02
Okt 2017

Star Trek Discovery: Der Fairness halber…

Themen: Film, TV & Presse |

So, ich habe eben die ersten “richtige” Folge “Star Trek Discovery” gesehen. Und weil mir vorgeworfen wurde, die Serie vorschnell zum Rohrkrepierer erklärt zu haben, möchte ich noch mal in die Details gehen.

Ich habe die Serie nicht zum Rohrkrepierer erklärt, sondern den Pilotfilm (präziser: die beiden Pilotepisoden). Der Unterschied ist wichtig, auch wenn ihn viele Trekker nicht verstehen wollen und selber den Fehler machen, aus ihrer Begeisterung für den Pilotfilm eine zumindest unvorsichtige Begeisterung für die Serie zu extrapolieren.

Nichts, was die Serie “Star Trek Discovery” in Zukunft leistet, wird die Defizite des Pilotfilms wettmachen können. It is what it is. Für diese Erkenntnis reicht schon der Vergleich mit TNG: So großartig die Serie in toto gewesen ist, so schlecht bleibt doch “Encounter at Farpoint”. Episoden wie “Parallels”, “Yesterday’s Enterprise” und “The inner light” heben den Durchschnitt, aber sie “reparieren” keine gemachten Fehler. Und das gilt für “Discovery” genauso.

Was mich aber überrascht hat: Die erste “reguläre” Episode mit dem Titel “Context is for kings” macht den Pilotfilm nachträglich noch schlechter, was ja nach meiner eigenen Argumentation auch nicht möglich sein sollte. Follow me if you please…

“Context is for kings” ist die Pilotepisode von “Star Trek Discovery”, völlig egal, was die Produzenten und das Marketing-Department von CBS/Paramount/Netflix quatschen. Mit Michael Bernham kommt die Schlüsselfigur auf das Schiff, wir lernen die weiteren Figuren der Serie kennen, den Captain, die persönlichen Konflikte – und am Ende die Mission (wenn auch mit vielen Fragezeichen). So weit, so trek – TNG, Voyager, DS9 und Enterprise haben das nach dem gleichen Muster gemacht. Es ist gut, weil es vertraut ist.

Visuell ist “Context is for kings” deutlich homogener als der Pilotfilm, man hat das Gefühl, sich zwar in einer optisch ungewohnten, aber doch stimmigen Trek-Welt zu befinden. Das Design des Schiffes passt zu den Uniformen, die Requisiten und Sets beißen sich nicht wie zeitweise bei Abrams’ Kino-Treks. Erfreulich auch die netten, aber nie penetranten Verweise auf TOS (Jeffries-Röhren, Tribbles, Phaser).

Trotzdem erarbeitet sich die Episode eine eigene Textur, eine eigene Farbe im Spektrum von Star Trek. Die Föderation befindet sich in einem fast aussichtslosen Krieg, es hat zu viele Verluste gegeben, mit den Möglichkeiten sinken auch die Skrupel. Die Discovery ist auf etwas konzentriert, das wir bisher bei Star Trek so nicht nicht gesehen haben: military science. Forschung und Erforschung ja, aber mit einer düsteren Zweckgebundenheit.

Besonders hervorzuheben ist die Beleuchtung, die “Discovery” eine erstaunliche Plastizität und Dreidimensionalität verleiht. Statt jedes Set bis in jede Ecke auszuleuchten, dominieren Licht und Schatten, verschluckt die Dunkelheit viele Bereiche. Das sorgt in einigen Szenen für Unruhe, Unsicherheit – passend zu einer Episode, die letztlich (abgesehen von der Etablierung der Charaktere und des Schiffes) einen relativ banalen, aber effektiven “Aliens”-Abklatsch darstellt.

