23
Jun 2011

A Boll insane: “Blubberella” & “Auschwitz”

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Es ist mal wieder an der Zeit, wie es scheint… seufz.
doppel
Vielleicht hätte ich weder “Blubberella” noch “Auschwitz” separat besprochen. Aber dann bekam ich beide Filme zeitgleich in die Hand und die Versuchung war doch zu groß – Bolls teilweise improvisierte Nazi-Vampirkomödie und sein großes erschütterndes “So waren die Nazicamps wirklich!”-Epos, die gehören einfach zusammen. Gerade WEIL ihr Macher verlangt, dass man die Relevanz des einen nicht an der Geschmacklosigkeit des anderen messen darf. Warum soll man die tumben deutschen Schüler, die vor lauter Twitter und Facebook die Konzentrationslager vergessen haben, nicht vom selben Regisseur aufrütteln lassen, dessen zeitgleich veröffentlichter anderer Film damit endet, dass eine fette Frau den Bösewicht zu Tode furzt?!

Eigentlich gehört “Bloodrayne – Third Reich” noch in diese Dreieinfaltigkeit, aber den hatten wir ja schon. Es sei deshalb an dieser Stelle nur auf das neue DVD-Cover hingewiesen, das im Zuge der Promotion seiner Hauptdarstellerin bis ans Schambein geht:
Bloodrayne-The-Third-Reich Hormonversklavte Teenager, die den Film in der Hoffnung auf ordentlich Lederfetisch und Münzeinwurf ausleihen, werden bitter enttäuscht sein. Im Film sieht das nämlich so aus:
Bloodrayne3_Promopic_2
Wer davon allen Ernstes einen “Unrated Director’s Cut” sehen will, fiebert sicher auch schon der 17 Minuten längeren “Extended Version” von “Sucker Punch” entgegen…

Aber das soll hier gar nicht Thema sein! Zurück zu “Blubberella” und “Auschwitz”, den beiden aktuellen Extremen der bollschen Filmographie.

BLUBBERELLA
Fangen wir mit “Blubberella” an, denn das scheint mir einfacher. Die Entstehung des Film ist der Notwendigkeit geschuldet, Kostüme und Sets von “Bloodrayne – The Third Reich” zu amortisieren. Nun könnte man argumentieren, dass Boll das bereits mit dem Abfallprodukt “Auschwitz” getan habe. Aber warum nicht drei Filme drehen, wenn man sowieso schon zwei dreht? Ich würde das auch machen, und zumindest dafür hat Dr. Boll meinen Respekt.

Die Story ist non-existent: Am groben Gerüst von B:TR wird der gleiche Plot noch mal durchgekaut – nur diesmal mit einer fetten und immer geilen Frau in der Hauptrolle. Und dem, was die Beteiligten so spontan für witzig hielten. Krass, ey. Blubberella will immer nur fressen und ficken, einer vom Widerstand ist ‘ne Tunte, die Nazis sind alles Vollspacken und hinter dem Schnäuzer von Hitler steckt Meister Boll selbst.

Schade nur, dass das an keiner Stelle so komisch ist, wie sich Boll das in seinem Produktionswahn gedacht haben mag. Es ist nicht mal “nicht SO komisch” – es ist GAR NICHT komisch. Es tut nur weh.

Schon in meinem Review von “Tunnel Rats” habe ich darauf hingewiesen, dass es keine sinnvolle Arbeitserleichterung ist, ohne Drehbuch zu filmen und darauf zu setzen, dass die Schauspieler vor Ort mit groben Vorgaben des Rest selber hinkriegen. Schauspieler müssen einen Text haben, den sie einstudieren können. Nur die wenigsten bringen etwas zu Stande, wenn der Regisseur einfach “Mach mal!” sagt. Darum platzen Bolls Improv-Dramen vor “shit” und “fuck” nur so aus den Nähten, darum wird Spannung durch Hysterie, Drama durch Lautstärke ersetzt. Kino als Kasperletheater.
blubberella.m
“Blubberella” zeigt, wie viel schlimmer es ist, wenn man obendrauf noch erwartet, dass Schauspieler spontan lustig sein sollen. Gags aus dem Stegreif? Standup-Pointen? Es sollte niemanden verwundern, dass dabei der Einfallsreichtum von Porno-Dialogen noch unterboten wird.

Wo Regisseur und Kameramann nicht wissen, was die Schauspieler exakt tun werden, können sie auch keine Dramaturgie darauf anpassen. Das Timing von “Blubberella” ist komplett daneben, Schnitt und Ausschnitt liegen eigentlich immer falsch. Selbst Sprüchlein, die in fähigeren Händen milde lustig hätten sein können, versickern im banalen “irgendwas schneiden wir daraus schon zusammen”-Brei. Peinlich genug, dass Boll mit “Postal” ja bewiesen hatte, dass er es “traditionell” besser kann.

Das Einzige, wofür man Boll danken kann – im Gegensatz zu “Bloodrayne: Third Reich” gibt es in “Blubberella” keine Nacktszenen mit der Hauptdarstellerin. Machen wir uns nichts vor: wir hätten es ihm zugetraut.

Was sagt es aus, wenn ein Film in seinen besten Momenten an die ersten Gehversuche der deutschen RTL-Sitcoms aus den 90ern erinnert?

Boll ist mit seinen Improv-Filmen angetreten, um zu beweisen, dass man auch deutlich spontaner arbeiten kann, dass der kreative Prozess auch am Set noch formbar ist, noch Form finden kann. Stattdessen hat er bewiesen, dass es eine scheiß Idee ist und die Lösung für sein dauerndes “mieses Skript”-Problem nicht “kein Skript” sein kann.

Fazit: Ein Abfallprodukt, ein hässlicher cineastischer Bastard ohne Wert, der alle Beteiligten bloß stellt und nur dazu taugt, Bolls Konzept des Improv-Films endgültig für gescheitert zu erklären.

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AUSCHWITZ
Der blanke Zynismus, dem die Entstehung von “Blubberella” zu verdanken ist, macht es praktisch unmöglich, Bolls moralinsaurem Gefasel im Umfeld von “Auschwitz” Glauben zu schenken. Er hat an die niedersten Instinkte seiner Zuschauer appeliert, nun versucht er es halt mal mit dem Gutmenschentum, das immer gerne die Geldbörsen öffnet, wenn der Schuldreflex gekitzelt wird. Dass Publikum und Feuilleton auch nach der versuchten Rehabilitation mit “Max Schmeling” leider “House of the Dead” und “FarCry” nicht vergessen haben, scheint Boll überrascht zu haben. Je lauter er Respektabilität proklamierte, desto angewiderter wandte sich die Zielgruppe ab. In diesem historischen Kontext ist Lärm unbeliebt.

