06
Aug 2012

Silvia Seidel 1969 – 2012: Das Wenige, was ich erzählen kann

Themen: Film, TV & Presse |

Silvia Seidel ist tot. Es ist gerade in den Nachrichten vermeldet worden und mein Blog mag auf den ersten Blick ein unpassender Ort zu sein, der Schauspielerin zu gedenken. Aber wie so oft: es gibt eine kleine Geschichte dazu zu erzählen.

Ich fand “Anna” doof. 1987 war ich 19, hatte andere Sachen im Kopf als ZDF-Mehrteiler über Mädchen, die Ballerina werden wollen. Zumal ich diese Silvia Seidel arg knochig fand. Nicht meine Serie, nicht mein Typ. Über ihr Folgeprojekt “Faith” habe ich an anderer Stelle ja mal geschrieben.

Ich bekam mit, dass sie nie die große Karriere machte. Aber in den 90ern sah ich ihr Gesicht dann und wann auf Plakaten für Boulevard-Komödien. Sie spielte (wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht) unter anderem mit Pierre Brice. Irgendwann ging ich mit einer Freundin in die Aufführung von “Romantische Komödie”, in der sie an der Seite von Sigmar Solbach (“Dr. Stefan Frank”) auf der Bühne stand.

Sie war großartig.

So verletzlich wie stark, kraftvoll und dennoch sehr scheu. Es passt, dass in der Hollywood-Verfilmung des Stückes 1983 Mary Steenburgen den Part spielte.

Als kurz darauf deutsche Schauspieler für internationale Projekte bei ProSieben gecastet werden sollten, bestand ich darauf, dass wir auch Silvia einluden. Sie kam mit rotbraun gefärbten Haaren und beeindruckender Textsicherheit. Zusammen mit Christian Karmann spielte sie eine sehr emotionale Szene aus einem damals noch unverfilmten Skript:

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Ja, ihr Englisch war nicht perfekt. Aber es war besser als bei 80 Prozent der anderen Profi-Schauspieler, die deutlich größere Karrieren gemacht hatten. Und sie war in der Lage (wieder im Gegensatz zu vielen Kolleginnen und Kollegen), in einer Fremdsprache zu reden UND zu schauspielern.

Geholfen hat es nicht.

In den folgenden Jahren war ihre Besetzung auf der Bühne mehrfach ein Grund für mich, ins Theater zu gehen. Ich sah sie noch einmal in “Romantische Komödie”, dann in “Staatsaffairen”. Und ich war immer der Meinung, dass sie gut genug war, um Besseres zu verdienen. Einmal schickte ich ihr einen Blumenstrauß hinter die Bühne, nur um sie daran zu erinnern, dass ihre Darstellung mit Dank und Respekt aufgenommen wurde.

Und darum von jemandem, der “Anna” doof fand: Silvia fand ich toll. Schade, dass ich nie dazu kam, ihr das persönlich zu sagen.



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Dietmar
Dietmar
6. August, 2012 21:02

So, wie ich das gerade gelesen habe, ist sie wohl auch an dem Beruf zerbrochen. Es ist wirklich schade, wenn man so die Perspektiven verliert.

Harry R. Wilkens
6. August, 2012 21:21

Könntet Ihr dies bitte hier über Silvia Seidel (1998 veröffentlicht) in Twitter allen zugänglich machen?

The Farting Dog

This is
the true story
of a German
ballet dancer
who couldn’t
make it
in Hollywood
and ended up
in a German
movie
featuring her
with a farting dog.
Her mother committed
suicide and she
too I was told,
but I’m not sure,
as the young
don’t know her
and the old
don’t remember her,
except a Hollywood
movie star
once posing with her
for German tabloids.
But he is dead now,
or still alive.
I don’t know.
Anyway, his son
is doing the same
job. And I did mine
in writing this
story down
for you.

Harry R. Wilkens

(From his poetry collection PIG’S HELL, 1998)

Exverlobter
Exverlobter
6. August, 2012 21:31

Bis jetzt nie von ihr gehört.

dermax
dermax
6. August, 2012 22:05

Ich fand “Anna” toll… wofür man so als 10jähriger halt schwärmt… hab die Frau Seidel dann Mitte der 90er aus den Augen verloren…

Traurig…

frank
6. August, 2012 22:10

Ha! My poem for you Harry:

TO ME

Great poem by Harry Wilkens
A poet for all singers
Poets, actors and ballerinas.
Harry is dead now
Or still alive
I don’t know.
He hung himself
Or drunk a beer
I’m not sure.
The rhyme he does not like
But he foresees the future.
He dedicates to you a poem
Then you commit suicide.
Hope he doesn’t
Dedicate a poem
To me

