18
Dez 2010

Raubkopierer töten die Spielbranche – NOT!

Themen: Neues |

Ich hatte schon mal drüber geschrieben (ich weiß bloß nicht mehr wo), dass es zu den Mythen der Computer-Industrie gehört, dass Raubkopierer Milliardenschäden anrichten und damit mittelfristig die Games-Industrie in den Ruin treiben. Den Schauermärchen der entsprechenden Verbände nach müsste man Richard Garriott, John Carmack und John Romero nicht in Villen und Penthäusern, sondern unter Brücken suchen.

Zum Wochenende mal zwei Videos, die ungewollt, aber umso schöner illustrieren, was für ein Kappes das ist.

Da wäre zuerst einmal die deliriös schlechte Anti-Raubkopierer-Hiphop-Hymne “Don’t copy that floppy!”, die sich auch ohne Copyright problemlos auf die frühen 90er datieren lässt:

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Darf ich übrigens mal wissen, bei welchem Spiel man Anfang der 90er einfach blindlings auf die Tastatur eindreschen musste?

Knapp 20 Jahre später: Wider Erwarten ist die Gamesbranche nicht bankrott, Nintendo nicht wieder zur Herstellung von Spielkarten zurück gekehrt, und mit meinem Handy kann ich sogar besser spielen als telefonieren. Das nächste große Event-Game soll Experten zufolge “L.A. Noire” werden – und dieses “Behind the tech”-Video zeigt nicht nur, wie sich Spiele weiterentwickelt haben, sondern auch den erstaunlichen Aufwand bei ihrer Erstellung. Bezeichnend, dass ich die Hälfte der auftretenden Schauspieler aus Serien und Filmen kenne:

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Sieht aus, als ginge es der Spieleindustrie doch nicht so schlecht.

Darf ich einen Wunsch äußern? “Wing Commander” mit DER Technik. Quasi “Star Trek” zum dabei sein.



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Tanja
18. Dezember, 2010 14:44
Wortvogel
Wortvogel
18. Dezember, 2010 14:49
Achim
Achim
18. Dezember, 2010 15:01

Vom ’92er Video bin ich noch immer tief berührt! Kopieren tötet, überall! Das ist schlimm! So viele wundervolle Spiele, die nie programmiert wurden!

Und das zweite Video fand ich nicht so beeindruckend, es sieht immer noch sehr künstlich aus. Außer Keith Szarabajka kannte ich keinen der Schauspieler.

Howie Munson
Howie Munson
18. Dezember, 2010 17:01

was das “Anfang der 90er wild auf die Tastatur einhacken” betrifft würde ich auf Street Fighter II – The World Warrior für DOS tippen, wenn es auch älter sein darf, auf International Karate, das allerdings nicht mit CGA und Internal Speaker sondern lieber auf einen C64 oder Amiga und mit einen Joystick….

allerdings bezweifel ich das die beiden wirklich spielten… (gut bzw. ernsthaft sowieso nicht…)

Gibt aber noch andere Sternstunden der rappenden Computerwerbung:
MS-Dos 5 UPGRADE!!
Windows 386 Rap

Noir
Noir
18. Dezember, 2010 17:16

Wing Commander als Remake wäre genial, für teile I-III war ich zu jung, habe damals nur IV (bei einem kumpel) und prophecy mitbekommen.

reptile
reptile
18. Dezember, 2010 22:13

Oh, der geniale John Noble aus FRINGE.
Aber: wenn man die echten Schauspieler schon hat, warum später in Comiclook umrechnen?

PabloD
PabloD
18. Dezember, 2010 23:05

Ohne WC damals aktiv gespielt zu haben (mein erster Rechner war dafür einfach zu schlecht 🙂 ), habe ich mich aus irgendeinem Grund in den grottigen Film schleppen lassen. ICH brauche definitiv keine Neuauflage der Franchise….

Dr. Acula
19. Dezember, 2010 00:10

Der WC-Film (oder, wie ich ihn nenne, “Das Boot in Space”) ist ja nur der Beweis, dass ein fähiger Spieleprogrammierer noch lang kein viertelwegs tauglicher Regisseur ist…

Peroy
Peroy
19. Dezember, 2010 04:35

“Der WC-Film (oder, wie ich ihn nenne, “Das Boot in Space”)”

Ich nenne ihn einfach “Scheisse”.

