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Jul 2012

Fantasy Film Fest 2012: Das Programm

Themen: Fantasy Filmf. 12 |

Sightseers, Brake, Chinese Ghost Story, Replicas, Beasts, Inbred, Cockneys vs. Zombies, Awakening, Crawl, Wrath – die Auswahl ist so bunt, schräg und verwirrend wie eh und je.

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Thies
Thies
31. Juli, 2012 00:29

Das Programm ist in der Tat wieder eine sehr bunte Mischung. Ein paar Favoriten sind schon markiert, aber bis der Tagesplaner für Hamburg vorliegt würde ich trotzdem erstmal sagen: “All bets are off”. Selbst beim Abschlussfilm würde ich evtl. abwinken, denn dessen Trailer sprach mich fast garnicht an.

Ich hatte bis zum Schluss gehofft dass auch noch “Abraham Lincoln – Vampire Hunter” gezeigt wird. Aber vielleicht wird der ja noch als Special-Screening nachnominiert, wie vor zwei Jahren “Piranha 3-D”.

Andy
Andy
31. Juli, 2012 01:33

Universal Soldier: Day of Reckoning 3D am Samstag, den 25.08. um 23:30 Uhr!?
Hmm könnte auch interessant sein?
Obwohl ich glaube die Reihe ist schon ziemlich ausgelutscht?

Nardon
Nardon
31. Juli, 2012 01:51

Chinese Ghost Story 1-3 waren gut (wenn man dieses Asiatische springen, fliegen, kämpfen hokupokus mag :)), nur warum hat dieser Teil keine 4 als Endung? sieht zumindest aus wie eine Fortsetzung.

Thies
Thies
31. Juli, 2012 07:49

@Nardon
Soweit ich weiß ist das kein vierter Teil sondern ein Remake des ersten. Neumodisch könnte man sagen ein “Reboot” der Reihe. 😉

Marko
31. Juli, 2012 09:22

“Livid” klingt cool.

Harryzilla
Harryzilla
31. Juli, 2012 09:36

“Livid” klingt cool.

Klingt nicht nur cool, sondern ist es auch. Teilweise von Argentos Suspiria beeinflusst.
Ein kleiner, aber feiner Geheimtipp ist The Pact.

MrFox
MrFox
31. Juli, 2012 09:42

EXCISION und GOD BLESS AMERICA sind sehr zu empfehlen, beides sehr bissige Kommentare zum Amerika der Gegenwart. Schwarzer Humor der härtesten Sorte gepaart mit intelligenter Satire.

BLACK ROCK fand ich ganz unterhaltsam fürs Fernsehen aber nix, was eine teure FFF-Kinokarte rechtfertigt.

THE TALL MAN sollte man nur anschauen, wenn man vorher möglichst KEINEN Trailer oder Poster gesehen hat, und jede Erwartung in Verbindung mit MARTYRS vorher konsequent aus dem Kopf löscht. Interessanter Film – aber völlig anders als ich gedacht hätte. Diskussionwürdig!

COCKNEY VS. ZOMBIES ist ganz spaßig und nach ein bis zwei Bier mit Kumpels bestimmt super. Ansonsten sehr nah an SHAWN OF THE DEAD mit wenigen aber dafür ganz guten eigenen Ideen. Sollte auf deutsch SENIOREN VS. ZOMBIES heißen.

Schade, der wirklich gute, irische CITADEL hat es wohl nicht ins Programm geschafft…

Wortvogel
Wortvogel
31. Juli, 2012 09:50

@ Harryzilla & Mr.Fox: Darf man fragen, wo ihr die Filme gesehen habt?

Wortvogel
Wortvogel
31. Juli, 2012 11:06

@ Marko: “Livid” lief auf den FFF Nights, nicht auf dem Festival!

