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juckenIch kann es nicht bestreiten – ich habe Blut geleckt. Die Analyse von "Zärtliche Chaoten 2" hat mir bewiesen, dass die deutsche Kinokomödie der 70er und 80er einer Neubewertung harrt. In sträflicher Leichtfertigkeit – gespeist aus akademischer Arroganz – haben die Filmhistoriker dieses Segment bisher vernachlässigt. Ausnahmen bestätigen die Regel und zu diesen Ausnahmen gehört das launige nebenstehende Werk des unvermeidlichen Martin Hentschel, der aber – ebenso hormongesteuert wie vorhersehbar – primär der deutschen Bumskomödie das Wort redet.

Genug davon!

Es ist Zeit, zurück zu schauen! Es ist Zeit,..  [weiterlesen]

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zaertliche_chaoten_2Auf Wilsons Dachboden wurde gestern "Zärtliche Chaoten 2" besprochen, eine dieser deutschen Fremdschäm-Komödien der 80er, die nur von den Leuten für Kult gehalten werden, die sie nie gesehen haben. Retrospektiv ist allenfalls der Zynismus erstaunlich, mit dem man seinerzeit (zu Recht) annahm, es reiche für einen Kinofilm, wenn man ein paar deutsche TV-Nasen, Gaststars aus aktuellen US-Serien und die aktuellen Sommerhits zusammen blödelt. Was an Kreativität und tatsächlicher Handlung fehlte, wurde mit Adjektiven wie "frech" und "rasant" übertüncht, auch wenn die Inszenierung nie über das Niveau schlechter Werbespots hinaus kam.

Um euch auf meinen kleinen Exkurs einzustimmen,..  [weiterlesen]

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Es hat ein Weilchen gedauert, weil ich einen Haufen anderer Projekte anliegen habe, aber es ist mir wie immer ein Anliegen, das Fantasy Filmfest von allen Seiten noch einmal zu beleuchten.

Das schon vorab: Es mag nicht das beste Programm aller Zeiten gewesen sein (2010 ist deutlich erinnerlicher), aber es war für mich sicher eins der schönsten Festivals seit 1990. Um die Zeitspanne zu verdeutlichen. Es wäre theoretisch möglich, dass bei meinem ersten Fantasy Filmfest Kinder gezeugt wurden, die in diesem Jahr Großeltern werden. Let that sink in.

Schon die Fahrt, die ich ja vorab mit euch besprochen hatte,..  [weiterlesen]

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Während ich endlich (?) mal wieder an einer Filmverbrechen-Fotostory arbeite, haue ich in diesen Tagen diverse kleinere Beiträge raus, die sich angesammelt haben. Man kann ja nicht jeden Text über 10.000 Zeichen prügeln.

Die BILD DER FRAU verleiht jedes Jahr die GOLDENE BILD DER FRAU an Frauen, die sich um die Rechte von Minderheiten (wozu wohl auch Frauen zählen) verdient gemacht haben. Die Preisträgerinnen werden in einer bundesweiten Plakataktion geehrt und dürfen ihr Mantra auf eine Zeile reduziert als Zitat präsentieren. Ich finde das eitel und oft genug ziemlich einfältig, weil wir primär mit Allgemeinplätzen im Stil von "Gewalt gegen kleine Mädchen muss aufhören!"..  [weiterlesen]

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Ich habe schon häufiger gemutmaßt, dass unsere Erinnerung an die Jahrzehnte selten den kompletten Jahrzehnten gilt – "die 60er" meinen meistens die zweite Hälfte der 60er, während "die 70er" am typischsten im mittleren Drittel waren. Auch das, was wir stilistisch mit "den 80ern" verbinden (NDW, New Wave, Popper, Italo-Pop, Edding, Zauberwürfel), ballte sich primär in der ersten Hälfte.

