17
Jul 2012

Dialoge aus Gaga-Land

Themen: Neues |

Jeder kann sich mal verhören. Jeder kann einen schlechten Tag haben. Jeder kann mal Fehler machen. Darum spreche ich sehr langsam und ohne Schnickschnack, wenn ich irgendwo etwas bestelle.

Meiner Erfahrung nach ist es bei McDonalds besonders schlimm. Ich hatte schon endlose Variationen dieses Dialoges:

Ich (langsam, sehr deutlich, ausreichend laut, der vollen Aufmerksamkeit des Angestellten sicher): Ich hätte gerne das Menü Nummer 4, also die Chicken McNuggets mit Pommes und einer Coke Zero. Normale Größe. Kein Ketchup, aber eine Barbecue Soße dazu, bitte.
Angestellter (auf die Kasse mit den Bildchen starrend): Menü 4?
Ich: Ja.
Angestellter: Also einmal Nuggets?
Ich: Genau.
Angestellter: Möchten Sie das als Sparmenü?
Ich: Nein.
Angestellter: Pommes dazu?
Ich: Ja.
Angestellter: Und was möchten Sie trinken?
Ich: Coke Zero.
Angestellter: Also keine normale Coke?
Ich: Nein.
Angestellter: Ketchup und Mayo?
Ich: Weder noch – Barbecue Soße.
Angestellter: Also kein Ketchup dazu?
Ich: Nein.

Das nehme ich hin. Irgendwann rettet es den gesunden Menschenverstand, wenn man einfach nicht zuviel (?) erwartet. Aber was ich letzte Woche in einer Bäckerei in Baden Baden erlebt habe, spottet jeder Beschreibung und ich erwarte täglich, mich in einer dieser “Deutschlands lustigste Videos”-Sendungen wieder zu finden – oder auf YouTube.

Ich bin auf Reportage, habe vier Stunden Zugfahrt hinter mir und will einen Happen essen, bevor ich zum Handwerker der Woche gehe. Ich suche eine dieser Discount-Bäckereien auf, die überall aus dem Boden sprießen. Es ist erfreulich wenig los, eine junge Dame steht hinter der Kasse, lächelt mich an: “Was darf es sein?”

Guter Einstieg. Dann wollen wir mal.

Ich deute auf gefüllte Streuselteilchen mit einem kleinen Schild “Streusele” davor und sage vernehmlich: “Ich hätte zuerst gerne mal ein Streusele”.

Wie gesagt – ich ZEIGE auf das gewünschte Gebäck in der Auslage. Sie greift EINEN HALBEN METER DANEBEN und nimmt ein Stück Streuselkuchen. Ich halte dagegen: “Nein, ich möchte gerne eins von diesen Streuseles”. Meine Hand zeigt eindeutig auf die Streusele. Die haben ein Schild neben sich stehen. Da steht Streusele drauf.

Die junge Frau legt den Streuselkuchen beiseite und greift in die richtige Richtung. Fast. Direkt neben den Streusele liegen Mohnschnitten. Sie wirft einen kritischen Blick darauf: “Das ist aber mit Mohn”. Ich weiß nicht, ob sie mich verscheißern will. Ich bleibe entspannt, wie es Hörer von Klassik Radio ja angeblich sind: “Ich will ja auch nicht das Mohnteilchen, sondern das Streusele. Links daneben”. Eine Sekunde später ist mir klar, dass ich es damit noch schlimmer mache – mein links ist ja ihr rechts. Ihre Hand schwebt über verschiedenen Backprodukten, als wollte sie deren Aura fühlen. Ich verlege mich auf Zeichensprache und wedel mit meiner Hand nach links (von mir aus), bis ihre Hand folgt wie ein braves Hündchen. “Gut so, genau das da”. Sie schaut das Streusele an, als käme es gerade vom Mutterschiff: “Ach so, das”.

Nächster Anlauf – ich will nämlich auch noch was Herzhaftes essen: “Ich nehme noch eine Leberkässemmel. Haben Sie auch scharfen oder mittelscharfen Senf?”. Als Düsseldorfer kommt mir dieses braune, grieselige Zeug, das die Bayern unerklärlicherweise für Senf halten, nicht aufs Brötchen. Ich ahne, dass ich die junge Frau mit der Frage schon wieder überfordert habe. Sie stottert: “Wir haben nur normalen Senf”. Ich reihe das still in die “Top 5 der unproduktivsten Antworten, die ich je bekommen habe” ein. Ich hake mit einer Hilfestellung nach: “Was ist denn bei Ihnen der normale Senf – eher so braun oder gelb?”. Sie greift in eine Schublade, zieht eines dieser verschweißten Portionstütchen hervor: “Keine Ahnung, da kann man ja nicht rein gucken”. Auf dem Tütchen steht “Löwensenf, mittelscharf”. Ich glaube, ich gehe ihr auf die Nerven.

Streusele, Leberkässemmel, Senf. Fehlt nur noch der Durstlöscher. Hinter der jungen Dame ist einer dieser Kühlschränke mit Glastür, der mir angesichts der herrschenden Hitze sehr sympathisch ist. Weil ich ein bisschen was mit Vitaminen will, wähle ich eine Saftmischung namens Puracell, die sich mit einem weithin sichtbaren Etikett anbiedert. Also: “Ich nehme dann noch eine Flasche von diesem Puracell”. Dabei zeige ich auf den Kühlschrank, damit sie nicht nach nebenan in den Supermarkt läuft. Sie nickt, macht den Kühlschrank auf und holt eine Coca Cola heraus. Als sie mir die Flasche reichen will, rühre ich  mich nicht. Sie schaut mich unsicher an. Ich spreche mittlerweile, als rede ich mit einem fünfjährigen Mädchen: “Ich. Möchte. Eine. Flasche. Puracell”. Sie schaut mich an. Dann: “Ich dachte, Sie hätten Coca Cola gesagt”. Ich flüstere mehr für mich als für sie: “Das scheint mir offensichtlich”. Sie holt eine Flasche Puracell aus dem Kühlschrank.

Puracell – Coca Cola. Phonetisch praktisch identisch. Kann passieren.

Ich bezahle, ich gehe, ich habe schon wieder die Schnauze voll.