DerTim
31. Juli, 2012 11:22

Sind dies Jahr wieder viele interessante Filme dabei, bin mal gespannt wie die zeitlich hier in Hamburg laufen und welche davon ich letztendlich sehen werde…

MrFox
MrFox
31. Juli, 2012 11:44

@ Wortvogel

Cannes & AFM

Wortvogel
Wortvogel
31. Juli, 2012 11:47

@ MrFox: Ahhh… beneidenswert.

heino
heino
31. Juli, 2012 12:26

“@ Marko: “Livid” lief auf den FFF Nights, nicht auf dem Festival!”

Richtig. Und er löste beim Publikum sehr gemischte Reaktionen aus. Manche fanden ihn super, einige so lala und der Rest (dazu gehöre ich) hätte lieber Frabe beim Trocknen zugesehen

milan8888
milan8888
31. Juli, 2012 13:45

@ #3+4: Für mich sah schon der dritte Teil wie ein Remake des ersten aus 😉

Magineer
Magineer
31. Juli, 2012 18:35

Dann will ich auch mal “senfen”, soweit ich die Filme noch im Gedächtnis habe:

SIGHTSEERS
Schön schwarzer britischer Heimatfilm, auch für Leute, die von KILL LIST (wie ich) nicht so ganz überzeugt waren. Ohne seine beiden Hauptdarsteller wäre der Film nur halb so amüsant – die Dialoge sind herrlich lakonisch und wirken gerade, weil die Schauspieler ihre Charaktere so völlig “dead-pan” verkörpern. Gewaltspitzen sind drin, durch den Kontext wirken die aber ziemlich pythonesk.

GRABBERS
Die Prämisse verspricht einiges, letztlich kann der Film seinen High-Concept-Ansatz aber nicht durchhalten. Für eine Horrorkomödie zünden entschieden zu wenige der recht flachen Witze, die Charakterentwicklung ist eher mau und die Effekte sehr selten und nicht übermäßig überzeugend. Dabei bietet die zweite Hälfte (im Pub) zwar eine dankbare Plattform für Over-the-Top-Spaß, aber selbst hier versemmelt der Regisseur jede Chance auf einen kleinen Kultstatus. Insgesamt ist GRABBERS somit nur ein harmloser Sonntagnachmittagsfilm, den ich mir als Zwölfjähriger vielleicht sogar gern reingezogen hätte …

DETENTION
Die erste Sichtung war über ein Jahr her, und bei der zweiten Sichtung ist man vielleicht milder – ich weiß es nicht. Jedenfalls mochte ich DETENTION beim zweiten Mal tatsächlich etwas lieber. Joseph Kahn lässt hier seinen Musikvideo-Erfahrungen freien Lauf: DETENTION ist Metakino der zweiten Generation, jede Sekunde vollgepackt mit unzähligen Verweisen und sich überlagernden Erzählebenen, die unmöglich beim ersten Mal zu fassen sind. Das ist anstrengend und in der ersten Hälfte ist DETENTION eine Art Highschool-Slasher auf ADS, bis Kahn alle Konventionen über Bord wirft und daraus einen knallbunten Remix von THE BREAKFAST CLUB, BACK TO THE FUTURE und DONNIE DARKO anrichtet, bei dem der Horror keine Rolle mehr spielt – und das, obwohl ein Nebencharakter sich als Fliegenmutant entpuppt und das Schulmaskottchen eigentlich ein entführter Bär vom Planeten Starclaw ist. Und eine Zeitmaschine! Das Hauptproblem des Films: Fraglos muss man sich auf DETENTION einlassen, und ich kann mir vorstellen, dass einige (wie ich zuerst) darauf nach 20 Minuten keine Lust mehr haben. Ich kann noch nicht mal versprechen, dass es sich für jeden lohnt, dem Film eine zweite Chance zu geben. Ach, macht das mit euch selber aus … 🙂

BLIND ALLEY
Für mich ärgerlicher Schrott, der vielversprechend anfängt, dann durch etliche Logiklöcher rutscht und hintenraus einen superbescheuerten Twist einbaut, der zumindest in dieser Inszenierung überhaupt nicht wirkt.

