04
Nov 2013

Getty vs. Google: Zweierlei Maß

Themen: Neues |

Ich habe heute auf Facebook geschrieben, wie drollig ich es finde, dass die Raubkunst im Wert von 1 Milliarde Euro gerade mal 50 Meter Luftlinie von unserer Wohnung im München gefunden wurde. Da fragt man sich schon, was sich noch alles hinter Türen und Fenstern verbirgt.
Vor allem aber ist mir aufgefallen, wie selektiv das Sicherheitsbedürfnis der Menschen ist – und wie selektiv ihm Rechnung getragen wird.
Ich bin bekanntermaßen kein Gegner von Google Maps und habe diese ganze Verschleierungs-Aktion für absurden Unfug gehalten, der als bequeme Ablenkung dient. Da konnten sich Politiker, denen die Privatsphäre der Menschen einen Dreck wert ist, damit profilieren, dass sie etwas zum Schutz anbieten, was gar nicht schützenwert oder schützbar ist – die Außenansicht eines Hauses, die auch jeder Depp mit seinem Handy fotografieren kann. Ein Plazebo, eine Nebelgranate für Ignoranten, die überall Payback-Karten zücken, aber Angst haben, dass man auf Google Maps sehen könnte, wie sie im Klo die Hosen runter lassen.
Auf Google Maps sieht deshalb das Haus, in dem die Raubkunst gefunden wurde, so aus (Stand 2008):
kut2
Im SPIEGEL online-Artikel bekommt man ein aktuelles Bild von Getty Images präsentiert, dessen Unkenntlichmachung natürlich niemand verlangen konnte (Screenshot):
kut1
Auch die Vogelperspektive von Bing Maps gibt sich nicht zickig:
kut3
Wer noch genauer wissen will, was die Leute auf den Terrassen liegen haben (Picasso? Monet? Pokernde Hunde?), der kann bei Apple Maps ganz nah ran:
kat4
Ja, da haben die Bewohner, die sich über Googles Datenkraken-Verhalten aufgeregt und stolz Protest eingelegt haben, wirklich was gewonnen.
Putziges Detail übrigens: Auf praktisch alles Bildern ist vor dem Haus ein silberner 1er-BMW zu sehen. In der hochauflösenden Version zumindest des Getty-Bildes dürfte auch das Nummernschild zu lesen sein.



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comicfreak
comicfreak
4. November, 2013 17:28

*wein*

Daniel
Daniel
4. November, 2013 17:37

Ist das denn ein Mehrparteienhaus? Dann reicht es ja, wenn einer GMaps die Abbildung verbietet und ein anderer hat dann die Raubkunst und mit GMaps nichts zu tun.

Wortvogel
Wortvogel
4. November, 2013 17:38

@ Daniel: Ich habe ja auch nicht impliziert, dass die Unkenntlichmachung etwas mit dem Verhafteten zu tun hat.

Tante Jay
4. November, 2013 17:38

Die Leute wissen eigentlich überhaupt nicht, was sie da verlangen und sind mit der Materie völlig überfordert. Ich hab in meinem Datenschutz-Artikel (okay, Spackeria-Bashing-Artikel) einen schönen Kommentar von haibaer drin und er hat eigentlich recht.
Analoger Datenschutz und die Rezepte aus den 70ern funktionieren nicht mehr, können nicht mehr funktionieren. Im Grunde genommen bräuchte doch jeder mit Smartphone einen Datenschutzbeauftragten. Völlig illusorisch, aber so ist die Gesetzeslage.
Eine Diskussion über “was ist Datenschutz im Web 2.0 eigentlich” und eine gescheite Argumentationslinie kommt aber nirgends. Die Spackeria proklamiert das Ende jeglicher Vernun…äh jeglichen Datenschutzes und dass wir uns am besten alle völlig nackig machen. Weil: Wer nix zu verbergen hat, dürfte doch kein Problem damit…
Genau.
Das Recht, etwas verbergen zu *wollen* weil es eben keinen was angeht, die Hoheit über die eigenen Daten, die ist weg.
Und anstatt da endlich mal eine Antwort drauf zu geben, kriegen wir Googlemaps-Panikmache. m(

