20
Aug 2013

Wenn man dem wiehernden Amtsschimmel in die Pferdefresse hauen will

Themen: Neues |

Vorab: es lief auch was gut heute. Ich muss nämlich einen Parkausweis für meinen Toyota beantragen und wurde vom Internet wegen einiger Fragen diesbezüglich an die neue Super-Allinclusive-Rundumglücklich-Weißalles-Fastgoogle-Behördennummer 115 verwiesen. Und siehe da: die Dame war freundlich, kompetent und beantwortete mir ratzfatz alle Fragen, die ich zu dem Thema hatte. Vorbildlich.

Nun musste ich heute morgen aber auch zum KVR, weil die LvA ihren KFZ-Schein verloren hat, der mittlerweile “Zulassungsbescheinigung Teil I” heißt. Auf der Webseite der Stadt München machte ich mich schlau, was ich zur Ausstellung eines neuen Scheins brauche. Angesichts des bevorstehenden Fantasy Filmfests habe ich eine prallvolle “To do”-Liste, die keine Zeitverschwendung duldet. Also: mein Ausweis, der Reisepass der LvA, der KFZ-Brief, eine von ihr unterschriebene Vollmacht, dass der Schein verloren gegangen ist und ich berechtigt bin, einen Ersatz zu beantragen.

8.30 Uhr, pünktlich beim Amt. Oh, die haben tatsächlich mal neu gestrichen. Alles froschgrün jetzt. Wo ist der Kasten mit den Nummern? Nicht da. Dabei zeigt ein Display Nummern an. Ich komme nach ein paar Sekunden drauf, dass man die Nummern nun wohl am Infodesk bekommt. Sowas findet man heute häufig und es ist sehr praktisch, wenn ein Mensch vorab schon mal checkt, ob man überhaupt an der richtigen Stelle ist, bevor man eine Stunde in der Nase popelt.

Ich setze mein freundliches “Tun Sie mir nichts, dann tue ich Ihnen nichts”-Lächeln auf und sage zu dem Mann hinter dem Tresen, der rein äußerlich schon auf den Vorruhestand hin arbeitet: “Kriege ich bei Ihnen eine Nummer?”. Er lächelt, aber es ist kein sympathisches Lächeln. Es ist ein starres, antrainiertes Lächeln, eine Maske. Sie ist transparent: dahinter ist jemand, der jetzt Macht über mich hat. Das freut ihn. Er sagt: “Was wollen Sie denn überhaupt?”. Ich erkläre kurz, dass ich für meine Lebensgefährtin einen neuen KFZ-Schein brauche und ziehe die Klarsichthülle mit den vorbereiteten Unterlagen hervor. Er nimmt sie, schaut alles durch, entfaltet die Vollmacht. Ich habe das Gefühl, sein Lächeln wird noch einen Tick breiter: “Das geht so nicht. Sie brauchen keine Vollmacht, sondern eine Eidesstattliche Erklärung.”

Ich bin rechtschaffen baff. Eidesstattliche Erklärung? Ich will weder Konkurs anmelden noch ein Erbe antreten. “Wieso Eidesstattliche Erklärung? Meine Lebensgefährtin schreibt da doch…”. Er hört gar nicht zu, reicht mir die Unterlagen zurück. “Da steht nur ‘habe den KFZ-Schein verloren’. Da muss aber stehen ‘versichere an Eidesstatt, den KFZ-Schein verloren zu haben’. Außerdem muss ein Satz rein, dass Sie den alten Schein sofort einreichen, falls er wieder auftaucht. Das ist Vorschrift.”

“Das ist Vorschrift”. Ich habe verloren, ganz klar. Es gibt keinen Verhandlungsspielraum bei “Das ist Vorschrift”, keinen Kompromiss. Vorschrift ist Vorschrift. Ärgerlich, aber allgegenwärtig. Ich finde das albern, kleinlich, aber ich bin bereit, es hinzunehmen. Eher resigniert sage ich: “Echt jetzt? Unglaublich.”

Das ist ein Fehler.

Der Mann WEISS, dass ich Zeit damit verbracht habe, alle Unterlagen zusammen zu suchen und die Vollmacht zu organisieren. Er weiß, dass ich weder aus Spaß an der Freud noch für mich selber hier stehe. Er weiß, dass die Vorschrift bedeutet, dass ich noch einmal wiederkommen muss. Er weiß, dass mich das im besten Fall frustriert, im schlechtesten Fall wahnsinnig ärgert. Er weiß das. Er erlebt das täglich.

Er könnte sagen: “Klar, ist blöd. Geht aber nicht anders”. Oder: “Tut mir auch leid, aber ich mache die Regeln nicht”. Oder: “Wenn es nach mir ginge, wäre das auch einfacher”. Lauter Sachen, die man sagen kann, um Dampf aus einer volatilen Situation zu nehmen. Deeskalation, wie man sie bei Behörden mittlerweile längst in Schulungen lernen sollte. Den Bürger als Kunden, nicht als Bittsteller sehen.

Er schaut mich an. Lässt das Lächeln angeschaltet, zieht nur die Augen zusammen: “Ist nicht mein Problem, wenn Sie nicht die ordentlichen Papiere dabei haben. Müssen Sie sich halt besser informieren”.

Es ist nicht sein Problem. Natürlich nicht. Es ist mein Problem. Darum nicht seins. Warum sollte es ihn scheren? Warum sollte er ein freundliches Wort für mich haben? Schließlich habe ich den Fehler gemacht und ihm jetzt schon 10 Sekunden seiner Zeit geraubt.

Es erstaunt mich, wie schnell ich auf 180 bin. Mühsam bringe ich noch das Minimum an Fassung auf, um zu erwidern: “Es gibt keinen Grund, jetzt patzig zu werden. Dass die Vollmacht wegen einer Formulierung nicht anerkannt wird, darf ich albern finden – und ja, auch unglaublich.”

Seine Stimmlage wird nun auch schärfer, er ordnet mich mental unter “Problemtyp” ein. In meinem Kopf hat er unter der Tischplatte schon den Finger am Notruf-Knopf. Aber das Lächeln bleibt, als wäre es das bizarre Ergebnis eines Schlaganfalls. “SIE sind doch patzig! Daran ist nichts unglaublich. Es obliegt Ihnen, alles vorschriftsgemäß einzureichen”. Und er schafft es tatsächlich, den Klassiker anzuhängen: “Da könnte ja jeder kommen.”

Es macht ihm Spaß. Die Totalität seiner Macht, die Endgültigkeit seiner Entscheidung, meine Hilflosigkeit.

Er hat gewonnen, ich habe verloren. Einfach deshalb, weil ich etwas will, das er hat. Er hat die Karotte, ich bin der Esel. Und er schickt mich zurück in den Stall. Es gibt keine Möglichkeit, die Oberhand zu gewinnen, weder argumentativ noch moralisch. Ich weiß, dass es keine Lösung ist und meine gesamte FFF-Planung zunichte machen würde, aber trotzdem gönne ich mir drei Sekunden lang die Gewaltphantasie, mit einem Satz über den Tresen zu springen und diesem arroganten Drecksack einfach mal in die feiste, grinsende Fresse zu hauen. Nicht, um zu gewinnen. Ich kann ja nicht gewinnen. Um das Lächeln auszuknipsen. Dieses ekelhafte, starre, verbeamtete “Du kannst mir gar nix”-Grinsen.

