 bergab. Farscape? Eingestellt, bevor es anfing zu saugen. Ich bin Fan, aber kein bedingungsloser und betriebsblinder Fan (auch wenn manche meinen, genau DAS würde einen Fan auszeichnen). Wäre “Akte X – Jenseits der Wahrheit” auch nur halb so spannend gewesen wie die besten Folgen der ersten drei Staffeln, hätte es mir mehr als gereicht. Aber die Serie hat mich verloren – und durch diesen Film nicht zurückgewonnen.

Was zum Geier bringen denn die Fan-Details wie die Erwähnung von William? Das wird einfach so in den Film geworfen, aber nie wirklich thematisiert. Ich finde es den Fans gegenüber eher unfair.

GERADE ALS FAN kann man den zweiten X-Files-Film ganz prima schlecht finden.

seth
seth
3. August, 2008 16:49

@Wortvogel
Bedingungslos und betriebsblind – um es in deinen Worten zu sagen – bin ich in meinem Fandasein bestimmt nicht. Und glaub es mir, es ist mir sehr wohl klar das DAS einen echten Fan nicht ausmacht. Besonders als Fan sollte man oftmals einen kritischeren Blick haben als ein Nicht-Fan sozusagen, ABER wenn eine Serie wie Akte X mit ihren 9 Staffeln mal einen Durchhänger hat (und das hatte sie, streite ich gar nicht ab und das mehrer an der Zahl), verliere ich bestimmt nicht gleich das Interesse und steige sogar ganz aus. Als Fan kann man auch Fehler verzeihen!
Wenn du ca. nach der 5. Staffel ausgestiegen bist, hast du wundervolle Episoden, wie ‘Montag’, ‘Zeit der Zärtlichkeit’, ‘Millenium’, ‘Artefakte’, ‘4D’ verpasst, um nur ein Paar zu nennen. Man kann im allgemeinen sagen, dass sich Akte X ab der 6. Staffel verändert hatte (für mich nicht zum negativen), war aber auch nötig, da sich auch das Mysteriegenre im Wandel befand, die humorvolleren Episoden häuften sich, das hat vielleicht nicht jedermanns Geschmack getroffen, aber es gibt genug die die Serie weiterhin mit Begeisterung verfolgten! (Auch wegen der Mythologie, die viele hier am liebsten ausblenden würden)

So und genau diese Fans können nun mal dem neuen Akte X Film sehr viel mehr abgewinnen als andere, deshalb ist man doch nicht blind gegenüber der Schwächen, die der Film zweifellos hat! Du fragst, was die kleinen Details bringen? Eben alles! Die Bleistifte an der Decke ;-), Sonnenblumenkerne, Samanthas Foto, das X-Files Theme während das Bild von G. Bush gezeigt wurde, William (warum sollte es auch genauer thematisiert werden? Warum unfair? Das hätte den Rahmen gesprengt, wer bis zum Schluss der Serie mit dabei war, der weiß ohnehin bescheid!), Mulders Poster, Skinners Auftritt…
Das alles lässt Akte X wieder aufleben und das sind alles kleine Geschenke an die Fans!
Die Story des Films an sich ist bestimmt nicht so schlecht wie sie hier gemacht wird, sie ist genau so gut oder so schlecht wie eine überdurchschnittliche Akte X – Folge und viel besser wie so mancher möchtegern Thriller!

Ich denke, C. Carter hat mit Jenseits der Wahrheit einen guten Weg gewählt. Er hätte niemals diese hohen Erwartungen erfüllen können.

” GERADE ALS FAN kann man den zweiten X-Files-Film ganz prima schlecht finden. ”

Gerade als FAN kann man ihn auch prima gut finden 😉
C. Carter hätte niemals allen gerecht werden können…

@Marko
Teil 3 mit viel Mythologie UND Völz – hört sich gut an 🙂
Mulder ohne die Stimme von Völz ist einfach nicht Mulder 🙁

mfg
seth

Wortvogel
Wortvogel
3. August, 2008 17:15

Das “bedingungslos und betriebsblind” bezog sich nicht auf dich, Seth – und JETZT stimmt deine Aussage: man kann den Film als Fan gut finden, aber eben auch schlecht. Ich mag es nur nicht, wenn man meine Kritik so reduziert auf den Tenor “Na ja, du bist halt kein echter Fan…”

Und bei 14 Millionen US-Einspiel gesamt in der zweiten Woche würde ich nicht einmal auf einen weiteren TV-Film wetten….