Für mich war dieses Musikvideo immer "peak 80s", ein Best of des Worst of, eine komprimierte Brausekugel an Geschmacklosigkeit unter Einbeziehung von Mode, Musik Frisur, Sexappeal, Farben und Technik:

YouTube

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Das hier wird mal wieder so ein richtiger Artikel zum Wochenende, den man lesen kann, falls man sich von der ZEIT überfordert fühlt.

Kürzlich hatte ich geschrieben, dass ich meine alten Heftromane in diversen Bücherschränken der Republik untergebracht habe. Das waren weniger als ich dachte – weil ich eine riesige Wanne voll im Keller vergessen hatte. Diese wurde nun in Hohenbrunn bei München ausgeräumt:

Der Preis für den besten Romantitel geht an den GEISTER-THRILLER:

So, wie man manchmal in der Jackentasche einen Geldschein findet, barg auch die Wanne mit den Romanheften einen kleinen Schatz:

Die Werbeheftchen hatte ich Anfang der 80er im Spielwarenladen Lütgenau mitgenommen…  [weiterlesen]

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Ende 1995 flog ich mal wieder nach London. Shoppen, Musicals, Sightseeing. Weil der E-Commerce noch in den Kinderschuhen steckte, besuchte ich legendäre Läden wie Eastern Heroes, Forbidden Planet und den Cinema Store, um mich mit Büchern und Zeitschriften einzudecken. In einem Supermarkt in Kensington fand ich ein tolles heruntergesetztes Modell von THUNDERBIRDS, in einem Tabakladen in der Portobello Road die lang gesuchte erste Ausgabe des BABYLON 5-Comics. Ein erfolgreicher "haul", wie man heute sagen würde.

Nicht auszuschließen, dass dieses Foto damals entstanden ist:

Ich bin ziemlich sicher, dass es in der alten Location vom Forbidden Planet war,..  [weiterlesen]

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Die frühen 90er waren wilde Zeiten im wuchernden und boomenden Privatfernsehen. Weil vieles billig und zum ersten Mal probiert wurde, legten sich RTL, SAT.1 und Konsorten immer wieder mal krachend auf die Schnauze. Darüber kann man sich lustig machen, aber das ignoriert, dass diese Lehrjahre letztlich hoch profitable und professionelle Senderfamilien hervor brachten, bei denen heute Leute in Rente gehen, die damals jung angefangen haben.

Als Redakteur der Zeitschrift GONG und zuständig u.a. für SAT.1 war ich hautnah mit dabei. Ich schrieb über das Privatfernsehen, bevor ich es selber mit gestaltete…  [weiterlesen]

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Die Künstliche Intelligenz ist kein Sein, sondern ein Tun. Sie ist nicht beschränkt auf einen Bereich, weil sie jeden Bereich in seine Bestandteile zerlegen und analysieren kann. Darum sind wir aktuell auch schon weit über die bloße Generierung von Hausaufgaben und die Erstellung mehr oder weniger gelungener Fantasy-Artwork hinaus: KI gibt Therapiestunden, KI verrät Börsentipps, KI kennt Windows-Aktivierungscodes, KI generiert TV-Vorspänne.

Eher durch Zufall bin ich auf einen weiteren Bereich gestoßen, in dem die KI ordentlich aufräumen kann – sicher auch auf Kosten von Arbeitsplätzen…  [weiterlesen]

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Ich gestehe, dass wir nach vier Jahren echt nervös waren, endlich wieder nach London zu fahren. Haben sich in der Zwischenzeit unrealistische Erwartungen an die Stadt aufgebaut? Haben wir in den Jahren 2009 bis 2019 (in meinem Fall 1989 bis 2019) nicht schon wirklich alles durch, was den Kurzurlauber begeistern kann? Was, wenn das Wetter schlecht ist? Was, wenn wegen der Krönung alles zu hat? Was, wenn Corona wieder mal alles versaut?

Hinzu kam, dass wir das momentane Angebot in Sachen Theater relativ mau fanden. Mir ist die Anzahl der verliehenen Preise egal, aber ich schaue keine Stücke,..  [weiterlesen]