Bolls Strategie, seinen Film erst für notwendig und seine Ablehnung dann zum Skandal zu erklären, darf als gescheitert betrachtet werden. “Auschwitz” hat ein paar Spalten in kleinen und größeren Postillen gefüllt, bleibt aber eine Randnotiz. Dass man “Aufmerksamkeit heischen” nicht mit “Respekt bekommen” verwechseln darf, haben andere (schmerzhafter) lernen müssen.

Ärgerlich ist daran nur, dass durch die ganze Trommelei des Doktors auch jede Chance abhanden gekommen ist, “Auschwitz” wert(ungs)frei zu sehen. Es ist auf Gedeih und Verderb “ein Uwe Boll Film”.
uwe-boll-in-auschwitz
Oder halt: Das muss ich präzisieren. Ein FILM ist “Auschwitz” je nach Maßstab gar nicht. Der KZ-Part macht gerade mal eine gute halbe Stunde aus, ebenso viel Laufzeit geht an Interviews mit Schülern, die ihre Kenntnisse von Rassenlehre, Judenverfolgung und Nazis vortragen. Und voran gestellt hat Boll eine Rechtfertigung aus eigenem Munde, die überflüssiger nicht sein könnte. Wer ist denn NICHT “gegen das Vergessen”? Wer findet denn NICHT, dass die Greuel der Nazis in ihrer ganzen Brutalität gezeigt werden sollen? Gibt es ein Thema mit größerem Konsens, mit weniger Risiko für den Filmemacher? Boll schießt auf ein Scheunentor und freut sich unangemessen, dass er trifft. Der Mut, den er sich selber attestiert, ist eine Farce.

Knapp zusammen gefasst: “Auschwitz” wurde vom Establishment nicht abgelehnt, weil er schonungslos die “hässliche Seite” der Judenvernichtung zeigt – sondern weil sein Macher sich wie ein großmäuliges Arschloch aufführt.

Lassen wir die Vorgeschichte mal beiseite, ignorieren wir den Mann hinter dem Vorhang, wenn wir uns “Auschwitz” ansehen – obwohl er auch VOR der Kamera auftaucht. Was ist am Ende dabei rausgekommen?

Schulfernsehen. Eine perfekte Stunde für die Unterrichtseinheit zum Thema Konzentrationslager im Dritten Reich. Mit Interviews, über die man prächtig diskutieren kann, einer schnörkellosen Darstellung des Grauens in den Gaskammern, und grausigen Schockszenen, damit die Maulhelden im Klassenzimmer vielleicht doch mal zum Nachdenken kommen. In seiner Distanzierung so predigend wie kalt, so anschaulich wie unbefriedigend. Den Horror abzubilden, statt ihn durch identifizierbare Protagonisten (mit)fühlbar zu machen, konterkariert jeden Versuch, dem Thema neues Drama abzupressen. Da überrascht es eben nicht, dass der Film eine Freigabe ab 12 erhalten hat.
Auschwitz_FirstScene_Shot
“Auschwitz” ist so dokumentarisch geraten, dass er mehr an Guido Knopp als an Steven Spielberg erinnert. In seinen besten Momenten verursacht er leichte Gänsehaut, nie aber wirkliche Scham oder Anteilnahme. Schlimmer noch: Allein durch ihr wiederholtes Auftreten haben die Täter mehr Gesicht als die Opfer. Wir nehmen die Juden wahr, wie es die Nazis taten: als namen- und schicksalsloses Schlachtvieh. Das ist so richtig wie falsch.

Ist “Auschwitz” ehrlicher als die anderen Boll-Produktionen? Natürlich nicht, und der Meister greift auch zwei-dreimal böse daneben. Die schmalzige Musik, die auf meinem Screener noch zu hören war, hat er angeblich mittlerweile rausgenommen. Und effekthascherische Zeitlupen und Blutspritzer widerlegen seine Behauptung, hier keine Show machen zu wollen, sondern nur die harte Realität zu zeigen. Aber im Gegensatz zu den meisten anderen Filmen, die seinen Schneideraum verlassen, FUNKTIONIERT “Auschwitz” als das, was Boll beabsichtigt hat. Er etabliert einen geringen erzählerischen (wenngleich einen hohen moralischen) Anspruch und verstolpert sich nicht dabei, die historischen Allgemeinplätze versiert umzusetzen.

Fazit: Die jährlich wiederkehrenden Titelgeschichten aus dem “Spiegel” kompetent, aber wirkungslos umgesetzt. Telekolleg Geschichte.

Ich für meinen Teil bin froh, dass Boll nach Improv-Drama, filmischer Resteverwertung und Pseudo-Knopp-Geschichtsaufarbeitung demnächst wieder mit einem “richtigen” Film antritt: “In the name of the king 2”. Mit Dolph Lundgren. Gott (oder wer auch immer) steh uns bei.



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Marcus
Marcus
23. Juni, 2011 11:55

Drei Anmerkungen, bevor ich weiterlese:
“Gerade WEIL ihr Macher verlangt, dass man die Relevanz des einen nicht an der Geschmacklosigkeit des anderen messen darf.”
Things I’ve learned: “Blubberella” = relevante Filmkunst, sogar ohne Goldrand.
“fiebert sicher auch schon der 17 Minuten längeren “Extended Version” von “Sucker Punch” entgegen…”
Naja, also ehrlich gesagt…gewissermaßen….’fiebern’ ist vielleicht ein zu, äh…fiebriges Wort…. und mit Uniformfetisch hat das zumindest bei mir ja mal GAR NIX zu tun… *rot anlauf*
“Only the dead survive”
Und wieder eine Tagline, die ich nicht kapier…

Marcus
Marcus
23. Juni, 2011 12:11

“Da überrascht es eben nicht, dass der Film eine Freigabe ab 12 erhalten hat.”
Lass mich raten: das rote Papperl auf dem DVD-Cover ist wieder mal dem Umstand geschuldet, dass der Verleih ein paar nicht jugendfreie Trailer mit draufgepackt hat, auf dass Bolls übliche Spläddaproll-Crowd das Ding auf Verdacht kauft. Es ist bestimmt schön, wenn man moralisch flexibel genug ist, KZ-Aufklärung und Exploitation-Marketing zu kombinieren. Das ist nicht ganz so widerlich wie seinerzeit die Widmung ans Gedenken der Holocaust-Opfer im Vorspann von “Ilsa, She-Wolf of the SS”, aber auch nicht so weit entfernt.
“Je lauter er Repektabilität proklamierte, ”
Ich kaufe ein ‘s’.
“Schulfernsehen.”
Uwe Boll als Unterrichtsstoff?! O tempora, o mores!
Allgemein: wieder mal sehr guter Beitrag, Torsten!

reptile
reptile
23. Juni, 2011 12:14

Lustigerweise hat Boll über “Auschwitz” ja selber gesagt, dies sein kein “richtiger” Film. Das Improv Prinzip ist wirklich Heikel, ich behaupte aber mal zumindest bei “Siegburg” hat es funktioniert.
Ich finde nicht, dass Boll ein Arschloch ist. Warum auch, habe ihn nur ein Mal getroffen und das war ein sehr launiger Abend.Ohne ihn wäre die Filmwelt vielleicht besser aber auch langweiliger.