seth
seth
3. August, 2008 18:09

@Wortvogel
Sagen wirs mal so, du bist wohl eher Fan der alten Akte X Generation (Staffel 1-4, wobei da der harte Kern die ersten drei Staffeln sind. Für viele waren diese die besten).
Deine Kritik auf ‘du bist kein echter Fan’ zu reduzieren wäre aber auch unsinn, da deine Kritikpunkte ja nicht wegzustreiten sind. Ich will den Film ja nicht schön reden, und keinesfalls irgendwelche Erklärungen für irgendwas was falsch gelaufen ist abzugeben.(hoffe das kommt nicht so rüber)
Ich wollte eigentlich nur damit sagen, dass eben viele den Film auch als positiv empfunden haben und sehr gut unterhalten wurden. Vor allem eben auch, wenn man die ‘zweite Gen.’ der X – Files gesehen hat (Staffel 5-9). Da bist du ja dann definitiv kein Fan davon.
Und wenn der Film dann so ‘zerfleischt’ wird, kann ich das eben nicht so nachvollziehen.

“Und bei 14 Millionen US-Einspiel gesamt in der zweiten Woche würde ich nicht einmal auf einen weiteren TV-Film wetten….”

Naja, dass der Film ein Kassenschlager wird, hab ich nie erwartet. Die junge Generation weiß ja teilweise gar nicht mehr wer oder was Akte X überhaupt ist… und ein Film für nicht X-Fans ist Jenseits der Wahrheit bestimmt nicht.
Ich wäre mir da – was einen möglichen 3. Teil betrifft – nicht so sicher… 😉

mfg
seth

Solid Snake
Solid Snake
3. August, 2008 19:44

@Seth

Ich stimme dir vollkommen zu. Der Film hat seine Schwächen, ja. Aber für ein bestimmtes Puplikum hat er eine Menge zu bieten! Auf jedenfall belebt Akte X JdW auf eine schöne Art und Weise das Akte X Universum.
Und die kleinen Details, die du beschrieben hast machen wirklich sehr viel aus.

@Marko

‘Nämlich die Wiederbelebung der “X-Files”-Welt, die bisher in den 90ern mit schuhkartongroßen Mobiltelefonen und kiloschweren Röhrenmonitoren still stand. Mulder und Scully in einem modernen Ambiente mit aktueller Technik hantieren zu sehen, plus die Weiterentwicklung ihrer Beziehung, wiegt für den Fan nun einmal mehr als die Handlung.’

Genau das ist der Punkt. Es war ja auch oft während der Serie so, dass handlungsschwächere Episoden trotzdem gut waren oder trotzdem funktionierten eben wegen dem tollen Spiel der Hauptdarsteller und kleiner schöner Details.
Ausserdem ist die Handlung in JdW keinesfalls schlecht! Sie bietet Akte X – Feeling und unterhält auf gutem Niveau.
Natürlich hätte man einiges besser machen können, aber das kann man doch immer.

Peroy
Peroy
6. August, 2008 15:55

” Buffy? Vier Staffeln”

Buffy war gut bis zum Schluss (mit dem gelegentlichen Aussetzer, scheiss drauf. Und vielleicht ist sie einmal zu oft gestorben, egal). Die haben ein schön fulminantes Finale aufgefahren und dann Schluss gemacht, obwohl man die Geschichte noch hätte weiterführen können, Hut ab dafür…

Und der zweite Akte X-Film ist (auch für mich als ehemalshalbjetztnichtmehr-Fan) nicht SO schlecht, wie du ihn gemacht hast… nur so richtig gut ist er eben nicht…

Peroy
Peroy
6. August, 2008 16:02

“Was zum Geier bringen denn die Fan-Details wie die Erwähnung von William?”

Der Film wird sogar BESSER, wenn man keine Ahnung hat, wer das ist…

Marko
6. August, 2008 16:50

“… obwohl man die Geschichte noch hätte weiterführen können, Hut ab dafür …”

Aber die Geschichte geht doch weiter, es gibt Comics, die nahtlos an die Serie anschliessen:

http://www.buffycomic.de/

Gruß,
Marko

Peroy
Peroy
6. August, 2008 20:19

Aber auf die scheiss’ ich…

Dieter
Dieter
8. August, 2008 14:10

Ich finde es doch ziemlich billig, Kritik mit dem allseits beliebten “Personal-Argument” (hier: “die Kritiker sind eben keine richtigen Fans”) abzubügeln. Was hätte Carter machen können? Ganz klar: Einen wirklich spannenden Film, der gerne all das leistet, was die “wahren Fans” entzückt, der aber eben spannend und handwerklich richtig gut ist. Und genau da hat er grandios versagt. Ich habe von dem Streifen nicht erwartet, dass das Kino neu erfunden wird oder revolutioniert. Ich habe auf einen spannenden Film mit den beiden Helden gehofft. Nur das sentimentale Wiedersehen mit den beiden allein kann den Film nicht tragen.