EXCISION
Kein Horror, sondern teilweise experimentelles Drama mit Hochglanz-Traumsequenzen (all die bösen Szenen, die im Trailer sind) und etwas unentschlossenem Plot, der auf eine Schlusspointe hinausläuft, die dann eigentlich keine mehr ist. Trotzdem gut, teilweise grandios geschauspielert und mit einigen klugen Dialogen – die Geschichte einer Außenseiterin, die ihr Umfeld immer mehr als Last und Bedrohung empfindet. Nichts wirklich Neues, aber kein schlechter FFF-Beitrag – nur die Gorehounds werden entäuscht sein.

COMEDOWN
Britischer Hoodie-Slasher mit einer Portion Sozialkritik und jeder Menge Problem-Teenagern, die natürlich auch während ihrer nächtlichen Exkursion im (nicht ganz so verlassenen) Abrißblock nur ans Saufen und Ficken denken, bis sie in ein paar Fallen und dann geradewegs in den letzten psychopathischen Mieter stolpern. Langweilig, weil ewig gar nichts passiert und sich ohnehin der Großteil der Szenen im gnädigen Dunkel verbirgt. Der Rest ist Dutzendware – Kitchensink-Gore, wie er so in den letzten Jahren schon viel zu oft aus UK kam.

PIRANHA 3DD
Muss man nichts mehr dazu sagen. Scheußlichste Zeitverschwendung, die aus einem (nun ja, zumindest annehmbaren) Partyfilm in der Fortsetzung ein müdes Billigdebakel zaubert, bei denen The Hoff, trotzdem er gar nichts zu tun hat, noch am besten wegkommt. Dümmliche Witze, irrsinnig schlecht getrickste Effekte, Plotholes galore und selbst das beim Vorgänger so zentrale Massaker ist so unglaublich langweilig gefilmt, wie man es von Untalent John Gallagher gewohnt ist (ja, der selbe Gallagher, der die Menscheit schon mit seinen drei FEAST-Filmen übel verarscht hat). Da nützt auch ein Minicameo von Gary Busey nix. Bester Filmsatz: “Josh cut off his penis because something came out of my vagina”. 🙁

STORAGE 24
Rücksturz in die 80er, nur weniger charmant. Draußen wird London von Aliens überrannt – aber wir bleiben natürlich den ganzen Film über im abgelegenen Lagerhaus, wo sich eins der Biester hinverirrt hat und mit einer Handvoll Eingeschlossener Katz und Maus spielt. Das Biest sieht übel aus, die problematische Dreiecksbeziehung interessiert uns mangels Sympathie für die Hauptcharaktere mal überhaupt nicht, und den Rest kann man abhaken. Hat Corman alles schon mal im ALIEN-Ripoff MUTANT viel besser gemacht – und da war es wenigstens ein Raumschiff. Yawn.

BLACK ROCK
Horrorfans werden den Film hassen. Ich selbst fand ihn okay, weil es mal ganz interessant ist, die Speerspitze der amerikanischen Mumblecore-Bewegung in einem Genreversuch zu sehen. In der künstlichen Umgebung eines Horrorfilms wirken die eher an die Realität angelehnten Impro-Dialoge irgendwie fehl am Platz (und passen mit ihrem Low-Budget Indie-Vibe eher nach Manhattan als in die Backwoods), und das Drehbuch gibt ansonsten nicht viel her. Das resultiert schon mal in unfreiwilligem Trash, der mir aber in dieser Version zumindest neu war. Der Rest ist Frauenpower nach Drehbuchvorgabe, was Fans nicht vom Hocker reißt. Der Rest riskiert mal einen Blick.

THE DAY
THE ROAD meets STAKELAND (minus die Vampire). Sehr niedrig budgetierter Endzeit-Indie, der gern größer sein möchte, sich aber nie entscheiden kann, was er mit seinen Figuren anstellen soll. Das resultiert im Abhaken gängiger Motive, die man für so einen Film eben braucht (die Belagerung, das Mad-Max-inspirierte Szenario, die verwahrlosten Antagonisten, das unschuldige Kind) – dabei bleiben die Charaktere genauso austauschbar, wie ihre kannibalischen Gegner, die genauso gut auch Vampire, Zombies oder Killerpandas sein könnten. THE DAY ist nichts, worüber man sich im Nachhinein lange ärgert, aber eben auch kein Verlust, falls man ihn verpasst.