Wortvogel
Wortvogel
23. Juni, 2011 12:25

@ Marcus: Fehler korrigiert, danke.
Die 18er-Freigabe war vorläufig vom Verleih “vermutet” worden. Tatsächlich ist der Film ab 12.
@ reptile: Jemand, der seine Kritiker im Ring verdrischt und immer behauptet, diese hätten bloß nie seine “guten” Filme gesehen? Jemand, der immer gerne die Filme anderer Regisseure aufzählt, die angeblich viel scheißer sind als seine? Jemand, der diverse gute Franchises im Alleingang vernichtet hat? In meinen Augen rechtfertig das die Bezeichnung.
Ich bestreite nicht (und das hört man ja auch immer wieder), dass Boll ein prima Gesprächspartner ist, wenn man ihn trifft. Ich würde ihn auch gerne mal treffen. Aber man kann ihn eben nicht von seinem Werk (wegen dem wir ja hier sind) und den Aussagen über sein Werk trennen.

reptile
reptile
23. Juni, 2011 12:51

Ja, die Kritiker haben sich aber schon freiwillig in den Ring gestellt und wurden da nicht hingekarrt. Die haben sich ja auch schöne Promo für ihre Blogs/Seiten versprochen.

Wortvogel
Wortvogel
23. Juni, 2011 13:10

@ reptile: Schon klar, aber als ehemaliger Boxer seine Kritiker zur physischen Konfrontation heraus zu fordern, finde ich albern. Zumal es keinen seiner Filme besser macht. Das diente nur Bolls Ego nach dem Motto: “Ihr könnte meine Filme verreissen, aber ich kann euch eine aufs Maul hauen!”

Gerd
Gerd
23. Juni, 2011 13:27

Hmmm… Ich weiß nicht. Finde es irgendwie schwach, dass nun auch Wortvogel sich auf das niveaulose Boll-Bashing einlässt. Und nein, dass liegt nicht an dem Verriss der beiden Filme- dieser ist gerechtfertigt, da ganz gut begründet. ABER: Ob eine Äußerung wie “großmäuliges Arschloch” wirklich angebracht ist, darf bezweifelt werden.
Muss das sein? Sind Kritiker jetzt auch schon im Zugzwang die Macher eines Films, persönlich anzugreifen und arg zu beleidigen? Nein. Und da gibt es keine Ausnahme.
Aber wenn es doch eine Begründung hierfür gibt, dann würde ich sie gerne hören.
Hoffentlich ist dieser Beitrag noch dazu tauglich gezeigt zu werden, anstatt auf Grund Wortvogels “Hausrecht” sofort und ohne Begründung gelöscht zu werden.
Denn eine Diskussion bietet sich zweifelsfrei an…

Wortvogel
Wortvogel
23. Juni, 2011 13:56

@ Gerd: Es gibt kein Grund für Hausrecht, denn deine Kritik ist ja durchaus fair formuliert. Ich teile sie nur nicht. Wenn du mal den Begriff “Boll” in die Suchmaske eingibst, wirst du sehen, dass ich mich seit Jahren an ihm abarbeite. Ob man nun den Begriff “Arschloch” zum Aufhänger macht, das niveauloses Boll-Bashing zu nennen, ist sicher Geschmackssache. Ich bleibe allerdings dabei, dass Bolls Gebaren bei der “Vermarktung” von “Auschwitz” plump und geschmacklos war, und dass man seine Kritiker nicht verhauen sollte. Das, kombiniert mit Bolls permanenter Schlechtmachung anderer Regisseure und Filme, rechtfertigt für mich sehr wohl diese drastische Aussage.
Ich sehe mich da gar nicht im Zugzwang. Es ist mir auch egal, was andere über Boll schreiben. Boll-Bashing ist auch nicht “trendy”, weil das bedeuten würde, jemand basht Boll, der sonst eigentlich kein Interesse daran hätte. Was würde das bringen?
Man kann finden, ich dürfe Boll nicht “großmäuliges Arschloch” nennen (was ich genau genommen nicht getan habe). Ich finde, ich kann. Da bietet sich in meinen Augen keine Diskussion an.
Wir hatten sowas auch schon bei “Virus undead”, wo ich mich zu der Aussage habe hinreißen lassen, man werde uns eines Tages diesen Film vorwerfen wie heute den Holocaust. Überzogen, provokativ, anmaßend? Sicher. Aber ich bin nicht Fox News – “fair and balanced” gibt es woanders.

Dietmar
Dietmar
23. Juni, 2011 14:05

“Das, kombiniert mit Bolls permanenter Schlechtmachung anderer Regisseure und Filme, rechtfertigt für mich sehr wohl diese drastische Aussage.”
Siehe: http://www.youtube.com/watch?v=D1w4ZW72k98&playnext=1&list=PL2AFD1EA6EEF3A13C
ergo Arschloch

reptile
reptile
23. Juni, 2011 14:19

Naja, nach Transformers gäbe es sicher einige, die am liebsten in die Figur geboxt hätten.

Achim
Achim
23. Juni, 2011 14:20

Also ich fand Far Cry unterhaltsam, wenn auch nicht gut.
Und bei einem Film ohne vorgegebene Texte der Schauspieler, muss man den Darstellern viel Zeit geben, sich auf die Rolle vorzubereiten, sie müssen sich in die Rolle einleben, herausfinden, wie so jemand spricht, den/die sie darstellen, das wäre dann echtes Method Acting, aber dafür reicht eben niemals ein Drehtag für einen Star.
Und außerdem finde ich Fürze lustig.

Achim
Achim
23. Juni, 2011 14:28

Ach ja, Michael Bay, köstlich seine Erwähnung in dem einen Lied, das in Team America gesungen wird, als der Schauspieler Motorrad fährt.

Dietmar
Dietmar
23. Juni, 2011 14:59

@reptile: Auch wieder wahr.

Peroy
Peroy
23. Juni, 2011 15:11

“Aber man kann ihn eben nicht von seinem Werk (wegen dem wir ja hier sind) und den Aussagen über sein Werk trennen.”
Ach, bitte…

PAL
PAL
23. Juni, 2011 15:25

“Stehgreif”…interessantes Tier, wie genau muß ich mir das vorstellen? 😉

Wortvogel
Wortvogel
23. Juni, 2011 16:23

@ PAL: Gratulation. Nimm dir ‘nen Keks.

Richard
Richard
23. Juni, 2011 17:08

Herr Dewi, wäre ihr Penis das fleischliche Abbild ihrer Wortkunst, so würde ich ihnen meine Ehefrau zur Verfügung stellen.