Bin ich der Einzige, dem sowas passiert? Bin ich unfair, weil ich zuviel erwarte? Habe ich eine grundlegende Spielregel nicht verstanden? Soll ich künftig gleich hinter den Tresen gehen und mir den Kram selber nehmen, um meine Nerven zu schonen?



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Exverlobter
Exverlobter
17. Juli, 2012 18:12

“Als Düsseldorfer kommt mir dieses braune, grieselige Zeug, das die Bayern unerklärlicherweise für Senf halten, nicht aufs Brötchen.”

So lange in Bayern, und du verharrst immer noch in der Parallelgesellschaft.

Klaus Müller
Klaus Müller
17. Juli, 2012 18:15

“Ein Pizzafleischkäsebrötchen mit Senf zum Mitnehmen, bitte.”
“Gern.” – Sie schneidet ein Stück Fleischkäse mit einem elektrischen Messer ab und legt ihn in ein, wie sich später herausstellt, recht matschiges Brötchen.
“Senf oder Ketchup?” – “Senf, bitte.”
“Gleich essen oder zum Mitnehmen?” – “Zum Mitnehmen, bitte”, seufze ich leise.
“Bitteschön. Guten Appetit!” – “Danke.”

heino
heino
17. Juli, 2012 18:25

Bist du nicht. Ich muß dem Kioskbetreiber am hiesigen Bahnhof auhc jeden Tag auf`s neue erklären, was eien große Flasche Wasser ist…

Aiv
Aiv
17. Juli, 2012 18:41

Wirkt teilweise wie Robotermodus. Gehirn auf Stand-By, Fragekette abspulen, egal was zuvor gesagt wurde… Teilweise verständlich. In vielen Fällen aber einfach nervig.

tokra
tokra
17. Juli, 2012 19:00

Gibt aber auch das Gegenbeispiel. Beim örtlichen Burger King gab es eine Bedienung, die sich 4-6 Menüs mit verschiedensten Beilagen, Sonderwünschen und Nachtischen merken konnte und diese dann ruhig, aber zügig und mit einem Lächeln serviert hat. Wir waren immer schwer beeindruckt von soviel geballter und an Ort und Stelle völlig unerwarteter Kompetenz.

Shah
Shah
17. Juli, 2012 19:02

Ich hatt immer das Gefühl, dass McDo Intelligenzen unter Hauptschulniveau einstellt und bei BK Ausländer ohne jede Deutschkenntnis arbeiten, was zu dem IMMER stattfindenden Dialog vom Wortvogel auch noch klare Verständnisprobleme mit sich bringt….

Das arme Mädchen bei der Bäckerei war sicher nur von der Prominenz irritiert 😀

sergej
sergej
17. Juli, 2012 19:08

Du bist nicht der Einzige, dem das passiert.
Wenn man allerdings darauf extra darauf achtet, merkt man es sich auch, wenn es passiert.
Ich sage mir dann immer, er/sie ist wohl noch neu im Job. Allerdings zweifele ich manchmal daran, dass es so viele Neue gibt.

Da lob ich mir die Schalterbeamten der deutschen Bahn, damals, als ich noch am Schalter gekauft habe:
“Guten Tag, Zur-großen-Stadt und zurück, Hinfahrt Morgen und Rückfahrt am Sonntag, komplett ICE über kleine Stadt mit Bahncard 50 bitte”
Tastaturgeklapper: “Das macht 43DM”.

Eike
Eike
17. Juli, 2012 19:13

Herrlich, ich habe sehr gelacht. Vielen Dank für die kleinen Geschichten aus dem Leben des Wortvogel.

Will Tippin
Will Tippin
17. Juli, 2012 19:48

Hatte ich mal, als der italienische Eisladen am Weihnachtsmarkt einen Pizzastand machte und dort auch Waffeln verkaufte. “Ich hätte gerne eine Waffel mit Sahne” – “Waaa…ffel?” – “Ja, eine Waffel” (zeige auf das Schild mit der Aufschrift ‘Waffel’) – “Waaa…ffel?” – (ich wiederhole und zeige auf das Waffeleisen) – “Ah, Waaaffel!”. Das hatten wir dann. “Mit Sahne bitte”. Der gute Verkäufer, der im Eisladen normalerweise keine Probleme mit den Bestellungen hat, schaut mich an, als hätte ich gerade Rattengift bestellt. “Sahne?!” – “Ja, mit Sahne.” – Er schaut seine Kollegin an: “Sahne?!”, und die zeigt keine Reaktion (die Kollegin, nicht die Sahne). Ich zeige auf die Sahnedose… und er greift mit fragendem Blick nach dem Backofenspray. Hat dann doch noch geklappt.

Bei McDonalds gehe ich davon aus, dass das Abarbeiten des Fragenkatalogs zum Standard gehört und den Bedienungen vom Qualitätsmanager eingeprügelt wird.

Dietmar
17. Juli, 2012 19:59

Als Düsseldorfer kommt mir dieses braune, grieselige Zeug, das die Bayern unerklärlicherweise für Senf halten, nicht aufs Brötchen.

Das habe ich erst vor wenigen Wochen das erste Mal gegessen: Boah, ist das lecker!

Die Geschichte erheiterte gerade die versammelte Familie. Vielen Dank!

Sebastian
17. Juli, 2012 20:04

Der Bäckerdialog ist natürlich dämlich, aber bei der McDonald’s-Bedienung kann man wohl eine Auge zudrücken. Das hat was mit Effizienz zu tun. Mehrere hundert Kunden am Tag, die alle auf ihre Weise bestellen, und jeder hat seine eigene Reihenfolge. Da schnappt man als Mitarbeiter oft nur die Basics auf und spult dann sein eigenes Frageprogramm ab, einfach, weil man ein eigenes inneres System aus eingespielten Handgriffen verinnerlicht hat. Ausreisser nach oben und unten gibt es da natürlich immer.

Aber ich gebe zu, mich bei Kundenkontakt auch oft ziemlich unbeholfen anzustellen 😉 Will garnicht wissen, was sich so erzählt wird, wenn sie von dannen ziehen.