THE DINOSAUR PROJECT
Found Footage, die 112. – zumindest ordentlich getrickst und mit entsprechendem Budget versehen, da mit StudioCanal einer von den Großen dahinter steht. Ansonsten das Übliche, diesmal im Dschungel: Forscherteam samt nervigem Blindpassagier/Teeniesohn verschwindet, die Videoaufnahmen findet man später – und ja, sie stoßen auf Saurier. Viele. Unter anderem einen ganz kleinen süßen, der sich mit dem Teeniesohn anfreundet und wie Lassie in jedem Notfall zur Stelle ist. Der Schluss ist Schweigen (Found Footage, you know). Familienunterhaltung und recht belanglos.

REPLICAS
Viele Vorschusslorbeeren, für mich aber nur ein weiterer Home Invasion-Film, die ja recht billig zu produzieren sind. Vorhersehbar geschauspielert und weder spannend noch shocking für alle, die das Szenario schon seit spätestens FUNNY GAMES oder dem LAST HOUSE-Remake nicht mehr überrascht hat.

THE TALL MAN
Ähnlich wie LIVID beim letzten Mal wohl der Spalter des Festivals. Wer seinerzeit nach INSIDE etwas ähnliches erwartete, wird wohl auch hier in Erwartung eines MARTYRS-Toppings reinspazieren und ziemlich enttäuscht werden. TALL MAN funktioniert anders, aber ähnlich wie bei MARTYRS ist auch hier eine grundlegende Unkenntnis des Films wichtig, bevor man ins Kino geht. Je weniger man über THE TALL MAN oder sein Genre weiß, umso besser, denn Laugier macht hier genau das, was er im davor inszenierten Tabubrecher eben auch schon so gemacht hat: Er fängt mit einem Film an, dessen ungefähren Verlauf man schon zu kennen glaubt, nur um im Laufe der Handlung einen völlig neuen Film zu erfinden, der wiederum in den Schlussminuten erneut die Richtung wechselt. Das macht den TALL MAN zu einem genauso überraschenden, wenn auch weit, weit weniger blutrünstigen Nachfolger. Am Ende allerdings mit vergleichbaren Löchern in der Geschichte – der Weg dahin ist aber faszinierend.

CHAINED
Lieben oder hassen. Okay, ich mag Frau Lynch nicht. Gar nicht. Und CHAINED lässt mich in der letzten Stunde absolut kalt, weil er im Prinzip gar nichts aus seiner zugegeben intensiven ersten halben Stunde mit hinübernimmt, sondern fortan auf der Stelle tritt, und das nichtmal annähernd so schockierend, wie man das annehmen möchte. Am Schluss rafft sich Lynch dann zu einer Pointe auf, die so bescheuert ist wie ihre Prämisse, und CHAINED entlässt uns gnädig in den Abspann. Im Rückblick bleibt nur ein Schulterzucken.

GOD BLESS AMERICA
Low-Budget-Mix aus FALLING DOWN und NATURAL BORN KILLERS von Ex-Police Academy-Comedian Bobcat Goldthwait. Der Film schießt mit seinen Botschaften ab und an etwas übers Ziel hinaus, bleibt im Großen und Ganzen jedoch unterhaltsam und lehnt sich im Ton ungefähr da an, wo seinerzeit John Waters’ SERIAL MOM aufhörte. Will heißen, die gezeigte gesellschaftskritisch motivierte Gewalt ist eher satirisch und weniger schockierend gedacht – auch wenn eine zentrale Szene ein Massaker im Kinosaal zeigt, in der einige Leute erschossen werden, weil sie zu laut quatschen oder mit dem Handy filmen. Aber die haben’s halt verdient.