Howie Munson
Howie Munson
6. August, 2012 22:33

@Exverlobter: also nicht die ZDF weihnachtserien zu kennen ist aber echt ne Bildunglücke..
http://www.youtube.com/watch?v=ey-_IzsIRiw&feature=bf_next&list=PLDF9EA678AA284235

(warum auch immer das erste viertel von teil 1 fehlt)

Mic
Mic
6. August, 2012 22:35

Wirklich traurig. Als “Anna” damals im Fernsehen lief, war ich zwölf Jahre alt und vielleicht ein ganz klein wenig verschossen. Danach habe aber auch ich sie aus den Augen verloren. Wie es den meisten gegangen ist. Und das war ihr wohl durchaus auch bewusst.

@Wortvogel:
Die Geschichte mit dem Blumenstrauß ist sehr schön! Und irgendwie finde ich gar nicht, dass dieses Blog ein schlechter Ort ist, ihr zu gedenken.

Exverlobter
Exverlobter
6. August, 2012 23:02

@ Howie Munson
“also nicht die ZDF weihnachtserien zu kennen ist aber echt ne Bildunglücke..”

Ende der 80er war ich ein Tele 5 Kind. Die Öffentlich-rechtlichen entdeckte ich erst viel später, assoziierte sie davor immer mit dem, was meine Oma mit mir zusammen gucken wollte (brrr)
Für ZDF Weihnachtsserien und Silvia Seidel war ich da wohl etwas zu jung.

Dietmar
Dietmar
6. August, 2012 23:39

@Exverlobter: Ah, jetzt wird einiges klar …

😉

Dr. Acula
6. August, 2012 23:43

Da steckt wohl eine ziemlich tragische Geschichte dahinter… konnte “Anna”, die Serie, nie leiden, respektierte aber durchaus Silvia Seidel.

Btw, bin ich eigentlich der einzige, der’s schofel findet, wenn jemand in die Kommentare zu einem Nachruf über eine Person, die dem Verfasser offensichtlich etwas bedeutet, ein “kenn ich nicht” reinblökt? Ist es dieser zwanghafte Trieb, auch noch in jeden gottverdammten Thread was reinzuschreiben, ganz egal, ob man was zu sagen hat oder nicht?

Harry R. Wilkens
6. August, 2012 23:49

Meine damalige Frau, ebenfalls eine Ballerina, hatte die Silvia in München persönlich gekannt. Mitte der 90er schrieb ich das Gedicht, das 1998 in den USA erschien. Der Silvia schickte ich damals ein gewidmetes Belegexemplar von PIG’S HELL, hörte jedoch nie mehr etwas von ihr…Der Kirk Douglas hatte ebenfalls ein Belegexemplar erhalten…

Jan
Jan
7. August, 2012 01:47

Wortvogel, vielen Dank für diese sehr schöne Würdigung. Als heute Mittdreißiger habe ich “Anna” immer gern geguckt. Ihre Interviews, die nun in den Nachrufen zitiert werden, empfinde ich als außergewöhnlich, da sie der Presse doch offenbar so misstrauisch gegenüber stand. Und so, wie gerade bei SPOn gelesen, liest man das ja selten:

“Man möchte auf die Straße laufen und schreien, das ist nicht wahr, bitte glaubt das nicht, was in der Zeitung steht. Das ist alles ganz anders gewesen. Und man ist so machtlos, so ohnmächtig machtlos, man kann nichts tun”, sagte sie 2003 der “Süddeutschen Zeitung”.

Doc, vielen Dank auch für deinen Kommentar. Sehe ich auch so.

Howie Munson
Howie Munson
7. August, 2012 06:16

Ach kommt der Exverlobte kann ja nun dank youtube seine Bildungslücke schliessen….

Ich kannte von Silvia Seidel sonst nix, kann mir aber vorstellen, dass das nicht so lustig war, ständig mit der Rolle der Ballerina identifiziert zu werden.

Dietmar
Dietmar
7. August, 2012 08:26

@Howie: Mit einer Rolle identifiziert zu werden, ist nicht das Schlimmste. Schlimm ist, wenn man als freie Schauspielerin keine Arbeit bekommt, um kleinste Rollen kämpfen muss, obwohl man einen guten Start und dort etwas gezeigt hatte. In den freien künstlerischen Berufen steht man ständig vor dem Aus, und das kann einen fertig machen.

Howie Munson
Howie Munson
7. August, 2012 08:45

Naja, ich nehme an dass die Nichtbesetzzung mit der Rollenprägung zu tun hat.