Wortvogel
Wortvogel
4. November, 2013 17:42

@ Tante Jay: ich bin ja auch beruflich mit dem Thema befasst. Von jeder Person, die auf einem Bild zu sehen ist, das für eine Reportage der “Liebes Land” gemacht wird, muss ich einen so genannten “Model Release” unterschreiben lassen. Weil die das Recht am eigenen Bild haben, auch wenn sie pro Tag drei Dutzend mal fotografiert werden – im Hintergrund von Touristen, von Überwachungskameras, von Webcams, etc.
Ja, es gibt noch kein praktikables Konzept für Datenschutz im Zeitalter von Google Maps und CC TV, aber ich finde die Diskussionen höchst spannend.

heino
heino
4. November, 2013 18:00

Mal beiseite gelassen, dass hier tatsächlich mit zweierlei Mass gemessen wird, finde ich, dass Google zumindest teilweise doch auch Bilder veröffentlicht hat, die nicht wirklich hätten sein müssen. Ein kleines Beispiel: auf Maps findet man ein Foto der Rückseite unseres alten Firmenstandortes, auf dem mehrere Mitarbeiter und Vorgesetzte beim Rauchen klar zu erkennen sind. Natürlich kann man jetzt sagen, dass das ja nix schlimmes sei und schließlich auch jeder andere Spacken mit Smartphone das hätte fotografieren und online stellen können. Trotzdem hatte dieses Foto nichts mit dem eigentlichen Ziel von Google Maps (der Abbildung des Gebäudes) zu tun und die Leute sind ungefragt fotografiert worden und so auch im Netz zu sehen gewesen. Ich finde, da hätte zumindest mal gefragt werden können, ob die Personen was dagegen haben.

Wortvogel
Wortvogel
4. November, 2013 18:03

@ Heino: Das ist nicht zu vergleichen. Die Google-Wagen haben automatisch fotografiert, fragen ist da weder technisch noch zeitlich machbar. Menschen wurden, soweit erkennbar, immer verpixelt, ebenso Nummernschilder. Eure Mitarbeiter, bei denen das anscheinend vergessen wurde, hätten das problemlos monieren können. Es geht hier um HÄUSER, die kein Persönlichkeitsrecht besitzen (sollten).

turtle of doom
turtle of doom
4. November, 2013 18:09

Panoramafreiheit.
Solange Menschen nebenbei fotografiert werden – z.B. jemand fotografiert das Brandenburger Tor und erwischt dabei noch 25 Touristen – oder es sich um Menschenmengen handelt, kann niemand Persönlichkeitsrechte in Anspruch nehmen.
Häuser verstecken zu wollen… püh. Schwach.

Alexander
Alexander
5. November, 2013 10:39

@Wortvogel: “fragen ist da weder technisch noch zeitlich machbar.” – tolles Argument und ein Freibrief für jeden BILD-Reporter!
Sorry, aber wenn mein Vorgehen so ist, dass es “nicht machbar” ist, die Rechte Betroffener zu berücksichtigen, sollte ich mein Vorgehen überdenken und nicht die Rechte der Betroffenen ignorieren.

Wortvogel
Wortvogel
5. November, 2013 10:43

@ Alexander: Einfach mal Kommentar 8 lesen und verstehen.
Ich bin sicher, dass du im Urlaub auch nur Fotos machst, auf denen außer dir niemand zu sehen ist – oder dass du zumindest alle Leute im Hintergrund um Erlaubnis gebeten hast.