13 EERIE
Ganz erfrischend, wenn man auf Retro steht. Ein paar angehende Gerichtsmediziner stolpern am Ausbildungswochenende auf einer Insel in ein ehemaliges militärisches Testgelände, dessen Versuchsobjekte noch nicht weggeräumt worden. Selbige richten dann ein paar blutige Sauereien an, die vor allem deswegen bemerkenswert sind, weil der Regisseur dabei in jeder zweiten Szene Fulcis WOODOO zitiert (ja, der Holzsplitter! und ja, der Zoomeffekt! ja, das Makeup! und ja, Gedärmefresserei!) und das mit einigen modernen Spielereien aufpeppt, die erkennen lassen, dass die Produzenten von RESIDENT EVIL ihre Pfötchen mit im Spiel hatten. Netter Zeitvertreib unter Gleichgesinnten auf dem FFF, alleine wahrscheinlich weit weniger spaßig. Wäre in diesem Jahr mein guilty pleasure.

INBRED
UK-Comedy-Horror von der Stange. Jepp, die (CGI-gestützten) Effekte sind ziemlich hart. Jepp, der Humor ist so gewöhnungsbedürftig wie der dicke Yorkshire-Akzent. Jepp, die meisten gehen drauf. Und jepp, über die Story brauchen wir nicht zu reden. Alles in allem ein bisschen von 2000 MANIACS inspiriert, ohne die sich dabei auftuenden Möglichkeiten zu irgendwas jenseit der Genrekonventionen zu nutzen. Kann man mal mitnehmen, wenn man von splattriger Britcom noch nicht genug hat.

COCKNEYS VS ZOMBIES
Und noch mal britischer Comedy-Horror. Der Film hat eine coole Prämisse und lässt ein paar Bankräuber nur deswegen ihren Überfall durchziehen, weil Opa im Altersheim sonst der Rausschmiss droht. Mittendrin tun sich andere Probleme auf, weil ein neugieriger Bauarbeiter ja unbedingt das alte Pestgrab auf der Baustelle (1666, jawoll) aufmachen muss und alsbald das erste Opfer eines skelettierten Untoten wird. London wird in kürzester Zeit überrannt. Die Bankräuber und ihre Geißeln schlagen sich zum Altersheim durch, wo Opa und seine Rentnerkollegen (darunter eine reizende Honor Blackman) schon zur Gegenwehr ansetzen. Mit Krückstock, Rollstuhl und schwerer Artillerie (Maschinenpistolen in Seniorenhand stehen schon seit R.E.D. im Buch der coolen Gadgets) wird losgefetzt.
COCKNEYS VS ZOMBIES wird leider nie ganz so toll wie man es sich wünscht, vor allem weil man einen großen Teil seiner Plotwendungen und Gags schon in tausend anderen Zombiekomödien ähnlich gesehen hat, aber auch wenn das Gesamtwerk nicht wirklich zündet, hat der Film einige durchaus hübsche Setpieces, die dafür sorgen, dass man sich zumindest nicht langweilt. Notorische Reflexnörgler wie Peroy natürlich ausgeschlossen. 😉

Ich hätt noch ein paar Filme, muss aber auch mal wieder was arbeiten, deswegen belass ich es dabei. Text ist eh schon zu lang. Viel Spaß beim FFF.

Wortvogel
Wortvogel
31. Juli, 2012 18:49

@ Magineer: Geile Vorabkritiken. Bitte mehr davon und ich mache einen eigenen Beitrag aus.

Wofür soll ich dann noch nach Berlin fahren?

Peroy
Peroy
31. Juli, 2012 19:12

““@ Marko: “Livid” lief auf den FFF Nights, nicht auf dem Festival!”

Richtig. Und er löste beim Publikum sehr gemischte Reaktionen aus. Manche fanden ihn super, einige so lala und der Rest (dazu gehöre ich) hätte lieber Frabe beim Trocknen zugesehen”

Dann mach’ das doch, du Bat-Spacken. “Livid” ist großartig.

Peroy
Peroy
31. Juli, 2012 19:19

“TALL MAN funktioniert anders, aber ähnlich wie bei MARTYRS ist auch hier eine grundlegende Unkenntnis des Films wichtig, bevor man ins Kino geht.”