Das gefällt mir, das finde ich potent und (natürlich) teilweise an “Babylon 5” erinnernd, wo die Menschen auch zunehmend gegen das Chaos ankämpfen mussten. Allerdings greift Discovery stellenweise wieder derart auf Trek-Klischees und Technobabble zurück, dass ich ein wenig fürchte, man wird die mutigen Ansätze zu Gunsten roddenberry’scher “eigentlich sind wir doch alle Freunde”-Schunkelei aufgeben. Weil es einfacher durchzuhalten ist. Dafür sprechen auch die aktuell etwas simpel gezeichneten, sehr typischen Trek-Charaktere in der zweiten Reihe. Aber das ist natürlich alles Spekulation.

Insgesamt erfüllt “Context is for kings” damit die Erwartungen, die ich schon an den Pilotfilm hatte: Die Episode stellt das Konzept der Serie vor, passt sich in das Trek-Universum ein und wirkt angesichts der Erwartungen und Investitionen angemessen teuer und edel. Ähnlich wie bei “The Expanse” und “Game of Thrones” kann man nur staunen, wie massiv sich das Genre-Fernsehen weiterentwickelt hat.

Und genau da liegt auch das Problem: “Context is for kings” entlarvt den Pilotfilm der letzten Woche endgültig als Treppenwitz, als aufgeblasene Vorspeise ohne Kalorien. Nichts, aber auch gar nichts an den ersten beiden Episoden wird benötigt, um mit “Context is for kings” in die neue Serie einzusteigen. Die relevanten Informationen (Krieg mit den Klingonen, Burnham hat gemeutert, etc.) werden in Nebensätzen eingestreut und sind auch absolut ausreichend zum Verständnis des Konzepts. Ich würde jedem, der in ein paar Monaten darüber nachdenkt, “Discovery” anzuschauen, dringlich ans Herz legen, den “Pilotfilm” schlicht wegzulassen. Weil er nicht nur keinerlei Nährwert besitzt, sondern weil er die Serie schlechter einführt, als sie es verdient. Und das, meine Freunde, habe ich so bisher auch noch nicht erlebt.

Was bleibt? Mir hat “Context is for kings” sehr gefallen und die Serie setzt sich damit auch deutlich von der reinen Hommage “The Orville” ab. Ich bleibe auf jeden Fall dran und bin so überrascht wie ihr, dass ich mich auf die weiteren Episoden freue. Vorerst.



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Markus
Markus
2. Oktober, 2017 13:05

Wir sind größtenteils einer Meinung. 🙂

Marko
2. Oktober, 2017 13:22

Hui, das macht Hoffnung.

Hendy84
2. Oktober, 2017 13:40

Sehe ich ähnlich wie Du – und das, obwohl mir der zweiteilige Quasi-Pilotfilm (ich nenne es lieber “Prologfilm”) als Unterhaltung ganz gut gefallen hatten. Dennoch sehe ich es wie Du: er wird durch “Context is for kings” nachträglich schlechter und man hätte die Serie gleich mit dieser Episode beginnen können und sollen.
Was halt auch zeigt, dass die ersten beiden Episoden eigentlich nur dem Marketing dienen sollten, um die Zuschauer zu CBS All Access zu ködern. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man sogar glauben, dass die ersten beiden Episoden erst nachträglich als “Vorspeise” für CBS entwickelt wurden, um den Köder zu All Access auszuwerfen.

Stefan
Stefan
2. Oktober, 2017 14:24

Ich wünschte mir nicht so viele Abkürzungen. TNG konnte ich noch richtig raten, TOS musste ich googeln. Ach so, das was ich als Kind so gerne gesehen habe.

Was ich auch heute noch gerne sehe, wenn es z.B. auf ZDFneo wiederholt wird. Und deshalb irritieren mich persönlich auch Sätze wie

Die Episode stellt das Konzept der Serie vor, passt sich in das Trek-Universum ein und wirkt angesichts der Erwartungen und Investitionen angemessen teuer und edel.

Der Charme von TOS war gerade, dass es eben nicht teuer und edel war. Sondern dass man sah, dass die Felsen auf dem fremden Planeten im Studio standen, dass die Tribbels nur Stofftierchen waren und dass die “automatischen” Türen im Raumschiff manchmal hakelten.

