30
Mai 2011

Kino-Kritik: X-Men – Erste Entscheidung

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

xmfc1USA 2011. Regie: Matthew Vaughn. Darsteller: Jennifer Lawrence, Rose Byrne, James McAvoy, Michael Fassbender, January Jones, Jason Flemyng.

Story: In den 60er Jahren: Der junge Professor Charles X. Xavier ist entschlossen, die Menschheit langsam auf das Phänomen der Super-Mutanten vorzubereiten, zu denen er als mächtiger Telepath selber gehört. Erik von Lehnsherr, getrieben von Rachegelüsten, hält sich und seine Mutanten im Gegensatz dazu für den nächsten Schritt der Evolution und findet, man sollte den Menschen mit Stärke und Stolz entgegen treten. Trotz ihrer unterschiedlichen Ansichten sammeln sie erfolgreich einige junge Mutanten um sich, deren Kräfte bald gebraucht werden, als der teuflische Sebastian Shaw den Dritten Weltkrieg provozieren will, um den Mutanten zur Macht (und sich selbst zur Herrschaft) zu verhelfen.

Nun denn.

Ich hatte kein großes Interesse, mir den Film anzusehen. Die ersten Trailer haben mich so wenig begeistert wie das ganze Konzept eines Prequels, das nach “wir können uns die Original-Darsteller nicht mehr leisten!” stank. Zumal ohne Wolverine einfach die richtige Hauptfigur fehlt, um mich zu ködern.

Und überhaupt: Die Ära der FDP-farbenen ersten “X-Men”-Truppe fand ich immer schon albern. Spannend wurde die Franchise für mich erst, als sie in den 80ern ein wenig dunkler gestaltet wurde. Aber selbst damals galt: Die Coolness von “X-Men” – das ist 70 Prozent Wolverine, 20 Prozent Professor X und 10 Prozent “andere Typen mit komischen Kräften”.
xmfc2Um euch meinen Standpunkt näher zu bringen, verorte ich mal kurz mein Interesse an und meine Erfahrung mit den bisherigen “X-Men”-Adaptionen.

Der erste Film war eine durchaus positive Überraschung, denn er versuchte nicht, die Franchise auf Gedeih und Verderb zu verbiegen. Es war ein erstaunlich solider und gut inszenierter “X-Men”-Film, qualitativ auf einer Wellenlänge mit Graphic Novels wie “God Loves, Men Kill”. Man muss dabei berücksichtigen, dass wir alle im Jahr 2000 noch an “Batman & Robin” knabberten und keiner ahnte, was uns mit “Spider-Man” und “Iron Man” ins Haus stand.

Teil 2 war mit dem Fokus auf die “Dark Phoenix”-Storyline für mich eher eine Enttäuschung. Die fand ich schon in den Comics sehr überblasen. Es wurde überdeutlich, dass Wolverine der dominante Charakter war, der alles andere überschattete.

Teil 3 gehört für mich zu den unfair schlecht beleumundeten Superheldenfilmen: Klar ist er nicht fehlerfrei (die “Angel als Homosexueller”-Analogie ist erschreckend plump und peinlich), aber Meister – er ROCKT das Haus! Da gibt es genau die Sorte fette Mutanten-Fights, die ich mir von der Reihe immer erhofft hatte. Seitdem wünsche ich Brett Ratner nicht mehr die Pest an den Hals.

Meine Meinung zu “X-Men Origins: Wolverine” habe ich ja vor zwei Jahren ausführlich kundgetan.

Erwähnen muss man in dem Zusammenhang sicher noch “Generation X”, einen erbärmlich miserablen TV-Pilot aus den 90ern, der konzeptionell eigentlich genau das vorexerziert, was “X-Men – First Class” nun besser machen will:

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Wer jetzt noch nicht genug davon hat, kann ihn sich hier ganz ansehen.

Insgesamt krankte die Franchise immer an der Schwierigkeit, das große und heterogene Team der X-Men adäquat zu präsentieren. Zu viele wichtige Figuren wurden mit Cameos abgespeist (Colossus, anyone?), die Mythologie der “X-Men” blieb bestenfalls Stückwerk.
Also wie gesagt: Ich war nicht scharf auf die Teenie-Version von “X-Men” und auf Prof. X und Magneto, die an keiner Stelle wie Patrick Stewart und Ian McKellan aussehen – oder das Gefühl vermitteln, dass sie eines Tages mal so aussehen werden…

Hat der Wortvogel mal wieder Recht behalten? Muss sich Marvel endlich mal eine wohlverdiente Runde fremdschämen?