martin
martin
5. November, 2013 11:40

Auch wenn ich diese Verschleierung ebenso für übertrieben und sinnfrei halte, zwei kleine Einwände:
a) ist es meiner Ansicht nach ein großer Unterschied, ob der Bild eines Hauses in einer Stockdatenbank (Getty) herumliegt, und erst bei einem aktuellen Anlass veröffentlich wird oder ob es via Google Street View die ganze Zeit zugänglich ist: Im ersteren Falle kann man sagen, dass es ein berechtigtes öffentliches Interesse an dem Objekt gibt, dass eine Veröffentlichung rechtfertigt (wo lagerte dieser milliardenschwere Kunstschatz?), im zweiten Fall ist es eine ungerechtfertigter dauerzugriff (der so missbraucht werden könnte: keine ahnung wer da wohnt, aber über die feuertreppe könne man gut einbrechen).
b) müssten rein rechtlich gesehen eigentlich auch die luftaufnahmen unscharf maskiert werden, wenn man beim datenschutz hart geblieben wäre. ich finde, es kann nicht die lösung sein, alle datenschutzbestimmungen für unsinnig zu erklären, weil sie angesichts der aktuellen technischen entwicklungen nur lückenhaft greifen.

Wortvogel
Wortvogel
5. November, 2013 11:47

@ martin: Das sehe ich anders – “berechtigtes öffentliches Interesse” ist ein willkürlicher Begriff. Von der Kenntnis des Hauses geht kein Mehrwert aus, niemand wird geschützt oder gewarnt. Umgedreht ist die Außenansicht eines Hauses, das jeder sehen kann, keine Gefährdung der Bewohner, weil nichts entlarvt oder verraten wird, was nicht sowieso jeder Spaziergänger sieht.
Das gilt auch für b: welche Daten werden bei öffentlich zu besichtigenden Häusern denn geschützt? Es wird in keine Privatsphäre eingedrungen. Google Maps dokumentiert, was jeder sieht, der durch die Stadt spaziert. Das ist kein Bruch des Datenschutzes. Soll ich als Tourist, der einen Straßenzug fotografiert, künftig erstmal alle Hausbesitzer anschreiben, ob die ihr Haus auf meinem Bild haben wollen, falls ich es bei Facebook poste?
Datenschutz macht nur in dem Rahmen Sinn, in dem er auch umsetzbar ist.

sergej
sergej
5. November, 2013 12:44

OT:
Dieser Artikel ist bei bildblog verlinkt, wie auch schon andere früher.
Ich gehe davon aus, dass es sich in den Zugriffszahlen des Blogs bemerkbar macht. Liege ich damit richtig und wenn ja, wie viel ungefähr?

Wortvogel
Wortvogel
5. November, 2013 13:01

@ sergej: Die Verlinkung von Bildblog habe ich selber eben erst bemerkt – ja, das wirkt sich auf die Zugriffszahlen aus. Nein, genauer werde ich mich dazu nicht äußern, weil ich grundsätzlich keine Zahlen diskutiere.

heino
heino
5. November, 2013 13:12

@WV (7):da muß ich aber doch mal nachfragen, woher du das so genau zu wissen glaubst. Ist das eine Annahme von dir, dass Google swoeit möglich alle sichtbaren Menschen verpixelt hat, war das Teil einer Presseerklärung oder wurde es objektiv und nachvollziehbar geprüft?

Wortvogel
Wortvogel
5. November, 2013 13:19

@ heino: Einfach mal bei Street View reinschauen?
Willkürliches Beispiel aus Schwabing:comment image

Frank Böhmert
5. November, 2013 15:05

Heino, das kannst du auf Wikipedia nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Street_View#Deutschland_2

heino
heino
5. November, 2013 15:22

@WV:kann ich auf der Arbeit nicht.
@Frank:da das eine Aussage vom WV war, sah ich ihn da in der Nachweispflicht.