Die Discovery ist auf etwas konzentriert, das wir bisher bei Star Trek so nicht nicht gesehen haben: military science. Forschung und Erforschung ja, aber mit einer düsteren Zweckgebundenheit.

Ja. Wir leben leider nicht mehr in den späten 60ern. Love, Peace und Understanding sind mega-out. Friedenssichernde kriegerische Missionen sind der heiße Scheiß. Die SF folgt da nur der dummen und hässlichen Realität und verrät dabei ihre Ursprünge.

Stefan
Stefan
2. Oktober, 2017 15:15
Reply to  Torsten Dewi

Da hat man natürlich andere Ansprüche und „billig und schrammelig“ wirken nicht erfolgversprechend.

Und das schreibt einer, dem die Filme sonst nicht abseitig und trashig genug sein können.

Ok, dann ist das halt bei Star Trek anders. Du bist der Experte. Und ich bin nicht “man”, aber das wusste ich schon.

Marko
3. Oktober, 2017 00:54
Reply to  Stefan

Ich glaube, wenn die Macher der TOS damals Technik und Geld genug gehabt hätten, dann hätten die das auch gern üppiger umgesetzt. Stofftierchen und hakelnde Türen hab ich nie als Charme, sondern als “Geht halt nicht anders” verstanden.

invincible warrior
invincible warrior
3. Oktober, 2017 06:31
Reply to  Marko

TOS war eine teure TV Produktion damals! Die durchschnittlichen Produktionskosten pro Folge waren 190000 USD (entspricht heute knapp 1.4 Millionen, http://memory-alpha.wikia.com/wiki/TOS_Season_1). Zum Vergleich erreichte Bonanza erst mit Staffel 10 (1968) diese Kosten (http://ponderosascenery.homestead.com/costs.html). Also kann man der Serie sicherlich nicht vorwerfen, damals kostengünstig gewesen zu sein. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass die Serie nach drei Staffeln eingestellt wurde.

Teleprompter
Teleprompter
2. Oktober, 2017 14:43
Reply to  Stefan

Den ursprünglichen Charm von TOS (oder neudeutsch Trashfaktor) werden wohl nur ganz wenige vollumfänglich wiederhaben wollen – nicht von ungefähr laufen in den TV-Sendern heutzutage überwiegend die bearbeiteten Episoden, in denen zumindest Weltraumtricks up-to-date sind.
Und was die Peace/Love-und so weiter Message angeht: Klar, das war mal Rodenberrys ursprüngliche Vision. Aber schon in TNG sah man, wie schnell so etwas fade wird. Schon mit dem Fehlen der innermenschlichen Konflkte beraubte sich die Serie eines wichtigen Handlungsmotors (und hat das behutsam, in DS9 deutlicher korrigiert). Und was die ach so friedlichen Handungsabläufe angeht – da kam es ganz fix (also spätestens mit Ende S2) zu dem Phänomen, das Joe Hembus mal für einen alten Western so beschrieben hat “es wird Pazifismus gepredigt, aber fesseln kann das nur, wenn gehauen und geschossen wird”. Oder zeitgerecht: Wenn die Torpedos fliegen, die Phaser glühen und die Borg ganze Welten umpflügen. Schaut doch mal in die üblichen Top-Episodenlisten: “Best of both Worlds”, “Yesterdays Enterprise”, “Way of the Warrior” usw – alles mit mehr oder weniger offenen Weltraumkriegen.

jimmy1138
jimmy1138
2. Oktober, 2017 15:39

Im Nachhinein betrachtet ist das Ärgerlichste am Piloten, daß er die nachfolgenden Folgen schlechter macht, indem er Burnhams Vorgeschichte auf dem Silbertablett serviert, anstatt, daß man im Laufe der Serie rausfindet, was da genau passiert ist. Das mögliche Mysterium um den “ersten Meuterer in der Geschichte von Starfleet” geht komplett verloren. Für einen Piloten, der womöglich nur deshalb sinnlos gestreckt wurde, um Streaming-Abos zu verhökern.