Wir sehen uns nach dem Break…
Kritik: Vielleicht habe ich noch zu viel Adrenalin in den Adern, vielleicht wird der Nerd in mir altersmilde, vielleicht bin auch nur von Filmen wie “Almighty Thor” und “Bloodrayne: Third Reich” weichgekocht.

Sei es, wie es sei: HEILIGE SCHEISSE, IST DER GUT!

Keine Sorge, ich werde das noch genauer ausformulieren.

Schlagt mich für das blöde Wortspiel, aber DIESER “X-Men” ist tatsächlich “First Class”. Perfekt als “origin story”, mit einem angemessen überdimensionierten Bösewicht versehen, bis in die Nebenfiguren nicht nur gut besetzt, sondern auch gut geschrieben.

Inszenatorisch erfreulich oldschool, mit Actionszenen, bei denen man nie die Übersicht (und damit den lebensnotwendigen “sense of wonder”) verliert, einem bombastischen Soundtrack – und einem Respekt vor der Geschichte der “X-Men”, den ich nie erwartet hätte.
xmfc3Welche Schwächen man den bisherigen “X-Men”-Filmen auch vorhalten mag – hier werden sie nicht nur vermieden, sondern radikal ausgemerzt. Das Teamgefühl stimmt und jeder noch so kleine Charakter bekommt seinen “moment in the sun”. Die Konflikte wirken nicht aufgesetzt, und die legendäre Freund/Feindschaft von Xavier und Lehnsherr bekommt genau den Fokus, den sie braucht. Der externe Antagonist mag Shaw sein – der interne ist der Zusammenprall ihrer so ähnlichen, aber doch in ihrer Konsequenz diametral entgegen gesetzten Weltanschauungen. Besonders erfolgreich ist der Film in der glaubwürdigen Verweigerung einer einfachen Antwort: Magnetos Überzeugung ist nicht weniger tief und legitim als die von Prof. X – und angesichts der Geschehnisse vielleicht sogar plausibler. Es hilft, dass McAvoy und Fassbender sich richtig reinhängen. Respekt.

Auch die Story Arcs der weniger prominenten Figuren werden sauber gesetzt: Ich hätte nie gedacht, einmal Sympathie für Banshee zu entwickeln – oder den Seitenwechsel von Mystique zu verstehen. Aber XMFC packt seine üppigen 131 Minuten eben nicht mit Actionsequenzen im 10 Minuten-Stakkato voll, sondern mit tatsächlicher Charakterentwicklung und einer komplexen, aber nie verwirrenden Narrative.

“X-Men – First Class” sieht aus und fühlt sich an, als hätte man die ersten 10 Jahre der “X-Men”-Comics zu einem epischen Zyklus zusammen gefasst, um ihn als sorgsam aufpolierte Graphic Novel noch mal neu auf den Markt zu bringen. Die Nostalgie ist intakt, Look & Feel der Kirby/Lee-Kreation perfekt eingefangen, ohne dabei muffig oder altbacken zu wirken.
xmfc4
Vor allem aber: XMFC ist komplett unironisch und ersetzt viel teigiges Melodram durch tatsächliches Drama, viel Posing durch tatsächliche Schauspielerei.

Natürlich erfindet XMFC das Genre des Superheldenfilms nicht neu (dazu ist er ja auch nicht angetreten), und den Oscar für den Besten Film wird er auch nicht bekommen. Aber erinnert ihr euch an diesen Satz aus meiner “Thor“-Kritik?

“Ich hatte nach “Iron Man” und “Dark Knight” und “Watchmen” und “Kickass” erwartet, dass mittlerweile mehr als “guter Comicfilm” Standard ist. Nämlich “guter Film”.”

Genau DAS löst XMFC ein. Es ist ein verdammt guter Film. Nicht bloß ein guter Superheldenfilm. Im direkten Vergleich wirkt “Thor” dagegen blass, kindisch und blutleer, obwohl er doch eine klarer fokussierte Heldengeschichte erzählt.

Finde ich was zum mäkeln? Natürlich, aber lasst euch davon nicht täuschen – das hier ist Kinderkram und tut dem Vergnügen überhaupt keinen Abbruch: Warum tötet Erik bei seiner ersten Begegnung Shaw nicht einfach? Was soll Eriks Behauptung, Emma Frost könne sich nach seiner Attacke nicht mehr problemlos verwandeln?