Wizball
Wizball
7. August, 2012 09:41

Ich war 14 als “Anna” im ZDF lief und es war die letzte Weihnachtsserie, die ich wirklich gerne gesehen habe. Klar, die Tanzszenen waren als Junge nicht wirklich mein Ding, aber die Geschichte an sich war nicht unspannend. Vor allem aber hat mich wohl die sympathische Besetzung vor den Fernseher gelockt. Die Chemie zwischen Silvia Seidel und Patrick Bach stimmte einfach, da haben die Verantwortlichen beim Casting ein sehr gutes Händchen gehabt. Mir macht es auch heute noch Spaß, die Serie ab und zu mal anzuschauen und ich finde es außerordentlich traurig, dass dies bereits der Karrierehöhepunkt der Seidel war.

Vor einigen Jahren gab es bei Beckmann ein Wiedersehen mit einigen der Weihnachtsserienstars und da war deutlich zu merken, dass Silvia Seidel den ganzen Trubel um ihre Person schlechter verarbeitet hat als ihre Kollegen. Patrick Bach, Kathrin Toboll und Hendrik Martz plauderten da angeregt über ihr Erleben der Dreharbeiten und den anschließenden Ruhm mit all seinen positiven und negativen Seiten und hatten dabei auch sichtlich Spaß, während Silvia Seidel eher ernst und traurig rüberkam und mehr die Schattenseiten des Publikumserfolgs betonte. Besonders die widerwärtige Schmierenkampagne der Bordsteinpresse angesichts des Todes ihrer Mutter hat ihr damals wohl sehr schwer zugesetzt.

Es stimmt mich immer sehr traurig, wenn die Helden der Kindheit und Jugend so tragisch aus dem Leben scheiden. Wenn die Stars, die einem so viele schöne Stunden beschert haben, nicht das Glück gefunden haben, dass man ihnen so sehr von ganzem Herzen gegönnt hätte. Und daher finde ich es absolut passend, dass der Wortvogel diesen Beitrag verfasst und hier eingestellt hat. Danke.

P.S.: Auch 25 Jahre später findet “Anna” übrigens immer noch neue Fans. Meine 8jährige Tochter liebt die Serie und macht – man ahnt es – Ballett.

TimeTourist
TimeTourist
7. August, 2012 10:15

Ein wundervoller Nachruf. Danke Wortvogel.

Ich fand übrigens Anna als Kind klasse. Nur Patrick Bach ging mir damals wie heute auf die nerven.

Mic
Mic
7. August, 2012 10:39

So scheiden sich die Geister manchmal. Ich fand Patrick Bachs Darstellung damals sehr beeindruckend. Okay, ich war jung und naiv, aber als er mir in irgendeiner Serie danach ohne Rollstuhl über den Weg lief (im wahrsten Sinne des Wortes), da hab ich mich ernsthaft gefragt, ob er eine Wunderheilung gehabt hat …

Ich finde es bemerkenswert, welche Resonanz Frau Seidel nun, nach ihrem Tod, in der Medienlandschaft bekommt. Irgendwie immer das Selbe. Wenn vorher mal ein bis drei Hähne nach ihr und ihrem Leben gekräht hätten, dann hätte es diesen traurigen Anlass vielleicht gar nicht gegeben. Hm, wittere ich da ein Paradoxon!?

Achim
Achim
7. August, 2012 13:42

Ich hatte es gestern gelesen, als ich mich mal wieder bei GMX einloggen wollte.
Ich war auch schockiert und traurig.

Auf FB hatte ich dann auch meine Traurigkeit bekundet. Hatte dann aber auch wie ein gewisses Periodikum spekuliert.

Sie war für viele halt immer die Anna, obwohl sie eigentlich die Silvia war.

PS So weit ich weiß, lebt Kirk Douglas noch immer, er wurde am 9. Dez. 1916 als Issur Danielowitch Demsky geboren. Der größte unter den am 9. Dez. geborenen Stars.

Achim
Achim
7. August, 2012 13:50

Ich stellte mir auch die Frage, ob sie an Depression litt.

Depressive Selbstmörder begehen meist aus einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit Selbstmord, was aber mehr einer Gefühlsleere entspricht, sie fühlen eigentlich gar nichts mehr.

Ich kann das ja nicht nachvollziehen, für mich war Hoffnungslosigkeit immer ein warmes, ein lockeres Gefühl, was nach der tiefen Verzweiflung kam und eindeutig besser war.

Marcus
Marcus
7. August, 2012 19:00

@Doc:

“Btw, bin ich eigentlich der einzige, der’s schofel findet, wenn jemand in die Kommentare zu einem Nachruf über eine Person, die dem Verfasser offensichtlich etwas bedeutet, ein “kenn ich nicht” reinblökt?”