Christian Siegel
Christian Siegel
2. Oktober, 2017 20:39

Stimme zu, dass die Episode deutlich besser war als die beiden Pilotfolgen (und es echt besser gewesen wäre, damit zu starten, und die Vorgeschichte – ev. in regelmäßigen Flashbacks, analog zu Lost und/oder Arrow – nachträglich aufzurollen; wenn denn überhaupt). Mit dem Setup kann ich was anfangen (auch wenn von vornherein klar ist, dass Lorca mit dem propulsion system entweder lügt, oder aber es nie verwirklicht wird; sonst hätte man echt enorme Probleme mit den späteren Serien), wenn mir auch alles etwas gar eindeutig darauf hinauszulaufen scheint, dass Burnham ein weiteres Mal meutern muss. Dennoch war das insgesamt stimmiger, interessanter und unterhaltsamer. Trotzdem ziehe ich “The Orville” weiterhin vor (auch Folge 4 gefiel mir wieder sehr gut). Mein Hauptkritikpunkt an “Discovery” ist aber, dass der zentrale innere und äußere Konflikt rund um Burnham (also sowohl Selbst- als auch Vorwürfe) keinen Sinn ergibt, da ihr (gescheiterter!) MeutereiVERSUCH (!) mit dem Ausbruch des Krieges NÜSSE zu tun hat. Damit fällt das zentrale Konstrukt auf dem das Drama aufgebaut ist schneller in sich zusammen als ein Kartenhaus bei Windstärke zehn. Selbst Vorwürfe wegen des Todes ihres Captains sind nicht angebracht (weil lediglich zu zweit da rüberzubeamen, ohne sicherheitsteam war deren depperte Entscheidung). Wenn überhaupt, könnte man ihr die emotionale Reaktion vorwerfen, den Klingonen-Chef zu ermorden statt ihn wie geplant zu betäuben und gefangen zu nehmen. Aber das verdient – so wie auch der Meutereiversucht – keine lebenslange Haftstrafe (und ist eben auch nicht, worauf man sich bei all diesen Dialogen beruft). Und das ist einfach ein riesiges logisches Loch im zentralen Handlungskonstrukt der Serie, über dass ich einfach nicht wohlwollend hinwegsehen kann.

Pogopuschel
2. Oktober, 2017 20:52

“ein Hauptkritikpunkt an „Discovery“ ist aber, dass der zentrale innere und äußere Konflikt rund um Burnham (also sowohl Selbst- als auch Vorwürfe) keinen Sinn ergibt, da ihr (gescheiterter!) MeutereiVERSUCH (!) mit dem Ausbruch des Krieges NÜSSE zu tun hat.”

Das habe ich auch nicht verstanden. Sie ist ja mit ihrer Meuterei nicht mal erfolgreich gewesen. Es wurde genau das gemacht, was der Captain und der Admiral den Vorschriften nach tun wollten – und die Klingonen haben trotzdem angegriffen.

Christian Siegel
Christian Siegel
2. Oktober, 2017 22:19
Reply to  Torsten Dewi

Damit hätte ich grundsätzlich noch nicht mal ein sonderliches Problem. Wenn die Serie aber selbst so tut und dem Zuschauer einzureden versucht, sie hätte Schuld, dann schon. Über den Widerspruch komm ich einfach nicht hinweg. Man darf davon ausgehen, dass in “Discovery” (zumindest in S1) Burnhams “redemption” im Mittelpunkt steht. Und wenn diese behauptet ist, funktioniert eben dieser zentrale Punkt, der das dramaturgische Rückgrat der Staffel darstellen soll, für mich nicht. Aber ich verstehe, was du meinst, und gebe dir in der Sache durchaus recht. Die Umsetzung hab ich halt nur bei ST bislang noch nie so patschert erlebt, wie hier.

invincible warrior
invincible warrior
3. Oktober, 2017 06:45
Reply to  Pogopuschel