Ich winke ab und gehe. Die Heimfahrt verbringe ich damit, meine Wut zu kanalisieren, in dem ich die Konfrontation rationalisiere und mich selbst mental in eine bessere Position versetze: wenn ich es in dem Alter nur zum Behörden-Türsteher gebracht hätte, wäre ich vielleicht auch so ein Idiot. Wenn ich nur dieses armselige bisschen Macht hätte, würde ich es vielleicht auch missbrauchen. Wenn mein Leben nur ein “ja/nein” wäre, würde ich vielleicht auch lieber “nein” sagen, um andere Leute an meiner Armseligkeit teilhaben zu lassen.

Es hilft nur halb. Ich bin immer noch stinkig.

“Ist blöd, ich weiß. Tut mir leid”. Das ist zuviel verlangt. Offensichtlich.



Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

71 Kommentare
Älteste
Neueste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
DJ Doena
20. August, 2013 13:43

“Schließlich habe ich den Fehler gemacht und ihm jetzt schon 10 Sekunden seiner Zeit geraubt”
Wieso? Hätte er ohne dich 10 Sekunden früher nach Hause gehen können? Oder meinst du, ihm fehlen jetzt 10 Sekunden, die er länger im Sportteil seiner Bildzeitung hätte verbingen können?

Julian
20. August, 2013 13:44

Das ist ärgerlich. Und andererseits erfreuend, denn es zeigt einem, dass es einfach genug Deppen auf der Welt gibt, die für solch langweilige Jobs einfach wie geschaffen sind. Lassen wir sie diese Jobs machen und behalten wir selber die, die Spaß machen. Fair enough.
PS: Und jetzt stell Dir mal vor, was bei den Jobcentern los sein muss. Da ist “Vorschrift” und “da könnte ja jeder kommen” Tagesgeschäft.

Thorben
20. August, 2013 13:51

Das Leben ist kein Ponyhof 🙂 Ich freue mich schon wieder drauf, in Kürze Elterngeld zu beantragen – daran sind wir schon beim ersten Kind fast gescheitert. Die Beamtin, aber sehr freundlich, meinte nur, dass sie noch nie einen vollständigen Antrag bekommen habe. Noch nie. Irgendwas läuft da doch falsch, oder?

Wortvogel
Wortvogel
20. August, 2013 13:51

@ Juian: Was ist an dem “wie geschaffen” für den Job?! Wie geschaffen ist jemand für den Job, wenn er ihn höflich und für den Kunden stressfrei gestaltet.
@ Doena: Nein, aber er hätte zehn Sekunden mehr seinen eigenen Gedanken nachhängen können, statt sich mit mir zu beschäftigen.

Julian
20. August, 2013 14:03

Torsten, da hast Du natürlich recht. Ich meinte das mit einer gewissen Häme, im Sinne von: Wenn jemand derart engstirnig und anal fixiert ist, dann ist es doch nur okay, wenn er in einen Job kommt, wo es Vorschriften gibt, die auf den Buchstaben genau eingehalten werden müssen. Dann ist er genau in seinem Umfeld, und kann sich an Vorschriften aufgeilen.
Was es natürlich nicht besser macht, wenn er ein Arsch gegenüber den Kunden ist.
Aber dafür kann man eben auch denken: Ätsch, Du wirst an diesem Schreibtisch verschimmeln, ich nicht.

thorsten
thorsten
20. August, 2013 14:08

So ist er, der Amtsschimmel. Wenn ich dann etwas Zeit habe, lasse ich mir die Vorschrift zeigen, nach der das SO verlangt wird. Oft kann man dann das alte Behördenross zum stolpern bringen. So mancher glaubt nämlich nur das es so ist, wie es seine liebe Gewohnheit ihm vorgaukelt.

Julian
20. August, 2013 14:09

Wieso kann ich bei dem Kommentar nicht “like” klicken?

PabloD
PabloD
20. August, 2013 14:16

Das mag jetzt besserwisserisch klingen (und entschuldigt nicht die Patzigkeit des Behörden-Typen), aber das mit der eidesstattlichen Erklärung steht genau SO auf der von dir angesprochenen Website der Stadt München. Zumindest inhaltlich kann man ihm keinen Vorwurf machen 😉

Pogopuschel
20. August, 2013 14:32

Ich sag nur: Passierschein A 38

Torsten
20. August, 2013 14:36

Naja, zumindest so entstehen Ideen für nette Splatterfilme. Man darf halt nur weder ein Pumpgun noch eine Kettensäge dabeihaben.

Wortvogel
Wortvogel
20. August, 2013 14:40

@ Pablo: Habe ich an irgendeiner Stelle bestritten, dass das grundlegende Versäumnis bei mir lag und es mir primär um den Umgang mit dem Bürger als Kunden ging? Eben.

Marcus
Marcus
20. August, 2013 14:46

Das scheint eine Art allgemeingültige Regel zu sein: je weniger jemand zu sagen hat, desto eher ist er gewillt, das bisschen Autorität, dass er hat, auszunutzen, um andere herumzuschubsen.
Das kenne ich vor allem aus meiner Schulzeit auf dem Land, wo man nicht Busfahrer werden konnte, ohne ein kinderhassendes Arschloch zu sein.
Typische Anekdote – mit einem Ende, dass dich vielleicht aufmuntert:
Mein Bus zurück vom Gymnasium fuhr immer nur bis zu einem Nest vor Zuhause, und so musste ich in einen anderen Schulbus umsteigen. Der musste dann natürlich manchmal ein paar Minuten auf meinen Bus warten. Und obwohl die paar Kiddies im Bus deshalb nicht mal annähernd zu spät in die Schule gekommen wären, hat sich der Fahrer einen Spaß draus gemacht, PÜNKTLICHST loszufahren, um mir nach einer Stunde Busfahrt noch eine halbe Stunde Fußweg nach Hause zu bescheren. Manchmal ist er losgefahren, obwohl er meinen Bus schon kommen sah.
Als ich mit meinen damals 16 Jahren ihn darauf ansprach, meinte er, mir pampig kommen zu müssen, was ich mir denn einbilde, so einen Aufstand nur wegen mir einem Hansel… (für einen Service, für den seine Firma von der Kommune bezahlt wird, gelle?)
Was er nicht wusste, war, dass sein Boss (bei uns aufm Dorf war das Fahren der Schulbusse an lokale Busreisefirmen outgesourct) verwandt war mit dem Autowerkstattbetreiber / Reifenhändler (aufm Dorf gibt es nix, was einen besser vernetzt – die lieben alle ihre Traktoren), dessen einziger Kfz-Meister auf der Gehaltsliste mein Vater ist. Der daraufhin natürlich mal dort vorbeigekommen ist und nachdrücklich gefragt hat, was das soll.
Ende vom Lied: er musste warten. Und wenn das nicht ging, musste mich ein Kleinbus extra nach Hause chauffieren (der Firmensitz der Busfirma war quasi neben der Haltestelle). Und als Sahnehäubchen – wer durfte aufgrund der Dienstpläne mich schon beim ersten Mal, als der Bus nicht mehr warten konnte, heimfahren? Genau, mein renitenter Busfahrerfreund. Aaah, the smell of victory…

DMJ
DMJ
20. August, 2013 15:03

Nach dem frustrierenden Artikel tut Marcus’ Bericht mit Happy End wirklich gut! 😀
Hört man aber tatsächlich immer wieder: Die unangenehmsten Leute scheinen die mit EIN BISSCHEN Macht zu sein, da sie zwar etwas gegen die Normalos in der Hand haben, aber nicht genug, als dass ihnen die Macht selbst Befriedigung verschaffen würde. Musterbeispiel, was einem so von der Bundeswehr erzählt wird – die Oberste und Hauptmänner scheinen halbwegs normale Menschen zu sein, es sind die Feldwebel und Unteroffiziere, die den Napoleon raushängen lassen müssen um zu übertünchen, wie weit sie allgemein unten stehen.