Nikolai
Nikolai
17. Juli, 2012 20:07

Angestellter (in diesem Fall ich): Mit was heizen sie denn? (ich gebe zu, zu ungenau gestellt).
Kunde: Na mit der Heizung.
Ich: Und welche Art von Heizung haben sie?
Kunde: Na so eine unterm Fenster mit Rippen, oder sowas.
Ich: Womit läuft ihre Heizung denn?
Kunde: Ich glaube da ist Wasser drinne.
Da dachte ich mir, versuch ich es mal ganz anders.
Ich: Wofür bezahlen sie denn Geld an die Stadtwerke?
Kunde: Na für Strom und die Heizung.
Ich: Haben sie zufällig den Abschlagsplan dabei?
Kunde: Ja, den wollte ich eh abgeben.

Danke, Sache geklärt…es war Gas.

frank
frank
17. Juli, 2012 20:48

Meine Hassfrage #1: “Mit Pommes, Ketchup und Cola?”…

Fake
Fake
17. Juli, 2012 21:18

Zu dem “Abenteuer” bei McDo: Es ist, vorallem für eine nur eingewiesene oder nicht allzulange beschäftigte Personen, sicherer nach dem vorgegeben Schema zuverfahren als sich die Bestellung kurz zu merken und selbst alles korrekt einzugeben und nur nachzufragen falls es doch Unklarheiten gibt. Das gibts auch in “groß” gemäß dem dummen Spruch: “Der deutsche Beamte denkt nicht – er beachtet Vorschriften.”
Mir selber passiert ähnliches auch hin und wieder wenn ich, obwohl ich in der IT-Branche arbeite, auch mal bei Service Hotlines anrufen muss: Um den “1st Level Support” zu überwinden hilft einfach nur “mitspielen” – auch wenn es nervt und unnötig erscheint, falls man anfängt zu diskutieren und den Angestellten zu irritieren verliert man nochmehr Zeit.

dermax
dermax
17. Juli, 2012 21:28

Kleiner Tipp: nüchtern verstehen einen die Leute besser und man hat auch nicht das Problem, drei Kühlschränke mit Getränken zu sehen und auf den falschen zu deuten…Gnihihi…

Im Ernst: Beruhigend, dass ich ned der Einzige mit diesem Problem bin und ich stimme Aiv zu, das wird viel mit Automatismen zu tun haben, man hört gerne, was man hören will bzw zu hören gewohnt ist…

Und hast Du grad A…loch zum süssen Senf gesagt? Raus mit Dir ausm Freistaat!

The Riddler
The Riddler
17. Juli, 2012 21:31

Ich hatte bei McD und Burger King auch schon so einige Erlebnisse bei der Bestellung, die mich an der Intelligenz des dortigen Verkaufspersonals haben zweifeln lassen. Immer wenn ich die Einzelheiten einer Bestellung mehrmals wiederholen muss, frage ich mich, was daran so schwierig sein soll. Die meisten Mitarbeiter waren vorher doch bestimmt auch schon mal Kunde dort und sollten die Produktpalette kennen.

Sowas kommt allerdings auch in der normalen Gastronomie vor. So war der Besuch beim Griechen vor einiger Zeit denkwürdig: keine Begrüssung, nur ein „Bitte!“ und wir bekamen die Speisekarten auf den Tisch geknallt.

Als Vorspeise bestellten meine Begleitung und ich einen gemischten Salat. Kurz darauf serviert man meiner Begleitung einen gemischten und mir einen griechischen Salat. Als ich den Kellner darauf hinweise, dass ich den nicht bestellt habe, antwortet der: „Aber Sie haben einen griechischen Salat bestellt!“ – Ich: „Nein.“ – Kellner: „Doch, Sie haben ihn bestellt!“ (Anstatt einfach den Salat wieder mitzunehmen und einen neuen zu bringen, ist es unheimlich sinnvoll, mit dem Gast so eine Diskussion anzufangen…)

Anschliessend bekam ich dann den gemischten Salat – allerdings ohne Dressing, ohne Essig oder Öl oder sonstwas. Nur die nackten Blätter. Eine weitere Diskussion später („Aber das ist doch ein gemischter Salat!“ – „Ja, aber ohne Dressing oder Essig und Öl.“ – „Möchten Sie Essig und Öl?“ – „Soll ich den Salat jetzt selbst anmachen?“ – „Wir servieren unseren Salat immer so!“ – Einwurf meiner Begleitung: „Das stimmt nicht, mein Salat hat doch Dressing.“) bekam ich dann doch noch den Salat und wir unser Hauptgericht. Das war okay. Nichts besonderes, aber in Ordnung. Wir haben das rasch gegessen und verlangten die Rechnung, auf der uns beiden jeweils ein *ta-daaa* Bauernsalat berechnet wurde…

Nach der dritten Diskussion an diesem Abend haben wir ohne Trinkgeld bezahlt (das erste Mal in meinem Leben) und uns anschliessend selbst ein lebenslanges Hausverbot für dieses Lokal erteilt. So wie ich die Gesprächsfetzen vom Nebentisch mitbekommen habe, dürften wir mit dieser Entscheidung nicht alleine gewesen sein.

Fake
Fake
17. Juli, 2012 21:42

@The Riddler
Das klingt als hätte der Kellner beim Weiterleiten der Bestellung immer nur “n Salat” gesagt und Küche und Rechnungsabteilung mussten ihre Fantasie spielen lassen. 😉

Nobby
Nobby
17. Juli, 2012 22:28

Versuch’s mal mit besonders tiefer Stimme. Ein Freund von mir, ein Sachse in Westfalen, schwört drauf. Vielleicht verstehen dich die Bayern aufgrund deines fiesen rheinischen Dialekts einfach nicht. 😀

lostNerd
lostNerd
17. Juli, 2012 23:15

@Fake: Ja as Phänomen kenne ich auch von div. Dönerläden. Die Frage: “Welche Sosse” konnte ich bisher noch nie verhindern. Ist für den Verkäufer wohl wirklich einfacher immer das gleiche Programm abzuspielen.

Das mit den Standartfragen bei Callcentern, hat auch den Hintergrund, dass man sich so als CA etwas Zeit verschafft um z.B. die Kundendaten aufzurufen, Notizen des letzten Calls nachzutragen oder abgestürzte Software neuzustarten.

z. T. ist es auch für die Lösung wichtig: Ma möchte garnicht glauben wie viele Kunden bei Ihrem Mailanbieter wegen nicht abrufbarer Mails über Outlook anrufen und schon seit 3 Tagen keinen Internetzugriff mehr haben.