Das ändert aber nichts daran, dass sie der erste Offizier der Föderation war, der gemeutert hat. Da ist es egal, ob es erfolgreich war oder nicht. Und es ist vereinfacht gesagt schon ihre Schuld, dass der Krieg mit den Klingonen ausgebrochen ist. Sie sollte ja eigentlich nur zu dem Objekt fliegen und Aufklärung betreiben, sie landet aber auf dem Objekt, wird vom Klingonen angegriffen und tötet ihn.
Ohne die vollen Information zu haben, kann man also meinen, sie hat die aggressiven Klingonen extra noch provoziert und durch den Mord des Klingonen die anderen dazu motiviert, diesen zu rächen, ohne Chance auf eine diplomatische Lösung. Es ist der Föderation (vor allem dem Fußvolk) nicht bewusst, dass T’Kuvma eh einen Krieg wollte und nicht nur “aus Versehen” im Föderationsraum war.

invincible warrior
invincible warrior
3. Oktober, 2017 07:05

Kann mich wieder absolut anschließen, DAS war der Pilot und hier gab es auch alles, was ich eigentlich erwartet habe von der Sendung. Das Prequel ist wirklich nur ein unnötiges Anhängsel. Man hätte den Prolog besser zu nem Film zusammenschneiden sollen, Pacing verbessern und dann Ende 2018 oder so veröffentlichen um die Wartezeit auf Staffel 2 zu verkürzen. So ähnlich wurde das ja schon bei Marco Polo gehandhabt mit dem Prequel. In Anbetracht des mauen Piloten wird auch eine ältere Produktionsentscheidung interessant, denn die Serie wurde frühzeitig von 13 auf 15 Folgen verlängert. Könnte es vielleicht daran liegen, dass das jedem aufgefallen ist und der Pilot eigentlich nur als Wurmfortsatz produziert wurde?

Dann noch paar kleine Anmerkungen: Bin dann mal gespannt, wie sie denn den neuen Antrieb in den Primelore einbauen wollen. Das bricht imo noch mehr als alles andere eben diesen. Wieder kam in mir die Frage auf: Wieso ist das nicht einfach im 25. Jahrhundert angesiedelt? Wieso trauen sich die Produzenten nicht, den Bruch einzugestehen? Das wird für mich im Grunde das interessanteste an der Serie.
Als echter Pilot fand ich es auch gut, dass so stark auf Burnham konzentriert wurde, damit wir mit ihr die Geheimnisse des Schiffes entdecken. Ich hoffe aber doch, dass sich im Laufe der Serie der Blickwinkel auf das gesamte Ensemble ausdehnt und wir nicht nur zu 95% Burnham folgen.
Ich war zudem überrascht, wie mies verständlich dieses Technobabbel ist. Da ich die Serie mit meiner Frau anschaue, gucke ich das in Englisch (was ich an sich ja auch gut verstehe), aber hier setzte mein Wissen doch aus und ich hörte nur noch blablabla. Habe die Szenen dann nochmal auf Deutsch nachgeguckt um das auch zu verstehen. Empfinde die Synchro von der Sprecherwahl her als gelungen, den Piloten fand ich da weniger gelungen.

Oibert
Oibert
3. Oktober, 2017 14:31

Also ich muss sagen, dass ich die Folge noch schlechter fand, als den Piloten.
Star Trek Discovery – aka “Wir scheissen auf den Star Trek Kanon”
Nur dadurch, dass man ein paar Referenzen wie Tribbles und Jeffries Röhren einbaut wird da noch lange kein Star Trek draus.
Zudem sah die Folge auch richtig schlecht aus, die Shuttlefahrt am Anfang vor dem Greenscreen sah einfach nur mies aus.
Dann noch der schlechte Alienverschnitt, der Sporenantrieb – ziemlicher Griff ins Klo.
Die Discovery scheint wohl ein Schiff von Section 31 zu sein, da war mehr als ein Wink mit dem Zaunpfahl dabei.
Dagegen wird The Orville von Folge zu Folge besser

Gabi
Gabi
3. Oktober, 2017 23:23
Reply to  Oibert

Dagegen wird The Orville von Folge zu Folge besser

Nur dadurch, dass man ein paar Referenzen wie Tribbles und Jeffries Röhren einbaut wird da noch lange kein Star Trek draus.