Wortvogel
Wortvogel
5. November, 2013 15:33

@ heino: Ich bin da überhaupt nicht in der Nachweispflicht. Gesichter und Nummernschilder werden in Streetview unkenntlich gemacht, das kann jeder sehen. Wenn du das nicht selber anschauen magst, fällt die Pflicht nicht auf meine Seite, es dir nachzutragen.

wegavision
5. November, 2013 17:11

Google ist etwas (aber nur ein ganz klein bischen) sensibler gewordern. Die pixeln nun auch Gesichter und Autonummer in den Staaten. Das war zu Beginn von Streetview noch nicht so, Ok da waren auch die Aufnahmen wesentlich schlechter.

Howie Munson
Howie Munson
5. November, 2013 19:24

Ich link mal zurück zum Bildblog

Zudem werden Personen Gesichter und Autokennzeichen auf den Fotos unkenntlich gemacht.

Ansonsten halt die Einschätzung eine Rechtanwaltes für die ix vom Heise Verlag.

Grundsätzlich ist die Veröffentlichung von Bildnissen einer Person demnach nur mit Zustimmung des Abgebildeten zulässig. Die Gesichter der zufällig abgelichteten Personen werden jedoch automatisiert geblurt („verpixelt“) und damit anonymisiert. Dies entspricht der im Medienrecht gängigen Praxis zur Vermeidung einer Verletzung von Bildrechten.

Das Thema ist so 2010, ich dachte wirklich dazu hätte schon jeder alles gesagt.. *duck*

hilti
hilti
5. November, 2013 23:34

Soll ich als Tourist, der einen Straßenzug fotografiert, künftig erstmal alle Hausbesitzer anschreiben, ob die ihr Haus auf meinem Bild haben wollen, falls ich es bei Facebook poste?

Die Diskussion hat sich doch damals[tm] vor allem darum gedreht, dass jeder einfach eine Adresse googeln und ein Bild des da stehenden Hauses finden kann. Wenn du ein Bild bei Facebook postest wirst du wohl eher nicht die genauen Adressen dazu schreiben.

Wortvogel
Wortvogel
6. November, 2013 05:36

@ hilti: Hier geht es aber gerade um die Unkenntlichmachung von Menschen.

heino
heino
6. November, 2013 08:27

@WV (19):sorry, aber da kann ich dir nun definitiv nicht mehr folgen. Wenn deine Kommentatoren eine solche Aussage treffen, erwartest du von ihnen auch immer Nachweise. Nichts anderes liegt hier vor. Du hast eine Behauptung aufgestellt, ohne sie zu belegen. Da mir das nicht so bekannt war, habe ich dich gefragt, woher du das weißt. Das machst du immer ganz genau so. Und dass ich auf der Arbeit Streetview nicht öffnen kann (ist durch den Arbeitgeber gesperrt), hast du offensichtlich überlesen. Das ist wohl kaum dasselbe wie es nicht anschauen zu wollen.
Ich will mich auch gar nicht mit dir streiten, grundsätzlich sind wir bei der Thematik nicht weit auseinander. Da ich berufsbedingt sehr viel mit personenbezogenen Daten zu tun habe und täglich sehe, wie schlampig von allen Seiten damit umgegangen wird, bin ich da halt etwas skeptischer als du.

Will Tippin
Will Tippin
6. November, 2013 21:14

@heino: “Gesichter werden bei Streetview verpixelt” ist wie “Borussia Dortmund spielt in schwarz-gelb”. M. E. Grundwissen, wenn man sich auch nur minimal mit dem Thema beschäftigt.

Wortvogel
Wortvogel
6. November, 2013 21:26

@ heino: Siehe Will Tippin – Beweispflicht gilt für behauptetes Herrschafts- oder Exklusivwissen, nicht für Selbstverständlichkeiten. Wenn ich sage “Ich trinke gerade ein Bier” und du sagst “Glaube ich nicht – beweisen!” und ich sage “Probier mal”, dann ist es nicht ausreichend zu sagen “Ich trinke keinen Alkohol – musst du anders beweisen!”.