Und ganz ehrlich: Kevin Bacons Bemühungen, selber deutsch (und russisch) zu sprechen in allen Ehren, aber sein phonetisch gelerntes Gestammel ist beim hiesigen Publikum allenfalls für helles Gelächter tauglich.

Wirklich gestört hat mich eigentlich nur der Epilog, der nichts Neues erzählt und auf einer melodramatischen Note endet, die keine wirkliche Wirkung besitzt. Besser wäre es in meinen Augen gewesen, die Figuren nach dem großen Finale am Strand zurück zu lassen. Aber das ist Beckmesserei, die im gelungenen Gesamtkunstwerk vollkommen untergeht.
xmfc5Matthew Vaughn beweist nach “Kickass“, dass er auch eine wirklich große und nicht ironisch gebrochene Franchise stemmen kann. Seine Regie ist extrem flüssig und konzentriert, der ganze Stil der Produktion charmant auf die 60er verweisend (Anlehnungen an frühe James Bonds sind unübersehbar), ohne je aufdringlich overstyled zu sein. XMFC ist in allen Bereichen so selbstsicher und standfest, wie ich es bisher in dieser Perfektion nur beim ersten “Iron Man” gesehen habe.

Fazit: Neben “Iron Man”, “Watchmen” und “Dark Knight” einer der GANZ großen Superheldenfilme der neuen Welle. Ein Highlight nicht nur für Genrefans.

“Thor”, “X-Men:First Class”, “Green Lantern” und “Captain America” – ein Kinojahr wie für den Wortvogel gemacht!

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P.S.: Für die echten Nerds sind natürlich wieder Cameos eingebaut (und eins davon ist sicher die coolste Szene des ganzen Films), aber es gibt diesmal KEINE Sequenz nach den Credits. Ihr könnt also ruhig das Kino verlassen, wenn das Licht wieder hochgefahren wird…



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Peroy
Peroy
30. Mai, 2011 23:32

“…qualitativ auf einer Wellenlänge mit Graphic Novels…”
*husthustkleinerPenishust*

Dietmar
Dietmar
31. Mai, 2011 00:57

Okay! X-Men hat mich nicht gepackt, die Filme nicht interessiert. Aber vielleicht ändert das sich jetzt ja.
“Ihr könnt also ruhig das Kino verlassen, wenn das Licht wieder hochgefahren wird…”
Das ist gut. Kommt dem Personal hier entgegen … 😉

Ackbarjones
Ackbarjones
31. Mai, 2011 03:18

Ich bin gespannt, obwohl ich es ungern (naja übertrieben) zugeben mag, der wortvogel hat doch (meist) sehr treffende empfehlungen, was für mich bedeutet: mal seit langem wieder kino.
Und da bin ich selten: (pirates of the caribbean 1-3 (nicht 4), avatar, iron man, inception (will meinen insgesamt wenige, die meisten (guten/anschaubaren) anderen fanden ihren weg über die hd-videothek.
Was ja wmgl. auch wieder zeigt, dass ein guter Film nicht (pseudo) 3d sein muss.
Ach und ich hab im Kino gearbeitet; (meiner Erfahrung nach) wird aufgeräumt, sobald 30% aufstehen und gehen, die Sitzenden kann man durch das aufräumen vertreiben 🙂

Dietmar
Dietmar
31. Mai, 2011 07:43

“Ach und ich hab im Kino gearbeitet; (meiner Erfahrung nach) wird aufgeräumt, sobald 30% aufstehen und gehen, die Sitzenden kann man durch das aufräumen vertreiben”
Das ist NICHT lustig! So machen DIE das mit mir immer! Licht geht an, und dann wird leicht bis schwer missmutig aufgeräumt. Das ist BÖSE! 🙁

Thomas Thiemeyer
31. Mai, 2011 07:46

Klasse! Kino ist angesagt – hoffentlich in 2D 😉

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2011 08:59

@ Thomas: Das hatte ich gar nicht erwähnt, stimmt – zumindest die Pressevorführung war in sattem 2D. Und es hat NULL Unterschied (z.B zu “Thor”) gemacht.