Marcel
Marcel
17. Juli, 2012 23:44

@lostNerd: Have you tried to turn it off and on again?

Was McDonalds angeht hatte die ja vor ein paar Jahren, sogar mal nei Werbekampagne darauf auf aufgebaut, dass keine Gegenfrage nötig ist. Allerdings haben sie da wohl ihr Personal überschätzt:
http://www.youtube.com/watch?v=LQ8THsgj5S4

CypherCrowley
CypherCrowley
18. Juli, 2012 00:28

Da ich mir mein Studium durch einen Nebenjob bei BK finanziere (und auch mal bei Mäckes gejobbt habe) kenne ich auch die Gegenseite. Der Fisch fault hier nämlich vom Kopf und vom Schwanz her. Zum einen ist die Kassensoftware derart unflexibel daß eine feste Eingabereihenfolge (Beilage > Getränk > Ketchup/Mayo) eingehalten werden muß und nachträgliche Änderungen (Menü? Kein Menü?) nur bedingt möglich sind, zum anderen lernt man als Angestellter daß man immer mit der “Dummheit der Anderen” rechnen muß. Sonst muß jede zweite Bestellung storniert werden und das sieht nicht gut aus im Kassenreport.

Deswegen frage ich auch lieber einmal zu viel als zu wenig nach, denn da tun sich mitunter Abgründe auf.

-“Ich hätte gern einen Hamburger.”
– *Tipp* “Das macht dann 99 Cent bitte.”
-“99 Cent? Ich meine so einen Whopper da.”

*Storno* 🙁

-“Ich hätte gerne einen Whopper.”
– *Tipp* “Das macht dann €3.69 bitte.”
-“Nein, so einen von diesen kleinen Whoppern. Diese ‘Junior Whopper’. Für zwei Euro!”

*Storno* 🙁

-“Ich hätte gern die Nummer 5” *Zeigt auf Menü-Tafel*
-*Tipp* “Welches Getränk möchten sie dazu”
-“Getränk? Kein Menü! Nur den Burger!”

*Storno* 🙁

-“Ich möchte so ein Big King Menü mit Cola und Mayo.”
-*Tipp-Tipp-Tipp* “Das macht dann €6.99 bitte.”
-“€6.99? Ich denke der ist jetzt im Angebot für €3.99?!”
-“Nein. Nicht der Big King sondern der Crispy Chicken ist im Angebot. Das ist der ‘King des Monats'”
-“Ja! Genau! So einen Big King des Monats möchte ich.”

*Storno* 🙁

Und das sind nur die ersten 15 Minuten einer durchschnittlichen Schicht.

Man lernt in der Systemgastronomie sehr schnell daß das was die Gäste bestellen oft genug nicht das ist was Sie auch haben wollen. Daher gewöhnt man sich an ihnen jede Bestellung haarklein aus der Nase zu ziehen, zumal man durch den ständigen Zeitdruck wenig Raum für Fehler hat.

@tokra:
Gibt aber auch das Gegenbeispiel. Beim örtlichen Burger King gab es eine Bedienung, die sich 4-6 Menüs mit verschiedensten Beilagen, Sonderwünschen und Nachtischen merken konnte und diese dann ruhig, aber zügig und mit einem Lächeln serviert hat. Wir waren immer schwer beeindruckt von soviel geballter und an Ort und Stelle völlig unerwarteter Kompetenz.

Gern geschehen, aber ich kann halt auch nicht überall sein. 😉

Wortvogel
Wortvogel
18. Juli, 2012 00:32

@ CypherCrowley: Das erinnert mich an den alten Witz….

Kommt ein Manta-Fahrer zu McDonalds: “Einmal Hähnchen.”
Sagt die Kassiererin: “Chicken?”
Manta-Fahrer: “Näh, nich’ schicken – hier essen!”

🙂

TRESIE
18. Juli, 2012 00:36

Sehr lustig! Hat mich gut unterhalten.

gerrit
gerrit
18. Juli, 2012 03:31

WV, sieh es ein: mit einem Kunden, der weiss was er will, hat die Aushilfe so früh im Jahr noch nicht gerechnet. Erst recht, da cypher crowley das sehr hübsch aufgedröselt hat: Die, die wissen, was sie wollen, können sich nicht ausdrücken, sind grobmotorisch oder waren in der Schicht davor da.

El Barto
El Barto
18. Juli, 2012 09:20

Einfach nur das nötigste sagen:

Was hätten sie denn gerne?
“Einen Big King bitte”
Mit Bacon?
“ohne”
Im Menü oder einzeln?
“Im Menü mit Pommes” (Risiko weils eine Frage vorweg greift!)
Cola oder Fanta?
“Fanta”
Ketchup oder Mayo?
“Ketchup”
Macht xy Euro bitte

Ka, so gehts immer. Im Subway macht mans doch auch nicht anders? In der Fleischtheke bin ich auch schon lang dazu übergegangen das ich nur noch auf die Wurst zeige statt mir die Mühe zu machen den Namen im Schilderwald zu suchen.

Karsten
Karsten
18. Juli, 2012 09:25

*hust*

http://www.youtube.com/watch?v=LQ8THsgj5S4

Da sind schon ganz andere dran verzweifelt ^^

Martin
Martin
18. Juli, 2012 09:58

Großer Spaß, den ich mir gerne mal bei McD’s erlaube, ist auch, ein halbes Dutzend Nuggets zu bestellen. Manchmal kommt dann als Antwort: “Ham wa nich, wir ham nur 6, 9 und 20.”

Bjoern
Bjoern
18. Juli, 2012 10:06

Das schlägt in die gleiche Kerbe wie mein Lieferdienstproblem das ich immer mal wieder habe.
Man ruft da an, es geht jemand ans Telefon der nur das allernötigste an Deutschkenntnissen hat, man bestellt grundsätzlich nur nach Nummern weil die ihre eigene Karte nicht kennen und auch die muss man 3 mal wiederholen, und seine Adresse 12 mal buchstabieren.
Das Essen kommt (manchmal sogar das richtige) und der Typ der liefert spricht perfekt deutsch.
Klar eine falsche Aufgabenverteilung in einigen Läden. -.-

G
G
18. Juli, 2012 11:05

Ich beim BK: “Ich hätte gerne ein Big King XXL Menü mit Cola und die CD ’12 Rock Super Hits’ bitte!”