Mulder und Scully können auch 2008 mit dem Computer umgehen. Wow. Dafür lohnt sich der Kinobesuch. Kommt schon Leute, wirklich: Was ist das für eine magere Begründung, Mulder wieder als Berater zum FBI zu holen, alle Anklagen fallen lässt, seine Flucht zu ignorieren (Widerstand gegen die Staatsgewalt), wenn man ihm doch sowieso nicht glauben will. Vor allem, weil so einen lächerlichen Fall (prophetischer Priester findet Leichenteile) auch Mulders und Scullys Nachfolger und jeder andere FBI-Agent mit Bravour lösen würden.

Schlechter Film bleibt schlechter Film. Captain Kirk musste wenigstens das Universum retten, wenn er wieder aktiviert wurde. Scully und Mulder dagegen suchen einen Serienmörder, der irgendwie einen russischen Spitzenchirurgen mit internationalem bösen Team an seiner Seite hat, um den Kopf seines Geliebten mit vorzugsweise weiblichen Körpern am Leben zu halten. Ich habe natürlich ein paar wesentliche “mystische” Details unterschlagen. Also das wäre doch bestimmt raffinierter und vor allem akte-x-mäßiger gegangen. Vor allem, wenn man den Film so großspurig vorankündigt.

Solid Snake
Solid Snake
8. August, 2008 21:21

@Dieter

Der Film bietet nicht das, was sich viele erhofft hatten – mag sein aber was kann man von einem zweiten Akte X Film erwarten, dem vom Budget her nicht mehr als einem B-Movie zur Verfügung gestellt wurde, der die Bürde trägt die Erwartungen und Hoffnungen einer der besten Serien aller Zeiten zu erfüllen und über den im Vorfeld mehr spekuliert, gemutmaßt und gerätselt wurde als über z.B. einen Indy 4?
Ich weiß nicht, ich denke die Sterne hätten im Vorfeld nicht ungünstiger stehen können…
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich ohne große Erwartungen ins Kino gegangen bin, aber den Film als durch und durch schlecht abzustempeln ist mir total unverständlich. Mag sein dass man vieles hätte besser machen können, aber mir hat der Film trotzdem gut gefallen. Der Film ist mehr Charakterdrama als spannungsgeladener Thriller, ja, aber genau das fand ich gut daran. Jenseits der Wahrheit ist auf jeden Fall der bessere Abschluss als ‘The Truth’ 2002. Dass der Film mit kommenden Kinohighlights wie z.B. ‘The Dark Knight’ nicht mithalten kann ist klar, jedoch ist er durchaus besser als so manch andere Filme in diesem Kinojahr (z.B. The Happening). Natürlich ist das Geschmackssache, aber Akte X 2 ist besser als sein Ruf!
Die Geschichte bietet sicherlich nichts neues, ist von der Idee her aber nicht schlecht. Das ganze in die kalte Jahreszeit zu verlegen gibt dem ganzen ein tolles Flair und schafft eine schöne düstere, trostlose Atmosphäre, die als Spiegelbild der Inneren Zerissenheit der Hauptdarsteller gesehen werden kann. Die Effekte im Film sind rar, wurden aber gezielt gesetzt, so dass sie ihre Wirkung nicht verfehlen. Dass das Hauptaugenmerk auf Mulder und Scully und ihre Beziehung gelegt wurde finde ich passend und wurde auch sehr glaubhaft weiterentwickelt.

‘Ich finde es doch ziemlich billig, Kritik mit dem allseits beliebten “Personal-Argument” (hier: “die Kritiker sind eben keine richtigen Fans”) abzubügeln.’

Das ist doch schwachsinn. Niemand will eine Kritik auf so etwas reduzieren (ich jedenfalls nicht), aber als Nicht-Fan (wie auch immer) versteht man so manche Zusammenhänge und Details einfach nicht. Auch wird einem Nicht-Fan die Weiterentwicklung der beiden Hauptfiguren ziemlich egal sein. Ich denke ein Akte X – Film kann immer nur hauptsächlich seine Fangemeinde ansprechen ob Stand-Alone oder Mythologie Thema!