Wortvogel
Wortvogel
23. Juni, 2011 17:13

@ Richard: Ich bin nicht sicher, dass ich das richtig verstehen möchte 😉

Richard
Richard
23. Juni, 2011 17:27

Doch, doch. LUNZE IN SIE REIN!

Wortvogel
Wortvogel
23. Juni, 2011 17:31

@ Richard: Grundgütiger.

reptile
reptile
23. Juni, 2011 18:02

Ach du heilige Filzlaus!

Peroy
Peroy
23. Juni, 2011 18:19

Dann tu’ ihm doch den Gefallen und bums’ seine Alte, Jesses…

Marcus
Marcus
23. Juni, 2011 18:22

@reptile: http://www.youtube.com/watch?v=nltVuSH-lQM
Und Niveau ist keine Creme, Peroy…

Peroy
Peroy
23. Juni, 2011 18:32

Und Kultur gehört innen Joghurt, was willst du mir damit sagen ?

Mencken
Mencken
23. Juni, 2011 18:56

Privat ist Boll tatsächlich ganz nett, allerdings hat er es in letzter Zeit mit seiner “Arschloch Rolle” (die tatsächlich nicht mehr ist) etwas übertrieben und seine “Shocking cinema” Versuche halte ich auch für ethisch recht fragwürdig. Das Problem ist einfach, daß Boll seine Rolle nicht rechtzeitig aufgegeben hat und eben doch ein dünneres Fell hat, als er selbst zunächst dachte (und das fehlende Talent, wobei ich das nicht mal für entscheidend halte).

Peroy
Peroy
23. Juni, 2011 18:59

“…und seine “Shocking cinema” Versuche halte ich auch für ethisch recht fragwürdig.”
Na komm’, das kann man schon mal machen, da ist noch Luft nach oben…

Mencken
Mencken
23. Juni, 2011 19:02

Kann man, muss man aber nicht. Stimmt aber, auch da gibt es sicherlich wesentlich schlimmere Beispiele.

Wortvogel
Wortvogel
23. Juni, 2011 19:02

@ Mencken: Vollkommen richtig. Ich habe in einem anderen Beitrag schon mal geschrieben, dass Boll wahrlich nicht der schlechteste deutsche Regisseur ist. Nicht mal der schlechteste deutsche Genre-Regisseur. Nicht mal der schlechteste deutsche Genre-Regisseur, der für den internationalen Markt dreht. Aber keiner versteht es wie er, seine Zielgruppe UND die Presse zu verprellen. Er schafft sich Gegner, wo mit etwas Besonnenheit Fans sitzen könnten. Er ist sein eigener größter Feind.

Peroy
Peroy
23. Juni, 2011 19:08

“Kann man, muss man aber nicht. Stimmt aber, auch da gibt es sicherlich wesentlich schlimmere Beispiele.”
Müssen tut man garnix, nur sterben…
Ansonsten wäre es mal schön, wenn so ein hochgehyptes Schock-Filmchen auch tatsächlich mal schocken würde, aber das tun die Dinger ja nie (nicht nur die vom Boll)…

Marcus
Marcus
23. Juni, 2011 19:21

“dass Boll wahrlich nicht der schlechteste deutsche Regisseur ist.”
Echt? Mir zumindest fällt kein schlechterer ein, jedenfalls nicht, ohne auf so Amateur-Graupen wie Ittenbach, Schnaas & Co. zurückzugreifen.

Peroy
Peroy
23. Juni, 2011 19:37

““dass Boll wahrlich nicht der schlechteste deutsche Regisseur ist.”
Echt? Mir zumindest fällt kein schlechterer ein, jedenfalls nicht, ohne auf so Amateur-Graupen wie Ittenbach, Schnaas & Co. zurückzugreifen.”
Einfach mal gucken, was so an Filmhochschul-Abschluss-Dramen im “Debut im Ersten” läuft, das ist eine wahre Fundgrube des Schreckens…
Ach ja, und natürlich der Lommel, aber der hat früher auch mal gute Filme gemacht und gibt inzwischen einfach nur keinen Rattenschiss mehr drauf…

Andy
Andy
23. Juni, 2011 20:27

Meiner Meinung nach ist Boll ein guter Producer aber als Regisseur oder Drehbuchschreiber eine Niete!
Bei Georg Lucas scheint das mittlerweile aber auch der Fall zu sein.

Comicfreak
Comicfreak
23. Juni, 2011 20:41

..so, Popcorn ist fertig, ihr könnt weiter machen 🙂

Wortvogel
Wortvogel
23. Juni, 2011 20:55

@ comicfreak: Richtig los geht es erst wieder, wenn “Transformers 3” freigeschaltet wird. Der Review ist fertig und weil der Verleih bis zum 27. Sperrfrist gesetzt hat, könnt ihr Sonntag Nacht um exakt 0.01 Uhr hier reinschauen.

Comicfreak
Comicfreak
23. Juni, 2011 21:12

@ Wortvogel
..danke für die Ankündigung, dann kann ich morgen noch Mais und Butter kaufen 🙂

DMJ
DMJ
23. Juni, 2011 21:48

Ach je…bis zuletzt hatte ich gehofft, die “Auschwitz”-Sache wäre ein bloßer Fake…aber nein…nun haben wir sie…
Wie gesagt, ich mag Boll irgendwie (wenn man ihn wohl auch ein Arschloch nennen kann – zumindest in der Rolle, die er öffentlich spielt), aber gerade deshalb bin ich etwas von ihm enttäuscht, dass er sich jetzt an “das Gute” heranschmeisst.
Hätte er einen echten “Ilsa”-mäßigen Schocker gedreht, wäre das geschmacklos, aber konsequent gewesen, doch mit rechtfertigenden Interviews darüber, dass der Holocaust angeblich totgeschwiegen würde und einem “Gegen das Vergessen” auf dem Cover beweist er kein Rückgrat, sondern versucht, in eine sichere Deckung zu fliehen.
Schlechtere gibt es aber in jedem Fall. Wie Peroy schon sagte, kotzen die Filmhochschulen Legionen von Nichtskönnern aus, die nach billigen Formeln nichtige Dramen schreiben, die von inspirationsfürchtenden Fernsehleuten dann auch umgesetzt werden. Aber die alle treten nicht so prominent auf wie Boll und treten nicht selbst in den Vordergrund, so dass man sie nicht unbedingt kennt.

reptile
reptile
23. Juni, 2011 22:33

Naja, als Indie Filmemacher hat er sich eine Strategie zurecht gelegt die irgendwie auch funktioniert. Filmhistorisch wird er später aber mal sicher eine größere Rolle gespielt haben als so manch anderer.
Und wie gesagt, ohne ihn wäre die Filmwelt garantiert langweiliger.