Nein.

Dietmar
Dietmar
8. August, 2012 00:32

@Howie #15: Sicher. Aber auch ohne den eigenartigen Nachteil eines frühen Erfolges ist die Situation in freien künstlerischen Berufen erbarmungswürdig. Vernünftig oder gar großes Geld verdienen Wenige, die meisten müssen sehen, dass sie irgendwie zurecht kommen. Das Einkommen schwankt stark, wenn man verdient, ist es meist zu wenig, um genug für eine schwache Phase zurückzulegen. Es ist ja immer schlecht, wenn man sich in Ferndiagnosen versucht, aber ich denke tatsächlich, dass ihr Freitod weniger mit dem frühen Erfolg zu tun hat (der mir zu sehr den Ton hat “Wieder ein Kinderstar, der mit seinem Ruhm nicht zurecht kam”) als er vielmehr deutlich macht, wie prekär die Lage für die meisten Schauspieler ist.

Howie Munson
Howie Munson
8. August, 2012 09:07

Ne Dietmar, sie wird noch andere Problem gehabt haben als der typische Kinderstar, aber ich wollte gar nicht spekulieren, was nun aussschlagebend war. Das macht ja schon die Bunte.

Harry R. Wilkens
8. August, 2012 09:11

Wenn jemand Alkoholprobleme hat, dann ist alles möglich. Und Alkohol mit Medikamenten gemischt (z.B. mit Xanax) kann alles mögliche auslösen…

Dietmar
Dietmar
8. August, 2012 09:25

@Howie: Sehe ich wieder auch so. Irgendwie … ja …, hab´ ich jetzt kein Wort für, ich sag´ mal “eigenartig” oder “bezeichnend”, dass gleich im nächsten Kommentar, dem von Harry, wie ich finde, sehr hässlich spekuliert wird …

Bunte und BILD sind überall!

Wortvogel
Wortvogel
8. August, 2012 09:29

Ich halte Harrys Kommentar auch für bestenfalls geschmacklos.

Wortvogel
Wortvogel
8. August, 2012 10:41

@ Harry:

a) Die Tatsache, dass “Focus” darüber schreibt, ist nicht gleichbedeutend mit “jeder wusste dies”.
b) Der Medikamentenmissbrauch ist eine Unterstellung und auch der Alkoholkonsum ist Hörensagen.
c) Die Frau ist tot. Es geht um die Definition von “in Frieden ruhen”.
d) Hier ist nicht Bunte, Focus, Bild, tz oder klatschkommander.de

Harry R. Wilkens
8. August, 2012 10:56

Die Aussage der Freunde und Bekannten sind keine Unterstellungen, sondern harte Tatsachen, auch wenn manche Publikationen – ausser dieser schweizerischen hier:
http://www.blick.ch/people-tv/international/jeden-tag-schnaps-und-bier-id1990570.html
das Kapitel “Medikamente” unterschlagen. Es ist ja auch ein Lerneffekt für die anderen in ähnlicher Lage… Jeder Mediziner weiss um die Gefahren, und der Tabak, der noch hinzu kam, hebt die Wirkung der anderen Gifte nicht auf…

Wortvogel
Wortvogel
8. August, 2012 11:00

@ Harry: Sie sind offensichtlich sehr begriffsstutzig – wir wollen hier darüber nicht reden. Sie zeigen weder Respekt noch Takt. Und wenn Sie es nicht lassen können, habe ich eine prima Block-Funktion, um Sie daran zu hindern.

Harry R. Wilkens
8. August, 2012 11:09

Wortvogel:

Ich habe lediglich FOCUS und BLICK zitiert. Wie ich jedoch auch die Münchner Redaktionen AZ, TAZ und SZ (seit den 70er Jahren!) kenne, liegen dort für so ziemlich alle prominente Mitbürger Nachrufe abrufbereit. Nicht nur in München. So zum Beispiel wurde der Tod des Michael Jackson auf den Tag genau 6 Monate zuvor von einem US-Journalisten vorhergesagt.

Ein Kapitel über dieses Phänomen befindet sich in meinem Buch über das Erkennen, Deuten und Dementsprechend-Handeln der Vorzeichen, das am 20. Oktober herauskommt, und worüber ich schon in meiner E-Mail an sie sprach.

Wenn Sie näher daran interessiert sind, so lasse ich Ihnen das Buchmanuskript zukommen. Dann verstehen Sie auch das Ganze besser und schiessen nicht auf den Boten…

Wortvogel
Wortvogel
8. August, 2012 11:12

@ Harry: Wegen Taktlosigkeit und fortschreitendem Unfug geblockt.