heino
heino
7. November, 2013 16:02

@Will:” M. E. Grundwissen, wenn man sich auch nur minimal mit dem Thema beschäftigt.”
Eben, deines und des Wortvogels Erachtens nach. Ohne euch zu nahe treten zu wollen, das ist eine Meinung, kein Gesetz. Und woher wollt ihr denn wissen, wer sich in welchem Maße mit dem Thema auseinandergesetzt hat?
Wie auch immer, ich bin raus. Viel Spass noch.

heino
heino
7. November, 2013 16:05

@WV: (27)ich habe direkt gesagt, dass ich keinen Zugriff auf Streetview hatte und es deswegen nicht dort prüfen KONNTE. Das steht in absolutem Gegensatz zu deiner Argumentation, die mir unterstellt, ich hätte es nicht prüfen WOLLEN.

Wortvogel
Wortvogel
7. November, 2013 16:18

@ Heino: Schon klar, aber die Tatsache, dass du eine frei erhältliche Information, die absolut Allgemeingut ist, nicht überprüfen kannst, macht es nicht zu meiner Aufgabe, es für dich zu tun.
Im Übrigen sehe ich eher DICH in der Bringschuld – die Behauptung, dass Google Maps die Mitarbeiter der von dir erwähnten Firma NICHT verpixelt hat, steht noch unbewiesen im Raum. Und DAS ist Exklusiv-Wissen, das wir selber nicht nachprüfen können.

heino
heino
7. November, 2013 19:23

Anscheinend reden wir aneinander vorbei oder ich drücke mich undeutlich aus. Du solltest nichts für mich tun, ich hatte nur gedacht, dass du, da du das ja sonst auch von anderen erwartest, hier mit gutem Beispiel vorangehen würdest.
Du kannst mich natürlich in der Bringschuld sehen, nur sind wir da halt unterschiedlicher Ansicht (im Gegensatz zum eigentlichen Thema). Du wirst mir das jetzt vermutlich wieder negativ auslegen, aber ich müsste das Bild erst suchen. Es ist ca. 2 Jahre her, dass ich das Bild gesehen habe, aber da es damals schon 3 Jahre alt war, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass es noch vorhanden ist. Ich werde gleich mal schauen, ob ich es wiederfinde.

Wortvogel
Wortvogel
7. November, 2013 19:34

@ Heino: Warum soll ich bei einer frei verfügbaren und eigentlich auch nicht disputierten Information, die jeder nachprüfen kann, “mit gutem Beispiel voran gehen”? Würde ich alle Selbstverständlichkeiten in meinen Beiträgen mit Quellen belegen, kämen akademische Monster dabei raus – ca. zwei pro Monat. Ich belege, was Infragestellenswürdig ist.

Wortvogel
Wortvogel
7. November, 2013 19:39

@ heino: Ich sehe da exakt EINE nicht verpixelte Person (die Frau mit der blonden Dauerwelle). Und für die gilt:
“Unbehandelte Gesichter oder Nummernschilder oder Bereiche, die fälschlicherweise nicht unkenntlich gemacht wurden, können über die Hilfefunktion an den Betreiber weitergeleitet werden.”

heino
heino
7. November, 2013 20:05

Ich sehe mindestens 3, finde es aber auch albern, sich an der Anzahl aufzuhängen. Fakt ist, das Bild ist nach wie vor nach mehr als 4 Jahren nicht komplett verpixelt und mehr hatte ich auch nicht gesagt. Und ich habe nirgendwo bestritten, dass das legal ist. Mein genauer Wortlaut war (Beitrag 6):
” finde ich, dass Google zumindest teilweise doch auch Bilder veröffentlicht hat, die nicht wirklich hätten sein müssen. ”
Mal ehrlich, wo ist hier der Mehrwert für den Nutzer? Das Gebäude erkennt man aus der Perspektive eh nur, wenn man es mindestens einmal in Natura gesehen hat. Und wen soll es interessieren, dass da einige Leute stehen und rauchen? Eine Perspektive, die das Gebäude eindeutig identifiziert, hätte ich verstanden (wie auf der ersten Aufnahme), aber die hier finde ich einfach sinnlos. Hätte eben meiner Meinung nach in der Form nicht sein müssen.