Anderl
23. Juni, 2011 23:06

Rassel-Ehre? Oder Rassen-Lehre?
Natürlich weiß ich die Antwort und mir wären spontan fünf blöde Sprüche zur Rassel-Ehre eingefallen, aber Tippfehler passieren.
Zum Boll muss ich sagen, dass ich den tatsächlich a bisserl beneide. Zumindest um sein Talent, tatsächlich immer weiter Filme finanziert zu bekommen. Das ist ganz, ganz große Kunst und stellt dessen filmisches Kunstschaffen ganz klar in den Schatten.

Wortvogel
Wortvogel
23. Juni, 2011 23:11

@ Anderl: Korrigiert, danke.
Es ist aber auch eine elende Verschwendung: Talent zur Finanzierung – aber DANN kein Talent, damit gute Filme zu machen…

Howie Munson
Howie Munson
23. Juni, 2011 23:18

also ehrlich gesagt finde ich nicht das man Boll vorwerfen sollte, dass sein ernstgemeinter Film zu sachlich geraten ist… Hätte doch viel schlimmer werden können.

Peroy
Peroy
23. Juni, 2011 23:21

“Es ist aber auch eine elende Verschwendung: Talent zur Finanzierung – aber DANN kein Talent, damit gute Filme zu machen…”
Dazu muss man aber auch sagen, dass Filme finanziert bekommen keinen Spaß macht, Filme drehen hingegen schon…
Von daher finde ich den Gedankengang “Wenn ICH die Kohle schon auftreibe, dann verblase ICH sie hinterher auch SELBST!” durchaus nachvollziehbar…

Achim
Achim
24. Juni, 2011 00:10

Das mit den Filmhochschulen und Regisseuren verwundert micht schon ein wenig. Bei den Schauspielern ist es bekanntlich so, dass diese erst Talent beweisen müssen, um an einen der wenigen, begehrten Plätze der staatlichen Schauspielschulen zu gelangen.

G
G
24. Juni, 2011 03:02

““dass Boll wahrlich nicht der schlechteste deutsche Regisseur ist.”
Echt? Mir zumindest fällt kein schlechterer ein, jedenfalls nicht, ohne auf so Amateur-Graupen wie Ittenbach, Schnaas & Co. zurückzugreifen.”
@Marcus: Dann google mal nach “Ulli Lommel”. Nen Fassbender-Schüler kann man kaum nen Amateur nennen und dennoch sind die Filme von dem einfach nur ….. zum Kotzen.

G
G
24. Juni, 2011 04:15

Eine Frage: Auf dem Bloodrayne-Cover soll die Frau doch die Waffen gekreuzt hinter ihrem Rücken halten, oder? Bin ich der einzige, der sich einbildet, dass ihre Handhaltung nicht zur Position der Klingen passt? (Und ist verständlich, was ich damit meine?)

Howie Munson
Howie Munson
24. Juni, 2011 07:59

Die Arme sehen eher aus als ob sie grad für die Frage “Welche Hand?” mischt… außerdem sind sie nicht auf einer Höhe, die Schwertspitzen aber schon…
naja das ganze Foto sieht sehr künstlich und unvorteilhaft aus, von daher ist es eh egal *g*

Howie Munson
Howie Munson
24. Juni, 2011 08:00

Die Arme sehen eher aus als ob sie grad für die Frage “Welche Hand?” mischt… außerdem sind sie nicht auf einer Höhe, die Schwertspitzen aber schon…
naja das ganze Foto sieht sehr künstlich und unvorteilhaft aus, von daher ist es eh egal *g*
Bonusfrage: benutzt sie überhaupt die auf den Cover dargestellten Waffen im Film?

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2011 09:31

@ Howie: Natürlich nicht. So wie sie auch nie das Outfit an hat. Erinnert mich an diesen albernen “Vampire Assassin”, dessen Artwork so rein gar nichts mit dem Film zu tun hatte – aber umso mehr mit “Blade”:
http://goo.gl/TtZV5

Ben
Ben
24. Juni, 2011 10:54

Zu Blubberella: Er meinte im Interview, dass er schon während des Drehs wusste, dass das nix wird, aber dann halt auch nicht abbrechen wollte (http://www.dasmanifest.com/06/uweboll.php).
Ich kauf ihm das ab, denn er ist kalkulierend genug um zu wissen, dass Blubberella seinen Ruf nicht weiter zerstören wird, er damit aber auf lange Sicht immer noch zwei, drei Mark Gewinn machen kann.

Marcus
Marcus
24. Juni, 2011 11:46

@G: Ja, beim rechten Schwert ist das so.
@Peroy: stellt sich die Frage, ob das normale deutsche Fernsehspielgrauen tatsächlich SCHLECHTER ist als Boll oder nur öder…..
Und die Werke des Uli Lommel kenn ich nur aus den Reviews vom badmovies-Doc. Wenn der dort geschilderte Eindruck auch nur halbwegs stimmt, dann lass ich den Lommel als Beispiel eines Sub-Boll-Könners allerdings gelten.
@Ben: ach, das macht der doch immer so, dass er seine Filme erst hyped und dann miesmacht, meistens mit dem Zusatz”aber der nächste wird besser”.
Trotzdem interessantes Interview, dass tief blicken lässt:
“Die witzigsten Sachen sind ehrlich gesagt die improvisierten Sachen, während die inszenierten Sachen oft die schlechtesten im ganzen Film sind, weil die einfach alle nicht funktionieren.”
Wie jetzt, er gibt zu, dass ein paar Vollpfosten beim Improvisieren mehr hinbekommen als er, wenn er professionell inszeniert?! Selbsterkenntnis ist ja der erste Schritt zur Besserung.
“Bei BLOODRAYNE: THE THIRD REICH kriege ich eine Million Dollar aus den USA vorab, weil der einfach eine ganze Auswertungsstufe hat.”
Mal ehrlich: kann das sein? Wenn ich da an Torstens Beitrag zur Rechteverwertung deutscher Filme in den USA vor einiger Zeit denke, erscheint mir diese Zahl echt utopisch.

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2011 13:52

@ Marcus: Das kann durchaus sein – “Bloodrayne” ist eine Franchise, die immer noch auf einer erfolgreichen Game-Reihe basiert und deren erster Teil mit über 1000 Kopien (so ich mich recht erinnere) im Kino war. Da sind 1 Mio. Dollar (zumal beim Thema Nazi-Vampire) machbar. Eventuell.
@ Ben: Ich hatte das (sehr gute) Interview mit Boll absichtlich nicht gelesen, um mich nicht beeinflussen zu lassen. Aber es zeigt wieder einmal, dass Boll die Defizite seiner Filme kennt, aber kein Interesse hat, sie zu beseitigen. Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und Regisseur. Will er auch als GUTER Regisseur anerkannt werden, muss er endlich mal mit den Kompromissen aufhören und sich auf ein Projekt total fokussieren.

Achim
Achim
24. Juni, 2011 13:59

Ach ja, Ulli Lommel, meine Erinnerung hat nich getäuscht, das ist der von Daniel – Der Zauberer, laut Wikipedia aktuell auf dem vierten Platz der 100 am schlechtesten bewerteten Filmen.