Thorben
20. August, 2013 15:18

http://youtu.be/lIiUR2gV0xk
Passierschein 38A 🙂

Wortvogel
Wortvogel
20. August, 2013 15:19

@ DMJ: Das ist auch in Hollywood und auf Conventions prima zu beobachten: die alten, wirklich anerkannten Stars sind flexibel, freundlich und entspannt. Es sind die jungen, gefeierten Shooting Stars, die sich anstellen, als wären sie die Heimkehr des Messias.

dermax
dermax
20. August, 2013 15:33

Naja, ich würde da ja eher ein bisserl Nachsicht walten lassen…
Der Mann am Schalter hats den gesamten Tag mit Menschen zu tun, die nicht gerade freudetrunken sind, wenn sie vor ihm stehen und leider Gottes fehlt bei vielen die gute Kinderstube, und das kriegt der Kollege dann ab, speziell wenn halt was bei den Unterlagen fehlt. Ich würd mal annehmen, dass man sich da halt ein dickes Fell zulegt bzw den unhöflichen Autopiloten bastelt.
Andererseits ists immer wieder interessant, diese unmittelbare “nicht mein Problem…” oder “nicht mein Fehler…”-Reflexe kenn ich von vielen Personen in meinem Arbeitsumfeld, dass ist nicht behördenexklusiv. Nervt mich auch immer wieder aufs Neue, weils ja eigentlich nicht drum gehen sollte, wessen Problem es ist oder wer was falsch gemacht hat, sondern wie man es gelöst kriegt.

Wortvogel
Wortvogel
20. August, 2013 15:36

@ dermax: Wie ich schrub – das Amt hatte gerade frisch aufgemacht, geladen kann der Typ demnach noch nicht gewesen sein. Und für den Stress, den ANDERE ihm gemacht haben, bin ich nicht zuständig. Dickes Fell hin, Autopilot her – er hat freundlich zu sein.

Patrick
20. August, 2013 16:54

Lieber Wortvogel,
du hast tatsächlich vom sprechenden Amtsschimmel in einer Amtsstube ein “Entschuldigung” oder so etwas wie “Mitleid” erwartet? Krieg ich ein paar von den Drogen die du so nimmst im Moment?
Dabei lautet die Regel seit Anbeginn der BRD: Ohne Kamerateam kein Mitleid.
Grüße

McCluskey
McCluskey
20. August, 2013 16:56

Und wie das Leben so spielt, wird der alte Schein unter Garantie genau dann wieder auftauchen, wenn man den neuen für teuer Geld erworben hat…

Wortvogel
Wortvogel
20. August, 2013 17:07

@ Patrick: Dummes Gerede. Ich werde in der Regel bei Behörden sehr freundlich behandelt. Nicht überschwänglich, aber respektvoll. Man muss nicht immer ALLES verallgemeinern.
@ McCluskey: Davon ist absolut auszugehen.

Robert!
20. August, 2013 19:05

Also wirklich, ich bin schockiert!:
Froschgrün?
So beruhigend gestrichen und so eskalativ eingestellt,
also München, mein Herz bekommst Du nicht!

Patrick
20. August, 2013 20:29

Ich glaub ich sollte von Mainz nach München ziehen. Ich glaube ich bin ein sehr umgänglicher Mensch, aber das was ich in den letzten 12 Monaten in Amtsstuben erlebt habe…
Nehmen wir den hier:
Patrick ruft auf der Kreisverwaltung wegen dem Elterngeld an. Ich erwarte Herrn B. Es klingelt.
Aus dem Telefon: “Ja?”
Patrick: “Guten Tag, Patrick hier. Mit wem spreche ich denn jetzt?”
Aus dem Telefon: “Mit dem großen bösen Wolf!”
Patrick: “Öhm, naja gut. Dann bräuchte ich Herrn B.”
Aus dem Telefon: “Dann rufen sie den doch an!”
Patrick: “Ich dachte, dass hätte ich…!”
Aus dem Telefon: “…und warum fragen Sie dann wer dran ist?”
Das ist so ungefähr genau das Niveau, mit dem ich mich rumschlagen durfte.

Wortvogel
Wortvogel
20. August, 2013 20:37

@ Patrick: Das ist schlimm, aber eben auch nur ein Einzelfall. Ich habe ständig mit den Verwaltungen und Behörden in München, Düsseldorf und Speyer zu tun. Da gibt es mal eine gewisse Arbeitsunlust, eine gewisse Knurrigkeit, aber generell bin ich nicht bereit, Beamte schlecht zu reden.
Aber zur Erheiterung auch noch eine Anekdote: Ich wollte ein Paket mit Videos, die ein Kumpel für mich im amerikanischen Fernehen aufgenommen hat, vom Zoll abholen. Die wollen ja immer wissen, was da drin ist und ob sie dafür kassieren können. Ich erkläre dem Mann freundlich, dass es Privataufnahmen für mich sind, Serien und so. Er fragt misstrauisch, was mein Kumpel denn dafür bekäme – umsonst macht sowas doch niemand (natürlich macht das jemand – David nämlich). Ich versichere ihm, dass David dafür nicht bezahlt wird und flaxe ein wenig rum: “Ich nehme dem halt mal im Gegenzug ein paar Sachen aus dem deutschen TV auf – der steht auf obskure Italo-Western und deutsche Episoden der Sesamstraße”. AHA! Nun triumphiert der Zöllner – ein Gegengeschäft! Demnach also ein Handel und voll zu verzollen. Mir schwant schnell, dass der Mann es nicht peilen WILL. Ich lasse mir sagen, wo ich seinen Chef finde, erkläre dem die Lage. Wir gehen gemeinsam zum fleißigen Beamten, der schon taschenrechnert, was er da verlangen kann. Der Chef schaut sich die Box mit meinen Videos an und knurrt seinen Mitarbeiter dann nur an: “Stellen Sie sich da mal nicht so an”. Er trollt sich wieder. Während mir der Zöllner die Freigabe schreibt, schaut er mich nicht einmal mehr an. Hätte ihm auch nicht gepasst – ich habe gegrinst wie ein Honigkuchenpferd. Das “Ätschibätsch!” musste ich mir echt verkneifen.

comicfreak
comicfreak
20. August, 2013 20:52

..Göttergatte und ich werden gemeinsam steuerlich veranlagt.
Jetzt muss ich Vorauszahlungen leisten.
Mit Kirchensteuer.
Ich bin ausgetreten, Göttergatte bekommt alles direkt abgezogen, also wtf???
“Durch die gemeinsame Veranlagung erhöht sich die theoretisch zu zahlende Kirchensteuer über den vom Gehalt vorgegebenen Satz hinaus; da sie aber nicht beim Göttergatten abgezogen werden kann, bin ich via Vorauszahlung in der Bringschuld.”
124.-€ im Quartal.
Frag mal, ob ich mich auch als Esel fühle..