Wortvogel
Wortvogel
7. November, 2013 20:12

@ heino: Ich verstehe deine ganze Argumentation nicht. Google sah es nicht als “Mehrwert” an, die Leute zu fotografieren – die Bilder werden vom Wagen aus automatisch gemacht. Und die Software versucht, die Bilder zu verpixeln. Das klappt nicht in 100 Prozent der Fälle. Da sitzt dann auch kein Mensch dran, der es merkt. Aber wer es am heimischen Bildschirm merkt, kann es melden.
Ob du diese eine von Millionen Streetview-Aufnahmen “sinnlos” findest, kann ja wohl kaum eine relevante Diskussionsgrundlage sein.

heino
heino
7. November, 2013 20:25

Okay, letzter Versuch. Ich weiß natürlich nicht, wie der technische Ablauf bei Google aussieht, dachte aber, dass da eine Auswahl nach Relevanz getroffen würde. Mag sein, dass ich mich da täusche und Google einfach alles ins Netz stellt, was sie fotografiert haben. Die Kollegen auf dem Foto
haben das auch alle gesehen und scheinbar haben es ja die meisten gemeldet oder wurden automatisch verpixelt, der Rest wurde von der Software übersehen und es war ihnen vielleicht auch egal.
Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich Google Maps nicht so unkritisch sehe wie ihr. Nicht wegen des Datenschutzes, obwohl ich auch die Leute verstehe, die gern gefragt werden, bevor sie im Netz abgebildet werden, sondern weil ich den Nutzen solche Fotos oftmals nicht sehe. Natürlich ist das rein subjektiv und nur meine Meinung, aber ich habe ja auch gar nichts anderes gesagt. Ebenso, wie eure Äußerungen halt auch nur eure Meinungen wiedergeben. Du sagst, die Gegner würden viele Dinge schützen wollen, die nicht schützenswert wären, aber wer bestimmt das? Auch das ist eine rein subjektive Meinungsäußerung.
Ich hoffe, das war jetzt etwas verständlicher. Mehr habe ich zu dem Thema auch nicht zu sagen, ich halte mich jetzt hier raus.

Howie Munson
Howie Munson
7. November, 2013 20:41

Der Sinn von Streetview ist, das man sich VORHER die Gebäude anschauen kann um sie SPÄTER wiederzuerkennen, wenn man zum Treffpunkt kommt, an den man vorher nie oder lange nicht war…
Oder um den Schulweg von ABC-Schützen zu planen. 8Wenn die an zuvielen Rauchern vorbei müssen könnte das negative Folgne haben… *SCNR*)
Außerdem ist da auf dem Foto nicht zu erkenn ob die unverpixelte Frau nicht doch Joey Tempest von Europe ist… *weg*
Aber ich find es nicht nett von google, dass sie keine yopmail-adresse akzeptieren nur weil man einen Hinweis absenden will… bzw. das sie überhaupt eine amail-adresse haben wollen. Ich will ja gar keine Antwort, ausser gröbere Pixel bei Joey…