DMJ
DMJ
24. Juni, 2011 14:05

Bei der Schlechtigkeitsdiskussion werfe ich gleich mal wieder mein Lieblingsfeindbild, die Filmhochschulen ein. – Nach längerem Beobachten dessen, was sie so herausbringen und einigen Fällen, von denen ich hörte, die sie abgelehnt haben, glaube ich mittlerweile, bei denen geht es gar nicht mehr darum, Qualität zu produzieren.
Es scheint mir mehr eine automatisierte Prestige-Maschine zu sein, die das ewiggleiche tausendfach herstellt und Abweichungen von festen Mustern (ob formal oder inhaltlich) unterdrücken soll. So haben wir denn immer und immer wieder die Altersarmut-, Intergrations- und Krebsdramen, in denen viel geschwiegen wird und zwischendrin etwas gekreischt, was man aufgrund der übersteuerten Tontechnik nicht versteht. Dazwischen dann mal eine humorfreie Komödie über multikulturelles Zusammenleben und etwas handlungsloses experimentelles. Eine jeder Oberhausener Kurzfilmnacht auf den dritten Programmen zeigt das Elend in seiner ganzen Bandbreite.
Wie üblich klage ich an dieser Stelle darüber, dass Daniel Flügger von der Filmhochschule abgelehnt wurde, obwohl der einfach verdammt nochmal handwerklich was drauf hat, aber Action, Horror und Humor (also mit Gags, statt Multikulti) sind halt naserümpfenswert trivial. Wenn sich dann mal ein Privatsender daran versucht, geht es meistens trotz guten Willens schief, vielleicht, weil einfach keiner in die Richtung ausgebildet wird.
Der Moment der Erkenntnis war für mich, als ich direkt nacheinander die Pressemappen von “Arlington Road” und “alaska.de” las: Während erstere die Erfolge seiner Mitwirkenden, die Story, Spannung und Produktion bewarb, erklärte letztere nur in jedem zweiten Satz die soziale Relevanz des Stoffes und an welch lobenswerten sozialen Projekten die Beteiligten sonst noch teilnehmen.
Da wusste ich, wieso Amerika eine international florierende Filmwirtschaft hat, während Deutschland da größtenteils unbeachtet ist.

Karsten
24. Juni, 2011 14:29

Der große Boll-Tiefpunkt war für mich erreicht, als er eine gute Marke im PC-Spiele-Bereich (Dungeon Siege) mit einem echt guten Cast (Jason Statham, John Rhys-Davies, Ron Perlman, Claire Forlani, Leelee Sobieski, Ray Liotta und und) voll gegen die Wand gefahren hat. Kein anderer Filmemacher hätte es geschafft, so wenig aus so viel Potenzial rauszuholen.

Ben
Ben
24. Juni, 2011 14:34

@Wortvogel: Merci. Und: Recht hast Du. Er denkt zu oft als Geschäftsmann und weniger als Künstler, versucht aber hinterher immer seine PR-Kalkulationen als Kunst zu verkaufen (so meinte er in einem Publikumsgespräch, dass er Maske nur deshalb als Schmeling besetzt hätte, weil der – im Gegensatz z.B. zu Bale in “The Fighter” – realistisch boxen könnte, Schmeling außerdem ja auch kein Schauspieler gewesen sei und deshalb nur ein echter Boxer diese Rolle hätte spielen können).
@Achim: Daniel, der Zauberer – bis heute – und das meine ich ernst – ein zu Unrecht unterschätztes Trash-Meisterwerk.
@DMJ: Nagel auf den Kopf.

Marcus
Marcus
24. Juni, 2011 15:13

@DMJ: “Erfolge seiner Mitwirkenden, die Story, Spannung und Produktion”
Iih, wie ordinär! Als Nächstes willst du uns wahrscheinlich noch weismachen, ein Film solle UNTERHALTEN. Und das geht ja nun wirklich nicht! Da lobe ich mir doch das gebührenfinanzierte deutsche Fernsehen, dass zum Wohle der freiheitlich-demokratischen Grundordnung seine Finger so tief in alle Finanzierungstöpfe steckt, dass “Entertainment” höchstens noch zufällig denkbar ist. Kein Wunder, dass uns der Rest der Welt um unser Fernsehen beneidet und sich um die Ausstrahlungsrechte förmlich prügelt. 😎


Die Pillen von dem lieben GEZ-Onkel wirken…
jetzt nicht mehr so
….

*zur Besinnung komm*
WHAT THE FUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU—

Marcus
Marcus
24. Juni, 2011 15:22

@Torsten: trotzdem ist es irgendwie awesome und beängstigend zugleich, dass es irgendwen auf der Welt gibt, der Uwe Boll für einen Film namens “Bloodrayne – The Third Reich” EINE MILLION DOLLAR IM VORAUS zahlt.
Da du den Film ja gesehen hast und vom Fach bist: glaubst du, dass der Film überhaupt eine Million Dollar gekostet hat? Dein Review klang ja nicht nach großen Schauwerten.
Wenn Boll mit dieser Million schon in den schwarzen Zahlen ist, dann gebe auch ich auf: Uwe, du bist ein Genie!

reptile
reptile
24. Juni, 2011 15:55

@Marcus
Ein Genre Film mit einer videospiel Marke im Titel+ Blut, +sexy Babe+ Nazis = sollte auf so einem großen Videomarkt funktionieren.

Achim
Achim
24. Juni, 2011 16:49

Ben : “…Schmeling außerdem ja auch kein Schauspieler gewesen sei und deshalb nur ein echter Boxer diese Rolle hätte spielen können)”
Was! Für! Ein! Schwach! Sinn!
Nach dieser Logik dürfte man Schauspieler nur noch für Rollen besetzen, in denen sie Schauspieler spielen.
Hätte Stone für die Rolle des Jim Morrison einen Schauspieler genommen, hätte der Film vielleicht etwas werden können. Aber warum er einen Tänzer für diese Rolle nahm, ist mir immer noch schleierhaft.

Ben
Ben
24. Juni, 2011 18:04

@Achim: Brauchst Du mir nicht zu sagen, dass die Logik schwachsinnig ist. Natürlich hat er in gewisser Weise einen Punkt, denn ein Boxer kann besser einen Boxer, ein Polizist besser einen Polizisten spielen, aber es ist ja nicht Aufgabe eines Films in der Darstellung eines bestimmten Berufs 100% exakt, sondern für die Mehrheit überzeugend zu sein bzw. authentisch zu wirken. Ich denke, das weiß er auch und möglicherweise ist ihm selbst klar, dass die Besetzung mit Maske seinem Film eher geschadet hat aber das ist halt imho seine Art, wie er sich hinterher (misslungene) PR-Coups schön redet und zu Kunst umdeutet.