Verkäufer: “Die CD mit oder ohne Käse?”

lapislazuli
lapislazuli
18. Juli, 2012 13:37

Ich hab in letzter Zeit eher das Problem, schon sprachlich zu scheitern. Meine Reklamation beim McDonalds (Mc Toast nur mit Käse und nicht mit Käse und Schinken) führte bei der schwarzen Bedienung (also von der Hautfarbe her, ich denke sie war angemeldet) nach einigem Unverständnis zu einem: “Maybe better in English”.

DAS fand ich ungeheuerlich, und ich hab auch den Schichtleiter kommen lassen, mir mein Geld zurückgeholt und hoffentlich dieses Arbeitsverhältnis beendet.

Wortvogel
Wortvogel
18. Juli, 2012 13:41

@ lapislazuli: Ungeheuerlich? Man kann aber auch überreagieren, gelle?

gerrit
gerrit
18. Juli, 2012 13:45

In der chain of command unter mir arbeiten einige, die sich damit eher den Lebenslauf versauen, aber der Schornstein muss halt rauchen. Gerade diejenigen sind aber oftmals die fleissigsten und genauesten. Letzten Samstag erst gehabt: Student, Rekordumsatz für eine Einzelperson an einem normalen Samstag, und 0-Kasse. Besser geht es nicht.
Hingegen diejenigen, deren grösste Features Pünktlichkeit und Kundenfreundlichkeit sind: Kassendifferenzen, überdehnte Pausen, unsauberes Arbeiten.

reptile
reptile
18. Juli, 2012 13:45

Oh.Ja:
Bestellung bei Mccafe: “1x Apfelkuchen, 1x Erdbeerkuchen bitte.” Nachfrage der Dame: “Was war das Erste? Schokoladenkuchen?” Antwort: “Äh, nein. Apfel bitte.” Dame: “Ah, gut.” Bekommen: 1x Erdbeerkuche x Schokoladenkuchen.

lapislazuli
lapislazuli
18. Juli, 2012 13:46

Nein, ich finde nicht, dass ich überreagiert habe.

In Deutschland bestelle ich auf Deutsch. Ich spreche auch andere Sprachen, aber nicht, wenn ich in Deutschland etwas bestellen möchte.

Ich denke, da gilt es deutlich eine Grenze zu ziehen.

gerrit
gerrit
18. Juli, 2012 14:02

lapislazuli: sag mal Bescheid, wenn du nach Bremen kommst. Jmd mit dieser Denke (Stolz darauf, andere um ihre Minijobexistenz gebracht zu haben UND “in Deutschland nur Deutsch”) würde ich hier Hausverbot erteilen. Bevor er mit meiner ghana-stämmigen Kollegin, meiner südafrikanischen Kollegin oder mit mir selbst Stress kriegt…

Wortvogel
Wortvogel
18. Juli, 2012 14:14

@ lapislazuli: Ich finde es unangemessen, einem MacJobber wegen Sprachproblemen eventuell den Job zu nehmen. Vielleicht reißt die Frau sich den Arsch auf, in Abendkursen deutsch zu lernen, ist aber noch nicht so weit? Vielleicht hat sie Kinder zu Hause, die irgendwie versorgt werden müssen?

Klar sollte man deutsch erwarten können, wenn man in Deutschland einkauft, aber gleich den Wind mit dem Manager zu machen, hat für mich einen GANZ unangenehmen Beigeschmack.

Lukas
18. Juli, 2012 14:51
Howie Munson
Howie Munson
18. Juli, 2012 15:23

In Deutschland bestelle ich auf Deutsch. Ich spreche auch andere Sprachen, aber nicht, wenn ich in Deutschland etwas bestellen möchte.

Ich denke, da gilt es deutlich eine Grenze zu ziehen.

I
http://www.youtube.com/watch?v=WzKrorbHt64

Exverlobter
Exverlobter
18. Juli, 2012 15:29

Westerwelle:
“The Aufschwung is da”

Klassiker

Wortvogel
Wortvogel
18. Juli, 2012 15:30

@ Howie: Sensationell. Man sieht Westerwelle an, dass er ein paar Sekunden panisch nachdenkt “Kann ich das jetzt sagen?”. Er hast zu Recht Schiss, dass man ihm einen Strick draus dreht.

G
G
18. Juli, 2012 15:45

“Nein, ich finde nicht, dass ich überreagiert habe.”

Doch, hast du. Die Bedienung mag nicht sehr kompetent gewirkt haben, aber welches recht hast du, ihr wegen eines (!) Vorfalls vielleicht den Job zu kosten?

Breakman
Breakman
19. Juli, 2012 23:34

Vor 11 Jahren war das Kassensystem bei McD folgendermaßen gestrickt:

1. (Spar-)Menü-Taste -> Hauptgericht
2. (Spar-)Menü-Taste -> Getränk
3. Soße
(4. Dessert)

Damals gab es noch keine Möglichkeit Salate mit einem Menü zu kombinieren und keine Touchkassen. Es ist also möglich, dass sich an dem Weg etwas geändert hat. Du solltest dennoch folgendermaßen vorgehen:

1. “Hauptgericht als McMenü (Small)”
> Kurz warten
2. Erste Beilage wählen
> Kurz warten
3. Zweite Beilage wählen
> Kurz warten
4. Soße wählen
5. Hier Essen / Mitnehmen (wichtig für die Steuer)
6. Dessertfrage beantworten (ist normalerweise eine Pflichtfrage des Mitarbeiters)

Howie Munson
Howie Munson
20. Juli, 2012 14:41

Das erklärt warum die Wartezeit mittlerweile länger dauert, als die spätere Nahrungsaufnahme…
Vielleicht sollten sie doch dazu übergehen, dass die Gutscheine zum selber ausdrucken komplett maschinenlesbar sind und die verschiedenen Menüwahlmöglichkeiten wie bei jeden Lieferservice mit Nummern kodieren… *g*

philtek
20. Juli, 2012 17:41

Das kenne ich. Fast Food aber Slow Order.
Mich fasziniert aber immer auch das Gegenteil bei unserem asiatischen Lieferservice. Wenn ich dort anrufe, verstehe ich so gut wie nix und habe immer das Gefühl, dass es der anderen Seite ähnlich geht. Trotzdem fragen sie nie nach und bringen immer das Richtige 😉
Gruß
Fulano