Arnonym
Arnonym
20. August, 2013 22:46

@Wortvogel: Wenn Du nicht die Unterlagen schon korrigiert hast, würde ich einfach an einem anderen Tag und vielleicht ner anderen Uhrzeit nochmal probieren am Pförtner vorbei zu kommen. Die Damen und Herren “drinne” sind vielleicht viel kooperativer und wissen das die “Vorschrift” gar nicht so eng ausgelegt werden muss oder so…

gerrit
gerrit
20. August, 2013 22:54
Marcus
Marcus
21. August, 2013 01:19

Torsten: wenn du dann mit der richtig geschriebenen Vollmacht in der Amtsstube hockst, dann frag doch mal dort, ob es diese Vorschrift wirklich so gibt. Könnte interessant werden…

Jan
Jan
21. August, 2013 02:26

Das kommt mir alles sooo bekannt vor. Die Macht des “kleinen Mannes” oder auch das fehlende Gefühl dafür, dass ich nicht so planlos bin wie vielleicht viele vor mir oder auch einfach nur das blinde Gehorsam wegen angeblicher Vorschriften.
Bei meinem Arbeitgeber gibt es 2 Eingänge. Der eine ist näher, der andere einmal ums Gebäude rum. Der nähere ist 24 Stunden lang mit einem Pförtner bewacht, der andere nachts geschlossen. Der nähere soll nur nach den normalen Bürozeiten benutzt werden, weil sonst ein zu stetiges Gerenne durch die Arbeitsräume herrscht. Das ist verständlich. Nicht so das Verhalten des Pförtners, als ich um 20 Uhr den näheren Eingang nutzen will. Ja, ich könnte den anderen nehmen, der ebenfalls noch von einem Pförtner besetzt ist. Aber warum? Die Räume sind sonst quasi leer, damit ist das Argument “die Arbeit störend” hinfällig. Er hält sich dennoch stur an die Anweisung, verweist auf den anderen, noch besetzten Eingang, und ich dampfe grußlos ab, nachdem ich ob dieser Sturheit innerhalb von 10 Sekunden auf 180 war. Diese Angst, Fehler zu machen, ist einfach irre. Und auch traurig, wenn man sich so unter Druck fühlt.
Ein anderes Erlebnis im Arbeitsamt fand ich auch bemerkenswert. Ich kam nach Aufforderung dorthin, nachdem ich mein Studium erfolgreich abgeschlossen hatte, aber nicht sofort eine Arbeit fand. Dort gab man mir das Gefühl, ich hätte nichts, könnte nichts, wolle eh nicht arbeiten und müsse mich da und da melden. Mal übertrieben gesagt. (Dass ich mich bei den ganzen Formularen frage, wie ein Mensch mit geringer Bildung oder mangelnden Deutschkenntnissen da durchsteigen soll, ist ein anderes Thema). Dann verließ ich den kargen Raum und erfuhr, warum die Beamten so abgestumpft waren. Ein offenbar irgendwie abgewiesener Bürger schrie auf dem Gang “Das könnt ihr nicht machen! Ihr Schweine!” und ähnliche Frustparolen und musste von Sicherheitsbeamten beruhigt werden. Sicher nicht der erste und einzige, der sich so verhielt. Und zuvor hatte ein Beamte meinen Hinweis, dass man doch vielleicht mal ein Fenster öffnen könnte, weil es im Warteraum sicher 30 Grad habe, mit dem mich betroffen machenden Satz “Das können wir nicht. Wir sind hier im 5. Stock…” beantwortet.

Dietmar
21. August, 2013 09:07

Geschichte von der anderen Seite des Schreibtischs: Zum Broterwerb habe ich im Erstberuf unter anderem als Hauptsachbearbeiter im Sozialamt einer Kleinstadt (nicht meiner) gearbeitet. Viele Fälle waren junge Mütter, die alleine da standen. Eine von denen erzählte mir, sie habe ständig Streit mit ihrem Freund, er werde handgreiflich, sie seien in der zu kleinen Wohnung räumlich getrennt, aber das gehe so nicht, sie müsse mit ihrem Kind ausziehen. Ich erklärte ihr, dass das *ihre* Wohnung sei, die das Sozialamt bezahle, und *er* ausziehen müsse; die Frage, warum er als Nichtempfänger dort überhaupt wohnt und wie lange das schon so sei, ließ ich der weinenden Mutter gegenüber mal unerwähnt. Zudem wollte ich ihr die Kontakte zum Frauenhaus und Jugendamt geben, wenn es tatsächlich zu Übergriffen ihres Freunde gekommen sei. Sie erklärte, er mache sich breit, stelle Ansprüche etc. Und da machte ich den entscheidenden Fehler: Ich sagte, ihre Situation täte mir leid. Aber gehen müsse er, das Sozialamt bezahle eben für sie die Wohnung. Sie ging. Ca. eine halbe Stunde später wurde ich zum Amtsleiter gerufen (im Übrigen ein Arschloch vor dem Herrn! Zum Glück: Er war einer der Gründe für mich zu sagen, *das* ist keinen Zukunft für mich.) Mit dem Telefonhörer am Ohr empfing er mich, am anderen Ende der Rechtsanwalt des “Behördenopfers”. Wortreich juristereite er da herum und kam darauf, dass ich eine neue Wohnung mündlich zugesagt habe. Behördenleiter hält die Muschel zu und fragt mich. Ich verneine irritiert und wiederhole, was ich sagte. Dann sagt Anwalt, ich hätte aber gesagt, ihre Situation täte mir leid. Behördenleiter fragt, ich bestätige. Ende des Gesprächs. Dann kam ein Brief, in dem der Anwalt darstellte, er habe hören können, wie der Amtsleiter und ich auf einer wohl nicht richtig abgeschirmten behördeninternen Leitung Absprachen getroffen hätten, und mein Bedauern sei eine Zusage gewesen. Einstweilige Verfügung, “Opfer” bekommt größere Wohnung, zieht dort mit ihre Freund ein und kostet bei jedem weiteren Besuch den Triumph über den Behördenarsch (mich) aus.
Diese Fälle sind Legion!
Besonders nett war auch immer der Herr S. Seines Zeichens Serbe, der mir inmitten des serbo-kroatischen Krieges meine persönliche NS-Vergangenheit vorzuhalten beliebte und stets die “alle Deutschen hassen Ausländer”-Karte zog: Er würde auf mich warten, wenn ich Dienstschluss hätte. Hat er auch gemacht. Ich habe ihn draußen stehen sehen, als ich abends zur Toilette ging. Da meine Arbeitszeit, unbezahlt, unausgeglichen weil im Grunde rechtswidrig, gerne mal bis Mitternacht ging, hat er dann wohl irgendwann aufgegeben. 🙂
Aber *trotzdem* bleibt man freundlich neuen Kunden gegenüber! Haltlose Vorwürfe und Streitversuche wie bei dem Typen der Zulassungsstelle haben da auch nichts verloren!
Um es kurz zu sagen: Was ist das denn für ein Arsch?!

Dietmar
21. August, 2013 09:11

meine persönliche NS-Vergangenheit

Ist Ironie!