“Unkenntnis” ist auch alles, was nach “Martyrs” (diesem gequirlten Haufen Nilpferd-Scheisse) geblieben ist…

Wortvogel
Wortvogel
31. Juli, 2012 20:01

@ Peroy: Klappe, sonst Sense.

Thies
Thies
31. Juli, 2012 23:52

Ich hatte heute Abend den Schock meines Lebens bekommen, als ich auf den Schichtplan geschaut habe und sah, dass meine Cheffin meinen Urlaub falsch eingeplant hat. Wenn die das nicht ändern und ich durch derren Blödheit das FFF verpasse, schicke ich ihr sämtliche Ghouls, Geister, Vampire und Zombies an den Hals die ich finden kann. 🙁

Harryzilla
Harryzilla
1. August, 2012 08:04

@Wortvogel,

Livid gibt es schon seit zwei Monaten auf DVD/BD.

heino
heino
1. August, 2012 08:49

@Peroy:ich hab dich auch gern:-)

@magineer:das klingt ja alles nicht besonders toll. Scheint ein eher schwaches Programm dieses jahr zu werden, oder?

Magineer
Magineer
1. August, 2012 14:11

@heino:
Nein, auch wenn das so rüberkommt. Es gibt einige Filme, die extrem spalten werden (Detention, The Tall Man, Chained), es gibt wirklich gute (Sightseers, Killer Joe, King of Pigs, potentiell Baytown Disco) und es gibt vor allem auch vieles, das per se gar nicht so schlecht ist, aber eben durch den Overkill der letzten Jahre sein Überraschungsmoment verspielt hat (UK-Horror, Splatcoms) – das ist dann irgendwann auch eine Frage persönlicher Präferenzen. Lass dich einfach überraschen. 😉

@Wortvogel:
Warum du noch nach Berlin fahren sollst? It’s fun! Und das weißt du doch auch selbst … 😉

Jetzt werf ich einfach noch mal den Rest der gesehenen Filme in die Runde:

EVA
Das ist schon eine Weile her, ich hatte den Film vor einem Jahr bei der Premiere gesichtet, zusammen mit knapp 2.000 Zuschauern, denen der lokale Aspekt (EVA ist eine katalanische Produktion) als Statement fast wichtiger war als der Film an sich. Da ich mich nicht mehr an alles erinnern kann, schiebe ich die “Schuld” daran mal auf die Glätte des Films, was man je nach Geschmack sicherlich auch als Pro-Argument werten kann. Daniel Brühl ist ein ziemlich begabter Robot-Bauer, der einen Kinderroboter entwickelt, der seine Emotionen aus einem realen Vorbild beziehen soll – in dem Fall muss seine Nichte herhalten. EVA ist teuer und glänzt mit tollem Production Design, fernab von den meisten US-Produktionen, die bei Zukunftsvisionen fast ausschließlich zwischen übersteril oder apokalyptisch-schmutzig unterscheiden. Bei den Spaniern wird daraus eine elegante Sci-Fi-Retroumgebung, die ein wenig damit versöhnt, dass EVA letztendlich nur Standardkost bietet und mit den existentiellen Fragen, die der Film stellt, im intelligenten Sci-Fi-Kino dieser Tage irgendwie um ein paar Jahre zu spät kommt.

GAME OF WEREWOLVES
Auch noch ein Überbleibsel vom letzten Jahr. Damals hab ich nur ungefähr 20 Minuten mittendrin gesehen und will mir deshalb kein endgültiges Urteil anmaßen – aber GAME ist ein bisschen das spanische Äquivalent zum britischen Comedy-Horror-Trend, liebevoll und nicht allzu teuer gemacht, mit hübschen Querverweisen auf die 70er (die ja in Spanien unter dem Zeichen von Naschy/Waldemar und Konsorten standen) und witzig, ohne allzu peinlich zu wirken. Wer seinen Horror generell ernst bevorzugt, wird auch hier zu meckern haben, im FFF-Umfeld an einem sonnigen Nachmittag stell ich mir GAMES aber durchaus amüsant vor.