Du merkst selber was Du da für einen Quatsch vergleichst? Orville ist das kleine 4 jährige Kind das sich als Superman verkleidet und schreiend durch den Kiga rennt während Discovery nach Meinung vieler gleichzeitig das gesamte Sonnensystem retten können muss. Beides kann auf seine Art amüsant sein, keine Frage.

Jede neue Star Treck Serie wäre mit Sicherheit deutlich interessanter wenn nicht jedes Mal diese unsäglichen „Wir scheissen auf den Star Trek Kanon“ Leutchen aufbegehren. Das sind dann dieselben die sich über “schlechte Folgen” beschweren.

invincible warrior
invincible warrior
4. Oktober, 2017 04:02
Reply to  Gabi

Es ist aber begründet, weil die Macher immer den Fehler machen, die Fans mit der Prime Timeline zu beruhigen. Schon Abrams unterhaltsamer Actionfilm, der sich zufällig so nennt wie Star Trek hat Old Spock aus der Prime Timeline rübergeholt. Und jetzt haben die Macher immer gesagt, dass es Prime Timeline ist.
Wieso können sie nicht einfach eingestehen: Wir machen ein komplettes Reimaging der Serie:
die Werte bleiben gleich (nicht wie in der Kelvin Timeline, wo das unnötiges Beiwerk ist),
das Design ist an moderne Gegebenheiten angepasst, mit Hommagen
wir erzählen aber komplett neue Geschichten, die nicht unbedingt in die bisherige Prime Timeline passen

Eben das letzte haben sie nicht getan, wäre aber wahrscheinlich ehrlich gewesen. Und hätte man das klar im Voraus gemacht, wäre es wie so viel anderes in dieser desaströsen Entwicklungsgeschichte wieder vergessen oder halbwegs vergeben. Wie sie es jetzt aber machen, fordern sie uns Trekker dazu auf, pingelig auf alle Änderungen hinzuweisen. Und wenn Trekker eins sind, dann pingelig.

Oibert
Oibert
4. Oktober, 2017 17:35

Danke – genau so sehe ich das auch.

Und das mit Orville ist alles andere als Quatsch. McFarlane wollte eine “echte” Star Trek Serie drehen, man hat ihn nicht gelassen, also hat er Orville geschaffen. Und alles richtig gemacht. Er hat Trek verstanden, die Macher von ST:D nicht.
Die haben lieber von (dem großartigen) The Expanse und BSG geklaut und deshalb den kompletten Kanon ignoriert.
Und ja – sowas ist mir als jahrzehntelangem Star Trek Fan wichtig.

Teox
Teox
1. März, 2019 21:22
Reply to  Oibert

Wo hat er das? Orville ist genau das was ich als alter Stra Trek Fan nicht mehr sehen will…das ewige langweilige TNG Gehabe und Qualitativ auch ähnlich alt.

Star Trek ist nicht mehr beliebt weil genau das keiner mehr sehen will in der jetzigen Zeit…ich auch nicht. Und die Zuschauerzahlen von S2 sind ja fett gesunken bei Orville.

Es gibt halt immer die ewig alten, die sich nicht anpassen können oder mal was frisches sehen.

Wortvogel
Wortvogel
1. März, 2019 22:50
Reply to  Teox

Wer den aktuellen Mumpitz von Discovery sieht und meint, DAS wäre eine angemessene Fortschreibung der Franchise, hat die Kontrolle über sein Leben verloren, oder zumindest seinen Geschmack.