Wizball
Wizball
8. August, 2012 11:24

Vielen Dank für die Sperre. Noch mehr von diesem Quatsch und ich hätte wohl eine Kotztüte benötigt.

Mic
Mic
8. August, 2012 11:29

Ich möchte mich auch für die Sperre bedanken, auch wenn ich ansonsten gar nicht für dieses Mittel bin. Aber der letzte Kommentar zeigte dann doch zu deutlich, worum es Harry eigentlich wirklich ging.

Wortvogel
Wortvogel
8. August, 2012 11:30

@ Wizball: Ja, mit den kruden Thesen ist er hier an der falschen Stelle.

Anderes Thema: Ich habe bei “Anna” besonders den Hit von Guillermo Marchena “My love is a tango” gehasst. Die Lyrics waren wirklich himmelschreibend strunzdoof:

My love is a tango
when love is in sight
love’s like a tango
and love needs the night

Each tango’s a love song
’cause tango means love
wanna tango the tango
love my love

Dr. Acula
8. August, 2012 11:39

Zum Glück hat man von Herrn Marchena subsequent nie wieder was gehört… (btw, ebenfalls Dank für Sperre).

Wortvogel
Wortvogel
8. August, 2012 11:47

@ Acula: Ich meine damals gelesen zu haben, dass Marchena (wenn der wirklich so hieß) ein Studiomusiker war, der den Song eher anonym als “Füller” zusammen gestoppelt hat und von der Chart-Platzierung selber überrascht war.

Wizball
Wizball
8. August, 2012 11:47

Um Himmels Willen, “My Love is a Tango”. Der Song, mit dem ich mich einmal ganz furchtbar blamiert habe. Das war wirklich ein Ohrwurm der ganz unseligen Sorte.

Gerade mal gegoogelt, was Guillermo Marchena heute so macht und festgestellt, dass der bereits seit 1994 nicht mehr unter den Lebenden weilt.

Wortvogel
Wortvogel
8. August, 2012 11:49

@ Wizball: Ahhh, hätte ich auch selber nachschlagen können.

McCluskey
8. August, 2012 13:21

Irgendwie erinnert mich das Alles (inklusive der unappetitlichen Seziererei durch den Boulevard) an den Tod von Jennifer Nitsch 2004.

Da ich damals in meiner Gegend, hart am Rande des “Tals der Ahnungslosen” gelegen, kein ZDF empfangen konnte, sind “Anna” und die anderen Weihnachtsmehrteiler zwar an mir vorübergegangen, aber wenn jemand aus meiner Alterskohorte keinen Ausweg mehr sieht, macht einen das schon nachdenklich. Sich nutzlos und ungebraucht zu fühlen ist sicherlich furchtbar, allerdings sehe ich die wirtschaftliche Situation für Schauspieler beispielsweise in den USA für noch extremer an. Dennoch schlimm…

Wortvogel
Wortvogel
8. August, 2012 13:25

@ McCluskey: Ich habe mich geschämt, weil ich bei der Nitsch (die ja kurz zuvor noch mit Harry Alan Towers gedreht hatte) zuerst dachte: “Geil, da wird eine 4 Zimmer-Wohnung in Schwabing frei!”. Die tz oder die AZ hatte das sehr schöne Haus nämlich auf der Titelseite gebracht – inklusive des geschmacklosen Pfeils, der die Fallhöhe anzeigt.

Mic
Mic
8. August, 2012 13:39

@ McCluskey: Leider ist Hoffnungs- und/oder Perspektivlosigkeit keine Frage des Alters.

Ob die Situation in den USA wirklich prekärer für Schauspieler ist, kann ich nicht beurteilen. Ich denke mir aber (vorsicht, wirklich reine Phantasie), dass dort zwar der Pool an Schauspielern wesentlich größer ist, aber auch die Anzahl der Produktionen höher ist, wenn man ggf. bereit ist, seine Ansprüche zu senken. Ich denke da an die Legionen von Originalfilmen, die im Jahr fürs Fernsehen gedreht werden. Alleine SyFy hat doch jetzt schon über 200 auf dem Kerbholz, oder!? Da kann der deutschsprachige Raum nach meinem Empfinden nicht mithalten.

Und gerade für jemanden wie Silvia, die sich ja durchaus einen Namen erspielt hat, hätte es da doch bestimmt Chancen auf Arbeit gegeben. Wobei man natürlich darüber streiten kann, ob es eine erfüllende Arbeit ist, z.B. bei Asylum rumzuturnen ;-).