Achim
Achim
20. Juli, 2012 19:22

Oje! Dabei ist mittelscharfer Senf heute, zumindest außerhalb von Bayern, der normale Senf. Ich mag den nicht. Scharf oder würzig mild, was anderes will ich eigentlich nicht. Hier im Saarland gibt es Amora, die haben würzig milden Senf im Sortiment. Leider kein sonderlich guter würzig-milder Senf, aber fast schon OK. Löwensenf hatte für kurze Zeit hochköstlichen würzig-milden Senf, zu warmen Wiener gibt es nichts besseres. Der war ein totaler Rohrkrepierer, obwohl er so gut war. Wer will schon würzig-milden Senf vom Scharfspezialisten? Der neue Eigentümer Develey könnte den ja unter eigener Marke ins Sortiment nehmen.

jan
jan
20. Juli, 2012 23:11

Mit Deutsch und Englisch hatte ich auch mal Probleme bei einem McDoof. Habe zum ersten mal in meinem Leben Frühstück bestellt, es gibt dort ja diese Brötchenartigen Dinger, wie auch immer die heißen, nennt sichDingsbums mit Cheese bzw. Bacon. Ich also zur Kassiererin “Ein Dingsbums mit Käse bitte” Gegenfrage: “Cheese oder Bacon?” ~.~

Laura
Laura
21. Juli, 2012 18:46

Da Selbstwahrnehmung die größte Schwäche eines jeden Menschen ist (sie ist nämlich immer falsch) gehe ich strikt davon aus, dass der Wortvogel nicht so deutlich gesprochen und gestikuliert hat, wie er es darstellt.

Aber auch das ist menschlich ;D

Wortvogel
Wortvogel
21. Juli, 2012 19:41

@ Laura: Und dir stünde es gut zu Gesicht, keine Situationen zu beurteilen, bei denen du nicht dabei warst.

Laura
Laura
21. Juli, 2012 20:14

Naja, der Artikel wurde ja verfasst, um darüber zu diskutieren. Oder seine Meinung zu äußern. Das tat ich. Anstatt wie alle hier sich darüber auszulassen, wie schlimm doch solche Verkäufer sind habe ich einfach etwas anderes in das Zentrum meiner Betrachtung der von dir geschilderten Situation gestellt. Das ist erlaubt und sogar nötig finde ich.

Noch dazu weiß ich ja nicht einmal, ob das wirklich Geschehen ist. Das ist aber ein anderes paar Schuhe.

Peroy
Peroy
21. Juli, 2012 20:18

“Mit Deutsch und Englisch hatte ich auch mal Probleme bei einem McDoof. Habe zum ersten mal in meinem Leben Frühstück bestellt, es gibt dort ja diese Brötchenartigen Dinger, wie auch immer die heißen, nennt sichDingsbums mit Cheese bzw. Bacon. Ich also zur Kassiererin “Ein Dingsbums mit Käse bitte” Gegenfrage: “Cheese oder Bacon?” ~.~”

Der göttliche Frass heißt “McMuffin”…

Wortvogel
Wortvogel
21. Juli, 2012 20:21

@ Laura: “Noch dazu weiß ich ja nicht einmal, ob das wirklich Geschehen ist.” – dann solltet du vielleicht auch nicht so Sachen schreiben wie “gehe ich strikt davon aus, dass der Wortvogel nicht so deutlich gesprochen und gestikuliert hat, wie er es darstellt.”

Man kann das Geschehen diskutieren – seinen Wahrheitsgehalt können nur zwei Menschen beurteilen, zu denen du nicht gehörst (es sei denn, du wärst eine Backwaren-Verkäuferin in Baden Baden, was ich dank der Wahrscheinlichkeit zu fast 100 Prozent ausschließen kann).

Laura
Laura
21. Juli, 2012 20:49

Meine Formulierung war schon angebracht finde ich. Ich gehe ja davon aus, dass kein Mensch eine anständige und funktionierende Selbstwahrnehmung hat. Ich auch nicht.

Selbst jene die meinen sich selber “realistisch” beurteilen zu können idealisieren meist.

Den Wahrheitsgehalt können nur zwei Menschen beurteilen. Richtig. Aber er darf trotzdem angezweifelt werden. Ganz generell gesprochen. Es geht mir jetzt nicht darum, die Frage aufzuwerfen, ob es geschen ist oder nicht. Dafür ist das Ereignis zu belanglos.

Wortvogel
Wortvogel
21. Juli, 2012 21:07

@ “Ich gehe ja davon aus, dass kein Mensch eine anständige und funktionierende Selbstwahrnehmung hat” – das ist natürlich falsch.

“Ich auch nicht.” – das ist allerdings offensichtlich richtig.

Laura
Laura
21. Juli, 2012 22:27

Schön, wie sie sich nur Teilaussagen herausgreifen um ja der möglichen Selbstkritik zu entgehen ;D

Erinnert mich an jene Leute, die sich für eine Korankritik nur auf aus dem Kontext gerissene Phrasen stützen und darauf ihre Argumentation aufbauen…

Aber durch soetwas wirkt manerhaben und “tough”. Aber ich weiß, was dahinter steckt… *schnarch*

Menschen und ihre Egos. Menschen und ihr Stolz. So berechenbar das Ganze.

Menschen sind so verdammt durchschaubar. Am witzigsten sind aber diese ganzen Leutchen die anderen Leutchen einzubläuen versuchen es gäbe soetwas wie Individualiät oder das der Mensch “komplex” ist. Lächerlich.

Nichts weiter als etwas weiterentwickeltes Tier sind wir. Nichts besonderes. Was tun, um Menschen gegen sich aufzubringen? Sprich ihm Individualiät, freien Willen und Besonderheit ab ;D

Dietmar
21. Juli, 2012 22:48

Menschen und ihre Egos. Menschen und ihr Stolz. So berechenbar das Ganze.