Oibert
Oibert
5. März, 2019 23:35
Reply to  Wortvogel

Vor allem wenn man den aktuellen, wirklich fantastischen Zweiteiler von The Orvill gesehen hat

Luc
Luc
6. Oktober, 2017 22:59

Ich habe gerade auch noch “Context is for kings” angesehen und fand sie zwar ebenfalls deutlich gehaltvoller als den Witz von einem Piloten, aber meine Mary-Sue-Allergie wirft immer noch schreckliche Blasen und jetzt frage ich mich ob das an mir liegt, weil ich über die letzten Jahre zu viel von den liberal-p.c.-genderbender-Entscheidungsprozessen in Teilen der amerikanischen Filmbranche mitbekommen habe und überall Phantome sehe, oder anderen das ähnlich geht wie mir (ich meine Entscheidungsprozesse à la “Zuerst kümmern wir uns um Diversity, dann unbedingt auch Rollen die Geschlechterklischees brechen von denen jedenfalls wir glauben, dass sie derart existieren und unbedingt gebrochen werden müssen, und wenn dann noch geistige Kapazität übrig ist denken wir über einen Plot nach”).

Auch in “Context is..” hat die Autoren bei der Anlage von Burnham als Charakter mE das Rey-Syndrom gepackt. Sie ist die intelligenteste Sternenflottenoffizierin ever, schickt zwei Mithäftlinge, die sie attackieren, grotesk mühelos auf die Bretter (vulkanischer Kampfsport!1!), bricht mal fix in ein gesichertes Labor ein (nur um sich mal umzusehen), lenkt ganz cool den laufenden Genunfall ab, der gerade 20 schwerbewaffnete Klingonen vernascht hat, usw usf. Dazu lässt die Regie Martin-Green gefühlt alle zwei Minuten konzentriert-überlegen in die Kamera blicken. Das ist doch alles zu viel des Guten.

Oder sehe ich da bloß die erwähnten Phantome? Ich bin mir wirklich nicht sicher..

invincible warrior
invincible warrior
9. Oktober, 2017 05:37
Reply to  Luc

Du hast die Superheldenlandung vergessen: https://www.youtube.com/watch?v=EwUilIo036g
Burnham-Sue springt mal eben so einfach aus der Jeffreyröhre 10m (sie sagt sogar 200 Fuß/60m) genau in ein Shuttle.

invincible warrior
invincible warrior
10. Oktober, 2017 05:19

Auch die zweite richtige Folge war gut gemacht und macht Hunger auf mehr. Mehr und mehr wird so der maue Pilot so zum Schandfleck, den man besser überspringt. Sehr ärgerlich.

Jake
Jake
6. März, 2019 14:00

Ich bin für’s erste raus. Die Mimik von Burnhams Gesicht zu Beginn von Folge 5 (natürlich wieder in Nahaufnahme) hat mir den Rest gegeben. Da musste ich abschalten, ich kann das einfach nicht mehr ertragen. Ich denke, ich werde bis zum Ende der 2. Staffel warten und dann in einer konzentrierten Aktion die restlichen Folgen nachholen. Dann muss ich mich nicht mehr Woche für Woche aufs Neue ärgern.

Die ersten zwei Folgen der aktuellen Staffel machten mir noch Hoffnung, dann jedoch ging’s wieder rapide bergab. Schier unerträglich waren für mich die letzten 10 Minuten von Folge 4. Dieses endlose, gefühlsduselige Rumgeseiere zwischen dem “sterbenden” Saru und Burnham ging mir derbe auf den Sack. Mal abgesehen davon, dass es eh klar wie Kloßbrühe war, dass Saru NICHT sterben wird, ist es einfach nur erschreckend, wie sensationell die Macher bisher daran gescheitert sind, beim Zuschauer eine emotionale Bindung zu den Hauptprotagonisten zu schaffen (mal ganz abgesehen davon, dass ich von einem Großteil der Brückencrew nicht mal die Namen kenne).

Btw…selbst wenn Saru draufgegangen wäre, hätte mich das völlig kalt gelassen. Und das nach 20 Folgen! Zum Vergleich: In TNG Staffel 1 Folge 23 stirbt Tasha Yar. Obwohl schon unzählige Male gesehen, bekomme ich bei der Holodeck-Trauerfeier immer noch feuchte Augen…