Ich hoffe, dass der Film genung einspielen wird um einen Akte X 3 mit Mythologie-Thema folgen zu lassen und zwar im Dez. 2012 😉

Wortvogel
Wortvogel
8. August, 2008 21:31

@ Snake: Ich wollte das Thema eigentlich abhaken (der Film ist ja böse genug gefloppt), aber nichtsdestotrotz: Ein Film ist ein Film ist ein Film. Ein schlechter Film wird nicht zu einem guten Film, nur weil Fans sich in mythologische Details verbeißen können. Der schwache Spannungsaufbau und die dünne Story ohne einen nennenswerten Antagonisten sind Fakten. Ich habe den Film auch nicht als “durch und durch schlecht” abgestempelt. Ich habe ihn nur an seinen Erwartungen und Möglichkeiten gemessen. Wäre er in der Serie als Zweiteiler gelaufen, wäre er okay gewesen. Mit dem Anspruch, der erste Kino-X seit 10 Jahren zu sein, ist er aber angetreten. Und daran gescheitert. Und es ist mir egal, wie oft ich das wiederholen muss: Ich BIN Fan.

Und Schnee-Episoden hat die Serie in der Zeit, als sie noch in Vancouver gedreht wurde, wahrlich oft genug gemacht.

Dieter
Dieter
10. August, 2008 01:51

@Solid Snake: Naja, für ein Charakterdrama fehlen mir dann doch die fein geschliffenen Dialoge. Dass die beiden “Mulder und Scully” können, glaubhaft mit Spannung und allem, was ich so gut fand in der Serie, ist klar, lobenswert und schön. Das rettet aber den Film auch nicht in Richtung Charakterstudie oder so. Man muss nicht lange nach Filmen suchen, die dies eher leisten.

Also die Bilder im Schnee, die fand ich tatsächlich schön. Ich mag die düstere Atmosphäre auch. Gab es oft in der Serie, ist aber auf der großen Leinwand eindrucksvoll. Über Details, wie die Bleistifte in der Decke, das Akte-X-Thema mit dem Bild Bushs und den Dialog Skinner – Scully im Auto habe ich mich gefreut.

Die fast schwarzen Augen des FBI-Opfers und die Schwimmbad-Szene haben mich auf falsche Fährten geführt. Das wurde dann aber für mich enttäuschend aufgelöst: Sie hatte halt dunkle Augen und der Killer blinzelte halt nicht und hielt den Atem an.

Vor dem Film bin ich jede Werbung umgangen und habe keine Kritiken gelesen, um mir den Spaß nicht verderben zu lassen. Erst jetzt nach dem Film habe ich mir Trailer angesehen usw. Mich hat wirklich der Film an sich und in der Summe enttäuscht und nicht zu hohe Erwartungen. Auch nicht im Vergleich zu aktuellen Blockbustern.

Leider habe ich auch mit der “glaubhaften Weiterentwicklung” der Beziehung unserer Helden wirklich ein Problem: Ist das jetzt Mulders Zufluchtsort gewesen oder das gemeinsame Haus, in dem Mulder sein “Arbeitszimmer” hat? Was war das für eine eigenartige Kuschelszene mit Scully im Pyjama, wenn Scully nur zu Besuch war? So ganz ausgestiegen bin ich nun doch nicht und habe ab und zu in die Folgen gesehen, verstehe das aber trotzdem nicht.

Übrigens: Trotz des absolut grandiosen Dogget-Darstellers, war Akte-X ohne Mulder und die Beziehung zwischen ihm und Scully für mich nicht mehr so sehenswert (zusätzlich zu dem nach meinem Geschmack zu abgedrehten Handlungsverlauf).

Sollte es einen weiteren Film geben, ich würde ihn mir ansehen. Denn ich denke, es ist nicht so schwer, ihn besser werden zu lassen als diesen. Außerdem würde ich mich auch eher als Fan bezeichnen, obwohl es da sicher viele gibt, die sich in der Serie besser auskennen als nun gerade ich. Aber ich mag das schon sehr und bin ja deshalb auch ins Kino gegangen und also kein “Nicht-Fan”. (Würde mich ja sonst auch nicht an dieser Diskussion beteiligen.)

Irgendwo oben steht sinngemäß, man könne ja immer etwas verbessern. Das ist für mich kein Argument gegen Kritik! 1. denke ich, die Kritiken hier sind vor dem Hintergrund der “Akte-X-Welt” gut begründet. 2. gibt es durchaus Kunst, die nicht verbessert werden kann, sondern mit jeder “Verbesserung” verliert. Zahllose Beispiele aus Musik, Malerei, Bildhauerei, Theater, Literatur und Film belegen das doch. Wo will man Judah-Ben-Hur oder Lichter der Großstadt verbessern? Dass ja keiner an der Mona Lisa herummalt! Und so weiter.