Wie nett, dass du mit uns deine Erkenntnisphilosophie teilst, die du offenbar unreflektiert jedem um die Ohren haust, weil sie deiner Meinung nach immer und auf jeden zutrifft. Trivialaussagen dienen nahezu immer dem Fortgang eines erquicklichen Gesprächs und erzeugen stets ein hohes Maß an Selbstreflexion bei dem Adressaten.

Riesenleistung, Laura! Vielen Dank und noch ein schönes Leben!

Howie Munson
Howie Munson
21. Juli, 2012 22:50

Was tun, um Menschen gegen sich aufzubringen? Sprich ihm Individualiät, freien Willen und Besonderheit ab ;D

Handbuch

Was für eine These ihr habt, ist letztlich egal – sie muss nur grob zum Blogthema passen, damit die Leute, die den Blog lesen, auch darauf anspringen. Ansonsten kann sie so abstrus sein, wie sie will – ob der Schatten der Venus auf der Erde dort für mehrere Jahre einen Einfluss auf die Geschichte nimmt oder ob in der Dinosaurierzeit die Schwerkraft anders, die Erde kleiner oder die Luft dichter war, weil die dicken Dinos ja sonst nie hätten überleben können, völlig egal. Hauptsache die These ist abstrus genug, dass sie Leute zur Weißglut treibt.

fwolf
21. Juli, 2012 23:26

was genau hat Baden-Baden mit Bayern zu tun?
und mit dem “braunen, grieseligen Zeug” meinst du wohl sog. süßen Senf. Der hat auf ner LKW ja auch prinzipiell nix zu suchen *schauder*

Aber da du ja selber auch nicht sonderlich lernfähig bist, folgend noch mal die Aufstellung, wie diese verschiedenen Senfsorten heißen (und wenn eine geistig minderbemittelte Aushilfsbedingung damit nicht klarkommt .. geduldig sein, lächeln, und das Schild zurückgeben, das ihr runtergefallen ist ;)):

1. süßer Senf – der dir als “braunes, grieseliges Zeug” bekannt ist – isst man normalerweise nur zu Weißwurst

2. mittelscharfer Senf – das gelbliche Zeug, dass mensch überall in der BRD (und auch sonstwo) vorgesetzt bekommt – isst man zu so ziemlich allem, wo’s halt dazu passt (z.b. auch aufs morgendliche Butterbrot :P)

3. scharfer Senf – ist auch gelblich, meistens sogar richtig sattgelb, und brennt heftigst. Gibt es auch noch in den Richtungen extra-scharf (ca. Schärfestufe C+ – D) und diabolisch scharf (Schärfestufe D+ – E+). Sowas packen sich nur Schärfejunkies drauf, denen mittelscharfer Senf zu süß und mild schmeckt.

cu, w0lf.

Laura
Laura
21. Juli, 2012 23:27

@Howie:

Na wenn mir sogar gestandene Männer wie Dietmar einen Beitrag widmen, habe ich doch alles richtig gemacht.

Aber schön, dass ich selbst einen wie Dietmar dazu bringe Zeit an mich zu verschwenden. Sagt das was über ihn aus? Ich denke schon ;D

Wortvogel
Wortvogel
21. Juli, 2012 23:31

@ Laura: Three Strikes, geblockt.

Übrigens bekommt man auch Aufmerksamkeit, wenn man auf die Straße kackt – braucht man aber nicht stolz drauf zu sein.

Dietmar
22. Juli, 2012 01:47

gestandene Männer wie Dietmar

Das stimmt allerdings.

Marcus
Marcus
22. Juli, 2012 10:43

Aus diesem Grunde bestelle ich beim Pizzaservice oder Chinamann-Lieferdienst grundsätzlich nur über Lieferheld (Schleichwerbung!!!!) – weil ich schon weiß, dass die Deutschkenntnisse desjenigen, der den Hörer abnehmen würde, verbesserungswürdig sind. (Und weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass z.B. Thekenbedienungen mich schwer verständlich finden – dabei nuschel ich doch gar nicht. 🙁 )

Marcus
Marcus
22. Juli, 2012 10:50

Und beim Bäcker bin ich einer dieser furchtbaren Leute, die immer mit dem Finger auf das zeigen, was sie wollen – denn die Alternative wäre entweder zu entziffern, welches Schildchen wofür steht (gerade bei den Körben hinter der Theke sind diese mir aber zu schwer zu lesen) oder mich die “phantasievollen” Produktnamen der Marketingabteilung nachplappern und einen “Weltmeisterhappen” bestellen zu müssen, obwohl ich doch eigentlich ein Vollkornbrötchen mit Frikadelle, Gurken und Ketchup wollte.

Peroy
Peroy
22. Juli, 2012 11:49

Die Fressalien heißen bei mir auch immer “So eins…”… 8)

sergej
sergej
22. Juli, 2012 12:04

Zeigen beim Bäcker hat auch den Vorteil, dass es nicht zu Verwechslungen von rechts und links kommt. Rechts/Links vom Kunden oder vom Verkäufer aus?

Vor langer Zeit habe ich es erlebt, dass der Pizzataxibote vor der Haustür stand, aber angerufen hat, weil er die Klingel nicht gefunden hat.
Bei einem Einfamilienhaus mit funktionierender Beleuchtung.

Ebenfalls vor langer Zeit war ich in England und dort beim McD. Eine Mitreisende wollte Pommes haben und bestellte sie auch so. Damit konnte die Thekenkraft natürlich nichts anfangen, guckte erstaunt und fragte nach, und wieder “Pommes”. Bis dann ein anderer Mitarbeiter übersetzte. Der sprach gut deutsch.

lapislazuli
lapislazuli
23. Juli, 2012 10:44

Wenn mit irgendwo der Umgang mit mir als Kunden nicht gefällt, dann habe ich doch nur diese eine Möglichkeit: Diesen Sachverhalt dem Verantwortlichen zu melden. Und wenn ich in einem Schnellrestaurant in Deutschland mit Deutsch nicht mehr weiterkomme, dann ist das ein Unding.

Was interessiert es mich, WARUM die Dame kein Deutsch konnte? Und wie viele Kinder sie zu Hause sitzen hat? Tatsache ist: Ich spreche vier Fremdsprachen, werde aber dennoch nie, nie, nie in Deutschland eine davon benutzen, um mich verständlich zu machen.