Karsten
Karsten
31. Mai, 2011 10:24

Auja.. endlich wieder 2D!! Wir sind mittlerweile komplett von 3D weg.. höchstens noch EVENTUELL bei CGI Movies (Rapunzel und so nem Zeugs).
X-Men wird auf jeden Fall geguckt.. aber morgen abend erstmal Tron Legacy, der heute gekommen ist ^^

Comicfreak
Comicfreak
31. Mai, 2011 10:25

*vorfreu*

XXX
XXX
31. Mai, 2011 11:30

“Was soll Eriks Behauptung, Emma Frost könne sich nach seiner Attacke nicht mehr problemlos verwandeln?”
Erik hat Emmas Diamantform zum Brechen gebracht. Zusammen mit seinem Hinweis an Xavier, dass er sie anstubsen soll, wenn sie sich wieder verwandelt, soll man wohl davon ausgehen, dass die Beschädigung der Diamantform nichts ist, dass Emma sofort wieder heilen könnte. Würde sie sich zurückverwandeln, liefe sie dementsprechend Gefahr, dass Teile von ihr abfallen würden. Und was wäre dann bei der Rückverwandlung in menschliche Form?

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2011 11:38

@ xxx: Aber genau DAS erscheint mir nicht logisch – erstmal bricht Metall Diamant nicht, und als sie sich in ihre menschliche Form verwandelt, ist sie unverletzt. Es wirkt halt sehr vage.

kosar34
kosar34
31. Mai, 2011 11:42

@wortvogel: Wie hat sich January Jones als Emma Frost gemacht?
Die Arme ist ja das reinste Haßobjekt bei den Amis (Privat + Schauspielerin).

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2011 11:52

@ Kosar: Emma Frost gehört zum Stab von Sebastian Shaw – und genau diese drei Mutanten bekommen wenig “Fleisch”. Jones sieht lecker aus, aber die Rolle könnte jede blonde Kleiderpuppe spielen. In manchen Outfits könnte sie auch den “Austin Powers”-Filmen entsprungen sein. Rose Byrne und Jennifer Lawrence haben einfach mehr zu tun.

heino
heino
31. Mai, 2011 13:12

Na, das klingt doch sehr ermutigend. Nach der miesen Werbekampagne und dem erschreckend schlechten ersten Trailer habe ich erst mit dem zweiten Trailer sowas wie Hoffnung geschöpft. Vielleicht mausert sich Vaughn ja auch noch zum Retter jedes verbrannten Superhelden-Franchise. Er könnte direkt mit Daredevil, Elektra oder den Fantaschischen Vier weitermachen:-)

Dr. Acula
31. Mai, 2011 14:24

Holla… ich hatte von First Class ja auch ehrlich gesagt nix erwartet, aber jetzt scheint das ja doch ein Pflichttermin zu werden…

Achim
Achim
31. Mai, 2011 14:36

Ich war ja letzt Woche mal wieder im Kino, da sah ich den Trailer, der rockte, keinen Hinweis auf 3D. Und in Trier kann man sich den Abspann immer ganz ansehen, Broadway und Cinemaxx. Das tue ich auch, selbst wenn ich weiß, dass keine PCS kommt. Auch ohne solche sind Pixarabspanne immer sehenswert, war es der von Kung Fu Panda und auf jeden Fall der von Old Boy, der mich zumindest nach dem Film wieder erdete.
Ich kenne die X-Men ja eigentlich erst seit dem Film von 2000, nur ein wenig aus schlechten Zeichentrickserien. Was mir besonders gefällt, ist dass die Mutanten um Magneto, die zwar die Rolle der Bösen spielen, sich nicht als die Bösen fühlen, sie kämpfen für ihre Sache, sie sind überzeugt von ihrer Sache. Selbst Nazis sind, bei allen Greueltaten, ja keine selbst gefühlt Bösen, sie sind überzeugt, dass SIE das richtige tun, aber das wird in Filmen selten so wiedergegeben, dort wissen die Nazis, dass sie die Bösen sind. Falls das nicht klar wird, ich will Nazis nicht zu den Guten machen, es geht um das Böse an sich, das es eigentlich nicht gibt, nur falsche Überzeugungen.
Und wie kommt es eigentlich, dass alle Wolverine so gut finden? Mich eingeschlossen.
Was mich an dem Trailer wunderte, waren tief fliegende SR-71. Verzeihung, aber dafür wurde die Blackbird nicht gebaut. Die sollte in großer Höhe Mach 3 fliegen und dabei spionieren.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2011 15:03

@ Achim: Zum Thema “Nazis fühlen sich nicht als die Bösen”:
http://www.youtube.com/watch?v=FsNLbK8_rBY

Achim
Achim
31. Mai, 2011 15:31

Lustiges Video.
Auch islamistische Terroristen meinen ja, für die gute Sache Terror zu machen, so wird es wohl auch bei der RAF gewesen sein.
Und wer für die “richtige” Sache hasst, wird oft als Held dargestellt, dabei kommt bei Hass nie was gutes heraus.
Als bekennender Gutmensch, als Philanthrop (nicht praktizierend), habe ich es geschafft, meinen Hass und auch Neid auf ein Minimum zu reduzieren.