Dietmar
Dietmar
8. August, 2012 13:47

Ich habe gerade bei t-online gelesen, dass der Autor von “Anna” sagt, sie sei sehr zurückhaltend gewesen, hätte Angebote abgelehnt, von denen sie Schaden für ihre Karriere befürchtete, und ihr hätten die Ellbogen gefehlt, sich durchzusetzen. Er bedauere, sie nicht kontaktiert und nach ihrem Befinden gefragt zu haben.

Wortvogel
Wortvogel
8. August, 2012 13:48

@ Dietmar: Tja, da ist man hinterher leider immer schlauer. Ich hätte sie seinerzeit auch gerne bei “Hope” dabei gehabt. Aber Casting war nicht meine Aufgabe.

McCluskey
8. August, 2012 13:51

@Mic

Ich meinte z.B., dass hierzulande durch Hartz IV (wie immer im Detail man dazu stehen mag) eine Grundsicherung exisitiert, die es so in den Staaten nicht gibt.

Wortvogel
Wortvogel
8. August, 2012 13:55

@ McCluskey: Dafür hast du in den USA, wenn du in der Schauspieler-Gewerkschaft bist, eine ganz andere Absicherung, was Honorare und Altersvorsorge angeht. Das gibt sich nicht viel.

Peter Krause
Peter Krause
8. August, 2012 19:51

Laut WP hat Marchena das Lied nur gesungen, verbrochen hat es Sigi Schwab.

Hermann
Hermann
10. August, 2012 14:51

Liebe Silvia,

Als ich vor 3 Tagen erfahren habe das Du von uns gegangen bist hat mich das echt wie einen Hammerschlag getroffen. Ich war, nein, ich BIN noch immer ein Fan von Dir, denn als ich Dich in der Serie “Anna” gesehen habe, war ich total in Dich verschossen. Ich habe alles mögliche von und über Dich gesammelt, Zeitungsausschnitte, Filme, Poster und und und. Ich habe wirklich sehr von Dir geschwärmt. Als ich dann später von dem Tod Deines Vaters gelesen hatte machte ich mich auf den Weg nach München, dort habe Dich dann gesucht.

Ich wollte Dich unbedingt finden, Dich kennenlernen und so, aber leider musste ich ergebnislos nach ein paar Tagen wieder nach Hause.
Jetzt kullern mir die Tränen herunter, ich bin traurig, geschockt und auf mich selber wütend. Warum habe ich nicht nochmal versucht Dich zu finden, WARUM, W*A*R*U*M*!*!*!*!*?
Wenn ich gewusst hätte wie einsam Du wirklich bist, wie schrecklich es Dir wirklich geht wäre ich zu Fuß nach München gelaufen um Dich zu finden. Aber woher sollte ich das Wissen? Ich war der starken Meinung das Du eine glücklich verheiratete Frau und vielleicht auch Mutti bist. Aber das es Dir alles andere als gut ging, auf die Idee bin ich nie gekommen.
Mach’s gut liebe Silvia, Du warst in meinem Herzen und wirst auch immer ganz tief in meinem Herzen bleiben.
Leider kann ich Dich jetzt nur noch am Grab besuchen und das werde ich auch tun, wenn ich in München bin, das verspreche ich Dir.

Mach’s gut Silvia und Ruhe in Frieden.

Dietmar
Dietmar
10. August, 2012 15:06

Öhm … find´ ich ja etwas gruselig …

Hermann
Hermann
10. August, 2012 15:20

Naja, ich habe das geschrieben was ich Gefühlt habe. Zumindest habe ich versucht das so auszudrücken was ich im Moment fühle und empfinde.
Ich glaube Ihr Tod geht mir mehr nahe, als ich es zugeben kann, heul.

Wortvogel
Wortvogel
10. August, 2012 15:22

@ Hermann: Man muss das aber nicht in der Öffentlichkeit breit treten. Lass einfach gut sein.

Wizball
Wizball
10. August, 2012 15:39

Wäre der Text nicht so lang, hätte ich “Post von Wagner” vermutet.

G
G
10. August, 2012 16:08

“Als ich dann später von dem Tod Deines Vaters gelesen hatte machte ich mich auf den Weg nach München, dort habe Dich dann gesucht.”

Ooookay….

Exverlobter
Exverlobter
10. August, 2012 16:12

““Als ich dann später von dem Tod Deines Vaters gelesen hatte machte ich mich auf den Weg nach München, dort habe Dich dann gesucht.”

Ooookay….”

Das ganze erinnert mich an die Mädels aus den 90ern, die sich umbringen wollten, als sich Take that auflöste.

Hermann
Hermann
10. August, 2012 16:30

Was soll das mit dem “Ooookay….””? Dachte ich mir schon das man mir nicht glaubt.
Gegenfrage, wieso sollte ich das erfinden?