Bernd
Bernd
19. Dezember, 2010 07:12

Man sollte aber darauf hinweisen, dass die Spielehersteller mittlerweile auf Plattformen gewechselt sind auf denen das Kopieren praktisch unmöglich ist.

Gerade Rockstar das du hier mit L.A. Noire hervorhebst ist da ein perfektes “negativ” Beispiel. Der Zeitabstand zwischen Konsolen- und PC-Version wurde in den letzten Jahren immer größer, bei GTA 4 waren es schon 8 Monate. Das letzte Spiel(Red Dead Redemtion) von Rockstar wurde überhaupt noch nicht für PC umgesetzt und ob es das jemals wird ist sehr fraglich, genauso wie bei “L.A. Noire”.

reptile
reptile
19. Dezember, 2010 09:13

Unmöglich ist das Raubkopieren auf Konsolen wie Xbox 360 oder PS3 keineswegs.

Gwildor
Gwildor
19. Dezember, 2010 09:53

“Oh, der geniale John Noble aus FRINGE.
Aber: wenn man die echten Schauspieler schon hat, warum später in Comiclook umrechnen?”

Weil wir dann wieder bei den unsäglichen FMV Spielen der 90er wären. So gibt es im Spiel keinen Bruch zwischen Zwischensequenz und normaler Spielszene.

G
G
19. Dezember, 2010 13:45

Ich frage mich gerade, wieviel Credibility man in der Rapszene nach einem Video wie “Don’t copy that floppy” noch hat.

Marcus
Marcus
19. Dezember, 2010 15:43

@G: eine glatte 9/10 auf der Vanilla Ice-Skala. 😀

Achim
Achim
19. Dezember, 2010 19:20

@G und Marcus:

er hatte niemals Credibility, überhaupt.

G
G
19. Dezember, 2010 20:29

Weiß man eigentlich wer das ist?
@Marcus: *sing* Ice Ice Baby*sing* lol

milan8888
milan8888
20. Dezember, 2010 11:06
Howie Munson
Howie Munson
20. Dezember, 2010 13:37

war Teil 1 noch nur unfreiwillig lustig sieht man bei teil 2 schön die Träume der Contendindustrie…
Don’t Copy That 2
http://www.youtube.com/watch?v=ebeCulEaWqc&t=140
z.B. die Mami wird vom swat-team festgenommen, weil der minderjährige Sohn eine böse Seite betreibt…

Moss
20. Dezember, 2010 14:45

@Wortvogel: hörst Du bitte mal mit dem Rufmord auf? Es gibt keinen Raub beim Kopieren. Never.

Übrigens ist Kopieren urheberrechtlich geschützter Daten auch kein Verbrechen. Du bist also kein Verbrecher. 😉

OnkelFilmi
20. Dezember, 2010 15:37

“Der WC-Film (oder, wie ich ihn nenne, “Das Boot in Space”)”

Hatte einen wirklich sehr guten Score von David Arnold!

Und Tchéky Karyo. Mehr Filme brauchen Tchéky Karyo. Und Anthony Wong.

Dr. Acula
20. Dezember, 2010 15:50

Score und Karyo waren gut, da gibt’s nix. “Nur” der Rest war Kappes… (ich muss es wissen, ich war der deutsche Kinozuschauer…)

OnkelFilmi
20. Dezember, 2010 15:59

Meine Ex und ich die anderen beiden 😉

heino
heino
20. Dezember, 2010 22:10

@Doc:du warst EINER der Zuschauer, ich hab den nämlich auch mit einem Kumpel im Kino gesehen. Und eswaren tatsächlich auch noch 5 andere da, davon 2 Frauen, die gemeinsam den Film ansahen, ohne von Männern dazu genötigt worden zu sein. Die Entscheidung haben sie dann allerdings bitter bereut:-)