Achim
Achim
24. Juni, 2011 19:40

Ben, Leute, die keine Schauspieler sind, stellen sich selbst meist hölzern dar, ein gutes Beispiel war da die Folge von Soko Leipzig mit Silly, in der nur die Schauspielerin Anna Loos sich selbst realistisch darstellte. Wobei Theo Zwanziger sich neulich im Tatort gut angestellt hatte, daran sieht man, dass seine üblichen Auftritte in der Öffentlichkeit wohl auch zumindest teilweise gespielt sind.

Andy
Andy
24. Juni, 2011 19:41

@Karsten
Dungeon Siege da macht Boll doch gerade eine 2 Teil oder?

Exverlobter
Exverlobter
24. Juni, 2011 19:42

In the Name of the King 2 werd ich mir auf jeden Fall ansehen. Trotz Boll!
Dolph Lundgren rockt nämlich die Hütte! Ich warte schon seit Jahren auf eine Duke Nukem Verfilmung mit ihm in der Hauptrolle.
Vielleicht wagt es ja mal der Boll, lol.
Obwohl, besser nicht.

Exverlobter
Exverlobter
24. Juni, 2011 20:16

Ach ja, es wundert mich, dass der Wortvogel zum wiederholten Mal es Boll übelnimmt, dass er angeblich seine Kritiker verdroschen habe. Es ist ja nicht so, als ob der Boll die auf offener Straße attackiert hätte (wie z.B Russel Crowe). Das ganze war doch nix anderes, als ein launiger Publicity-Stunt. So etwa, wie Stefan Raab vs. Regina Halmich.

Peroy
Peroy
24. Juni, 2011 20:17

“Dolph Lundgren rockt nämlich die Hütte! Ich warte schon seit Jahren auf eine Duke Nukem Verfilmung mit ihm in der Hauptrolle.”
Ich auch…

Karsten
24. Juni, 2011 20:23

@aye – der von Torsten erwähnte Film mit Dolph Lundgren:
http://www.moviejones.de/filme-8863/uwe-boll/schwerter-des-koenigs-2.html
Da der erste Streifen aber schon viel zu viel kostbare Lebenszeit geraubt hat, werde ich die Fortsetzung meiden.

Montana
Montana
25. Juni, 2011 08:25

Nun war Dungeon Siege schon als Spiel nicht besonders anspruchsvoll. Man läuft von A nach B und schnetzelt alles weg, was den Weg kreuzt, den einen. Reinrassiges Hack’n’Slay mit allerdings blendender Optik. Wäre vielleicht eher ein Stoff für Bay gewesen…

OnkelFilmi
OnkelFilmi
25. Juni, 2011 22:32

@Marcus:
“Mal ehrlich: kann das sein? Wenn ich da an Torstens Beitrag zur Rechteverwertung deutscher Filme in den USA vor einiger Zeit denke, erscheint mir diese Zahl echt utopisch.”
Tsehe. Boll liefert dafür aber auch noch Filme ab! Ulli Lommel bekommt (oder bekam, die haben inzwischen auch ihre Budgets ein wenig runtergefahren) von Lionsgate 250k Dollar (pro Film) für seinen Dreck. Und der arbeitet bereits seit “Zodiac Killer” (2005) mehr oder weniger Improv und mit Amateuren. Aber das meiste Zeug ist auch immer aus dem True Crime-Bereich (was in den Staaten generell ganz gut läuft auf dem D2DVD-Markt), und man kann immer noch mit “From the director of BOOGEYMAN” werben.

OnkelFilmi
OnkelFilmi
25. Juni, 2011 22:37

“Da du den Film ja gesehen hast und vom Fach bist: glaubst du, dass der Film überhaupt eine Million Dollar gekostet hat? Dein Review klang ja nicht nach großen Schauwerten.”
Ein Film muss ja keine Million kosten, um ihn für diese Summe zu verkaufen (bzw in diesem Fall zu lizensieren). Filme wie “The Signal”, “Cube”, “Monsters” oder “Paranormal Activity” haben auch nur einen Appel und ein Ei gekostet, und wurden für ein paar Millionen verkauft. Es kommt halt immer drauf an, ob ein Film rentabel aussieht, oder nicht. Und wie reptile oben schon schrieb: Genre, basierend auf einem bekannten Franchise, ein paar halbwegs bekannte Namen und es läuft…

Marcus
Marcus
26. Juni, 2011 00:55

@Filmi: schon klar, dass der Lizenzpreis vom Marktpotential abhängt und nicht von dem Budget. Es würde mich nur interessieren, wieviel der hier ungefähr gekostet haben mag bzw. ob Boll damit schon in der Gewinnzone ist.
Und dass jemand dem Lommel $250.000 für so einen Rotz zahlt, ist fast noch irrer. 🙂

Jeff Kelly
Jeff Kelly
27. Juni, 2011 14:41

Das Problem Bolls ist, dass er vom Filmhandwerk keine Ahnung hat.
Damit meine ich jetzt nicht, dass er keine Filme drehen kann, sondern dass er nicht weiß welche Vorraussetzungen es braucht und wie die Arbeitsabläufe und Prozesse von Schauspielern, Drehbuchsachreibern und der restlichen Crew aussehen.
Die Art und Weise wie Filme entstehen hat sich ja nicht umsonst so entwickelt, wie sie sich entwickelt hat. Wenn man aus dem Korsett ausbrechen möchte, muss man zuerst einmal verstehen warum es so funktioniert wie es nun mal funktioniert und was man braucht um auszubrechen.
Man muss die Mechanismen der Branche und des Genres erst einmal verstehen
Dazu fehlt ihm aber die Geduld und der Background.
Man könnte sicher einen Improv-Film drehen, wurde schon oft genug gemacht, man braucht halt die Leute die das können.
Die USA haben eine lange Improv-Tradition gerade im Comedy-Bereich fast alle der erfolgreichen US-Komiker (Fast der gesamte Cast von Parks and Recreation oder The Office oder 30 Rock z.B.) haben mit Improvisationstheater angefangen.
Boll weiß das halt nicht, er glaub halt ein Schauspieler könnte nach “Mach mal” einfach so loslegen. Dass Schauspieler mit Skript und Research teilweise Monate an einem Charakter arbeiten kommt ihm nicht in den Sinn.

reptile
reptile
27. Juni, 2011 16:15

@Jeff Kelly
Boll hat ja erst ein paar Improv Sachen gedreht, ansonsten macht er schon normale Filmproduktionen ala Dungeon Siege, Bloodrayne ect.

Wortvogel
Wortvogel
27. Juni, 2011 16:25

@ reptile: In den letzten Jahren hat Boll deutlich MEHR Improv-Filme gedreht als “richtige” Produktionen.
Ich würde nicht so weit gehen wie Jeff Kelly und sagen, dass Boll keine Ahnung (das verlinkte Interview beweist ja, dass er sich der Defizite sehr bewusst ist), aber er schätzt den Punkt, an dem seine Filme “ausreichend gut” sind, falsch ein – gerade weil er die Filmwelt so antagonisiert hat, dass es schon einen besonderen Einsatz braucht, um da wieder zu punkten.