1990 habe ich Patrick Bach in HH besucht und ich habe die Schauspieler vom Großstadtrevier besucht. Das war ein geiles Erlebnis, das kann ich Euch sagen.

Hermann
Hermann
10. August, 2012 16:32

Was soll das mit dem “Ooookay….””? Dachte ich mir schon das man mir nicht glaubt.
Gegenfrage, wieso sollte ich das erfinden?

1990 habe ich Patrick Bach in HH besucht und ich habe die Schauspieler vom Großstadtrevier besucht. Das war ein geiles Erlebnis, das kann ich Euch sagen.
Also warum sollte ich auch nicht versucht haben die Silvia Seidel zu finden?

Exverlobter
Exverlobter
10. August, 2012 16:32

“Was soll das mit dem “Ooookay…”

Es ist in der Tat ein bisschen Creepy, was du gesagt hast.

Hermann
Hermann
10. August, 2012 16:46

Ist aber wirklich war. Selbst Mareike Carriere (Sie spielte damals die Ellen Wegener) durfte ich in ihrer damaligen Wohnung in HH besuchen.

Aber lassen wir das jetzt, wer mir nicht glauben mag ist selber schuld. Ich weiß das es so war und fertig.

milan8888
milan8888
10. August, 2012 17:07

Ich denke mal nicht das deine Glaubwürdigkeit dein Problem ist…

G
G
10. August, 2012 21:15

“Was soll das mit dem “Ooookay….””? Dachte ich mir schon das man mir nicht glaubt.
Gegenfrage, wieso sollte ich das erfinden?

1990 habe ich Patrick Bach in HH besucht und ich habe die Schauspieler vom Großstadtrevier besucht. Das war ein geiles Erlebnis, das kann ich Euch sagen.
Also warum sollte ich auch nicht versucht haben die Silvia Seidel zu finden?”

Du erfährst, dass der Vater einer Schauspielerin, die du nicht einmal persönlich kennst, gestorben ist und fährst nach München um sie zu finden. Weißt du, wie man das nennt? Stalking.

Hermann
Hermann
10. August, 2012 21:30

G schrieb.
“Weißt du, wie man das nennt? Stalking.”

Was soll das, bist Du ****? Ich habe niemals jemanden gestalkt, nie. Du bist echt nicht ganz *****, weist Du was Du mir mit Dieser Behauptung an tust? Für diese Beleidigung sollte ich Dich anzeigen.

Exverlobter
Exverlobter
10. August, 2012 21:33

“Für diese Beleidigung sollte ich Dich anzeigen.”

????
Wow, anzeigen?

Du solltest eine Auszeit nehmen, bis du dich wieder gefangen hast.

Hermann
Hermann
10. August, 2012 21:52

Ist doch war, heul.
Da möchte ich nur sagen was mir die Dame bedeutet und wie sehr ich leide das sie nicht mehr da ist. Dann kommt einer daher und haut mir eines mit der Keule drüber und prangert mich öffentlich als Stalker an. Hast Du da überhaupt eine Ahnung was der mir damit seelisch angetan hat?

Exverlobter
Exverlobter
10. August, 2012 21:54

Klar ist das ein Trauer-Thread.
Und den sollte man auch respektieren, aber du übertreibst es ein bisschen.

Hermann
Hermann
10. August, 2012 22:13

Meinst Du? Das wollte ich nicht. Ich wollte einfach nur den Schmerz von der Seele schreiben, mehr nicht. Dass meine Trauer falsch verstanden werden konnte, damit habe ich niemals gerechnet, denn wenn ich damit gerechnet hätte, hätte ich hier nie meine Trauer veröffentlicht.

Lassen wir das jetzt, schließen wieder Frieden und zünden eine Kerze an.

Euch fehlt sie, mir fehlt sie, da sollten wir uns zusammen tun und trauern, oder?

Dietmar
Dietmar
10. August, 2012 23:13

Hermann ist offenbar ein Troll. Wenn er das aber ernst meint, igendwie gestört oder fehlgeleitet. In jedem Fall ist es wohl besser, ihn zu ignorieren.

Dieser Kommentar ging gerade noch so, während die Tastatur schon brennt …

G
G
11. August, 2012 02:08

“G schrieb.
“Weißt du, wie man das nennt? Stalking.”

Was soll das, bist Du ****? Ich habe niemals jemanden gestalkt, nie. Du bist echt nicht ganz *****, weist Du was Du mir mit Dieser Behauptung an tust? Für diese Beleidigung sollte ich Dich anzeigen.”
ROFL!!