Peroy
Peroy
31. Mai, 2011 16:23

“Als bekennender Gutmensch, als Philanthrop (nicht praktizierend), habe ich es geschafft, meinen Hass und auch Neid auf ein Minimum zu reduzieren.”
Das müssen wir ändern. Meld’ dich bei badmovies.de an…

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2011 16:28

@ Peroy: In einen Käfig mit Dr. Ralf!

Marcus
Marcus
31. Mai, 2011 19:10

Na denn – ich geh auf jeden Fall rein.
Nur zwei Fragen bleiben, Torsten:
– Was zum Geier ist “Beckmesserei”?
– War (ich bin kein wirklicher X-Men-Spezi”) die “Dark Phoenix”-Saga nicht in Teil 3?
@heino: “Vielleicht mausert sich Vaughn ja auch noch zum Retter jedes verbrannten Superhelden-Franchise. Er könnte direkt mit Daredevil, Elektra oder den Fantaschischen Vier weitermachen”
Jepp zu “F4”, aber ich muss zugeben: für den Director’s Cut von “Daredevil” und für “Elektra” bin ich das, was Peroy für “Ghost Rider” ist…..

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2011 19:21

@ Marcus: Beckmesser kann man googeln 😉
Was die Dark Phoenix-Sage angeht – ich bezog mich da eher auf den lahmen Soap-Strang rund um Jean Grey, der ja letztlich da hin führt. Das (und der doofe Hauptplot) hat mir den Film echt mies gemacht. Der hatte einfach keinen guten zentralen Konflikt.

heino
heino
31. Mai, 2011 20:43

@Marcus:der Dark Phoenix-Strang (der nicht allzu viel mit den Comics gemein hat, denn dafür fehlen die Shi`ar und 12 von Phoenix zerstörte Planeten) wird in Teil 2 eingeführt und in Teil 3 dann nach meiner Meinung äußerst schwach auserzählt und beendet. Zugegeben, das kann man Ratner nicht anlasten, das liegt am Skript.
@Achim:Wolverine ist deshalb cool, weil er das ist, was die meisten Männer gerne wären, und weil er sich das Recht herausnimmt, die richtig üblen Gesellen auch (Pun intended) über die Klinge springen zu lassen. Allerdings war er das zu Anfang nicht, in den ersten Heften war er wenig mehr als ein großmäuliger Schläger. Erst Claremont und Miller gaben ihm mit der Japan-Storyline (die ja den Background für Wolverine 2 abgeben soll) wirklich Profil und Charakter.

DMJ
DMJ
31. Mai, 2011 20:49

Als ich den Trailer zusammen mit einer Bekannten im Kino sah, rief diese entsetzt aus: “Magneto ist jetzt auch noch jung und gutaussehend? Oh nein, da MUSS ich mich ja in ihn verlieben!” – freuen wir uns also, dass es zumindest durch einen guten Film geschieht. 😉

Dietmar
Dietmar
1. Juni, 2011 06:45

““Als bekennender Gutmensch, als Philanthrop (nicht praktizierend), habe ich es geschafft, meinen Hass und auch Neid auf ein Minimum zu reduzieren.”
Das müssen wir ändern. Meld’ dich bei badmovies.de an…”
Tu´s nicht, Achim! 😯
“– Was zum Geier ist “Beckmesserei”?”
HA! *Marcus Zunge raustreck* 🙂

Nikolai
Nikolai
1. Juni, 2011 08:55

War “Shi`ar” nicht die Schwester von He-Man?

Comicfreak
Comicfreak
1. Juni, 2011 10:35

..ymmd! ^^

Wortvogel
Wortvogel
1. Juni, 2011 10:47

@ Nikolai: Genau. Das war in der Crossover-Zeit, als He-Man zu den Avengers gehörte und Man at Arms bei SHIELD seine Waffen baute. Nur Wenige wissen, dass Donald Duck und Howard the Duck nach dem Tod von Sebastian Shaw als “Duck Brothers” kurzzeitig die Führung des Hellfire Clubs übernahmen. Sie wurden aber bald von der Diddl-Maus entthront.