TimeTourist
TimeTourist
21. August, 2013 09:18

Ich bin selbst so ne Karotte. Oftmals gibt so eine TS (Thekenschlampe) auch gerne mal die falsche Auskunft, die dann die Karotten ausbaden dürfen 🙁
An deiner Stelle hätte ich auf die Nummer bestanden und hätte mein Anliegen mit dem zuständigen Sachbearbeiter geklärt. Vielleicht hätte es ja auch ausgereicht, wenn du den fehlenden Satz ergänzt hättest (hattest ja schließlich die Vollmacht).

Novia
Novia
21. August, 2013 10:04

Mhm, auch wenn ich deinen Ärger verstehen kann seh ich das alles auch ein bisschen anders.
Gehen wir mal davon aus, dass dieser Mann jeden Tag an diesem Schalter steht. Dort hat er die klar definierte Aufgabe, vorab zu prüfen, ob alle Unterlagen richtig sind usw. Dazu hat er seine Vorschriften (die er vielleicht selber total unsinnig findet, aber er muss sich dran halten) und die Kollegen, die es vermutlich auch nicht gerne sehen, wenn er Kunden durch lässt, die sie dann wiederum heim schicken müssen, weil Unterlagen nicht vollständig/inkorrekt sind. Also wird er vielleicht von deinen Kollegen auch noch einen gewissen Druck haben, Kunden gut zu überprüfen.
Natürlich finde ich es persönlich auch völlig lächerlich, jemanden wegen diesem Kleinkram wieder heim zu schicken, aber was hat er denn davon, wenn du gleich 2 mal kommen musst? Um es mal bewusst böse zu formulieren: Du gehst von einem Triumph aus, den er dabei empfindest, dabei sieht es eigentlich so aus, dass er sich einmal den Tag versaut hat (erster mies gelaunter Kunde des Tages, der es evtl an ihm auslässt) und dann wirst du als mies gelaunter Kunde noch mal zurück kommen müssen.
Vermutlich sitzt der gute an seiner Theke, die Menschen die zu ihm kommen sind in den seltensten Fällen freundlich und statt mal nett zu fragen, ob alle Unterlagen korrekt sind, sind sie sauer wenn er sie wieder heim schickt. Dabei wollen alle schnell dran kommen, und würden sich vermutlich ärgern, wenn jeder 2. in der Reihe vor ihnen wieder heim geschickt würde, weil irgendwas in den Unterlagen fehlt oder nicht stimmt.
Weiter, warum sollte er Mitleid mit dir haben, und versuchen deinen “Fehler” auf sich zu nehmen. Was kann er für gewisse Vorschriften, die nun scheinbar so existieren? Menschlich kann ich zwar völlig nachvollziehen, dass du dir das, in dieser für dich ärgerlichen Situation gewünscht hättest, aber ganz theoretisch hätte er dir Mitleid heucheln sollen, für eine Situation, an der du ein bisschen Schuld trägst (zu wenig informiert) und das Amt die Hauptschuld hat?
Deine Erwartungshaltung war die, dass er dir entgegen kommt, dir Situation entschärft, obwohl er ja nix dafür kann, und dann eine Ausnahme bei dir macht?
Zum anderen: Warum hat er freundlich zu sein? Diese Aussage im Bezug zu Servicekräften geht mir generell schon gegen den Strich. Natürlich kann man ein gewisses Maß an Höflichkeit und Service erwarten, aber generell zu denken ein Mensch der in einem solchen Beruf arbeitet muss den ganzen Tag freudestrahlend den Kunden in den Hintern kriechen finde ich vermessen.
Ich hoffe man kann verstehen worum es mir geht.

Howie Munson
Howie Munson
21. August, 2013 10:51

@Novia: Er hat (erstmal) freundlich zu sein, weil keiner seiner “Kunden” was dafür kann, dass er dort ist. “In den Hintern kriechen” ist was völlig anderes als den Kunden nicht zu zeigen, dass er “unwürdig” wäre. Hätte er nur mit den Schultern gezuckt, wäre das deutlich angemessener gewesen als zu sagen “nicht mein Problem”.
@Dietmar: Klingt für mich danach als hätte der Behördenleiter da den Bock geschossen, indem er mit dir “vertraulich” reden wollte und gleichzeitig mit dem Anwalt telefoniert hat. Hättest du nicht “tut mir leid” gesagt, hätte der Anwalt sich irgendwas anderes bestätigen lassen und das dann genauso verwendet. Gab es dann noch eine endgültige Entscheidung oder blieb es bei der verfügten größerne Wohnung??

TimeTourist
TimeTourist
21. August, 2013 11:19

@Dietmar: Ich leide jeden Tag mit dir! In all den Jahren hat sich nichts verändert! Wobei diese Fälle (dein Beispiel) im Verhältnis Gott sei Dank die Ausnahmen sind. Aber ein Fall die Woche reicht um graue Haare zu bekommen 🙂

Dietmar
21. August, 2013 11:30

@Howie Munson: Es blieb bei der Entscheidung. Sie zog mit ihrem Freund (erwerbstätig, Handwerker) in die größere Wohnung, die vom Sozialamt bezahlt wurde. Ob es danach noch irgendwelche Prüfungen gab, kann ich nicht sagen, weil ich einige Monate später dort kündigte.

Klingt für mich danach als hätte der Behördenleiter da den Bock geschossen, indem er mit dir “vertraulich” reden wollte und gleichzeitig mit dem Anwalt telefoniert hat.

Sehe ich auch so, aber hängen blieb das an mir mit der Begründung, ich hätte das nicht sagen dürfen. Das war schwierig mit ihm. Er sagte immer wieder, wenn Fragen wären, solle man ihn anrufen, man müsse sich enger abstimmen (man brauchte immer einen Termin zur Vorsprache. Wir waren drei Hauptsacharbeiter. Drei!). Das tat ich dann ein einziges Mal: Er hört zu, schmatzend eine Mandarine oder so kauend. Als ich fertig bin Stille. Schmatzen. Nach einer Weile: “Ja. Und was wollen Sie jetzt von *mir*?!” – “Wissen, ob die Ermessensentscheidung in Ihren Augen richtig ist.” – “Das müssen *Sie* wissen. *Sie* sind der Hauptsachbearbeiter.” – “Gut, dann mache ich das so und so. Ist das okay?” – “Ja.” Ich mache das, die Entscheidung wird vom Amtsleiter kassiert: was mir denn einfiele! So lief das da ständig.

Dietmar
21. August, 2013 11:38

@TimeTourist: Ich fand es immer sauschwer, so etwas nicht persönlich zu nehmen. Vor allem deshalb, weil dieser Anwalt beispielsweise es sich auch nicht nehmen ließ, mich hinterher und bei anderen Fällen anzurufen, und sich über meine Dummheit zu mokieren.

Marcus
Marcus
21. August, 2013 11:46

@Dietmar: ich kann es mir lebhaft vorstellen. Ein Freund meiner Eltern war mal Hausmeister im Rathaus. Was der für Stories erzählt hat, wie sich Leute gerade bei Sozialbehörden aufführen – das kann man nicht mehr mit “niedriger Bildung” oder im Fall ausländischer Antragssteller “kulturellen Unterschieden” entschuldigen. Wer sich so asozial benimmt, den kann man wirklich nur noch “Abschaum” nennen.