KILLER JOE
Friedkin hat bei mir einen Stein im Brett, obwohl er in den letzten 20 Jahren keinen nennenswerten Filme mehr gemacht hat und seine besten in Deutschland teilweise völlig unbekannt sind (SORCERER). KILLER JOE macht es einem nicht leicht und ist bewusst ein Stück abgedrehter als der Rest von Friedkins Filmographie, wenn mir mal BUG ausschließen. Das wiederum ist nicht ungewöhnlich, weil ausgerechnet Tracey Letts als Autor an beiden Werken beteiligt war und ansonsten wohl sehr oft BLUE VELVET gesehen hat: KILLER JOE ist einer von diesen mittlerweile wieder in Mode gekommenen Noir-Thrillern wie zuletzt Winterbottoms KILLER INSIDE ME und weidet sich zwischendrin manchmal schon sehr selbstgefällig an seiner hitzeflirrenden White-Trash-Ästhetik, aber dafür sind die Schauspieler über jeden Verdacht erhaben und spielen ihre abgedrehten Rollen so wunderbar straight, dass die schräge Gewaltorgie eben doch wieder alle Sympathien einheimsen kann. Für Fans der vorgenannten Filme sicherlich auf jeden Fall ein Muss und ansonsten ein Werk, dessen Genre auf dem FFF zuerst fehlplatziert scheint, aber sich im Nachhinein wohl doch als goldrichtige Entscheidung erweist.

THE KING OF PIGS
Anime-Hasser werden hier sicherlich auch nicht bekehrt, alle anderen sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren, denn THE KING OF PIGS bewegt sich fernab irgendwelcher Superhelden und SciFi-Szenarien auf realistischen Spuren. Markant gezeichnet und in düsterer Erzählstimme bringt der Film das Thema Gewalt an koreanischen Schulen auf den Tisch und schreckt dabei auch vor härteren Bildern nicht zurück (der Anfang ist ein Schocker!). Ein bisschen BULLY, ganz viel HERR DER FLIEGEN und perfekt auf seine Dramatik hin inszeniert – ich konnte leider die letzten 30 Minuten nicht mehr sehen, aber zum Nachholen stehe ich dieses Jahr beim FFF definitiv auf der Matte.

BAYTOWN DISCO
Heißt ja inzwischen BAYTOWN OUTLAWS. Ich habe den Film nicht sehen können, aber ein paar andere waren drin und eigentlich durchweg begeistert – ein bisschen bunt, jede Menge Action und schräge Sprüche, irgendwo zwischen Tarantino und dem überkandidelten Trash von BITCH SLAP angesiedelt (Zitat eines Kollegen: “BITCH SLAP in unterhaltsam und mit mehr Budget”). Die Besetzung soll toll sein, und alles in allem ist BAYTOWN in diesem Jahr wohl eins der U-Boote gewesen, die auf jedem Filmmarkt mal auftauchen können – Filme also, die vom Weltvertrieb nicht vorverkauft, sondern fast ohne Vorabinfo fertiggedreht, dann überraschend aus dem Nichts auf dem Markt angeboten werden und damit für sich selbst sprechen sollen (im letzten Jahr ist das mit DON’T BE AFRAID OF THE DARK so gewesen). Das ist natürlich immer ein Risiko, aber wenn der Film die Käufer anspricht, ist so u.U. auch deutlich mehr License Fee drin. Bei BAYTOWN ging die Rechnung scheinbar ganz gut auf, denn nach dem Screening startete der Bidding War schnell in die erste Runde und die gehandelten Summen waren schon bemerkenswert. Selbst kann ich logischerweise zu BAYTOWN noch keine persönliche Empfehlung abgeben, alles in allem sollte man dem Hörensagen nach als FFF-Besucher das Ding aber sicherlich auf dem Wunschzettel haben.