Lugat
Lugat
1. Juni, 2011 18:58

“…erstmal bricht Metall Diamant nicht…”
Ich hab die Szene nicht gesehen, aber so wie du das sagst, stimmt das nicht. Diamant ist zwar das härteste bekannte Mineral, aber Härte heißt nur, dass es schwer zu zerkratzen ist, nicht dass es schwer zu brechen ist. Hau mit genug Kraft drauf und dein Diamant bricht, wenn du Glück hast in, in zwei Hälften oder halt in lauter kleiner Einzelteile 🙂

Wortvogel
Wortvogel
1. Juni, 2011 19:05

@ Lugat: Schau dir die Szene an. SO geht das nicht.

Peroy
Peroy
1. Juni, 2011 19:06

Breaking News ! “X-Men” unrealistisch ! 😯

Marcus
Marcus
2. Juni, 2011 12:35

@Peroy: wieso überrascht es mich jetzt nicht, dass Du das Konzept, dass auch in einem Fantasy-Film etwas IM KONTEXT DES FILMS BETRACHTET unrealistisch sein kann, nicht kapierst?

Peroy
Peroy
4. Juni, 2011 07:04
Dietmar
Dietmar
4. Juni, 2011 08:51

“@Marcus: Blablafurz.”
Peroy schöpft wieder die gesamte Bandbreite argumentativer Möglichkeiten aus. 🙂

Wortvogel
Wortvogel
4. Juni, 2011 09:00

@ Erste Boxoffice-Vorhersage: 58 Millionen Dollar für das Wochenende. Sehr gute Zahl, wenn sie stimmt. Man muss bedenken, dass der Film null “Starpower” mitbringt und als Prequel deutlich schwerer zu verkaufen ist.
Ich fahre für das Wochenende wieder in eine mangelhaft verstrahlte Zone – kann also sein, dass ich nur sporadisch reinschaue!

Marcus
Marcus
4. Juni, 2011 11:51

@Peroy: yadayadayada.
Aber da dir, deinem Link nach zu urteilen, Sprüche über Titten gefallen, check das aus:
http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,766568,00.html
Megan Fox braucht einen Reality-Check. Dringend.

Peroy
Peroy
4. Juni, 2011 19:23

“Meagan ! Bauch rein, Brust raus, Arsch hoch ! ACTION !”
Ich bin mir absolut sicher, dass Michael Bay so Regie führt. Aber das ist ja nichts schlechtes… 😀

Bluescreen
4. Juni, 2011 23:30

@Wortvogel:
“Aber genau DAS erscheint mir nicht logisch – erstmal bricht Metall Diamant nicht”
Doch, das tut es. Diamand zu ritzen ist eine sanfte Art es zu schädigend. Geht man da mit einem Hammer aus billigem Edelstahl ran reicht ein fester Schlag um ihn zu zersplittert/zerpulvern. Diamant ist in Sich fest um die Struktur zu halten, aber in mehreren Richtungen labil. Kristalline Formen nehmen auch nicht gerne Schläge an.

Achim
Achim
5. Juni, 2011 18:34

@Bluescreen:
Hä? Vermutlich hast du Recht, aber ich verstehe nicht, was das bedeuten soll.
Ich würde ja sagen, dass Diamant zwar Hart, aber auch sehr spröde ist.
Und ein billiger Hammerkopf aus Gusseisen, der keine spezielle Behandlung erfuhr, dürfte den Diamanten zersplittern. Ausprbieren würde ich es aber nur mit einem billigen Diamanten.

Dr. Acula
8. Juni, 2011 23:33

So, grad in der Preview gesehen. Kann mich im Großen und Ganzen dem Vogel anschließen – ist ein verdammt guter Film geworden, den ich bei der Prämisse so nicht erwartet hatte. Ich fand “Thor” zwar ‘ne Nummer spaßiger, “comic-artiger”, aber der Gedanke, die Story als eine Art Kalter-Krieg-James-Bond-Spionagegeschichte zu verpacken, hat durchaus was. Die ersten 30-40 Minuten sind vielleicht ein wenig behäbig und aufgrund des ständigen Wechsels zwischen der Xavier- und der Magneto-Plotline etwas sperrig, aber danach gibt’s genug Remmidemmi, coole Mutanten, gute FX, witzige Cameos und erstaunlich gute Schauspielerei, speziell von Fassbender. Besser als “Wolverine” aber alle Mal…

Wortvogel
Wortvogel
8. Juni, 2011 23:40

@ Acula: Ich hatte noch drüber nachgedacht, ob ich erwähnen soll, dass der Film während der ersten 15 Minuten albern oft die Locations wechselt (manchmal nach gerade einer Dialogzeile). Aber es hat mich dann doch weniger gestört, als ich dachte.
Für mich der beste “X-Men”-Film, und in der Platzierung neben “X-Men”, weil der halt Stewart und Jackman mitbringt.