Jeff Kelly
Jeff Kelly
27. Juni, 2011 16:35

Er ist sich der Defizite bewusst, ja, er weiß aber nicht was er tun muss um die Defizite aufzulösen oder es ist ihm egal.
Low Budget und gut geht, Genreware und Low-Budget und gut geht auch, wenn man weiß was man tut. Oder wenn es einem nicht egal ist.

Achim
Achim
27. Juni, 2011 19:25

Ich habe eben so einen schlechten Film auf Action gesehen, vielmehr nur den Schluss davon. Da auffallte mir, dass man solche Gurken mit erschreckend kleinem Budget drehen kann. Und mit ein wenig Talent kann daraus sogar ein guter Film werden. Aber Boll scheint das gar nicht zu wollen. Immerhin finde ich seine Filme, die ich gesehen habe, recht unterhaltsam. Far Cry, lief auf Cinema Hits, war ja auch irgendwie unterhaltsam.

Peroy
Peroy
27. Juni, 2011 19:34

“Da auffallte mir…”
Oh Jesus…

Gerd
Gerd
30. Juni, 2011 14:04

@Wortvogel:
“Ob man nun den Begriff “Arschloch” zum Aufhänger macht, das niveauloses Boll-Bashing zu nennen, ist sicher Geschmackssache. Ich bleibe allerdings dabei, dass Bolls Gebaren bei der “Vermarktung” von “Auschwitz” plump und geschmacklos war, und dass man seine Kritiker nicht verhauen sollte. Das, kombiniert mit Bolls permanenter Schlechtmachung anderer Regisseure und Filme, rechtfertigt für mich sehr wohl diese drastische Aussage.”
Man sollte seine Kritiker nicht “verhauen”. Richtig. Aber das Ganze war doch super aufgezogen. Pures Entertainment und eine richtig gute Idee meines Erachtens nach. Waren doch alle freiwillig dabei. Also warum verurteilen?
Und ich finde auch nicht, dass Boll selbst sein größter Feind ist. Durch genau dieses Gebahren, welches aus purer Ehrlichkeit besteht, hat er doch seinen Bekanntheitsstatus. Wäre er der ewige Opportunist, wie die meisten anderen deutschen Filmemacher, wäre er doch niemals derartig bekannt. Ich sehe da nur einen Mann, der sich selbst großartig inszeniert und das Beste aus seinem maximal soliden Talent macht. Und ich sehe auch nicht seine Tiraden auf Bay etc. als verurteilungswürdig, da er sie immer mit offensichtlicher Ironie vorbringt und nie bösartig dabei wirkt.

Michbech
Michbech
30. Juni, 2011 16:28

Na ja, die Filme von Uwe Boll sind grotte, keine Frage… Aber sie haben einen gewissen “Unterhaltungswert”… Der Vergleich mit Ed Wood ist ja nicht sooo abwegig, und ich lach mich jedes mal Tod wenn ich seine Filme gucke… Aber kann man es sich leisten, so über Boll herzuziehen, wenn man dafür (mit)verantwortlich ist?! 😉
http://www.youtube.com/watch?v=Ra9X7fQe3iI&feature=related

Wortvogel
Wortvogel
30. Juni, 2011 16:38

@ Michbech: Niemand muss seine eigene Arbeit als Referenz heran ziehen (lassen), wenn er die Arbeit anderer kritisiert – Reich Ranicki kann auch nicht besser als Grass schreiben. Das disqualifiziert ihn aber nicht als Kritiker.
Zweitens: Großes Kino! Ich erinnere mich gerne. Schade nur, dass diese “Kampfszene” im Schnitt vergeigt wurde – die Kämpferin war nämlich tatsächlich im olympischen Karate-Team von Südafrika und hat in einer durchgehenden Einstellung gekickt, was das Zeug hielt. Geschnitten sieht es aus, als wäre das alles Zeitlupe. Ist ja normalerweise umgekehrt.

Marko
30. Juni, 2011 17:09

“Niemand muss seine eigene Arbeit als Referenz heran ziehen (lassen), wenn er die Arbeit anderer kritisiert …”
Dieses “Machs-doch-besser!”-Argument liest man aber leider immer wieder. Wo kämen wir hin, wenn Inhalte nur noch von Leuten kritisiert werden dürfen, die sie *besser* beherrschen?! Und vor allem: Wer will entscheiden, wer was besser kann, wenn das wiederum nur die entscheiden dürfen, die besser sind? Usw. usf. … *g*

Wortvogel
Wortvogel
30. Juni, 2011 17:14

@ Marko: Zumal ich nie behauptet habe, besser zu sein als Boll – und gerne mal zugebe, wenn ich auf die Talente anderer neidisch bin (wie in den Fällen “Inception” und “Watchmen”).
Glaube ich, bessere Drehbücher schreiben zu können als das, was Boll mit den “Bloodrayne”-Filmen samt “Blubberellla” umgesetzt hat? Sicher. Andererseits ist das Theorie – ich weiß nicht, unter welchen Umständen Boll seine Drehbücher verfilmt hat, welche Kompromisse er machen musste, wer ihm reingeredet hat – ob meine Skripts NACH diesem Prozess noch besser gewesen wären, steht zu bezweifeln. Man hat es ja auch bei meinem eignen “Vollgas – gebremst wird später” gesehen:
https://wortvogel.de/2008/05/wortvogels-arbeitsproben-vollgas/

Peroy
Peroy
30. Juni, 2011 18:10

Kann irgendeiner hier das Vollgas-PDF öffnen ? Bei mir schmiert immer der Browser ab…

Exverlobter
Exverlobter
9. Juli, 2011 16:17
Wortvogel
Wortvogel
9. Juli, 2011 16:28

@ Exverlobter: Mit Verlaub, das ist Kappes. Wo braucht es Eier, andere Regisseure und deren Arbeit zu dissen? Wo ist Boll denn mutig? Er ist ein Großmaul, aber Mut sieht für mich anders aus.

Peroy
Peroy
9. Juli, 2011 18:41

“Den Film von Terrence Malick nannte er sterbenslangweilig, Michael Bay attestierte er, “dass hinter seinen Streifen etwas sehr aggressives und patriotisches steht”, und dass Michael Bays Filme stets suggerieren, die USA seien immer im Recht. Und Lars von Trier sprach er gleich sein Talent ab und nannte ihn einen “Behinderten”.”
Ähnlich schockierende Neuigkeiten: Kennedy wurde erschossen. Die Mauer ist weg. Wasser ist nass.

Achim
Achim
9. Juli, 2011 18:57

Die Mauer ist weg?
Ich kann jetzt rüber? Ohne Pass in die DDR?