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Jul 2012

Unverzichtbar: Meine Chrome Extensions

Themen: Neues |

Wie ihr aus mehreren Artikeln zum Thema Computer / OS / Software bereits wisst, personalisiere ich meine Systeme weitgehend, damit sie einen störungsfreien “work flow” ermöglichen. Allerdings darf die Optimierung wiederum nicht elend Zeit fressen, sonst wird der Effekt ausgehebelt. Man muss sich beschränken können.

Ich habe mittlerweile einen beträchtlichen Teil von Arbeit, Sport & Spiel in den Browser verlegt. Die Zahl der Programme, die ich über Chrome hinaus benutze, hat sich in den letzten Jahren immer weiter reduziert. Klar brauche ich noch InDesign für die LandIdee-Artikel und iMovie, um meine Videos zu schneiden (die ich dann aber nicht mehr abspeichere, sondern direkt zu YouTube hochlade), aber Sachen wie Thunderbird habe ich abgeschafft. Ich will meine Daten möglichst überall und auf allen Geräten verfügbar haben, automatisch synchronisiert. Darum sind neben den Google-Programmen auch Evernote und Dropbox weiterhin unverzichtbar. Für Leute wie mich wurde die Cloud erfunden.

Vor ca. zwei Jahren bin ich von Firefox auf Google Chrome umgestiegen. Seit ich den Browser vor vier Jahren das erste Mal vorgestellt habe, ist er prächtig gewachsen. Praktisch jede Erweiterung, auf die ich damals nicht verzichten wollte, steht mittlerweile zur Verfügung. Rein gefühlsmäßig ist Chrome einen Tacken schneller etwas eleganter in der Bedienung, vor allem in der Mac-Version. Er bildet einen hervorragenden Hintergrund für die Googlesphäre, in der ich mich nach wie vor sehr wohl fühle (Gmail, Gdrive, Calendar, Docs, YouTube, etc.).

Was Erweiterungen des Browsers angeht, habe ich mittlerweile gelernt, die Spreu vom Weizen zu trennen. Viele Extensions (die ja als eigene Prozesse gefahren werden) fressen zuviel Speicher und machen selbst einen 4 GB-Rechner satt. Statt fast 30 sind es mittlerweile nur noch 15 unverzichtbare Helferlein, die ich euch heute ans Herz legen möchte.

AdBlock brauche ich wohl nicht groß zu erklären. Es ist IMMER die erste Erweiterung, die ich installiere. Ich kann beim Surfen keinen Werbekram brauchen.

Ich habe eine Weile lang mit einem eigenen Twitter-Programm gearbeitet. Das hat sich nicht bewährt, weil ich a) nicht sehr viel twittere und b) das Programm immer wieder vergesse. Idealer ist eine Extension wie Silver Bird, weil ich den ganzen Tag im Browser bin und neue Tweets damit per Knopfdruck checken kann.

Attachment Icons for Gmail ist banal, aber praktisch – in Gmail sieht man damit nicht nur, DASS eine Email einen Anhang hat, sondern auch, um welches Dateiformat es sich handelt. Damit lassen sich zum Beispiel verschickte PDFs deutlich schneller finden. Warum diese Funktion nicht Standard ist, sondern eine Extension braucht, ist mir ein Rätsel.

Ähnlich sieht es mit Gmail Attachments To Drive aus – damit kann man Anhänge aus Gmail direkt nach Gdrive speichern, ohne die Cloud zu verlassen. Angesichts der Vorzüge von Gdrive dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis Google das von Haus aus nachrüstet.

Die Erweiterung RSS-Abonnement (von Google) behebt eine Design-Schlamperei von Chrome – nun ist wieder ein RSS-Button in der Adresszeile, mit dem man einen Feed fix abonnieren kann. So gehört sich das ja auch.

Auch Search Preview sollte keine Erweiterung sein, sondern Standard – bei den Suchergebnissen von Google wird damit ein kleiner Screenshot der Seite angezeigt. Es ist nun mal so, dass Menschen leichter visuell ordnen als lesen können.

Downloads zeigt alle aktuellen und vorherigen Downloads übersichtlich in einem Tab an. Ich habe gehört, dass die Verwaltung von Downloads demnächst neu geregelt wird, vielleicht überlebt sich das.

Eine Anzahl anständiger Massen-Downloader fehlt mir beim Mac immer noch. Besonders einer, der sich anständig in den Browser integrieren lässt. Nach langem Experimentieren habe ich folgende Kombi gefunden, die halbwegs funktioniert: Die Erweiterung Download Assistant schickt einzelne oder alle Links auf einer Seite nach draußen an Speed Download. Flashget für Windows ist deutlich komfortabler, aber was will man machen?

Gleich drei Erweiterungen sind für YouTube zuständig: Es gibt bekanntermaßen Videos, die wegen GEMA-Bedenken in Deutschland nicht verfügbar sind. Das ist ein so alberner Hickhack, dass ich mich davon ganz bestimmt nicht beschränken lassen. ProxTube übernimmt automatisch die Freischaltung. Ist ein Video entsperrt, sorgt Auto HD For YouTube dafür, dass es automatisch in der höchsten verfügbaren Auflösung abgespielt wird. Und mit dem Chrome YouTube Downloader lässt es sich dann auch bequem auf der Festplatte abspeichern.

Weitere drei Erweiterungen dienen dem alltäglichen Komfort im Web. AutoPager setzt mehrseitige Artikel und Suchergebnisse direkt untereinander und erspart dadurch viel Klickerei, auch wenn die Erweiterung nicht immer perfekt funktioniert. LastPass ist mein Passwortmanager, der mittlerweile die Logins von mehr als 100 Webseiten übernimmt. Und mit dem Evernote Web Clipper kann ich Bilder und Texte (z.B. bei Netzrecherchen) stressfrei in meine Evernote-Notizen hieven.