Albert Rum
Albert Rum
21. August, 2013 12:22

Ich kann verstehen, dass man auch von den “Gatekeepern” in so einer Behörde ein gewisses Maß an Freundlichkeit erwartet, aber das enorme Erregungspotenzial, das hier zu Tage tritt, erschreckt mich mehr als das Verhalten des Beamten.
Fakt war doch: Du hattest nicht alle Unterlagen dabei. Du konntest dein Anliegen somit nicht zu Ende bringen. Das hat er dir gesagt. Wie er es dir gesagt hat, hätte dir doch gleichgültig sein können. Ich glaube, du vermischst hier den verständlichen Ärger über Unfreundlichkeit mit einem noch viel größeren Ärger über die eigene Unfähigkeit, ordnungsgemäß alle Unterlagen mitzubringen. Und da hat auch das viel gescholtene “Da könnte ja jeder kommen.” seine Berechtigung: In dererlei Dingen gibt es nicht aus Boshaftigkeit keinen Ermessensspielraum, sondern zum einen aufgrund von Sachzwängen und zum anderen aus Gründen der Gleichbehandlung.
Wer jedoch nie einen schlechten Tag hat und noch nie einen Menschen aus schlechter Laune heraus unfreundlich behandelt hat, der darf natürlich weiterhin gerne Steine werfen/sich Gewaltphantasien hingeben.

TimeTourist
TimeTourist
21. August, 2013 13:14

Na ja – Gleichgültigkeit hätte ich noch verstehen können, doch der Typ war offensichtlich unfreundlich.
Selbst wenn mir jemand mit dem Tode droht, werfe ich ihn einfach mit einem Lächeln aus dem Büro 😉
Zudem hat sich Wortvogel ja vorher schlau gemacht und alles mitgebracht. Das die Unterlagen nicht ausreichen sind (laut dem Typen) konnte er ja nicht wissen.
Insofern wäre es wünschenswert, wenn auf der Homepage der Behörde ein Vordruck für eine Vollmacht abgestellt wäre, damit so etwas eben nicht passiert.
Somit stimmte ganz allein die Kommunikation Behörde/Bürger nicht.

Albert Rum
Albert Rum
21. August, 2013 13:19

“Das die Unterlagen nicht ausreichen sind (laut dem Typen) konnte er ja nicht wissen.”
Weiter oben wurde bereits geklärt, dass das nicht stimmt: Auf den Seiten der Stadt München wird genau angegeben, was gebraucht wird. Und das hatte er NICHT alles dabei.

PabloD
PabloD
21. August, 2013 13:20

@TimeTourist: Siehe Beitrag 8 😉

Albert Rum
Albert Rum
21. August, 2013 14:24

Ertstaunlich vor allem, dass von dem Beamten geradezu erwartet wird, dass er sich von den Vorschriften, die er durchzusetzen hat, distanziert.
Vielleicht will er das nicht? Entweder, weil er verstanden hat, dass er zuallererst seinem Dienstherrn dient und dessen Vorschriften nicht ständig zu relativieren hat, oder weil er vielleicht selbst diese Vorschriften für sinnvoll erachtet?
Das einzig korrekte Verhalten in dieser Position ist das Beharren auf den festgeschriebenen Regeln, die für alle Bürger gleichermaßen gelten. Darauf mit Gewaltphantasien und mit Überheblichkeit gegenüber einem kleinen Beamten zu reagieren, ist – gelinde gesagt – ein wenig unsympathisch.

DMJ
DMJ
21. August, 2013 14:37

Irgendwie kommt die Diskussion immer und immer wieder vom Thema ab (und tatsächlich von beiden Grundpositionen aus).
Dass der Fehler an sich beim Wortvogel lag, bestreitet weder er noch sonst wer. Dass der Beamte ein Auge zudrückt oder sich für die Vorschrift entschuldigt, verlangt niemand. – EINZIG seine Unfreundlichkeit gegenüber jemanden, der nichts Böses getan hat, wird hier kritisiert. Und die ist tatsächlich unentschuldbar. Insbesondere, wenn es um so einen normalen Standardfall geht, der wohl tausendfach vorkommen dürfte – solche zu ertragen gehört auch zu dem Beruf, für den der Mann bezahlt wird.

Albert Rum
Albert Rum
21. August, 2013 15:19

“Und die ist tatsächlich unentschuldbar.”
Streck dich ein bisschen, vielleicht kannst du die Sache dann noch ein wenig höher hängen.

heino
heino
21. August, 2013 15:33

Uiiiiiiiii, da wird aber jemand schnell aggressiv……..
Fakt ist, der WV hat Recht. Natürlich hat er einen Fehler gemacht (was er ja auch zugibt), aber Bürger sind die Kunden der Ämter und als solche zumindest höflich zu behandeln. Wäre der Mann im Einzelhandel beschäftigt, hätte er im Falle einer Beschwerde mit absoluter Sicherheit eine Abmahnung kassiert. Und was die Gewaltphantasien angeht:die hat ja wohl jeder schonmal in einer solchen Situation gehabt. Wenn ich für meine gewalttätigen Gedanken, die ich nach jeder Beggenung dieser Art mit Sachbearbeitern beim Arbeitsamt und Bahnbediensteten hatte, verurteilt werden könnte, würde ich im Knast an Alterschwäche sterben.

Howie Munson
Howie Munson
21. August, 2013 16:11

Nun albert nicht so rum und füttert keine Trolle, auch nicht, wenn sie die Gefahr riechen

DMJ
DMJ
21. August, 2013 17:25

Meine Güte… “unentschuldbar” ist hier natürlich nicht im Sinne von “Kann nur mit Blut abgewaschen werden!” gemeint, sondern “Ist schlicht und ergreifend falsch”.

Wortvogel
Wortvogel
21. August, 2013 17:52

@ DMJ: Lass gut sein – das ist wieder so ein Meister im “mutwillig falsch verstehen, um den Klugscheißer zu geben”.

DMJ
DMJ
21. August, 2013 18:25

Es ist aber lustig, so einen gerade in einer Diskussion um sture Amtsinhaber (wobei die Sturheit im vorliegenden Fall nicht das Problem ist) zu finden… da kööönnte man einen Verdacht entwickeln, er nehme sich die Sache aus persönlichen Gründen zu Herzen. 😛

Albert Rum
Albert Rum
21. August, 2013 20:41

Leider muss ich dich enttäuschen, ich bin kein Beamter. Mich stört nur einfach, wie hier aus korrektem, wenn auch nicht freundlichem Verhalten ein Anlass für eine derartige Hasstirade gemacht wird.
Der Wortvogel endet mit ““Ist blöd, ich weiß. Tut mir leid”. Das ist zuviel verlangt.”
Ja, das ist zuviel verlangt, finde ich. Warum sollte man es verlangen können, dass jemand die Regeln seines Dienstherren als “blöd” bezeichnet? Vielleicht findet er die gar nicht blöd. Vielleicht findet er die blöd, sagt das aber nicht, aus etwas, das man Loyalität zu seinem Arbeitgeber nennen könnte.
Wer kommt denn hier sympathischer rüber? Der unbekannte Beamte, oder derjenige, der darüber hinterher vor einem begeisterten Publikum wortgewandt herfällt, das Äußerliche des Gegenparts keineswegs aussparend? Wenn der Wortvogel am “Infodesk” nur einen Bruchteil des offenbar vorhandenen Erregungspotenzials gezeigt hat (er war ja, laut eigener Aussagen, auf 180): Ich hätte ihn noch wesentlich böser auflaufen lassen.
Somit, lieber DMJ, bin ich vielleicht kein Beamter, wäre aber ein guter geworden.