Solche Geniestreiche sind nicht zu erwarten von Carter; wäre auch unfair. Aber es wäre ganz sicher auch mit wenig Budget weit besser gegangen und auch dafür gibt es haufenweise Belege in der Filmgeschichte.

the Geek
the Geek
12. August, 2008 23:44

Nachricht an das ewige Nörgler-Volk: Ich habe wie weiter oben angekündigt den Film heute im Kino gesehen und ich fand ihn okay. Kein Genie-Streich die Story, aber ausreichend um auf einen weiteren Film – Stand-alone – zu hoffen.

@Wortvogel: Zwar gab es keine Amanda Peet nackt, aber dafür nach dem Abspann Scully fast nackt.

Wortvogel
Wortvogel
13. August, 2008 11:42

@ Geek: Ewige Nörgler finde ich unangemessen – anscheinend hat das weltweite Publikum dem Film ja auch eine Abfuhr erteilt (von der gesamten etablierten Filmkritik mal ganz zu schweigen). Ich selbst haben den Film ja nicht vernichtend schlecht bewertet, sondern als mittelmäßigen Pathologie.Thriller bezeichnet.

Schön, dass dir der Film gefallen hat – an der Validität unserer Meinung(en) ändert das nichts.

Dieter
Dieter
14. August, 2008 11:59

@ Geek: Danke, jetzt sehe ich klarer. Ich gehöre zum “ewigen Nörgler-Volk”! Das entkräftet jedes von uns vorgebrachte Argument vollends. Kompliment. Ich bewundere Deine analytischen Fähigkeiten und Deine psychologische Fachkompetenz, die grundlegenden Charaktereigenschaften anderer Menschen anhand ihrer Forumsbeiträge treffend zu beurteilen.

Auch wenn hier mit “Decknamen” operiert wird, empfinde ich soetwas als beleidigend. Ich bin wohl nicht so hip drauf, wohl kein Kind unserer Zeit und finde diese Art, eine Diskussion zu vergiften, unerträglich. Im Übrigen ist der Film zu unwichtig, als das ich meine kleinen kritischen Bemerkungen als “Schwachsinn” und mich als “ewigen Nörgler” abqualifizieren lassen möchte.

Übrigens finde ich diese Homepage sehr gut, werde mich aber aus den genannten Gründen an dieser Auseinandersetzung nicht weiter beteiligen.

Peroy
Peroy
17. August, 2008 17:16

Gibt aber schon mehr Nörgler als Leute, die was Sinnvolles zu sagen haben…

Dieter
Dieter
17. August, 2008 19:02

Hatte ich doch schon verstanden, Peroy. Bin ja jetzt weg und bleibe es auch.

Djpn
Djpn
4. September, 2008 09:21

Die Kritik is echt Hart aber zu 100% zutreffend, hab den Film gestern gesehn un bin sowas von Entäuscht wie schon lange net mehr!

Besonders Entäuschend war das mit keinem Satz mal die alten Erinnerungen aus der Serie erwähnt wurde.. Nur mal kurz seine Schwester im einem Satz erwähnt um! Echt, was warn das?!

Akte X ohne Mystery, absolut Storymäßig nichts mehr mit Akte X zu tun, Völlig Langatmig un einfallslos. Unter ShowDown am Ende genauso Grottenscheisse wie der ganze Film!

Schon beim Drehbuch hätte ma merken können das dass einfach nix werden kann!

Die Akten sin endgültig geschlossen, Wer nochmal das Feeling haben will sollte sich die Alten Staffeln auf DVD holen… Echt Traurig!!!

milan8888
milan8888
7. Oktober, 2008 17:37

»Ich sehe die Synchro-Politik bei Animationsfilmen nicht so schwarzweiß – auch in den USA werden die teuren CGI-Streifen mittlerweile nicht mehr mit “voice actors” besetzt (wer erinnert sich noch an Mel Blanc?), sondern mit Stars. Und wir ersetzen das dann eben durch das, was in Deutschland als “Stars” durchgeht. Ich erinnere mich an keinen Fall, bei dem mir das massiv negativ aufgefallen wäre.«

Wie wäre es z.B. mit Nikki Lauda in “Cars” oder Verona Feldbusch in “Chicken Little”?

Marko
9. Oktober, 2008 12:27

“Cars” ist ein gutes Beispiel. Mich haben da schon die Stimmen der Hauptdarsteller genervt — Daniel Brühl? Bettina Zimmermann?! Ich wäre mit den deutschen Synchronstimmen von Owen Wilson und Bonnie Hunt viel glücklicher gewesen.

Lauda war auch nicht gerade der Bringer …

Gruß,
Marko