Wortvogel
Wortvogel
7. November, 2013 21:01

@ heino: ich versuche es auch ein letztes Mal…
“Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich Google Maps nicht so unkritisch sehe wie ihr.” – ich sehe Google Maps nicht unkritisch. Ich halte nur die Diskussion über die Verpixelung von Häusern für verfehlt, weil es zu keiner Anonymisierung führen kann (Thema des Beitrags).
“Nicht wegen des Datenschutzes, obwohl ich auch die Leute verstehe, die gern gefragt werden, bevor sie im Netz abgebildet werden, sondern weil ich den Nutzen solche Fotos oftmals nicht sehe.”
a) Wenn die Leute verpixelt werden (was wohl in 99,999 Prozent der Fälle funktioniert), ist das nicht relevant. Hinzu kommt, dass Abbildung nicht gleich Identifizierung bedeutet. Niemand kann eine Person per Google Maps als Bild suchen.
b) Dass du den Nutzen nicht siehst, ist irrelevant.
“Natürlich ist das rein subjektiv und nur meine Meinung, aber ich habe ja auch gar nichts anderes gesagt.” – zuerst einmal hast du von mir erwartet, die Sachlage, die jeder eruieren kann, zu belegen. Daran entzündete sich die Diskussion.
“Du sagst, die Gegner würden viele Dinge schützen wollen, die nicht schützenswert wären, aber wer bestimmt das? Auch das ist eine rein subjektive Meinungsäußerung.” – nein. Öffentliche Orte und Gegenstände sind nicht schützenswert – weil öffentlich. Sie haben kein Geheimnis, dass man ihnen entreißen oder offenbaren könnte.
Google fotografiert Personen, weil es sich bei der Aufnahme von Straßen nicht vermeiden lässt. Es wird verpixelt, was verpixelt werden kann. Ich für meinen Teil finde das richtig – die Verpixelung von Häusern (um die es hier geht, btw.) betrachte ich aus den genannten Gründen als Unfug.

Will Tippin
Will Tippin
10. November, 2013 07:53

Als in fremden Gegenden unsicherer Autofahrer, finde ich Streetview super. Musste mal nach Straßburg und konnte mir vorher genau die Straßen- und Parkplatzsituation im Zielgebiet ansehen. Extrem hilfreich, gerade bei der Parkplatzsuche!

Hasso
Hasso
11. November, 2013 10:40

@Wortvogel
“Ich bin sicher, dass du im Urlaub auch nur Fotos machst, auf denen außer dir niemand zu sehen ist – oder dass du zumindest alle Leute im Hintergrund um Erlaubnis gebeten hast.”
Dieser Hinweis geht etwas am Thema vorbei. Meine Urlaubsfotos veröffentliche ich auch nicht in der “Bild” oder “Landlust”.

Wortvogel
Wortvogel
11. November, 2013 14:04

@ Hasso: Das ist sehr wohl vergleichbar – zum einen hat eine Person nicht erst das Recht am eigenen Bild, wenn dieses Bild auch publiziert wird. Sonst könnte ich z.B. am Strand beliebig Mädels ohne deren Zustimmung beim FKK fotografieren.
Wichtiger aber: du kannst ja auch eins der Bilder bei Facebook hochladen. Du und deine Kumpels in der geilen Strandbar auf Ibiza – keine Ahnung, wer die paar Nasen im Hintergrund sind. Retuschierst du die?

Nikolai
Nikolai
11. November, 2013 14:44

@heino: “Öffentliche Orte und Gegenstände sind nicht schützenswert – weil öffentlich. Sie haben kein Geheimnis, dass man ihnen entreißen oder offenbaren könnte.”
Das ist nicht etwa des Wortvogels persönliche Meinung, sondern Rechtsprechung.
Niedergeschrieben im §59 des UrhG.
Zu finden hier: http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__59.html
Und hier nochmal schön aufbereitet: http://www.fotorecht.de/publikationen/gebaeude.html

Earonn
Earonn
13. November, 2013 08:54

Google Street View ist eine prima Sache, wenn man eine Wohnung außerhalb der eigenen Umgebung sucht. Wir waren recht angetan von der günstigen Wohnung in Glasgow – bis uns GSV die Schule direkt gegenüber zeigte. Man bekommt einen Eindruck vom Wohngebiet, von der Gegend hinter den Häusern, dem Zustand des Hauses etc.
Die fehlende Verpixelung sehe ich auch eher als Versehen an. Ich glaube, jeder von uns hat schon mal versehentlich mit in den Umschlag geratene Schreiben an andere Kunden in seiner Geschäftskorrespondenz gefunden, da geht ja auch keiner hin und zichtigt die Telekom irgendeiner Gemeinheit.