DMJ
DMJ
21. August, 2013 21:04

Wobei ein guter Beamter vielleicht besser den Überblick behalten sollte und sich nicht gerade an mir aufhängen, der hier keineswegs Hasstiraden abgefeuert hat, sondern zur Mäßigung aufrief.
Zudem sollte ein guter Beamter von der Faktenlage ausgehen, du jedoch spekulierst Unfreundlichkeiten des Wortvogels, damit es auch alles in dein Bild passt.
Die dafür tatsächlich nötige Wortklauberei allerdings beherrscht du, wenn du aus meinem “unverzeihlich” oder seinem “ist blöd” gleich allerlei weiteres schlussfolgerst. Mit anderen Worten, Kompetenz in Alltagssprache scheint auch nicht so unbedingt deine Stärke zu sein, was dem Job wiederum im Wege stehen könnte.

Howie Munson
Howie Munson
21. August, 2013 21:12

@DMJ: Meine Vermutung geht eher 10-11 Monate in die Vergangenheit.
@RumAlbern: Trolle kommen immer unsympatisch rüber, gute Beamte sind auch keine, sondern machen eben ihre Arbeit GUT.
Darüber hinaus:”ist nicht mein Problem” kann man denken sollte man aber wie oben schon erwähnt nicht unbedingt sagen, wenn man denn “sympatisch” wirken möchte. manchmal ist eben reden Silber und schweigen Gold.
Aber hey: Ein Geisterfahrer? Hunderte!!…

Marcus
Marcus
22. August, 2013 01:24

@Howie:
“Aber hey: Ein Geisterfahrer? Hunderte!!…”
Finger weg von meinem patentierten Anti-Peroy-Witz!!!! 😈

Dietmar
22. August, 2013 08:05

Du konntest dein Anliegen somit nicht zu Ende bringen.

🙂 Zu schön! Muss ich wiederholen: “Du konntest dein Anliegen nicht zu Ende bringen.” Hat noch´n Smiley verdient. Da isser: 😀

TimeTourist
TimeTourist
22. August, 2013 09:22

Wer sagt denn überhaupt, dass es sich bei dem Typen um einen Beamten handelt? Kann ich mir kaum vorstellen. Ist mit Sicherheit nur ein Angestellter im öffentlichen Dienst – das nur mal dazu.
Zudem habe ich durchaus gelesen, dass eine eidesstattliche Erklärung eingereicht werden muss. Die Frage die ich in den Raum stellte ist die, ob nicht Wortvogel mit seiner Vollmacht diese nicht hätte selbst nachreichen können! Ich hätte an Stelle des Sachbearbeiters hiermit grds. kein Problem gehabt (Abhängig vom Text der Vollmacht).

Albert Rum
Albert Rum
22. August, 2013 09:52

“Aber hey: Ein Geisterfahrer? Hunderte!!…”
Diesem – na ja – Argument zufolge müsste man immer mit der Meinung der Masse mitrennen. Ich halte das nicht für wünschenswert.
Kann mir übrigens irgendwer mal zeigen, wo ich hier etwas anderes tue, als einfach nur eine andere als die hier gängige Sichtweise äußere? Werde ich unverschämt? Beleidige ich?
Klar, man kann sich die Welt leicht machen, indem man abweichende Meinungsäußerung als Trollerei abtut. Dann sind alle “normalen” Kommentatoren einer Meinung und alle sind glücklich. So glücklich wie die Teletubbies auf ihrer Wiese.

Wortvogel
Wortvogel
22. August, 2013 10:05

@ Albert Rum: Das Problem ist, dass du nicht nur versehentlich, sondern sehr offensichtlich absichtlich die Geschehnisse missverstehst, um sie zu kritisieren.
“In dererlei Dingen gibt es nicht aus Boshaftigkeit keinen Ermessensspielraum, sondern zum einen aufgrund von Sachzwängen und zum anderen aus Gründen der Gleichbehandlung.” – deshalb habe ich auch keinen Ermessensspielraum erwartet und/oder verlamngt.
“Warum sollte man es verlangen können, dass jemand die Regeln seines Dienstherren als “blöd” bezeichnet?”- er sollte nicht die Regeln des Dienstherren als “blöd” bezeichnen. Ich habe ausreichend alternative Möglichkeiten zur Entkrampfung der Situation aufgeführt.
“Das einzig korrekte Verhalten in dieser Position ist das Beharren auf den festgeschriebenen Regeln, die für alle Bürger gleichermaßen gelten.” – und wo habe ich das bestritten?
Es ist in Ordnung, wenn du nicht der Meinung bist, dass man als Staatsbediensteter versuchen kann, durch Höflichkeit den Frust und de Verärgerung der Kunden abzufedern – aber ich darf dich dafür schon für einen unangenehmen Klugscheißer halten, oder? Ich wünsche dir auch gerne täglich solche Situationen, in denen du dann beweisen kannst, wie souverän und gleichzeitig kratzbuckelnd du dann reagierst. Ich hingegen behalte mir weiterhin vor, auch vom Busfahrer, dem Polizisten, der ALDI-Kassiererin und dem Postboten Höflichkeit zu erwarten.

Howie Munson
Howie Munson
22. August, 2013 11:27

Kann mir übrigens irgendwer mal zeigen, wo ich hier etwas anderes tue, als einfach nur eine andere als die hier gängige Sichtweise äußere? Werde ich unverschämt? Beleidige ich?
(…). Dann sind alle “normalen” Kommentatoren einer Meinung und alle sind glücklich. So glücklich wie die Teletubbies auf ihrer Wiese.

Das war jetzt aber wirklich zu einfach. Auch als Rex Kramer kann man sich bisschen mehr Mühe geben.
Im übrigen sollte man bei eine “einfach nur anderen Sichtweise” trotzdem sich darauf einigen, was die Ausgangsfakten sind. Diese wiederholt zu verdrehen (bzw. zu ignorieren was andere dazu geschrieben haben) ist halt Trollerei.

Dietmar
22. August, 2013 11:34

@Howie Munson:

Rex Kramer

Den hatte ich schon verdrängt. Aber passt.

Wortvogel
Wortvogel
22. August, 2013 11:37

Ich habe übrigens neulich gehört, dass “Rex” auch in seinem üblichen Hangout bei SF-Fan.de mittlerweile nach lautstarken Scherereien raus ist. Für jemanden, der sich so sehr der Friedfertigkeit und Ratio rühmt, tickt er erstaunlich krass aus.