Dr. Acula
8. Juni, 2011 23:45

Ich müsste mir den ersten X-Men mal wieder des direkten Vergleichs halber ankucken, aber eins ist klar, Schande macht “First Class” dem Franchise nicht 🙂

Marcus
Marcus
11. Juni, 2011 19:41

Eigentlich stand der heute Nachmittag auf dem Programm, aber dann bin ich doch an der Kinokasse auf dem Absatz umgekehrt, weil dort ein Schild hing, wonach der Film in der Startwoche mit einer Pause von 15 Minuten gezeigt wird.
*tief lufthol*
PAUSE? Bei einem Film der gerade mal 132 Minuten geht, und von dem die letzten 7-8 Minuten eh nur Credits sind?! GEHT’S NOCH?! Der Film ist ab 12 – man sollte doch meinen, das Publikum ist stubenrein und kann solange stillsitzen!
Und mal ehrlich, bin ich der Einzige, der Pausen generell total überflüssig findet?
Nee, danke für Backobst. Dann erst in der 2. Woche. 🙁

Peroy
Peroy
11. Juni, 2011 19:54

“Und mal ehrlich, bin ich der Einzige, der Pausen generell total überflüssig findet?”
Bei der langen “Saw”-Nacht damals zum Start des dritten Teils gab’s zwischen jedem Film ‘ne kurze Pause, das war okay. Bei EINEM Film brauch’ ich sowas auch nicht. Ich halte durchaus drei Stunden lang ohne Klo und Kippe aus und hibbel’ auch nicht auf dem Sitz rum…

justus_jonas
justus_jonas
12. Juni, 2011 22:07

Super Film. Keine Frage. Hatte nur das Gefühl, das beim Endschnitt so manches auf dem Boden geblieben ist. *Spoiler* So fehlt zumindest die aus dem ersten Trailer bekannte Szene, in der Magneto dem einen Russen das Messer in den Bauch jagt. Erst befürchtete ich, dass sie wieder dem deutschen Schneidewahn (der ja bei Comic-Verfilmungen mal ganz gerne an den Tag tritt, s. “Iron Man”, “Hulk”, “Wolverine”) zum Opfer gefallen ist. Aber dazu lässt sich im Netz nichts finden… An manchen Stellen wirkt der Film recht sprunghaft und man hat das Gefühl, dass die ein oder andere “Verbindungsszene” fehlt.
Wirklich gelungen ist der Soundtrack von Henry Jackman, der Magneto ein besonders einprägsames Theme gönnt: http://www.youtube.com/watch?v=ohuq3ks35RA

Achim
Achim
12. Juni, 2011 22:55

Die Pause! Die war so was von Hundsgemein! Da bin ich mit den Nerven am Ende, will weiter den Film sehen, und dann Pause!
Hatte Watchmen eigentlich bundesweit eine Pause oder nur dort, wo ich ihn sah?

Dietmar
Dietmar
12. Juni, 2011 23:09

Bei uns lief Watchmen gar nicht!
True Grid nur so kurz, dass ich ihn nicht sehen konnte!

Wolkenfels
Wolkenfels
16. Juni, 2011 14:41

Hab das Gefühl, ich war im falschen Film – welchen habt ihr gesehen? Bei mir gab es einen Haufen total uncharismatischer Figuren und Magneto. Weder Xavier noch Emma Frost hatten die notwendige Ausstrahlung. Der Böse wirkte etwas albern/schweinsnasig wenn er den Helm trug. Insgesamt war ich sehr enttäuscht. (aber ich gehöre ja auch zu den Leuten, die den dritten X-Men schrottig finden)
Ich fürchte, dass die Mutantenmengen den Filmen nicht gut tun, weil jeder sein “Solo” bekommen muss, um zu zeigen, was er drauf hat. Eine Befürchtung, die mir auch kein gutes Gefühl für die “Avengers” gibt.

heino
heino
16. Juni, 2011 16:02

@Achim:hier hatte Watchmen keine Pause.

Wortvogel
Wortvogel
16. Juni, 2011 16:12

@ Wolkenfels: Gratulation. Du hast eine eigene Meinung.