Auch wenn man Trolle wie dich eigentlich nicht füttern sollte, mache ich es doch (mir ist gerade langweilig): Such dir Hilfe! Langsam glaube ich, man sollte Fr. Seidels Grab besser bewachen lassen, damit du dort nicht Gott-weiß-was treiben kannst…

Michael Schellhaas
Michael Schellhaas
12. August, 2012 19:27

Der Beitrag von Torsten Dewi ist wunderbar, ich denke er sagt viel über Silvia Seidel aus, leider kommen solche Beiträge immer erst wenn es zu spät ist. Ich frage mich wo waren all die Menschen als sie Hilfe gebraucht hat…???
Ich kannte Silvia Seidel nicht persönlich, ich sage heute leider kannte ich sie nicht persönlich, ich habe damals diese Weihnachtsserie die sie berühmt machte nicht gesehen, trotzdem war mir ihr Name natürlich ein Begriff.Als ich am vergangenen Montagabend im Teletext von ihrem Tod erfuhr war ich wirklich total entsetzt und sehr traurig. Mein Entsetzen wurde in den letzten Tagen immer groesser nachdem nach und nach Einzelheiten aus den letzten Monaten ihres Lebens bekannt wurden. Ein Mensch der Angst vor der Zukunft hat, vor dem finanziellen k.o. und niemanden hat als eine Wirtin in der Kneipe gegenüber ihrer Wohnung, die ihr seit Anfang des Jahres wohl fast Täglich Bier und Schnaps auf den Tresen stellt, es heisst sogar das Silvia nach einer gewissen Zeit nicht mal mehr bestellen musste, denn die Wirtin stellte ihr den Alkohol schon ohne zu fragen hin.Ich bin entsetzt wie einsam und hilflos dieser arme Mensch war und ich gebe zu das dies mich unglaublich berührt und mir echt weh tut. Ich stelle mir vor wie Silvia abends in ihrer Küche sitzt und den Abschiedsbrief schreibt und ich frage mich was da in ihrem Kopf sich abgespielt hat. Dann nimmt sie diese Ueberdosis Tabletten ,fällt ihrgendwann dann vom Stuhl auf den Kuechenboden und stirbt ein langsamen und einsamen Tod. Ja dieses Kopfkino spielt sich bei mir ab und ich bin sehr traurig und es tut weh das sie diesen Weg gewählt hat. Natürlich ist sie durch den Selbstmord ihrer Mutter vor 20 Jahren immer hochgradig gefährdet fuer den gleichen Entschluss gewesen und gerade deshalb hatte man sich um sie kümmern müssen, aber da war niemand, nur eine Wirtin die ihr Alkohol auf den Tresen stellte.Zum Abschluss möchte ich sagen:Silvia es tut mir Leid das wir uns nie über den Weg gelaufen sind und ich dir deshalb nicht helfen konnte. Verzeih mir, mach’s gut Ballerina.

Hermann
Hermann
12. August, 2012 20:41

Grüß Dich Michael Schellhaas,

Du nimmst mir die Worte aus dem Mund, genau so fühle ich, aber ganz genau. Und wenn man selber einsam ist und so, dann ist das Kopfkino wie Du es nennst, noch um einiges intensiver.

Heute Abend um 23:15 Uhr kommt auf Fox ein Bericht über Silvias Tod. Den werde ich mir nicht entgehen lasen.

Dietmar
Dietmar
12. August, 2012 20:57

It´s going to be creepy, indeed …

Exverlobter
Exverlobter
12. August, 2012 21:23

.

G
G
13. August, 2012 02:04

Sockenpuppentheater?

dermax
dermax
13. August, 2012 02:58

Und deshalb wuenscht man jemandem RIP… sehr schade, wenn es dann nicht eintritt…

Bauer70
Bauer70
14. August, 2012 14:27

@ Hermann:
Ich denke, du machst das, was du für richtig hälst.
Und das widerum halte ich für richtig!
—-

Allerdings bin ich aus eigener Erfahrung der Meinung, das bei Liebseskummer, nur der/die Verflossene oder die Zeit helfen kann.

Sie ruft ihn an. Er legt einfach auf.
Er verschwand. Sie 10 Tage später tod.
An seiner Stelle hätte ich nun ein verdammt schlechtes Gewissen.

Das sie bei ihrem ersten Versuch mit Prellungen und kaputte Lippe eingeliefert wurde, ist wohl ein Hinweis auf körperliche Übergriffe.

Und das sie keine Angehörigen/Freunde mehr hatte, ist ein Riesenproblem, wenn man Ratlos und Geldlos ist.

Wortvogel
Wortvogel
14. August, 2012 14:30

Ich mache den Strang jetzt besser mal zu.