Albert Rum
Albert Rum
22. August, 2013 11:54

Ein letztes Mal – versprochen. Das sind die Vorschläge, die du machst, ich zitiere: ““Klar, ist blöd. Geht aber nicht anders”. Oder: “Tut mir auch leid, aber ich mache die Regeln nicht”. Oder: “Wenn es nach mir ginge, wäre das auch einfacher”.”
Jeder dieser drei Vorschläge setzt voraus, dass sich der Mann von der Vorschrift distanziert, sie als “blöd” bezeichnet, als eine Regel, die er selbst so nicht machen würde, als etwas, dass einfacher ginge, wenn es nach ihm ginge.
Und ich finde, dass kann man eben NICHT erwarten. Im Gegenteil: Der Dienstherr darf erwarten, dass dieser Mann die ihm vorgegebenen Regeln nicht nur vertritt, sondern auch respektiert – was bei einen zweifelsohne deeskalierenden ““Klar, ist blöd” gegeben wäre.
Ich streite ja nicht ab, dass dieser Mann unfreundlich war. Aber anders als in der freien Wirtschaft ist in der Verwaltung Freundlichkeit nun einmal höchstens die Kür, während Korrektheit die Pflicht ist. Dass dort einiges besser laufen würde, wenn die Menschen nicht nach Ableistung der Pflicht die Eisfläche verlassen würden, ist doch unbestritten.

Albert Rum
Albert Rum
22. August, 2013 11:55

Dritter Absatz: … NICHT gegeben wäre.

Wortvogel
Wortvogel
22. August, 2013 12:00

@ Albert Rum: Und ich versuche es auch ein letztes Mal – die genannten Sätze waren Beispiele, wie der Mann zur Entkrampfung hätte beitragen können. Es gibt genug andere. Eine “Distanzierung vom Dienstherren” (hörige geht’s nimmer, gelle?) wäre nicht nötig gewesen und wurde auch nicht erwartet. MACHBAR wäre sie aber problemlos gewesen – weil der Nutzen (Entkrampfung) in diesem Fall das Beharren auf der eigenen Meinung schlägt.
Schön aber, dass du zumindest mal zugibst, dass der Mann unhöflich war – um nichts anderes ging es nämlich hier.

Dietmar
22. August, 2013 12:53

Ich streite ja nicht ab, dass dieser Mann unfreundlich war.

Die Geburt war eine Steißlage, aber immerhin ist das Kind jetzt da.

DMJ
DMJ
22. August, 2013 15:22

Ja, da bekommt man doch direkt wieder Hoffnung für die Menschheit.
– Es ging um einen Akt der Unfreundlichkeit und den findet die Mehrheit hier “nicht gut”. Weder fordert man Konsequenzen, noch behauptet man eine klare sachliche Verfehlung, lediglich erscheint “freundlich und verständnisvoll” hier beliebter zu sein als einfach nur “nicht regelwidrig” in Verbindung mit “sinnlos belehrend”.

Peter Krause
23. August, 2013 03:43

“Wo bleibt denn mal das Positive”, Herr Kästner?
Ich weiß, wo es bleibt:
Kurz nach der Übersiedelung in die BRD hatte ich nur einen von der DDR ausgestellten Führerschein, und der wurde mir auch noch in Amsterdam gestohlen (während wir bei Madame Tussauds waren – andere Geschichte).
Auf dem Straßenverkehrsamt in Mettmann mußte ich zwei Stunden im Warteraum sitzen um dann an Schalterbeamte zu geraten, die mit meinem Problem überhaupt nichts anzufangen wußten.
Und deshalb schickten sie mich zu ihrer Chefin. 😉
Diese setzte sich mit mir zusammen 90 Minuten lang hin in ihrem Büro, und schrieb mir dann eine Handschriftliche Fahrgenehmigung!
Schade, daß diese mir später ebenfalls gestohlen wurde, ich würde sie mir gerne an die Wand hängen.
Eine 23 Jahre alte Anekdote, aber mich muntert sie immer auf, wenn ich Ärger mit Ämtern habe.

Kes von Mauseohr
23. August, 2013 14:29

Da sich Herr Albert Rum so an der Formulierung hochzieht… Ein “Ich kann Ihren Ärger verstehen… (wenn ich an Ihrer Stelle wäre würde mich das auch ärgern…), die Vorschriften sind aber an dieser Stelle leider nicht dehnbar.” würde einfach schon ausreichen um die Spannung aus der Situation zu nehmen, vorallem wenn man es auch so meint. Ich bin nämlich zufällig Beamte und gerade fertig mit der Ausbildung. Unsereins wird heutzutage nämlich eingebleut das wir Dienstleister sind am Bürger und wir erhalten auch Schulungen im Bereich Kommunikation und Kooperation.
Es besteht also die PFLICHT zur Bürgerfreundlichkeit und -nähe. Von daher gibt es durchaus die Möglichkeit seinem Gegenüber Mitgefühl zukommen zu lassen, ohne seinen Dienstherren “zu verraten” oder sich einen abzubrechen. Solange man sein Gegenüber als Mensch sieht und sehen WILL; solange kann man auch mit wenigen Worten deeskalierend agieren und seinem Gegenüber ein Gefühl vermitteln, dass man selbst mehr ist als der “Anstandswauwau” der aufpasst das keiner seinen Tanzbereich verlässt.
Aber vielleicht verliert man irgendwann einmal seine Menschlichkeit und seine Kommunikationsfähigkeit als Teil der Spezies Mensch, kann mir ja auch irgendwann noch passieren. Aber solange ich noch kann, solange WILL ich freundlich bleiben und auch meinem Gegenüber soviel Respekt zollen, das ich ihn anständig und mustergültig berate und freundlich behandle.

Kes von Mauseohr
23. August, 2013 14:35

Nachtrag:
Auch aus meiner Sicht ist dieses Verhalten gegenüber einem Bürger absolut unentschuldbar! Und eine freundliche Geste hat noch keinem geschadet und wenn es ihn nervt es täglich zigmal runterzuleiern, soll er sich um ein Formblatt kümmern, auf dem alle wichtigen Informationen nachzulesen sind. Dieses kann man dann nämlich dem Gegenüber freundlich zur Kenntnis überreichen. PUNKT!

Christian
23. August, 2013 20:42

Ach wei. Ja, solche Kommunikation kenne ich gut. Zum in-Grund-und-Boden-Fremdschämen (da ich nicht Antragsteller war, sondern nur begleitete) fand ich meine ersten Interaktionen mit dem Ausländeramt – der Antragsteller besaß die Frechheit, einen Pass zu besitzen in dem die Namensbestandteile anders aufgeführt werden als im deutschen Pass. Da wurde dann der Name (trotz englischer Beschriftung im Pass!) munter zerteilt und der “Mittelname” als Nachname angewandt. Das Argument, das man selbst doch relativ gut darüber informiert sei, was der eigene Nachname sei, fand erst eine halbe Stunde später Anklang.
Ich muss aber zur Verteidigung sagen – es ist dann in den Folgejahren viel, viel besser geworden. Irgendwann bekam ich bei den Behörden dieser Stadt wirklich das Gefühl, bei einem Dienstleister zu sein.

Christian
23. August, 2013 20:47

PS: Zurück zum Artikel – aus meiner Sicht ist bei schon ganz am Anfang der Kommunikation der Wurm drin. Auf die Wortvogelsche Frage nach der Nummer hätte ein unemotionales, sachliches “Ja, je nach Anliegen bekommen Sie bei mir eine Wartenummer – ich muss allerdings zuerst überprüfen, ob ihre Unterlagen vollständig sind” die Situation vermutlich schon ganz anders geprägt.

S-Man
S-Man
6. September, 2013 14:07

Sry für die Verspätung, aber
@ #19: Hahahaha, GENAU das hab ich vor etwa 5 Monaten durch. Zulassung “verloren”, neuen beantragt, bekommen, 2 Tage später den alten in der 10x durchwühlten Tasche wieder gefunden 😉