Dr. Acula
16. Juni, 2011 16:40

Also, wenn meinem Kino hier einfallen würde, in ‘nem Zweistünder ‘ne Pause einzubauen, würde ich dem Vorführer aufs Dach steigen…
Das einzige Mal, wo ich für ‘ne Pause dankbar war, war der dritte “Herr der Ringe”, aber da musste ich einfach nur mal dringend auf’s Klo 🙂 Beim Director’s Cut von “Das Boot” (knapp 4 h) war’s zwar ‘ne ziemliche Herausforderung, hat aber auch funktioniert…

Samira
Samira
18. Juni, 2011 14:55

Hab den Film gestern Abend im Royal Filmpapalst gesehen und da kam es zu einer sehr surrealen Situation. Offenbar hatten sie technische Probleme mit der Projektion was dazu führte, dass der Film normal anfing, aber statt der Originaltonspur noch die Tonspur der zuvor geschalteten Werbung lief. Wir SEHEN also Menschen die in Konzentrationslager gesteckt werden; klagend, schreiend, verzweifelt – HÖREN aber Menschen die dank Desperados feuchtfröhlich Party machen und augelassen feiern.
Kognitive Dissonanz ahoi.

DMJ
DMJ
18. Juni, 2011 15:57

Das klingt toll! 😀
Den Service sollten sie auf der DVD auch anbringen.

heino
heino
21. Juni, 2011 13:22

@Wolkenfels:ich stimme dir zu, der Film hat mir überhaupt nicht gefallen. Am Anfang defintiv zu viel Pseudo-James Bond-Getue, die Darsteller waren bis auf Kevin Bacon (dessen deutsch/russiches Gestammel einem in der Snychro zum Glück erspart bleibt) allesamt blass, und der verliert durch den unpassenden Helm, der ihm die Nase einquetscht. January Jones sieht ganz gut aus, aber die Darstellerin im schrottigen Generation X-Movie hat Emma Frost besser verkörpert. McAvoy und Fassbender grimassieren, als hätten sie Darmverschluss und kommen in keiner Sekunde an Stewart und McKellen ran. Die zu anfang gut aufgebaute Xavier/Erik-Beziehung wird am Ende durch peinlich melodramatische Dialoge zerstört. Und am schlimmsten von allem ist, dass der Film einfach gähnend langweilig ist. Nur das Cameo und 2-3 gute Szenen retten den Streifen für mich davor, ein Totalausfall zu sein. positiver Nebeneffekt:dadurch wirkt X3 tatsächlich deutlich besser, als er war.

Wortvogel
Wortvogel
21. Juni, 2011 13:41

@ heino: Pöh!

Peroy
Peroy
21. Juni, 2011 14:26

“DER Cameo”, heißt das…

Dr. Acula
21. Juni, 2011 15:50

@heino
Hä? Sicher den Film gesehen, von dem wir auch reden?

heino
heino
21. Juni, 2011 18:42

@Peroy:ist mir schnurz:-)
@Doc:selbstredend. Und wenn ich den vom Wortvogel gerne und häufig angeführten Herrschaften bei Metacritic glauben darf (von meinen ebenfalls anwesenden und angepissten Freunden mal abgesehen), gibt es eine ganze Menge Leute, die den Film nicht toll finden. Ich bin auch wirklich enttäuscht, nach “Kick-Ass” hatte ich von Vaughn wesentlich mehr erwartet. Aber alleine das miese Make-Up bei Beast und der billige Nightcrawler-Abklatsch namens Azazel, der absolut null Profil bekommen hat, treiben mich schon die Palme hoch.
Ich könnte etliche Punkte aufzählen, die das Script in einem nicht gerade positiven Licht erscheinen lassen. Z.B. wird bei Mystique überhaupt nicht darauf eingegangen, wo sie eigentlich herkommt, warum sie ausgerechnet in der Küche der Xaviers auftaucht und warum die sie zur Ziehschwester von Charles machen. Oder warum Erik nur den “Operationssaal” zerlegt, obwohl er seine Wut und seine entfesselten Kräfte ja genausogut gegen Shaw richten könnte, der ja keinen Meter von ihm entfernt ist. Oder warum Hank McCoy scheinbar alles von der Glühbirne bis hin zum Space Shuttle erfunden hat, aber nicht in der Lage ist, ein funktionierendes Gegenmittel hinzukriegen. Aber eigentlich lohnt sich das nicht, da war pure Schlampigkeit am Werk.