Wo wir gerade bei Evernote sind: Es mag eine Frage des Alters und des nachlassenden Augenlichts sein, aber auf die Erweiterung Clearly von Evernote mag ich gar nicht mehr verzichten. Dabei handelt es sich um ein Leselampe-Icon in der Adresszeile von Chrome, das längere Texte lesefreundlich aufarbeitet.

Ich kann jedem Leser nur empfehlen sich mit Clearly z.B. mal einen Review von Doc Acula zu Gemüte zu führen – ein ganz neues Erlebnis. Die auf das Notwendigste reduzierte Textstrecken lassen sich dann auch bequem in Evernote speichern – damit schaffe ich mir ein Archiv an interessanten Artikeln, die ich in einer lauen Stunde lesen kann. Ich bin durchaus stolz darauf, dass der lesefreundliche Clearly-Standard dabei sehr nah an der optischen Präsentation meines Blogs bleibt. Schließlich habe ich seinerzeit eine Menge Arbeit investiert, um den Wortvogel so angenehm fürs Auge wie möglich zu machen.

Jetzt würde mich natürlich interessieren, wie es bei euch mit den Browser-Erweiterungen aussieht. Ist das kein Thema oder seid ihr auch permanente Perfektionierer? Habe ich vielleicht eine Extension übersehen, die mir das Leben leichter machen würde? Ich bin für Vorschläge offen…



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Marcel
Marcel
13. Juli, 2012 21:30

Ohne mir jetzt Search Preview genauer angeschaut zu haben. Seiten-Vorschau ist mittlerweile Standard bei Google. Einfach über das >> neben dem Suchergebnis hovern. Sogar die Fundstellen sind hervorgehoben. Ansonsten kann ich der Liste tatsächlich wenig hinzufügen. Google Mail Checker vielleicht noch.

Nardon
Nardon
13. Juli, 2012 23:39

@Marcel: jep, an den hatte ich auch noch gedacht.

@Wortvogel: Da ich oft Wiki nutze diese Erweiterung https://chrome.google.com/webstore/detail/dhgpkiiipkgmckicafkhcihkcldbdeej dann muss man nicht immer auf Wiki selbst.

Laura
Laura
14. Juli, 2012 16:00

“Schließlich habe ich seinerzeit eine Menge Arbeit investiert, um den Wortvogel so angenehm fürs Auge wie möglich zu machen.”

Hatten Sie nicht einmal gesagt, dass ein Kollege von Ihnen den Blog erstellt hat?

Zu Chrome:
Ich bin jetzt nicht besonders Internet-/Technikaffin, aber ist Chrome seinerzeit nicht in die Kritik geraten, weil er den Nutzer nochmehr ausleuchtet als diverse Apple-Produkte? Das hat mich bis jetzt immer davon abgehalten von Mozilla wegzugehen. Aber wenn das einer revidieren könnte, wäre ich dankbar. Hört sich nämlich alles soweit ganz gut an.

Aber was sind denn diese “Feeds” von denen ich immer lese? Kann damit wenig anfangen. Und Twitter habe ich bis heute nicht verstanden, da ich das irgendwie viel zu unübersichtlich finde. Da schreiben ein paar Leute, was ihnen gerade so in den Sinn kommt. Ja und? Wo liegt da der Sinn für den Nutzer bzw. was macht man da, was man bei Facebook nicht machen kann?

Danke für etwaige Aufklärung 😀

Beste Grüße

Wortvogel
Wortvogel
14. Juli, 2012 17:02

@ Laura: Ein Grafiker hat das Design des Blogs gebaut – ich habe die Schriftarten, Margen, Farben und Formate entwickelt. Wie sich das gehört.

Chrome hat in der Frühphase mal ungefragt heimgefunkt – ist seit vier Jahren vorbei.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rss_feed

Wenn Sie Twitter nicht verstehen und nicht vermissen, brauchen Sie es augenscheinlich nicht.

Sarah
Sarah
15. Juli, 2012 09:25

Die beiden besten Erweiterungen für mich:

– Readability, macht überladene Seiten erst lesbar, auch genial ist die “Send to Kindle”-Funktion
– ShutUp.css, das User-Kommentare auf unzähligen Seiten entfernt, über die man sich sonst nur aufregen würde. Besonders hilfreich bei YouTube etc., in hochwertigen Blogs wird’s natürlich ausgeschaltet. 😉

Wortvogel
Wortvogel
15. Juli, 2012 10:00

@ Sarah: Clearly macht bei mir das, was Readybility bei dir macht – und weil ich kein Kindle habe, ist die Weiterleitung an Evernote ideal.

Shutup.css ist sicher sehr interessant, ich versuche aber Extensions zu vermeiden, die ich je nach Webseite an- und abschalten muss.

Breakman
Breakman
15. Juli, 2012 12:24

Zur Sicherheit empfehle ich eigentlich immer Web Of Trust (http://www.mywot.com/en/download/chrome). Damit gibt es hinter jedem Link einen ampelfarbigen Kringel, der von Usern die Webseite bewertet hat. Auf “rote” Webseiten braucht man in den meisten Fällen demnach gar nicht mehr klicken. Sehr hilfreich bei dem ganzen Facebook-Spam 😉

Ist jedoch leider nicht vor Manipulationen geschützt, da manche Webseitenbetreiber ominöser Webseiten ihre Webseiten mit “sicher” bewerten.