Zu einigen der restlichen Titel (die ich nicht gesehen habe) noch ohne Gewähr ein paar Stichworte, die diversen Gesprächen nach den Screenings gefallen sind – vielleicht hilft das als Orientierung.

THALE
– sehr indy, sehr poetisch, teils sperrig

GIRLS AGAINST BOYS
– quasi BAISE MOI ohne die Hardcore-Szenen und mit launigen Sprüchen, ziemlich brutal und kreuzblutig

WHEN THE LIGHTS WENT OUT
– Standard-Haunted-House-Grusler nach MotW-Schema (also eher biedere TV-Ware)

DOOMSDAY BOOK
– eigenwillige SciFi, aber Jee-Woon Kim auf dem Regiestuhl, also was gibt’s da noch zu überlegen? Koreatypisch edel gefilmt.

THE WEE MAN
– UK-Gangsterflick by the numbers. Kennen wir die nicht alle schon?

NO TELL MOTEL
– Kollege nach 10 Minuten raus. Wahrscheinlich also nicht so überragend.

BEASTS OF THE SOUTHERN WILD
– Vorschusslorbeeren galore. Finden auch alle toll. Schau ich mir definitiv an.

MORITURIS
– Italo-Exploiter. Schweinebillig und auf retro gemacht, aber wohl immerhin saublutig. Was für die Ferkel hier. (Und ich weiß, dass ich gerade drei Nutztiere in zwei Sätzen erwähnt habe.) 😀

AFTER
– Nette Prämisse, aber “fühlt sich an wie eine lange AKTE X-Folge”. Für manche ist das sicher eine Empfehlung.

V/H/S
– Ein, zwei Episoden kamen gut an, ansonsten überwiegt bei denen, die ihn gesehen haben, die Anthologie-Müdigkeit.

NIGHTFALL
– Siehe DOOMSDAY BOOK. Als Thriller wohl immerhin ordentlich und bei den Koreanern macht man zumindest nichts falsch, wenn man seine Filme wenigstens in technischer Hinsicht perfekt bevorzugt.

CLEANSKIN
– Hat vielen gefallen. Kann natürlich auch am scheinbar recht amtlichen Rumgematsche liegen, das wohl äußerst kreativ und entsprechend fies ausgefallen ist.

STITCHES
– Blutiger Slasher nach Schema F, mit dem man zurechtkommt, wenn man die Jokes versteht und kein Problem mit Clowns hat. Ich habe eins, also schau ich den Film nur unter Androhung von Gewalt. 😀

Soweit also ein kurzer, unvollständiger und natürlich völlig subjektiver Blick auf das FFF-Programm 2012. Vielleicht hilft es ja einigen hier bei der Planung für eine spannende Filmwoche.

heino
heino
1. August, 2012 14:39

Also, mir auf jeden Fall. Dem Programmheft darf man ja prinzipiell nicht glauben und meist sagen mir díe Trailer auch nicht viel. Da hilft das hier schon sehr viel weiter:-)

Peroy
Peroy
1. August, 2012 16:03

“@Peroy:ich hab dich auch gern:-)”

Du Knödel !

Magineer
Magineer
1. August, 2012 16:09

Errata, weil der kleine böse Koreaner in mir Besitzansprüche anmelden wollte:

NIGHTFALL ist selbstverständlich eine Hongkong-Produktion – ‘schuldigung an Simon Yam, den ich verdrängt hatte. Ich guck doch jeden Film mit dir! 😀

Errata II:

Im ersten Teil habe ich John Gulager fälschlich als Gallagher betitelt. Entschuldigung hierfür geht aber an deinen Papa Clu Gulager, weil der in RETURN OF THE LIVING DEAD mitgespielt hat, bei dir nur ein blödes Cameo im Intro absolvieren durfte und auch sonst den besseren Geschmack hat.

Marcus
Marcus
1. August, 2012 18:16

Wen interessiert der Tagesplaner von BERLIN? 😉

“Livid” ist großartig.

Ach, Peroy…

Donald
Donald
11. August, 2012 00:19

“Livid” ist genauso großartig wie “the Village” oder Hitler.