Dr. Acula
20. Dezember, 2010 22:46

@heino
Das muss mir erst mal einer beweisen 🙂

zankapfel
zankapfel
21. Dezember, 2010 16:44

“Bezeichnend, dass ich die Hälfte der auftretenden Schauspieler aus Serien und Filmen kenne”

In der Tat bezeichnend. Geh mal raus an die frische Luft und such dir da ein Leben

heino
heino
21. Dezember, 2010 20:01

@Doc:Mist, hätte ich mal die Eintrittskarte aufgehoben:-((

PabloD
PabloD
23. Dezember, 2010 12:59

Ich möchte nur kurz anmerken, dass ich NICHT die Ex von OnkelFilmi bin 😉

Lothar
Lothar
23. Dezember, 2010 15:06

> Darf ich übrigens mal wissen, bei welchem Spiel man Anfang der 90er einfach blindlings auf die Tastatur eindreschen musste?

Decathlon. War zumindest fuer Joysticks ein echter Belastungstest. Duerfte mit der Tastatur gespielt so aussehen wie in dem Video. Die besten Ergebnisse hat man damit aber nicht erreicht.

Howie Munson
Howie Munson
23. Dezember, 2010 16:55

Declathon war mitte 80er… und gab es nicht für PC, oder?

Lothar
Lothar
27. Dezember, 2010 11:15

Decathlon habe ich seinerzeit auf dem C-64 gespielt. Ob’s das fuer PCs gab, weiss ich nicht. Die PCs Anfang der Neuziger sahen aber sperriger aus, als das Exemplar im Video und galten damals auch nicht wirklich als Spiele-Plattform – da gab’s gerade mal die ersten Soundkarten (Adlib nur mit MIDI) und grafikmaessig tat man sich mit dem Anstinken gegen einen Amiga/Atari eher schwer.

=> In dem Video wird das wohl kein PC sein, sondern eher was in Richtung Amiga oder Atari.

Lukas
27. Dezember, 2010 11:39

@Lothar:
Kein Amiga oder Atari hatte eine geschwungene Gehäuseform wie das Ding im Video, zumal das offensichtlich der Computerraum einer Schule sein soll. Amigas oder Ataris wären da ungewöhnlich. Auch irgendwas Exotisches (Acorn Archimedes oder derlei) dürfte das eher nicht sein, ich tippe am ehesten noch auf einen PC oder, wahrscheinlicher, ein Mockup, das extra für das Video gebaut wurde, um rechtliche Fragen zu umgehen. Dazu passt, dass das Disk-Laufwerk anscheinend keinen Auswurf-Button hat.

milan8888
milan8888
27. Dezember, 2010 12:08

Das Ding im Video ist ein Mac (ich tipp mal auf LC) – der Auswurfbutton befand sich auf der Tastatur.

Lukas
27. Dezember, 2010 14:43

@milan8888:
Dürfte ein Treffer sein – an Macs hab ich überhaupt nicht gedacht. Das schränkt die Auswahl an Spielen natürlich noch mal merklich ein, aber in Film und Fernsehen spielen die eh immer nur dieses eine geheimnisvolle Game, bei dem man wahllos und hysterisch auf Knöpfe drückt und dabei nicht mal auf den Bildschirm gucken muss.

Howie Munson
Howie Munson
27. Dezember, 2010 16:35

adlib & soundlblasterkarten hatten fm synthese (ab 87), General-Midi Karten klangen meist besser, hatte bloß kaum jemand bis mitte 90er…

Moss
28. Dezember, 2010 14:09

@milan8888: was die da zeigen, ist ein früher LC; im Gegensatz zu den späteren LCs (und LC II/III) geht der «Front-Schlitz» bis zu den Kanten, statt, wie auf dem Bild kurz davor aufzuhören. Wenn man bei 2:32 im Video genau hinguckt, sieht man links in diesem Schlitz die verdeckte Aussparung für das zweite Floppylaufwerk, das beim «Educational»-Modell die Festplatte ersetzte.

Hach ja, damals, als MacOS noch auf eine Floppy paßte … ich glaube, ich muß meinen LC 475 mal wieder aus dem Keller holen. 😉