Eh gleich die Rassismuskeule kommt: Ich verabscheu diejenigen Deutschen, die ohne hinreichende Sprachkenntnisse auswandern, ebenso. Ich würde noch nicht einmal in den Urlaub in eine Land fahren, dessen Sprache ich nicht spreche. Das ist auch einer der Gründe, warum ich nicht im McDonalds in Nairobi arbeite.

Wortvogel
Wortvogel
23. Juli, 2012 11:50

@ lapislazuli: Deine Aussagen sind so dumm, herablassend und indiskutabel, dass man nicht drauf antworten sollte. Sei’s drum…

“Wenn mit irgendwo der Umgang mit mir als Kunden nicht gefällt, dann habe ich doch nur diese eine Möglichkeit” – einfach mal hinnehmen und nicht gleich den dicken Max machen ist keine Option?

“Und wenn ich in einem Schnellrestaurant in Deutschland mit Deutsch nicht mehr weiterkomme, dann ist das ein Unding.” – man könnte es auch einfach als ärgerlich bezeichnen, ohne ein Fass aufzumachen.

“Was interessiert es mich, WARUM die Dame kein Deutsch konnte?” – es ist offensichtlich, dass es dich nicht interessiert. Aus eigener Erfahrung sage ich dir: doch, man kann sich für seine Mitmenschen interessieren, auch wenn es mal nicht gut läuft.

“Eh gleich die Rassismuskeule kommt:” – interessant, dass du das für eine Keule hältst. Bei deinen Sprüchen darfst du dich nicht wundern. Wenn ich sage “Der Führer war ein prima Kerl – und bevor jetzt wieder gleich die Nazi-Keule rausgeholt wird…”, macht es das nicht besser.

“Ich verabscheu diejenigen Deutschen, die ohne hinreichende Sprachkenntnisse auswandern, ebenso.” – warum? Weil du fünf Sprachen sprichst? Gratulation, kauf dir ‘nen Keks. Nicht jeder hat die Möglichkeiten.

“Ich würde noch nicht einmal in den Urlaub in eine Land fahren, dessen Sprache ich nicht spreche.” – peinlich genug. Zum latenten Rassismus kommt bei dir augenscheinlich Xenophobie.

“Das ist auch einer der Gründe, warum ich nicht im McDonalds in Nairobi arbeite.” – echt jetzt? Würdest du die Landessprache sprechen, würdest du evtl. in Nairobi bei McDonalds arbeiten? Schön, dass “von Nairobi nach Deutschland” für dich gleichbedeutend mit “von Deutschland nach Nairobi” ist.

Ohren auf: Du arbeitest nicht in Nairobi, weil du in einem REICHEN Land lebst und kein Interesse hast, in einem ARMEN Land zu leben. Die Frau, der du (wie du ja innig hoffst) vielleicht die Lebensgrundlage genommen hast, kam bestimmt nicht her, weil wir das bessere Bier haben oder anspruchsvollere Tageszeitungen. Die kam aller Erfahrung nach aus Not.

Kurz und gut: prima, dass du ihr gezeigt hast, was sie von den Deutschen erwarten darf. Gastfreundschaft und Aufgeschlossenheit gegenüber Fremden sind ja bekanntermaßen unsere Stärken…

lapislazuli
lapislazuli
23. Juli, 2012 12:07

“Zum latenten Rassismus kommt bei dir augenscheinlich Xenophobie.”

Weil ich die Sprache der Länder lerne, in die ich fahre? Weil ich mich lieber mit den Menschen unterhalte anstatt nur aneinander vorbei zu gestikulieren? Interessante Sichtweise.

Wenn die Not so groß ist, dann dürfte das doch Anreiz genug zu sein, sich mal auf den Fettsteiß zu setzen und die Sprache des Traumlandes zu lernen.

Wortvogel
Wortvogel
23. Juli, 2012 12:15

@ Lapislazuli: Langsam wirst du ekelhaft und ich neige dazu, dich als erste Kommentator wegen rassistischer Stammtischparolen zu sperren.

“Wenn die Not so groß ist, dann dürfte das doch Anreiz genug zu sein, sich mal auf den Fettsteiß zu setzen und die Sprache des Traumlandes zu lernen.” – tja, manche Leute müssen aber erstmal Geld verdienen, um zu überleben. Das ist historisch gesehen übrigens der Normalfall – erst die Umsiedelung, dann die Sprache. Schön und selbstlos, dass du der Dame eventuell die Zeit verschafft hast, sich mal einen Langenscheidt vorzunehmen

lapislazuli
lapislazuli
23. Juli, 2012 12:24

Dann sperr mich, wenn dadurch deine heile Welt auch heile bleibt.

Ich nutz meine Zeit auch lieber anders, vielleicht lern ich Kisuaheli, um den Toilettenfrauen und -männern der Republik mitteilen zu können, dass ich Ihnen Anlass gegeben habe, die Klobürste mal auszuprobieren.

Wortvogel
Wortvogel
23. Juli, 2012 12:26

@ lapislazuli: Gratulation – gesperrt wegen fremdenfeindlicher Pauschalaussagen im wiederholten Fall. Premiere.

pa
pa
24. Juli, 2012 16:28

Mich nerven Verbesserungen. Geschieht mir jedes Mal im “Quick” (belgisch/französische Fastfood-Kette). Ich bestelle ‘nen Hamburger, ne mittlere Pommes und ‘ne mittlere Cola.

Gegenfrage: “Wenn Sie eine kleine Cola nehmen, bekommen Sie’s im Menü und es wird billiger.”

Echt? Wenn ich weniger nehme, wird’s billiger? Und wenn ich gar nichts bestelle, kostet es mich wohl auch gar nichts? Wer hätte das gedacht?

Wortvogel
Wortvogel
24. Juli, 2012 16:31

@ pa: Das erinnert an die alten Nonsens-Witze:

Geht ein Mann in die Bäckerei und sagt: “Ich hätt’ gerne drei Brötchen”. Sagt der Bäcker: “Nehmen Sie vier, dann ham’ Sie eins mehr!”

In den USA gibt es in Fast Food-Läden einen netten Versuch, um Kleingeld zu vermeiden – die Kasse schlägt Deals für das Kleingeld vor. Dann sagt der Kassierer: “Sie kriegen 38 Cent raus – wenn Sie wollen, geben wir Ihnen stattdessen eine Apfeltasche”.